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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Eva L.
Wohnort: 
Osnabrück

Bewertungen

Insgesamt 303 Bewertungen
Bewertung vom 27.04.2011
Was ich dir noch sagen will
Cramer, Sofie

Was ich dir noch sagen will


gut

Von außen ist „Was ich dir noch sagen will“ eines dieser typischen blauen Bücher, die momentan bei Liebesromanen groß in Mode zu sein scheinen. Blauer Himmel, ein paar Wolken, Schmetterlinge, eine Pusteblume… Ähnlich den Bücher von Cecelia Ahern und vielen anderen Liebesromanen, die in letzter Zeit auf den Markt gekommen sind.

Und genau so eine Geschichte ist „Was ich dir noch sagen will“ auch. Ein netter Roman, der sich wunderbar leicht lesen lässt, zum Lachen, aber auch zum Weinen bringt. Aber nichts Besonderes, nur ein Roman unter vielen.

Die Geschichte ist nicht neu, ein junges Ehepaar entgeht nur knapp dem Tod und findet sein Leben danach völlig auf den Kopf gestellt vor. Sie will Kinder, er nicht, es kommt zum großen Drama, dann passiert etwas und am Ende ist alles wieder gut und ganz wunderbar. Frühlingsfrische Lektüre, die ein paar Stunden Lesevergnügen beschert, wirklichen Tiefgang aber vermissen lässt.
Weder Erik noch Lisa sind Charaktere, in die man sich gut hineinversetzen kann. Erik ist ein egoistischer, nicht nachdenkender Unsympath, dem es völlig egal ist, ob er andere mit seinem Verhalten verletzt. Ganz selten wird er mal eine kleine Spur sympathischer, aber die meiste Zeit über kann man ihn einfach nicht leiden.
Lisa hingegen ist schon auf eine gewisse Art und Weise sympathisch, aber zu duckmäuserisch und romantisch für ihre 35 Jahre. Ihr Verhalten passt zu einer 20jährigen, aber nicht zu einer gestandenen Frau von 35, die ihren eigenen Laden führt und sich in der Modebranche durchsetzten kann.

Die Geschichte plätschert ohne große Höhen und Tiefen vor sich hin, nicht langweilig, aber auch nicht wirklich spannend und ziemlich vorhersehbar. Eine nettes Buch, um damit ein paar gemütliche Sonnestunden auf dem Balkon zu verbringen, mehr aber auch nicht.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2011
Winterlicht
Marchetta, Melina

Winterlicht


gut

Melina Marchettas „Winterlicht“ fällt einem direkt beim ersten Hinsehen durch seine großartige Umschlaggestaltung ins Auge. Ein wunderschönes Blau mit schwarzem und silbernem Spotlack, im Hintergrund wie hinter Nebel das Gesicht einer jungen Frau – dieses Cover hat es wirklich in sich.
Schlägt man das Buch auf finden sich nach einem rätselhaften Gedicht zwei Landkarten, eine von Lumatere, eine vom Land Skuldenore, so dass man sich die Welt, in der „Winterlicht“ spielt, genau ansehen kann. Dies ist auch wirklich nötig, denn die Geschichte startet von der ersten Seite an ohne großartige Einführung direkt durch. Man ist sofort mitten drin in Finnikins Leben und muss sich dort irgendwie zurechtfinden. Dies gestaltet sich vor allem am Anfang ziemlich schwer, denn die Autorin konfrontiert den Leser mit eine wahren Flut an Personennamen und Ländern, ohne dass man erfährt, wer wer ist und was er mit Finnikin zu tun hat. Zu den meisten Personen und Ländern erfährt man im Laufe der Geschichte noch mehr, aber bis die Verwirrung etwas nachlässt vergehen schon 100 bis 150 Seiten.

Insgesamt ging mir bei diesem Buch alles zu schnell. Man bekommt keine vernünftige Einführung um in die Geschichte hineinzufinden, Figuren kommen und gehen ohne dass sie vorgestellt und erklärt werden und Ereignisse werden mit ein paar Sätzen einfach abgehandelt. Stattdessen werden die Seiten gefüllt mit Dialogen, in denen es um Vergangenes geht oder Personen, die der Leser noch nicht kennt, so dass man sich eigentlich die ganze Zeit über fragt um wen es gerade geht und was er mit der Geschichte zu tun hat. Ich muss ehrlich sagen, dass ich die meiste Zeit des Lesens einfach nur verwirrt war.

