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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1053 Bewertungen
Bewertung vom 08.04.2023
Going Zero
Mccarten, Anthony

Going Zero


ausgezeichnet

Ein erschreckendes Szenario
Was fast beginnt wie ein Spiel wird schnell zur ernsthaften Gefahr.
Fusion schreibt einen Betatest aus, bei dem sich 10 Tester 30 Tage lang vor dem System verstecken sollen. Gelingt es ihnen, diese 30 Tage unter dem Radar zu bleiben, gewinnen sie 3 Millionen Dollar.
Auch Kaitlyn Day ist eine der Testerinnen und sie gibt den Veranstaltern eine harte Nuss zu knacken. Denn Kaitlyn hat eine ganz besondere Motivation.
Ein sehr rasantes Buch und auch die Thematik hat mir gleich gefallen. Mal etwas Anderes. Wobei ich anfangs minimal an die Tribute von Panem erinnert wurde. Die Welt in der wir leben ist transparent geworden. Wie transparent, das zeigt uns McCarten in diesem Buch in erschreckender Weise. Von den 10 Betatestern wird – so raffiniert sie auch sind – einer nach dem anderen gesucht. Welche Methoden hier zur Anwendung kommen hat mich fasziniert. Denn einiges gibt es jetzt schon.
Durch den Wechsel zu den einzelnen Spielern bekam das Buch manchmal etwas Ruckeliges, der Lesefluss hat kurz gestoppt. Aber das ist auch schon meine einzige negative Kritik. Denn das Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Kaitlyn – der Autor hat einige schier unüberwindliche Hindernisse für sie eingebaut und beim Lesen bekommt man direkt Herzklopfen. Denn mehr als eine Verfolgungsjagd ist mehr als knapp und das Ende dann doch sehr überraschend.
Fazit: Gute Unterhaltung auf gut recherchierten Niveau.

Bewertung vom 07.04.2023
Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller
Ludwig, Stephan

Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller


ausgezeichnet

Norbert Heinlein ist Delikatessenhändler und Vermieter. Als einer seiner Kunden nach dem Genuss einer seiner Pasteten versehentlich stirbt muss Heinlein abwägen, was er tut: hat er doch die Verantwortung für seinen Ziehsohn und seinen dementen Vater. So entschließt er sich, den Kunden verschwinden zu lassen – und bald stapeln sich die Leichen in seinem Keller.
Dabei meint er es doch eigentlich nur gut, der nette Herr Heinlein. Er ist sehr hilfsbereit, nett eben. Manchmal viel zu nett, denn Herr Heinlein wird hier gerne ausgenutzt. Ludwig gelingt die Wandlung des Protagonisten von Anfang an sehr gut. Ich konnte mich beim Lesen gut in ihn hineinversetzen. Nur am Ende konnte ich ihn nicht mehr ganz verstehen. Das Ende lässt aber Raum für eine Fortsetzung, bei der ich gerne wieder mit dabei wäre.
Die Handlung wird in einer Mischung aus schwarzem Humor und Slapstick erzählt und bereitet beim Lesen ein herrliches Vergnügen.
Fazit: Ludwig hat eine herrliche Krimikomödie geschaffen, die für so manchen Schmunzler sorgt. Und jetzt wissen wir auch, wo der kleine Schröder seine Delikatessen einkauft.

Bewertung vom 07.04.2023
Die Zentrale / Laura Jacobs Bd.2
Etzold, Veit

Die Zentrale / Laura Jacobs Bd.2


sehr gut

„Was du an einem Tag erlebst, erleben andere nicht in einem Leben“



Laura hat sich gerade so von ihren Erlebnissen in Berlin erholt und freut sich auf die neue Herausforderung in Frankfurt. Doch leider gerät sie wieder einmal zwischen die Fronten und muss sich langsam tatsächlich fragen, wer ihr wohl Böses will.

Etzolds Finanzthriller ist wieder rasant zu lesen. Wenn ich auch anfangs durch die Bankgeschichte ein wenig verwirrt war. Auch wenn er die Geschäfte sehr gut erklärt, bleibt es für Laien doch schwierig, alles nachvollziehen zu können.

Als aber Laura wieder in Schwierigkeiten gerät, begann für mich der richtige Thriller und ich war gleich in der Handlung gefangen. Diesen Teil hätte ich gerne noch etwas mehr ausgebreitet gehabt. Im ersten Band der Trilogie musste Laura mehr kämpfen, hier im Folgeband, fällt ihr mehr in den Schoß, was ein wenig Spannung herausnimmt.

Toll fand ich die technischen Spielereien, die Laura entlasten. Das Ende macht bereits wieder neugierig auf den nächsten Band.


Fazit: Für Nicht-Banker beginnt das Buch ein wenig verwirrend, es steigert sich dann aber rasant und wartet mit einem ungeahnten Ende auf.

