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Benutzername: 
Angela.Bücherwurm
Wohnort: 
Wülfrath
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 245 Bewertungen
Bewertung vom 31.03.2013
Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht
Hein, Jakob

Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht


gut

Eine Erzählung wie eine Matrioschka-Puppe

Dieses Buch beinhaltet keinen in sich abgeschlossenen Roman, sondern der Beginn der Geschichte erzeugt den Beginn einer neuen Geschichte und dieser ist wieder der Anfang einer nächsten Geschichte. Man glaubt fast, so etwas in der Art wie eine Matrioschka-Puppe vor sich zu haben. Und am Ende, wenn die letzte " Puppe "erscheint, werden alle in umgekehrter Reihenfolge - etwas schneller diesmal - wieder ineinander gesetzt.

Gestartet wird mit der Geschichte von Boris Moser, der eine Agentur für verworfene Ideen eröffnet hat, d.h. er sammelt jegliche Art von Ideen , die entweder gar keinen Nutzen haben oder die aus unterschiedlichen Gründen nicht zu verwirklichen sind. Meistens handelt es sich um seine eigenen, zum Teil recht abstrusen Ideen. Nur Romananfänge lehnt er ab. Davon gibt es einfach viel zu viele, als dass man aus allen etwas machen könnte. Auch er selbst hat schon viele erstellt, da er eigentlich mal Schriftsteller werden wollte. Als eines Tages Rebecca in seinem Laden auftaucht und Interesse an seiner " Arbeit " zeigt, ist Boris von ihr hingerissen. Auf ihr Drängen hin erzählt er ihr schließlich sogar von seinen verworfenen Romananfängen. Und so folgt eine angefangene Erzählung nach der anderen. Jede wird immer aus der vorherigen "geboren ", aber keine wird richtig beendet.

Die einzelnen Geschichtsteile beinhalten durchaus Ansätze zu philosophischen Betrachtungen , wie z.B. Heiners Suche nach dem Sinn des Lebens . Aber es sind eben nur Ansätze , die vielleicht dazu anregen, weiter darüber nachzudenken.

Die Grundidee zu diesem Buch finde ich ganz interessant, aber irgendwie hat mich die Ausführung nicht richtig überzeugt. Nichts wird beendet und viele Fragen bleiben offen. Es handelt sich eben nur um Romananfänge, aus denen - wie von Boris vermutet- nichts Konkretes entsteht.

Insgesamt war das Buch eine schnell zu lesende, nette, unterhaltsame , aber meines Erachtens eher oberflächliche Lektüre.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.03.2013
Mein Leben als Pinguin
Mazetti, Katarina

Mein Leben als Pinguin


sehr gut

Eine Reise zu den Pinguinen und zu sich selbst

Eine schwedische Reisegruppe begibt sich auf die MS Orlowskij, um eine Kreuzfahrt in die Antarktis zu unternehmen. Die unterschiedlichsten Persönlichkeiten treffen hier aufeinander und jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen :

zwei ältere Schwestern von denen die eine die andere bevormundet und schikaniert ; zwei reifere Damen, die nach geeigneten Witwern Ausschau halten; ein lang verheiratetes Ehepaar, bei dem die Frau sich jedem männlichen Wesen an den Hals wirft und ihr eigener Mann dazwischen schwankt , seine untreue Ehefrau zu lieben oder doch lieber umzubringen ... und noch einige andere mehr.

Die Hauptprotagonisten, die wir auf dieser Reise begleiten dürfen, sind jedoch die 72jährige Rentnerin Alba, der 34jährige Journalist Tomas und die 32jährige Lehrerin Wilma.

Wilma ist scheinbar eine äußerst optimistische, heitere und lebensfrohe Person, die aber auf den ersten Blick etwas tollpatschig und unbeholfen wirkt. Wie wir im Laufe der Zeit erfahren, hätte sie jedoch durchaus Grund genug Trübsal zu blasen, denn sie ist sehr krank.

Tomas ist unglücklich, schwermütig, depressiv. Er verkraftet es nicht, dass seine Frau ihn samt Kindern verlassen hat. Er hat alles aufgegeben: sein Haus , seinen Job und sich selbst gleich auch. Er verfolgt daher mit dieser Reise ein bestimmtes Ziel, hat aber die Rechnung ohne die aufmerksame Wilma gemacht.

