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cho-ice
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Ich liebe gute Bücher! :-)

Bewertungen

Insgesamt 229 Bewertungen
Bewertung vom 15.06.2015
Alles würd ich für dich tun!
Walch, Helmut; Holzmann, Angela

Alles würd ich für dich tun!


ausgezeichnet

Paul, der große braune Bär, liegt mit einer verletzten Pfote und schlimmen Schmerzen im Bett. Seine Freunde besuchen ihn und machen nacheinander Vorschläge, was sie tun könnten, damit es ihm besser geht. Doch nichts sagt dem grummeligen Bären zu. Da meldet sich als Letztes das Schaf und findet die richtigen Worte, um auszudrücken, dass sie alle es gut mit dem Bären meinen und sich wünschen, dass er schnell wieder gesund wird. Am Ende liegen sich die Freunde in den Armen.

Dieses wunderschöne Bilderbuch für Kinder ab 3 Jahren ist wirklich etwas Besonderes. Auf kindgerechte Weise beschreibt es die Hilflosigkeit, die man als Außenstehender empfindet, wenn Freunde oder Familienmitglieder krank sind und man eigentlich nichts dagegen tun kann. Ebenso bringt „Alles würd ich für dich tun!“ gut auf den Punkt, dass selbst die gut gemeinten Hilfsangebote von Freunden nicht immer für eine Verbesserung der Situation sorgen. Das versöhnliche Ende zeigt schließlich auf, dass man in so einem Fall dem Kranken auf einer anderen Ebene aber sehr wohl begegnen kann und ehrliches Mitgefühl wirklich Balsam für die Seele ist.

Helmut Walch und Angela Holzmann haben hier ein echtes Juwel zustande gebracht – da wünscht man sich direkt mehr von diesem Autorengespann!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.05.2015
Hochsensible in der Partnerschaft
Schorr, Brigitte

Hochsensible in der Partnerschaft


ausgezeichnet

Vorneweg möchte ich festhalten, dass ich NICHT zur Gruppe der hochsensiblen Menschen (HSP) gehöre und somit eher zur sekundären Zielgruppe dieses Ratgebers von Brigitte Schorr. Dennoch habe ich die Lektüre als sehr wertvoll empfunden und kann das Buch nachdrücklich auch normalsensiblen Lesern empfehlen, die Hochsensible verstehen und lieben wollen.

Die Autorin Brigitte Schorr forscht bereits seit geraumer Zeit in dem Bereich der Hochsensibilität und hat bereits eine Reihe von Büchern dazu veröffentlicht. Hier widmet sie sich intensiv dem Thema Liebesbeziehungen und Partnerschaft. Auffallend ist die angenehme, feinsinnige Schreibweise – selten habe ich einen so gut geschriebenen Ratgeber gelesen (und ich lese gern und häufig Sachbücher!). Immer wieder streut Schorr äußerst anschauliche Bilder und Vergleiche in ihre Ausführungen ein, die es leichter machen, die Gedankenwelt und das Gefühlsleben von HSPlern nachzuvollziehen. Dabei erzählt sie auch an einigen Stellen aus ihrem eigenen Leben oder dem ihrer Klienten, was die Theorie lebendig werden lässt.

Die kurzen Kapitel sind meist sehr gehaltvoll, sodass ich empfehlen kann, das Buch eher langsam und portionsweise zu lesen. An manchen Stellen hätte ich mir eine bessere Aufteilung gewünscht, denn der Hauptteil („Wie Hochsensibilität ihre Partnerschaft beeinflusst“) ist mit 15 (!) Unterpunkten doch sehr ausufernd und unübersichtlich geraten. Dies ist aber auch mein einziger Kritikpunkt und wohl eher dem Lektorat als der Autorin zuzuschreiben.

„Hochsensible in der Partnerschaft“ bietet neben einer Fülle an Informationen über Hochsensibilität viele gelungene Tipps zur Lösung von Konflikten in einer Beziehung und praktische Ermutigung zum Durchstehen schwieriger Zeiten. Auch wenn das Buch in einem christlichen Verlag erschienen ist, wird der Glaube hier kaum thematisiert, sodass es sich auch gut für Außenstehende oder Kirchenferne eignet.

