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Benutzername: 
Dreamworx
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 1359 Bewertungen
Bewertung vom 07.06.2022
Schwesternbande / Die Fabrikantinnen Bd.1
Lindberg, Sarah

Schwesternbande / Die Fabrikantinnen Bd.1


sehr gut

Eine Schwester ist sowohl dein Spiegel – als auch dein Gegenstück. (Elizabeth Fishel)
30er Jahre Nähe Hildesheim. Der Tod ihres Vaters ist nicht nur ein herber Verlust für die Schwestern Emmi und Anni Engel sowie deren Mutter, sie müssen dadurch auch hart gegen die Armut kämpfen. Ein Tanzfest verändert vor allem das Leben von Emmi und Anni, denn sie begegnen Emil Wagner, dem Sohn eines wohlhabenden Zuckerfabrikanten. Beide Schwestern verlieben sich auf Anhieb in den jungen Mann, doch Emil hat nur Augen für Anni, die er schließlich bittet, seine Frau zu werden. Während Emil sich um die Zuckerfabrik kümmert, muss sich Anni mit den Gemeinheiten ihrer Schwiegermutter rumschlagen. Als Anni eine kleine Tochter bekommt, scheint sich das Blatt endlich zu wenden, doch dann rollt ein schweres Unglück über die Familie hinweg und Anni braucht ihre Schwester Emmi dringender denn je…
Sarah Lindberg hat mit „Schwesternbande“ den Auftaktroman ihrer Fabrikantinnen-Reihe vorgelegt, der mit einer unterhaltsamen und gefühlvollen Familiengeschichte in einer bewegten Zeit aufwarten kann, der auf realen Begebenheiten beruht. Der flüssige, bildhafte und emotionsgeladene Erzählstil nimmt den Leser mit ins vergangene Jahrhundert, wo er von Beginn der 30er Jahre bis ins Jahr 1945 das Leben der beiden Schwestern Emmi und Anni begleitet und so auch die schicksalsträchtigen Kriegsjahre miterlebt. Obwohl die beiden Schwestern vom Charakter her nicht unterschiedlicher sein könnten und aus ärmlichen Verhältnissen kommen, verbindet sie ein enges Band miteinander, vor allem seit dem Tod des Vaters. Dann verlieben sie sich ausgerechnet in denselben Mann, der der jüngeren Anni den Vorzug gibt. Doch auch bei den Reichen ist nicht alles Gold was glänzt und Anni sieht sich den ständigen Drangsalierungen ihrer Schwiegermutter ausgesetzt, während ihr Ehemann aufgrund des Naziregimes um das Überleben der Zuckerfabrik kämpft. Geschickt verbindet die Autorin ihre Familiengeschichte mit dem Schicksal der Zuckerfabrik und schmiedet dabei eine fesselnde Geschichte, die mit unvorhersehbaren Wendungen den Leser regelrecht an die Seiten kettet, während er mit Emmi und Annie eine Achterbahn der Gefühle durchläuft. Sowohl die damalige Rolle der Frau als auch gesellschaftliche Gepflogenheiten sowie Arbeitskräftemangel und den Wiederaufbau nach dem Krieg lässt die Autorin in ihre Handlung miteinfließen.
Die Charaktere sind facettenreich ausgestaltet und in Szene gesetzt. Mit ihren glaubwürdigen menschlichen Eigenheiten nehmen sie den Leser schnell für sich ein, der sich nur zu gern an ihre Fersen heftet und ihr Schicksal hautnah mitverfolgt. Emmi ist eine ernsthafte, zurückhaltende und intelligente Frau, die sich fürsorglich um andere kümmert, und ihre eigenen Träume dabei fast vergisst. In Krisenzeiten kann man sich immer auf sie verlassen, dabei übernimmt sie Verantwortung, ist mutig und wächst über sich hinaus. Die jüngere Anni dagegen ist lebens- und unternehmungslustig, wenn sie auch oftmals verwöhnt und vor allem naiv wirkt. Emils Mutter ist eine intrigante Frau, die Anni gern drangsaliert und ihr das Leben schwer macht. Emil bleibt bei all den Frauen leider etwas farblos.
Mit „Schwesternbande“ hat Sarah Lindberg einen packenden Auftaktband vorgelegt, der mit einer fesselnden Familiengeschichte und vielen emotionalen Momenten überzeugt. Der Leser hat während der Lektüre ein schönes Kopfkino und kann sich der Handlung kaum entziehen. Verdiente Leseempfehlung!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2022
Was das Schicksal will / Die Dorfschullehrerin Bd.2
Völler, Eva