Bewertung vom 05.04.2023
Solange wir leben
Safier, David

Solange wir leben


ausgezeichnet

Leben ist Leiden
David Safier ist bekannt durch seine humorigen Bücher. Dass er auch anders kann, beweist er in seinem neuen Buch „Solange wir leben“, in dem er die wechselvolle Geschichte seiner Eltern erzählt.
Joschi ist Jude, Waltraut Deutsche. Joschi ist 20 Jahre älter als Waltraut und hat schon eine bewegte Vorgeschichte als er auf die Liebe seines Lebens trifft. Doch kann diese Liebe Bestand haben?
Dieses Buch hat mich sehr berührt. David Safier beschreibt ein Leben voller Hochs und Tiefs. Von Judenverfolgung über Seefahrerjahre bis hin zu Schritten in die Selbständigkeit. Man merkt dem Buch die Liebe des Autors zu seinen Eltern einfach an und liebt und leidet mit den Charakteren mit.

Tief bewegend fand ich auch den Satz: „Statt womöglich zusammen 100 Safiers und Klaprodts gab es nur noch David“ – dieser Satz sagt so viel aus. Er transportiert in wenigen Worten das ganz Leid, das die Juden damals erdulden mussten.
Fazit: Wer so viel erlebt und erleidet muss in einem Buch gewürdigt werden. Das ist Safier hervorragend gelungen und ich freue mich, dass er sich an diesen großen Schritt herangewagt hat.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2023
Dunkle Verbindungen / Leander Lost Bd.6
Ribeiro, Gil

Dunkle Verbindungen / Leander Lost Bd.6


sehr gut

Ein schwieriger Fall für Lost. Plötzlich ist an der Algarve der Teufel los. Ein Überfall auf einen Geldtransporter, eine Tote im Golfteich und ein Bankraub machen Lost und seinem Team das Leben schwer.

Diesen Band fand ich nicht so locker wie die ersten Teile der Reihe. Zahlreiche Namen erschweren den Einstieg und auch von Losts Genialität und den humorigen Zwischenfällen wegen seines Aspergers ist in diesem Band nicht so viel zu finden. Vorrang haben die Überfälle der Gangsterbande und der Zusammenhang mit dem Tod von Graciana Rosados Bruder. Die hatten es dafür aber in sich. Mit welcher Raffinesse die Täter vorgegangen sind hat mich beeindruckt.

Dennoch hätte ich gern mehr von Lost und Soraia gelesen und von den schönen Seiten der Algarve.

Fazit: für mich nicht der stärkste Band aus der Reihe, dennoch sehr lesenswert, kommt aber an die ersten Bände nicht heran.

Bewertung vom 03.04.2023
Ostseenebel / Pia Korittki Bd.18
Almstädt, Eva

Ostseenebel / Pia Korittki Bd.18


ausgezeichnet

Ein Sommerurlaub an der Ostsee soll Alva Dohrmann eigentlich ruhige Tage bescheren. Doch dann findet sie eine Leiche und gerät völlig aus dem Gleichgewicht. Kurz darauf ist sie spurlos verschwunden. Als am Strand noch eine Leiche gefunden wird, ermittelt die Polizei in alle Richtungen. Doch die Dorfbewohner machen es ihnen nicht einfach.
Bei Pia Korittki ist das Eintauchen in ein neues Buch fast wie Nachhause kommen. Ich begleite Pia seit ihrem ersten Fall und beobachte gespannt ihre Entwicklung. Denn neben dem eigentlichen Fall gibt es auch immer die persönliche Komponente im Buch, welche Eva Almstädt immer gekonnt und ausgewogen einfließen lässt.
Verdächtige gibt es wieder mal sehr viele im neuen Krimi und Almstädt versteht es, falsche Fährten zu legen, denen man als Leser gerne folgt, um dann am Ende auf DIE große Wendung zu stoßen, mit der man nicht gerechnet hätte.
Fazit: von Anfang bis Ende ein tolles Buch, das man kaum aus den Händen legen mag.

Bewertung vom 01.04.2023
Abschied auf Italienisch / Commissario Grassi Bd.1
Bonetto, Andrea

Abschied auf Italienisch / Commissario Grassi Bd.1


sehr gut

Als Vito Grassis Vater stirbt bewirbt sich Vito auf eine freiwerdende Kommissariatsstelle in Ligurien. Kaum angekommen gibt es schon den ersten Mord, dem schnell ein zweiter folgt.
Ein Krimi an der schönen ligurischen Küste. Mal ein etwas anderes Setting. Mit Grassi konnte ich anfangs nicht so viel anfangen, dafür mochte ich Toni sehr gerne. Ihre erfrischende Art hat das ganze Buch belebt.
Der Fall ist sehr gut aufgebaut und logisch gelöst. Ich bin erst sehr spät auf den Täter gekommen, genügend falsche Fährten gab es ja zu Anfang. Dass dann wieder Kommissar Zufall dem richtigen Kommissar hilft, fand ich klasse ausgearbeitet und gut gelöst.
Mir hätte es allerdings sehr gefallen, wenn noch ein wenig mehr italienisches Dolce Vita in den Krimi eingeflossen wäre oder mehr Beschreibungen der schönen Landschaft.
Fazit: Abschied auf Italienisch ist der erste Band einer neuen Krimi-Reihe, die ich sehr gerne weiterverfolgen werde.