Mir bleibt nur noch zu wünschen, dass es bald auch Bücher über Hochsensibilität gibt, die speziell für Normalsensible geschrieben sind …

Bewertung vom 21.05.2015
Frauen beten anders
Larsen, Claudia;Bee, Zoë

Frauen beten anders


ausgezeichnet

„Frauen beten anders“ lässt sich schwer in eine Kategorie einordnen. Es ist auf jeden Fall nicht nur ein Buch über das Gebet, auch wenn die Fotos darin alle gemeinsam haben, dass sie Frauen an ihren Lieblingsorten und in ihren Lieblingsposen beim Beten zeigen. Die Gestaltung der Seiten ist vom Prinzip her immer gleich: Zwei Seiten enthalten ein oder mehrere Fotos derselben Frau und den Dingen, die ihr in ihrer Gebetszeit wichtig sind; außerdem erfährt man ihr Alter und ihren Beruf. Ergänzt wird dies durch in der Ich-Form geschriebene kurze (!) Begleittexte. Der Anhang enthält außerdem den inzwischen recht bekannten „Liebesbrief des Vaters“ und weitere bekannte und unbekannte Gebete.

Auch wenn die hübsche Braut auf dem Buchdeckel leider nicht selbst im Buch auftaucht, ist „Frauen beten anders“ zunächst einmal in ästhetischer Hinsicht ein unheimlich ansprechendes Buch! Die Gestaltung wurde mit viel Liebe UND Professionalität vorgenommen – sicher nicht zuletzt, da Claudia Larsen als Profifotografin alle Bilder selbst geschossen hat. Man merkt: Hier haben sich zwei Autorinnen gefunden, denen ihr einzigartiges Projekt wirklich am Herzen liegt.

Auffallend ist außerdem die Vielfältigkeit der porträtierten Frauen: Sie passen nämlich NICHT in das weißhäutige Einheitsschema, das man von einem Projekt zweier Schweizerinnen erwarten würde. Eine stattliche Anzahl kommt aus ganz anderen Kulturkreisen, viele sind dunkelhäutig in allen Nuancen. Ebenso drücken auch die Texte zu den Bildern sehr Unterschiedliches aus: Mal sind sie ein kurzer Abriss der Lebensgeschichte oder wichtiger Lebensstationen, mal Gedanken, die der abgebildeten Frau wichtig geworden sind, oft auch Lieblingsbibelverse oder häufig formulierte Gebete/Gebetssätze. Manchmal hätte ich mir die Texte noch länger gewünscht, weil sie eben nur einen ganz kurzen Abriss bilden und man ahnt, dass sich dahinter noch eine viel längere, weit umspannendere Geschichte verbirgt.

„Frauen beten anders“ hat mich wegen seiner wunderschönen Aufmachung sofort angesprochen und auf unerwartete Weise auch in meiner persönlichen Zeit mit Gott inspiriert. Es tat mir gut, nach einigen Seiten und Kurzporträts innezuhalten und die Gedanken und Gebete auf mich wirken zu lassen, sie selbst im Gebet zu reflektieren und nachklingen zu lassen.

Ich ziehe meinen Hut vor dem Fontis-Verlag, weil er sich getraut hat, solch ein ungewöhnliches Buch zu publizieren und empfehle es jeder Frau, die schöne Dinge liebt und Sehnsucht nach Gott und neuen Gedanken zum Thema Gebet hat.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.05.2015
Die Kreuzträgerin 01
Schwarz, Lydia

Die Kreuzträgerin 01


ausgezeichnet

Dystopien á la „Die Tribute von Panem“ sind momentan äußerst angesagt. Im christlichen Bereich machen sie sich allerdings bisher äußerst rar. „Die Kreuzträgerin“ ist das erste mir bekannte Buch dieser Art, das von einer deutschsprachigen Autorin stammt. Lydia Schwarz legt ein beeindruckendes, vielversprechendes Debüt vor. Die Lobeshymnen auf dem Cover versprechen nicht zu viel, auch wenn sie etwas ungewohnt sind.

