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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
joshi_82
Wohnort: 
Olbersdorf

Bewertungen

Insgesamt 240 Bewertungen
Bewertung vom 31.03.2012
Welt aus Staub
Bellem, Stephan R.

Welt aus Staub


ausgezeichnet

"Welt aus Staub" ist ein absoluter Pageturner für mich gewesen und ich konnte dieses Buch einfach kaum noch aus der Hand legen. Stephan R. Bellem hat einen wirklich fesselnden Schreibstil und man fliegt nur so über die Seiten. Selbst wenn gar nicht viel passiert, möchte man immer nur weiterlesen und für mich hätte das Buch gerne noch ein wenig dicker sein dürfen. Die Welt, wie der Autor sie hier beschreibt, ist ziemlich düster, denn so ziemlich alle Pflanzen wurden durch einen Pilz vernichtet und alle Menschen leben in sogenannten Megacitys ziemlich zusammengepfercht, wobei die Reichen natürlich das bessere Leben führen. Ich glaube, in so einer Welt möchte keiner leben und doch fand ich gerade die Beschreibungen eben dieser total faszinierend. Natürlich gibt es Menschen, die etwas dafür tun wollen, dass es langsam wieder aufwärts geht und der Autor schafft es gekonnt, die Schicksale von den 4 Schlüsselpersonen hier zusammenzuführen. Dabei sind diese Protagonisten doch so grundverschieden. Und gerade das hat mir so gut gefallen. Denn jeder hat hier seine Macken, keiner ist perfekt (eher im Gegenteil) und trotzdem haben alle ein gemeinsames Ziel, wofür es sich zu lämpfen lohnt. Besonders gut gefallen hat mir Elaine. Sie ist eigentlich eine knallharte Einzelkämpferin, die sich mit dem Schmuggel von Pflanzen durchschlägt, verdammt clever ist und hinter deren harter Schale sich ein weicher Kern verbirgt. Der Autor schreckt nicht davor zurück, auch liebgewonnene Charaktere, aus dem Weg räumen zu lassen, was man ja eigentlich recht selten erlebt. Hier hat das allerdings perfekt gepasst, wenn auch ein wenig traurig gestimmt. Das Ende ist Herrn Bellem besonders gut gelungen, finde ich. Fast bis zum Schluss weiss man nicht, wer auf welcher Seite steht und immer wieder hat es der Autor geschafft, mich zu überraschen. Nach und nach werden die Gründe für alles, was im Vorfeld passiert ist, aufgedröselt. So kann man das Buch beinah befriedigt zur Seite legen - beinah nur deshalb, weil ich gerne mehr lesen möchte von diesen Protagonisten, aber auch von dieser Welt, wie Herr Bellem sie hier beschreibt. Übrigens handelt es sich hierbei auf keinen Fall um ein Jugendbuch, da manche Szenen doch recht brutal beschrieben sind.