Bewertung vom 29.03.2023
Gegen alle Regeln / Eddie Flynn Bd.2
Cavanagh, Steve

Gegen alle Regeln / Eddie Flynn Bd.2


ausgezeichnet

David Child wird verdächtigt, seine Freundin ermordet zu haben. Alle Beweise sprechen gegen ihn. Eddie Flynn, der vom FBI erpresst wird, soll Child dazu bringen gegen eine Anwaltskanzlei auszusagen. Doch alle spielen mit gezinkten Karten und so ist Eddie mal wieder auf sich alleine gestellt.
Cavanaghs Markenzeichen sind ausweglose Situationen in die er seinen Protagonisten Eddie Flynn schickt. Beim Lesen bildet sich so ein automatisches Kopfkino. Wie soll Eddie hier einen Ausweg finden? Denn dass er einen findet, das ist gewiss. Allein der Weg dorthin ist steinig und auch in „Gegen alle Regeln“ wieder herrlich mitzuverfolgen. Der Autor schafft es immer wieder, mich zu verblüffen.
Eddie ist jetzt kein einfacher Charakter, auch er hat Ecken und Kanten, aber er ist auch ein Familienmensch und er liebt Frau und Tochter über alles. Dumm nur, dass die dieses Mal wieder in Gefahr geraten und er es so noch schwieriger hat, seinen Fall zu lösen.
Das Buch startet schon mit einem mehr als spannenden Prolog. Es kann doch nicht sein, dass wir uns von unserem geliebten Detektiv verabschieden müssen? Schnell weiterlesen – und jede freie Sekunde für das Buch nutzen war mein Motto. So hatte ich es auch in kürzester Zeit durch und war wieder begeistert.
Fazit: Eddie Flynn muss man einfach lesen. Bereits im Mai erscheint der 3. Band „Liar“ und ich bin schon sehr gespannt darauf.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.03.2023
Feinde
Grisham, John

Feinde


sehr gut

Wenn aus Freunden Feinde werden 3,5 *

Hugh und Keith spielen im selben Baseballteam. Sie sind gute Freunde. Das Leben meint es aber nicht gut mit ihnen. Während Keith aus einer guten Familie kommt, ist Hughs in kriminelle Geschäfte verwickelt. Keith‘ und Hughs Wege kreuzen sich, leider stehen sie aber auf unterschiedlichen Seiten, was zu tiefen Konflikten führt.

Anfangs beschreibt das Buch sehr viele Personen, da musste ich mich erst hineindenken. Aber bald habe ich mich dann eingelesen.
Das Buch ist in 4 Abschnitte unterteilt. Der erste behandelt die Jugend der beiden Jungen und dieses Kapitel benötigte man auch, um die Zusammenhänge zu verstehen. So richtig festgelesen habe ich mich dann erst später im Buch, denn der zweite Abschnitt hat mich ein wenig gelangweilt. Hier wurde sehr viel von den Verbrechen der Familie und den Verhandlungen gegen diese beschrieben, das war mir mit der Zeit zu detailliert. Aber dann konnte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen.
Das Buch beschreibt ein Stück Zeitgeschichte Amerikas. Prohibition, Drogenhandel, Krieg – dies alles hat Grisham recherchiert und in einen Roman verpackt, der sehr umfangreich ist und den Leser mit in die – teilweise sehr dunkle - Vergangenheit nimmt. Seine Charaktere waren wieder treffend ausgearbeitet, dennoch blieben manche etwas blass. Auch die Handlung war teilweise etwas abgehackt, nicht so flüssig wie seine sonstigen Bücher. Eigentlich hatte ich mir auch mehr Interaktion der beiden Kontrahenten erwartet, das hätte das ganze Buch etwas lebendiger gestaltet.
Fazit: ein sehr detailreiches Buch, das mich manchmal dazu verleitet hat, einige Seiten zu überblättern. Spätestens aber ab Abschnitt 3 war ich voll gefangen.

Bewertung vom 29.03.2023
One of the Girls
Clarke, Lucy

One of the Girls


ausgezeichnet

6 Frauen auf einer griechischen Insel. Es könnte so schön sein, wenn. Ja, wenn nicht jede der Frauen ein Geheimnis hätte.
Bereits auf den ersten Seiten schwelt es zwischen den Frauen und das steigert sich bis zum überraschenden Finale.
Die Handlung wird in wechselnden Perspektiven erzählt. Zudem stehen zu Anfang manchen Kapitels noch kursiv gedruckte Zeilen, die die Story etwas vorwegnehmen, ohne allerdings zu viel zu verraten. Das steigert die Spannung noch zusätzlich. Das Buch lebt nicht von der Spannung, die durch die Suche nach einem Mörder erzeugt wird, sondern von der Dramatik, wer wird das Opfer sein und warum? Denn die Leiche wird ja bereits auf dem Klappentext publik gemacht.
Fazit: Die Story war wirklich erfindungsreich konstruiert und gestaltet. Hut ab, wie Clarke alles miteinander verbunden hat und immer wieder Brocken hinwarf, die die Spannung noch gesteigert haben.