Die zentrale Figur der Geschichte ist die Studentin Anna, die im Europa des 22. Jahrhunderts lebt. Es gibt keinen Krieg und keine Ungerechtigkeit mehr – für alle wird gesorgt, niemand auf der Welt muss hungern und es regieren Freiheit, Frieden und Toleranz. Auch Krankheiten gehören scheinbar der Vergangenheit an. Doch dann wird Annas „schöne neue Welt“ jäh infrage gestellt durch einen geheimnisvollen Fremden, der ihr einen Zettel zusteckt und kurz darauf verschwindet. Entgegen aller Vernunft macht sie sich auf die Suche nach Wahrheit … und entdeckt dabei Ungeheuerliches. Bald kann sie nicht mehr genau sagen, wer Freund und wer Feind ist, doch bewusst begibt sie sich in Lebensgefahr, als sie tiefer in das Geheimnis um das Kreuz und seine Anhänger eindringt.

„Die Kreuzträgerin“ besticht durch einen sehr dichten Schreibstil und eine gut durchdachte und umgesetzte Storyline. Es ergeben sich nahezu keine Logiklücken; die Zukunft wird in vielen Details fantasievoll beschrieben und die Charaktere wirken authentisch. Man fühlt mit Anna mit und kann sich gut in sie hineinversetzen. Dabei tappt man wie sie lange im Dunkeln darüber, wer in ihrem Umfeld wirklich vertrauenswürdig ist.

Auch wenn das Buch am Ende zu einem vorläufigen Abschluss kommt, bleibt doch einiges offen und die Autorin hat bereits verraten, dass ein zweiter Teil gerade geschrieben wird. Ich freue mich schon darauf und kann mich den Lobeshymnen nur anschließen!

Bewertung vom 15.04.2015
Die Liebe findet dich
Rivers, Francine

Die Liebe findet dich


ausgezeichnet

Abras Leben in dieser Welt beginnt in den 1940er Jahren, als ihre Mutter sie bei Nacht und Nebel unter einer Brücke in der kalifornischen Kleinstadt Haven zurücklässt. Sie wird gefunden von Pastor Zeke Freeman, der sie auf Bitten seiner Frau Marianne in ihre Familie aufnimmt, die von da an zu viert ist. Der neue große Bruder Joshua schließt sie wie alle anderen Familienmitglieder sofort ins Herz.

Doch als ihre Ziehmutter stirbt, kommt Abra in eine andere Familie in derselben Stadt. Sie fühlt sich verraten und entfernt sich immer mehr von allen, die sie lieben und lieben wollen. Als sie mit 16 Jahren den charismatischen, draufgängerischen Dylan kennenlernt, lässt sie nur zu gern alles hinter sich, um ihm zu folgen – nach Hollywood, wo seine Mutter als berühmt-berüchtigte Klatschreporterin lebt. Bald führt sie ein Leben an der Seite der Reichen und Berühmten und schließlich scheint auch ihr eigener Durchbruch greifbar nah. Doch der Preis, den sie dafür zahlt, ist hoch. Erst als sie kurz vor dem Abgrund steht, erinnert sie sich … und muss sich entscheiden, welches Leben sie führen will.

„Die Liebe findet dich“ (engl. Titel „Bridge to Haven“ – herrlich mehrdeutig!) wurde von mir mit Spannung erwartet, da ich schon seit Jahren ein großer Fan von Francine Rivers bin. Meiner Meinung nach gibt es kaum eine Autorin, die so gut erzählen kann und historische Stoffe derart fabelhaft in die Gegenwart transportiert. Auch hier wird das Leben in den USA der 1940er bis 1960er Jahre eindrucksvoll und mit vielen Details dargestellt, sodass man auch als nicht-amerikanischer Leser ein gutes Gefühl dafür bekommt, was die Menschen zur damaligen Zeit bewegte.

