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Johannes Fidanza
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München
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Lesen - Lernen

Bewertungen

Insgesamt 1192 Bewertungen
Bewertung vom 18.12.2009
Das Heilige Land
Zwickel, Wolfgang

Das Heilige Land


ausgezeichnet

In den vergangenen 20 Jahren hat sich in der Archäologie Israels einiges getan. Speziell die Forschungen von Finkelstein und Silberman deren Ergebnisse in den Sachbuchbestsellern 'Keine Posaunen vor Jericho' und 'David und Salomo' dargestellt sind haben die Frühgeschichte Israels neu geschrieben.
Dies gut zusammengefaßt hat in diesem Büchlein Wolfgang Zwickel, der darüber hinaus auch die Archäologie Israels für die Zeit des neuen Testaments und der osmanischen Zeit beschreibt. Das Buch ist kurz, knapp, gut und kann als Einstieg in die biblische Archäologie verwendet werden.

Bewertung vom 17.12.2009
Romano Guardini
Gerl-Falkowitz, Hanna B

Romano Guardini


gut

Selbst wohlwollende Betrachter und auch die Autorin dieser fleißig verfassten Biographie müssen zugestehen, dass eine Beschäftigung mit Leben und Werk Guardinis heute bestenfalls nur altmodisch anmutet.
Für philosophisch theologische Grenzgänger sind Guardinis Bücher 'Der Herr', 'Vom Sinn der Schwermut' und 'Die Annahme seiner selbst' trotz manchmal archaischer Sprache immer noch lesenswert. Als schon zu sehr zeitbezogen sind sicherlich die Bücher über Augustinus, Hölderlin, Dante und Pascal einzuordnen, deren Verwendung in philosophischen Seminararbeiten heutigen Professoren ein Schmunzeln hervorruft. Endgültig ad acta sollte man den eigentlichen Klassiker 'Vom Geist der Liturgie' legen, der als einstige Programmschrift für die liturgische Bewegung in der Mitte des 20. Jahrhundert Guardini bekannt machte. Zur heutigen Diskussion über die tridentinische Messe kann 'Vom Geist der Liturgie' heute nichts mehr beitragen.
Lohnt sich dennoch die Lektüre dieser Biographie die reichlich genau, mitunter überflüssig detailreich ist? Ist es wirklich wichtig zu erfahren, dass z.B. Guardini es fast unmöglich war, in Bettwäsche aus gelber Kunstseide zu nächtigen? Gelegentlich beschleicht den Leser das Gefühl voyeuristischer Komplizenschaft, gerade wenn es auch um die psychosomatischen Beschwerden von Guardini geht. Auch die ellenlangen Ausführungen wer wen getroffen oder Briefe geschrieben hat sind ehrlicherweise nicht interessant, weil der Bekanntenkreis Guardinis nicht gerade die erste Garde der deutschen Geistkultur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war. Die Schilderung der Quickborn-Bewegung und Burg Rothenfels sind - positiv ausgedrückt - mit dieser Biographie umfassenst und endgültig dokumentiert. In der Breite in der diese Bewegungen geschildert werden ist auch etwas Entlarvendes. Während die Weimarer Republik untergeht, üben sich katholisch Jugendbewegte auf Burg Rothenfels in Diskussionen, Tänzen, Sprechgesängen etc. Diese Kritik auch an Guardini sieht die Autorin durchaus, so dass diese Biographie auch nicht als unkritisch bezeichnet werden kann.
Insgesamt also: Für Interessierte ist das Buch nicht ohne Reiz.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.12.2009
Die Inflation kommt
Riße, Stefan

Die Inflation kommt


schlecht

Richtig schlecht! Dies ist ein billig aufgemachtes Buch, dessen Inhalt sicherlich diktiert und nicht 'verfaßt' wurde und von dem man tunlichst die Finger lassen sollte. Der Inhalt ist allgemeines Journalisten-BlaBla ohne jeden Tiefgang (der Autor hat offensichtlich auch keine Uni von innen gesehen), welches weitgehend Zeitungswissen, Fernsehwissen und anderes wiederkäut.
Die angepriesenen Strategien gegen Inflation machen gerade mal 36 von 285 Seiten des Inhalts aus und beschränken sich auf die allgemeinen Empfehlungen wie Gold (blos nicht) und selektiv ausgewählten Aktien und Immobilien. Und dafür 19,90 EUR abdrücken? Ne danke.

