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Chattys Bücherblog
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Bretten

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Insgesamt 695 Bewertungen
Bewertung vom 11.01.2021
Der Tod lässt kein Schwein kalt
Bordoli, Ladina

Der Tod lässt kein Schwein kalt


ausgezeichnet

Die Autorin beschreibt in den neunzwanzig Kapiteln dreht eine rasante, komödiale Ermittlungsarbeit, die unvergleichlich ist. Doch wer ist der Hauptprotagonist? Anton, der Eigenbrötler mit der Vorliebe für seine weiblichen Haustiere? Oder Odette, die Zugereiste, die die Dorfgemeinschaft ganz schön aufwirbelt? Oder Persephone, das Wollschwein mit Ermittlerinstinkt? Alle Drei passen perfekt zueinander. Und da nun noch Hektor mit ins Spiel kommen soll, ist wohl eine Fortsetzung nicht unwahrscheinlich. Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen.

Bewertung vom 09.01.2021
Die Kannenbäckerin
Spratte, Annette

Die Kannenbäckerin


ausgezeichnet

Äusserlich betrachtet, zeigt das Foto auf der Vorderseite Frauenhände, die eine (Ton?)Schüssel halten. Es soll wohl die Kannenbäckerin darstellen, jedoch fehlt mir hierzu die Kanne. Auf der Rückseite des Buches ist eine Kanne abgebildet. Die Schrift des Titels finde ich ansprechend, ebenso das Grössenverhältnis zwischen Titel und Name der Autorin. Das Taschenbuch liegt gut in der Hand, fühlt sich jedoch sehr weich an, und stellt somit eine Gefahr für Leserillen dar.

Kommen wir zum Inhalt und damit auch schon zum ersten bzw. dem Einleitungssatz: "Der Gestank legte sich um Johanna wie eine riesige klebrige Hand." Die 13-jährige Johanna steht von einer auf die nächste Sekunde ohne Familie da. Alle sind der Pest zum Opfer gefallen. Sie erinnert sich an einen Bruder ihres Vaters und macht sich auf den Weg dorthin. Klar, dass der Weg nicht einfach werden wird. Aus diesem Grund hatte ihr die Nachbarin dazu geraten, sich als Johann auszugeben. Und so macht sich Johann(a) mit Hose und Hemd auf den Weg. Dort angekommen, muss sie sich als Junge beweisen. Alles geht gut, wenn da nicht plötzlich die Gefühle verrückt spielen und auch die biologische Entwicklung zuschlagen würde.

Die Autorin spielt während des kompletten Romans mit ihren Worten. Die Sätze sind einfach gehalten und wirken durch den bildhaften Schreibstil authentisch.  Der Fortgang der Geschichte ist spannend, so dass man unbedingt mehr wissen möchte. Man begleitet Johanna sozusagen von Kindheit, Pubertät, Verliebtheit und Mutterschaft. Eigentlich könnte ich mir hier sogar noch eine Fortsetzung vorstellen, da ja die nächste Generation bereits in das Handwerk des Töpferns eingelernt wurde.

Sehr gut hatte mir gefallen, dass neben der Hauptprotagonistin auch noch das Handwerk der Töpfer bzw. Kannenbäcker vorgestellt wurde. Interessante Details von der Qualität des Tons, Handhabung der Töpferscheibe, das Brennen im selbstgemachten Ofen, das Schüren des Feuers etc. wurden hervorragend in die Geschichte um Johanna verwoben. 

 

Fazit: 

Bei diesem Roman taucht der Leser in vierzig Kapiteln in das Leben der jungen Johanna ein. Die Autorin versteht es, historische Grundlagen mit dem Töpferhandwerk und einem Roman um das Erwachsenwerden miteinander zu verflechten. Ich kann dieses Buch allen Historienfans empfehlen. 

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.01.2021
Das schwarze Gold des Südens
Haigh, Tara

Das schwarze Gold des Südens


sehr gut

Da ich das ebook gelesen habe, kann ich zur Haptik der Taschenbuches keine Auskunft geben.

Widmen wir uns dem Cover.  Die Farbgebung vermittelt eine gewisse Wärme und Geborgenheit. Auch die Weite, die dargestellte wurde, lässt die Fantasie spielen. Die Dane im Vordergrund könnte Amalie sein. Kurzum, ich finde das Cover sehr stimmig und ansprechend.