Abras Geschichte hingegen ist zeitlos – und genau hierin besteht bei dieser Rezension mein Dilemma, denn ich kenne Francine Rivers erstes christliches Buch, „Die Liebe ist stark“, und schätze es sehr; es gehört zu meinen Lieblingsbüchern. Und ich kam nicht umhin, festzustellen, dass der Lebensweg beider Protagonistinnen sich sehr ähnelt. Natürlich wird hier eine ganz andere Zeitepoche beschrieben (der erste Roman spielt im 19. Jahrhundert), aber die Entwicklung, die beide Frauen machen, ist zweifellos vergleichbar. Ich persönlich fand das etwas schade, weil ich etwas völlig Neues erwartet hatte.

Wer jedoch „nur“ einen grandios geschriebenen, tief berührenden christlichen Roman lesen möchte, bei dem der Glaube eine zentrale und überzeugende Rolle spielt, wird von „Die Liebe findet dich“ mit Sicherheit begeistert sein. Ich kann es ohne Abstriche jedem erwachsenen Leser empfehlen (einige Geschehnisse in diesem Buch sind sehr drastisch, sodass ich es guten Gewissens keinem Teenager schenken würde).

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.03.2015
Das bittersüße Leben
Evans, Sara; Hauck, Rachel

Das bittersüße Leben


ausgezeichnet

Sara Evans ist in den USA eine bekannte Country-Sängerin; von Rachel Hauck sind bereits einige Romane auf Deutsch erschienen (zuletzt: „Es war einmal ein Prinz“ – ihr Name ist auf dem Buchrücken übrigens falsch geschrieben). Mit „Das bittersüße Leben“ legt das Autorinnenduo einen herausragenden und sehr berührenden Roman über die Kraft der Vergebung und Gnade vor.

Der Roman arbeitet mit vielen Rückblenden. Erst nach und nach kommt das ganze Ausmaß der Entzweiung und Verzweiflung ans Licht, die Jade empfindet. Evans und Hauck gelingt es –auch durch Perspektivwechsel – beide Hauptfiguren für den Leser nachvollziehbar zu zeichnen, obwohl beide so unterschiedlich sind. Besonders beeindruckt haben mich die Beschreibung der Panikattacken – man spürt beim Lesen förmlich die Beklemmung, die Jade erfasst – und der Gotteserfahrung/begegnung, die eine der Protagonistinnen macht (ich will ja nicht zu viel verraten …).

„Das bittersüße Leben“ ist leider im Moment nur antiquarisch erhältlich; das Lesen dieser tiefgründigen Geschichte über das Erbe bzw. die Erben der 1968er-Generation, über gescheiterte Träume, zerbrochene Herzen und einen Gott, der jeden Schmerz heilen kann, lohnt sich aber.

Bewertung vom 15.02.2015
Beten
Douglass, Klaus

Beten


gut

Klaus Douglass, ehemaliger Pfarrer und heute recht erfolgreicher Autor, wagt in „BETEN“ den Selbstversuch und überprüft darin seine eigene These bzw. vollmundige Aussage, dass es über 50 Arten gibt, auf die man beten kann. Das Buch ist im Tagebuchstil geschrieben und erinnert ein bisschen an Hanna Schotts „Monotasking“, das im selben Verlag erschienen ist. Am Ende jedes Tages findet sich eine kurze Übersicht der Gebetsform inklusive persönliche Benotung durch Douglass, außerdem verwandte Gebetsarten. Im Anhang ist außerdem eine Auflistung von über 100 (!) Arten zu beten für alle, die noch weiter forschen und experimentieren möchten.

Es ist schon wirklich lange her, dass ein Buch derart zwiespältige Gefühle bei mir hervorgerufen hat. Ein Selbstversuch, wie Klaus Douglass ihn unternommen hat, muss zwangsläufig subjektiv ausfallen, keine Frage. Doch ich hatte mir insgesamt mehr erhofft. Manches hat mich zweifellos berührt und einige Zeilen haben sogar ihren Weg in mein Tagebuch gefunden. Doch vieles kratzte meinem Empfinden nach nur an der Oberfläche, was sicherlich auch damit zu tun hatte, dass mir Douglass´ persönlicher Zugang zum Glauben und Frömmigkeitsstil in vielen Punkten fremd waren.