Alba ist trotz ihres bereits beträchtlichen Alters sehr unternehmungslustig. Sie reist in der Weltgeschichte rum und genießt das Leben. Unterwegs vergleicht die alte Dame das Verhalten ihrer Reisegefährten mit dem Verhalten der Tiere ,die ihnen begegnen, als da sind Robben, Wale, flugfähige Vögel und .... natürlich die vielen Pinguine. Sie selbst vergleicht sich mit einem Albatros . Alba und Wilma teilen sich auf dem Schiff eine Kabine.

Im Großen und Ganzen sind es diese drei sympathischen Personen, die abwechselnd von ihren Erlebnissen während dieser Kreuzfahrt berichten. So lernen wir sie - und einige andere - nach und nach besser kennen und verstehen und können mit beobachten, wie sie sich während der Reise verändern und zu sich selbst finden.

Als ich das Buch gekauft habe, dachte ich, es würde sich um eine wirklich lustige und amüsante Geschichte handeln, bei der man herzhaft lachen kann. Aber weit gefehlt. Der Roman hat zwar durchaus auch seine humoristischen Seiten , die einen schmunzeln lassen, aber insgesamt macht er eher nachdenklich. Die Autorin zeigt einfühlsam, dass das Leben eben nicht nur Sonnenseiten bietet , sondern auch Schattenseiten. Es ist nicht immer alles glatt und ebenmäßig, manchmal gibt es auch kleine und größere Wellen die einen zum Schlingern bringen. Aber man darf die Hoffnung nie aufgeben. Und von seinen Mitmenschen kann man immer nur das sehen, was sie einen sehen lassen wollen.

Auch wenn ich etwas anderes erwartet habe, habe ich das Buch gerne gelesen. Der Schreibstil mit seinem manchmal augenzwinkernden Humor auf der einen Seite und seiner einfühlsamen Ernsthaftigkeit auf der anderen Seite hat mir gut gefallen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.03.2013
Elli gibt den Löffel ab
Hennig, Tessa

Elli gibt den Löffel ab


gut

Wenn bei Capri...

Die 60jährige Witwe Elli betreibt eine kleine Videothek. Doch leider ohne rechten Erfolg, die Pleite steht vor der Tür. Da erreicht sie ein Brief von der Insel Capri. Ein Bekannter aus ihrer Jugendzeit teilt ihr mit, dass ihr aller Wahrscheinlichkeit nach ein größeres Erbe zusteht und bittet sie, nach Capri zu kommen. Elli findet das alles zwar etwas seltsam - denn wer sollte ihr dort etwas vererbt haben ? - aber da sie sowieso nichts mehr zu verlieren hat und ihr solch ein Erbe gerade recht käme, macht sie sich mit ihrem altersschwachen VW Käfer auf den Weg. Der hält jedoch nicht lange durch . Doch der Aussteiger Heinz und sein Hund Oscar nehmen sich ihrer an und nehmen sie in ihrem Campingwagen bis Neapel mit. Dort sollten sich eigentlich ihre Wege wieder trennen , doch das Schicksal hat anderes vor.

Aber nicht nur Elli hat Post bekommen, sondern auch ihre ältere Schwester Doro, mit der sie sich zerstritten hat, ist auf dem Weg nach Capri. Sie erfahren , was es mit dem Erbe auf sich hat und welche Schwierigkeiten es gibt. Und so beginnen die beiden gemeinsam, miteinander oder auch gegeneinander , um ihr Erbe zu streiten. Verwicklungen entstehen, in denen auch Männer eine Rolle spielen. Alte Wunden brechen wieder auf .... doch für alles gibt es eine Lösung.

Das Buch war amüsant zu lesen. Zwar waren einige Entwicklungen durchaus vorhersehbar, aber der heitere Schreibstil und die gelungene Darstellung der einzelnen Charaktere hat keine Langeweile aufkommen lassen. Nur das Ende war mir zu rosarot , fast schon ein wenig kitschig. Das Flair von Capri ist, denke ich, auch ganz gut eingefangen worden. Ich kenne die Insel zwar nicht, aber die Beschreibungen entsprechen meinen Vorstellungen.