Kommen wir zum Inhalt und damit zum ersten bzw. dem Einleitungssatz: "Amalie wusste, dass man ihrer Kundschaft nur die allerbeste Ware verkaufen konnte, um den guten Ruf der Firma zu wahren."  Der Roman beginnt gänzlich ohne Prolog, direkt mit dem ersten Kapitel. Schnell erfährt der Leser vom Imhoff- Imperium, das sich der Süßholzgewinnung und -verarbeitung, widmet. Süßholz, eher bekannt als Lakritz, wurde als Arzneimittel eingesetzt, aber auch als Süßigkeiten genascht. Na ja, ich denke, dass jeder schon mal von dieser schwarzen Köstlichkeit probiert hat. 

Wir lernen die beiden Schwestern Amalie und Elise kennen. Schwestern, wie sie unterschiedlicher kaum sein können. Amalie wirkt sehr devote und ergibt sich ihrem Schicksal, so dass man als Leser sie gerne auch mal wachrütteln möchte. Ihre Schwester Elise hingegen zeigt sich als Wirbelwind. Sie ist kämpferisch und ehrgeizig. Ich habe mich gefragt, weshalb in Romanen die geschwisterlichen Charakteren immer so gegensätzlich sein müssen. Gibt es Romane, in denen die Schwestern immer an einem Strang ziehen und ihren Weg gemeinsam gehen?  

Zurück zum Inhalt. Die Autorin versteht es, durch ihren bildhaften Schreibstil die einzelnen Szenen sehr gut in Worte zu verpacken. Egal, ob es die Hochzeitsnacht war, oder der Bau des Eiffelturms, der Leser fühlt sich mittendrin, was ein angenehmes Lesegefühl vermittelt. Na ja, zumindest war es bei mir so.


Fazit: 

Bei diesem Roman taucht der Leser in vierundzwanzig Kapiteln in die Welt von Elise und Amalie ein. Zwei Schwestern, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Es handelt sich hierbei nicht einfach nur um einen historischen Roman, nein, man erhält nebenbei noch Wissen über die Lakritzherstellung, die gesellschaftliche Stellung der Frau und natürlich auch jede Menge anderes Wissenswertes, aber natürlich darf die Liebe nicht zu kurz kommen. Ich fühlte mich durchgängig gut unterhalten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2021
Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1
Hancock, Anne Mette

Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1


gut

Da ich das ebook gelesen habe, kann ich zur Haptik der broschierten Ausgabe keine Auskunft geben.

Widmen wir uns dem Cover. Es stellt die kleine Meerjungfrau dar und damit auch den Bezug zu Dänemark. Allerdings erschließt sich mir kein Bezug zum Inhalt des Thrillers.

Kommen wir zum Inhalt und damit zum ersten bzw. dem Einleitungssatz: "Anna träumte oft davon, ihn umzubringen." Mit diesem Satz beginnt auch schon das erste Kapitel. Die Autorin hatte sich entschieden, diesen Reihenauftakt ohne Prolog starten zu lassen. Ich hätte mir jedoch einen anderen Einstieg gewünscht. Vielleicht einfach nur, um die Protagonisten vorzustellen. Denn genau das war es auch, was mich anfangs etwas gestört hatte. Heloise, die die Hauptprotagonistin darstellt, blieb mir durchgängig unnahbar.

Dank des Schreibstils war der Thriller schnell und einfach zu lesen und durch die kurzen Kapitel konnte die Spannung aufrechterhalten werden. Interessant fand ich den Bezug und die Erklärung des Titels, der in Kapitel sechs erfolgte.


Fazit:

Es war der Titel, der mich hier angesprochen hatte. Jedoch konnte mich die Hauptakteurin nicht so richtig begeistern. Die Handlungen waren spannend, aber auch nicht wirklich überzeugend. Der Thriller war nett zu lesen, aber als Reihenauftakt für mich dann wohl auch schon das Ende der Reihe. Aber hier werden die Meinungen der Leser wohl stark auseinander gehen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2020
Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1
Blum, Antonia

Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1


ausgezeichnet

Da ich das ebook gelesen habe, kann ich leider zur Haptik des Buches nichts sagen. Auffällig ist jedoch das in braun gehaltene Titelbild/Cover, das die Ansicht der Klinik um 1911 darstellt und der im Vordergrund stehende Junge, der symbolisch für alle Kinder sein kann, oder aber Fritz darstellen könnte.

