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Stephie

Bewertungen

Insgesamt 170 Bewertungen
Bewertung vom 12.03.2011
Sayuri
Bargmann, Carina

Sayuri


sehr gut

Carina Bargmann kann man für ihr Werk nur bewundern. Die Phantasiewelt, die sie im Alter von gerade mal 17 Jahren geschaffen hat, ist wirklich sehr beeindruckend.

Das Buch beginnt mit einem rasanten Einstieg. Der Leser befindet sich, von dem kurzen Prolog mal abgesehen, sofort mitten im Geschehen. Da sich Marje und Milan zu dem Zeitpunkt bereits in der Zinade befinden und erst hinterher die Umstände aufgeklärt werden, die überhaupt erst dazu geführt haben, wird sofort Spannung aufgebaut. Diese zieht sich auch durch den ganzen Roman. Durch unerwartete Ereignisse und das Auftauchen neuer Personen bleibt die Handlung stets aufregend und fesselnd.

Die Charaktere sind alle wunderbar ausgebaut und vor allem sehr unterschiedlich. Marje hat ihre ganz eigene Art, die sie aber auch sehr real und sympathisch macht. Sie ist mutig, stark und hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Sie hat aber auch eine sehr sensible Seite, ist hilfsbereit und macht sich große Sorgen um ihre Freunde und Familie.
Kiyoshi ist ebenfalls eine sehr liebenswerte Figur. Am Anfang kann man ihn noch nicht so recht durchschauen, zumal er sich und seine Gefühle für Marje manchmal selbst nicht versteht. Sein innerer Kampf zwischen Zweifel und Vertrauen im Bezug auf Miro, der ihn aufgezogen hat, ist für den Leser nachvollziehbar und sehr realistisch dargestellt.
Sayuri und Suieen, über die man erst nach und nach langsam mehr erfährt, sind auch sehr interessante Charaktere.
Nicht zu vergessen das kleine Irrlicht Shio, das man im Laufe der Geschichte richtig lieb gewinnt.

Am Anfang ist es etwas schwierig sich die verschiedenen Namen einzuprägen, da sie doch sehr exotisch sind, genauso wie einige der Kreaturen. Nach einer Weile ist das Problem jedoch erledigt.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und der Wechsel zwischen langen und kurzen Sätzen macht das Lesen sehr angenehm. Auffällig, aber im positiven Sinne, sind vor allem die schönen Beschreibungen z.B. der Monde Turu und Lauryn, durch die man sich die Welt besonders gut vorstellen kann.

Einige Szenen werden aus verschiedenen Perspektiven dargestellt, wodurch der Leser die Ereignisse und Handlungen noch besser nachvollziehen kann. Teilweise werden bestimmte Geschehnisse auch erst im nächsten Kapitel und aus der Sicht einer anderen Person geschildert, sodass man sie aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann. Manchmal geht die Autorin dabei ein Stück zurück in die Vergangenheit und führt andere Charaktere erst zum Handlungsort hin, was ebenfalls zum Spannungsaufbau beiträgt.

Insgesamt ist das Buch sehr gut. An manchen Stellen hat es einen sogar zu Tränen gerührt, wie z.B. die Tapferkeit der Jugendlichen bei deren Hinrichtung. Auch das Ende war an sich sehr schön, vor allem als endlich das Geheimnis um Sayuri gelüftet wurde.

Einen Kritikpunkt gibt es aber leider doch: der Tod eines bestimmten Charakters ein paar Seiten vor Schluss. Um welche Figur es sich handelt soll an dieser Stelle nicht verraten werden, aber ihr Tod war völlig sinnlos. Der Tod einer Figur mag manchmal wichtig sein für den weiteren Handlungsverlauf, die Spannung, etc. In diesem Fall war er aber einfach nur überflüssig, vor allem da er so kurz vor Schluss überhaupt nicht mehr zu Handlung beitrug, sondern einfach nur sehr traurig stimmte.


