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katikatharinenhof

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Insgesamt 998 Bewertungen
Bewertung vom 24.02.2024
Tage des Donners
Reich, Stephan

Tage des Donners


ausgezeichnet

M)Ein Herz schlägt für die SGE

Wenn es ein Buch gibt, das Gänsehaut verursacht und die Fangesänge zwischen den Buchdeckeln regelrecht hinaus schmettert, dann ist es "Tage des Donners" von Stephan Reich, das in begeisternden Worten und berauschenden Bildern von den wohl schönsten Jahren der SGE erzählt.

"Schwarz-Weiß wie Schnee - das ist die SGE
wir holen den DFB-Pokal und wir werden Deutscher Meister - Meister. "

Stephan Reich, selbst mit dem Eintracht-Virus infiziert, weiß, wie emotional und mitunter auch niederschmetternd das Leben als Fan des Fußballklubs ist, der "Im Herzen von Europa" fast drei Jahrzehnte gebraucht hat, um dort anzukommen, wo er heute ist. Träume, die von Spielern, Funktionären und natürlich den treuen Fans als Luftschlösser über dem geliebten Waldstadion (es ist und bleibt das Waldstadion, ganz egal, welcher Sponsor sein Geld investiert *gg*) hängen, werden endlich wahr.

Der Freudentaumel kennt keine Grenzen, der Jubel geht unter die Haut und die Bilder bis heute unvergesslich, episch und emotional. Doch bis es soweit ist, liegt ein langer, ja fast schon steiniger weg hinter Mannschaft und Fans. Alles zusammengefasst und in diesem Buch zusammengetragen, das sich fast wie eine Hymne liest und alle Niederlagen, Abstiege, Wiederaufstiege und Unzulänglichkeiten vergessen lässt, die sich bis zum grandiosen Erfolg wie Wackersteine auf den Weg gelegt haben.

Doch die SGE berappelt sich immer wieder, wird von ihren Fans auch in schweren Zeiten getragen und unterstützt und dankt es mit glitzernden Pokalen, die jubelnd in den Fußballhimmel gehalten werden. Pointiert und humorvoll, enthusiastisch und mit Verve beschreibt Stephan Reich den Siegeszug der Eintracht, die sich zwar immer schon in die Herzen ihrer Fans gespielt hat, aber nun endlich auch von den ganz Großen wahr und ernst genommen wird.

Für Fans ein absolutes Muss !

Bewertung vom 23.02.2024
Stumme Zeit
Bremen, Silke von

Stumme Zeit


ausgezeichnet

Die Vergangenheit hat viele Gesichter

Es heißt, dass der Tod eine große Lücke hinterlässt und Menschen im gemeinsamen Tauern verbindet. Helma muss aber am eigenen Leib erfahren, dass sie wohl die Einzige auf der Insel ist, die den Verlust ihres Vaters betrauert. Nicht nur, dass Sönnich Petersen durch den Krieg hart zu sich selbst geworden ist, auch die Geschichten die sich um die Familie ranken, werfen Fragen auf. Helmas Mutter verschwindet 1944 und auch Rudis Mutter kehrt nicht mehr zurück. Doch was steckt wirklich hinter diesen beiden Schicksalen, die scheinbar niemand interessiert ? Helma und Rudi wollen endlich Klarheit und stellen Fragen, die viel Staub aufwirbeln....


Silke von Bremen öffnet mit "Stumme Zeit" die Geschichtstruhe von Sylt und lässt die Lesenden eine intensive und sehr aufwühlende Zeitreise erleben. Was mit dem "Ausverkauf" der Insel in den 1970er Jahren beginnt, weil sich ein spitzfindiger Insulaner auf die Fahne geschrieben hat, dass es Zeit ist, das Alte aus dem Weg zu räumen und Neues, Modernes unter die Leute zu bringen, entwickelt sich nach und nach zu einer Lektüre, die Einblicke in die Machenschaften des braunen Sumpfes ermöglicht.

