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Benutzername: 
Christina P.
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1057 Bewertungen
Bewertung vom 28.05.2023
Rabenjagd (Band 1): Dunkles Flüstern
Farley, Jamie L.

Rabenjagd (Band 1): Dunkles Flüstern


sehr gut

Düstere Fantasy, bereits für Jugendliche geeignet
Er hat es wieder getan: Ein neuer Dark Fantasy Roman aus Jamie L. Farleys Schreibfeder, wie gewohnt spannend, düster und mit brisanten sozialen Themen. Diesmal mit einem Vampir, der nach rund 200 Jahren aus einem mächtigen Bann befreit wird und nun auf Blutrache aus ist. Zunächst hat er es auf eine Gruppe Jugendlicher abgesehen. Doch ist es wirklich so einfach, oder steckt mehr dahinter? Wer Jamie L. Farleys Romane kennt weiß, dass nichts so ist, wie es zunächst scheint, stattdessen gräbt er sich fleißig durch die Oberfläche in die Psyche seiner Charaktere. Und genau das ist es, was seine Romane so besonders macht.
Hier sind es ein paar Jugendliche, die auf den Sarg des Vampirs Krátos stoßen und diesen aus seinem Gefängnis befreien. In einigen Rückblicken lernt man den Vampir etwas besser kennen, ebenso erhält dieser auch in der Gegenwart seine eigenen Abschnitte. Sehr genial zu lesen!
Viele besonders für Jugendliche relevante Themen wie Mobbing, Homophobie, Gewalt und Vorurteile generell finden ebenfalls Erwähnung. Auch sind die Charaktere in verschiedenerlei Hinsicht bunt durchmischt, was auf jedenfall positiv zu erwähnen ist.
Ich empfand das Buch stellenweise sehr bewegend, die düstere Handlung ist spannend konstruiert und die Charaktergestaltung hat auch einiges zu bieten. Am besten hat mir hier die Entwicklung des Vampirs gefallen, während bei den anderen noch so einiges an Potential offen ist. Thematisch könnte das Buch für Jugendliche sehr interessant sein, da einige für das Alter wichtige Themen behandelt werden. Auf die Fortsetzung bin ich jedenfalls sehr gespannt.

Bewertung vom 13.05.2023
Einsteins Hirn
Franzobel

Einsteins Hirn


gut

Das Leben des Mannes, der Einsteins Gehirn stahl
Dieses Buch zu bewerten ist gar nicht so einfach, da die eigenen Erwartungen hier eine gewichtige Rolle spielen können, wie man das Buch empfindet. Tatsächlich hat es den Pathologen Thomas Harvey wirklich gegeben, welcher 1955 das Gehirn Albert Einsteins illegal entnahm und jahrelang unter diversen Vorwänden nicht wieder herausrückte. Der Fokus liegt in Franzobels Roman auf dem Leben Harveys, welcher in meinen Augen wirklich nicht gut wegkommt, so, wie er sich sein eigenes Leben immer wieder selbst ruiniert hat. Neben vielen Tatsachen hat der Autor natürlich auch eigene kreative Details eingefügt, wobei ich leider nur wenig Ansporn hatte herauszufinden, was Wahrheit, was Fiktion ist. Dazu empfand ich das Leben Harveys über gewisse Längen einfach zu öde. Vielleicht hatte ich mir ein paar mehr historische Highlights gewünscht, die zwar auch vorkamen, aber zwischen vielen langweiligen Passagen aus Harveys Leben ein wenig untergingen.
Interessant waren definitiv die fiktiven Gespräche Harveys mit dem Hirn, so z. B. über Religion. Dagegen empfand ich auf Dauer Harvey einfach immer langweiliger und irgendwann einfach nur noch abstoßend. Klar, sowas kann polarisieren und allein dadurch wiederum spannend sein, das war hier leider nicht der Fall. Die Dynamik, welche zu Beginn noch vorhanden war, plätscherte einfach irgendwann nur noch vor sich hin, da in Harveys Leben einfach kaum noch Interessantes geschah. Vielleicht hätte es mich mit ein paar weniger Gedankenspiralen und strafferer Handlung insbesondere zum Ende hin mehr überzeugen können.

