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Ina's Little Bakery
Wohnort: 
Celle

Bewertungen

Insgesamt 273 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2014
Gated - Die letzten 12 Tage
Parker, Amy Christine

Gated - Die letzten 12 Tage


ausgezeichnet

[...]Das Cover zeigt Licht und Schatten und ein Mädchen, das sich unschlüssig zu sein scheint, auf welche Seite sie gehört. Ich finde das Motiv in Bezug auf die Geschichte wirklich sehr gelungen, es wirkt düster und geheimnisvoll und man verspürt den Drang herauszufinden, was dahinter steckt.

Zuerst dachte ich ja wirklich ich halte eine Dystopie in den Händen, denn der Klappentext lässt nicht darauf schließen in welcher Zeit die Geschichte spielt.

Ich wurde schon in den ersten Kapiteln eines besseren belehrt, weil die Protagonistin erzählt, das sie 9/11 miterlebte, also: Keine Dystopie, sondern, dort würde ich den Roman zumindest jetzt nach dem Lesen ansiedeln: ein wahnsinnig spannender Jugendthriller.

Amy Christine Parker schreibt sehr geradlinig, sie schmückt nichts unnötig aus, legt aber trotzdem eine besondere Eindringlichkeit in ihre Worte, die mich in ihren Bann ziehen und das obwohl ich auf den ersten Seiten noch deutliche Schwierigkeiten hatte, überhaupt in die Geschichte reinzukommen.

Das anfängliche Gefühl der Ratlosigkeit, wohin mich die Reise hier führt, wich ganz schnell einem unermesslichen Drang immer weiter zu lesen, denn die Autorin sorgt dafür, das die Spannung sich Seite um Seite steigert.

Die Thematik von Gated ist für mich völlig neu, also Neu nicht im Sinne von "Hab ich noch nie was von gehört", sondern "in einem Buch dargestellt"-neu.

Schilderungen über das Leben in einer Sekte, die ich bisher nur aus Reportagen und Berichterstattungen kannte, haben mich schon immer irgendwie gleichermaßen fasziniert wie erschreckt, da ich einfach nicht verstehen kann, wie ein Mensch sich von einem anderen Menschen so abhängig macht und ihm so viel Glauben schenkt, das er sein Leben quasi komplett aufgibt und freiwillig in den Tod gehen würde.

Amy Christine Parker stellt das Leben in einer solchen Glaubensgemeinschaft in meinen Augen sehr realistisch dar und das sorgt nicht nur für Spannung, sondern auch für ein unsagbar beklemmendes Gefühl, das mich durch das Buch begleitet. Es gab einige Szenen, die mir eine Gänsehaut bescherten oder die dafür sorgten, das mir schon beinahe schlecht wurde.

Man versucht die ganze Zeit dahinter zu kommen, welchen Nutzen Pioneer aus dieser ganzen Sache zieht und warum die Leute ihm so bereitwillig folgen. Was müssen sie in ihrem Leben schreckliches erlebt haben, um sich ihre Gedanken so dermaßen vernebeln zu lassen.

Ich fand es wirklich schwer, mich in die Figuren hineinzuversetzen, weil ich deren Gedankengänge nun einmal einfach nicht nachvollziehen konnte. Neben Lyla, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, bleiben die meisten Charaktere auch sehr blass, was hier allerdings nicht weiter schlimm ist.

Lyla ist innerlich zerrissen, denn natürlich sind die Gedanken, die Apokalypse zu überleben und dann ein besseres Leben zu führen, eine Auserwählte zu sein, in ihrem Kopf manifestiert, wurden ihr diese ja schließlich ihr Leben lang eingetrichtert. Doch dann entdeckt sie Dinge in der Gemeinde, die ihr plötzlich zu denken geben, deren Sinn sie nicht verstehen kann und die ihr unheimlich sind. Alle halten sie für schwach, doch in Wirklichkeit beweist sie eine enorme Stärke und bringt schließlich den Mut auf, ihrem Anführer die Stirn zu bieten.

Fazit:

"Gated - Die letzten 12 Tage" ist das wohl spannendste Buch, das ich seit langem gelesen habe. Die Atmosphäre ist düster und angespannt, der Plot erschreckend realistisch und ergreifend. Ein Buch das nachdenklich macht, lange nachklingt und auf keinen Fall nur von Jugendlichen gelesen werden sollte !