Es sind die Narben des Krieges und der falschen Ideologien, die noch immer ihre Spuren auf den Seelen hinterlassen und die Familiengeschichten der Insulaner:innen prägen. Dabei gelingt es der Autorin, die dunkelste Zeit in unserer jüngeren Vergangenheit lebendig werden zu lassen, indem sie Tagebücher, Familienalben und Erinnerungen zugänglich macht und daraus eine mitreißende Erzählung kreiert, die es in sich hat.

Falsche Anschuldigungen, üble Nachrede, völkische Ideologien und ihre gar zu willigen Anhänger:innen stricken ein Netz aus Lügen, das nach dem Krieg verdrängt, aber nie ganz in Vergessenheit geraten ist. Es sind die authentischen Figuren, denen von Bremen Leben einhaucht, die ihre Lebensgeschichte wie ein offenes Buch vor den Leser:innen ausbreiten und so die vielen Gesichter der Vergangenheit zeigen, die Sylt mit sich trägt.

Die Auswirkungen sind bis in die Gegenwart zu spüren und trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, gelingt es den Protas, ihre Hoffnungen und Sehnsüchte, ihr Wunsch nach Liebe und Geborgenheit, Vergebung und Klarheit so zu vermitteln, als wären die Leser;innen mit ihnen gemeinsam auf Sylt, um jedes Sandkorn einzeln umzudrehen, um endlich das fehlende Puzzleteil zu finden, um der Wahrheit Stück für Stück näher zu kommen.

Der Schreibstil ist ruhig und trotzdem sehr emotional, wühlt auf und legt den Finger in Wunden, die nie ganz verheilt sind. Ein Stück Sylt-Geschichte, das Mahnmal gegen das Vergessen und zugleich ein sensibler Aufruf dazu ist, es nie wieder so weit kommen zu lassen. Grandios umgesetzt und zu einem Roman zusammengefasst, der den längst verstummten Stimmen wieder einen Klang verleiht, um gehört zu werden.

Bewertung vom 22.02.2024
Das Leben zwischen den Stürmen
Lawaczeck, Axel

Das Leben zwischen den Stürmen


ausgezeichnet

Bücher erreichen Stellen, da kommt der Fernseher gar nicht hin

Es gibt Bücher, die erst auf den zweiten Blick ihre ganze Wucht und Schönheit entfalten. Nämlich genau dann, wenn die Buchdeckel geöffnet werden und sich die Geschichten in das Herz der Leser:innen einschleichen und dort regelrechte Wirbelstürme an Emotionen entfachen. Genau so ein Buch ist "Das Leben zwischen den Stürmen" von Axel Lawaczeck, das in Episoden und Kurzgeschichten von den Stürmen des Lebens erzählt.

Dabei lässt der Autor seine Buchstaben auf den Seiten tanzen, als wären sie buntes Herbstlaub, das sich in einem Windfang vom kräftig wehenden Herbstwind durcheinander wirbeln lässt. Gefühle, die mal wir ein Orkan im Inneren toben oder, begleitet von leisen Tränen, wie ein Landregen mit sanften Brisen uns umgeben.

Die einzelnen Kapitel lesen sich wie Erinnerungen, die auch sepiafarbene Bilder aus einem imaginären Fotoalbum lebendig werden lassen. Es ist wie ein Blättern in alten Tagebüchern, denn hier werden geheime Gedanken, alte Narben und Wunden, die nie ganz verheilt sind, den Lesenden offenbart und zeigen, wie empfindsam die menschliche Seele ist, wenn sie von den Stürmen des Lebens heimgesucht, durcheinandergewirbelt, manchmal verwüstet und verletzt wird, aber ab und zu auch durch eben jene Ereignisse aufgeräumter und klarer wirkt, als vorher.