Kommen wir nun zum Prolog und damit auch dem ersten bzw. dem Einleitungssatz: "Marlene stand an der Tür der kleinen windschiefen Kate und hielt sich die Hände vors Gesicht." Wir befinden uns in Berlin, 1898. Die Zeiten sind rauh, die Kranken werden immer mehr.  Wir lernen Marlene und ihre jüngere Schwester Emma kennen, und auch gleich die tragische Geschichte der Beiden. Marlene fühlt sich schuldig am Tod ihrer Mutter. Ich wollte nun unbedingt wissen, ob Marlene und Emma eine weitere Rolle in diesem Reihenauftakt spielen, denn klar ist schon, in welche Richtung sich der Roman nun wendenwird. 

Kommen wir zum Hauptteil und seinen 46 Kapiteln. Er beginnt 1911 in Berlin. Die beiden Mädchen, Marlene und Emma, sind nach dem Tod ihrer Mutter in ein Waisenhaus gekommen und wurden nun für eine Ausbildung in der neuen Kinderklinik vorgeschlagen. Von nun an trennen sich die Handlungsstränge etwas. Zwar bleiben die Mädchen zusammen, aber jede beginnt nun ihren eigenen Weg.  Während sich Marlene ihrer Ausbildung nahezu verbissen widmet, erlebt Emma ihre erste Liebe.

Die Autorin schafft durch ihren bildhaften Schreibstil historische Informationen unterhaltend in ihrem Reihenauftakt einfließen zu lassen. Der Leser erhält somit nicht nur eine schöne Romangeschichte, sondern auch noch lehrreiches über das erste Kinderkrankenhaus, die Behandlungsmethoden und auch über das Leben um 1911 in Berlin.


Fazit:

Obwohl ich in der letzten Zeit viele Krankenhaus-Reihen gelesen habe, gehört diese zu meinen Favoriten. Ich weiss nicht, ob es daran liegt, dass nicht immer nur die Krankenschwestern im Vordergrund stehen, sondern hier auch mal das Leid der kleinen Patienten erörtert wird. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass es dieses Krankenhaus nicht mehr gibt und somit auch etwas mystisches in der Geschichte liegt. Es ist ein interessanter, spannender, emotionaler und sehr unterhaltsamer Reihenauftakt, der neugierig auf die Fortsetzung(en) macht.

Bewertung vom 27.12.2020
Patricia Peacock und der verschwundene General (eBook, ePUB)
Crockham, Tiffany

Patricia Peacock und der verschwundene General (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Da ich das ebook gelesen habe, kann ich zur Haptik des Buch leider keine Aussage treffen. Das Titelbild zeigt sich farbenfroh und sehr ansprechend. Im Vordergrund eine Dame mit Hund, welche wohl Patricia und Sir Tiny darstellen sollen. 

Kommen wir zum Inhalt und damit auch schon zu ersten bzw. dem Einleitungssatz: "Patricia betrachtete ratlos den durchsichtigen blauen Stoff."  Wer den ersten Band der Patricia Peacock Reihe gelesen hat, wird sich sehr schnell auf das nächste Abenteuer in Ägypten einlassen können. Ja, Patricia ist also in Ägypten geblieben, zusammen mit Sir Tiny, ihrem geerbten Hund. Und auch John Maddock ist noch immer an ihrer Seite. Patricia zeigt sich gewohnt stark und kämpferisch, obwohl sie bei John auch sehr schwache Momente hat. Was sich ja dann auch am Ende auszahlt.

Mir gefällt es sehr gut, wie die Autorin die Atmosphäre von Kairo und dem gesellschaftlichen Leben in diesem Krimi verpackt. Durch den bildhaften Schreibstil erlebt man die einzelnen Szenen nahezu hautnah. Ich habe mich sehr oft eher als Zuschauer, denn als Leser gefühlt. Es war wie in diesen alten Filmen, an deren Ende man tief seufzt und sagt: "Schön war."