Leider fällt es so auch entsprechend schwer, in die Geschichte hineinzukommen und zu den Charakteren eine Beziehung aufzubauen. Finnikin scheint ein netter Kerl zu sein, aber ich konnte aus ihm nicht wirklich schlau werden, was wohl auch der Sprunghaftigkeit der Autorin zuzuschreiben ist. Zuerst ist Evanjalin ihm ein Klotz am Bein, dann redet er drei Sätze mit ihr und plötzlich hat er Gefühle für sie. Die Handlungen sind überhaupt nicht nachvollziehbar, ebenso wenig wie die Liebesgeschichte zwischen den beiden, die das Buch auch nicht retten kann.

Hinter dem wunderschönen Cover versteckt sich eine unausgereifte, wenig durchdachte Geschichte, die den Leser weniger begeistert, aber umso mehr verwirrt. Sehr schade, denn diese Geschichte hat durchaus Potenzial!

Bewertung vom 12.04.2011
Verflucht himmlisch / Luzie & Leander Bd.1
Belitz, Bettina

Verflucht himmlisch / Luzie & Leander Bd.1


sehr gut

Mit ihrer Reihe „Luzie & Leander“ deckt Bettina Belitz neben Young Adult („Splitterherz“ & „Scherbenmond“) und der Sparte Pferdebücher („Sturmsommer“ & „Freihändig“) auch den Bereich für Kinder und Jugendliche ab. Mit ganz viel Witz erzählt sie die Geschichte der chaotischen Luzie und Leanders, der mit der Welt der Menschen überhaupt nicht zurecht kommt. Besonders seine Schwierigkeiten mit dem menschlichen Körper, der ihm zur Strafe auferlegt wurde, sorgen immer wieder für große Lacher. Auch Luzies Eltern, eine ehemalige Diskuswerferin mit Faible für Rosa und ein Bestatter, der halb so breit wie seine Frau ist, sind herrlich schräg und sorgen ebenfalls immer wieder für Erheiterung.

Doch die Geschichte überzeugt nicht nur mit großartigem Humor, sondern auch mit Feinfühligkeit und Tiefgang. Freundschaft ist ein großes Thema in „Verflucht himmlisch“, ebenso wie Verantwortung für das eigene Leben. Doch Bettina Belitz verzichtet auf den erhobenen Zeigefinger, sondern bringt den jungen Lesern auf ganz unaufdringliche Weise ihre Meinung nahe.

„Luzie & Leander Verflucht himmlisch“ ist ein tolles Buch für Kinder und Jugendliche, das sich mit der durchaus interessanten Sportart Parkour beschäftigt und auch sonst eine Menge zu bieten hat. Eine Bereicherung für jedes Buchregal!

Bewertung vom 07.04.2011
Die Sterne leuchten immer noch
Ockler, Sarah

Die Sterne leuchten immer noch


ausgezeichnet

Sarah Ocklers Debüt „Die Sterne leuchten immer noch“ ist ein Buch, das einen nach dem Lesen mit einem gebrochenen Herzen und dem permanenten Gefühl, im nächsten Moment in Tränen ausbrechen zu müssen, zurücklässt. Es ist so wunderschön und zugleich so unfassbar traurig! Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil und die Gabe, Gefühle total nachvollziehbar zu beschreiben und somit für den Leser sehr greifbar zu machen. Man hat das Gefühl, Annas Geschichte sei einem selbst widerfahren, so spürbar wird ihre Liebe zu Matt und ihr Schmerz und ihre Verzweiflung nach seinem Tod. Und das Ganze fast völlig kitschfrei!

Auch in Matts Eltern kann man sich gut hineinversetzen. Man merkt, dass sich Sarah Ockler, wie in der Danksagung vermerkt, intensiv mit verwaisten Eltern beschäftigt hat, um sie so realistisch wie nur möglich dazustellen.
Frankie jedoch ist für mich der Charakter in der Geschichte, dem ich sehr zwiegespalten gegenüberstehe. Ihr Verhalten ist oft nachvollziehbar, aber trotzdem ist sie mir zu egoistisch, zu sehr Prinzessin und zu sehr auf sich selbst fixiert. Keine wirkliche Sympathieträgerin!

