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ES
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Insgesamt 197 Bewertungen
Bewertung vom 09.03.2018
Die Geschichte des verlorenen Kindes / Neapolitanische Saga Bd.4
Ferrante, Elena

Die Geschichte des verlorenen Kindes / Neapolitanische Saga Bd.4


sehr gut

Wer die anderen drei Teile der Neapolitanischen Saga mit den Titeln "Meine geniale Freundin", "Die Geschichte eines neuen Namens" und "Die Geschichte der getrennten Wege" noch nicht gelesen hat, sollte diese Rezension nicht lesen. Andernfalls wäre dies ein Spoiler!!

Elena kehrt nach einigen Problemen und Streitereien mit ihrem Ehemann Pietro zurück nach Neapel, um mit Nino glücklich zu werden. Sie trifft nach langer Zeit wieder auf Lila, die sich sehr verändert hat und nun erfolgreiche Geschäftsfrau ist. Elena möchte sich nicht sofort wieder auf Lila einlassen, doch Lila weiß von Vorgängen innerhalb und außerhalb des Riones, die Elena sehr verunsichern und ihr wird wieder einmal bewusst, wie sehr sie sich verändert hat, seit sie zum Studieren weggezogen ist. Wie wird die Geschichte um die Freundschaft der beiden Frauen enden?
Wird es ein glückliches Ende geben oder wird die Welt um Lila und Elena zusammen brechen?

Endlich ist der finale Band der Reihe erschienen! Sehr lange habe ich auf das Finale rund um Elena und den Rione gewartet und habe so früh wie möglich begonnen, das Buch zu lesen. Leider muss ich sagen, dass ich wirklich nur sehr schwer in die Geschichte hinein gefunden habe. Es ist einfach schon zu lange her, dass ich den 3. Teil gelesen habe und es gibt viel zu viele Figuren, die mehr oder weniger eine Rolle spielen oder gespielt haben. Zwar gibt es zu jeder Ausgabe ein Lesezeichen, auf dem kurz nochmal Verhältnisse erläutert werden, aber der Abstand zwischen den Erscheinungsdaten war einfach zu groß.

Der Schreibstil war exakt wie in den vorherigen Büchern und hat mir wieder gut gefallen. Kein anderer Autor kann Geschichten im Stil von Elena Ferrante erzählen und den Leser so sehr dabei packen.

Auch wie die Geschichte letztendlich zu Ende ging hat mir gefallen - wobei ich natürlich nicht zu viel verraten möchte.

Zum Schluss möchte ich anmerken, dass Elena im Laufe der Geschichte meiner Meinung nach sich sehr gewandelt hat, was man aber nur merkt, wenn man wirklich darüber nachdenkt. Sie ist zwar durch alle Bände hindurch ein sehr egoistischer Mensch aber man erkennt mit jedem Teil mehr, wie sie erwachsener und gebildeter wird.

Bewertung vom 24.02.2018
Böse Schwestern / Ellen Tamm Bd.2
Bley, Mikaela

Böse Schwestern / Ellen Tamm Bd.2


ausgezeichnet

Ellen Tamm ist Kriminalreporterin, beschäftigt sich also mit Gewaltverbrechen und bringt sie in die Nachrichten. Ein Fall mit einem kleinen Mädchen stürzt sie in eine tiefe Depression. Sie Verlässt das Haus nicht mehr und bricht alle Kontakte ab. Ihre Eltern beschließen sie nach Hause zu holen und ihr zu helfen. Da aber Ellens Zwillingsschwester mit acht Jahren ertrank, kehrt Ellen nur widerwillig zurück...
Noch auf dem Heimweg erfährt sie, dass soeben eine weibliche Leiche am Straßenrand gefunden wurde. Sie kann nicht widerstehen und will berichten.

Ellen ist durch den Verlust ihrer Schwester schwer traumatisiert. Sie scheint kaum zu schlafen und so gut wie nie zu essen. Sie kann sich nicht erinnern und scheint nie das Geschehen verarbeitet zu haben, niemand will wirklich darüber reden und so bleibt sie im Unklaren, fühlt sich schuldig, kann sich kaum im Spiegel anschauen.