Was das Schicksal will / Die Dorfschullehrerin Bd.2


sehr gut

Die Samen der Vergangenheit sind die Früchte der Zukunft. (Buddha)
1964. Helene lebt mit Tochter Marie bei ihrer Großtante in Frankfurt und arbeitet dort als Lehrerin. Als sie das Angebot bekommt, nach Kirchdorf zurückzukehren, um dort den Posten der Schulrektorin einzunehmen, löst das ein Wechselbad der Gefühle in ihr aus, denn das Dorf erinnert sie nicht nur an ihre große Liebe Tobias, der dort als Arzt arbeitet, sondern auch an ihre Flucht aus der DDR. Doch Helene nimmt die Stelle an und steht schon bald vor großen Herausforderungen, denn Tochter Marie ist über den Umzug gar nicht glücklich. Zudem hat sich Helenes Stiefmutter Christa sehr von allem zurückgezogen und auch ihre beste Freundin Isabella ist in großen Schwierigkeiten. Ein alter Bekannter ihres verstorbenen Mannes macht zudem ihre Vergangenheit wieder sehr lebendig....

Eva Völler hat mit „Was das Schicksal will“ den zweiten Band ihrer Saga um die Dorfschullehrerin Helene Werner vorgelegt, der nahtlos an den ersten Teil anknüpft und neben gut recherchiertem Hintergrund auch mit einer gefühlvollen Geschichte punkten kann. Der flüssige, bildhafte und berührende Erzählstil lädt den Leser zu einer Zeitreise in die vergangenen 60er Jahre ein, als die DDR-Grenze erst zwei Jahre Deutschland in zwei Teile separierte und lässt ihn an Helenes Seite gleiten, um ihren Lebensweg erneut zu begleiten. Das Angebot als Rektorin der Dorfschule verlangt Helene einiges ab, denn die Schulen aus den benachbarten Dörfern sollen zu einer zusammengefasst werden und jeder will dabei mitmischen. Doch diesmal hat Helene den Vorteil, dass man sie schon kennt und schätzt. Die Rückkehr nach Kirchdorf bringt auch die Konfrontation mit dem Arzt Tobias mit sich. Die Beziehung der beiden hat sich aufgrund unterschiedlicher Lebensvorstellungen verlaufen, doch schon bald müssen beide erkennen, dass ihre Gefühle tiefer sind, als sie gedacht haben. Tochter Marie fällt das Einleben in dem Dörfchen wesentlich schwerer, zumal ihr auch die Pubertät einen Strich durch die Rechnung macht. Vor allem aber ist ihr die Beziehung von Helene und Tobias ein Dorn im Auge. Und Helenes Freundin, die Hebamme Isabella erwartet ein Kind von einem farbigen GI, was zur damaligen Zeit ein absoluter Skandal ist. Isabella muss mit allem allein fertig werden, denn der Soldat wurde sofort versetzt, als er eine Heiratserlaubnis haben wollte. Die Autorin bringt ihre Geschichte in den passenden historischen Kontekt, wobei sie nicht nur den örtlichen Dialekt einfließen lässt, sondern auch die damaligen gesellschaftlichen Normen mit einflicht. Sowohl Örtlichkeiten als auch Personen werden so authentisch beschrieben, dass während der Lektüre beim Leser das Kopfkino anspringt und ihn durch ein Wechselbad der Gefühle schickt, während die einzelnen Schicksale verfolgt.

Die Charaktere sind glaubwürdig mit menschlichen Eigenschaften bestückt und überzeugen mit Lebendigkeit. Der Leser sitzt in der ersten Reihe, während die Ereignisse an ihm vorbeiziehen und ihn mithoffen und -fiebern lassen. Helene ist eine freundliche und hilfsbereite Frau, die sich fürsorglich nicht nur um die ihr anvertrauten Schüler kümmert. Marie ist rebellisch, aufmüpfig und egoistisch, was ihrer Pubertät zuzuschreiben ist. Tobias ist ein offener, ehrlicher und fleißiger Mann, der anpackt und keine Herausforderung scheut. Isabella ist eine liebenswerte und optimistische Frau, die sich allerdings momentan in einer ausweglosen Situation befindet und ihr auch Gewissenkonflikte verursacht. Sie muss eine Entscheidung fällen. Zudem spielen Helenes Vater, Stiefmutter Christa, Oma Else, Agnes und auch Herr Feuerbach wieder wichige Rollen, die die Handlung rundum abwechslungsreich gestalten.

„Was das Schicksal will“ ist ein runder Mix aus Familiengeschichte, historischem Hintergrund sowie Liebe und Geheimnissen, die den Leser an den Seiten kleben lassen. Eine unterhaltsame Geschichte wie aus dem realen Leben mit schönem Kopfkino. Verdiente Leseempfehlung!

