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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Marianne
Wohnort: 
Attenhofen

Bewertungen

Insgesamt 485 Bewertungen
Bewertung vom 15.12.2021
Herzwerk
Knauthe, Ralf

Herzwerk


sehr gut

Der Dresdner Autor dieses Buchs ist Vorsitzender des Vereins „Stoffwechsel“, einer wohltätigen Organisation, die Kinder, Jugendliche und Familien mit der Liebe Gottes erreichen will. In diesem Buch teilt er mit seinen Lesern, was ihm besonders am Herzen liegt: eine Herzensbeziehung mit dem dreieinigen Gott.

Im ersten Teil erzählt er von Sabine Ball, der Gründerin von Stoffwechsel. Im Alter von 67 Jahren zog sie von einem ausgefüllten Leben in Amerika zurück nach Deutschland, weil sie spürte, dass Gott sie in eine neue Arbeit berufen wollte. Charakteristisch für sie war die Liebe, die sie ausstrahlte. Sie wurde so beschrieben, „Sie ist die Liebe Gottes in Person.“

Nach einigen Geschichten über Sabine Ball erzählt der Autor von seinem eigenen Leben; von der Kindheit in einem christlich geprägten Zuhause, vom Spitznamen, der zur Identität wurde, von seinem Einsatz bei Stoffwechsel, vom Scheitern seiner Ehe, und von der Heilung seines zerbrochenen Herzens am Vaterherzen Gottes.

Im nächsten Teil geht es um das Herzensanliegen des Autors, das er „Herzwerk“ nennt, und dass zu einem Symbol für seine Gottesbeziehung geworden ist. Das führt zu seinen Gedanken über die überfließende Liebe Gottes. Erfüllt von dieser Liebe können wir unsere Bestimmung finden und Botschafter Gottes in dieser Welt sein.

Der Schreibstil dieses Buchs ist sehr persönlich. Es fühlt sich beim Lesen an, als würde der Autor den Leser mitnehmen an seinen Lieblingsplatz, seinen Küchentisch, um bei einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee seinen Erfahrungen zu lauschen. Dabei fällt immer wieder das Wort Herz, denn das ist sein Lebensthema. Und wenn Jesus inmitten eines Menschenherzens wohnt, kommt alles ins Lot. „So bekommt das Leben eines Menschen das, was es braucht: eine Zentrierung, anstatt sich um sich selbst zu drehen, eine Quelle, die unendlich fließt, und volle Sicherheit in Zeiten von Verunsicherung.“

Schönheit liegt dem Autor am Herzen, das wird auch an der Gestaltung dieses Buchs deutlich. Vom edlen Leineneinband mit schlichtem Design, bis hin zu den ästhetischen Fotos am Schluss, ist dieses Buch eine Augenweide.

Fazit: Gehaltvolle Betrachtungen über das Vaterherz Gottes und über unser Herz, die beleuchten, wie sehr Gott uns liebt und sich nach einer Beziehung mit uns sehnt. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 13.12.2021
Jesus ist geboren
Haug, Hellmut

Jesus ist geboren


ausgezeichnet

Dieses Buch erzählt eins der wunderbarsten Geschichten der Welt. Gerade heute, wo es Weihnachten vor allem um Konsum und Geschenke und Weihnachtsbäume und Nikoläuse geht, ist es gut schon den Kleinsten zu erzählen, warum wir überhaupt Weihnachten feiern. Jesus ist geboren! Das ist die beste Nachricht, die es gibt.

Die wunderschönen, strahlenden Bilder dieses Buchs stammen von einem holländischen Künstler, Kees de Kort. Im Jahr 1965 plante die Niederländische Bibelgenossenschaft eine Bibel für behinderte Menschen und rief dazu auf Probezeichnungen einzusenden. Kees de Korts Arbeit überzeugte, und so entstanden Bilder zu biblischen Geschichten, die so für sich sprechen, dass ein kurzer Text genügt, um die Geschichte zu verstehen. Schnell stellte man fest, dass diese Bibel sich auch sehr gut für kleine Kinder eignen.