Der Entwicklung, die Matts Familie und Anna nach dem Tod des Jungen durchlaufen, zeigen ebenfalls, dass die Autorin sich ausführlich mit dem Thema Trauerarbeit auseinandergesetzt hat. Natürlich trauert jeder Mensch auf seine Art und Weise und in seinem eigenen Tempo, aber die Trauerprozesse, die Sarah Ockler ihren Charakteren zuschreibt, sind für sie sehr stimmig.

„Die Sterne leuchten immer noch“ ist ebenfalls ein Buch, das nicht von Spannung, sondern von Gefühlen lebt. Natürlich ist die Geschichte auch spannend und auf keinen Fall langweilig, aber im Vordergrund steht das Zurechtkommen der Charaktere mit dem Tod eines geliebten Menschen und das Zurückfinden ins Leben, das Akzeptieren, dass sich die Erde weiter dreht und die Sterne eben immer noch leuchten.

Sarah Ockler ist ein Debüt gelungen, das sehr berührt und dem Leser sicherlich noch lange in irgendeiner Weise nachklingt. Sehr empfehlenswert!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2011
Ich bin Nummer Vier / Das Erbe von Lorien Bd.1
Lore, Pittacus

Ich bin Nummer Vier / Das Erbe von Lorien Bd.1


sehr gut

„Ich bin Nummer Vier“ ist die Romanvorlage zum gleichnamigen Kinofilm, der seit Mitte März in den deutschen Kinos läuft. Der Trailer verspricht einen actiongeladenen Fantasyfilm, und auch das Buch kann sich über mangelnde Action nicht beklagen. Bereits nach wenigen Seiten ist man voll in der Geschichte drin, langwierige Einleitungen sucht man vergebens. Von der ersten Seite an baut sich unaufhörlich Spannung auf, manchmal bis ins Unerträgliche, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Durch manch nicht vorhersehbare Wendung wird der Leser immer wieder aufs Neue überrascht und die Spannung weiter gesteigert. Die Geschichte übt einen unglaublichen Sog aus, man wird in die Handlung hineingezogen und dort richtiggehend festgehalten.

Der angenehm zu lesende Schreibstil des Autors macht das Buch ebenfalls zu einem wahren Pageturner. Man kann es einfach so weglesen und bemerkt gar nicht, wie die Zeit vergeht und die Seiten schwinden. Lediglich in der Mitte des Buches zieht sich die Handlung über ein paar Seiten etwas zäher, doch dieser kleine Durchhänger geht schnell vorbei und tut der Spannung keinen großen Abbruch.

Die kleine Lovestory, die Pittacus Lore geschickt in seine Geschichte eingewoben hat, ist das Tüpfelchen auf dem I und macht dieses Buch auch für Leser, die sonst mit Aliens eher wenig anfangen können, interessant.

Wie anspruchsvoll und realitätsnah „Ich bin Nummer Vier“ ist, sei mal dahingestellt. Aber es bietet ein paar Stunden spannendes Lesevergnügen und weckt den Wunsch, direkt ins Kino zu gehen und sich den Film anzusehen. Mir hat „Ich bin Nummer vier“ ausgesprochen gut gefallen und ich freue mich, dass im August die Fortsetzung „The Power of Six“ auf Englisch erscheint. Ich hoffe, die deutsche Übersetzung steht dann schnell in den Buchläden!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.03.2011
Neva
Grant, Sara

Neva


sehr gut

Mit ihrem Debütroman „Neva“ springt Sara Grant auf momentan hochaktuellen Zug der Dystopien auf und widmet sich der Frage, was passiert, wenn sich die Welt abschottet und vor der Vielfalt, sowohl im Gedanken- als auch im Erbgut, verschließt. Eine interessante Frage, die neugierig auf dieses Buch macht. Doch leider wurden meine recht großen, vielleicht zu großen Erwartungen etwas enttäuscht.

