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Benutzername: 
misery3103
Wohnort: 
Bergheim

Bewertungen

Insgesamt 506 Bewertungen
Bewertung vom 11.09.2020
Being Young
Skåber, Linn

Being Young


ausgezeichnet

Uns gehört die Welt

„Ich war noch nie ein Fan von Menschen. Ich werde stumm und komisch, wenn ich mit ihnen zusammen bin.“

Für das Jugendbuch „Being Young“ hat die Autorin Linn Skaber Teenager zu ihrem Leben befragt. Aus diesen Interviews hat sie eine Sammlung authentischer Monologe gemacht, in denen die Pubertät auf berührende und oft komische Weise dargestellt wird. Kombiniert mit den sehr schönen Illustrationen von Lisa Aisato entstand so ein beeindruckendes Buch über die Träume, Wünsche und Realitäten, mit denen Jugendliche umgehen müssen.

Das Buch ist in 32 Kapitel aufgeteilt. In jedem Kapitel erfährt der Leser etwas über das Leben eines Jugendlichen. Das ist mal berührend, mal komisch – und es erinnert den Leser daran, wie sie war, diese Zeit, in der man von Kind zum Jugendlichen war. All die schwierigen Gefühle, das erste Verliebtsein, der irgendwie falsche Körper usw. Das Buch behandelt aber auch Themen wie Mobbing, Ungleichheit, Feminismus und Tod.

Ich wollte dieses Buch lesen, um zu lesen, wie sie ticken, die jungen Menschen von heute. Was ich bekommen habe, ist so viel mehr. Das Buch hat mich berührt, auch wenn die Lebensgeschichten zwischen Witz und Traurigkeit wechseln und so viele Facetten des Erwachsenwerdens zeigen, an die man gar nicht mehr denkt, wenn man erst mal erwachsen ist.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen – und ich glaube, dass es ein wichtiges Buch für junge Erwachsene ist. Auch weil sie hier sehen können, dass es nicht nur ihnen so geht, wenn sie sich einsam und anders fühlen. Ich mochte dieses Buch sehr und werde es gerne meiner Nichte weitergeben, die gerade einer dieser schweigenden Teenager ist, der die Augen verdreht und seufzt, weil man ihn nicht versteht.

Bewertung vom 08.09.2020
Keine Panik, ist nur Technik
Ait Si Abbou, Kenza

Keine Panik, ist nur Technik


sehr gut

Wie geht Technik?

Kenza Ait Si Abbou liebte schon als Kind Mathe. Heute ist sie Managerin für Robotik und künstliche Intelligenz und gefragte Rednerin, Jurorin und Moderatorin. In ihrem Buch „Keine Panik, ist nur Technik“ erklärt sie die schöne neue Welt. Warum ist es wichtig, die neueste Technik zu verstehen und mit ihr statt gegen sie zu leben?

Das Buch ist gut geschrieben – und so, dass auch Techniknerds wie ich das meiste auf Anhieb verstehen. Beginnend mit der kunterbunten Welt der Technik geht es über künstliche Intelligenz und Gesichtserkennung bis hin zur Liebe in Zeiten der Algorithmen.

Hier werden Themen behandelt, die für uns alle wichtig sind. Man erfährt, wie Versicherungsunternehmen Tarife errechnen, Computerprogramme über unser Geld entscheiden und die Gesichtserkennung uns auf Videoüberwachungsbändern wiederfindet. Das ist spannend und macht Spaß.

Obwohl es ein sehr technisches Buch ist, hat es mich gut unterhalten. Ich habe eine Menge über die schöne neue Welt gelernt und darüber, wie man sich schützen kann vor der permanenten Überwachung. Das ist wichtig, weil es eher noch zunehmen wird und unser Kühlschrank bald intelligenter scheint als wir selbst.

Ich habe das Buch gerne gelesen und fühle mich gut informiert. Der Klappentext ist überschrieben mit „Für IT-Girls und -Boys“, doch dieses Buch ist nicht nur für junge Menschen, sondern hat auch mir viel Neues erzählt. Gefällt mir!

Bewertung vom 06.09.2020
Kalmann
Schmidt, Joachim B.