Die liebenswerte Figuren sind allesamt klein gezeichnet, somit können sich Kinder gut mit ihnen identifizieren. Kinder haben das Gefühl auf Augenhöhe Teil der Geschichte zu sein.

Besonders auffällig sind die Gesichter, mit großen, ausdrucksstarken Augen. Die Kleidung der Figuren ist ebenso wie der Hintergrund einfach gehalten. So fällt der Blick auf das Wesentliche.

Die kurzen Texte geben den biblischen Inhalt in einfacher Weise wieder. Die Sätze sind kurz und haben eine ganz einfache Aussage. Darum eignet sich dieses Buch gut, um schon den Kleinsten die Weihnachtsgeschichte zu erzählen. Doch auch Erwachsene haben Freude an den farbenfrohen, ausdrucksstarken Bildern.

Fazit: Neuauflage eines beliebten Klassikers - durch die Digitalisierung strahlen die Farben noch mehr. Dieses Kinderbuch ist nach über fünfzig Jahren noch genauso aktuell und beliebt. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 12.12.2021
Jesus nachfolgen
Nouwen, Henri J. M.

Jesus nachfolgen


sehr gut

Der Priester und Psychologe Henri Nouwen gehört zu den beliebtesten christlichen Schriftstellern weltweit. Das Besondere an seinen Büchern ist, wie er offen von seiner eigenen Verletzlichkeit spricht. Dadurch dringen seine Worte auf besondere Weise ins Herz des Lesers ein.

Dieses Buch wurde nach seinem Tod aus den Aufzeichnungen einer Vortragsreihe zusammengestellt. Die Vorträge wurden 1985 gehalten, ein Jahr bevor Nouwen seine Lehrtätigkeit in Harvard aufgab, um teil einer Lebensgemeinschaft von Menschen mit und ohne Behinderung zu werden.

Seine zentrale Botschaft ist die Liebe Jesu zu den Menschen. In diesem Buch beleuchtet er verschiedene Facetten der Nachfolge. Es beginnt mit der Einladung, „Komm und sieh.“ Dazu gehört auf Jesus zu sehen und bei ihm zu verweilen. Im zweiten Kapitel geht es um den Ruf in die Nachfolge. Nouwen betont, dass wir unsere Ängste loslassen können, um in ein Leben des Überflusses einzutreten. Dabei gilt es einfach einen Schritt nach dem anderen zu machen und das umzusetzen, was man erkannt hat.

Im nächsten Kapitel geht es um die Feindesliebe. Dabei spricht er zuerst unsere Wunden und Verletzungen an. „Ein verwundeter Mensch ist ein Mensch, der nicht tief in seinem Herzen weiß, dass er wirklich geliebt wird.“ Wenn wir die Liebe Jesu erfahren, werden wir frei andere wirklich zu lieben. Das macht froh und ist eine Erleichterung. Nouwen schreibt, „Ich habe in meinem eigenen Leben festgestellt, dass Menschen, die ich nicht mag, Macht über mich haben, weil ich dauernd an sie denke.“

Im vierten Kapitel geht es um den Preis der Nachfolge, um das Mit-Leiden und das Teilen der Lasten mit Jesus. Das fünfte Kapitel spricht von der Freude der Nachfolge, dem Feiern und dem Leben im Hier und Jetzt. Im letzten Kapitel fordert der Autor schließlich seine Leser zum Gebet und Dienst auf, aus Dankbarkeit für die von Jesus empfangene Liebe.

Aus diesem Buch spricht nicht nur Liebe und Verständnis, sondern auch eine große Ruhe und Gelassenheit. Immer wieder weist Nouwen auf unseren Stand als geliebte Kinder hin. Wir müssen nicht krampfhaft aus eigener Kraft versuchen alles richtig zu machen, wichtiger ist es ehrlich vor Gott zu sein und sich von ihm beschenken zu lassen. Und das führt zu einer Dienstbereitschaft, aber aus den richtigen Motiven heraus.

