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smartie11
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In Niedersachsen
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Bewertungen

Insgesamt 885 Bewertungen
Bewertung vom 09.09.2022
Wie wir Menschen die Welt eroberten / Unstoppable Us Bd.1
Harari, Yuval Noah

Wie wir Menschen die Welt eroberten / Unstoppable Us Bd.1


ausgezeichnet

Ein fantastisches, unterhaltsames und lehrreiches Sachbuch für junge Leser*innen

„Wir Menschen sind jetzt so mächtig, dass wir das Schicksal sämtlicher Tierarten in unseren Händen halten“ (S. 9)
„Alle Tiere und Pflanzen hängen voneinander ab. Wenn einer Art etwas zustößt, wirkt sich das sofort auf andere Arten aus. Dieses Gesetzt betrifft auch dich.“ (S. 166)

Meine Meinung
Dem israelischen Historiker Yuval Noah Harari eilt der Ruf nach, der wohl einflussreichste Sachbuchautor der Welt und einer der wichtigsten Vordenker unserer Zeit zu sein. Nach einigen Bestsellern für Erwachsene macht er sich nun auf, den spannenden wie gleichfalls dramatischen „Siegeszug“ der Spezies Mensch jungen Leserinnen und Lesern zu erzählen.
Diese literarische Reise startet vor Millionen von Jahren, als unsere Vorfahren noch Tiere und – verglichen mit vielen Tierarten – „ziemliche Schwächlinge“ waren. Es beginnt an dem Punkt, an dem sie begriffen, wie wichtig Werkzeuge – und allen voran das Feuer – sein konnten. Und genau damit begann wohl der „Siegeszug“ des Menschen…
Ab hier spannt der Autor einen weiten Bogen durch die Zeit und präsentiert dabei sehr unterhaltsam und spannend, zugleich kindgerecht und leicht verständlich viele interessante wissenschaftliche Erkenntnisse über die Meilensteine in der Entwicklung der Menschheit und ihre (oft verheerende) Interaktion mit der Natur. Er erläutert, dass es zu Beginn verschiedene Menschenarten gab (z.B. Flores-Zwergmenschen), die dann aber mit Beginn der Migration der Super-Sapiens von diesen verdrängt wurden. Auf der Entwicklung hin zum modernen Menschen gibt es viele spannende Meilensteine und einige erstaunliche Fakten, von denen selbst ich als Erwachsener bislang keine Ahnung hatte. Der Autor verblüfft uns zum Beispiel damit, dass manche Menschen tatsächlich noch Neandertaler-Spuren in ihrer DNA haben, und erklärt, warum uns Zucker noch heute so gut schmeckt. Dabei geht er interessanten Fragen nach („Warum Ameisen Königinnen haben, aber keine Anwälte“) und präsentiert überraschende wissenschaftliche Thesen, z.B. dass die Ankunft der Menschen in Australien eines der wichtigsten Ereignisse überhaupt in der Geschichte der Menschheit war und dass die unscheinbare Nähnadel zu den wichtigsten Erfindungen der Menschen gehört. Dabei lässt er auch wissenschaftlich anspruchsvollere Themen wie die Evolution an sich oder die DNA nicht aus.
Die Kernthese dreht sich dabei um die „Superkraft“ des Menschen (die Vorstellung) und um die Macht, die Geschichten innewohnt. Dies verdeutlicht er sehr anschaulich am System „McDonald´s“ und erklärt dabei gleich mit, was ein Unternehmen ist und was Aktien sind. Fazit: „Wir haben die Welt also mit ausgedachten Geschichten erobert.“ (S. 74)

Sehr schön finde ich es, dass Yuval Noah Harari seine jungen Leser*innen direkt anspricht und ihnen interessante Gedankengänge und kleine „Experimente“ vorstellt, die das Begreifen auch komplexerer Zusammenhänge dann doch überraschend einfach machen.
Komplettiert wird dieses tolle Sachbuch mit zahlreichen, unglaublich tollen Farbillustrationen von Ricard Zaplana Ruiz (Stöber-Tipps: die Baum-Szene auf S. 78 oder auch der „Geister-Hirsch“ auf S. 131).

Am Ende steht ein flammendes Plädoyer dafür, sich für die Welt und ihre Tiere einzusetzen, denn jeder Mensch kann seine „Superkraft“ dafür einsetzen! Eine absolut wichtige Botschaft, die von Herzen kommt.