Insgesamt also eine nette Urlaubslektüre zum Abschalten und Entspannen.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.03.2013
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Ruppert, Astrid

Wenn nicht jetzt, wann dann?


sehr gut

Drei unterschiedliche Frauen und die Liebe

Die von der Liebe enttäuschte und desillusionierte Liz ist Hochzeitsplanerin und soll u.a. die Hochzeit der jungen, selbstbewußten Juwelierstochter Nina organisieren. Doch ein Unfall , der ihr einen längeren Krankenhausaufenthalt beschert, droht den lukrativen Auftrag zu verhindern. In ihrer Not bittet Liz ihre schon über 60 Jahre alte Nachbarin Annemie um Hilfe. Die einsame Witwe ist eigentlich "nur" für die Hochzeitstorten zuständig und fühlt sich der Aufgabe überhaupt nicht gewachsen. Doch da die ältere Dame sehr hilfsbereit ist und nicht nein sagen kann, lässt sie sich auf das Abenteuer ein . Während Liz im Krankenhaus ungeduldig auf ihre Genesung und ihre Entlassung wartet, kümmert sich die eher zurückhaltende Annemie sehr einfühlsam und mit einer Portion gesundem Menschenverstand um das " Geschäft ". Und in dieser Zeit müsssen alle drei Frauen ihre Erkenntnisse und Einstellungen bezüglich des Themas "Liebe" neu überdenken und revidieren. Mehr sei an dieser Stelle vom Inhalt nicht verraten.

Auch wenn die Geschichte zum Teil recht vorhersehbar ist, hat sie mich gut unterhalten. Die unterschiedlichen Charaktere sind liebevoll gestaltet und wirken durchaus sympathisch. Auch die "Nebenfiguren" haben ihren Charme. Der Schreibstil ist eher einfach, aber flüssig und lebendig. Alles in allem ein typischer Frauenroman, der bestens zum Abschalten und Entspannen geeignet ist.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.03.2013
Curia
Caplan, Oscar

Curia


schlecht

Aufgegeben

Ein Kardinal entdeckt eine uralte Schrift, die die Bibel und damit den chrislichen Glauben in Frage stellt. Kaum erhält der Vatikan Kenntnis davon, wird besagter Kardinal ermordet. Sein Bruder will wissen, was passiert ist und begibt sich auf Spurensuche.

Da die Leseprobe zu diesem Roman recht vielversprechend und spannend war, habe ich mir das Buch gekauft und mich eigentlich auf die Lektüre gefreut. Ich dachte, mich erwartet ein Werk in Richtung Dan Brown. Doch leider wurde ich sehr enttäuscht. Ich habe - was mir wirklich nur äußerst selten passiert - aufgegeben. Man wird mit geschichtlichen und wissenschaftlichen Informationen nur so zugetextet. Bestimmt ist alles gut recherchiert, aber ich habe ja keine geschichtliche bzw. wissenschaftliche Abhandlung erwartet, sondern einen spannenden Kirchenthriller. Die ganzen Erklärungen sind mir viel zu langatmig , manche erscheinen mir sogar vollkommen überflüssig . Auch erscheinen mir die vielen unterschiedlichen Themengebiete und Handlungsstränge sehr verwirrend. Meines Erachtens hat der Autor zuviel des Guten gewollt und ich denke , in diesem Fall wäre weniger wirklich mehr gewesen.

Ich habe daher für mich entschieden, dieses Buch nicht zu Ende zu lesen . Meine Zeit möchte ich lieber mit anderen ,mich deutlich mehr ansprechenden Büchern verbringen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.03.2013
Tödlicher Mittsommer / Thomas Andreasson Bd.1
Sten, Viveca

Tödlicher Mittsommer / Thomas Andreasson Bd.1


sehr gut

Gelungener Start einer schwedischen Krimi-Reihe

Handlungsort dieses eher ruhigen Krimis ist Sandhamn, eine kleine Insel im Schärengarten vor Stockholm. Sandhamn ist eine idyllisch gelegene Insel, die im Sommer viele- auch begüterte- Touristen anzieht. Außerdem finden hier regelmäßig Hochseeregatten statt. Also ein wahres Urlaubsparadies.

Doch diese Idylle wird eines Tages gestört. Eine männliche Leiche wird an den Strand gespült. Und kurz darauf kommt auch noch eine junge Frau ums Leben. Wie der hinzugerufene Ermittler Thomas Andreasson schnell herausfindet, handelt es sich um die Cousine des ersten Toten. Was zunächst noch wie ein Unglücksfall aussah, lässt bald keinen Zweifel mehr daran , dass es sich um Verbrechen handelt . Aber was ist hier geschehen? Der Fall wird immer verwickelter und Thomas und seine Kollegen bzw. Kolleginnen versuchen mit Hochdruck, das Knäuel zu entwirren. Zu Hilfe kommt ihm dabei auch seine Jugendfreundin Nora, die mit ihrer Familie den Sommer in ihrem Haus auf Sandhamn verbringt.

Mehr möchte ich vom Inhalt des Buches hier nicht verraten.