Witzig fand ich auch, dass sie sich selbst eine Rolle als Autorin Miss Crockham zugeschrieben hat. "Mit Schriftstellern sollte man sich guthalten. [...] Man kann nie wissen, ob man nicht einmal in ihren Büchern auftaucht."


Fazit:

Ein sehr gelungener zweiter Band, der nahezu süchtig auf die Fortsetzung(en) macht. Die Protagonisten sind detailliert charakterisiert und das Umfeld in bildhafter Sprache dargestellt. Es macht Freude diese Reihe zu lesen. Vielen Dank für die unterhaltsamen Lesestunden.

Bewertung vom 22.12.2020
Love & Bullets
Kolakowski, Nick

Love & Bullets


gut

Da ich das ebook erhalten habe, kann ich zur äußeren Beschaffenheit und der Haptik des Buches leider nichts sagen. Das Bild auf der Vorderseite wirkt ansprechend und witzig. Der Klappentext verspricht Action und gute Unterhaltung.

Kommen wir zum Inhalt und damit zum ersten bzw. dem Einleitungssatz: "Hören Sie zu!" Diese Aufforderung macht neugierig, so dass ich, vor dem Hintergrund des Klappentextes unbedingt mehr wissen wollte.

Widmen wir uns nun dem Hauptprotagonisten: Bill. Na ja, eigentlich auch Fiona, da die beiden ein Team sind und sich gut ergänzen. Nein, sie sind kein Ermittlerteam, sondern eher eine Sinn- und Zweckgemeinschaft. Beide Charaktere wurden sehr detailliert skizziert, allerdings konnte ich zu keinem eine wirkliche Bindung aufbauen. Es war nett von ihnen zu lesen und ihre Abenteuer zu erleben, aber irgendwie hat es nicht gefunkt.

Die Umgebungen waren alle ausreichend und bildhaft beschrieben, so dass ich mir die einzelnen Szenen sehr gut vorstellen konnte.


Der Schreibstil ist etwas aussergewöhnlich. Das Buch erinnert an ein Roadmovie, das ich mir eher im Fernsehen ansehen würde. Die locker, flockig Sprüche haben immer wieder für Erheiterung gesorgt, aber dennoch konnten mich auch diese nicht wirklich von der Story überzeugen.

Fazit:

Ein interessanter Reihenauftakt, der mich aber nicht überzeugen konnte. Man spürt die Liebe zum Detail und die Mühe, die sich der Autor mit seinen Protagonisten gegeben hat. Dennoch fehlte mir das gewisse Etwas. Ich denke nicht, dass ich die Fortsetzung(en) lesen werde.

Bewertung vom 22.12.2020
Patricia Peacock und die Sache mit dem Fluch
Crockham, Tiffany

Patricia Peacock und die Sache mit dem Fluch


ausgezeichnet

Da ich das ebook habe, kann ich leider zum Gesamteindruck des Buches bzw. zur Haptik nichts sagen. Das Cover wirkt sehr farbenfroh und lädt zum Lesen ein.

Kommen wir zum Inhalt und damit zum ersten bzw. dem Einleitungssatz: "Die Anwaltskanzlei wirkt wie ein Ort aus einer anderen Welt."  Hier spürt man bereits, dass etwas in der Luft liegt. Es wird schon so ein Kribbeln geweckt. Ein toller Einleitungssatz, der mich zumindest neugierig macht.

Die Hauptprotagonistin Patricia ist eine junge Dame, die recht zielstrebig und selbstbewusst erscheint. Sie kämpft sich durch, auch wenn ihr einige Steine in den Weg gelegt werden, und landet in einem ihrer größten Abenteuer. Dann sollten wir aber auch den Hund, Sir Tiny, nicht vergessen, über den ich auch das eine oder andere Mal herzhaft gelacht habe und der der Geschichten an manchen Stellen den richtigen Kick gibt. Aber auch John Maddock, der sich mit seinem "Darling"-Gehabe nicht gerade in mein Herz geschlichen hatte. Aber da hat Patricua wohl auch noch ein Wörtchen mitzureden.

Das gesamte Umfeld wurde durch den bildhaften Schreibstil sehr detailliert beschrieben, so dass ich mich direkt in die einzelnen Szenen eingeben konnte. Ich konnte nahezu den Rauch in den Salons des Hotels riechen, aber auch die sonnige Wärme Ägyptens spüren. Ja, ich kann auch sagen, dass ich mich während des Lesens sehr wohl gefühlt hatte.