FAZIT:
Ein faszinierendes und gleichsam wichtiges Sachbuch, das informiert, unterhält und wachrüttelt!

Bewertung vom 09.09.2022
Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12
Carter, Chris

Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12


ausgezeichnet

Mentor des Schreckens - Ein klassischer Carter – hochspannend, brutal und blutig

„Er hatte während seines Berufslebens schon zahlreiche Grausamkeiten erlebt. Er hatte aus nächster Nähe gesehen, zu welchen Abscheulichkeiten die Menschen fähig waren, und war an mehr blutrünstige Tatorte gerufen worden als irgendjemand sonst im LAPD. Doch diese Bilder waren so entsetzlich… so brutal und abstoßend, dass eine eisige Kälte von seinem Körper besitz ergriff und ihn erzittern ließ. Er schmeckte saure Galle in seiner Kehle.“ (S. 198)

Meine Meinung:
Dies ist bereits der dreizehnte Fall für das Ermittler-Duo Dr. Robert Hunter und Carlos Garcia der „UV-Einheit“ des LAPD. Wie vom Alt-Meister des Schock-Thrillers gewohnt, wird es einmal mehr extrem brutal und blutig. Als eine junge Frau in ihrer Wohnung ermordet aufgefunden wird, die Leiche grausam entstellt und inszeniert, beginnt ein Fall, der die beiden Detectives mit einer harten und mühsamen Ermittlung konfrontiert…
„Blutige Stufen“ ist ein klassischer Chris Carter: Schockierende Morde mit extrem blutiger und brutaler Vorgehensweise, grausige Beschreibungen der Tatorte, detailreiche Darstellung von Obduktionsprozessen und ein Täter, der den Ermittlern immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Auch wenn Autor Chris Carter seinem Grundmuster also treu bleibt, so ist auch die aktuelle Umsetzung doch noch immer absolut fesselnd. Zunächst bekommt der Täter einen breiten Raum zur Entfaltung seiner abartigen Taten, doch etwa zur Hälfte des Buches überrascht uns der Autor mit einem sich ändernden Modus Operandi und sorgt damit für noch mehr Verwirrung bei den Ermittlern. Erst nach rund 70% des Buches – und damit recht spät - kristallisiert sich eine erste Spur heraus – und Carter fügt seinem Plot einen weiteren Erzählstrang hinzu, was für Abwechslung sorgt.
Das Finale ist einmal mehr gewohnt spannend und dramatisch – und zwar bis zu den letzten Seiten des Buches. Chris Carter wäre nicht Chris Carter, wenn er uns zum Schluss nicht nachvollziehbar und in sich schlüssig alle Zusammenhänge aufzeigen würde, so dass der Fall nach turbulenten Schluss-Szenen als gelöst zu den Akten gelegt werden kann und der Puls der Leser*innen in den Normbereich zurückkehrt.

FAZIT:
Ein „klassischer Chris Carter“: spannend, stellenweise überraschend und vor allem extrem blutig und brutal.

Bewertung vom 05.09.2022
König der Bären / Das geheime Leben der Tiere - Wald Bd.2
Walder, Vanessa

König der Bären / Das geheime Leben der Tiere - Wald Bd.2


ausgezeichnet

Eine herzerwärmende Geschichte mit einem ganz tiefen Einblick in das Leben der wilden Bären

„Der letzte Gigant, der König der Bären, war erwacht.“ (S. 21)

Unsere Meinung:
Seit der zauberhaften Geschichte um „Das wilde Määäh“ (2014) sind die Bücher von Vanessa Walder stets ein absolutes „must read“ für uns! Nach „Die weiße Wölfin“ entführt uns die Autorin erneut in die urtümlichen und fast endlos anmutenden Wälder Nordamerikas, diesmal mit dem Ziel, uns das Leben wildlebender Bären näherzubringen.