Von Anfang an hatte ich große Schwierigkeiten, mich in die Geschichte hineinzufinden. Sie war mir zu undurchsichtig, zu verworren und hat es nicht geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Auch Sara Grants Schreibstil mit kurzen, abgehackten Sätzen bereitete mir Probleme, denn er steigert nur wenig die Lust aufs Weiterlesen. Zum Glück wurden die Sätze nach ein paar Seiten ausführlicher und so angenehmer zu lesen. Trotzdem hatte ich die ganze Zeit über das Gefühl, dass die Autorin einfach nur möglichst viele Informationen in einem Satz unterbringen wollte. Ihrem Stil fehlt irgendwie die Leichtigkeit.

Die Idee hinter „Neva“ hat mir gut gefallen, auch die Tatsache, dass Sara Grant sehr mit Extremen spielt. So wird beispielsweise alles bis aufs Letzte recycelt, von Kleidung über Gebrauchsgegenstände bis hin zum menschlichen Erbgut. Und auch die Menschen unter der Glaskuppel sind extrem, entweder extrem angepasst (zumindest äußerlich) oder so sehr auf Individualität bedacht, dass sie sich verstümmeln, um sich von der breiten Masse abzuheben. Doch leider kommt das, was die Menschen dazu bewegt, so zu sein wie sie sind, nicht wirklich rüber. Der Geschichte und auch den Figuren fehlt der Tiefgang, man wird einfach nicht schlau aus ihnen.

Hat man sich nach etwa der Hälfte des Buches endlich einigermaßen in Nevas Welt unter der Glaskuppel zurechtgefunden, überrascht die Autorin mit ein paar unvorhersehbaren Wendungen und erhöht die Spannung um ein Vielfaches. Man glaubt zu wissen, was unter der Protektospähre vor sich geht, doch das, was wirklich passiert, kann man kaum fassen…

Zum Ende hin entwickelt sich „Neva“ doch noch zu dem spannenden Buch, das es eigentlich von Anfang an hätte sein sollen und auch sein können. Doch insgesamt ist die Geschichte mir zu oberflächlich, zu verworren und zu wenig durchdacht, es gibt zu viele Ungereimtheiten und am Ende bleiben zu viele Fragen offen. Die Grundidee bietet viel Potenzial für eine tolle Geschichte, aber an der Umsetzung hapert es leider ein wenig.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.03.2011
Dunkle Magie / Hex Hall Bd.2
Hawkins, Rachel

Dunkle Magie / Hex Hall Bd.2


sehr gut

Nachdem mir der erste Hex- Hall- Teil „Wilder Zauber“ sehr gut gefallen hatte, habe ich mit Spannung auf die Fortsetzung gewartet. Rachel Hawkins hat mich mit dem witzigen Mix aus „Harry Potter“ und „Hanni und Nanni“ einfach überzeugt.

„Dunkle Magie“ spielt nun allerdings nicht an der Schule für Prodigien, sondern in einem englischen Anwesen namens Thorne Abbey. Man trifft mit Sophie, Jenna, Cal, Archer und Mrs. Casnoff zwar alte Bekannte aus dem ersten Teil, die restlichen Charaktere sind neu, aber durchaus wichtig für die Handlung. Besonders Sophies Vater, das Oberhaupt des Rates der Prodigien, spielt in diesem Teil eine große Rolle, was ich sehr spannend fand. Insgesamt haben mir die neuen Charaktere allesamt ziemlich gut gefallen und frischen Wind in die Handlung gebracht.

Leider zieht sich das Buch zu Beginn ein wenig, es dauert, bis die Geschichte richtig in Fahrt gerät und sich Spannung aufbaut. In der zweiten Hälfte überschlagen sich dann aber die Ereignisse… und plötzlich ist das Buch zu Ende. So ein wahnsinnig fieser Cliffhanger ist mir selten untergekommen! Hätte ich das vorher gewusst, ich glaube, ich hätte das Buch erst gelesen wenn ich den dritten Teil ebenfalls zur Hand gehabt hätte.

Auch mit dem zweiten Teil kann Rachel Hawkins überzeugen. „Hex Hall“ ist eine witzige, spannende Serie, die noch viel Potenzial für weitere Bücher bietet. Ich hoffe, der dritte Teil lässt nicht allzu lange auf sich warten.