Ohne diese eine und zugleich auch sehr kurze Szene wäre das Buch perfekt gewesen. Mit ihr ist es aber nichtsdestotrotz lesenswert und sehr zu empfehlen. Man darf also durchaus gespannt sein auf das nächste Werk dieser jungen und talentierten Autorin.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2011
Dienstags bei Morrie
Albom, Mitch

Dienstags bei Morrie


ausgezeichnet

Dienstags bei Morrie ist wahrscheinlich das bewegendste Buch, das ich je gelesen habe. Morries Einstellung zu den Dingen ist bewundernswert und lässt einen viel über sein eigenes Leben nachdenken. Wie würde man sich selbst an seiner Stelle verhalten? Natürlich wird man diese Frage nicht einfach beantworten können und trotzdem fragt man sich, ob man selbst den Mut hätte, so zu leben.

Für Morrie ist es nicht von Bedeutung, dass er völlig abhängig von anderen ist, obwohl auch er natürlich Momente hat, in denen er traurig oder verzweifelt hat. Doch er lässt sie hinter sich und sucht in jeder Situation auch das positive. Er will den Rest seiner Zeit sinnvoll nutzen und seine Weisheiten an Mitch und den Rest der Welt weitergeben.

Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen. Es ist, wie schon der Philadelphia Inquirer schrieb, ein Geschenk an die Menschheit!

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2011
Ich schreib dir morgen wieder
Ahern, Cecelia

Ich schreib dir morgen wieder


sehr gut

Ich schreib dir morgen wieder ist ein Roman, dem man erst etwas Zeit geben muss um sich zu entwickeln. Man sollte also lieber nicht so schnell aufhören oder den Roman beiseite legen, wenn er einem nicht gleich gefällt.

Der Anfang des Buches ist leider nicht so gut gelungen. Anstatt die Handlung nach einer kurzen Vorstellung der Figuren und der vorangegangenen Ereignisse voran zu treiben, überschüttet einen die Autorin mit langatmigen und ausschweifenden Beschreibungen und Details, die einfach nicht von Belang sind. Viele Informationen und Vergleiche am Anfang der Geschichte sind nicht nur uninteressant, sondern wirken teilweise sogar völlig deplaziert. Man stellt sich die Frage, wann endlich mal etwas passiert und möchte lieber etwas über die Handlung erfahren.

Nach etwa einem Viertel des Buches nimmt die Geschichte jedoch schließlich an Fahrt auf und wird immer besser. Von da an verzichtet die Autorin auf Ausschweifungen jeglicher Art und treibt stattdessen die Handlung voran. Sie geht mehr auf die Handlungen und Gefühle der Hauptfigur Tamara ein und was diese in ihrem neuen Heim erlebt oder wen sie kennen lernt.

Spannung kommt dann zum ersten Mal auf als Tamara das Geheimnis des Tagebuchs lüftet. Sie kann zunächst selbst nicht glauben, was sie dort in den Händen hält und was darin zu lesen ist. Doch als sich am darauf folgenden Tag alles bewahrheitet, was in dem Buch stand, lässt sie sich darauf ein und nutzt ihr Wissen um Fehler wieder gutzumachen bzw. sie gar nicht erst zu begehen.

Nach einer kurzen Zeit will sie ihr Leben aber wieder selbst in die Hand nehmen und hört auf das Tagebuch zu lesen, bis sie es schließlich doch wieder braucht.

Zum Ende hin wird die Geschichte noch spannender und beginnt den Leser richtig zu fesseln. Tamara hat genug von der ganzen Geheimnistuerei von Rosaleen und bemüht sich heraus zu finden, was da eigentlich vor sich geht und was sie alles vor ihr verbergen will. Je mehr sie dabei auflöst, desto mehr wird der Leser an die Seiten gefesselt und kann nicht mehr aufhören zu lesen, ehe er nicht endlich weiß, was für Geheimnisse Tamaras Tante verbirgt, und es sind tatsächlich nicht wenige!