Bewertung vom 13.05.2023
Erinnere dich!
Reiter, Max

Erinnere dich!


gut

Eher langatmig als spannend
Die Idee ist nicht neu: Ein lange zurückliegender Fall und eine zunächst unerkannt bleibende Person, welche den vermeintlichen Täter nun aus der Reserve locken will. In diesem Fall verschwand die damalige Freundin von Arno Seitz kurz nach dem Abi spurlos während eines Übernachtungsausflugs und jemand versucht nun Arno dazu zu bringen, sich schuldig zu bekennen.
Der Klappentext verspricht ein Klassentreffen als Aufhänger. Genaugenommen darf man sich jedoch erstmal durch diverse Lebenslagen des Erwachsenen Arno Seitz lesen, in welchen mir der Charakter sehr schnell unsympathisch wurde. Jähzornig, paranoid und völlig unausgeglichen mit dem Hang zu Gedankenspiralen sorgt der Charakter als Ich-Erzähler leider zu vielen Längen und stark subjektiven Verzerrungen. Was manch einer als Bereicherung verstehen mag, empfand ich dann leider als unnötig anstrengend und zäh und hat mir den Lesespaß ziemlich verleidet. Gut ist die Idee des Romans, die Umsetzung mit den vielen subjektiven Gedanken und diversen Längen konnte bei mir keine Spannung erzeugen.

Bewertung vom 13.05.2023
Mit den Augen des Opfers / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.3
Strobel, Arno

Mit den Augen des Opfers / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.3


sehr gut

Cold Case fordert neues Opfer
Fallanalytiker Max Bischoff kann es nicht lassen: Obwohl er mit Polizeirätin Eslem Keskin auf keinen grünen Zweig kommt, beißt er bei ihrer Bitte, sich um einen potentiellen Cold Case in ihrem privaten Umfeld zu kümmern, aus Neugier an. Kurz nach seiner Ankunft in dem kleinen Weinort an der Mosel schlagen seine Ermittlungen bereits tödliche Wellen und rufen nicht nur die Polizei, sondern auch seinen neuen Bekannten aus dem vorherigen Fall, Forensiker Marvin Wagner, auf den Plan.
Einige Squenzen aus Tätersicht bringen ebenso Schwung in die Handlung wie die spontane Unterstützung durch Marvin Wagner, während die Probleme mit der hiesigen Polizei mich eher nervten. Neben einigen Längen empfand ich die Auflösung als etwas dick aufgetragen. Dennoch insgesamt ein unterhaltsamer neuer Band der Reihe, wenn auch nicht der beste.

Bewertung vom 13.05.2023
Dunkle Verbindungen / Leander Lost Bd.6
Ribeiro, Gil

Dunkle Verbindungen / Leander Lost Bd.6


ausgezeichnet

Anspruchsvoller Gegner und dramatische Ereignisse
Der mittlerweile sechste Band der Krimi-Reihe „Lost in Fuseta“ verlangt Leander Lost sein ganzes kombinatorisches Können ab, während seine Kollegen teilweise emotional an ihre Grenzen stoßen. Ein brutaler Raubüberfall auf einen Geldtransporter zeigt auffällige Parallelen zu einem früheren Fall, der für Graciana Rosados Familie fürchterliche Konsequenzen hatte. Doch auch für den spanischen Kollegen Miguel Duarte bleibt der Einsatz nicht ohne gravierende Folgen. Und während Leander Lost versucht, die laufenden Ermittlungen sowie die Veränderungen im Team erfolgreich zu verarbeiten, planen die Täter bereits ihren nächsten Coup.
Dieser Fall hat mir wieder jede Menge Spaß gemacht. Insbesondere die Täterseite ist diesmal durch ein ausgebufftes Team vertreten, welchem kaum auf die Spur zu kommen ist. Hier hilft Kommissar Zufall den Ermittern ein wenig weiter. Doch auch bei den Hauptcharakteren wird es diesmal recht emotional, sowohl bei Familie Rosado als auch für Miguel Duarte.
Ein willkommenes Wiedersehen im portugiesischen Fuseta und ein diesmal äusserst anspruchsvoller Fall - Spannung pur in allen Bereichen.

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Bewertung vom 13.05.2023
Der Schwarze Hibiskus
Rawi, A. Harun al