21 von 30 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2022
Die Buchhandlung in der Amalienstraße
Rehn, Heidi

Die Buchhandlung in der Amalienstraße


gut

Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste. (Heinrich Heine)
1913 München. Die 19-jährige Elly Grafenstetter ist überglücklich, dass sie in der Buchhandlung in der Amalienstraße einen Ausbildungsplatz bekommen hat, denn sie will ihr Leben selbst in die Hand nehmen und nicht in eine Ehe gedrängt werden. Auch ihre beste Freundin Henni wird dort als Ladenhilfe angestellt, die beiden Frauen finden nichts schöner als Lesen. Zudem wollen sie ihre Idee umsetzen und einen Schriftstellerinnen-Salon gründen, doch zur damaligen Zeit werden sie als Frauen leider nicht ernst genommen. Als der Erste Weltkrieg ausbricht und Hennis Bruder Zacherl und sowie der mit ihnen befreundete Buchhändler Leo sich zum Kriegsdienst melden, steht es für die Buchhandlung nicht zum Besten, denn die Menschen brauchen andere Dinge als Bücher. Zudem erschwert die Zensur den Verkauf von Literatur. Aber weder Elly noch Henni wollen die Segel streichen und kämpfen für ihren Traum...
Heidi Rehn hat mit „Die Buchhandlung in der Amalienstraße“ einen unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der den Leser nicht nur in die Kaiserzeit des letzen Jahrhunderts zurückführt, sondern ihn auch mit zwei jungen Frauen bekannt macht, die ihren Traum leben wollen und dabei an Grenzen stoßen. Die Autorin mixt gekonnt Fiktion mit realen Fakten und belegten Personen und führt den Leser mit locker-flüssigem Schreibstil ins vergangene Jahrhundert in eine Zeit des Umbruchs und des Krieges. Der Zeitrahmen der Geschichte spannt sich von 1910 bis 1919. Der Leser trifft auf zwei Frauen mit unterschiedlichem gesellschaftlichem Hintergrund, die schnell enge Freundinnen werden und die Liebe zu Büchern teilen. Elly kommt aus gutem Hause und soll nach Wunsch ihrer Mutter die Ehe mit einem Mann eingehen, den Elly nicht ausstehen kann und sich hier behaupten muss. Henni dagegen stammt aus einfachsten Verhältnissen, hat aber gerade deshalb wohl Courage genug, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Während der Leser das Schicksal der beiden Frauen beobachtet und in die Anfänge der Frauenbewegung eintaucht, entdeckt er im Hintergrund das München von damals. Dass Frauen zur damaligen Zeit einen Beruf erlernten, war eine Ausnahme, denn normalerweise war ihnen die Rolle der Ehefrau und Mutter zugedacht. Rehn hat den historischen Hintergrund gut recherchiert und mit ihrer Geschichte verwoben. Der Ausbruch des Krieges und die damit einhergehende Folge, dass Bücher eine Art Luxusgut waren und auch der Zensor eine Rolle spielte in Bezug auf den Inhalt der diversen Lektüren ist heute kaum denkbar, zeigt aber auch, wie engstirnig bzw. pragmatisch damals gedacht wurde. Die Handlung selbst plätschert eher vor sich hin, es gibt kaum wirkliche Höhen und Tiefen, so dass einige Strecken recht langatmig erscheinen, in denen vor allem die politische Lage sehr ausufernd beschrieben wird und so von den beiden Protagonistinnen sehr ablenkt.
Die Charaktere sind lebendig in Szene gesetzt und mit authentischen Eigenschaften ausgestattet. Der Leser agiert aber eher als Statist, da sich eine Nähe zu den Protagonisten nicht einstellen will. Elly ist eine Frau, die weiß, was sie will und dies auch durchsetzen möchte. Sie wirkt oftmals anstrengend, selbstsüchtig und übergriffig. Henni ist selbstbewusster als Elly, was allein schon ihrem familiären Hintergrund geschuldet ist, da sie sich immer alles erkämpfen musste. Leo und Zacherl werden nur oberflächlich skizziert, bleiben somit recht blaß und ohne Tiefe.
„Die Buchhandlung in der Amalienstraße“ ist ein historischer Unterhaltungsroman, der dem Leser einen guten Einblick ins München der damaligen Zeit bietet und nebenbei das Rollenbild der Frau zu jener Zeit thematisiert. Gute Hintergrundrecherche sowie die Verknüpfung von Fiktion und Realität sorgen hier leider nur für eine eingeschränkte Leseempfehlung, da die Protagonisten fremd blieben und der Leser nur außen vor als mittendrin war!