Und so beginnt diese faszinierende Geschichte mit der Geburt der beiden Bärengeschwister Scout und Way mitten im Winter. Wir sind dabei, wie die kleinen Fellknäuel staunend und neugierig ihre Welt entdecken. Wie sie lernen, auf viele Gefahren und Feinde achtgeben zu müssen, um dann doch einmal unangefochten an der Spitze der Nahrungskette zu stehen. Wie sie von der Natur immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt werden und diese ein ums andere Mal meistern müssen. Dabei lässt uns Vanessa Walder durch die Augen der kleinen Grizzlybärin Scout blicken, denn aus dieser Perspektive erzählt sie ihre Geschichte – und das unglaublich einfühlsam und zugleich wunderbar unterhaltsam. Oft bestaunt Scout die unglaublichen Wunder der Natur und macht sich ganz naiv ihre eigenen kreativen Gedanken dazu. So haben wir ganz oft gelacht und mitgestaunt – und uns gedacht: „Jawohl, genau das könnte ein Bär sich jetzt wohl denken!“. Es ist wirklich unglaublich, wie scheinbar mühelos sich Vanessa Walder in diese beeindruckenden und stets verspielten Tiere hineindenken kann. Neben diesen vielen zauberhaften Momenten bestechen Vanessa Walders Geschichten aber auch immer wieder durch zahlreiche spannende Momente, bei denen wir gebannt den Atem angehalten haben. Denn die Natur kann wunderschön sein, aber auch abgrundtief gefährlich – selbst für Grizzlybären! So begleiten wir Scout in diesem Buch ein paar Sommer lang (denn im Winter schlafen die Bären ja) auf ihrer faszinierenden Entdeckungsreise durch die Wildnis und hin zu ihrer eigenen Stellung im komplexen System der Natur. So fühlt es sich am Ende so an, als hätten wir Freundschaft geschlossen mit Scout und wünschen ihr alles Gute für ihr weiteres Leben in der Wildnis.

Sinn und Zweck dieses Buches ist aber nicht „nur“ das Erzählen einer wunderbaren Geschichte, sondern zugleich auch das Vermitteln von vielen wissens- und staunenswerten Fakten rund um diese majestätischen Tiere. Man merkt diesem Buch von der ersten Seite an, wie viel Recherchearbeit die Autorin im Vorfeld geleistet hat und wie viel Herzblut in diesem Buch steckt. Am Ende hat nicht nur mein Sohn viel Interessantes über Grizzlybären gelernt, sondern ich als Erwachsener gleich mit! So ist dieses Buch auch ein flammendes Plädoyer dafür, diese faszinierenden Wesen zu schätzen und zu schützen – und sie nicht als „Problembären“ abzustempeln! (wie es 2006 leider mit „Bruno“ geschehen ist)

FAZIT:
Ein wunderbares Buch, dass eine herzerwärmende Geschichte mit viel Wissen über die majestätischen Grizzlybären kombiniert, unglaublich empathisch und sehr spannend geschrieben!

Bewertung vom 01.09.2022
Wie pflanze ich ein Einhorn? / SAMi Bd.22
Morrisroe, Rachel

Wie pflanze ich ein Einhorn? / SAMi Bd.22


ausgezeichnet

Eine wunderbare Geschichte für das tolle Sami-System

Unsere Meinung:
Dieses Buch kann entweder selbst (vor)gelesen werden oder die Kinder lassen es sich vom „Sami“-Lesebär (separat erhältlich) vorlesen. Unsere (positive!) Meinung zum Sami-System haben wir in einer separaten Rezension zum Sami-Starterset bereits kundgetan.
Nun aber zum Buch: Sally möchte ihrer gartenliebenden Oma ein ganz besonderes Geschenk zum Geburtstag machen. Bei „Pottifers magische Pflanzen“ wird sie dann auch fündig: Einhorn-Samen sollen es sein! Als Sally es mit dem Pflanzen aber nicht ganz so genau nimmt, wartet am nächsten Tag eine unglaubliche und farbenfrohe Überraschung auf ihre Oma und sie!
Es ist eine zauberhafte, wunderbare und bunt-fröhliche Geschichte, die uns hier erwartet hat. Jede Seite sprüht vor Fantasie und steckt voller Überraschungen in den ganzseitigen, teilweise schon Wimmelbuchartigen Illustrationen von Steven Lenton. Damit wird jede Seite zu einem kleinen Abenteuer und während Mama, Papa, Oma, Opa oder halt auch Sami vorliest, können die kleinen Zuhörer*innen träumerisch in den Bildern versinken. Absolut toll – die Kids lieben es!

FAZIT:
Eine märchenhafte Geschichte in wunderschönen Bildern, die Kinderaugen glänzen lassen!

Bewertung vom 01.09.2022
Starter-Set Sami Lesebär Größter Schatz der Welt / SAMi

Starter-Set Sami Lesebär Größter Schatz der Welt / SAMi


ausgezeichnet

Ein tolles Konzept!