Da dieses Buch aus Vorträgen entstand, unterscheidet sich der Schreibstil von Nouwens anderen Werken. Einige Formulierungen und Gedankengänge sind etwas schwer zu verstehen, doch insgesamt ist der Schreibstil klar und verständlich. Besonders schön sind die Beispiele von seinen Erlebnissen unter armen Menschen in Peru.

Fazit: Ein herausforderndes und doch tröstliches Buch über Nachfolge, dass zur Ehrlichkeit und Echtheit auffordert. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 12.12.2021
Operation Falkenstein und die Angst vor dem Unbekannten
Lombardi, Alexander;Binder, Sandra

Operation Falkenstein und die Angst vor dem Unbekannten


sehr gut

Die vier Freunde, Emma, Franky, Jaron und Antonia, stoßen wieder auf rätselhafte Vorkommnisse. Als sie am Seeufer radeln, sehen sie etwas Merkwürdiges im Wasser. Bei näherem Hinsehen stellen sie fest, dass es ein Taucher ist, der in Lebensgefahr schwebt. Sie können ihn retten, doch er liegt anschließend im Koma. Als sie feststellen, dass er investigativer Reporter ist, vermuten sie, dass mehr hinter diesem Tauchunfall steckt.

Doch sie werden bei ihren Ermittlungen unterbrochen, denn noch etwas geschieht. Eine Flüchtlingsunterkunft im Ort wird zuerst mit rassistischen Sprüchen beschmiert, etwas später gibt es sogar einen Brandanschlag. Eine Familie aus Syrien verliert dabei alles. Antonias Familie nehmen die vier liebevoll auf.

In einem benachbarten Hotel ist ein Junge aus Amerika zu Besuch, der sich mit den vier Kindern anfreundet. Wegen seiner Hautfarbe ist ihm die rassistische Einstellung mancher Menschen vertraut. Auch Franky, dessen Eltern aus Italien stammen, wird von zwei Jugendlichen angefeindet.

In einem zweiten Erzählstrang geht es um vier Kinder im Jahr 1945. Ihre Eltern werden beide verhaftet. Mitten in der Nacht werden die Kinder abgeholt und zu einem Kinderheim gebracht. Dort werden sie äußerst lieblos behandelt, denn sie gelten als Verräterkinder.

Was beide Geschichten verbindet, ist der Schauplatz, eine Burg am Starnberger See, die es tatsächlich gibt. Die Erzählweise dieses Buchs passt sehr gut zur Zielgruppe, Kinder im Alter von elf bis dreizehn Jahren. Der christliche Glaube steht immer im Hintergrund und ist Lebenshilfe und Wegweiser.

Wichtige Fragen werden angesprochen, dabei ist das Hauptthema des Buchs Fremdenfeindlichkeit. Die vier Kinder wundern sich darüber, dass manche Menschen so ablehnend auf Menschen aus anderen Ländern reagieren. Anstatt sie abzuurteilen, versuchen sie auch diese Menschen zu verstehen. Sie erfahren, dass sie oft aus Angst heraus handeln. „Sie haben Angst. Angst, dass ihnen etwas weggenommen wird, dass andere besser sind als sie, dass sie im Leben nichts erreichen. Also suchen sie einen Sündenbock, und es ist immer einfach, dafür die Schwächsten zu nehmen. Sie behaupten also, dass Ausländer an vielem Schlechtem Schuld seien, dass sie kriminell sind, stehlen oder so. Sie haben natürlich keine Beweise dafür, denn die gibt es nicht. Ausländer sind genauso gut oder schlecht wie Inländer. Aber es ist angenehm, wenn jemand anderes Schuld an der Misere hat. Dann muss man ihn scheinbar nur loswerden, um alle Probleme zu lösen.“

Am Ende des Buchs bleiben viele Fragen offen. Da kann man nur hoffen, dass der nächste Band bald erscheint!

Fazit: Ein kindgerechtes und spannendes Buch über das Thema Fremdenfeindlichkeit. Sehr empfehlenswert für Kinder von elf bis dreizehn Jahren! Obwohl Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden nicht nötig sind, ist dieses Buch nicht in sich abgeschlossen. Am Ende bleiben viele Fragen offen, die erst in einem weiteren Band beantwortet werden.