Kurzgeschichten, die wie Märchen für Erwachsene verfasst sind und am Ende mit moralischem und ethischen Fazit unter die Haut gehen. Über die Bedeutung eines goldenen Bechers, gelben Drachen, eines unscheinbaren Halstuches, einer Nylonstrumpfhose im Sarg, uralten Holzbalken oder eines Rosenkranzes tauchen die Leser:innen tief ein in die Gefühls- & Gedankenwelt der Figuren in den Geschichten und verschmelzen mit ihnen zu bunten Wimpeln der Erinnerungen, die sich mal lustig und vergnügt, mal traurig und kraftlos dem Wind entgegenstellen. Es sind Episoden, die von der Kraft des Lassens handeln: Zulassen, Loslassen und Weglassen und den Leser:innen Mut geben, eigene Wege zu gehen, Dinge aus anderen Blickwinkeln zu betrachten, einfühlsamer und achtsamer mit sich und den Mitmenschen zu sein und so ein wenig von dem zu erkennen, was vielleicht hinter der Fassade und den selbst errichteten Mauern verborgen ist.

Unendlich viele Zitate finden den Weg in die Sammlung, denn der Autor bringt mit wenigen Worten ganz viel zum Ausdruck: S. 24 "Das Meer verzeiht keine Fehler", S. 60 " Dann kann ich erst loslassen und dann selbst laufen", S. 65 "Dann treffen sich unsere Blicke. Durch die Jahrtausende hindurch lächeln wir uns zu", S. 72 " Eine Flucht schlägt Wunden in die Seele. Flucht bleibt für immer", "S. 87 "Die ganze Stadt ist voller Glitzer".

Ich habe noch nie ein Buch gelesen, das mich auf so unterschiedliche Arten berührt, aufgewühlt, erschüttert, fasziniert und mitgerissen hat. Die Worte klingen lange nach und eines ist sicher: Dieser kleine Buchschatz bekommt einen Ehrenplatz im Buchregal.

Chapeau!

Bewertung vom 21.02.2024
Der Goldhügel
Roller, Tobias

Der Goldhügel


ausgezeichnet

Grandios geschrieben !

Es soll eine Zeit der Erholung, der Genesung und des Umdenkens sein, die Erich Kästner auf dem Goldhügel hoch über dem Luganer See verbringt Ganz egal, ob mit Engelszungen oder ein wenig Schärfe in der Stimme, die Anweisungen des Professors dringen nicht in das Innere des Dichters vor. Zu sehr ist er in seinem eigenen kleine goldenen Käfig als Selbstzweifeln, Schreibkrise und diversen Lastern gefangen, die ihm mehr im Weg stehen, als ihn frei atmen lassen. Erst die Begegnung mit seiner jungen Tischdame scheint die Wendung zu bringen...


Tobias Roller gelingt mit "Der Goldhügel" eine sehr feinsinnige Hommage an Erich Kästner, die mit subtilem Humor gekrönt wird. Roller selbst wird zum Wortpoeten, der zwar nicht den Stil des großen Dichtes kopiert, ihn aber so sehr verinnerlicht hat, dass seine eigenen Worte eine wunderbare Symbiose mit denen des Dichters eingehen und so eine ganz eine Stimmung erschaffen (S. 122 "Wer nicht richtig atmen kann, kann nicht richtig leben.", S. 175 "Ich kann tiefe, klare Atemzüge nehmen, und jeder davon zieht mich mehr ins Leben hinein, in mein eigenes Leben. Ich habe beschlossen, es zu beginnen, und zwar jetzt.")

Die Zwänge des Sanatoriums machen Kästner zu schaffen, sieht er doch nicht ein, sich den Anweisungen des Professors und des pflegenden Personals zu unterwerfen. Getrieben von seinen Ängsten und Süchten plagen ihn die Zweifel, die ihn wie in einer Schraubzwinge gefangen halten. Auch die Wahl der Tischdamen ist mitunter nicht ganz so anregend und förderlich, wie vielleicht zunächst erhofft. Jedoch machen eben jene Tischkonversationen etwas mit Kästner, das vielleicht nachhaltiger und eindringlicher ist als jede ärztliche Behandlung.