Ganz klare Leseempfehlung meinerseits !
©Ina's Little Bakery

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.09.2014
Verführt. Lila und Ethan / Ella und Micha Bd.3
Sorensen, Jessica

Verführt. Lila und Ethan / Ella und Micha Bd.3


ausgezeichnet

Jessica Sorensen wird mit jedem Roman, den sie uns präsentiert, besser. Sie scheut sich nicht, ihre Figuren immer mit wirklich schweren Schicksalsschlägen und Problemen auszustatten, die sie dann im Laufe des Buches auf die ein oder andere Weise bewältigen müssen. Auch wenn sie hier den Kampf gegen die inneren Dämonen beschleunigt ( sie kann ja schließlich nicht endlos schreiben ), ist das Prozedere nie abwegig oder nicht nachvollziehbar. Jedes Thema wird sensibel und mit viel Eindringlichkeit behandelt. Das mag ich an ihren Büchern sehr.

Mit der Story um Lila & Ethan toppt sie all ihre bisherigen Romane um Längen.

Der Plot ist hier so dermaßen mitreißend und emotional, das ich nicht nur Tränchen wegzwinkern musste, sondern auch einmal das Gefühl hatte, in meinem Bauch würde ein Schwarm Schmetterlinge toben und mein Herz würde jeden Moment explodieren.

In den beiden "Ella & Micha" Teilen habe ich Lila als eine sehr selbstbewusste und lebenslustige junge Frau kennengelernt. Vielleicht liegt das daran, das sie dort einfach nur eine Nebenfigur war und nicht im Fokus stand. Hier erlebe ich eine verletzte, in sich gekehrte Lila, die nach außen hin zwar eine perfekte Fassade bietet, innerlich jedoch zerrissen wirkt. Ihre Gefühle betäubt sie seit Jahren mit Pillen, die sie all den Schmerz den sie in ihrem Leben hat erfahren müssen, vergessen lassen.

Mit Ethan verbindet sie mittlerweile eine enge Freundschaft. Obwohl Lila nichts dagegen hätte diese zu vertiefen, versagt sich Ethan jegliche Berührung in Sachen Lila, denn obwohl sie ihn manchmal zur Weißglut treibt, ist da diese allgegenwärtige magische Anziehungskraft, vor der Ethan wirklich Angst hat. Nur einmal in seinem Leben hatte er solche Gefühle für einen anderen Menschen und die Sache ging nicht besonders gut aus. Obwohl er für Lila viel mehr empfindet als Freundschaft, will er genau diese nicht aufs Spiel setzen und lässt sich deshalb nicht voll und ganz auf sie ein.

Als Lila komplett abrutscht, ist Ethan da um sie aufzufangen und natürlich kommen sie sich durch all dieses Chaos irgendwann doch unausweichlich näher.

Ich mochte beide Charaktere total gerne, sie sind sympathisch und unglaublich vielschichtig, sie sind überraschend tiefgründig und authentisch ausgearbeitet. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd von Lila und Ethan, so bekommt man einen direkten Einblick in ihre Gefühlswelt.

Trotz all ihrer Probleme, mit denen die beiden wirklich zur Genüge behaftet sind, wünscht man sich, man wäre mit ihnen befreundet.

Das Ende der Geschichte um Lila & Ethan ist rund und auch irgendwie abgeschlossen. Aber in einer anderen Sache ist es so verdammt mies, denn es kommt mit einem Cliffhanger daher, der mich ehrlich völlig aus der Bahn wirft, da ich davon ausgegangen bin, das dies hier der letzte Teil in der Geschichte um Ella und Micha ist. Und jetzt, nach diesem Ende bin ich total planlos. Geht es etwa doch noch weiter oder lässt mich Jessica Sorensen am ausgestreckten Arm verhungern ?

Wie ich mittlerweile weiß geht die Reihe tatsächlich weiter, zum jetzigen Zeitpunkt ist allerdings fraglich ob die Bücher auch auf Deutsch erscheinen werden, ich hoffe es doch sehr.