Unsere Meinung:
Multimedia macht inzwischen auch vor dem Kinderzimmer nicht mehr halt. Das Sami-System aus dem Ravensburger-Verlag ist ein Vorlesesystem für Kinder vom Kindergarten- bis zum frühen Grundschulalter. Die kleine, possierliche Eisbärfigur wird einfach auf den hinteren Einband (auf die Eisscholle) der kompatiblen Bücher geschoben und schon geht es los!
Natürlich muss man den knuffigen Bären zu Beginn erstmal mit dem eigenen WLAN verbinden (was echt einfach geht – eine Schritt-für-Schritt Anleitung gibt es auf der Ravensburger-Website). Wenn dies erfolgt ist, lädt Sami auch zukünftig alle Audiodateien automatisch herunter, wenn er ein neues Buch zum „Vorlesen“ bekommt.
Da sind wir auch schon bei Samis Kernkompetenz: Vorlesen! Die Figur erkennt automatisch, welche Seite des Buches aufgeblättert ist und liest (oder singt, wenn darauf ein Lied ist) diese vor – Seite für Seite. Allerdings müssen die Seiten dafür recht gerade liegen, was durch die HC-Bindung und das „Überschieben“ der Eisscholle aber schon von allein ganz gut funktioniert.
Die Geschichten kann man entweder über den integrierten Lautsprecher hören oder via Kopfhörer (Anschluss vorhanden), die Lautstärke lässt sich einfach regeln. Der eingebaute Akku (Aufladen via USB) soll rund 10 Stunden halten, was uns in der Praxis vollkommen ausgereicht. Man muss halt nur regelmäßig ans Aufladen denken.
Das im Starter-Set mitgelieferte Buch „Der größte Schatz der Welt“ ist eine ganz wunderbare Geschichte, die absolut empfehlenswert ist und sicherlich den meisten Eltern schon bekannt sein dürfte!
Zwei kleine Haken hat dieses System natürlich:
1. Es hat – anders als das TipToi-System – keinerlei interaktive Eigenschaften (bis auf das vor- und zurückblättern)
2. Es ist halt eine technische Lösung. So schön und bequem diese auch ist – das „klassische“ Vorlesen von (Groß)Eltern & Co. ist *immer* besser für die kindliche Entwicklung als jegliche technische Möglichkeit. Doch wenn partout mal keine Zeit zum Vorlesen ist, ist Sami eine tolle Alternative, mit der sich die Kinder intuitiv selbst beschäftigen können.

FAZIT:
Eine wirklich tolle, knuffige technische Lösung, wenn fürs Vorlesen mal keine Zeit ist.

Bewertung vom 01.09.2022
GraviTrax. Das Pro-Buch für Fans und Profis
Gregor, Rina;BlueBlizzard;Jordan, Luke

GraviTrax. Das Pro-Buch für Fans und Profis


sehr gut

Ein geniales Ideen-Buch, aber man braucht die richtigen Sets!

Unsere Meinung:
Seit dem ersten Set sind wir große Fans der High-Tech-Murmelbahnen von Gravitrax. Inzwischen gibt es verschiedene Starter- & Basic-Sets sowie viele Einzelelemente mit Spezialeffekten. Um die Bahnen dieses Buches nachzubauen benötigt man zwingend das „Pro Starter-Set Vertical“. Ohne dieses kann man leider keine einzige Bahn dieses Buches nachbauen! Um alle vorgestellten Bahnen bauen zu können benötigt man zwei verschiedene Starter-Sets und sage und schreibe acht Einzelelemente. Das ist natürlich schon geschicktes Marketing…

Auf rund 125 Seiten werden 15 verschiedene Bahnen präsentiert. Neben neun „Special Effect“ Bahnen gibt es noch drei „Race Bahnen“ (bei denen es darum geht, dass die Kugel länger oder kürzer als die vorgegebene Zeit benötigt) und drei „Challenge Bahnen“ (die knifflige Bauvorgaben machen). Für alle Bahnen gibt es Schritt-für-Schritt-Aufbauanleitungen mit vielen Bildern, so dass der Nachbau technisch wirklich kein Problem darstellt. Durch das große Format und die Hardcoverbindung kann man das Buch auch aufgeschlagen liegen lassen, ohne dass sich die Seiten verblättern, was wirklich praktisch ist.

Darüber hinaus gibt es immer wieder hilfreiche Tipps zum Bahnenbau und Hintergrundwissen zu den verwendeten Einzelelementen, die Aufbau und Funktionsweise erklären.

