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Benutzername: 
Kristin Friedrich
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Hof
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Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 375 Bewertungen
Bewertung vom 04.04.2012
Der Venuspakt / Licht & Schatten Bd.1
Krock, Jeanine

Der Venuspakt / Licht & Schatten Bd.1


gut

Die Kernhandlung ist schnell erzählt.
Es geht um Nuriya die ein Feenkind ist. Eigentlich hat sie gar keine Lust darauf, auch nur irgendetwas mit Magie zu tun zu haben. Doch sie ist aber nicht nur das, sondern etwas besonderes. Sie ist eine Tochter des Lichts und ist auserwählt worden den Venuspakt zu besiegeln.
Dann gibt es noch Kieran. Er gehört nicht zu den Feen. Ganz im Gegenteil er ist ein Vampir und auch nicht nur irgendeiner. Er ist dafür zuständig in der Welt der Magie für Recht und Ordnung zu sorgen. Denn dort gibt es Regeln um das allgemeine Gleichgewicht aufrecht zu halten und jeder der dagegen verstößt wird es bereuen.
Was aber wenn er selbst eine der Regel verstößt, weil er sich in die schöne Nuriya verliebt hat?

Das Buch ist meiner Meinung nach nur für richtige Fantasyfans etwas. Man kommt sonst sehr schwer in die Geschichte rein.
Die Erzählung wechselt die Sichtweise immer mal zu dem Feenkind Nuriya und dem Vampir Kieran. So erfahren wir aus unterschiedlichen Perspektiven den Verlauf der Geschichte und die Gedanken der verschiedenen Protagonisten.
Hinzu kommt, dass unsere Helden auch noch telepathische Unterhaltungen führen. Diese grenzen sich optisch überhaupt nicht ab und man hat als Leser so seine Schwierigkeiten dem Verlauf der Dinge gut folgen zu können.

So recht Spannend war die Story auch nicht. Ein Vampir verliebt sich in eine Vampir. Die beiden passen wegen äußeren Umständen eigentlich gar nicht zueinander, doch die Liebe ist stärker. Und dann gilt es noch den Venuspakt zu besiegeln.
Die Charakter sind nicht sehr plastisch und nachvollziehbar gezeichnet. Sie werden dem Leser ohne großes wenn und aber vor die Nase gesetzt und man fühlt sich einfach selber ohne Ahnung in die Geschichte hineingeworfen.
Dafür sind die Liebesszenen wieder sehr detailliert beschrieben. Das wirkt im Gegensatz zu allen anderen Abenteuern in dem Buch recht dick aufgetragen.

Eigentlich lese ich sehr gern von fantastischen Wesen wie Feen und Vampire und erlebe normalerweise mit Spannung deren Abenteuer mit. Aber mit "Venuspakt" bin ich einfach nicht warm geworden. Es war sehr anstrengend gedanklich bei den verschiedenen Handlungssträngen mitzukommen. Und doch, wenn man irgendwann die Hürden des Anfangs überwunden hat, ist das Buch dann sehr schnell gelesen und fasziniert dann doch ein wenig.
Aus dem Buch hätte man meiner Meinung nach auf jeden Fall mehr machen können. Schade eigentlich.

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2012
Die Komplizin
Corrigan, Eireann

Die Komplizin


ausgezeichnet

Finn geht es nicht gut. Sie leidet. Sie hat keine Lust mehr auf Schule und schon gar nicht auf ihre Mitschüler. Sie hat Sehnsucht nach ihrer verschwundenen besten Freundin. Das sieht ihr jeder sofort an.
Allerdings ist Finn auch die perfekte Schauspielerin. Denn was nur sie weiß und sonst kein anderer ist, dass sie zwar tatsächlich ihre beste Freundin vermisst, aber im Gegensatz zu allen anderen weiß sie wo Chloe steckt. Ja sie weiß es nicht nur, sie hat auch noch geholfen das ganze zu inszenieren. Warum man so etwas tut? Natürlich damit die tolle Chloe eine tolle Geschichte für das neue College hat, an dem sie sich bewerben will. Sie findet den Plan auch überhaupt nicht überzogen, sondern einfach nur genial.
Doch irgendwie klappt das dann doch nicht alles so wie geplant, oder bekommt Finn einfach nur Angst? Der perfekte Plan droht nun doch noch zu scheitern. Und es scheint alles aus dem Ruder zu laufen. War nun alles umsonst? Oder schaffen die beiden Teenager es doch noch den Kopf aus der Schlinge zu ziehen?

Wenn man am Buchregal vorbeigeht, muss man den Jungendroman einfach in die Hand nehmen. Der schwarzweiße Strudel ist sehr auffällig und weckt sofort Neugier.

Wir erfahren die ganzen Zusammenhänge der Geschichte aus der Sicht von Finn. Der Schreibstil ist natürlich recht einfach, wie es typisch für ein Jugendbuch ist. Dementsprechend liest sich das ganze sehr flüssig und schnell. Finn selbst wirkt sehr sympathisch. Sie ist hilfsbereit und würde nahezu alles für ihre beste Freundin Chloe tun. Chloe selbst scheint eher der egoistische und selbstverliebte Mensch zu sein. Schließlich erfindet sie eine Entführung, nur um einen spannende Geschichte für die Collegebewerbung zu haben.