30 von 42 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.12.2009
Alexander der Große
Demandt, Alexander

Alexander der Große


ausgezeichnet

Über keinen wurden mehr Biographien verfasst als über Alexander. Die bekannten Werke der Antike waren z.B. die von Arrian und Plutarch. Die erste der modernen Wissenschaft war jene von Droysen die man immer noch getrost als die Lesbarste bezeichnen kann. Das heutige 'Standardwerk' der kritischen Geschichtswissenschaft ist die Biographie von Robin Lane Fox oder das etwas kürzere Buch von Nicholas Hammond. Gerade das Buch von Hammond ist moderne Geschichtswissenschaft pur, wo die überlieferte Mannschaftstärke des alexandrischen Heeres kritisch überprüft wird, was auf den Leser sehr öde wirken kann.
Wirklich empfehlen würde ich heute dem interessierten Leser aber dieses neue Buch von Alexander Demandt, weil es im Gegensatz zu Fox und Hammond die 'hagiographischen' Anekdoten bewußt nicht ausklammert sondern erwähnt und auch erklärt. Demandt beschreibt damit nicht nur den Alexander der dem ranke'schen Ideal (wie es wirklich war) nahekommt, sondern auch den Alexander der in den überlieferten Geschichten und Anekdoten bis in unsere Gegenwart - vorzugsweise in den Schulbüchern - hineinwirkt. Das ist nicht nur farbenreich und interessant, sondern auch informativ hinsichtlich der Geschichtsbilder der verschiedenen Epochen welche die Heroengeschichten solcherart hervorgebracht haben. Insgesamt ist damit ein spannendes, dickes und lesenswertes Buch herausgekommen, welches den abendländischen Bildungsschatz über das Thema 'Alexander der Große' ausbreitet.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.12.2009
Der Hundertjährige Krieg
Ehlers, Joachim

Der Hundertjährige Krieg


ausgezeichnet

Der hundertjährige Krieg ist schon lange her und uns Deutschen als Unbeteiligte eher fern. Um so mehr Erklärungsbedarf besteht für den modernen Leser, um die fantastisch anmutende Vorstellung plausibel zu machen, warum Engländer im Mittelalter glaubten ganz Frankreich beherrschen zu müssen. Dies gelingt ganz hervorragend Joachim Ehlers - der hier ein wirlich gutes und spannenden Buch geschrieben hat.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.12.2009
Walt Disney
Reitberger, Reinhold

Walt Disney


ausgezeichnet

Spannendes Buch über eine typische amerikanische Karriere. Disney wird immer noch vorgeworfen, Mickey Mouse gar nicht gezeichnet zu haben, was er aber auch nie behauptete. Zeichner von Mickey war Ub Iwerks nach einer Idee von Disney. Die wirklich große Leistung Disneys war die Umsetzung seiner Ideen und die dazugehörige unternehmerische Leistung. All das beschreibt der Autor kompetent und spannend.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.12.2009
Wolfgang Amadeus Mozart
Gruber, Gernot

Wolfgang Amadeus Mozart


ausgezeichnet

Über Mozart gibt es viele Bücher, aber dieses ist - in dieser Preisklasse - das mit Abstand beste. Der Autor ist ohnehin einer der Kenner der Materie und kann darüber hinaus auch vortrefflich schreiben und erklären. Das Buch ist etwas dicker als die übrigen Bände dieser Reihe und wenig stark gegliedert (4 Kapitel) so dass auch längere Zusammenhänge nicht nur angerissen werden. Als Leser bekommt man den Eindruck, dass Gernot Gruber über Mozart viel mitzuteilen hat und läßt sich darum bereitwillig durch den Text führen. Ein sympathisches Buch und unbedingt empfehlenswert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.12.2009
Wolfgang Amadeus Mozart
Hennenberg, Fritz

Wolfgang Amadeus Mozart


sehr gut

Gutes solides Buch über Mozart mit vielen Bildern, welches man druchaus empfehlen kann. Wer allerdings auf die Bilder verzichten kann dem sei eher das Beck-Wissen Buch über Mozart von Gernot Gruber empfohlen, welches wirklich Spitzenklasse ist und sich auch etwas spannender liest.
Trotzdem aber: Als Einführung kann man diese RoMo druchaus empfehlen.

Bewertung vom 01.12.2009
Die Templer
Sarnowsky, Jürgen

Die Templer


ausgezeichnet

Die Templer sind mythenumrankt aber nach der Lektüre dieses informativen und gut geschriebenen Buches bleibt davon nichts mehr übrig.
Darum: Gutes Buch für welches man aber schon Vorwissen über die Kreuzzüge und mittelalterliche Geschichte mitbringen muss. Die Fülle der Namen und Orte hätte man vielleicht etwas einschränken können.