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.05.2022
Der Baum der Liebenden
Witemeyer, Karen;Jennings, Regina;Dykes, Amanda

Der Baum der Liebenden


sehr gut

Stell dir deine Seele als einen Baum vor, der von der Liebe erschaffen ist und deshalb einzig von der Liebe zu leben vermag. (Katharina von Siena)
Seit jeher treffen sich verliebte Paare an der alten Eiche im texanischen Oak Springs und hinterlassen auf der Rinde des Baumes kleine Erinnerungen, die auch nach Jahrzehnten noch für alle sichtbar sind.
Regina Jennings Geschichte erzählt von Bella, die 1868 die Eiche auserwählt hat, um dort an ihrem 18. Geburtstag ihren ersten Kuss zu bekommen. Doch dann entwickeln sich die Dinge ganz anders, als sie es sich vorgestellt hat…
1891 hat sich Karen Witemeyers Protagonistin Phoebe in den Kopf gesetzt, neben der alten Eiche ein Romantikhotel zu eröffnen. Unterstützen soll sie dabei Barnabas, der allerdings völlig andere Vorstellungen von der Ausführung hat als Phoebe…
Amanda Dykes lässt 1945 Luke aus dem Zweiten Weltkrieg zurückkehren und nach Hannah, der Schwester eines verstorbenen Kameraden suchen, mit der er seit einiger Zeit per Brief verkehrt. Und während sie gemeinsam ein Projekt in Angriff nehmen, trifft die Liebe sie mit Amors Pfeil…
Nicole Deeses Protagonistin Abby kämpft in der Gegenwart darum, dass die alte Eiche nicht der Säge zum Opfer fällt, die für die Erweiterung eines Hotels weichen soll. Ob es Abby gelingt, das Wahrzeichen von Oak Springs noch zu retten?
„Der Baum der Liebenden“ ist eine Sammlung von vier locker aufeinander aufbauenden Liebesgeschichten unterschiedlicher Autorinnen rund um eine alte Eiche als Wahrzeichen für Verliebte durch die Jahrhunderte. Den flüssigen, bildhaften und gefühlvollen Erzählstil haben alle Autorinnen zu eigen und nehmen den Leser sofort in die Handlung ihrer jeweiligen Geschichte mit hinein, wo er unterschiedlichste Protagonistenpaare kennenlernt, in deren Leben die Liebeseiche eine große Rolle spielen wird. Der Handlungsbogen spannt sich von der ersten Geschichte Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart und lässt die Eiche dauerhaft zur Hauptrolle werden, unter deren Laubkleid sich so allerlei Liebende finden, wenn auch nicht auf den ersten Blick. Erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass sich einige Protagonisten Jahre später nochmals in der Geschichte einer anderen Autorin wiederfinden, so dass sich das Gesamtbild abrundet und die Verbindung immer wieder klar erkennbar ist. Sowohl Humor als auch Romantik findet sich vor allem in den ersten beiden Kurzgeschichten wieder, während die 3. und 3. Geschichte mehr von Tiefgründigkeit geprägt sind. Der christliche Aspekt war in keiner der Handlungen ausgeprägt.
Die Charaktere sind durchweg liebevoll in Szene gesetzt und lassen den Leser nahe an sich heran, der mit ihnen fühlt, bangt, hofft und fiebert. Meist sind die Hauptprotagonisten wie Feuer und Wasser, was zusätzlichen Pep in die Geschichte bringt. Allesamt sind sympathisch, liebenswert und authentisch.
Mit „Der Baum der Liebenden“ wird dem Leser von vier Autorinnen ein kurzweiliges harmonisches Lesevergnügen zuteil sowie die Huldigung an eine alte Eiche, die in ihren Lebensjahren viel gesehen und viel gehütet hat. Verdiente Leseempfehlung für alle Romantikerinnen!

20 von 30 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.05.2022
Liebe in den Gezeiten des Meeres
Hunter, Denise