Die Charaktere sind anschaulich und detailliert dargestellt. Man erfährt neben der eigentlichen Krimihandlung auch viel über die einzelnen Persönlichkeiten und deren Leben. Die Insel Sandhamn selbst ist sehr liebevoll beschrieben, man könnte fast Lust bekommen, selbst einmal dort Urlaub zu machen.

Besonders gut gefallen hat mir, dass dieser Krimi ohne große Schockmomente auskommt und auf blutrünstige Beschreibungen verzichtet. Trotzdem wird die Spannung bis zum Schluss gehalten.

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.03.2013
An jedem neuen Morgen
Rosenblatt, Roger

An jedem neuen Morgen


sehr gut

Das Leben geht weiter - an jedem neuen Morgen

Amy, die Tochter des Autors stirbt im Alter von 38 Jahren völlig überraschend an einem Herzfehler. Sie hinterlässt ihren Mann Harris und ihre drei kleinen Kinder: Jessie ( 7Jahre ) , Sammy ( 5 Jahre ) und Bubbies, eigentlich James ( knapp 2 Jahre ) . Roger Rosenblatt ( Boppo genannt ) und seine Frau Ginny ziehen bei ihrem Schwiegersohn ein , um ihn bei der Betreuung ihrer Enkelkinder zu unterstützen. Sie geben sich alle erdenkliche Mühe, es den Kindern so leicht wie möglich zu machen. Die Trauerbewältigung ist für die ganze Familie selbstverständlich nicht einfach. Aber die ganze Familie , auch andere Vewandte, halten fest zusammen und unterstützen sich soweit wie möglich gegenseitig. Auch viele Freunde sind für die Familie da.

Dieses sehr persönliche Buch ist kein chronologisch ablaufender Roman, sondern der Autor lässt uns in Momentaufnahmen an seinem Leben, seinen Gedanken und Gefühlen teilnehmen. Dabei springt er zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her, was manchmal etwas anstrengend ist und eine gewisse Konzentration erfordert.

Man kann den großen Schmerz , der die Familie ereilt hat, sehr gut nachempfinden . Dennoch gerät das Ganze nicht zu rührselig und man gewinnt nicht den Eindruck, dass der Autor Mitleid erregen möchte. Meines Erachtens sind seine Äußerungen eher dazu gedacht , seine eigene Trauer und Wut zu verarbeiten und anderen Menschen in ähnlicher Situation Mut und Kraft zu geben ; an jedem neuen Morgen weiterzumachen und in seinem Leben trotz Trauer auch schöne Seiten zu erkennen und zuzulassen.

Außerdem hat mir dieses Buch wieder einmal gezeigt, wie wichtig der Zusammenhalt innerhalb einer Familie ist und dass man im Leben echte Freunde braucht. Ein intaktes Familienleben kann in solch schmerzlichen Momenten unendlich viel Halt und Zuversicht bieten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.03.2013
Tod im Schärengarten / Thomas Andreasson Bd.2
Sten, Viveca

Tod im Schärengarten / Thomas Andreasson Bd.2


sehr gut

Der zweite Fall von Kommissar Thomas Andreasson

Kommissar Thomas Andreasson ist eigentlich nur privat als Zuschauer bei der Segelregatta im Schärengarten, einer schwedischen Inselgruppe, anwesend. Beim Start der Regatta wird jedoch der renomierte Insolvenzverwalter Oscar Juliander, der mit seinem neuen Boot teilnimmt, vor aller Augen erschossen. Der Kommissar nimmt sich des Vorfalls an. Er und seine Kollegin beginnen mit den Ermittlungen. Sie arbeiten mit Hochdruck, um den Tod des Prominenten zu klären, kommen jedoch nur äußerst schleppend voran.

Thomas bittet auch wieder seine alte Schulfreundin Nora, die den Sommer wie üblich mit ihrer Familie auf Sandhamn verbringt, um Mithilfe. Sie kann zwar ein wenig Licht in die beruflichen und finanziellen Belange des Toten bringen, aber dies treibt die Ermittlungen auch nicht wirklich voran. Dann wird ein weiterer Mann erschossen, ebenso wie Oscar Mitglied der Königlich Schwedischen Seglergesellschaft KSSS. War es derselbe Täter ? Wie hängen die beiden Fälle zusammen ?

Neben dieser eher ruhigen Krimihandlung geht es in diesem Buch auch um zwischenmenschliche Beziehungen. Besonders viel erfährt man über die Persönlichkeiten der Hauptprotagonisten selbst.

Thomas, dessen Ehe nach dem Tod seiner kleinen Tochter scheiterte, beginnt eine Affaire mit der deutlich jüngeren, in ihn verliebten Tochter seines Chefs. Er fühlt sich letztendlich jedoch nicht wohl dabei und weiß nicht so richtig, wie er damit umgehen soll.