Bewertung vom 30.03.2011
Die Frauen von Savannah
Hoffman, Beth

Die Frauen von Savannah


ausgezeichnet

Beth Hoffman nimmt den Leser (oder in diesem Fall den Hörer) in „Die Frauen von Savannah“ mit auf eine Reise in die amerikanischen Südstaaten der späten 1960er Jahre. Cecelia Rose Honeycut wird von ihrer Großtante Tootie nach dem tragischen Unfalltod ihrer psychisch kranken Mutter nach Savannah geholt und beginnt dort ein neues Leben. Das Buch erstreckt sich zeitlich gesehen nur über einen ganz kurzen Zeitraum in CeeCees Leben, etwa drei Monate, und doch hat man am Ende das Gefühl, das Mädchen seit seiner Geburt zu kennen, denn die Autorin streut immer wieder Episoden aus der Vergangenheit ein, meistens durch Erzählungen Cecelias an ihre Tante oder an Oletta. Ebenso bekommt man eine ungefähre Ahnung von der Krankheit, an der Cecelias Mutter litt. Damals hieß es einfach, sie sei verrückt, heute würde man wohl von Depressionen sprechen.

„Die Frauen von Savannah“ ist ein Buch, das vor allem durch starke Charaktere und unglaubliche Herzlichkeit geprägt wird. Ich habe noch nie ein Buch gelesen oder gehört, in dem ich so viele Figuren so sehr mochte wie in diesem! Lediglich eine Nachbarin ist nicht sehr sympathisch, ansonsten wimmelt es in Savannah nur so von Frauen, die man einfach gernhaben muss. Allen voran Tante Tootie und Oletta, denen es gelingt, mit ganz viel Liebe und Fürsorge Cecelia durch ihre Trauer zu begleiten und sie ins Leben zurückzuholen. Aber auch die anderen Frauen, denen man begegnet, sind einfach nur toll und liebenswert, jede auf ihre eigene, besondere Weise.

Die meisten Geschichten leben von der Spannung, die sie erzeugen. Dieses Buch lebt jedoch von Gefühlen – Zuneigung, Herzlichkeit, Mitgefühl. Es braucht keine Spannung, um zu fesseln. „Die Frauen von Savannah“ ist einfach ein wunderschönes Buch, anders kann man es nicht sagen.

Laure Maire als Sprecherin macht auch hier wieder einen großartigen Job. Sie erzählt Cecelias Geschichte, als ob es ihre eigene sei, zieht den Hörer innerhalb kürzester Zeit in ihren Bann und lässt ihn nicht wieder los. Jede Betonung sitzt, jedes Gefühl kommt an, man kann so sehr mit CeeCee mitfühlen, dass man ihre Gefühle beinahe selber spürt. „Die Frauen von Savannah“ ist eines der besten Hörbücher, die ich bisher gehört habe, und Laure Maire trägt einen großen Teil dazu bei.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.03.2011
Diebe im Olymp / Percy Jackson Bd.1 (4 Audio-CDs)
Riordan, Rick

Diebe im Olymp / Percy Jackson Bd.1 (4 Audio-CDs)


gut

„Diebe im Olymp“ konnte mich als Geschichte leider nicht von sich überzeugen. Es gibt unglaublich viele Parallelen zu „Harry Potter“, die „Percy Jackson“ in meinen Augen wie einen müden Abklatsch wirken lassen. Zudem besteht die Story einfach nur aus Aneinanderreihungen von Gefahrensituationen, in die Percy, Grover und Annabeth hineingeraten und die wenig bis gar nicht miteinander verknüpft sind. Es wird selten klar, warum sich eine Situation aus der anderen ergibt und wie die Fäden am Schluss zusammenlaufen. Die Grundidee ist gut, ich finde es sehr spannend, die griechische Mythologie mit der modernen Welt zu verknüpfen und ein Jugend- Fantasy- Abenteuer daraus zu machen. Aber die Geschichte ist einfach zu wenig durchdacht, es bleiben zu viele Ungereimtheiten am Schluss ungeklärt und der rote Faden ist sehr schwer zu finden, wenn es ihn denn überhaupt gibt.