Die Handlung selbst hielt ich zwischendurch doch für etwas überzogen. Allerdings muss man auch bedenken, dass es sich bei den Protagonisten um Teenager handelt. Da trifft man schnell mal eine irrationale Entscheidung oder schmiedet wie hier einen schlimmen Plan, mit fatalen Folgen. Führt man sich das vor Augen, ist wieder alles ganz klar nachvollziehbar. Welche Ereignisse und Konsequenzen jugendlicher Leichtsinn mitbringen kann, wird einem von in "Die Komplizin" ganz klar vor Augen geführt. Außerdem wird der Leser dazu gezwungen, sich Gedanken über den Wert einer Freundschaft zu machen. Wie weit kann man für die beste Freundin gehen? Wann ist es Zeit Stop zu sagen? Interessant und fesselnd ist es auf jeden Fall zu erleben, wie sich die Lage immer mehr zuspitzt.

Alles in allem hat mir das Jugendbuch von Eireann Corrigan sehr gut gefallen. Zwischendurch hielt ich den ganzen Verlauf der Geschichte etwas überzogen. Dennoch konnte mich die Handlung dann doch fesseln. Als es mich dann gepackt hatte, wollte ich mit dem lesen nicht mehr aufhören.
Mir sagt es immer sehr zu, wenn mich eine Geschichte zum nachdenken anregen kann und mich das gerade gelesene nicht sofort wieder loslässt. Und so war es hier auch.
Ich kann "Die Komplizin" nur weiterempfehlen.

Bewertung vom 04.04.2012
Wie der Löwe ins Kinderbuch flog ...

Wie der Löwe ins Kinderbuch flog ...


ausgezeichnet

Liebst du Kinder- und Jugendliteratur? Und wenn nicht, bist du bestimmt trotzdem eine Leseratte und hast zumindest mit Büchern aus diesem Genre angefangen, oder? Vielleicht hast du auch Kinder oder kennst andere junge Leser, die sich immer wieder gern von kindlichen Geschichten und Abenteuern verzaubern lassen?

Dann hast du hier schonmal den ersten Kaufgrund für "Wie der Löwe ins Kinderbuch flog". Denn viele Autoren von Kinder- und Jugendbüchern haben sich mal über die Schulter blicken lassen und erzählen ein bisschen aus dem Nähkästchen.
Wir erfahren einige Basisdaten von ihnen, wie zum Beispiel Geburtsdatum und Wohnort und wie sie überhaupt zum Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern gekommen sind. Was aber viel interessanter ist, sind ihre Ideenquellen. Denn unsere Lieblingsautoren lassen uns einfach mal einen riesengroßen Blick hinter die Kulissen werfen. Und Inspirationen können ganz schön unterschiedlich sein.
Während Will Fährmann überhaupt keine Nachteule ist, muss sich Jana Frey ihre Schreibzeit regelrecht erkämpfen.
Wir erfahren auch wo und wann die Erfinder unserer Lieblingsgeschichten arbeiten.
Insgesamt 90 Autoren lassen uns ganz nah miterleben, wie aus einer Idee eine tolle Geschichte wird.

Wir halten hier auch kein Buch in den Händen, dass man eben mal schnell in einem Rutsch durchliest, sondern eher etwas, wo man einfach so ab und zu mal drin schmökert.
Dabei können wir sehr viel Eindrücke über die verschiedenen Autoren sammeln. Außerdem kann der eine oder andere mit Sicherheit auch neue Autoren nicht nur kennenlernen, sondern sich auch noch hier und da einen Buchtipp abholen.

"Wie der Löwe ins Kinderbuch flog" ist auf jeden Fall etwas ganz besonderes. Das Buch ist für alle interessant, die sich nicht nur für das Lesen und das Schreiben interessieren, sondern auch neugierig auf interessante Informationen ihrer Kinder- und Jugendbuchautoren sind.
Ich kann euch das Buch nur wärmstens ans Herz legen. Es sollte bei keinem Buchliebhaber im Regal fehlen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2012
Schwestern der Angst
Mischkulnig, Lydia