An manchen Versuchstagen haben mir seine Ehrlichkeit und Offenheit, auch jenseits seiner Wohlfühlzone und konfessionellen Grenzen zu suchen, gut gefallen. An anderen wirkte der Autor wieder zu überzeugt von sich und seiner Meinung als dass mich das hätte ansprechen können. Da es sich außerdem um eine Neuauflage handelt (das Buch wurde erstmals 2011) veröffentlicht, ist mancher Bezug schon wieder veraltet, z. B. auf den Papst.

„Beten“ hat zwar keine klar definierte Zielgruppe, doch nach dem Lesen hatte ich den Eindruck, es ist für Menschen jenseits der 45 geschrieben, die einen eher landeskirchlichen Hintergrund haben. Im Buch wird der Leser konsequent gesiezt und als ehemaliger Pfarrer neigt Douglass leider auch dazu, in seinen Tagesabschnitten kleine Minipredigten zu halten. Das fand ich persönlich nicht so toll und teils auch langatmig. Manches hat mich darüber hinaus irritiert – warum muss man als bekennender Christ das Beten mit den 99 Namen Allahs praktizieren?!

Die Idee an sich, 50 verschiedene Arten des Gebets auszuprobieren, finde ich sehr gut. Sicher kann man auch für sein persönliches Gebetsleben gute Anregungen mitnehmen – ich habe das trotz aller Kritik auf jeden Fall getan und werde sicher mal die ein oder andere vorgestellte Form des Gebets ausprobieren. Wer allerdings hoffen sollte, hier möglicherweise Anregungen für die Jugendarbeit zu finden, ist mit Pete Greigs Buch „Red Moon Rising“ definitiv besser beraten.

Bewertung vom 05.01.2015
Das Haus an der Küste
Rubart, James L.

Das Haus an der Küste


sehr gut

Micha Taylor ist ein äußerst erfolgreicher, junger Unternehmer, dem es im Leben an nichts zu fehlen scheint. Doch seine Welt gerät aus den Fugen, als er eines Tages einen Brief von seinem bereits vor Jahren verstorbenen Großonkel Archie erhält, der ihm ein Haus vermacht hat. Um sich ein Bild von diesem unerwarteten Geschenk zu machen, fährt Micha nach Cannon Beach – ohne die Absicht, dort zu bleiben. Aber nicht nur, dass das Haus wie für ihn gemacht zu sein scheint; es geschehen auch allerhand merkwürdige Dinge. Neue Räume tauchen plötzlich auf und verschwinden wieder. Räume, die ihn zwingen wollen, sich seiner Vergangenheit zu stellen, die er lieber in Vergessenheit ruhen lassen würde. Und dann sind da noch die Menschen, die Micha in Cannon Beach kennenlernt: der charismatische, herzliche Rick und die anziehende Sarah. Schon bald wird klar, dass nichts mehr bleiben wird, wie es einmal war …

„Das Haus an der Küste“ (im Original schlicht: „Rooms“) war mein zweiter Roman von James L. Rubart, nachdem ich zuerst „Das Vermächtnis des Zimmermanns“ gelesen hatte. Auch hier erwartet den Leser wieder eine gelungene Mischung aus wahrlich Fantastischem (weshalb das Buch für mich auf jeden Fall unter die Kategorie „Fantasy“ fällt) und echtem Tiefgang.

Die Geschichte ist faszinierend, fesselnd und insgesamt gut umgesetzt. An ein paar Stellen hätte man die Handlung vielleicht etwas mehr raffen können und nicht alle übernatürlichen Rätsel werden am Ende aufgelöst – dafür gibt es einen Stern Abzug. Große Klasse ist aber das inhaltliche Niveau des Romans. Der Glaube an Jesus Christus ist hier nicht nur eine Randerscheinung, sondern zentrales Thema und wird von zwei sehr unterschiedlichen Seiten beleuchtet. Im Mittelpunkt steht die Botschaft, dass Jesus gekommen ist, um den Menschen FREI zu machen, einschließlich aller Bindungen an die Vergangenheit und vergrabenen Verletzungen.