FAZIT:
Für echte Gravitrax-Fans mit großer Sammlung ein echtes „must have“ - wer nicht die benötigten Sets besitzt wird allerdings weniger Spaß damit haben!

Bewertung vom 04.08.2022
Wenn ich das kann, kannst du das auch!
Zervakis, Linda;Patrikiou, Elissavet

Wenn ich das kann, kannst du das auch!


sehr gut

Ein sehr persönliches und sympathisches Kochbuch für alle, die sich auch an den Herd trauen wollen

„Einfach kann sooo gut sein.“ (S. 107)

Meine Meinung:
Prominente und Kochbücher… fast scheint es so, als dass es in Promi-Kreisen inzwischen ein „must have“ wäre, sein eigenes Kochbuch herauszubringen. Nun also auch Ex-Tagesschau-Anchorwoman Linda Zervakis.
In diesem Kochbuch finden sich 31 Rezepte – nicht gerade überschwänglich viel. Dazu gibt es aber immer wieder eingestreut redaktionelle Teile mit vielen persönlichen Fotos von Familie & Freunden (unter denen auch bekannte Gesichter zu entdecken sind, wie etwa Bjarne Mädel). So ist dieses Buch nicht „nur“ ein Kochbuch, sondern auch ein kleiner Einblick in das Leben der Autorin.
Herzstück sind die griechischen Rezepte (vornehmlich von Linda und ihrer Familie) und die arabischen Rezepte ihrer Freundinnen Hanadi und Monty. Hier gibt es authentische Rezepte, von denen es mir insbesondere die leckeren und „exotischen“ Dips angetan haben, die man für viele Anlässe verwenden und perfekt mit vielen anderen Zutaten (Brot, Gemüse, Grillfleisch…) kombinieren kann.
In der Kategorie „Rezepte für jeden Tag“ und „Alles mit Teig“ finden sich dann auch Klassiker wie „Kartoffelpuffer“, „Bolognese Sauce“, „Currywurst“, „Butterkuchen“, Schokokuchen“ und „Zimtschnecken“ (mit denen bei Linda alles anfing). Das sind Rezepte, die der passionierte Hobby-Koch sicherlich nicht unbedingt benötigt, aber an diese Klientel richtet sich das Buch m.E. auch nicht – sondern eher an die Kochmuffel und Anfänger. Und da muss ich sagen, dass das Rezept für die selbstgemachte Curry-Sauce echt klasse ist! Und zum Ausgleich steuert auch Sternekoch Micha Schäfer noch zwei exklusive Rezepte bei.

FAZIT:
Sympathisch, bodenständig und abwechslungsreich – gerade auch für Anfänger und Kochmuffel sehr gut geeignet!

Bewertung vom 02.08.2022
Ich zeig dir meine Welt - Entdecke, wie wir Kinder leben
Edwards, Nicola

Ich zeig dir meine Welt - Entdecke, wie wir Kinder leben


ausgezeichnet

Eine wimmelig bunte Reise um die Welt

„Wir alle sind Teil eines großen Ganzen. Pflanzen und Tiere gehören dazu. Wir alle bestimmen mit, wie die Zukunft unserer Welt aussehen wird. Wenn unser Planet mit dem Klimawandel oder einer Pandemie zu kämpfen hat, sollten wir daran denken, dass wir alle nur diese eine Welt haben – und dass wir gemeinsam stärker sind“ (S. 7)

Unsere Meinung:
Dieses wunderbare Buch ist für junge Leser*innen ab ca. sechs Jahre gedacht. Im stabilen DIN A4-Hardcover und auf 65 Seiten bringt uns das Buch nahe, wie unterschiedlich die Gewohnheiten der Menschen rund um den Globus sind – und wieviel wir allen Unterschieden zum Trotz doch gemeinsam haben.
Es geht um verschiedene Sprachen, um die ganz unterschiedliche Art, wie die Menschen wohnen, wie wir leben und schlafen, was wir essen, was wir mögen und was wir nicht mögen. Dabei gibt es viel Spannendes und Überraschendes zu entdecken, z.B. die außergewöhnliche Durian Frucht, die international sehr unterschiedlichen Vorlieben für Pizza-Beläge oder auch dass Kinder in China sich zirpende Grillen als Haustiere halten. Selbst als Erwachsener kann man hier noch einige interessante Dinge dazulernen, z.B. dass in Bulgarien ein Nicken mit dem Kopf „nein“ bedeutet und ein Schütteln „ja“. Oder auch die Antwort auf die Frage, warum sich in Japan die Menschen schnell den Bauchnabel bedecken, wenn sie einen Donner hören.
So ist dieses Buch eine kleine, spannende Reise um die Welt mit vielen tollen Illustrationen und ein schöner Beitrag zur Völkerverständigung.