Liebe in den Gezeiten des Meeres


gut

Das Herz des Menschen ist sehr ähnlich wie das Meer, es hat seine Stürme, es hat seine Gezeiten und in seinen Tiefen hat es auch seine Perlen. (Vincent van Gogh)
Bei Maddy Monroe schlägt das Unglück gleich doppelt zu, denn nicht nur ihr Freund hat sie hintergangen, sondern auch ihren Job ist sie los. Ein Anruf von Connor Sullivan, dem Nachbarn ihrer Großmutter, lenkt Maddy allerdings ab, denn ihre Oma ist verschwunden und sie muss sich darum kümmern. In Seahaven angekommen, trifft Maddy auf ihre älteren Schwestern Nora und Emma, mit denen sie seit vielen Jahren keinen Kontakt hatte. Alle drei erfahren erst jetzt, dass ihre Oma auf Reisen ist und sich dabei erhofft, dass die Schwestern sich endlich wieder miteinander vertragen. Während sich die Schwestern in Abwesenheit ihrer Großmutter um die Entrümpelung deren Hauses kümmern, fördern sie nicht nur einige gut gehütete Geheimnisse zutage, sondern werden auch mit ihren alten Unstimmigkeiten konfrontiert, die endlich aus der Welt geschafft werden müssen…
Denise Hunter hat mit „Liebe in Gezeiten des Meeres“ einen unterhaltsamen Roman vorgelegt, in dem der Leser nicht nur vier unterschiedliche Frauen kennenlernt, sondern auch so manches bisher gut verborgenes Geheimnis lüften wird. Der flüssige und gefühlvolle Erzählstil lässt den Leser schnell an Maddys Seite gleiten und ihr auf den Fersen folgen. Von Charlotte geht es ins malerische Seahaven zu einem Familientreffen der besonderen Art, denn Maddy begegnet unvorhergesehen ihren älteren Schwestern, mit denen sie seit langer Zeit nicht gesprochen hat. Während die Schwestern sich unter dem Dach ihrer Großmutter nicht aus dem Weg gehen können, kommen nach und nach ihre alten Streitigkeiten aufs Tablett, die es aus dem Weg zu räumen gilt. Bei der gemeinsamen Entrümpelungsaktion, bei denen ihnen Nachbar Connor eine große Hilfe ist, stoßen die drei Schwestern zudem auf Geheimnisse ihrer Großmutter, die viele Dinge innerhalb der Familie in einem neuen Licht erscheinen lassen. Die Autorin lässt den Leser jede ihrer Protagonistinnen mitsamt ihrer Probleme und Sorgen kennenlernen, wobei sie auch kurze Rückblenden in die Vergangenheit in ihre Geschichte miteingearbeitet hat, so dass die einzelnen Konflikte nachvollziehbar sind. Maddy, die von Männern momentan die Nase voll hat, findet ausgerechnet in Connor jemanden, der einen zweiten Blick wert ist. Doch bis sie das erkennt, braucht Connor jede Menge Geduld. Der christliche Aspekt wird in dieser Geschichte nur angerissen, hauptsächlich geht es um Vergebung und Verzeihen. Wenn man das große Ganze betrachtet, dann hätten die Schwestern schon vor Jahren das Gespräch miteinander suchen müssen, als die manchmal wie Kinderei wirkenden Probleme so lange mit sich herumzutragen.
Die Charaktere sind lebendig ausgestaltet, wirken glaubwürdig und authentisch, doch bleibt der Leser hier eher Statist als mit ihnen zu fiebern und zu fühlen. Maddy ist von allen noch die Sympathischste. Sie ist fürsorglich und hilfsbereit, innerlich jedoch ist sie verletzt, traurig und auch verunsichert, weil sie nicht mehr weiß, ob sie noch vertrauen kann. Emma und Nora allerdings leben in ihrer eigenen Blase, denn obwohl sie jeweils ihre eigenen Probleme haben, hat sich der lächerliche Konflikt zwischen den beiden so hoch geschaukelt, dass sie diesen über Jahre gezogen haben. Connor ist ein freundlicher und sensibler Mann, der selbst sein Päckchen zu tragen hat.
„Liebe in Gezeiten des Meeres“ ist ein unterhaltsamer Roman mit einer Mischung aus Problembewältigung, Familiengeheimnissen und Romantik. Kurzweilig geschrieben, jedoch nicht der beste Roman der Autorin. Eingeschränkte Leseempfehlung!

6 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.05.2022
Die Birken der Freiheit
Kabus, Christine