Der Thriller ist in seinem Schreibstil sehr gut, die Spannung bleibt erhalten und es gibt einige Wendungen. Ich wurde stets gut unterhalten und war auf die Auflösung gespannt.

Bewertung vom 04.02.2018
Woman in Cabin 10
Ware, Ruth

Woman in Cabin 10


ausgezeichnet

Lo Blackwood ist Reisejournalistin und erlebt kurz vor Abfahrt einer Testfahrt schreckliches: sie wird in ihrer Wohnung überfallen, eingesperrt und beraubt. Seither ist sie traumatisiert, kann kaum schlafen, fühlt sich in engen Räumen extrem unwohl. Sie versucht mit Hilfe Alkohols besser schlafen zu können - was nicht immer gut ist. Da trifft es sich vielleicht recht gut, dass sie für ihre Chefin die Luxus-Testfahrt machen darf. Es ist ein relativ kleines Kreuzfahrschiff mit Luxuriöser Ausstattung für ein ausgewähltes reiches Klientel. Als sie sich etwas bei der Mitbewohnerin aus Kabine 10 ausleihen will, wird sie eigenartig abgefertigt. In der Nacht hört sie seltsame Geräusche. Am nächsten Tag wendet sie sich an das Bordpersonal, keiner kennt dieser Frau, die Kabine wäre die ganze Zeit schon leer und unbewohnt. Das erscheint Lo seltsam und sie lässt nicht locker....

Die Spannung zeiht sich durch den ganzen Thriller, die Ängste von Lo sind sehr realistisch und nachvollziehbar geschildert. Mein Tipp: empfehlenswert!

Bewertung vom 04.02.2018
Echo der Toten / Friederike Matthée Bd.1
Sauer, Beate

Echo der Toten / Friederike Matthée Bd.1


ausgezeichnet

Ein schreckliches Szenario: die vierjährige Linnea ist verschwunden. Die Eltern sind verzweifelt, die Polizei wird eingeschaltet, Suchmannschaften gebildet und durchkämmen den Wald und die Umgebung. Doch dann die Schreckliche Nachricht: Linnea ist tot, wurde ermordet.
Vor dreißig Jahren wurde vom selben Hof ein vierjähriges Mädchen – Stella – ermordet und im Wald gefunden, zwei dreizehnjährige Mädchen, Helen und Marie, gestanden Stella erschlagen zu haben. Nur wenige Wochen hatten sie ihr Geständnis widerrufen aber niemand glaubte ihnen. Das Leben dreier Familien war zerstört.
Umso seltsamer ist, dass gerade als Marie – mittlerweile eine feierte Schauspielerin - ausgerechnet jetzt für Filmaufnahmen zurück ist. Haben die beiden Fälle miteinander zu tun. Ein Flüchtlngscamp ganz in der Nähe lässt die Dorfbewohner sofort hier den Täter vermuten.

Die Handlungen wechseln zwischen dem aktuellen Fall Linnea, dem Fall Stella und einer Hexenjagt aus dem 16. Jahrhundert. Auch die Kinder der damaligen Beteiligten spielen eine große Rolle und spiegelt die Schwierigkeiten mit denen Teenager, die um Beliebtheit und Anerkennung kämpfen.
Der Schreibstil: wer Camilla Läckberg noch nicht kennt, ist vielleicht etwas verwirrt von den vielen Personen. Da ich aber schon einige Fälle um Erica und Patrick gelesen habe, waren mir die Protagonisten und ihre Lebensumstände schon vertraut. Erica und Patrik sind ein Ehepaar, sie ist Schriftstellerin deren Werke sich um alte Krimialfälle drehen, Patrik ist Polizist. Das Paar hat die üblichen Sorgen und Probleme und machen sie so normal und sympathisch. Der Krimi ist spannend, umfasst mehr als 700 Seiten, man kann ihn kaum aus der Hand legen, will ständig wissen wie es weiter geht, bzw wer denn die beiden Mädchen ermordet hat.