Den Schreibstil hatte ich ja zuvor schon als sehr bildhaft beschrieben. Er taubert Bilder vor den Augen der Leser und lässt diese fast schon lebendig erscheinen. Ich habe mir durchgängig weniger als Leser sondern eher als Zuschauer gefühlt und konnte die einzelnen Szenen genießen.

Da ich bislang immer nur von den Szenen sprach, möchte ich hier eine wirklich witzige beschreiben: Patricia ist mit ihrem Hund im Restaurant. Ihr Hund, Sir Tiny, gibt ein kurzes, tiefes, Bellen als Zustimmung von sich, worüber sich eine Dame mit Schosshündchen vom Nebentisch sehr aufregt. Patricia reagiert auf das Zetern der Frau recht gelassen indem sie sagt: "Passen Sie besser auf Ihren Hund auf, denn meiner ist noch nicht satt." Anhand dieser kurzen Szene kann man aber bereits erkennen, mit welchem Augenzwinkern der Krimi verfasst wurde.


Fazit:

Wer hier einen brutalen, actionreichen Krimi erwartet, wird schnell enttäuscht sein. Bei diesem Reihenauftakt geht es ruhiger und gemächlicher, aber nicht weniger spannend zu. Dieser Krimi erinnert so ein bisschen an die Fernsehfilme mit Miss Marple, ist aber dennoch kein Vergleich. Hier handelt es sich um eine junge, dynamische Frau, die ihren Weg noch finden muss. Ich bin schon sehr gespannt, wie alles weiter geht und werde Patricias Werdegang auf jeden Fall verfolgen.

Bewertung vom 19.12.2020
Bierbrauerblues
Keferböck, Natascha

Bierbrauerblues


ausgezeichnet

Äußerlich betrachtet besticht das Cover durch seine Schlichtheit, die jedoch auch eine gewisse Gemütlichkeit ausstrahlt. Eine karierte Tischdecke, ein goldgelbes Weißbier... na ja, eigentlich denke ich bei diesem Anblick eher an Bayern. Okay, die rotkarierte Tischdecke ist dann wohl der Unterschied. Das Buch liegt gut in der Hand und die Seiten lassen sich mühelos umblättern. Beim vorsichtigen Lesen wird es gelingen, dem Buch keine unschönen Leserillen zuzufügen.


Aber kommen wir zum Inhalt der Geschichte und damit auch zum ersten bzw. dem Einleitungssatz: "Die Steinhauser Marie hebt ihre Hand und winkt mir zu."

Dieser Krimi besticht nicht durch einen actionreichen Mord-und-Totschlag, sondern vielmehr durch seine humorigen Schreibstil. Er erinnert so ein bisschen an die Eberhofer Reihe. Wenn ich nicht immer wieder gelesen hätte, dass der Handlungsort in Österreich liegt, wäre mein Gedanke stets Bayern gewesen. Hm, seltsam, dass es soviel Ahnlichkeiten gibt.


Anfangs hatte ich mich gewundert, weil von dem auf dem Klappentext beschriebenen Inhalt weit und breit nichts zu lesen war. Dann, ab etwa der Hälfte der Geschichte ging es richtig los und der Klappentext kam zum Einsatz. 


Als Hauptprotagonisten hatte ich die Autorin einen jungen, dynamischen Polizisten ausgesucht, der scheinbar jedem Rockzipfel nachgucken. Seine Ermithlungsmethoden sind sehr einfach gehalten und oftmals spielt auch Kollege Zufall eine große Rolle. Aber dennoch ist er sehr sympathisch und hat das gewisse Etwas. Auch hier kommt die Ähnlichkeit zum Eberhofer zur Geltung.

Die weiteren Protagonisten fügen sich perfekt in die Handlung und geben dem Ganzen noch etwas Kick.


Im Anschluss erwartet dann den Leser eine Aufstellung diverser Mundartbegriffe, die in der Story verwendet wurden. Ich bin ein großer Fan von regionalen Krimis und finde, dass gerade Dialekte dem Ganzen nochmal so einen Feinschliff geben. Kurzum, mir hat es gefallen.


