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Krimihexe
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Hamm Westfalen

Bewertungen

Insgesamt 280 Bewertungen
Bewertung vom 24.01.2018
Der Drink des Mörders
Rademacher, Miriam

Der Drink des Mörders


ausgezeichnet

Colin vertritt einen Freund als Tanzlehrer auf einem Kreuzfahrtschiff. Für 2 Wochen einmal dem Alltag entfliehen. Lucy findet das gar nicht gut, dass Colin ohne sie Abenteuer erleben möchte. Als Begleitung einer alten Dame hat Lucy vor, Colin dann auf dem Schiff zu überraschen. Colin lernt im Flugzeug den redseligen Lakritzfabrikanten Ted kennen. Leider ist das Wiedersehen von Ted und Colin auf dem Schiff nur von kurzer Dauer, da Ted am nächsten Morgen Tod aufgefunden wird. Es sieht nach einem Giftmord aus und bald weiß dank des geschwätzigen Schiffsarzt jeder auf dem Schiff, dass Colin als Detektiv schon einige Morde aufgeklärt hat und der Täter vor Colin auf diesem Schiff nicht sicher ist. Der Täter ist dadurch nun gewarnt und macht Jagd auf Colin. Es gibt einige Reibereien mit Lucy, der Colin auch verheimlicht hat, dass er mit seiner Tanzpartnerin Daphne die Kabine teilt. Jasper und Norma treten zwischenzeitlich eine Reise nach Schottland an, um mehr über den Hintergrund des Opfers zu erfahren. Nun beginnt die aufreibende und heitere Suche nach dem Täter und die Geschichte hält noch so einige Überraschungen und ein super Showdown bereit.

Mich hat das Wiedersehen mit Colin, Lucy, Norma und Jasper sehr gefreut. Die Autorin führt gekonnt mit viel Charme und Witz durch die Geschichte. Die Charaktere sind sympathisch und interessant, dass man sie direkt ins Herz schließt. Seit ich dieses Buch gelesen habe, möchte ich gern einmal Waldmeisterlakritz probieren, was leider höchstwahrscheinlich nur der Phantasie der Autorin entsprungen ist. Ich freue mich sehr auf den nächsten Teil der Serie und kann die Serie nur jedem ans Herz legen.

Bewertung vom 09.01.2018
Die Eishexe / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.10
Läckberg, Camilla

Die Eishexe / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.10


ausgezeichnet

Die 4-jährige Nea verschwindet eines Morgens vom Hof ihrer Eltern, der direkt an einem großen Wald grenzt. Nachdem die Polizei eingeschaltet wird, kommen auch sehr viele Freiwillige um das Waldgebiet zu durchsuchen. Am nächsten Tag wird Nea im Wald tot aufgefunden. An genau dieser Stelle wurde bereits 30 Jahre zuvor die 4-jährige Stella tot gefunden. Ihre zwei 13-jährigen Babysitterinnen Marie und Helen gestanden zunächst die Tat, um das Geständnis später zu widerrufen. Der Fall konnte nie aufgeklärt werden. Helen lebt seit mit Mann und Sohn im Ort, Marie – inzwischen eine berühmte Schauspielerin – lebt erst seit kurzer Zeit mit ihrer Tochter wieder in Fjälbacka, was Anlass zu Gerede und Spekulationen gibt. Schriftstellerin Erika, Ehefrau von Hauptkommissar Patrik Hedström schreibt ein Buch über den vergangenen Mord und hilft mit ihren Ideen der Polizei.

Das sehr aktuelle Thema Flüchtlingspolitik kommt hier sehr realistisch, authentisch und traurig dargestellt.

Dieses Buch lesen ist wie nach Hause kommen. Ich kenne alle Bücher von Camilla Läckberg und lache mit den Kindern und leide mit Patrick, freue mich mit Anna und amüsiere mich über Chef Mellberg. Wieder eine sehr angenehme Familiengeschichte und 2 sehr tragische Kriminalfälle, die der Leser zunächst gar nicht einordnen kann. Die Autorin verbindet geschickt mehrere Handlungsstränge miteinander und hält den Spannungsbogen sehr hoch. Man kann einfach nicht aufhören zu lesen, da nichts in dieser Geschichte vorhersehbar ist.