Tamara, aus deren Sicht die Handlung auch geschildert wird, wächst dem Leser relativ schnell ans Herz, vor allem wegen der Veränderungen, die sie selbst an sich festgestellt hat. Aus dem verwöhnten und verzogenen reichen Mädchen ist durch diesen Schicksalsschlag ein besserer Mensch geworden, der nicht mehr nur an sich selbst denkt, sondern auch an ihre Mitmenschen. Obwohl manchmal noch ihr altes Verhalten durchschlägt, was sie dann sogar selbst bemerkt und hinterher meistens bereut, will sie mehr Rücksicht auf andere nehmen. Das macht sie zu einem sehr liebenswerten Charakter. Sie streift ihre alte Oberflächlichkeit ab und kümmert sich z.B. mehr um ihre Mutter, deren Zustand sich einfach nicht verbessert und Tamara große Sorgen bereitet.

Obwohl man bei Rosaleen von Anfang an merkt, dass irgendetwas an ihr und ihrem Verhalten faul ist, tappt man wie Tamara lange Zeit im Dunkeln. Man weiß nicht so recht, was man von ihr halten soll und ob sie einfach nur ein bisschen seltsam oder wirklich nicht normal ist. Sie will alles um sich herum kontrollieren und lässt Tamara fast keine Sekunde aus den Augen. Außerdem will sie stets um jeden Preis verhindern, dass Tamara sich mal allein mit Arthur unterhält oder irgendetwas in diesem Haus berührt, wen Rosaleen es nicht überwachen kann.
Was sich schließlich dahinter verbirgt, kommt für den Leser absolut unerwartet und sogar schockierend. Trotz aller Vermutungen kommt es wirklich völlig anders, als man es hätte ahnen können. Nie hätte man geglaubt, dass Rosaleen tatsächlich zu all dem fähig ist, was sie getan hat oder noch getan hätte.

9 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2011
Gefangene des Blutes / Midnight Breed Bd.2
Adrian, Lara

Gefangene des Blutes / Midnight Breed Bd.2


sehr gut

Gefangene des Blutes ist ein fesselndes und spannendes Werk, das man kaum noch aus der Hand legen kann, nicht nur bei Fans des Genres.

Wie man schon an der Twilight-Serie von Stephenie Meyer nur unschwer erkennen kann, sind Vampir-Geschichten im Kommen, das weiß auch Lara Adrian gut zu nutzen.
Ihr Roman enthält alles, was das Herz einer Frau höher schlagen lässt: starke, gut aussehende Männer, Liebe und Erotik, und das nicht zu knapp.

Die Geschichte um Tess und Dante ist nicht nur interessant, sondern auch prickelnd.

Die Autorin versteht es, die zwei Hauptfiguren in den Mittelpunkt zu rücken, ohne die allgemeine Handlung aus den Augen zu verlieren.

Da ich es leider nicht besser wusste, habe ich den zweiten Band der Reihe zuerst gelesen. Aber ich werde den ersten garantiert nachholen, mit Sicherheit auch den dritten lesen und die nachfolgenden Bände bestimmt auch gespannt erwarten!

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2011
Lucian
Abedi, Isabel

Lucian


ausgezeichnet

Lucian ist ein Jugendbuch, das sich nicht so einfach beschreiben lässt. Es ist kein gewöhnlicher Roman, weder eine einfache Liebesgeschichte noch ein wirklicher Fantasyroman. Lucian ist ein bisschen von allem und dennoch einzigartig.