Die Gattin des Richters a.D hat schon eine sehr einnehmende und fast schon herrische Art, sodass selbst die Lesenden in ihrer Gegenwart verstummen und den Blick zu Boden senken. Ganz anders die junge Frau, die durch ihre Verehrung zu Kästner regelrecht aufblüht und auf sämtliche Konventionen und gesellschaftlichen Ketten pfeift und sich nach und nach freischiwmmt. An ihrer Entwicklung teilhaben zu können, ist erfrischend und freudig zugleich, denn hier zeigt Roller, dass klischeebehaftete und eingefahrene Rollenbilder dank Selbsterkenntnis und dem Mut, eigene Wege zu gehen, der Vergangenheit angehören.

Auch vermittelt der Schreibende sehr gut das Gefühl Kästners, immer irgendwie zwischen den Stühlen zu sitzen, sich sowohl zu der einen Herzensdame als auch der anderen mitsamt Sohn hingezogen zu fühlen, aber so ganz entscheiden will er sich dann doch nicht. Die Zeit im Sanatorium wird lebendig und anschaulich dargestellt, sodass sich die Leserschaft bereitwillig zu einem kleinen Plausch während der Liegekur oder bei einer guten Tasse Tee im Salon einfindet, um am Kuralltag teilhaben zu können.

Wer Kästner mag, wie Roller lieben - absolut lesenswert !

Bewertung vom 20.02.2024
Küstenkiller
Meckelmann, Heike

Küstenkiller


weniger gut

Nicht das beste Buch der Autorin

Studentin Elin hat das Leben in vollen Zügen genossen, unverbindliche Verabredungen gehörten zu ihrem Tagesablauf wie die Luft zum Atmen. Dass ausgerechnet eines dieser Treffen ihr Ende einläutet, daran hätte sie im Traum nicht gedacht. Als ihre grausam zugerichtet Leiche gefunden wird, stehen die Ermittelnden vor einem Rätsel. Doch es wird alles noch mysteriöser , denn nach und nach verschwinden immer mehr Frauen und das Unheil zieht immer größere Kreise...


Seit Jahren kenne und liebe ich Fehmarn, bin eine begeisterte Leserin der Küstenkrimis aus der Feder von Heike Meckelmann und lerne dadurch die Ferieninsel von ihrer düsteren Seite kennen. Mit dem vorliegenden Buch allerdings werde ich nicht so richtig warm, denn hier bleibt die Autorin weit hinter ihren Möglichkeiten.

Nicht nur, dass sie in auffälliger Kursivschrift Markenwerbung betreibt (besonders auffällig ist die Schleichwerbung für einen Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach), sondern sie scheint sich regelrecht in manche Wörter verbissen zu haben. So taucht gerade auf den letzten 50 Seiten das Wort "Fallanalytikerin" im Überfluss auf und wirkt dadurch abgenutzt und schal. Auch andere Berufsbezeichnungen finden gerne und oft ihre Wiederholung, sodass hier manchmal ein enervierendes Augenrollen meinerseits zum Vorschein kommt.

Sprachlich nicht immer ausgefeilt, bringt Meckelmann es dennoch fertig, einen sehr großen Ekelfaktor in ihrem Buch zu platzieren, indem sie Szenen mit einer unglaublichen Akribie schildert und ausschmückt, dass sich beim Lesen manchmal der Magen umdreht. Mitunter wird es leicht pornografisch und das nimmt dem Krimi dann vollends die Spannung.

Der Fall an und für sich ist gut ausgedacht und die Idee bietet jede Menge Zündstoff, aber so ganz springt der Funke leider nicht über, da sich aus den oben genannten Gründen wenig Rätselhaftes auf den Seiten befindet und so keine überraschenden Wendungen eintreten. Manche Figuren sind zu eindimensional angelegt, selbst Charlotte Hagedorn wirkt in diesem Roman eher schablonenhaft, sodass der "Küstenkiller" nicht die ganze Bandbreite an Können abruft, das Heike Meckelmann zu bieten hat.