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und bin jetzt traurig, dass ich so lange nun auf einen neuen Teil der Autorin warten muss. Alle Teile der Autorin sind sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 18.09.2017
Die Wurzel alles Guten
Nousiainen, Miika

Die Wurzel alles Guten


ausgezeichnet

Pekka und Esko beide schon etwas in die Jahre gekommen, begegnen sich zufällig als Patient und Zahnarzt. Pekka ist schon wegen des gleichen Nachnamens sofort überzeugt seinem Bruder gegenüber zu stehen, Esko ist etwas zurückhaltender und lässt sich auf kein Gespräch ein. Pekka ist hartnäckig und dank seiner schlecht gepflegten Zähne, sehen sich die beiden nun öfter. Nach einigen Recherchen stellt sich raus, dass sie in Schweden noch eine Schwester haben und beschließen, ihr einen Besuch abzustatten. Die Familie wird mit der Zeit immer größer. Alle haben im Leben mehr oder weniger Glück gehabt, eigentlich eher weniger und ein Puzzleteil hat ihnen immer gefehlt, durch die Geschwister fühlen sie sich wieder als Einheit und als Familie. Die Geschwister sind total unterschiedlich, was mit den Charme der Geschichte ausmacht. Hintergründig ging es immer darum den Vater zu finden, den alle Kinder so schmerzlich vermisst haben. Er ist eine tragische Figur in dieser Story.


Die Geschichte wird abwechselnd von Pekka und Esko erzählt, was sehr erfrischend ist. Das ist mit Abstand das witzigste und absurdeste Roadmovie was ich je gelesen habe. Der Schreistil ist reduziert und mit viel trockenem Humor gespickt. Die Geschichte ist schön und tragisch zugleich. Die Menschen sind interessant und warmherzig, völlig durchgeknallt und großartig. Die Reise geht durch einige Länder und es werden Missstände aus der Vergangenheit ans Licht gebracht, die kurz abgehandelt werden, das macht der Autor ganz geschickt ohne erhobenen Zeigefinger. Das Thema Zähne nimmt in diesem Buch viel Raum ein, aber auf eine sehr witzige Art.

Ein Satz hat mir besonders gefallen „Nichts ist so hinterhältig wie Zahnfleisch und Paarbeziehungen - beide entzünden sich in aller Heimlichkeit und machen erst dann auf sich aufmerksam, wenn es zu spät ist."

Bewertung vom 13.08.2017
Die gute Tochter
Slaughter, Karin

Die gute Tochter


ausgezeichnet

Rusty macht sich als Anwalt von üblen Verbrechern nicht gerade Freunde. Seine Töchter Charlie und Sam und seine Frau Gamma müssen darunter leiden, da die Familie dadurch nicht gerade beliebt ist und auch noch ihr Zuhause niedergebrannt wird. Sie finden Zuflucht in einem runtergekommenen Farmhaus, welches leersteht. Als die 13jährige Charlie und ihre 15jährige Schwester Sam ihr Leichtathletik-Training ausfallen lassen, kommen 2 bewaffnete Männer mit Sturmmasken ins Haus und ihre Mutter wird bei einem Handgemenge erschossen, Charlie kann schließlich fliehen und Sam wird angeschossen. 28 Jahre später haben die Schwestern seit 20 Jahren keinen Kontakt mehr, Charlie ist mit Rusty in der Heimatstadt geblieben und ebenfalls Anwältin und Sam ist nach NY gegangen und arbeitet auch als Anwältin. Als Charlie in eine Schulschießerei verwickelt wird und Rusty niedergestochen wird, bittet Charlies Ehemann Ben, Sam um Hilfe. Die traumatischen Ereignisse der Vergangenheit holen Charlie und Sam ein.

Der Schreibstil rasant, wie man es von Karin Slaughter gewohnt ist. Die Figuren sind detailliert und glaubwürdig beschrieben. Die Geschichte wird trotz der heftigen Brutalität auch sehr sensibel erzählt und überraschen auch durch Situationskomik. Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen immer wieder. Das Buch ist Krimi und Familientragödie in einem. Die Figuren sind aufgrund der früheren Ereignisse ziemlich traumatisiert um nicht zu sagen gestört und heben sich dadurch stark von allen normalen ab. Sie wachsen einem ans Herz und man leidet mit ihnen.

Die Autorin versteht es eine unerträgliche Spannung aufzubauen und durch immer neue Wendungen dem Leser einen packenden Lesegenuss zu bereiten. Ich war kaum in der Lage das Buch aus der Hand zu legen und werde sicher alle noch folgenden Bücher der Autorin lesen.