Den Figuren fehlt durchgängig die Tiefe, man wird aus keinem, weder Mensch noch Gott noch Fabelwesen, wirklich schlau. Charaktere, die am Anfang eine wichtige Rolle zu spielen scheinen, verschwinden auf einmal und tauchen den Rest des Buches über nicht wieder auf, dafür erscheinen dann andere Figuren plötzlich auf der Bildfläche, von denen man überhaupt nicht weiß, wer sie sind und was sie wollen.

Ein wenige irritiert hat mich die Brutalität in diesem Buch. Es wird empfohlen für Kinder von 10 bis 13 Jahren, und diese Kinder können dann lesen (oder hören), wie grauseligen Monstern der Kopf abgeschlagen wird oder sie mit ihrem eigenen, zuvor ausgerissenen Horn erdolcht werden. Nicht sehr für Kinder finde ich!

Marius Clarén als Sprecher wertet diese eher mittelmäßige Geschichte jedoch sehr auf. Er liest sie ganz wunderbar, mit verschiedenen Stimmen zu den einzelnen Charakteren und macht das Hörbuch zu einem sehr kurzweiligen Vergnügen. Doch im Großen und Ganzen hat mich „Percy Jackson Diebe im Olymp“ nicht überzeugen können.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.03.2011
Freihändig
Belitz, Bettina

Freihändig


ausgezeichnet

Ein Junge als Hauptfigur in einem Pferdebuch? Und dann voltigiert er auch noch? Zugegeben, ich war sehr skeptisch diesem Buch gegenüber. Aber viele positive Meinungen brachten mich dann doch dazu, es zu lesen, und ich muss sagen: es hat sich gelohnt. „Freihändig“ ist nicht einfach nur ein Pferdebuch, sondern eine tolle Mischung aus Pferdebuch, Familiengeschichte und Erster Liebe.

Joshua ist keiner von den beliebten, angesagten Kids. Er spielt nicht Fußball, sondern Cello und ist ein ruhiger, unauffälliger Typ. Ganz anders als sein Bruder Micha, der ein cooler Aufreißer ist und überall im Mittelpunkt steht. Micha terrorisiert seinen Bruder auf das Übelste, doch anstatt sich zu wehren nimmt Joshua es hin und wird so auch für andere Schulkameraden ein leichtes Opfer. Seine Handlungen (oder eben Nicht-Handlungen) sind nicht immer nachvollziehbar, aber irgendwie kann man ihn doch verstehen. Mir hat er den größten Teil der Geschichte einfach nur leid getan. Der Terror seines Bruders ist wirklich übel, und auch Vater Hartmut macht nicht gerade einen sympathischen Eindruck. Die beiden sind richtige Hassobjekte.
Die anderen Charaktere in Joshuas Umgebung, seine Mutter Nina, Tante Charlotte, Eva und die Leute aus dem Stall sind deutlich liebenswerter. Man muss sie schon alleine dafür, dass Joshua bei ihnen einmal nicht das Opfer ist, mögen.

Dass Pferde und das Voltigieren eine so große Rolle in diesem Buch spielen, hat mich sehr begeistert. Man merkt, dass Bettina Belitz sich mit Pferden auskennt und zudem gründlich recherchiert hat (man gebe nur mal „Gero Meyer“ bei Youtube ein und vergleiche das, was man dort sieht, mit den Videos, die die Autorin im Buch beschreibt). Man kann die Tiere förmlich riechen, hören und verspürt plötzlich den Wunsch, selber auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen und das zu fühlen, was Joshua fühlt.

Die Autorin lässt den Jungen im Laufe der Geschichte eine wunderbare Entwicklung durchmachen, er selber und auch sein Verhältnis zu Bruder und Vater verändert sich. Das Ende war mir jedoch etwas zu viel, Joshua war mir zu sehr Held und man gewinnt den Eindruck, als habe Bettina Belitz unbedingt auch den letzten Zweifler von seinen Fähigkeiten überzeugen wollen. Davon, dass er eben nicht der Looser ist, für den ihn alle, einschließlich ihm selbst, gehalten haben. Das wäre in meinen Augen aber gar nicht nötig gewesen.
Das etwas dick aufgetragene Ende ist aber so ziemlich der einzige Kritikpunkt, den man an diesem Buch finden kann. Bettine Belitz kann mit dieser wunderbaren Geschichte wieder einmal überzeugen.