Die Birken der Freiheit


sehr gut

„Nicht in der Flucht der Gedanken, allein in der Tat ist die Freiheit.“ (Dietrich Bonhoeffer)
1914. Rechtzeitig vor der Hochzeit der adligen Wilhelmine von Rahden trifft die Deutsche Luise in Estland ein, um dort als deren Zofe zu arbeiten. Die beiden Frauen hegen schnell ein freundschaftliches Verhältnis. Wilhelmine würde lieber ein Medizinstudium aufnehmen, als den ihr zugedachten Baron zum Ehemann zu nehmen. Trotzdem macht sie sich in Begleitung von Luise auf den Weg nach Livland, um ihren Zukünftigen kennenzulernen. Als Luise Julius begegnet, ahnt sie nicht, dass es sich hier um den Bräutigam handelt und verliebt sich sofort in ihn. Wilhelmine nutzt die Gunst der Stunde und schmiedet gemeinsam mit Luise einen Plan, damit jede von ihnen das Leben bekommt, das sie sich wünscht. Doch der Ausbruch des Ersten Weltkrieges könnte alles zunichtemachen…
1989 Estland. Merike begehrt endlich auf gegen ihren despotischen Großvater Andrus und schließt sich mit Hilfe von Lenja der Unabhängigkeitsbewegung gegen Russland an. Zudem spürt sie ein altes Familiengeheimnis auf, das bislang gut gehütet wurde…
Christine Kabus hat mit „Die Birken der Freiheit“ den zweiten Band ihrer Estland-Serie vorgelegt, der dem Vorgänger in punkto Unterhaltung und Spannung in nichts nachsteht. Die Geschichten können unabhängig gelesen werden, denn ihre Handlungen unterscheiden sich voneinander. Der flüssige, farbenfrohe und gefühlvolle Erzählstil lädt den Leser zu einer Zeitreise ein, um zum einen 1914 mit Luise eine abenteuerliche Reise von Deutschland nach Estland anzutreten sowie 1989 auf Merike zu treffen, die sich in Zeiten des politischen Umbruchs von Estland behaupten muss. Der perspektivische Wechsel lässt die Spannung steigen und den Leser den Zusammenhang zwischen den beiden Handlungsebenen erst nach und nach erahnen. Die Autorin hat sehr gut recherchiert und den historischen Hintergrund fundiert in ihre Geschichte eingewebt. So erlebt der Leser nicht nur den Ausbruch des Ersten Weltkrieges, sondern erfährt auch von der Freiheitsbewegung Estlands, die sich gegen die russische Führung im Land wehrt und die Unabhängigkeit des Landes erkämpfen will. Auch die farbenfrohen Beschreibungen der Örtlichkeiten sowie deren Geschichte lassen während der Lektüre Bilder im Kopf des Lesers entstehen und vermitteln den Eindruck, er sei direkt vor Ort. Die politische Situation beider Zeitebenen lassen Parallelen zur derzeitigen Lage zu, vor allem aber der damalige Untergang des Eisernen Vorhangs rückt noch einmal intensiv in das Gedächtnis des Lesers.
Die Charaktere sind facettenreich und lebendig in Szene gesetzt und fangen den Leser mit ihren glaubwürdigen Eigenschaften schnell ein, der sich ihnen gern an die Fersen heftet und mitfiebert. Wilhelmine ist eine Frau ohne Standesdünkel mit eigenem Kopf und dem Herz an der richtigen Stelle. Für ihre Freiheit spielt sie mutig ein gefährliches Spiel. Luise ist fleißig und besitzt ein freundliches Wesen, das sich Wilhelmine nur schwer widersetzen kann. Merike wächst über sich hinaus, sie fasst sich ein Herz und steht endlich für sich selbst ein. Großvater Andrus ist ein Tyrann, der nur seinen eigenen Willen gelten lässt. Merikes restliche Familie dagegen ist warmherzig, jedoch besitzt keiner die Stärke, sich gegen Andrus aufzulehnen.
„Die Birken der Freiheit“ können den Leser mit einer gelungenen Mischung aus Historie, unterschiedlichen Zeitebenen sowie Liebe und Familiengeheimnissen überzeugen, der das Buch kaum aus der Hand legen kann. Verdiente Leseempfehlung für eine gut recherchierte und unterhaltsame Geschichte!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.05.2022
Rolling Stones - Alle Songs
Margotin, Philippe;Jean-Michel Guesdon

Rolling Stones - Alle Songs


ausgezeichnet

"Totally Stripped"
Seit meinem Geburtsjahr 1962 gibt es sie: die Rolling Stones und fast jeder kann mindestens einen ihrer Songs mitsingen. Schon meine Eltern waren von ihnen begeistert und haben mir dies mit der Muttermilch vererbt sowie den Wunsch geweckt, selbst mal Musik zu machen. Viele Jahre habe ich als Studio- und Konzertmusikerin gearbeitet und hatte so auch die Ehre, die Stones oftmals hautnah zu erleben. Wer einmal ein Konzert von ihnen miterlebt hat, wird süchtig, denn sie strahlen auch heute noch eine Energie aus, wie sie manch junge Band nicht erreicht.
Seit 60 Jahren geben sie die größten Konzerte weltweit, füllen Stadien über mehrere Tage und begeistern ihre Fans immer wieder aus Neue. Wer nicht nur ihre Musik liebt und schätzt, sondern sich auch intensiver mit der Band, ihrer Entstehung und ihrer Geschichte befasst, für den ist das neue Buch „Rolling Stones – Alle Songs“ von Philippe Margotin und Jean-Michel Guesdon zum 60.jährigen Bühnenjubiläum ein absolutes Must-Have, denn sie bilden chronologisch die Bandgeschichte nebst den Songs von ihren Anfängen bis heute ab und lassen auch den genialen Charlie Watts nochmals lebendig werden, der erst im vergangenen August verstarb.
Allein das Buch selbst ist schon recht imposant, denn es wiegt nicht nur schwer in der Hand, sondern präsentiert auf knapp 770 Seiten neben den bisher veröffentlichten Songs deren Vorgeschichte und Aufnahme. Es gibt viele Archivaufnahmen nicht nur von den Stones, sondern auch von bekannten Musikgrößen, die mit ihnen zusammengearbeitet haben wie z.B. Ry Cooder, Merry Clayton oder Marianne Faithful. Dazu werden nebenbei Anekdoten, Gossip und Hintergrundinformationen geliefert. Und immer wieder spektakuläre Fotos von Konzerten, Backstage oder private Schnappschüsse, die einem die Band noch viel näher bringen. Das Glossar ist leider nicht sehr ausführlich und auch eine Auflistung der Platten-Cover hätte das Buch wunderbar abgerundet. Insgesamt aber ist dieses Nachschlagewerk ein echter Knaller.
Und während man sich durch das wunderbar zusammengestellte Material blättert, mal hier, mal da die Informationen einsaugt , sollte man dabei unbedingt einen Sampler auf den Plattenteller legen, den Lautstärkeregler nach oben schieben und lauthals mitsingen. Nach der Lektüre freue ich mich schon sehr auf die diesjährige „Sixty“-Tour, um die Band einmal mehr live zu erleben, auch wenn sich das Gesicht der Band durch den Tod von Charlie Watts verändert hat.
Ein absolutes Must-Have für alle, die die Rolling Stones lieben und nicht genug Informationen über diese grandiose Band bekommen können. Erstklassiges Nachschlagewerk zum Schmökern und Schwelgen! Sehr empfehlenswert!!!