Leider nicht das beste Buch der Autorin - schade um die verschenkte Lesezeit

Bewertung vom 19.02.2024
Die lichten Sommer
Kucher, Simone

Die lichten Sommer


sehr gut

„Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“ (Karl Valentin)

Aktueller kann ein Roman eigentlich gar nicht sein und so gelingt Simone Kucher ein Brückenschlag, der feinfühlig, emotional und sehr tiefgründig ist. Mit „Die lichten Sommer“ erzählt sie ein Stück Familiengeschichte, das uns irgendwie alle angeht – wie viele von uns haben Familienangehörige, die aus der Heimat vertrieben wurden und Zeit ihres Lebens auf der Suche nach dem Zugehörigkeitsgefühl und Anerkennung sind.
Das Trauma der Großelterngeneration wiegt bis heute schwer auf den Schultern der Nachkriegsenkel:innen und lässt immer wieder die Frage nach Schuld, Vergebung und Vergangenheitsbewältigung aufkommen.
Stellvertretend für alle steht Liz, die sich Stück für Stück aus dieser belastenden Vergangenheit befreien will und, um so ihre eigene Identität zu finden. Die Erinnerungen der Mutter wirken dabei wie dunkle Schleier, die dem Tag jegliches Licht nehmen und trotzdem blitzen immer wieder helle Momente durch, die von unbeschwerten Tagen, kindlicher Naivität und Leichtgläubigkeit zeugen.
Liz trägt das imaginäre Brandmal eines Flüchtlingskindes auf der Stirn, obwohl sie in Deutschland geboren ist, wird von allen abstempelt und erfährt viele Vorurteile, stößt immer wieder auf Abwehr und Ablehnung. Kein Wunder also, dass sie sich häufig fragt, ob es irgendwann einmal anders wird.
Der Roman wird in leisen eindringlichen Worten erzählt, ist aber mitunter sehr schwierig zu lesen. Viele Sätze enden abrupt, bleiben als Halbsätze stehen oder wirken wie mitten aus dem Kontext gerissen. Eine Orientierung fällt schwer, da manche Passagen mehrmals gelesen werden müssen, um den Sinn zu begreifen.
Eines gelingt aber der Autorin mit Bravour zu vermitteln: Der Schmerz der Vertreibung und die daraus resultierenden tiefen Narben auf der Seele gehen auf Kinder und Enkelkinder über, ist somit immer präsent und allzu deutlich körperlich wie seelisch spürbar. Das erlittene Trauma beeinflusst unsere eigene Geschichte, prägt unsere Identität und lässt uns in den Augen der Anderen „anders sein“.
Ein Buch, das zu Nachdenken anregt, jede Menge Gesprächsstoff liefert und lange nachklingt.

Bewertung vom 18.02.2024
Frühlingsgenuss & Sommerliebe
Klink, Elena

Frühlingsgenuss & Sommerliebe


ausgezeichnet

Schmeckt nach Sommersonne, erster Liebe und noch viel mehr

Die ersten warmen Sonnenstrahlen kitzeln auf der Nase, Krokusse und Schneeglöckchen blühen und es zieht uns wieder raus in den Garten, an den See oder in die öffentlichen Parks - endlich ist der graue dunkle Winter vorbei. Die zarten bunten Farben, die wundervollen Düfte und die aromatischen Gerüche der Natur fängt Elena Klink in ihren vegetarischen Rezepten ein und verwandelt sie in leichten Genuss auf dem Teller.

Gesunde, schmackhafte Ernährung, die alle Sinne anspricht und zudem noch mit alltagstauglichen und leicht umsetzbaren Rezeptideen die Frühlings- & Sommertage auf den Teller zaubert, finden die Leser:innen im vorliegenden Buch "Frühlingsgenuss & Sommerliebe". Von der optischen Aufmachung schon wie ein Versprechen nach der ersten großen Liebe, Sommersonne und Ferienlaune, gelingt es Elena Klink, die Neugier auf ihre Kreationen zu wecken. Irgendwie macht sich Heißhunger breit und beim Durchblättern des Buches tanzen die Geschmacksknospen auf der Zunge einen beschwingten Frühlingswalzer und lassen sich mit kleinen und großen kulinarischen Leckerbissen verwöhnen.