Die Idee, die Isabel Abedi ihrem Roman zu Grunde legt ist wunderschön und eine sehr gelungene Abwechslung, wodurch sich dieses Jugendbuch stark von anderen Büchern des Genres unterscheidet. Sie erweckt darin eine Vorstellung, die auch einem einsamen Menschen das Gefühl geben kann nicht allein zu sein. Vor allem im Alter ist dies mit Sicherheit etwas, woran man sich gerne festhalten möchte.
Sie erklärt die Verbundenheit zwischen Lucian und Rebecca und warum sie nicht ohne einander sein können. Durch die wundervollen und detaillierten Beschreibungen von Isabel Abedi kann man sich diese Gefühle als Leser gut vorstellen und auch nachvollziehen. Man fühlt mit den beiden Hauptfiguren mit und kann sich in sie hinein versetzen. Durch die Ich-Perspektive gilt dies vor allem für Rebecca, deren Gedanken und Gefühle sehr gut dargestellt werden.

Rebecca ist auch eine sehr sympathische und reale Figur. Neben ihren Gefühlen für Lucian, kommen auch ihre Gefühle für die anderen Personen sehr gut zur Geltung.
Sie hat ein sehr gutes Verhältnis zu ihrer Mutter und deren Lebensgefährtin Spatz, aber auch zu ihrem Vater.
Gegenüber Sebastian, ihrem Ex-Freund, hat Becks starke Gewissensbisse. Sie will ihn nicht verletzen, kann ihm aber auch die Sache mit Lucian nicht erklären, zumal sie sie ja selbst nicht wirklich begreifen kann.

Lucian hingegen ist ein sehr geheimnisvoller Charakter, den man nicht so leicht durchschauen kann. Er hat Angst vor seinen Gefühlen für Becky und fürchtet Schuld an ihrem Tod zu sein, weil er immer wieder davon träumt und in diesem Moment bei ihr ist. Deswegen geht er auch immer wieder auf Distanz, was er allerdings selbst nicht lange aushält. Je weiter er und Becks voneinander entfernt sind, desto größer ist der Schmerz, den sie dann empfinden. Aus diesem Grund folgt er ihr auch schließlich in die USA, obwohl er selbst mit dafür verantwortlich war, dass ihre Mutter sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zu ihrem Vater schickte.
Nach und nach lernt man aber auch Lucian besser kennen und vor allem seine Sorge um Rebecca und seine Liebe zu ihr machen auch ihn zu einer sehr liebenswerten Figur.

Für die Eltern von Becky entwickelt man als Leser eher zwiespältige Gefühle. Einerseits hasst man sie dafür, dass sie ihrer Tochter nicht glauben und sie mit aller Macht von Lucian trennen wollen. Andererseits versteht man aber warum sie so handeln, denn eigentlich wollen sie ihre Tochter einfach nur beschützen.

Die Handlung des Buches ist in drei Teile untergliedert. Im ersten Teil lernt man Rebecca und Lucian kennen und erlebt, wie sich die beiden Stück für Stück näher kommen bis hin zu ihrer plötzlichen Trennung, die den Leser vollkommen überrumpelt. Außerdem werden viele Fragen aufgeworfen, vor allem was Lucians Vergangenheit bzw. sein ganzes Wesen und seine Verbindung zu Rebecca betrifft. Des Weiteren gibt es auch in diesem ersten Teil schon viele spannende Wendungen und Ereignisse, mit denen man absolut nicht gerechnet hat.

Der zweite Teil handelt von der Zeit, in der Becky und Lucian voneinander getrennt sind. Er wird nicht mehr aus der Sicht von Rebecca erzählt, sondern besteht aus den Emails, die sie in dieser Zeit von ihren Freunden und ihrer Familie erhält.

Der dritte Teil wird dann wieder aus der Perspektive von Rebecca geschildert. In diesem letzten Teil finden Becks und Lucian wieder zueinander und alle Geheimnisse werden gelüftet. Endlich erfährt man, was Lucian ist und woraus diese Verbundenheit zwischen ihm und Becky resultiert. Man erfährt außerdem, was es mit den Träumen von Rebeccas Tod auf sich hat. Diesen Abschnitt gestaltet Isabel Abedi so spannend, dass man den Roman spätestens ab der Hälfte dieses dritten Teils gar nicht mehr aus der Hand legen kann.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2011
Isola
Abedi, Isabel

Isola


ausgezeichnet

Isola war mein erster Roman von Isabel Abedi und wird mit Sicherheit nicht der einzige bleiben. Isola ist so spannend und fesselnd, dass ich es in einem Zug durchgelesen und Stunden später noch darüber nachgedacht habe.