Bewertung vom 27.11.2021
Change of Life
Sixt, Daniela

Change of Life


ausgezeichnet

Wie bei der Pubertät erlebt jede Frau diese wichtige Lebensphase etwas anders, aber irgendwann zwischen 45 und 55 Jahren ist es meistens so weit. Der Körper stellt sich um. Vorbei ist die fruchtbare Phase. Doch was kommt jetzt? Ist es Zeit sich zur Ruhe zu setzen, oder kommt etwas Neues, Spannendes ins Leben?

In diesem Buch geht es weniger um die körperlichen Beschwerden der Wechseljahre. Obwohl dieses Thema kurz angesprochen wird und in einem Anhang auf natürliche Hilfen hingewiesen wird, liegt der Schwerpunkt auf den Reichtum, den diese Lebensphase bietet. Bei vielen Frauen werden die Kinder selbstständig und es entstehen neue Freiräume. Somit ist es der perfekte Zeitpunkt, um zu überlegen, was noch machbar ist, was wichtig ist und was nicht.

Es gibt in diesen Jahren auch Lebensumstände, die neu dazukommen. Das kann der Auszug der Kinder sein, die Pflege der Eltern oder die neue Rolle als Großmutter. In der Ehe gilt es neu zu überlegen, was verbindet, wenn die Kinder selbstständig geworden sind. Doch auch Themen, die nicht unmittelbar mit den Wechseljahren zusammenhängen, werden angesprochen, zum Beispiel Glück und Zufriedenheit, die Verbindung mit Jesus oder das Lebensende.

Die Kapitel dieses Buchs sind jeweils einem Thema gewidmet. Dabei erzählt die Autorin von ihren eigenen Erfahrungen und gibt Antworten und Ratschläge, außerdem lässt sie andere Frauen zu Wort kommen und erzählt von biblischen Vorbildern. Jedes Kapitel schließt mit einigen Fragen, sodass das Gelesene auf das eigene Leben angewandt werden kann. Mit dieser guten Themeneinteilung und den Fragen eignet sich dieses Buch gut, um es gemeinsam mit einer Freundin oder in einer Kleingruppe zu lesen und besprechen.

Die Schriftgröße ist ein bisschen größer als normal und kommt somit der Zielgruppe entgegen. Die Gestaltung mit blauen Highlights ist ansprechend.

Es gibt wohl wenige Bücher über diese Jahre in der Mitte des Lebens die sich in erster Linie mit der inneren Einstellung befassen. Der Blick auf eine Neuausrichtung und die Frage, wie die verbleibenden Lebensjahre gut gestaltet werden können, ist hilfreich. Es ist ermutigend, dass die Autorin von ihren eigenen Schwierigkeiten erzählt, es werden sich sicher viele Leserinnen in ihren Kämpfen und Fragen wiederfinden. Das Beste ist aber, dass die Autorin es versteht anhand der Bibel und ihres Glaubens eine neue Perspektive zu vermitteln.

Fazit: Ein gutes Buch, um sich neu auf das zu besinnen, was im Leben wirklich wichtig ist. Mit praktischen Tipps für die Lebensumstände von Frauen zwischen vierzig und sechzig Jahren, macht dieses Buch Mut, voller Freude und Zuversicht diese Lebensphase als kostbares Geschenk zu betrachten. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 23.11.2021
Der kleine Igel und die verschwundenen Geschenke
Butler, M. Christina

Der kleine Igel und die verschwundenen Geschenke


ausgezeichnet

Es gibt im Brunnen-Verlag eine Menge Geschichten von diesem niedlichen kleinen Igel. Gemeinsam mit seinen Waldfreunden erlebt er so manches Abenteuer. In diesem besonderen Adventskalenderbuch freut er sich auf eine gemütliche Weihnachtsfeier mit seinen Mäusefreunden. Als er ankommt gibt es noch viel zu tun. Der kleine Igel packt mit an. Die Vorfreude auf das große Fest wächst. Doch dann passiert das Unfassbare! Alle liebevoll eingepackte Geschenke sind weg! Sie liegen nicht mehr unter dem Baum, sondern sind spurlos verschwunden.