Der Schwarze Hibiskus


sehr gut

Unterhaltsamer klassischer Krimi in Malaysia
Ein Krimi nach Art klassischer Kriminalliteratur, angesiedelt im früheren Südostasien: Wissenschaftler und Erfinder Lin Ji wird beauftragt, einen brutalen Raubüberfall auf eine Kutsche zu klären, dessen einziger Überlebende sein Gedächtnis verloren hat. Zurück ließen die Täter lediglich eine Spur, die auf den Schwarzen Hibiskus hinweist, eine seit Jahren operierende Diebesbande.
Der Schwarze Hibiskus ist ein Krimi, der zum Mitermitteln einlädt. Jin Li ist ein Mann mit wachem Verstand und scharfem Blick fürs Detail, der sich nicht in die Karten schauen lässt. Durch seinen Austausch mit Zwillingsschwester Ying erhält man Hinweise und Gedankenanregungen, welche wertvolle Tipps liefern. Versehen mit ein paar charakterlichen Eigenarten lässt sich Jin Li schnell ebenso leicht vorstellen wie das Setting, ein Ort in Malaysia mitte des 15. Jh, durch verschiedene kleine Details greifbar wird.
Mir haben sowohl das Erleben des früheren Malakka als auch das Miträtseln und Spurendeuten sehr gefallen. Nach klassischem Vorbild wird der Fall von Lin Ji am Schluss gelöst und hält dabei noch die ein oder andere Überraschung für alle Beteiligten parat.

Bewertung vom 07.05.2023
Das schwarze Element - Folge 1 (eBook, ePUB)
Böhm, Nicole

Das schwarze Element - Folge 1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Der Kampf gegen Dämonen startet in eine neue Runde
Die Urban Fantasy Reihe „Das Schwarze Element“ baut auf dem Universum der früheren Reihe „Die Chroniken der Seelenwächter“ auf, spielt jedoch zehn Jahre später und lässt sich auch ohne Vorkenntnis gut lesen.
Im ersten Band lernt man zunächst die neuen Hauptcharaktere kennen, geht mit ihnen auf einen Ausseneinsatz, bekommt Einblicke in das Magiesystem sowie die Akademie. Im Mittelpunkt steht hierbei Rose, die als neuestes, relativ junges Mitglied dabei ist. In Rückblicken erfährt man Details aus ihrem früheren Leben sowie ihres damaligen Schwarms Matthew und dessen tragisches Schicksal. Durch die vielen Rückblicke kam in der Haupthandlung bisher erst wenig Spannung auf, doch in welche Richtung die Reihe gehen wird lässt sich bereits erahnen und wirkt vielversprechend. Zudem ist der Schreibstil angenehm unterhaltsam, spannend und emotional.

Bewertung vom 07.05.2023
Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3
Horowitz, Anthony

Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3


sehr gut

Mordermittlung ohne große Action
Bereits zweimal hat der Autor den fiktiven Detektiv Daniel Hawthorne bei seinen Ermittlungen begleitet, um in einem Roman davon zu berichten. Nun sendet der Verlag die beiden zum Literaturfestival auf die Kanalinsel Alderney, um ein wenig die Werbetrommel zu rühren. Anthonys Begeisterung hält sich stark in Grenzen bis zu dem Moment, als ein Mord geschieht und Daniel Hawthorne seine Fähigkeiten erneut unter Beweis stellen kann.
Ich fand es ganz amüsant, wie sich der Autor zunächst als regelrechte Spaßbremse darstellt, da er der Unternehmung überhaupt nichts abgewinnen kann, während seine Begleitung umso mehr Spaß an der Sache zu haben scheint. Wobei sich Anthonys Frust, sich von Hawthorne manchmal wie vorgeführt zu fühlen, mit der Zeit durchaus nachvollziehen lässt. Da sich der Detektiv von niemandem, nicht mal von Anthony, in die Karten schauen lässt, ist man rein auf die Beobachtungen des Autors angewiesen, um selbst mitermitteln zu können. Was das Ganze zwar erschwert, aber nicht unmöglich macht. Da die Handlung sich auf wenige Leute auf der Insel beschränkt, bleibt es sehr übersichtlich, zugleich aber auch ein wenig gemächlich. Die Auflösung brachte trotzdem noch eine gewisse Überraschung mit sich.

Bewertung vom 07.05.2023
Keeper of the Lost Cities - Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)
Messenger, Shannon

Keeper of the Lost Cities - Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)