Bis auf ein paar kursive Stellen am Anfang mancher Kapitel, wird das gesamte Geschehen aus Veras Sicht erzählt. Dadurch kann man sich sehr gut in die Situationen hinein versetzen und bekommt ein Gefühl für die Atmosphäre auf der Insel.

Vera erzählt die Geschichte aus der Vergangenheit, weiß also schon, wie es ausgeht und spielt durch verschiedene Fragen immer wieder auf zukünftige Ereignisse an. Von Anfang an baut die Autorin so gezielt Spannung auf und sorgt dafür, dass der Leser eigene Vermutungen anstellt und unbedingt wissen will, wie es weiter geht. Teilweise locken einen diese Anspielungen durch bestimmte Wörter sogar auf falsch Fährten, sodass man etwas ganz anderes und vielleicht sogar viel Schlimmeres erwartet als im Endeffekt passiert.

Die kursiven Textstücke sind aus der Sicht einer anderen Person erzählt, deren wahrer Identität ich mir jedoch erst in den letzten Kapiteln des Buches bewusst wurde.

Die gesamte Handlung bleibt durchweg spannend und ist bis zum Schluss vollkommen unerwartet. Keine meiner Vermutungen bewahrheitete sich. Stattdessen wurden sie immer wieder über den Haufen geworfen und die Auflösung war mir bis zum Schluss ein völliges Rätsel.

Die einzelnen Charaktere sowie ihre Hintergründe sind sehr interessant und die meisten Jugendlichen sind sympathisch. Auch der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und Jugendsprache wird nur in wenigen, dafür aber durchaus passenden Momenten eingesetzt.


Isola ist ein unglaublich spannender Thriller, der sich sehr flüssig lesen lässt und Lust auf mehr macht. Der Roman ist sowohl für Jugendliche als auch für ältere Leser bestens geeignet und sorgt auf jeden Fall für Gänsehaut-Feeling!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2010
WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast
McMann, Lisa

WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast


sehr gut

Wake ist ein wirklich interessantes Jugendbuch, das jedoch ein paar widersprüchliche Gefühle beim Leser auslöst.

Die Handlung des Buches ist faszinierend und schafft es, den Leser mit jeder Seite zu fesseln. Nachdem man kurz in der Gegenwart verweilt und einen ersten Eindruck von der Protagonistin Janie bekommt, erfährt man ihre Vorgeschichte. Der Erzähler berichtet einem, wie Janie als Kind zum ersten Mal in einen fremden Traum hinein gezogen wurde und wie dies schließlich immer öfter passierte. Außerdem erfährt man, dass Janie eine schwere Kindheit hatte, da ihre Mutter Alkoholikerin ist und Janie deswegen eigentlich selbst für sich sorgen muss, und wie sie ihre beste Freundin Carrie kennen lernte.

Janie ist von Beginn an eine sehr sympathische Figur. Man kann sich gut in sie hinein versetzen und fühlt mit ihr. Es ist verständlich, dass sie ihre Fähigkeit bisher eher als Fluch empfindet, als als Gabe, und dass sie einfach nur normal sein möchte. Immerhin unterscheidet sie sich nicht nur durch ihre Fähigkeit von ihren Mitschülern, sondern war schon immer eher eine Außenseiterin, weil sie auf Grund ihrer armen Verhältnisse nie die neusten und schönsten Sachen kaufen konnte oder ähnliches.