Bewertung vom 30.03.2012
Kampf der Druiden
Connelly, Lara

Kampf der Druiden


sehr gut

"Kampf der Druiden" ist Lara Connelly´s Debüt, kommt stellenweise noch ein wenig holperig daher, konnte mich aber trotzdem fesseln. Die Ideen, die die Autorin in diesem Buch unterbringt haben mich absolut fasziniert und begeistert. Ebenso mochte ich die Charaktere, die sich nicht selten von total unsympathischen zu liebenswerten Menschen entwickeln konnten, was ich persönlich ja immer ganz gerne mag. Das widerrum bringt einige unerwartete Wendungen mit sich, so dass es nie langweilig wird. Gwen ist eine sympathische Protagonistin, die immer wieder hinterfragt, was sie erlebt und nicht einfach blind alles glaubt, was man ihr erzählt. Trotzdem ist sie meiner Meinung nach doch etwas zu schnell wildfremden Menschen gefolgt, was für mich nicht so ganz zusammenpasste. Die Druiden fand ich unglaublich toll. Wie sie zusammenhalten und ihr Verhältnis untereinander hat die Autorin fantastisch beschrieben. Lara Connelly beschreibt liebevoll ihre Protagonisten (die man recht schnell lieb gewinnt), Landschaften und auch Szenen und hat einen tollen Schreibstil. Ausserdem hat sie eine tolle Atmosphäre geschaffen. Zwar muss man sich sehr auf die Geschichte einlassen und auch darauf konzentrieren, weil es recht viele Charaktere und Zusammenhänge gibt, die man sonst kaum begreifen kann, doch das ist es auf jeden Fall wert. Das Ende war wirklich unglaublich spannend, nur der kleine Rückblick, der da noch eingebaut wurde, hat die Spannung ein wenig getrübt, denn man musste plötzlich wieder komplett umdenken. Was mich an diesem Buch wirklich wahnsinnig gestört hat, waren die vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler, ebenso wie oftmals vergessene Worte, was manchen Sätzen direkt den Sinn genommen hat. Hat hier denn keiner Korrektur gelesen oder dabei geschlafen? Das finde ich wirklich schade, denn das Buch hat soviel Potenzial und ist wirklich schön, doch irgendwie störten diese vielen Fehler meinen Lesefluß enorm.
Am Ende gibt es einen kleinen Ausblick auf den nächsten Teil "Druidenerbe" und ich hoffe sehr, dass diesmal die gröbsten Fehler ausgemerzt werden. Natürlich bin ich sehr gespannt darauf, wie es weitergeht, denn ich kann mir vorstellen, dass die Fantasie von Frau Connelly noch lange nicht ausgeschöpft ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.03.2012
Traumsplitter
Heitmann, Tanja

Traumsplitter


sehr gut

"Traumsplitter" ist der erste Roman, den ich von Tanja Heitmann gelesen habe und was mir als erstes aufgefallen ist, ist der wunderbare Schreibstil, der so herrlich leicht und flüssig zu lesen ist. Auch die Beschreibungen der Traumwelten, in die wir in diesem Buch eintauchen,sind ihr perfekt gelungen und schaffen eine tolle Atmosphäre. Diese Traumsequenzen waren für mich die Highlights in diesem Buch, denn ich konnte mich wunderbar in diese Welten hineinversetzen. Ich finde es ja immer wieder spannend, über Träume zu lesen, denn dieses Thema beschäftigt doch jeden irgendwie. Auch der Inkubus ist für mich ein Dämon, über den ich gerne mehr erfahren hätte, doch leider hat Frau Heitmann ebendiesen für die Geschichte doch so wichtigen Charakter nur recht oberflächlich beschrieben. Hier hätte ich ganz gerne ein paar mehr Hintergrundinformationen gehabt, einfach um zu wissen, wie bösartig dieses Wesen denn eigentlich ist.
Die Charaktere in diesem Buch fand ich toll beschrieben. Ella ist ein richtiger Sonnenschein, mit der man gerne im echten Leben befreundet wäre, denn so eine Freundin wünscht sich wohl jeder. Sie ist offen, locker, fast immer fröhlich und ein wenig verrückt. Gabriel ist der typische tragische Charakter, der perfekt aussieht und einen fast perfekten Charakter hat, was ich ein wenig langweilig fand, doch trotzdem war er mir durchaus sympathisch und mir haben die Szenen zwischen Ella und Gabriel sehr gut gefallen. Da stimmte einfach die Chemie. Der für mich interessanteste Protagonist war jedoch Kimi, der Neffe von Ella. Mit seinen 15 Jahren steckt er gerade mitten in der Pubertät und ist natürlich fleissig am Austesten. Ausserdem hat er es in seiner Familie nicht gerade leicht und ist auch da der Außenseiter. Ella ist die einzige Bezugsperson, die er hat. Nicht nur die "Guten" wurden hier jedoch toll ausgearbeitet, sondern auch die Unsympathen, von denen einige einen doch noch überraschen können, so dass man ein ganz anderes Bild von diesen Personen hat, als es vorher der Fall war.
Leider hat das Buch ab und an kleine Längen, die vielleicht nicht unbedingt nötig gewesen wären, doch trotzdem habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt und konnte mich trotz dieser nicht gerade warmen Temperaturen richtig schön in Sommerlaune versetzen lassen. Ich möchte auf jeden Fall mehr von Frau Heitmann lesen.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.03.2012
Ruf der verlorenen Seelen
Derting, Kimberly