Schwestern der Angst


gut

Eigentlich sollte man meinen, dass Schwestern zusammenhalten und sich über alles lieben. Schließlich ist Blut dicker als Wasser. Was aber wenn die jüngere immer all das bekommt, was sie sich in den Kopf gesetzt hat? Und was wenn aus Zuneigung und Liebe nur noch Verachtung, Wahn und Hass wird? So etwas passiert bei den ungleichen Schwestern Renate und Marie in dieser Geschichte. In ihrer Kindheit haben die beiden sich noch über alles geliebt und waren unzertrennlich. Renate hat ihre kleine Schwester ihr Leben lang vergöttert und hat ihr jeden Wunsch von den Lippen abgelesen. Und nicht nur sie. Marie hat von Kindesbeinen immer alles bekommen was sie wollte. Dabei wusste sie ganz genau, wie sie es anstellen musste. Renate hat sich dafür immer aufopfernd um sie gekümmert, während sie selbst immer wieder zurückstecken musste. Marie selbst gönnt ihrer großen Schwester natürlich überhaupt nichts. Selbst in der Liebe will sie immer das haben was die andere sich wünscht oder bereits hat. Stück für Stück verzweifelt Renate immer mehr und es breiten sich dementsprechend negative Gefühle in der armen Frau aus. Aber als Renate zum ersten Mal so richtig verliebt ist und ihr Angebeteter Paul sich für die süße und ach so wunderbare Marie entscheidet und die beiden eine perfekte Beziehung führen, ist für Renate das Maß endgültig voll...

"Schwestern der Angst" ist eine sehr beklemmende Geschichte über die Familie, erwachsen werden, Geschwisterliebe, Verständnislosigkeit, Wahnsinn, Misstrauen und sexueller Gewalt. Wir erleben den Konflikt, der liebenden großen Schwester, die die jüngere Marie eigentlich über alles liebt und doch immer mehr Hassgefühle für sie entwickelt und dabei immer mehr zu Psychopathin wird.

So traurig wie der Inhalt des Buches ist, so ist auch der Schreibstil der Autorin. Man kann die Geschichte nicht in einem Rutsch einfach mal durchlesen. Der Leser wird gezwungen, sich Gedanken über die Handlung zu machen und in sich zu gehen. Der Verlauf an sich wird nach und nach dramatischer und spitzt sich immer mehr zu.

Für mich zu bemängeln gab es nur die ellenlangen Kapitel. "Schwestern der Angst" selbst hat mir richtig gut gefallen. Mir ging die Geschichte sehr nahe und ich konnte alles auf mich einwirken lassen und mich hat das Ganze am Ende auch gar nciht mehr losgelassen. Wer also mal wieder etwas richtig tiefsinniges und auch trauriges, beklemmendes lesen möchte, dass einen so schnell nicht mehr loslässt, der ist ihr an der richtigen Adressse. Allerdings ist das ein Buch, dass einem womöglich in ein richtiges Stimmungstief reißt.

Bewertung vom 30.03.2012
Der Bestatter
Heib, Marina

Der Bestatter


gut

Die Gestaltung von "Der Bestatter" weckt richtig Neugier. Zunächst springt einem auf schwarzem Hintergrund der düstere Titel ins Auge. Die blutigen Chirurgenhandschuhe tun ihr übriges. Nach dem sehr vielversprechenden Klappentext, muss man das Buch einfach in die Hand nehmen und lesen.

Die Handlung selbst dreht sich zwar um ein sehr heikles Thema, allerdings kommt der ganze Tathergang doch recht flach daher, ohne sehr in die Tiefe zu gehen. Es geht um Pädophile und das ist eine so ernste Thematik, über dass sich wohl nicht einfach schreiben lässt. Umso wichtiger ist es für den Autor, sich behutsam mit viel Einfühlvermögen ans Schreiben heranzuwagen.
Der Schreibstil ist recht einfach und man sollte theoretisch richtig gut durch die Geschichte kommen. Leider will keine so rechte Spannung aufkommen. Die Story plätschert vor sich hin.
Ein weiterer Kritikpunkt ist leider, das die Protagonisten gar nicht die Chance haben dem Leser ans Herz zu wachsen. Sie sind einfach sehr flach gezeichnet.
Dennoch nimmt die Autorin kein Blatt vor dem Mund. Die Verbrechen selbst sind so gut beschrieben, das dem Leser doch das eine oder andere Mal richtige Gänsehaut überkommt und es einen schüttelt.

"Der Bestatter" erschien bereits 2006 unter dem Titel "Weißes Licht". Das wurde von vielen Lesern bemängelt, empfinde ich nicht als störend.

Ich habe den Thriller von Marina Heib in einem sehr rasanten Tempo durchgelesen, da der Schreibstil recht einfach war und mich doch das Ende des Buches interessiert hat.
Allerdings konnte mich "Der Bestatter" nicht so recht vom Hocker reißen. Wenn es nicht um so ein brisantes Thema gehen würde, könnte ich sagen, dass die Lektüre ein netter Schmöker für zwischendurch ist. So muss ich leider sagen, dass mich das Buch ziemlich enttäuscht hat. Ich habe mir zu Beginn einfach mehr mehr Spannung erhofft. Mal abgesehen vom Schreibstil fehlte mir überall ein bisschen was. Zu wenig Spannung, uninteressante Charakter und zu wenig tiefe bei wichtigen Stellen, dafür eine sehr direkte Ausdrucksweise. Wer nicht zu viel von dem Titel erwartet und nicht allzu verwöhnt von dem ein oder anderen richtig guten Thriller ist, der wird wohl nicht enttäuscht werden.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.