Kalmann


ausgezeichnet

Gammelhai in Raufarhöfn

Kalmann ist der Sheriff von Raufarhöfn – so nennen ihn zumindest die Einwohner des kleinen Ortes. Denn Kalmann trägt einen Cowboyhut und einen Sheriffstern, wenn er durch den kleinen Fischerort läuft. Als er auf der Jagd ist, findet er eine große Blutlache. Da der „König“ des Ortes, Robert McKenzie, verschwunden ist, geht die Polizei bald davon aus, dass ihm dort etwas passiert ist. Doch was geschah wirklich in der Einsamkeit Islands?

Tja, was soll ich sagen? Kalmann ist mal ein Held, wie er einem selten in einem Buch begegnet. Er ist anders, etwas langsamer, die Leute sagen behindert, er selbst sagt etwas langsamer. Kalmann ist Jäger und Haifänger. Nachdem sein Opa ins Altenheim kam, ist Kalmann der Lieferant für den beliebten Gammelhai.

Ich kann auch sagen, dass ich Kalmann und seine oft etwas verworrenen Gedanken, in denen aber so viel Wahrheit zutage kommt, sehr mochte. Er ist liebenswert, auch wenn er eine aufbrausende Seite hat. Er kommt zurecht, auch wenn er dafür die Hilfe einiger Dorfbewohner braucht. Er liebt seinen Großvater, den er einmal wöchentlich im Heim besucht, er hat keine Freunde, wird aber von den Einwohnern seines Heimatortes gut behandelt.

Und ich kann außerdem sagen, dass ich diese Geschichte mochte. Obwohl man die ganze Zeit denkt, man weiß genau, wie alles enden wird, kommt es am Ende ganz anders als erwartet. Hier wird alles noch einmal auf den Kopf gestellt – und ich war wirklich baff über diese Wendung.

Das Buch hat mir sehr gefallen und mich in den Bann gezogen. Gut erzählt und voller skurriler, liebenswerter Charaktere. Gut!

Bewertung vom 05.09.2020
Wer auf dich wartet / DCI Jonah Sheens Bd.2
Lodge, Gytha

Wer auf dich wartet / DCI Jonah Sheens Bd.2


sehr gut

Wer ist der Mörder?

Beim Skypen mit seiner Freundin Zoe beobachtet Aidan einen Fremden und befürchtet sofort, dass Zoe etwas passiert ist. Er informiert anonym die Polizei, kann dort aber keine Adresse nennen, da er sie nicht kennt. Als Zoe gefunden wird, geht man zunächst von einem Selbstmord aus, doch dann stellt sich ihr Tod als Mord heraus. Wer hasste Zoe so sehr, dass sie sterben musste?

Schon bei ihrem Debutroman „Bis ihr sie findet“ hat mich Gytha Lodge mit ihrem Schreibstil und dem tollen Aufbau der Geschichte begeistert. Auch der Fall um die tote Zoe ist spannend und bietet eine Menge Platz für Spekulationen. Zoe hatte eine Affäre mit dem verheirateten Aidan und bewegte sich in einem etwas gestörten Freundeskreis. Jeder der Freunde könnte der Täter sein, da alle mehr oder weniger ein Motiv hatten.

Das Ermittlerteam gibt sich alle Mühe und geht vielen Hinweisen nach, die den Täter mehr und mehr einkreisen. Ich muss zugeben, dass ich jemand Anderen als Täter im Verdacht hatte und mich die Überführung des wahren Täters etwas überraschte. Aber das ist ja umso besser!

Der Fall wird einmal im Jetzt und mit den Ermittlungen im Mordfall erzählt und andererseits in Rückblicken in Zoes Leben. Hier werden kleine Hinweise gegeben, die ständig auf einen neuen Täter hinzuweisen scheinen. Das finde ich wieder gut gemacht. Aber auch ohne diese Hinweise bleibt es ein gut geschriebener und spannend erzählter Mordfall. Mir hat es Spaß gemacht, mit dem Ermittlerteam in Zoes Fall zu ermitteln – und ich freue mich auf ein neues Buch von Gytha Lodge, die sich mit diesem zweiten Roman in die Riege meiner Lieblingsschriftstellerinnen geschrieben hat. Gut!