Obwohl dieses Buch den Untertitel "Ella und Micha 3" trägt, kann man es völlig unabhängig von den beiden anderen Bänden lesen. Ella und Micha sind zwar auch hier präsent, allerdings nur in einigen kurzen Szenen, die ich als nicht besonders ausgeprägt empfand.

Fazit:

"Verführt. Lila & Ethan" ist für mich persönlich wohl Jessica Sorensen's emotionalster und tiefgreifendster Roman.

Ein mitreißender, berührender Pageturner, der mich wirklich zu Tränen gerührt hat und den ich jedem Fan von "New-Adult-Romanen" ganz dringend ans Herz legen möchte.

©Ina's Little Bakery

Bewertung vom 12.09.2014
Feuerprobe / Everflame Bd.1
Angelini, Josephine

Feuerprobe / Everflame Bd.1


ausgezeichnet

In der Geschichte um die 17-jährige Lily Proctor entführt uns die Autorin in ein Parallelunsiversum. Und dieses ist schier unglaublich. Josephine Angelini erfindet eine komplett neue Welt, fortschrittlich, an unsere angelehnt, aber doch total anders, so das man gar nicht weiß wie man sie am besten beschreiben soll. Es war eine Freude in diese Welt abzutauchen und all die großartigen Dinge wie leuchtende Bäume, grüne Türme oder aber auch die grausigen Wirker zu entdecken, die im Wald lauern und die Außenländer davon abhalten sollen, in die Nähe der Stadt zu kommen.

In dieser komplexen Welt, die sich Lily hier eröffnet herrscht die Magie, die auch für Lily bald zu einem wichtigen Teil ihres Lebens werden soll.
Doch zunächst muss sie sich von Lillian, der obersten Hexe Salems, die ihr wie ein Ei dem anderen gleicht und die sie in diese Welt befördert hat, losreissen.
Denn Lillian hat nichts Gutes im Sinn.

Auf ihrer Flucht stößt sie auf Rowan, der sie fälschlicherweise für die böse Hexe hält und entschlossen ist, sie zu töten. Als sie ihn endlich überzeugen kann, das sie nicht diejenige ist für die er sie hält, nimmt er sich ihrer an und versteckt sie.
Er erkennt schnell, das in Lily große Macht schlummert, deren Energie für ihre lebenslangen Allergien verantwortlich war, und beginnt damit sie auszubilden.
Doch zwischen all den neuen Dingen, wie Wunschsteinen und Schutzzaubern, die Lily faszinieren, bleibt der Wunsch nach Hause, in ihre eigene Welt, zurückzukehren.

Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet. Lily, die zu Beginn kränklich, schwach und zurückhaltend wirkt, entwickelt in der Parallelwelt, echt Power, setzt ihren Kopf ganz gut durch, was im Übrigen für den ein oder anderen Lacher sorgt, und wird schon bald eine echte Meisterin in Sachen Magie.
Hinter Rowans harter Schale verbirgt sich ein weicher und verletzlicher Kern. Er handelt oft anders als man erwartet, aber dies alles hat seine Gründe, über die wir hoffentlich bald noch ein bisschen mehr erfahren.
Er war mir trotz seiner anfangs mürrischen Art sofort sympathisch.

Josephine Angelini hat einen tollen Erzählstil. Obwohl mich die erste Hälfte, aufgrund der Komplexität des "anderen" Salems etwas verwirrte, konnte sie mich in ihren Bann ziehen.
"Everflame" ist verdammt vielseitig, so gibt es hier nicht nur eine völlig fremde Welt zu entdecken, die übrigens sehr anschaulich beschrieben ist, sondern vor allem reichlich Magisches, aber auch eine Menge Spannung und natürlich, das darf auf keinen Fall fehlen, eine süße Romanze, die sich aber sehr dezent im Hintergrund hält. Trotzdem ist das Knistern deutlich zu hören ;)

Das Ende kommt mit einem lauten Knall, so wie es sich für einen Trilogieauftakt gehört. Josephine Angelini lässt uns mächtig zappeln.
Sie ist die Meisterin der miesen Cliffhänger, das hat sie bereits bei der "Göttlich-Trilogie" bewiesen. Man darf also gespannt sein und hoffen, das die Zeit bis zu Band 2 möglichst schnell verfliegt.