Ruf der verlorenen Seelen


ausgezeichnet

Wieder hat es Kimberly Derting geschafft, mich mit ihrem Schreibstil und einer wirklich spannenden Geschichte zu fesseln. Schon Teil 1 habe ich in einem Rutsch durchgelesen und so ging es mir auch mit diesem Buch wieder. Man möchte einfach nicht aufhören zu lesen, bis man das ganze Buch verschlungen hat.
Auch in diesem Teil haben mich die Charaktere wieder total von sich überzeugen können, auch wenn Violet ab und an ein wenig seltsam reagiert, was Jay angeht. Dieser jedoch ist ein wunderbarer Charakter mit wahnsinnig viel Geduld und absolut hingebungsvoller Liebe zu Violet. Ab und an wirkt er fast schon ein wenig zu perfekt für meinen Geschmack, da hätten ein paar Ecken und Kanten vielleicht ganz gut getan. Violet ist tapfer, wie eh und je, zweifelt jedoch oft an sich und ihrer Gabe. Doch wir lernen in diesem Buch auch ein paar neue interessante Charaktere kennen, die hoffentlich in den Folgebänden eine noch größere Rolle spielen werden. Besonders interessant war für mich Rafe, der sehr zurückhaltend und geheimnisvoll ist. Altbekannte Charaktere aus "Das Echo der Toten" sind natürlich auch wieder vertreten und bekommen teilweise sogar einen größeren Part (zb. Chelsea, die zwar ab und an ein wenig frech rüberkommt, aber auch mal andere Seiten von sich zeigen kann).
Beim Lesen ging es mir so, dass ich mich direkt wieder an den ersten Teil erinnern konnte (zumindest an die Schlüsselszenen), die jedoch auch in "Ruf der verlorenen Szenen" kurz erklärt werden. Somit wäre es jetzt nicht unbedingt nötig, auch Bodyfinder 1 zu lesen, doch ich finde, wer das nicht tut, hat ein wirklich fantastisches Buch verpasst.
Kimberly Derting schafft es immer wieder, Spannung aufzubauen und eine ganz besondere unheimliche Atmosphäre zu schaffen, besonders dann wenn Violet wieder einmal ein Echo "empfängt. Gerade diese Szenen finde ich besonders gut gelungen. Doch auch die Liebesgeschichte von Violet und Jay hat mir sehr gefallen und war doch nie kitschig.
Ich freue mich schon sehr auf "Bodyfinder 3". Im April diesen Jahres soll "The last Echo" auf englisch erscheinen und ich hoffe, wir müssen nicht mehr allzu lange warten, bis dieses Buch auch in Deutschland erscheint.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.02.2012
Gefährliche Lügen / Sternenfeuer Bd.1
Ryan, Amy Kathleen