Es finden sich wunderbare Ideen für den Osterbrunch, ein Sommerpicknick oder den unwiderstehlich leichten Genuss in der Blauen Stunde, die sowohl für Kochneulinge als auch für geübte Kochlöffelschwinger;innen umsetzbar sind. Süß oder herzhaft die Frage stellt sich nicht, denn alle hier vorgestellten Köstlichkeiten lassen das Herz hüpfen und sind ein Stück Genusshimmel im Garten oder auf der Terrasse.

Schokoladige Brownies mit Eis und Erdbeeren, Gemüse-Rösti mit Frühlingsquark, Trüffelbaguette mit Ricotta uund Burrata, Frühlingssalat mit frittierten Ricottabällchen oder Holunder-Zitronen-Limonade - die Rezeptideen sind allesamt auf saisonale Zutaten ausgerichtet und werden zu köstlichen Gerichten und Backwaren kombiniert. Als optische Schmankerl dank der appetitanregenden Foodfotografie schon ein echter Genuss, aber auf dem Teller himmlisch lecker.

So muss ein Kochbuch sein - es öffnet Türen zu neuen Geschmackswelten, inspiriert zu kulinarischen Genüssen und macht Lust, den Frühling und den Sommer so richtig zu genießen.

Bewertung vom 17.02.2024
Auf den Spuren der Geschichte Allgäu
Kröll, Rainer D.

Auf den Spuren der Geschichte Allgäu


ausgezeichnet

Wunderbar wanderbar

Urlaub im Allgäu verbinden die meisten mit imposanten Schlössern, idyllischen Postkartenmotiven und Natur pur. Dort zu Wandern, ist Genuss für Körper, Geist und Seele. Die wenigsten kennen aber die Wanderrouten, die ihre eigenen Geschichten erzählen, Spuren einer längst vergangenen Zeit mit sich tragen und historische Bauwerke, die oft unbeachtet am Wegesrand bleiben, ins Tageslicht rücken.

"Auf den Spuren der Geschichte" zeigt ein Allgäu, das vielen unbekannt und neu ist und genau da liegt der Reiz. Eingebettet in saftig grüne Wiesen, zwischen schattigen Wäldern und majestätischen Bergen warten 30 Wanderrouten darauf, entdeckt, begangenen und erlebt zu werden. Das Allgäu ist nämlich randvoll mit Geschichten und Geschichte, steckt voller Überraschungen und neuen Blickwinkeln und zeigt sich dabei von einer eindrucksvollen Seite.

Die Rundtouren sind so angelegt, dass für jeden Fitness- & Konditionslevel etwas dabei ist und so können schon ganz kleine Wanderschühchen geschnürt werden, um an der Seite von bereits erfahrenen Trekkingschuhen eine Welt voller Geheimnisse und Ruinen, Wasserfälle und Schluchten kennenzulernen, Erzählungen von Käse, Salz und Bier zu lauschen und auch den ein anderen anderen Nervenkitzel zu erleben, wenn es über eine Hängebrücke geht.

Jede einzelne Wanderung ist leicht verständlich erklärt, sodass ein Verlaufen praktisch unmöglich ist und der Wanderspaß nicht in einer Tort(o)ur endet. Tourencharakter, Ausgangs-/Endpunkt, Anfahrt, Gehzeiten, Einkehrmöglichkeiten, eine grobe Übersichtsskizze sowie passende GPS-Daten erleichtern die Planung, um eine Wanderreise durch die aufregende Geschichte des Allgäus zu starten.

Wunderbar wanderbar und garantiert ein Erlebnis für alle Wanderbegeisterten.