Fazit:

"Everflame. Feuerprobe" ist ein genialer Trilogie-Auftakt, der mir aufgrund seiner Vielseitigkeit und Thematik, seiner liebenswerten Protagonisten und eines wunderbar leichten, aber sehr anschaulichen Schreibstils, echtes Lesevergnügen bereitet hat. Josephine Angelini hat sich selbst übertroffen !

Diese Reihe ist ein Muss für Fans fantastisch-romantisch-magischer Romane.

©Ina's Little Bakery

Bewertung vom 10.09.2014
Teardrop Bd.1
Kate, Lauren

Teardrop Bd.1


gut

Eureka steckt nach dem tragischen Verlust ihrer Mutter und einem gescheiterten Selbstmordversuch, in einer echt düsteren Phase. Sie gibt ihren Platz im geliebten Laufteam auf, rebelliert gegen ihre Stiefmutter und hasst die Sitzungen bei der Therapeutin.

Erst die drei mysteriösen Gegenstände die ihre Mutter ihr vermacht hat, holen sie aus ihrer Lethargie und wecken ihren Entdeckergeist.

Auf der Suche nach Antworten zum Tod der Mutter und zur Bedeutung der Gegenstände stößt Eureka auf ein uraltes düsteres Geheimnis das unweigerlich mit ihr zu tun hat....

Das Cover hat mich vom ersten Augenblick an total fasziniert und war, neben dem Klappentext, der ausschlaggebende Punkt, warum das Buch auf meiner Wunschliste landete. Hinter dem Mädchen sind dunkle Wolken zu sehen, die ein Unwetter ankündigen und die die Stimmung des Buches ein Stück weit widerspiegeln. Für mich ist es eines der schönsten Buchcover in diesem Jahr, so viel steht bereits fest.

Die Geschichte konnte mich dagegen, vielleicht auch aufgrund meiner wahnsinnig hohen Erwartungen, leider nicht wirklich überzeugen. Lauren Kate begeistert zwar durch eine neue, kreative Grundidee, ein interessantes Gerüst, in dem auf jeden Fall eine Menge Potenzial schlummert, sorgt aber mit der Umsetzung für streckenweise gähnende Langeweile.

Es dauert eine ganze Weile bis man Eureka, sowie sämtliche Nebenfiguren richtig kennenlernt, was mir aufgrund der von der Autorin gewählten Erzählform schwer fiel. Durch die Perspektive eines stillen Beobachters konnte ich eine nur sehr distanzierte Verbindung zu den Figuren herstellen. Sehr schade, denn ich hätte die Charaktere manchmal gerne etwas besser verstanden. Besonders Eureka, deren Handlungen für mich oft nur schwer nachvollziehbar waren und Ander, der mir für den männlichen Hauptprotagonisten einfach viel zu undurchsichtig erschien.

Obwohl der Schreibstil ansich ganz okay war, ist es Lauren Kate nicht gelungen mich zu fesseln. Sie verliert sich in endlosen Beschreibungen von Eurekas Alltag und Umgebung, streut verwirrende Träume und Erinnerungen ein und zieht alles unerträglich in die Länge. Erst auf den letzten circa hundert Seiten kommt so etwas wie Spannung auf und man nähert sich des Rätsels Lösung, auf die man eigentlich schon keine Lust mehr hat, weil sich die Geschichte bis hierhin wirklich schleppt.

Ich muss gestehen, das ich vom Komplettpaket wirklich sehr enttäuscht bin, weil ich einfach etwas mehr Power erwartet hatte. Hier kommt man sich jedoch vor, als hätte jemand den Stecker gezogen, damit man nicht am Ende ankommt. Es geht überhaupt nicht vorwärts und man hat das Gefühl, das sich eine sehr blasse Eureka immer nur im Kreis dreht und auch nicht wirklich Lust verspürt herauszufinden was es mit all den Geheimnissen die ihr Leben neuerdings umgeben, auf sich hat.

Das Ende kommt mit einem Cliffhanger daher, der natürlich neugierig auf den zweiten Band macht. Allerdings bin ich mir noch nicht sicher, ob ich die Reihe wirklich weiterverfolgen möchte.