Der kleine Igel setzt rasch seine rote Mütze auf und macht sich auf die Suche. Dabei begegnet er viele Waldbewohner, denen er von den verschwundenen Geschenken erzählt. Sie sind wegen den Mäusekindern traurig, darum geben sie dem Igel etwas für sie mit. Der Weg des Igels ist lang und gefährlich, doch schließlich steht einem fröhlichen Weihnachtsfest nichts mehr im Weg!

Die Gestaltung dieses Buchs erinnert an einen Aufstellkalender. Das stabile Buch enthält 24 kurze Geschichten, für jeden Adventstag eine. Dabei ist auf der einen Seite des Aufstellbuchs ein buntes Bild mit liebevoll gezeichneten Tieren, und auf der anderen Seite die Geschichte zum Vorlesen. So kann der Adventskalender zwischen Eltern und Kindern aufgestellt werden, sodass Kinder das Bild betrachten, während sie der Geschichte lauschen.

Die Bildern enthalten lustige Details, wie zum Beispiel Winterkleidung für die Tiere des Waldes. Die Spannung in der Geschichte steigt, sodass Kinder sich sicher jeden Tag darauf freuen zu hören, wie es weitergeht. Nach dem Vorlesen kann der Adventskalender stehen bleiben und den ganzen Tag angeschaut werden.

Themen dieses Buchs sind Freundschaft und Zusammenhalt. Obwohl einige Bücher über den kleinen Igel eine christliche Botschaft haben, steht hier in erster Linie das Weihnachtsfest im Mittelpunkt.

Fazit: Eine schöne Idee, um Kindern die Wartezeit im Advent zu verkürzen. Mit schönen Zeichnungen und einer spannenden Geschichte eignet sich dieses Buch am besten für Kinder im Vorschulalter. Empfehlenswert!

Bewertung vom 23.11.2021
Von der Engelkönigin zur Königstochter
Virtue, Doreen

Von der Engelkönigin zur Königstochter


sehr gut

Der Name Doreen Virtue ist in der esoterischen Szene sehr bekannt. Bis vor vier Jahren gehörte sie zu den Privilegierten. Sie reiste um die Welt, um gutbesuchte Vorträge zu halten und ihre Bücher und Engelskarten waren Verkaufsschlager. Als Esoterikerin war sie davon überzeugt eine Christin zu sein, denn sie sah keinen Widerspruch zwischen ihrer Botschaft und dem Glauben an Jesus Christus.

Eines Tages hört sie im Radio eine Predigt, die sie aufrüttelt. Es geht um Irrlehrer, die Menschen nach dem Mund reden. Damit beginnt für Doreen Virtue eine Suche nach der Wahrheit, denn sie will nicht mehr etwas verkündigen, dass gut ankommt, wenn es nicht der Wahrheit entspricht. Langsam verändert sich ihr Denken und eines Tages hat sie eine Begegnung mit Jesus, die ihr Leben komplett verwandelt.

In diesem Buch erzählt Doreen von ihrem Glaubensweg. Schon früh sieht sie Gestalten, die andere nicht wahrnehmen können, und sie kann # mit ihnen kommunizieren. Diese hellseherische Fähigkeit nutzt sie zuerst als Therapeutin, später als Vortragsrednerin und Autorin. Nach ihrer Hinwendung zum christlichen Glauben ist sie erschüttert als sie sieht, dass falsche Lehren und New Age Gedankengut sich langsam in christliche Gemeinden ausbreiten. Mit diesem Buch möchte sie warnen und aufklären.

Die Kapitel folgen grob dem Verlauf ihres Lebens, orientieren sich aber in erster Linie an Lebensthemen, wie zum Beispiel ihr Leben als Rockstar, das Bild von Christus in der Esoterik, Engelslehren oder Irrlehren. Sie hatte einen großen Wirkungskreis und bereut nunzutiefst, dass sie Menschen in die Irre geführt hat. Immer wieder entschuldigt sie sich dafür. Zum Schluss des Buchs geht es um ihr verändertes Leben als Christin. Vom Reichtum ist nichts geblieben, aber dafür hat sie eine große Lebensfreude und ist frei von Angst.