Bewertung vom 17.02.2024
Für Stress fehlt mir die Zeit

Für Stress fehlt mir die Zeit


ausgezeichnet

Ganz normaler Wahnsinn

Stress per se wird als körperliche und psychische Reaktion auf Belastungen wahrgenommen. Doch wenn wir ehrlich sind, produzieren wir den größten Teil unserer Stressoren tatsächlich selbst. Und genau da setzt dieses kleine Büchlein an und hält uns in humorvoller Weise den Spiegel vor.

Vom (Un)Sinn einer elektrischen Zahnbürste, die via Bluetooth mit uns kommuniziert, kreativem Umgang mit dem optimieren Zeitmanagement und der Notwendigkeit von Powernapping als früher Vogel, Datensammeln beim Online-Dating und dem Lärmpegel eines startenden Flugzeuges, welches im Spaßbad zwar nicht zu finden, aber trotzdem anwesend ist - in kleinen, aber satirisch feinen Kapiteln nehmen hier unterschiedliche Autor:innen unseren Alltag aufs Korn, zeigen Stress-Junkies den Weg aus ihren Abseitsfallen und führen uns vor Augen, wie sehr wir uns vom perfektionierten Schein des Seins immer wieder blenden lassen. Eben der ganz normale Wahnsinn.

Das Buch ist Lachyoga und progressive Muskelentspannung, Meditation und Stressbewältigung, der erste Weg zur Selbsterkenntnis und heilt den ein oder anderen angeknacksten Nerv- und das alles ohne Versichertenkarte oder Arztbesuch.

Bewertung vom 17.02.2024
Projekte in der Kita: Märchen
Bestle-Körfer, Regina

Projekte in der Kita: Märchen


ausgezeichnet

Komm mit ins Märchenland

Wenn die Worte "Es war einmal..." erklingen, vergessen Kinder Zeit und Raum und tauchen gemeinsam mit den Erwachsenen in eine Welt voller Magie, Abenteuer, Elfen, Feen, Drachen, Prinzen und Prinzessinnen, Hexen und Geschichten ein. Um genau diese Märchen erlebbar zu machen und Kinder aktiv in die faszinierende Welt von Rumpelstilzchen, Froschkönig und Dornröschen mitzunehmen, gibt es in diesem Buch von Regina Bestle-Körfer wundervolle Anregungen und Ideen für kreative Projekte, die sich gut in den Kita-Alltag integrieren lassen.

Die Anleitungen für die Bastelprojekte sind leicht verständlich aufgeschrieben, lassen sich spielerisch und kinderleicht umsetzen, sodass Jungen und Mädchen beim Basteln, Kulissen bauen oder Nachspielen der Märchen von Anfang an aktiv miteinbezogen werden. Dankenswerterweise sind die Materialien bereits meist im gut sortierten Fundus der KiTa vorhanden oder ruckzuck und mit wenig Aufwand besorgt, sodass keine großen Zusatzkosten entstehen und direkt mit dem Werkeln, Kleben, Falten und Ausprobieren begonnen werden kann.

Die Märchenprojekte garantieren nicht nur Spielspaß, sondern kurbeln gleichzeitig die Fantasie der Kinder an, fördern die Kreativität und trainieren wie von Zauberhand auch sprachliche und motorische Fähigkeiten. Die Magie der Märchenwelt legt sich wie Glitzerstaub auf die Kinder, wenn sie gemeinsam Kronen basteln, barfuß den Märchen-Sinnespfad erleben, Märchenkartons nach ihren eigene Ideen gestalten oder winzige Zwergengärtchen aus Naturmaterialien anlegen.

Vom Märchen-Rap über Brunnen-Zielwerfen bis hin zum großen Märchenfest bietet dieses liebevolle gestaltete kleine Büchlein ganz viele Impulse, um Kindern die Reise ins Märchenland zu ermöglichen. Praxisnah und alltagstauglich, leicht umsetzbar und somit eine Bereicherung für jede KiTa