Fazit:
Obwohl hinter "Teardrop" eine wirklich geniale und vorallem neue Idee steckt für die ich mich begeistern konnte, hat mich das Buch durch seine langatmige Umsetzung wahnsinnig enttäuscht. Lauren Kate hält sich mit zu vielen banalen Kleinigkeiten auf, die das Wesentliche in den Hintergrund drängen und dafür sorgen, das beim Lesen nicht wirklich viel Freude aufkommt. Sehr schade :(

©Ina's Little Bakery

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.08.2014
Schattenzwilling
Bongard, Katrin

Schattenzwilling


ausgezeichnet

Das Cover ist, wie man unschwer an dem grellen Rot erkennen kann, super auffällig. Der Titel springt einen, aufgrund der Größe, förmlich an und die Position in der der Schatten verharrt, macht, so wie auch der Klappentext, meganeugierig.

Ein Thriller von Katrin Bongard ? Coole Sache, das lasse ich mir natürlich nicht entgehen.
Bisher kenne ich von Katrin ja nur New Adult / Young Adult Romane in denen es um die Liebe und ihre Verwirrungen geht. Da war ich natürlich superneugierig mal etwas ganz anderes von ihr zu lesen.

Und was soll ich sagen ? "Schattenzwilling" ist genauso toll wie all ihre anderen Bücher.

Sie versteht es, mich als Leser, immer von Anfang an in ihren Bann zu ziehen.
Ihr Schreibstil ist locker, die Handlung, und hier auch die Spannung, baut sich langsam aber stetig auf, so das man erst ganz entspannt in die Geschichte reinkommt und dann nicht mehr davon loskommt, weil man dringend wissen will was als Nächstes passiert.

Katrin's Charaktere sind bodenständig und realistisch, so das man das Gefühl hat schon ewig mit ihnen befreundet zu sein, bzw. sie schon lange zu kennen. So erging es mir auch mit Teresa, die ich direkt mochte.
Sie ist ein nettes Mädchen, das sich ihrem Alter entsprechend verhält. Sie ist authentisch und das macht sie mir sehr sympathisch.
Obwohl sie sich ihrer Gefühle für Pablo eigentlich sicher ist, schaffen es die Zwillinge, deren Verhalten ihr nicht geheuer ist, das bei ihr das totale Gefühlschaos ausbricht. Das macht sie unsicher, löst Schuldgefühle aus, stachelt sie aber auch dazu an, herauszufinden was sie will.

Adrian und Kai spielen ein Spiel das mich das ganze Buch lang wirklich total verwirrt. Zu keinem Zeitpunkt war ich mir sicher, wer wer ist. Klar ist allerdings, das es zwischen den Zwillingen Spannungen gibt, seit Teresa das erste Mal in ihr Leben getreten ist und sich Adrian Hals über Kopf in sie verliebte. Kai haben die Zukunftspläne seines Bruder, die nicht ihn, sondern Teresa beinhalteten, nicht geschmeckt und so kam es immer wieder zu Differenzen, die schließlich eskalierten und Adrian an den Rollstuhl fesselten.

Man kann hier lange Zeit wirklich nicht durchschauen, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt, das hat mir sehr gut gefallen, weil absolut nicht klar war, wie es ausgeht und das hat es so spannend gemacht.
Das Ende ist rund, schlüssig und kommt mit einem großen Knall, den man so nicht hat kommen sehen.

Ein weiterer Pluspunkt, neben den tollen Charakteren und der spannenden Handlung sind Katrins Ortsbeschreibungen. Immer wenn ich eines ihrer Bücher lese, dann wächst meine persönliche Liste mit Orten in und um Berlin die ich dringend einmal besuchen möchte. So konnte ich sie jetzt um einen Punkt, nämlich den Sternenpark Gülpe, erweitern. Hier spielt sich ein wichtiger Teil der Geschichte ab und auch wenn ich nicht wirklich viel mit Astronomie und Co. am Hut habe, so würde mich der magische Himmel über dem dunkelsten Ort Deutschlands schon sehr interessieren.

Fazit:

Katrin Bongard schafft mit ihrem lockeren Schreibstil, einer sich stetig aufbauenden spannenden Handlung und authentischen Charakteren, einen wirklich gut durchdachten Jugendthriller der mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte.