Bewertung vom 06.08.2017
Your home is my castle
Braun, Jessica;Koch, Christoph

Your home is my castle


ausgezeichnet

Die Journalisten Jessica Braun und Christoph Koch haben den Haustausch für sich entdeckt und lassen uns an ihren Erfahrungen teilhaben. Auch wenn man selbst niemals haustauschen möchte und sonst auch nicht besonders an diesem Thema interessiert war, dieses Buch wird alle begeistern.

Eine Mischung aus Reise- und Erfahrungsbericht verpackt in nette flüssig zu lesende Geschichten. Dank der tolle ausführlichen Beschreibung war ich mit den Autoren in Stockholm, Kopenhagen, Stockholm, Princeton, Oakland, Paris, Perth, High Wycombe, Oaxaca und Oakland. Alles ist so toll beschrieben, ich habe die Sonnenaufgänge vor mir gesehen, beim Tod der Katze ein paar Tränchen verdrückt und Lust die jeweilige Landesküche zu probieren.

Besonders witzig – Zitat von Cyrus während eines Thanksgivingdinner – „Ich habe eines gelernt, Deutsche sind verrückt nach Mineralwasser, sie haben das wahrscheinlich beste Leitungswasser der Welt und tragen trotzdem alle kistenweise Flaschen mit sprudelndem Wasser aus irgendwelchen Heilquellen nach Hause. Und wenn man sie dann fragt, warum, sagen sie allen Ernstes, wegen der Mineralien. Das fand ich lustig.“

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt danke der netten lockeren und witzigen Schreibweise und mein neues Reisewunschziel ist auf jeden Fall Oakland. Ich würde ein weiteres Buch des Paares gern lesen.

Bewertung vom 03.03.2017
Sieger
Vetten, Detlef

Sieger


ausgezeichnet

Gerd Schönfelder möchte mit 19 Jahren noch den Zug nach Hause erwischen und hängt sich an den schon losfahrenden Zug, bleibt hängen und gerät unter den Zug. Er verliert einen Arm und 4 Finger der anderen Hand. Ausnahmezustand ! Aber anstatt zu verzweifeln kämpft Gerd, er ist ein Vorzeigepatient, motiviert und immer bemüht noch mehr an sich zu arbeiten. Geholfen hat sicherlich, dass er vor dem Unfall schon sehr sportlich war und so seinen Körper immer mehr gefordert hat. Es dauert bis alle Wunden verheilt sind und es dauert auch, bis er sich wieder raus in die Welt unter Menschen traut. Dabei hilft ihm seine Familie und auch besonders seine Freunde, die nach wie vor an seiner Seite sind. So kämpft er sich unermüdlich durch viele Operationen und Rehas, kann sich mit seiner Prothese allerdings nicht so recht anfreunden. Er ist ein durch und durch positiver Mensch und verzagt nie. So fängt er wieder mit dem Sport an und beginnt sogar mit Sportarten, die er vor dem Unfall gar nicht ausgeübt hat. Aufgeben geht nicht. Er holt viel Gold als Skirennfahrer. Ein Zeh wird an die Hand operiert, so kann er auch wieder selbständig essen.

Privat läuft es bilderbuchmäßig, er heiratet und bekommt 2 Kinder. Ganz bezeichnend finde ich, dass er sich selbst gar nicht als behindert wahrnimmt. Als seine Frau in einem Interview gefragt wird wie sie denn die Behinderung ihres Mannes empfindet, hat sie erstaunt gefragt - behindert ?? Gerd ist so positiv und mutig, wie ich es noch nie gehört habe. Er hadert niemals mit seinem Schicksal und Selbstmitleid gibt es in seinem Weltbild gar nicht.

Eine tolle Biographie von einem Ausnahmemann und einem Ausnahmesportler.

Bewertung vom 03.03.2017
Kalte Brandung / Nordsee-Morde Bd.2
Maron, Isa

Kalte Brandung / Nordsee-Morde Bd.2


ausgezeichnet

Kalte Brandung ist bereits der zweite Teil rund um die Kommissarin Maud Mertens. Sie ermittelt mit ihrem Team in Amsterdam und bekommt wieder ungewollte Hilfe von Kira Slagter, die auch schon im ersten Teil eine große Rolle bei den Ermittlungen gespielt hat. Kiras Schwester Sarina verschwand vor 4 Jahren spurlos. Seither ist Kira zu einer Hobbyermittlerin geworden, inzwischen studiert die 19jährige Kriminalistik.