In Nora´s Ehe kriselt es immer stärker. Ihre Wünsche und Ansichten decken sich immer weniger mit denen ihres eher egoistischen Mannes Henrik.

Dieser zweite Fall des Kommissars Thomas Andreasson ist in sich selbst abgeschlossen. Aber um die einzelnen Hauptprotagonisten und deren Situation richtig erfassen zu können, erscheint es mir angebracht, zunächst auch den ersten Fall " Tödlicher Mittsommer " zu lesen ( was ich zum Glück noch gemacht habe ).

Stilmäßig entspricht dieses Buch auch dem ersten Teil . Auf rasante Action oder schockierende Details wird verzichtet; die Charaktere sind feinfühlig ( weiter ) entwickelt ; die Landschaftsbeschreibungen machen Lust auf Urlaub.

Diese Fortsetzung hat mir gut gefallen und ich hoffe auf weiter Fälle des sympathischen Kommissars.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.03.2013
Winterkartoffelknödel / Franz Eberhofer Bd.1
Falk, Rita

Winterkartoffelknödel / Franz Eberhofer Bd.1


sehr gut

Spaßige bayrische Dorfidylle

Der Polizist Franz Eberhofer wurde aus München strafversetzt in seine alte Heimat, dem kleinen, beschaulichen Örtchen Niederkaltenkirchen ( ein erfundenes Dorf , stellvertretend für die vielen real existierenden bayrischen Dörfer ). Dort lebt er auf dem Familienhof zusammen mit seinem Vater, der Oma und seinem treuen Hund Ludwig. Sein nerviger Bruder Leopold taucht auch des öfteren dort auf. Um zumindest ab und zu ein wenig Ruhe vor der Familie zu haben, hat er sich den alten , nicht mehr benötigten Saustall umgebaut. Allerdings ist dieser Umbau noch nicht so ganz abgeschlossen.

Insgesamt führt er dort ein recht bequemes, angenehmes Leben. Überarbeiten muss er sich jedenfalls nicht, denn in seinem Heimatdorf passiert eigentlich nichts wirklich Dramatisches, sondern eher nur kleinere Bagatellen. Ein wenig stutzig wird er allerdings, als bei der Familie Neuhofer einer nach dem anderen verunglückt. Soviel Pech und Zufall kann es doch gar nicht geben. Und so beginnt er auf seine ganz eigene , skurile Art mit seinen Nachforschungen, obwohl ihm keiner so recht glauben mag. Hilfe erfährt er dabei lediglich durch seinen ehemaligen Arbeitskollegen Rudi .

Bei diesem Krimi der etwas anderen Art muss man einfach immerzu nur schmunzeln,grinsen oder auch mal laut lachen. Die eigentliche Krimihandlung ist hier meines Erachtens lediglich Nebensache. Viel wichtiger ist in meinen Augen die ( sicher zum Teil übertriebene ) Darstellung und Beschreibung der einzelnen wirklich skurilen Charaktere:

Der exzentrische Polizist Eberhofer, der so seine ganz eigene Art hat, seine Arbeit zu erledigen . Seine Dienstwaffe sitzt dabei schon mal recht locker .

Sein Vater, eher der mürrische Typ, hört mit Begeisterung laut und immer und immer wieder die Schallplatten der Beatles . Auch raucht dieser ganz gerne mal einen Joint.

Die energische Oma, eine hervorragende Köchin, ist schwerhörig und schreit daher immer , wenn sie spricht. Außerdem ist sie regelrecht besessen davon, jedes günstige Angebot beim Einkaufen auszunutzen.

Und so gibt es noch einige weitere äußerst bemerkenswerte Persönlichkeiten.

Auch wenn das Ganze eher wie eine Satire oder Persiflage auf eine typisch bayrische Dorfidylle anmutet, versprüht die Geschichte sehr viel Charme und wirkt niemals beleidigend . Die eigenwilligen Protagonisten erscheinen durchaus liebenswert .

Auch der Sprachstil passt wunderbar dazu. Auch er ist typisch bayrisch, allerdings etwas abgemildert, damit auch der Nicht-Bayer alles versteht.

Ich habe mich bei diesem " Krimi " köstlich amüsiert. Wer allerdings hier eine wirklich spannungsgeladene Handlung erwartet, dürfte enttäuscht sein. Ich werde auf jeden Fall jetzt gleich mit der soeben erschienenen Fortsetzung " Dampfnudelblues" beginnen.

13 von 18 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.