©Ina's Little Bakery

Bewertung vom 16.08.2014
Wenn du mich küsst, dreht die Welt sich langsamer
Redmerski, Jessica

Wenn du mich küsst, dreht die Welt sich langsamer


gut

Der Schreibstil ist ziemlich lässig, manchmal, aufgrund der vielen Kraftausdrücke deren sich die Autorin bedient und die hin und wieder falsch plaziert wirkten, schon ein bisschen krass derb. Es dauert bis man sich daran gewöhnt hat, aber nach circa einhundert Seiten kommt man damit zurecht und das Buch liest sich flüssig und wirklich ziemlich schnell. Nicht zuletzt liegt das auch daran, das die Autorin ihre Protagonisten abwechselnd zu Wort kommen lässt. Das bringt Abwechslung mit sich und sorgt gleichzeitig dafür, das man schnell einen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt beider Protagonisten bekommt.

Der Plot ist, wie so oft bei dieser Art von Roman, nichts Neues.
Eine zurückhaltende junge Frau, die einen Haufen Probleme mit sich rumschleppt und aus ihrem bisherigen Leben ausbrechen will, trifft auf einen attraktiven, geheimnisvollen jungen Mann, der seinerseits einige Dinge zu verarbeiten hat. Die beiden verlieben sich, aber natürlich müssen sie erst einige Hindernisse überwinden, bevor sie zueinander finden.

Was hier neu und wirklich gelungen ist, ist die Idee aus dem bewährten Gerüst eine Art Roadtrip zu machen. Eine Reise einmal quer durch die USA. Hierbei finden die Protagonisten nicht nur die Liebe, sondern vorallem Camryn findet zu sich selbst.

Ich möchte nicht so viel über den Inhalt verraten, denn schließlich sollt ihr das Buch ja selbst lesen. Was ich Euch erzählen kann ist, das die beiden natürlich irgendwann Gefühle füreinander entwickeln, da sie sich das aber beide nicht eingestehen möchten, reden sie eine Zeitlang immer um den heißen Brei, haben wirklich schmutzigen Sex und erleben, neben ihrer beider Problembewältigung, eine Menge Lustiges, Trauriges und Skurriles.

Auch wenn es Szenen gab, die ich etwas daneben fand oder bei denen mir besonders Camryn schrecklich naiv vorkam, hat mich das Buch für knapp 500 Seiten hervorragend unterhalten. Doch dann kam das Ende *uff*.

Der Kreis schließt sich irgendwann, aber die Dinge die kurz vorher passieren passen mir leider so gar nicht in den Kram und ziehen das positive Gefühl das ich beim Lesen hatte, rapide nach unten. Hier geschieht etwas, bei dem ich wirklich dachte: "Ernsthaft jetzt ?" Die Geschichte war gut, so wie sie war und auch wenn die Autorin freilich noch Andrew's Geheimnistuerei hat auflösen müssen, hätte sie nicht so drastisch in die Ideenkiste greifen sollen.

Denn auf mich wirkte dieser letzte Punkt, der da nochmal eine Hürde für beide Protagonisten mit sich bringt, einfach nur erzwungen und dadurch unglaubwürdig.

Damit nicht genug, gibt es auch noch einen Epilog, der vor Kitsch förmlich trieft und in dem sich plötzlich alle Probleme in Luft aufgelöst haben, ohne das man das jetzt wirklich nachvollziehen kann. Sowas kann ich wirklich gar nicht haben, es sollte schon immer alles schlüssig und wenigstens ein bisschen realistisch sein. Man, ehrlich, warum hat die Autorin das gemacht ? Bis dahin war ich wirklich bereit über kleine negative Eigenschaften oder Entwicklungen hinwegzusehen und trotz allem die volle Punktzahl zu vergeben, jetzt kann ichs einfach nicht mehr.

Fazit:

"Wenn du mich küsst, dreht die Welt sich langsamer" ist ein süßer, romantischer New-Adult-Roman, der sich durch sein Setting von anderen Romanen dieses Genres abhebt, der zu Herzen geht und mich wirklich berührt hat, der aber durch sein verkitschtes und übertrieben klischeehaftes Ende leider auch einige Punkte einbüßen musste.

©Ina's Little Bakery

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.