Umso mehr freut man sich für Janie, als sie endlich jemandem die Wahrheit gesteht und er ihr sogar glaubt, da er sie selbst in seinem Traum gesehen hat. Von da an hilft Carl Janie wo er nur kann und verliebt sich auch in sie. Obwohl auch Carl sehr sympathisch ist, steht man ihm häufig auch skeptisch gegenüber. Es kursieren viele Gerüchte über ihn und da die gesamte Handlung aus der Perspektive von Janie erzählt wird, die lange Zeit nicht weiß, was sie von Carl halten soll, weiß auch der Leser nicht, was davon stimmt und was völlig aus der Luft gegriffen ist. Trotzdem merkt man an seinen Taten und seinen ständigen Bemühungen um Janie, dass er einen guten Charakter hat und wirklich viel für sie empfindet.

Im Verlauf der Handlung wird Janie immer bestrebter ihre Fähigkeit endlich zu kontrollieren. Zunächst leiht sie sich verschiedene Bücher zum Thema Träume aus und versucht selbst eine Lösung zu finden. Diese Versuche bleiben zunächst aber leider erfolglos. Doch Janie gibt nicht auf und bekommt schließlich sogar unerwartete Hilfe von jemandem, der wohl dieselbe Fähigkeit gehabt hat. Es gelingt ihr zwar noch nicht, sich den Träumen anderer zu entziehen. Sie lernt jedoch, wie sie den Träumenden helfen und sich dabei gleichzeitig aus deren Träumen befreien kann.

Vor allem zum Ende hin steigert sich die Spannung noch einmal und auch das Geheimnis um Carl wird noch gelüftet. Man kann das Buch nicht eher wieder aus der Hand legen, bis man endlich weiß, wie dieser erste Band um Janie und Carl endet und ist sogar ein wenig enttäuscht, dass es schon so schnell vorbei ist.

Leider gibt es jedoch auch einen Kritikpunkt: Den Schreibstil. Die Einteilung in Kapitel, Tage und Uhrzeiten an sich ist noch gelungen und vermeidet etliche Beschreibungen darüber, wie viel Zeit vergangen oder welcher Tag gerade ist.
Für die einzelnen Textabschnitte gilt dies aber leider nicht. Das Buch besteht größten Teils aus vielen, sehr kurzen Sätzen, was sehr abgehackt wirkt. Dadurch kann trotz der fesselnden Handlung kein rechter Lesefluss entstehen. Das ist wirklich schade. Das Lesen wäre angenehmer gewesen, wenn man mehr auf eine abwechslungsreichere Satzstruktur geachtet hätte.

Wake ist ein sehr gelungener Auftakt zu einer Trilogie, die man mit Sicherheit weiterverfolgen wird. Lisa McMann kann vor allem durch ihre sympathischen und gut ausgebauchten Charaktere sowie durch eine Handlung, die den Leser in ihren Bann zieht, überzeugen. Lediglich der Schreibstil gibt Anlass zur Kritik.

Dadurch ist Wake zwar kein fantastisches Buch, aber immer noch ein sehr gutes, das noch viel Potenzial für die Fortsetzung bietet.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2010
Wunderhund
Lee, Ingrid

Wunderhund


ausgezeichnet

In Wunderhund erzählt Ingrid Lee nicht einfach nur die Geschichte von einem Hund und seinem Herrchen, sondern regt auch zum Nachdenken an. Dabei gelingt es ihr jedoch stets, alles so darzustellen, dass auch Kinder es mühelos verstehen können, ohne dabei an sprachlichem Niveau zu verlieren, sodass die Geschichte nicht nur für Kinder geeignet ist.

Im Vordergrund steht natürlich die Geschichte um Mackenzie und seinen Hund Cash. Beide bauen eine tolle Beziehung zueinander auf, die aber auch realistisch dargestellt wird. Sie lieben einander und sind wie Freunde, bleiben aber dennoch Herrchen und Haustier. Man muss also keine Angst haben, dass Cash allzu sehr vermenschlicht wird und die Handlung damit zu lächerlich wird.

Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, hauptsächlich aus der Sicht von Cash oder Mackenzie. Einige Kapitel werden aber auch aus der Sicht anderer Figuren beschrieben.