Bewertung vom 03.09.2020
Raum der Angst
Meller, Marc

Raum der Angst


sehr gut

Spiel mit mir

3,5 Sterne

Probanden, die zu wissenschaftlichen Zwecken an einem Escape-Room-Experiment teilnehmen sollen, verschwinden spurlos. Auch die Studentin Hannah verschwindet eines Abends nach der Arbeit und wacht mit Gedächtnislücken in einem fremden Raum auf. Jemand hat sie und die Teilnehmer der Studie in seinen eigenen Escape Room verfrachtet, in dem es bald um Leben und Tod geht. Doch wer ist der Unbekannte – und vor allem: Warum hat er die Leute in seine Gewalt gebracht?

Die Idee dieses Escape-Room-Thrillers fand ich sehr spannend. Der Anfang hat mich auch sehr gepackt, weil ich es spannend fand, wie die Teilnehmer des Experiments im ersten Raum ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen. Auch Hannahs Entführung und ihr Treffen mit den anderen Gefangenen hat mich gefesselt.

Die erdachten Räume und der Kampf der Gefangenen um ihr Entkommen haben mir durchgängig gut gefallen, auch wenn ich fand, dass die Lösung der Räume oft aus dem Nichts kam. Die Gedankenblitze und Gewissheiten der Teilnehmer – gerade auch, weil es hier um Leben und Tod ging, was auch den Teilnehmern recht schnell klar war – waren mir oft zu zufällig. Aber das hat meine Neugier auf das Ende nicht geschmälert.

Leider fand ich allerdings die Auflösung des kompletten Spiels etwas fragwürdig und auch irgendwie unsinnig. Mir erschlossen sich die Gedankengänge des Täters nicht so recht, weil die Person, die er eigentlich treffen wollte, gar nichts mit seinem Spiel zu tun hatte. So fand ich die Auflösung ein bisschen zu willkürlich. Und auch der Cliffhanger am Ende hat mir nicht so richtig eingeleuchtet. Da hätte ich mir einfach einen klaren Schluss gewünscht, wobei ich das Ermittlerteam dann auch gerne bei einem weiteren Fall begleitet hätte.

Insgesamt hat mich das Buch aber gut unterhalten und ich kann mir vorstellen, weitere Bücher des Autors zu lesen. Für diesen Roman gibt es 3,5 Sterne!

Bewertung vom 26.08.2020
Im Zeichen des Killers / Jigsaw Man Bd.1
Matheson, Nadine

Im Zeichen des Killers / Jigsaw Man Bd.1


sehr gut

Wer ist der Puzzlemörder?

Als in der Stadt verteilt verschieden Körperteile gefunden werden, muss die Serial Crime Unit, das Dezernat für Serienmorde, die Ermittlungen aufnehmen. Detective Inspector Anjelica Henley und ihr neuer Kollege Ramouter nehmen die Ermittlungen auf. Der Fall erinnert an einen alten Fall erinnert, für den der Täter verurteilt wurde, stellt sich die Frage, ob es sich um einen Nachahmungstäter handelt oder der ursprüngliche Täter involviert ist. Henley und Ramouter müssen alles tun, um den Mörder zu stoppen.

Schon Cover und Klappentext haben mich total angesprochen und ich wollte den Jigsaw Man unbedingt kennenlernen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich mochte die Geschichte und das Ermittlerteam, allen voran Henley und Ramouter, über die ich in folgenden Romanen gerne mehr lesen würde.

Auch der Fall ist spannend, denn der Täter hinterlässt weitere Opfer und der ursprüngliche Täter kann fliehen und sich in die Ermittlungen einmischen. Da er mit dem Team noch eine Rechnung offen hat, wird es hier auch für die Serienmörder-Einheit gefährlich. Das fand ich gut gemacht – aber auch die Frage nach dem Motiv des Täters ließ einigen Raum für Spekulationen. Auch das mochte ich sehr.

Obwohl man früh ahnte, wer der Mörder sein könnte, fand ich das Buch spannend und gut erzählt. Ich mochte den Fall, das Katz-und-Maus-Spiel mit dem ursprünglichen Täter, die Ermittler und ihre Geschichte. Ich bin wirklich gespannt, wie es mit Henley und Ramouter weitergehen wird und wäre deshalb bei einem zweiten Fall des Teams gerne wieder dabei.

Bewertung vom 24.08.2020
Jahresringe
Wagner, Andreas

Jahresringe


gut

Was ist Heimat?