Fazit:


Das Buch könnte auch "Der Tote im Weißbier heißen, da genau das auch der Aufhänger des Krimianteils ist. Anfangs war die Geschichte noch etwas träge, aber dennoch sehr unterhaltsam. Ab Mitte der Story gab es dann kein Halten mehr und die Ereignisse überstürzen sich förmlich. Durch den bildhaften  Schreibstil, gepaart mit einigen dialektischen Rede, war es ein Genuss, diesen Krimi zu lesen. Ich hoffe, dass es eine Fortsetzung geben wird.

Bewertung vom 14.12.2020
Paracelsus - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele
Schmid, Eva-Isabel

Paracelsus - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele


sehr gut

Auf der Suche nach der unsterblichen Seele ist der erste Band der Paracelus Reihe von Eva-Isabel Schmid. Die Reihe startete im November 2020.

Über die Autorin (lt. Verlag):
Dr. med. Eva-Isabel Schmid wurde 1983 in Regensburg geboren. nach dem Studium der Humanmedizin in München, London und Sydney arbeitete sie als Ärztin in Oberbayern und Zürich. Die Paracelus-Dilogie ist ihr Debüt als Romanautorin. Zusammen mit ihrem Ehemann lebt sie aktuell in der Nähe von Zürich und ist in ihrer Wahlheimat als Hausärztin tätig.

Über das Buch (lt. Verlag):
Basel im Spätmittelalter auf dem Sprung zur Renaissance. Der junge Medizinstudent Paracelsus und sein Freund Caspar erhalten von der katholischen Kirche eine Sondergenehmigung zum Sezieren von Leichen. Zu nur einem Zweck: Die sollen die Existenz der menschlichen Seele beweisen. Als der grausame neue Bischof die Macht erlangt, werden die beiden der Ketzerei beschuldigt. Ihre Forschung wird verboten. Während Caspar sein Leben nun der Medizin widmet, wendet sich der ehrgeizige Paracelsus dem Okkultismus zu. Die zwei Freunde finden sich gefangen in einem Netz aus Inquisition, politischen Intrigen und einem blutigen Bürgerkrieg.

Allgemeines:
Erster Teil der Dilogie "Paracelsus"
Erschienen am 02.11.2020 im Piper Verlag als Broschur mit 440 Seiten
Handlungsort und -zeit: Basel im Spätmittelalter



Mein Leseeindruck:

Äußerlich betrachtet passen die Farben hervorragend zum Genre. Das Bild zeigt mehrere Personen, die alle zur Story passen könnten.

Kommen wir zur Story und damit auch schon zum ersten bzw. Einleitungssatz: "So helft ihm doch!". Man spürt schon zu Beginn, mit welcher Akribie sich die Autorin mit der Geschichte des Paracelsus beschäftigt hat. Paracelsus, der eigentlich Theophrastus Bombastus von Hohenheim heisst, aber von allen nur liebevoll Theo genannt wird, darf in diesem Reihenauftakt wieder zum Leben erweckt werden. Kaum einer kennt sein Leben und Wirken wirklich, insofern ist dieses Buch wirklich eine Bereicherung. Die detaillierten Beschreibungen wirken stellenweise grausam, (z.B. als die Münze in den Kopf geschlagen wurde) aber auch gut recherchiert. Leider musste ich auch feststellen, dass der Beruf der Autorin schon ab und zu durchbricht, so dass der Roman etwas zu medizinisch wurde. Anfangs hatte ich deutliche Schwierigkeiten mich in den Schreibstil einzulesen und auch einige Darstellungen blieben blass. Erst im Laufe der Geschichte änderte sich alles und wurde stellenweise auch spannend.

Witzig fand ich die Szene, als Theo keine Medizin helfen wollte und er weiterhin im Koma zu liegen schien. Dann kam Laurencz und sprach den entscheidenden Satz: "Theo, ich hab grad' den Busen eines Waschweibs gesehen" … Und oh Wunder, Theo erwacht aus dem Koma.

Diesen Satz fand ich besonders wertvoll: "Wunden, die im Zorn geschlagen werden, heilen viel schlechter."


Fazit:

Mir hat der Reihenauftakt gut gefallen, obwohl ich anfangs deutliche Schwierigkeiten hatte. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, um noch mehr über die Persönlichkeit des Paracelsus zu erfahren.