Mackenzie ist ein typischer 11-jähriger Junge, der aber in nicht allzu schönen Verhältnissen aufwächst. Seit seine Mutter gestorben ist, wurde es mit seinem Vater immer schlimmer und nachdem sein Bruder Kid von zu Hause abgehauen ist, muss Mackenzie alleine mit seinem Vater zu Recht kommen. Doch trotz des alkoholsüchtigen, aggressiven Vaters ist Mackenzie ein lieber und netter Junge. Umso mehr freut man sich für ihn, als Cash in sein Leben tritt und ihm Freude schenkt. Dabei kann man sich stets gut in Mackenzie hinein versetzen.

Die Kapitel aus der Sicht von Cash sind ebenfalls gut gelungen. Obwohl Cash als sehr intelligenter Hund dargestellt wird, hat man trotzdem nie das Gefühl, dass man es gerade nicht mehr mit einem Hund zu tun hat. Ingrid Lee beschreibt die Gedanken und Gefühle von Cash so, wie sie ein Hund vielleicht wirklich haben könnte. Das macht die Geschichte sehr realistisch.

Die Sprache ist relativ einfach, da es sich ja schließlich um ein Kinderbuch handelt. Sie ist aber auch nicht völlig anspruchslos, sodass sie auch für Erwachsene gut zu lesen ist.

Neben der berührenden Geschichte um Cash und Mackenzie, geht Ingrid Lee aber unterschwellig auch auf andere Themen ein. Diese verbindet sie so geschickt mit der Handlung, dass auch Kinder es mitbekommen und begreifen können. Besonders wichtig ist dabei das Thema Kampfhunde, zu denen auch Pitbulls wie Cash zählen. Sie geht dabei auf verschiedene Ansichten ein, zeigt aber auch auf, dass nicht die Hunde die Schuldigen sind, die man bestrafen sollte, sondern die Besitzer. So stellt sie z.B. besonders realistisch dar, dass viele Hunde gar nicht selbst kämpfen wollen, sondern von ihren Besitzern dazu gezwungen und darauf trainiert werden, damit sie bei Hundekämpfen Geld machen können. Und wenn die Hunde nicht mehr können, werden sie weggeworfen, als wären sie nur ein benutztes Taschentuch.

Sie macht deutlich, dass viele Menschen einfach nur Vorurteile haben und was diese Vorurteile anrichten können. Dabei stellt sie aber auch gleichzeitig klar, dass nicht alle Menschen gleich sind und man nicht alle, weder Mensch noch Tier, über einen Kamm scheren kann.

Das Ende ist der Autorin besonders gut gelungen. Sie lässt Cash zu einer kleinen Heldin werden, die die verbohrten Menschen wieder wach rüttelt und ihnen zeigt, dass Pitbulls nicht zwangsläufig immer brutale, aggressive Kampfhunde sein müssen, sondern auch intelligente und liebenswerte Haustiere sein können, genau wie andere Hunde auch und schafft es sogar den Leser zu Tränen zu rühren.

Wunderhund ist ein wirklich gelungenes Kinderbuch, das man einfach nur empfehlen kann. Ingrid Lee erzählt darin eine wundervolle Geschichte, die einen zutiefst berührt und dazu auch noch sehr lehrreich ist. Gerade das ist für ein Kinderbuch besonders wichtig, da man Kindern so bestimmte Werte vermitteln kann, ohne sie mit irgendwelchen Erklärungen zu langweilen.

Es ist ein bewegendes Kinderbuch, das nicht nur Kindern und Hundeliebhabern gefallen wird, sondern auch Erwachsene noch zum Nachdenken anregen kann.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2010
Ascheherz
Blazon, Nina

Ascheherz


ausgezeichnet

Gleich zu Beginn gelingt es Nina Blazon den Leser mit ihrer tollen Beschreibung eines fantastischen Theaterstücks zu fesseln. Man möchte am liebsten selbst im Publikum sitzen um es mit eigenen Augen sehen zu können. Vor allem die Vorstellung, wie die verschiedenen Tiere an dem Stück mitwirken, lässt einen nicht so schnell los.