Bewertung vom 17.12.2017
Böses Kind
Krist, Martin

Böses Kind


ausgezeichnet

Während Suse fast umkommt vor Sorge um ihre vierzehnjährige Tochter Jacqueline, ermittelt Kriminalkommissar Henry Frey in einem Mordfall der schnell gelöst wird. Suse wendet sich an die Polizei und wird nicht sehr ernst genommen, lebt sie doch mit ihren drei Kindern in einer winzigen Wohnung in einem Stadtviertel das man als Ghetto Berlins bezeichnen könnte. Als Jacquelines Hund in einer Baustelle tot gefunden wird und hinter einer Mauer ein toter junger Mann, beginnen die Ermittlungen in Fahrt zu kommen...

Henry Frey ist ein Kriminalkommissar, der zwar mit seiner Frau glücklich ist, aber auch mit ansehen muss wie seine Tochter pubertiert. Sein Sohn ist erst acht Jahre alt, lebt aber durch das Asperger Syndrom in einer eigenen Welt. Und Zwänge hat Frey selbst genug.

Die Personen werden sehr gut beschrieben, die Gefühle sind gut nachvollziehbar. Der Thriller gewinnt zunehmend an Spannung und lässt nicht los.

Bewertung vom 05.12.2017
TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
Miranda, Megan

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?


gut

Zuerst hat dieses Buch einen ganz normalen Erzählstil aus Nics Sicht. Dann ändert sich dieser, es gibt einen Zeitsprung - fünfzehn Tage später - von da an geht es rückwärts. Das hat einerseits was, war für mich aber auch sehr verwirrend und forderte volle Konzentration. Dann fügt sich Eines zum Anderen und ergibt einen Sinn.

Ich fand das Buch spannend, den Schluss hätte ich nicht erwartet. Diesen Rückwärtsstil hätte ich aber nicht gebraucht - manchmal war ich ganz kirre davon und ich hätte fast aufgegeben.

Das Cover spricht an, sticht mit dem auffälligen Pink ins Auge

Bewertung vom 09.11.2017
Der Jadedolch / Nalia, Tochter der Elemente Bd.1
Demetrios, Heather

Der Jadedolch / Nalia, Tochter der Elemente Bd.1


sehr gut

Dieses Buch erinnert an ein Märchen, nur das es in der Gegenwart statt findet: Nalia ist die letzte Überlebende aus dem Kaiserpalast des Landes Ardjinna und die letzte Nachfahrin der Kaiserin. Eine Welt der Kasten, Kämpferinnen, Dschinns und Rebellen. Als die Kaiserfamilie ausgelöscht wird, ahnt zunächst niemand das Nalia entkommen ist. Sie wurde als Sklavin auf die Erde verkauft und dient nun einen Meister: Malek. Eine Rolle die Nalia, verwöhnt und privilegiert, nicht ertragen kann. Doch sie kann nicht fliehen, denn bei Malek gibt es mehr Fragen als Antworten. Warum kann sie die Fesseln nicht lösen? Warum ist Malek unsterblich?
Doch dann taucht ein anderer Dschinn auf. Ein Rebell und Feind. Er bietet Nalia an sie zu befreien. Doch zu welchen Preis?

Obwohl ich bei Fantasie und auch Jugendromanen sehr wählerisch bin, hat mir diese Idee sehr gut gefallen. Es ist wohl der Beginn einer neuen Reihe und hat sicher Potenzial

Der Schreibstil ist gut, obwohl zu Beginn die Erklärungen um das Land Ardjinna und das Leben wie es früher vor der Rebellion war, etwas langweilig/langwierig war. Aber um manches zu verstehen muss es wohl sein.