Gefährliche Lügen / Sternenfeuer Bd.1


ausgezeichnet

"Sternenfeuer: Gefährliche Lügen" ist der erste Roman in Richtung Science Fiction, den ich bisher gelesen habe und ich muss gestehen, ich bin neugierig auf mehr geworden. Anfangs hatte ich noch befürchtet, ich würde mich in den Weiten des Weltalls langweilen, weil ich mich einfach nicht so recht in so eine Situation hineinversetzen kann, in der Menschen den größten Teil ihres Lebens nur auf einem Raumschiff leben. Doch ich lag vollkommen falsch. Amy Kathleen Ryan hat das Leben an Bord der Empyrian und später auch das an Bord der New Horizon so gut beschrieben, dass ich mich tatsächlich in die Menschen dort hineinversetzen konnte. Die technischen Details nehmen dabei nicht überhand, so dass man davon nicht erschlagen wird und sich nicht langweilt. Mit dem Angriff der New Horizon wird das relativ harmonische Leben auf der Empyrian beendet und es gibt einige wirklich dramatische Szenen. Man kommt kaum zum Durchatmen, denn immer wieder gibt es neue Geheimnisse, die aufgedeckt werden und andere, die nur angedeutet werden und dadurch neugierig auf den zweiten Teil machen. Das Buch endet mit einem Cliffhanger an einer Stelle, in der es wohl nicht lange dauert, bis es wieder ordentlich zur Sache geht, also hoffe ich jetzt mal, dass der zweite Teil nicht zu lange auf sich warten lässt.
Das Buch ist aus Sicht von Waverly und Kieran geschrieben. Waverly habe ich ganz besonders in mein Herz geschlossen. Sie lässt sich einfach nicht unterkriegen, ist mutig und stark und kämpft immer weiter, wenn andere schon längst aufgegeben hätten. Ihr passieren schlimme Dinge an Bord der New Horizon, die ich teilweise ganz schön grausam fand (auch wenn in dem Buch nie zu sehr ins Detail gegangen wird). Ich konnte mich wunderbar in sie hineinversetzen und habe richtig mit ihr mitgefiebert. Kieran ist auch ein sehr interessanter Protagonist, auch wenn ich ihn nicht ganz so sympathisch finde, wie Waverly. Er versucht alles richtig zu machen, doch das gelingt ihm nicht immer, weswegen er in schlimme Situationen gerät (nicht zuletzt, weil er einen großen Feind an Bord der Empyrian hat). Er wendet sich der Religion zu, die in diesem Buch eine große Rolle spielt. Ryan beschönigt dabei nicht die Religion an sich, sondern zeigt auch die Gefahren auf, wenn man sich zu sehr von der Religion leiten lässt. Es gibt auch noch einige wirklich interessante Nebencharaktere, wie Anne Mathers und Seth zum Beispiel. Diese beiden sind ein wenig undurchsichtig, doch gerade das ist es, was sie für mich so interessant macht und ich bin sicher, mit den beiden kommt noch einiges auf den Leser zu.
Für mich ist dieses Buch wieder mal ein Lesehighlight, das alles hat, was es braucht: eine Liebesgeschichte (die jedoch nicht zu sehr aufgebauscht wird und keinesfalls kitschig ist), einen Spannungsbogen, der sich durch den gesamten Roman zieht, tolle Protagonisten und eine klasse Story. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und das Buch lässt sich schnell weglesen.
Jetzt hoffe ich natürlich, dass der zweite Band schon bald erscheinen wird, damit ich erfahre, wie es mit Waverly, Kieran und all den anderen weitergehen wird.

Bewertung vom 21.02.2012
Der Preis der Unsterblichkeit / Touched Bd.1
Jackson, Corrine