10 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.05.2022
Die Zügel hält mein Herz
Witemeyer, Karen

Die Zügel hält mein Herz


ausgezeichnet

Die Vögel der Hoffnung sind überall, hört sie singen. (Terri Guillemets)
1894 Texas. Die Übergabe eines Pferdes wird für Mark Wallace und seinen Freund Jonah Brooks zu einem echten Abenteuer, denn die beiden Mannsbilder müssen einer jungen Frau bei der plötzlich einsetzenden Geburt helfen. Danach sehen sie sich gezwungen, das Baby irgendwo unterzubringen, weil die Mutter es nicht will und bringen es ins Waisenhaus „Harmony House“. Dies wird von Katherine Palmer und Eliza Southerland geleitet, die sich liebevoll um die ihnen anvertrauten verlassenen Kinder kümmern, sich aber auch für die Straßenkinder einsetzen. Die Begegnung mit Katherine ist für Mark eine große Überraschung, denn mit dieser Frau wollte er einst sein Leben verbringen, doch sie ließ ihn abblitzen. Die Wiederbegegnung wird überschattet von der Tatsache, dass in dem Ort Straßenkinder auf mysteriöse Weise spurlos verschwinden. Mark und Jonah machen sich daran, den Dingen auf den Grund zu gehen. Dabei sind nicht nur ihre Leben, sondern auch ihre Herzen in Gefahr…
Karen Witemeyer hat mit „Die Zügel hält mein Herz“ den zweiten Band ihrer historischen Hanger’s Horsemen-Serie vorgelegt, der dem Vorgänger in punkto Spannung, Wildwest-Atmosphäre sowie Romantik in nichts nachsteht. Der flüssige, farbenfrohe und humorvolle Erzählstil bindet den Leser schnell an sich und katapultiert ihn in den Wilden Westen Ende des 19. Jahrhunderts, wo er auf Mark und Jonah trifft, die beide den Hanger’s Horsemen angehören, einer Gruppe von Männern, die für Gerechtigkeit kämpfen. Über wechselnde Perspektiven steht der Leser abwechselnd an der Seite von Mark, Jonah, Katherine sowie Eliza und darf ihre Gedanken- und Gefühlswelt hautnah miterleben. Die Begegnung zwischen Katherine und Mark nach so langer Zeit lässt bei beiden alte Erinnerungen wach werden, wobei Mark immer noch hadert, warum Katherine seinen Heiratsantrag damals abgelehnt hat. Zwischen den beiden sind die Gefühle immer noch spürbar, und als Leser hofft man natürlich auf ein Happy End und die Offenbarung, warum es damals mit den beiden nicht geklappt hat. Aber auch zwischen der selbstbewussten Eliza und dem ruhigen Jonah scheint sich etwas zu entwickeln. Als Farbige sehen sich beide täglich mit Ablehnung und vielen Vorurteilen in ihrem Umfeld konfrontiert und müssen sich hier behaupten. Spritzige Dialoge sowie die spannende Aufklärung der verschwundenen Kinder halten den Leser in Atem und jagen ihn durch eine Achterbahn der Gefühle, während er an den Seiten klebt und ein wunderbares Kopfkino erlebt. Auch der christliche Aspekt wurde sehr schön in die Handlung integriert, in dem es um Gottvertrauen und Nächstenliebe geht.
Die Charaktere sind liebevoll mit Leben versehen und nehmen den Leser mit ihren menschlichen Eigenheiten schnell für sich ein, der sich auf ein spannendes Abenteuer mit ihnen freut. Katherine ist eine warmherzige und fürsorgliche Frau, die alles für ihre Schützlinge tut. Mark ist ein Mann, der nach außen eine raue Schale zeigt und zupacken kann. Innerlich allerdings hat er ein Herz aus Butter und nagt noch immer daran, dass er von der Liebe seines Lebens abgelehnt wurde. Eliza ist starke und mutige Frau, die manchmal etwas schroff wirkt, jedoch immer ein offenes Ohr und eine helfende Hand bietet. Jonah ist ein ruhiger Zeitgenosse, der schon einiges erlebt hat und sich niemandem schnell öffnet.
„Die Zügel hält mein Herz“ ist ein wunderschöner Mix aus abenteuerlichem Western und Romantik, der den Leser mit Gefühl und Spannung an die Seiten fesselt und ein tolles Kopfkino erleben lässt. Absolute Leseempfehlung für wunderbare Unterhaltung!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.05.2022
Klänge einer neuen Zeit / Die Radioschwestern Bd.1
Wagendorfer, Eva