Das gleiche gilt für die Handlung. Die Geschichte um Summer - oder wie auch immer sie heißen mag, denn das weiß sie ja zu Beginn der Geschichte nicht - zieht einen sofort in ihren Bann. Gespannt verfolgt man Summers Reise mit und wie sie Stück für Stück mehr über sich herausfindet. Neben den (Alp)Träumen hat Summer ab und zu so etwas wie Erinnerungsblitze und sieht plötzlich Bilder aus vergangenen Zeiten. Noch kann sie die verschiedenen Bilder und Szenen jedoch nicht zusammensetzen.
Es ist interessant zu lesen, wie schnell und geschickt Summer ohne Probleme die Identität wechseln kann. Es gelingt ihr mühelos andere Dialekte anzunehmen und in eine neue Rolle zu schlüpfen. Auf jede Frage kann sie stets schnell mit einer glaubwürdigen Lüge antworten und kann so die meisten Menschen in ihrer Umgebung ohne weiteres täuschen. Nur wenigen Menschen gelingt es Summer zu durchschauen.

Summer hat außerdem einen sehr starken Charakter. Sie ist stets darum bemüht andere ihre Ängste und Schwächen nicht spüren zu lassen. Im Laufe des Romans entwickelt sie sich aber auch weiter und beginnt anderen Menschen mehr Vertrauen entgegen zu bringen und sich selbst mehr zu öffnen, vor allem Anzej gegenüber.

Der Blutmann ist ebenfalls ein sehr interessanter Charakter, hinter dem sich weit mehr verbirgt, als es zunächst den Anschein hat. Das erkennt auch Summer Stück für Stück, als sie dabei ist aufzudecken, warum er hinter ihr her ist und was die Beiden miteinander verbindet.

Zum Ende hin gewinnt das Buch immer mehr an Fahrt und auch die Spannung steigert sich. Nachdem Summer herausgefunden hat, wer oder was sie ist, ist es damit nämlich nicht getan. Sie muss versuchen ihre gesamten Erinnerungen zurück zu gewinnen um eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, die über Leben und Tod entscheidet. Außerdem gibt es auch zwischen ihr und dem Blutmann immer noch Geheimnisse, die es aufzudecken gilt.
Die Auflösung dieser Umstände ist unerwartet und besonders gut gelungen. Wie sich die ganze Geschichte entwickelt und wie die Fäden alle zusammenhängen, war völlig unvorhersehbar und überrascht nicht nur, sondern gefällt auch. Alles ist irgendwie miteinander verbunden und ergibt erst zusammen einen Sinn.
Einige wenige Zusammenhänge bleiben dem Leser allerdings bis ganz zum Schluss verborgen und fügen sich erst dann zu einem Gesamtbild zusammen.
Das Ende des Romans überzeugt ebenfalls und stellt den Leser voll und ganz zufrieden.

Natürlich fehlt es auch nicht an einer Liebesgeschichte, die sich, anfänglich noch unbemerkt, schließlich durch das gesamte Buch zieht und viele romantische Momente beschert. Sie stellt den Leser aber auch vor viele Fragen. Mehr Informationen würden an dieser Stelle jedoch viel zu viel verraten.

Die Welt, die Nina Blazon in Ascheherz erschaffen hat, und die Kreaturen die darin leben, sind einzigartig und faszinierend. Man saugt jedes Wort darüber auf und möchte möglichst alles entdecken, was es darin zu entdecken gibt. Das bezieht sich wohl auf die Menschen und Wesen, als auch auf die Länder und Städte, die die Autorin erschaffen hat.

Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus Faunblut, was natürlich besonders für Fans des Buches etwas ganz besonderes ist.


Ascheherz ist ein großartiger Fantasy-Roman, der in keinem Regal von Fans des Genres fehlen sollte!

5 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.