Nach dem Krieg flieht Leonore aus Ostpreußen und landet im Rheinland. In dem kleinen Ort Lich-Steinstraß findet sie beim Bäcker Immerath und seiner Mutter ein neues Zuhause. Sie bekommt einen Sohn und erbt Bäckerei und Haus, als der Bäcker stirbt. Doch eine neue Bedrohung ihrer Heimat steht schon in den Startlöchern. Denn Lich-Steinstraß soll dem Bagger weichen, der unter dem Ort Braunkohle fördern soll.

Da ich selbst in der Nähe des Tagebaus lebe und so sowohl die Umsiedlung der Ortschaften als auch den Tagebau hautnah mitbekommen habe und mitbekomme, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Auch weil ich mich fragte, ob die Geschichte zu einseitig erzählt sein könnte. Aber von Anfang an.

Leonores Geschichte ist in drei Teile unterteilt. Teil 1 spielt in den Jahren 1946 bis 1964 und erzählt Leonores Flucht und ihre Ankunft in Lich-Steinstraß, wo sie sich ein neues Leben aufbaut. Diesen Teil fand ich persönlich am interessantesten und am besten erzählt. Vielleicht auch, weil es nicht hauptsächlich um die „böse“ Rheinbraun und den Abbau der Kohle sowie die Umsiedlung des Ortes ging. Hier stand wirklich Leonore im Vordergrund. Allerdings muss ich hier sagen, dass ich ein paar Episoden seltsam fand. Eleonores außerkörperliche Erfahrungen, die im Bürgewald über sie kamen, habe ich zum Beispiel überhaupt nicht verstanden, ebenso die Episode, die zur Geburt ihres Sohnes Paul führten. Aber darüber kann ich hinwegsehen.

Teil 2 behandelt dann die Jahre 1976 bis 1986. In diesem zweiten Teil geht es hauptsächlich um Leonores Sohn Paul – und die Umsiedlung spielt hier schon eine große Rolle. Dabei waren mir die Teile mit dem Unterhändler des Unternehmens und der Ungerechtigkeit, die hier über die Leute kommt, schon ein bisschen dramatisch. Ja, es ist schlimm, wenn man seine Heimat verliert, aber hier fand ich es alles schon ein bisschen drüber – so sehr, dass ich hier und da die Augen verdrehen musste.

Teil 3 spielt dann in den Jahren 2017 und 2018. Hier stehen Paul und seine Kinder Jan und Sarah im Vordergrund. Paul und sein Sohn arbeiten beide bei Rheinbraun (heute RWE Power) und Sarah ist eine der Aktivistinnen im Hambacher Forst. So ist die Familie in zwei Lager gespalten – einmal Paul und Jan und auf der anderen Seite Leonore und Sarah. Obwohl ich hier beide Seiten verstehen kann, hat mich dieser Teil am meisten aufgeregt. In erster Linie fand ich den Schluss des Buches wirklich zu kitschig und viel zu drüber. Diese plötzliche Läuterung Pauls und Jans konnte ich nicht so richtig nachvollziehen. Das hat mich wirklich schnauben und mit den Augen rollen lassen.

Insgesamt eine schön erzählte Geschichte, wobei ich den ersten Teil über Leonore und die Nachkriegsjahre am besten erzählt fand. Den Rest des Buches fand ich einfach zu sehr den Aktivisten gewidmet, ohne die Stromerzeugung, die einfach sein muss, im Auge zu behalten. Ich fand es einfach zu einseitig erzählt. Schade!

Bewertung vom 24.08.2020
Adresse unbekannt
Nielsen, Susin

Adresse unbekannt


ausgezeichnet

Was ist Zuhause?

Felix lebt allein mit seiner Mutter und Rennmaus Horatio. Anfangs wohnen sie in einem Haus, ziehen dann in eine Eigentumswohnung, von da in eine Mietwohnung, in ein Kellerzimmer – und dann bleibt nur noch der Westfalia-Bus, den Astrids letzter Freund vor ihrer Tür stehen ließ. Und so leben die beiden jetzt in ihrem mobilen Zuhause. Felix geht zur Schule, findet Freunde – aber niemand darf wissen, dass er nicht in einer Wohnung wohnt. Doch mit der Zeit wird es schwerer und schwerer, dieses Geheimnis für sich zu behalten.