Klänge einer neuen Zeit / Die Radioschwestern Bd.1


sehr gut

Radio ist Kino im Kopf. (Carmen Thomas)
1927 Frankfurt. Das Radio zieht in immer mehr deutsche Haushalte ein. Gesa Westhof, Margot Nikola und Inge Jacobs, die sich beim Südwestdeutschen Rundfunkdienst beworben haben, lernen sich dort kennen und freunden sich schnell an. Jede von ihnen hat einen anderen Traum von einer Karriere, den sie sich verwirklichen wollen. Gesa ergattert einen Job als Werbe- und Hörspielsprecherin und wünscht sich, dass die Zuhörer ihre Stimme überall wiedererkennen, während Inge als Sekretärin für den Intendanten tätig ist und sich insgeheim wünscht, als Sängerin groß rauszukommen. Margot ist Cellistin und als einzige Frau im Rundfunkorchester hat sie bei ihren männlichen Kollegen einen schweren Stand. Sowohl Gesa als auch Inge und Margot müssen sich einigen Widerständen in den Weg stellen, um ihre Träume wahr werden zu lassen…
Eva Wagendorfer hat mit „Klänge einer neuen Zeit“ den Auftaktband ihrer Radioschwestern-Reihe vorgelegt, der den Leser ins vergangene Jahrhundert einlädt, um die Anfänge des Rundfunks und den Kampf von drei starken Frauen für Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung mitzuerleben. Der flüssige, bildhafte und gefühlvolle Erzählstil lässt den Leser gedanklich in die 20er Jahre reisen, um dort auf Gesa, Inge und Margot mit ihren Träumen zu treffen. Wechselnde Perspektiven geben dem Leser Einblick in das Leben der Protagonisten, die alle so ihre kleinen Geheimnisse haben, die es aufzudecken gilt. Den Beginn eines jeden Kapitels hat die Autorin liebevoll mit Radionachrichten des Jahres 1927 versehen, deren Inhalt dem Leser zusätzliche Details über die Neuigkeiten liefert, die dem Hörerpublikum zur damaligen Zeit präsentiert wurden. Wagendorfer hat den Zeitgeist der 20er Jahre gut eingefangen und ihre Recherchen über die Anfänge des Hörfunks sehr gut mit ihrer Handlung verwoben. Vor diesem Hintergrund erlebt die Freundschaft der Frauen ihre Hochs und Tiefs, aber die drei halten fest zusammen, unterstützen sich gegenseitig und können sich aufeinander verlassen. Sie alle haben gegen das gesellschaftliche Rollenbild der Frau zu kämpfen, stoßen ständig auf Widerstände und werden von ihren männlichen Kollegen gemobbt oder ausgebremst. Aber gerade ihr Zusammenhalt untereinander verleiht ihnen den Mut, sich tagtäglich immer wieder aufs Neue den Herausforderungen zu stellen und so zu Vorreiterinnen aller Frauen zu werden, die heute das Berufsleben bereichern. Der Roman wird durch ein Nachwort sowie ein Glossar am Ende der Geschichte abgerundet und birgt einige zusätzliche Informationen.
Die Charaktere sind mit Leben versehen und liebevoll ins Bild gesetzt. Ihre glaubwürdigen Ecken und Kanten lassen sie dem Leser schnell ans Herz wachsen, der ihnen auf den Fersen folgt und mit ihnen hofft und bangt. Gesa ist eine offene, liebenswerte und hilfsbereite Frau, auf die man sich verlassen kann. Margot ist eher zurückhaltend und scheu, ihr fällt es sehr schwer, sich gegen ihre Kollegen zu behaupten. Sie hat ein wohlgehütetes Geheimnis, dass ihr zum Verhängnis werden könnte. Inge ist extrovertiert und hat schon ein paar Starallüren. Aber auch Intendant Albert Bronnen, Orchesterdirigent Bienefeld sowie Friedrich Milanski spielen wichtige Rollen rund um das Leben der drei Frauen und beleben die Geschichte zusätzlich.
„Klänge einer neuen Zeit“ ist ein unterhaltsamer Auftaktband mit einem schönen Mix aus lebendigem historischem Hintergrund, drei sehr unterschiedlichen Protagonistinnen, Geheimnissen, Liebe sowie dem Kampf um die Verwirklichung von Träumen in einer von Männern dominierten Zeit. Abwechslungsreich und farbenfroh erzählt – dafür gibt es eine verdiente Leseempfehlung!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.