gut

Nur ein Drittel ist Story, der Rest hauptsächlich unnötige Wiederholung
Über diesen Band der Reihe kann man geteilter Meinung sein: Entweder man empfindet es als interessante Auffrischung der bisherigen Bände, denen ein Glossar jeweils gut getan hätte, oder man langweilt sich die ersten zwei Drittel des Buches, eben weil das Meiste davon Wiederholung ist. Zwar sind in dem Wiederholungsteil diverse Zusammenfassungen, aber eben auch angebliche Geheimakten diverser Elfen, bei denen ich mich wunderte, was Flirtinteressen der Jugendlichen in so hochgeheimen Akten zu suchen haben sollen. Das ist doch eher rein im Interesse der Teenager, nicht von Jahrhunderte alten Elfen oder gar relevant für irgendwelche politischen Fragen. Zudem kennt man als Leser der Reihe eben den Großteil des Inhalts der Akten, was beim Lesen schnell langweilig werden kann. Einzig die Akte über Keefe Sencen brachte mich zum schmunzeln, ebenso las ich die Akte über Dex ganz gern.
Das letzte Drittel bietet dann endlich die langerwartete Fortsetzung nach Band 8. Hier ist es äusserst erfrischend, mal Sequenzen aus Keefes Perspektive zu lesen, welche die empathisch minderbegabte Sophie eben so nie hätte erzählen können. So bekommt man endlich auch mal weniger dieser langweiligen Sophie-Gedankenspiralen über irgendwelche Pseudoprobleme zu lesen, sondern die Handlung bietet mehr spannende Abwechslung, mehr bewegende Emotionen.
Positiv zu erwähnen wäre die Karte im Buch, auf welcher die verschiedenen Orte der Elfen angesiedelt sind, wobei man die Serie auch problemlos ohne die Karte verfolgen kann. Ebenso gibt es im Mittelteil ein paar schöne Illustrationen, auch wenn die meisten der Jahrhunderte alten Elfen darauf aussehen wie Glitzer-Teenager.
Für mein Empfinden hätten die ersten beiden Drittel mit den inhaltlichen Wiederholungen deutlich straffer gestaltet werden müssen, denn grad weil es Wiederholungen sind, wird es einfach langweilig, ausschweifende Texte über nichts wirklich Neues zu lesen. Völlig überdimensioniert. Ebenso ist es ziemlich frech, dass diejenigen, die rein an der Fortsetzung sowie den Bildern interessiert sind, rund 500 Seiten Wiederholung mitkaufen müssen! Wiederholung, in denen sich nicht mal eben Wissen nachschlagen lässt, sondern vieles durch unnötig lange Texte in die Länge gezogen ist.

Bewertung vom 24.04.2023
Stealing Infinity / Gray Wolf Academy Bd.1
Noël, Alyson

Stealing Infinity / Gray Wolf Academy Bd.1


gut

Gute Idee schwach umgesetzt, erst zum Ende hin wird es wirklich interessant
Das Buch klang zunächst vielversprechend mit der Anspielung auf Zeitreisen, den Zahnrädern auf dem Cover sowie dem Hinweis auf das uralte Antikythera. Auch der Prolog weckte umgehend meine Neugier mit den Zeitwächtern und ihren brutalen Feinden und was dies für die weitere Handlung bedeuten könnte. Anschließend geht es mit der 17-jährigen Protagonistin Natasha weiter - und leider ausschließlich mit ihr bis zum Ende des Buches. Präsentiert wurde mir ein Teenager, die voll in ihrer Null-Bock-Loser-Phase aufgeht, bei teuren Klamotten und blauen Männeraugen komplett jedweden Verstand verliert und in der Gray Wolf Academy landet. Einer Academy mit sehr aussergewöhnlichen Regeln und Unterrichtsfächern. Leider ist das Konzept, irgendwelche Behauptungen und ungewöhnliche Dinge erstmal zu hinterfragen statt stumpf alles zu glauben und allem zu folgen, an Natasha leider spurlos vorbei gegangen. Zudem wirkten einige Details wie aus anderen Erzählungen abgekupfert, wie der Klamottenfundus (Edelstein-Trilogie) oder so eine Art Reise-Erinnerungs-Talisman (Inception). Ebenfalls war mir vieles zu konstruiert: Person A hat was Wichtiges zu sagen? Dann verschiebt sie es eben auf den Folgetag und verschwindet rein zufällig vorher auf unerklärliche Weise. Na dann. Spannung erzeugt man dadurch nicht. Und auch die Charaktere sind meist oberflächliche Stereotypen mit Klischee-Verhalten, alles wirkt übertrieben, aber unlogisch und auf Dauer einfach langweilig, zumal man vom Academy-Alltag gar nichts mitbekommt. Auch als Leser wird man einfach zu lange hängen gelassen, was der ganze Kram überhaupt soll, während man erstaunt verfolgt, wie Natasha sich devot von irgendwelchen Kerlen herumschubsen lässt und anderen Mädels intrigante Absichten unterstellt. Erst zum Ende hin kommt endlich Schwung ins Geschehen, und es gibt ausreichend Stoff für Spekulationen. Meines Erachtens leider zu spät, um das Buch als Ganzes zu mögen. Die Idee ansonsten ist gut, die Umsetzung leider misslungen. Angenehm zu lesen sind die kurz gehaltenen Kapitel.