FAZIT:
Spannende und unterhaltsame Informationen sowie ein schöner und wichtiger Beitrag zur Völkerverständigung.

Bewertung vom 25.07.2022
Der Aufstieg - In eisiger Höhe wartet der Tod
McCulloch, Amy

Der Aufstieg - In eisiger Höhe wartet der Tod


ausgezeichnet

Das Böse am Berg der Seelen – ein außergewöhnlicher, packender Thriller

„Sie arbeitete sich so schnell voran, wie ihr Körper es zuließ. Ein einziger Fehltritt, und sie würde tausend Meter tief abstürzen. Unterdessen trieben Phantomschritte sie von hinten an. Sie musste wieder nach unten kommen. Und sie würde es ganz allein schaffen müssen.“ (S. 8)

Meine Meinung:
Charles McVeigh, der gefeierte Star der internationalen Bergsteiger-Community, steht vor dem Finale seiner spektakulären „Mission Fourteen Clean“, bei der er alle vierzehn Achttausender innerhalb nur eines Jahres besteigen will – und das im traditionellen Alpinstil, vollkommen ohne Sauerstoff und Fixseile. Nur der Manaslu fehlt ihm noch, um zur Legende zu werden. Derweil erhofft sich die junge Journalistin Cecily Wong davon den absoluten Kick für ihre Karriere, denn Charles hat ihr tatsächlich ein Exklusiv-Interview angeboten. Doch unter einer Bedingung: Cecily muss mit ihm zusammen den Gipfel des Manaslu erreichen. Und Cecilys bisherige Erfahrungen mit – weitaus kleineren – Bergen sind absolut traumatisch…

Allein der Schauplatz, den sich Amy McCulloch für ihren zweiten Thriller ausgesucht hat, ist absolut atemberaubend. Und das kommt nicht von ungefähr, denn 2019 hat sie den Aufstieg auf diesen Gipfel selbst gemeistert.
Auch wenn rund die erste Hälfte des Buches noch wenig echte Thrilleratmosphäre versprüht, so ist diese Geschichte doch von der ersten Seite an absolut packend. Durch ihre eigene Erfahrung gelingt es der Autorin scheinbar spielerisch, die lebensfeindliche wie gleichzeitig zutiefst faszinierende Atmosphäre im Hochgebirge zu transportieren. Atemberaubende Naturschauspiele und tödliche Gefahren trennen oft nur wenige Schritte. Bei der Beschreibung der allmächtigen Natur und der Gefühle, die diese erzeugen, nimmt uns Amy McCulloch mit und lässt uns beim Lesen erahnen, wie gewaltig dies alles sein muss („Vor der funkelnden Sternenkulisse war der Gipfel, diese riesenhafte, unheilvoll schwarze Masse, klar zu erkennen. Der Berg dominierte den Horizont, ragte hinauf in den Himmel, und der Gipfel trug die Sterne wie eine Krone.“ S. 82).

So verfliegen die Seiten bei Lesen, während die Spannung sukzessive zunimmt, vom unterschwelligen Unwohlsein bis zur ganz konkreten Gefahr. Doch was heißt auf über 7000 Metern schon konkrete Gefahr? Denn neben vielen anderen ernsthaften Gesundheitsgefahren sind auch Halluzinationen und Unzurechnungsfähigkeit zwei weitere Begleiterscheinungen der Höhenkrankheit. Geschickt spielt die Autorin mit den mysteriösen Vorkommnissen am Berg und mit Selbstzweifeln ihrer Protagonistin. Je weiter das Expeditionsteam aufsteigt, desto mehr gefährliche Szenen ereignen sich am Berg. Und der Klimax der Geschichte ereignet sich dann auch passender Weise am Gipfel – mit einer überraschenden Wendung und dramatischen Folgen. Stilistisch absolut geschickt gemacht von Amy McCulloch.

FAZIT:
Ein packender Thriller vor atemberaubender Kulisse, der von den eigenen Erlebnissen der Autorin profitiert.