Es ist interessant und vor allem wichtig zu erfahren, wo sich christlichen Gemeinden einer esoterischen Weltanschauung anpassen. Ob es ein gesteigertes Interesse an Engeln ist, oder das Gefühl Gott beeinflussen zu können, diese Lehren stellen den Menschen im Mittelpunkt, und nicht Gott. Darum ist es so wichtig sich zu informieren und sich davon zu distanzieren.

Der Anfang dieses Buch wirkt ein bisschen wirr, aber das wird nach den ersten Kapiteln besser. Es stört außerdem ein bisschen, dass die Autorin sehr viel von der Hölle spricht. Es ist klar, dass sie tief bewegt ist, von dem schrecklichen, falschen Weg, den sie gegangen ist, aber die Einladung zum Glauben darf in erster Linie von Gnade und Liebe sprechen.

Fazit: Die Lebensgeschichte einer bekannten Esoterikerin, die Jesus Christus findet und damit eine große Verwandlung erfährt. Empfehlenswert!

Bewertung vom 21.11.2021
Das Leben ist nicht schwarz-weiß
Bailey, Judy; Depuhl, Patrick

Das Leben ist nicht schwarz-weiß


ausgezeichnet

Dieses Buch ist ein Meisterwerk. Mit einer außergewöhnlichen Gestaltung und einem interessanten, nachdenklich-machenden und aufrüttelnden Inhalt, macht es richtig Spaß darin zu blättern und zu lesen.

Judy Bailey ist weltweit für ihre Musik bekannt, doch dieses Buch zeigt, dass ihr Leben noch so viel bunter ist. Sie ist Botschafterin für das Kinderhilfswerk World Vision und kämpft sich durch das Leben als deutsche „Fremde“ in Deutschland. Gemeinsam mit ihrem Mann gibt sie Konzertlesungen, hilft Flüchtlingen und sorgt für ein besonderes musikalisches Miteinander im Heimatdorf Alpen.

In diesem Buch erzählen Judy und ihr Mann, Patrick, von ihrem bunten Leben. Da gibt es die Geschichten hinter den Geschichten, einerseits eine Vergangenheit in der Sklaverei, andererseits ein Lebensborn-Geheimnis. Dann gibt es weltweite Geschichten. Da ragt vor allem das Barbados ABC heraus, in dem Judy, als Ortskennerin, von ihrer geliebten Insel erzählt. Interessant sind aber auch die Erlebnisse rund um die Welt als Botschafterin für Kinderpatenschaften.

Schwarz und weiß, dabei geht es auch um Rassismus und der Ungerechtigkeit in dieser Welt. Judy erzählt, wie es ist als Schwarze in Deutschland zu leben, und selbst die drei Söhne kommen zu Wort. Patrick hat weise Worte darüber, wie der Rassismus oft unbemerkt zu einem Teil unseres Denkens geworden ist, sodass wir gar nicht wahrnehmen, wie anders – bevorzugt - man behandelt wird, wenn man weiß ist.

Ein weiteres Thema ist die Arbeit unter Flüchtlingen, einer Aufgabe, die Judy und Patrick am Herzen liegt. Sehr hilfreich und praktisch sind dabei die Ratschläge am Ende des Buchs.

Lustig und zum Nachdenken sind die Beobachtungen über Sprache. Wer hat schon einmal überlegt wie viele Wörter mit -zeug enden, recht merkwürdig, wenn man darüber nachdenkt. Und ist es nicht komisch, dass Hühner und Enten in verschiedenen Ländern andere Laute machen? Oder liegt das vielleicht daran, dass unsere Wahrnehmung begrenzt ist und nur einen Teil der Wirklichkeit wiedergibt?

Dieses Buch sprüht über vor Leben, dafür sorgen nicht zuletzt die wunderschönen schwarz-weiß Bilder, die mal Landschaften, mal Familienangehörige, oder andere passende Einblicke in das gemeinsame Leben, zeigen.