Bewertung vom 30.10.2017
Der Fall Kallmann
Nesser, Hakan

Der Fall Kallmann


ausgezeichnet

Hakan Nesser hat es wieder einmal geschafft mich mit seinem Krimi – der Fall Kallmann – in seinen Bann zu ziehen.
Zum Buch: Der Lehrer Leon Berger zieht in die Provinz um eine neue Stelle in der Kleinstadt K. anzutreten. Normalerweise zieht niemand freiwillig dorthin. Leon hat vor sieben Monaten bei einem Fährenunglück Frau und Tochter verloren und trauert immer noch. Da er glaubt der Mitleidsbonus bei seinen Freunden und Kollegen wäre langsam aufgebraucht, lässt er sich auf diese kürzlich frei gewordene Stelle ein.
Sein Vorgänger Kallmann ist auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen und er bekommt langsam den Verdacht, dass es Mord war. Er macht sich mit zwei seiner neuen Kollegen daran den Fall zu klären.
Diese Art von Schreibstil hat mir schon immer gut gefallen: aus verschiedenen Ich-Perspektiven kommen auch die unterschiedlichsten Sichtweisen hervor und so fügt sich langsam ein Puzzleteil zum anderen. Zu Beginn zieht es sich etwas, aber ab Mitte der Buches wird man dafür entschädigt und die Handlung nimmt richtig Fahrt auf.
Sehr gut, klare Kaufempfehlung!!!

Bewertung vom 17.10.2017
Lichtblaue Sommernächte
Bold, Emily

Lichtblaue Sommernächte


ausgezeichnet

Lauren hat alles was sie immer wollte: ihren Traummann Tim und zwei Töchter die sie über alles liebt.Es war nicht immer leicht, es gab Höhen und Tiefen, die sie gemeinsam überwinden mussten. Doch noch bevor sie ihren vierzigsten Geburtstag feiern kann, bekommt sie die erschütternde Diagnose: Gehirntumor. Glioblastom, die aggressivste und tödlichste Form die es gibt.Die Ärzte geben ihr noch eineinhalb Jahre. Sie schwankt: soll sie kämpfen oder nicht???

Dieser Roman hat mich überrascht und zutiefst berührt. Einerseits gefiel mir der leichte unterhaltsame Ton im Schreibstil der Autorin, andererseits berührte mich wie sie beschreibt wie Lauren mit dem Schicksal hadert und wie toll ihre Familie und Freunde zu ihr stehen und ihr beistehen.

Emily Bold hat wohl einige Liebesromane für Jugendliche und Erwachsene geschrieben, die mich bisher wenig interessiert hatten. Mit diesem Werk hat sie mich definitiv auf sich aufmerksam gemacht.

Bewertung vom 09.10.2017
Palast der Finsternis
Bachmann, Stefan

Palast der Finsternis


ausgezeichnet

Ted Conkaffey ist Polizist, Ehemann, Familienvater. Nach einem Streit mit seiner Frau will er beim Angeln etwas Abstand gewinnen und fährt mit seinem Corolla los. Die Angel schlägt nervig an die Antoscheibe, er hält an um sie anders zu positionieren. Da sieht er das kleine unscheinbare Mädchen an der Haltestelle stehen. Er wechselt zwei kurze Sätze mit ihr und fährt wieder los. Diese zwei Sätze, diese vier Minuten reichen um sein Leben zu zerstören. Als der Bus kam, war das Mädchen verschwunden, der Kinderrucksack stand noch da. Es melden sich zahlreiche Zeugen, die beschwören dass Ted mit dem Mädchen geredet hat und dass die Autotür offen stand. Er beteuert vergeblich seine Unschuld. Nach acht Monaten Gefängnis wird die Anklage fallen gelassen – aus Mangel an Beweisen. Doch sein Leben/ seine Ehe ist unwiderruflich zerstört, keiner glaubt dass er unschuldig ist.
Er zieht sich weit in den Norden zurück. Doch auch hier bekommt er keine Ruhe. Schnell spricht sich herum dass hier ein Kinderschänder lebt.
Sein Anwalt rät ihm sich mit Amanda in Verbindung zu setzten. Auch sie Jahre wegen Mordes im Gefängnis gesessen und hat sich als Privatdetektivin einen Namen gemacht.
Diese beiden Personen sind unterschiedlich wie Tag und Nacht: während Ted ein stattlicher Mann mit dem Erlebten ringt, ist Amanda eine durchgeknallte zierliche Frau, die kein Blatt vor dem Mund nimmt.
Nach all den schwedischen, norwegischen, amerikanischen und deutschen Krimis, fand ich zur Abwechslung mal einen australischen Schauplatz sehr erfrischend.
Der Schreibstil ist klasse und steht den guten o.g. Krimis in nichts nach. Weiter so Frau Fox!!!