Selten ist mir ein Buch begegnet, in dem eine Geschichte über innere Heilung so gut umgesetzt wurde. Es ist wohl kaum möglich, beim Lesen nicht davon berührt zu werden – vorausgesetzt, man stört sich nicht an den Fantasy-Elementen. Von meiner Seite gibt es daher eine klare Kauf- und Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.12.2014
Patricia Green, ein Engel im Rotlichtviertel
Eriksson, Eleina G.

Patricia Green, ein Engel im Rotlichtviertel


ausgezeichnet

Dass Menschenhandel und Zwangsprostitution auch in Deutschland zum Alltag vieler Menschen gehören, wurde im Frühjahr 2013 heiß und quer durch alle Medien diskutiert. Der Spiegel titelte gar: „Bordell Deutschland – Wie der Staat Frauenhandel und Prostitution fördert“. Fakt ist: Die aktuelle Gesetzeslage öffnet Menschenhändlern Tür und Tor und stärkt nicht die Recht der sich prostituierenden Frauen, sondern eröffnet Schleusern und Zuhältern noch mehr Machtspielraum. Höchste Zeit, dass sich hier etwas bewegte … und es hat sich einiges bewegt. Unterschiedliche Initiativen sind entstanden bzw. wurden von der breiteren Öffentlichkeit vielleicht zum ersten Mal wahrgenommen, darunter z. B. Mission Freedom e. V. (gegründet 2011), Solwodi e. V. (gegründet 1987) oder auch der von Patricia Green 2008 gegründete Verein Alabaster Jar e. V.

Schon seit vielen Jahren ist Patricia Green, eine gebürtige Neuseeländerin, in den Rotlichtvierteln der Welt aktiv. 17 Jahre lang lebte sie in Thailand, wo sie "Rahab Ministries" gründete, eine christliche Straßenarbeit, die es sich um Ziel gesetzt hat, Frauen in Prostitution auf unterschiedliche Weise zu helfen und ihnen, wenn sie wollen, einen Ausstieg zu ermöglichen. Dort fiel ihr auf, dass viele Kunden "ihrer" Mädchen aus Deutschland kamen und tatsächlich führte Gott sie 2006 in die deutsche Hauptstadt Berlin, wo sie mit "Alabaster Jar e. V." eine ähnliche Initiative gründete. Darüber hinaus hat sie seit Jahren einen ausgedehnten, weltweiten Reisedienst. Sie informiert über die tatsächlichen Umstände der Sexindustrie und hilft bei der Neugründung von Diensten für sich prostituierende Frauen. Was mich bei der Beschreibung ihres Lebens besonders fasziniert hat, sind ihre Erfahrungen und Einsichten in die geistliche Dimension von Zuhälterei und käuflicher Liebe. Ja, die Finsternis und Macht des Bösen ist groß in diesem Bereich – aber Gottes Licht und rettende Wahrheit sind stärker!

Das vorliegende Buch wirkt zwar durch seinen Titel wie eine reine Biografie oder Hommage an diese bemerkenswerte Frau, tatsächlich ist es aber viel mehr als das. Schon der Schreibstil und die Aufteilung des Buches sind ungewöhnlich: Im Hauptteil beschreibt die Journalistin Eriksson in kurzen Abschnitten zwei längere Begegnungen mit Patricia Green und vermag den Leser dabei wirklich zu fesseln. Man kommt sich beim Lesen vor, als säße man mit ihnen im Café, ginge mit ihnen den Straßenstrich entlang, sähe selbst den Frauen in die Augen und höre ihnen zu.

Diese lebhaften Schilderungen werden ergänzt durch vertiefende Interviews mit Patricia und Kapitel zu Fakten und Informationen. Das Buch eignet sich daher auch hervorragend für alle, die sich näher mit der Thematik beschäftigen möchten und erste oder weiterführende Informationen suchen. Schade, dass das erst auf den zweiten Blick erkennbar wird.