Susin Nielsen hat mit „Adresse unbekannt“ ein tolles Kinderbuch mit einem ernsten, aber aktuellen Thema geschrieben. Es geht um Kinderarmut und um Obdachlosigkeit, eine Mutter, die das Wohl ihres Kindes zwar im Blick hat, aber unfähig ist, alles zu tun, um dieses Wohl auch aufrecht zu erhalten. Es spielt zwar auch Pech eine Rolle beim Verlust der Eigentumswohnung, aber Astrid ist auch nicht in der Lage, ihren jeweiligen Job lange zu halten, da sie sich nicht gerne etwas sagen lässt. Sie ist auch nicht immer ein gutes Vorbild für ihren Sohn, auch wenn der wirklich gut geraten ist.

Felix erzählt seine Geschichte mit allen Auf und Abs. Er erzählt von seinen Freunden, auf die er sich immer verlassen kann, die aber auch nichts von seiner Situation erfahren dürfen. Von den Schwierigkeiten, die das Leben in einem Bus mit sich bringen, davon, wie sehr er sich eine Badewanne und eine eigene Toilette wünscht. Davon, dass er sich schämt, vom Stehlen, um satt zu werden.

Die Geschichte ist wichtig, denn sie erzählt von den Obdachlosen, von denen man nichts erfährt. Denjenigen, die bei Familie oder Freunden unterkommen können, wenn es für eine eigene Wohnung nicht mehr reicht. Das Buch ist aber auch ein Buch über Freundschaft – und darüber, was man erreichen kann, wenn man sich anderen Leuten anvertraut.

„Adresse unbekannt“ hat mir sehr gut gefallen. Felix ist ein toller Protagonist, mit dem man sich freut und mit dem man leidet. Ich fand auch gut, dass es am Ende nicht so Friede, Freude, Eierkuchen war, ohne dass Felix und seine Mutter etwas dafür tun müssen. Sie bekommen Hilfe, müssen aber mitarbeiten – auch das gefiel mir.

Ernstes Thema gut verpackt. Gibt Kindern einen Einblick darin, dass es nicht für alle einfach ist im Leben!

Bewertung vom 23.08.2020
It was always you / Blakely Brüder Bd.1
Hotel, Nikola

It was always you / Blakely Brüder Bd.1


gut

Gänsehaut lügt nicht

Als ihre Mutter starb, wurde Ivy von ihrem Stiefvater in ein Internat gesteckt. Nun will er, dass sie zurück nach Hause kommt. Ivy macht sich auf nach New Hampshire, wo sie auch auf ihre Stiefbrüder Noah und Asher trifft. Und sofort sind die alten Gefühle wieder da. Sie fühlt sich ausgeschlossen und hat ihre Familie doch so vermisst. Und was sind das für Gefühle, die sie für Asher hat?

Bekanntes Thema neu aufgemacht. Diesmal ist es kein College, sondern eine Familienzusammenführung, die sofort klar macht, dass Ivy und Asher sich nicht so sehr hassen, wie sie beide glauben. Doch es bleibt erst mal unklar, was vor vier Jahren passiert ist, dass Ivys Stiefvater dazu veranlasste, Ivy aus der Familie auszuschließen.

Und das Problem, das ich mit diesem Buch habe, ist auch ein bekanntes. Es wird mal wieder geschwiegen und gelitten, wo es ganz einfach wäre, einfach mal zu reden. Und diesmal ging mir die Protagonistin wirklich sehr auf die Nerven. Sie ist die Königin des Nichtredens, versteckt sich ständig in Toiletten, erwartet aber von allen um sie herum, dass sie erkennen, wie es ihr geht. Sie versteht wirklich jedes Wort falsch, dass irgendjemand aus der Familie zu ihr sagt, interpretiert ständig viel zu viel in Äußerungen oder einfach nur Blicke ihres Stiefbruders – erwartet dann aber von ihm, dass er weiß, wie es ihr geht. Mir ging sie wirklich sehr auf die Nerven.

Übrigens: Mich haben auch die Handletterings im Buch etwas genervt. Was sollten die ganzseitigen Einträge aus Ivys Hedwig? Ich hab es irgendwie nicht verstanden, aber vielleicht ist das ein Ding der Zielgruppe? Na ja, ich hätte es nicht gebraucht.

Insgesamt habe ich so oft die Augen verdreht, dass ich schon Angst hatte, ich bekomme einen Sehfehler, die Liebesgeschichte konnte mich dann auch nicht so richtig überzeugen – und ich war nur froh, dass das Drama endlich ein Ende hat! Nicht ganz furchtbar, aber leider auch nicht sehr lesenswert!