Der neue Fall macht dem Team schwer zu schaffen, ein kleiner Junge verschwindet am helligten Tag von einem Kinderbauernhof, obwohl das Kindermädchen – abgelenkt durch ihr Handy – daneben steht. Das nächste Kind verschwindet am nächsten Tag aus einem Zoo. So geht es weiter, ohne dass die Polizei eine einzige Spur hat, ein Kind verschwindet sogar aus dem eigenen Garten. Große Suchaktionen laufen ins Leere. Schnell wird klar, dass es sich hier um eine lang bis ins Detail geplante Operation handelt, an der mehrere Entführer beteiligt sind. Es wird kein Lösegeld verlangt und der Umzug von Sinterklaas steht bevor, an dem tausende von Kindern mit ihren Eltern durch die Stadt laufen. Die Polizei steht unter Druck der Öffentlichkeit und der Medien. Dann wird die erste Kinderleiche gefunden die Ermittler sind entsetzt und machtlos.



Ein zweiter Erzählstrang handelt von einer jungen abgemagerten Frau, die in England aufgefunden wird und nicht spricht und auch nicht weiß wer sie ist. Ein nettes Ehepaar nimmt sich ihrer an und wartet geduldig auf Besserung. Aufgelöst wird die Geschichte in diesem Teil nicht, also ist dies auch ein guter Grund, den Nachfolgeband, der im Juni 2017 erscheint, zu lesen.



Die Geschichte nimmt sofort Fahrt auf und ich habe in atemloser Spannung gelesen und konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen. Ich habe mit gelitten und mit gefiebert bis zum Ende. Ein wirklich empfehlenswerter Krimi, flüssig geschrieben mit sympathischen und glaubwürdigen Figuren. Man erfährt auch wie schon im ersten Teil einiges über das Privatleben von Maud und auch von Kira und ihrer Familie, die seit dem Verschwinden von Kiras Schwester vor 4 Jahren alle traumatisiert sind und unterschiedlich mit ihrer Trauer umgehen. Ich kann es kaum erwarten, den dritten Teil zu lesen, der leider noch nicht erschienen ist.

Bewertung vom 18.12.2016
Winterzauberküsse
Moorcroft, Sue

Winterzauberküsse


gut

Ava Bliss ist nach der Trennung ihres Freundes Harvey eher misstrauisch gegenüber Männern, da sich Harvey nicht nur wegen seines Alkoholgenusses wie ein Idiot aufführt und sie stalkt. Außerdem hat sie Geldsorgen, da sie als Hutmacherin kaum Aufträge bekommt und der Geldhahn ihrer Eltern abgedreht ist. Als sie den Chef ihrer Freunde, Sam, kennenlernt, fühlt sie sich sofort von ihm angezogen, ist aber zögerlich. Seine Mutter ist schwerkrank und Sam ordert einen Hut bei Ava, die dann fälschlicherweise davon ausgeht, dass sie und Sam ein Paar sind.

Für einen Nachmittag auf dem Sofa nett, überraschend ist das Thema Stalking und Vergewaltigung, welches geschickt in die Story eingearbeitet wurde.

Das Thema Hutmacherei wird hier nur angerissen. Allerdings wird auch das Thema Weihnachten hier nur nebenbei abgehandelt, was ich sehr schade finde, das Cover verspricht doch mehr. Weihnachtsstimmung wollte bei mir da nicht aufkommen. Alles in allem eine nette Liebesgeschichte ohne Tiefe.

Bewertung vom 17.10.2016
Schuld war nur der Mistelzweig
Astley, Judy

Schuld war nur der Mistelzweig


ausgezeichnet

Thea ist wieder Single, nachdem ihr Freund sie verlassen hat, der aber tatsächlich nicht zu ihr gepasst hatte und lieber Pudel gezüchtet hat, als eine Familie zu gründen. Theas Eltern möchten sich in Freundschaft trennen und mit der ganzen Familie nochmal einträchtig die Weihnachtsfeiertage verbringen und haben dafür ein abgelegenes Haus in Cornwall gemietet. Theas Bruder und Schwester mit Familien reisen an und leider auch die vermeintlich neuen Partner der Eltern, was zu großen Turbulenzen führt.

Es handelt sich hier um eine wirklich nette Familiengeschichte, die schon jetzt in Weihnachtstimmung versetzt. Gut geschrieben, man ist sofort in der Geschichte und kann das Buch in einem Zug durchlesen. Kurzweilige nette Unterhaltung für einen Tag auf dem Sofa. Das verschneite Cornwall sorgt zusätzlich für eine Winter-Weihnachtsstimmung.