Und dann gibt es noch Liedtexte. Sehr viele Liedtexte. Die meisten Lieder sind englisch, aber die Übersetzung ist immer dabei. Einige Lieder haben auch einen QR-Code, der zum Lied führt.

Fazit: Ein wunderbar buntes und vielfältiges Buch, mit spannenden Lebensgeschichten. Es wirkt wie eine Mischung aus Zeitschrift und Konzert. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 16.11.2021
Großer Himmel - kleine Hölle?
Kaldewey, Jens

Großer Himmel - kleine Hölle?


ausgezeichnet

Wer kommt in den Himmel? Und was passiert mit den anderen Menschen? Das sind die zwei großen Fragen, die sich durch dieses Buch ziehen. In evangelikalen Kreis herrscht die Meinung vor, dass sehr wenige Menschen in den Himmel kommen, nämlich nur diejenigen, die ihr Leben bewusst Jesus übergeben. Das heißt aber, dass nicht nur die Menschen, die Jesus ablehnen, sondern auch die vielen, die nie von ihm gehört haben, verloren gehen. Also die meisten Menschen. Nach Meinung des Autors kann das nicht stimmen, denn das passt nicht zu der Barmherzigkeit Gottes, von der die ganze Bibel zeugt.

Doch dem Autor geht es nicht darum eine theologische Meinung zu begründen, die zu seinen Wünschen und Bedürfnissen passt. Der Pastor im Ruhestand kennt die Bibel sehr gut. Er schätzt das Wort Gottes und glaubt, dass es göttlich inspiriert ist. Doch er meint, dass es biblisch begründete Alternativen zu dieser weitverbreiteten Meinung gibt.

Das Buch ist in drei Teile untergliedert. Der erste Teil, in dem es um das Gericht geht, nimmt den größten Raum ein und legt die Grundlage für die beiden anderen Teile. Im zweiten Teil geht es um drei gängige Auffassungen über die Hölle. Diese drei Standpunkte werden miteinander verglichen, und der Autor stellt fest, dass anhand der biblischen Aussagen nicht eindeutig klar ist, was die Wahrheit ist. Im dritten Teil geht es schließlich um den Himmel, beziehungsweise um die neue Erde. Der Autor untersucht, was Gott alles neu machen wird, und betrachtet die biblischen Aussagen über das neue Jerusalem und über die Nationen, die außerhalb der Stadt leben. Dabei kommt er zu überraschenden Ergebnissen, die zu seiner Schlussfolgerung führen, dass der Himmel groß und die Hölle klein sein wird.

Dem werden sicher nicht alle Leser zustimmen, doch der Autor macht auf einleuchtende Weise klar, dass Gott uns nicht alle Geheimnisse offenbaren will.

„Gott hat das absichtlich gemacht – aus Liebe zu uns! Außerdem sind wir in unserem Verstand so begrenzt, dass wir das, was nach dieser Welt bzw. einem neuen Zeitalter, geschehen wird, mit neuen Augen und neuen Ohren begreifen können – jetzt aber noch nicht. Deshalb hat Gott uns lediglich Puzzlesteine der Wahrheit mitgeteilt, von denen jeder für sich ein echtes Stückchen Wahrheit darstellt, das zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht zu allen anderen Wahrheitsteilchen passt. Die dazwischenliegenden Teile sind noch gar nicht auf dem Brett platziert, weil wir sie noch nicht lesen können. Wir sind auch gar nicht aufgefordert, sie mit unverrückbaren Einsichten und theologischen Spekulationen zu füllen, sondern mit Taten der Liebe und mit Gehorsam gegenüber unserer Berufung.“

Die Demut, die in diesen Worten liegt, ist typisch für das ganze Buch. Die Erforschung dieses Themas ist eine fast lebenslange Reise des Autors. Die Frage nach Himmel und Hölle liegt ihm sehr am Herzen. Und doch will er seine Erkenntnisse seinen Lesern nicht überstülpen. Voller Ehrfurcht untersucht er die biblischen Texten, weist auf verschiedene Sichtweisen hin, und erklärt, warum er zu einer bestimmten Meinung neigt.

Die Schreibweise dieses Buchs ist sehr angenehm. Trotz der vielen Bibel- und Quellenverweise ist der Text nicht theologisch abgehoben oder kompliziert. Der Autor fügt außerdem an mehreren Stellen Geschichten und Beispiele ein, die sehr hilfreich sind. Dieses Buch lässt sich gut in kleineren Abschnitten lesen und lädt zur eigenen Beschäftigung mit den Bibeltexten ein. Dabei lässt es jedem die Freiheit zu eigenen Schlussfolgerungen zu kommen.

Dieses Thema liegt auch mir persönlich sehr am Herzen. Ich bin an dieses Buch mit der Hoffnung herangegangen, dass der Autor mir die biblischen Belege dafür gibt, dass mehr Menschen gerettet werden, als verloren gehen. Beim Lesen musste ich feststellen, dass mich seine Argumentation nicht in allen Punkten überzeugt, doch trotzdem habe ich durch dieses Buch viel Neues, Überlesenes in der Bibel entdeckt.

Nach dem Lesen frage ich mich warum die Le

Bewertung vom 09.11.2021
Unerwünscht im Orient
Louven, Hans-Jürgen

Unerwünscht im Orient


sehr gut

Bei einer routinemäßige Verlängerung seiner Aufenthaltserlaubnis erhält Hans-Jürgen Louven eine überraschende Mitteilung. Sein Visum wird nicht verlängert. Er muss innerhalb von zehn Tagen das Land verlassen.

Seit Mitte der 90er Jahre lebt er zu diesem Zeitpunkt mit seiner Familie in Muğla in der Türkei, also über zwanzig Jahre. Er liebt diese wunderschöne Gegend, in der mehrere biblische Stätten zu finden sind, und möchte dort seinen Ruhestand verbringen. Mit einer offiziellen Genehmigung organisiert er dort Reisen für Christen.

Auch seine Tochter liebt dieses Land und sie beginnt dort zu studieren. Als ein amerikanischer Pastor inhaftiert und schließlich ausgewiesen wird, scheint das der Anfang von Ende für alle ausländische Christen zu sein. Viele werden aufgefordert das Land zu verlassen. Hans-Jürgen Louven und andere Christen sind in der Türkei nicht mehr willkommen.

Der Autor kämpft für das Recht zu bleiben. Er will auch auf keinen Fall seine Tochter zurücklassen. In der türkischen Kultur ist klar, dass ein junges Mädchen nicht alleingelassen wird. Doch seine Versuche scheitern. Bis heute darf Hans-Jürgen Louven nicht in der Türkei leben.

In diesem Buch beschreibt der Autor zunächst sein Gastland und klärt über einige kulturelle Unterscheide zu Deutschland auf. Er verschweigt auch nicht, dass auch er sich am Anfang manches Mal falsch verhalten hat. An seinen Beschreibungen ist seine tiefe Liebe zu diesem Land zu spüren. So lobt er beispielsweise viele Aspekte des Unterrichts in der einheimischen Schule seiner Tochter.

Nach dieser Einführung in das Leben in der Türkei, erzählt der Autor von seinem aussichtlosen Kampf gegen die Behörden. In dieser schwierigen Zeit ist es ihm und seiner Familie ein großer Trost, dass weltweit Christen für sie beten.

Man spürt deutlich, die Türkei ist sein Zuhause und seine Nachbarn sind seine Freunde. Darum ist die Ausweisung so ein großer Schock für ihn. Mit diesem Buch möchte er auf die fehlende Glaubensfreiheit in der Türkei aufmerksam machen, denn es ist klar, dass sein aktiv gelebtes Christsein der versteckte Grund für die Abschiebung ist.

Fazit: Ein Buch über einen Mann, der dafür kämpft in seiner geliebten Wahlheimat, der Türkei, zu leben. Neben interessanten kulturellen Informationen geht es vor allem um seine Abschiebung, seinen Kampf für Gerechtigkeit und seinen Glauben, der ihn durch diese schwere Zeit trägt. Empfehlenswert für Menschen, die sich für Themen rund um Menschenrechte und Glaubensfreiheit interessieren.