Der Preis der Unsterblichkeit / Touched Bd.1


sehr gut

"Touched: Der Preis der Unsterblichkeit" ist der wunderbare Auftakt einer Trilogie. Corrine Jackson zieht einen direkt von den ersten Seiten an in die Geschichte hinein. Schon im ersten Kapitel geht es ordentlich zur Sache und man wird mit Remy´s schlimmsten Alptraum, der leider nur zu real ist, konfrontiert. Dadurch, dass das Buch aus der Ich-Perspektive von Remy geschrieben ist, kann man sich wirklich gut in sie hineinversetzen und erlebt ihre Ängste hautnah mit. Remy ist ein wahnsinnig starker Charakter. Sie ist sehr verletzlich, doch versucht sie, das nie zu zeigen und keine Gefühle an sich heranzulassen. Teilweise kommt sie fast schon abgestumpft rüber, was bei dem, was sie alles erlebt hat, gut nachvollziehbar ist. Doch im Laufe des Buches entwickelt ihr Charakter sich weiter, was mir hier unheimlich gut gefallen hat. Remy´s Fähigkeiten finde ich besonders spannend, denn bisher habe ich noch kein Buch gelesen, in dem diese in der Art vorkamen. Und ebenso wie ihr Charakter, entwickeln sich auch ihre Fähigkeiten weiter und sorgen noch für einige Überraschungen. Asher, der männliche Protagonist ist meiner Meinung nach leider ein wenig zu glatt beschrieben. Nahezu perfekt scheint er zu sein (nicht nur optisch). Da haben mir einfach noch ein paar Ecken und Kanten gefehlt, was meinem Lesevergnügen jedoch absolut keinen Abbruch getan hat, denn die Liebesgeschichte zwischen Remy und Asher finde ich total schön. Auch die Nebencharaktere waren gut ausgearbeitet, gerade Lucy war sehr sympathisch und Gabriel ein wenig undurchsichtig und interessant. Ebenso gut haben mir auch Lucy´s und Remy´s Eltern und Freunde gefallen. Die kamen allesamt so herzlich rüber, auch wenn Remy es ihnen ganz sicher nicht leicht gemacht hat.
Der Schreibstil von Corrine Jackson ist schön flüssig zu lesen und sie schafft es wirklich gut, die Gefühle von Remy zu beschreiben.
Die Geschichte hat einige spannende Wendungen, die zwar nicht immer überraschend kamen, trotzdem aber nichts von ihrer Spannung verloren haben. Der schwelende Konflikt zwischen Asher´s und Remy´s Fähigkeiten, sorgt noch einmal zusätzlich für Konfliktpotenzial. Ein paarmal sind mir kleine Gemeinsamkeiten mit anderen bekannten Jugendbüchern aufgefallen, die ich persönlich jetzt aber nicht sonderlich schlimm finde. Die Geschichte an sich könnte man mit diesem Buch abschließen, doch es gibt noch einige Handlungsstränge, die weiter geführt und noch einige offene Fragen, die beantwortet werden können. Deswegen freue ich mich schon jetzt auf den zweiten Teil, der hoffentlich nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt.
Durch die wunderschöne Aufmachung ist dieses Buch ein Schmuckstück in jedem Regal.

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.02.2012
Die Verborgenen / Schattenblüte Bd.1
Melling, Nora

Die Verborgenen / Schattenblüte Bd.1


sehr gut

"Schattenblüte: Die Verborgenen" ist Nora Melling´s Debüt und gleichzeitig Auftakt einer Serie. Anfangs hatte ich ein wenig Bedenken, ob mich das Buch nicht zu sehr an Maggie Stiefvater´s Werwölfe erinnern könnte, doch das tut es nicht wirklich. "Die Verborgenen" hat eine ganz eigene Story und die Werwölfe sind komplett anders, als ich sie vorher kannte. Besonders die Gründe dafür, warum sie zu Wölfen werden finde ich wirklich interessant und neu.
Der Schreibstil der Autorin hat mir anfangs gar nicht mal so gut gefallen, weil viele Sätze sehr kurz waren, manche kamen mir seltsam verschachtelt vor. Doch nachdem ich mich an diesen Schreibstil gewöhnt hatte, lies er sich sehr gut lesen. Was sie meiner Meinung wunderbar geschafft hat, ist die Gefühle von Luisa (der Ich-Erzählerin) zu beschreiben. Man trauert mit ihr, man ist ab und an allerdings auch ein wenig genervt von ihr, da sie zeitweise recht egoistisch daher kommt. Was mich sehr gestört hat, war das sie immer nur ihre eigene Trauer im Auge hatte, ihre Eltern aber nicht wirklich verstehen konnte oder wollte, die eine ganz eigene Art hatten, mit ihrer Trauer umzugehen. Wie schlimm muss es auch für die beiden gewesen sein, ihren Sohn zu verlieren. Ich musste mich an manchen Stellen wirklich zusammenreißen, um nicht selbst loszuweinen. Trotzdem mag ich Luisa. Man hat Mitleid mit ihr, möchte sie einfach mal in den Arm nehmen und trösten. Die Entwicklung ihrer Figur gefällt mir gut. So langsam versucht sie, mit ihrer Trauer klarzukommen, denkt in bestimmten Sachen nicht mehr ganz so egoistisch (allerdings eher was Thursen angeht). Thursen kommt leider ein wenig zu kurz für meinen Geschmack, dabei ist er ein wirklich interessanter Charakter. Von seiner Gefühlswelt würde ich zu gerne noch viel mehr erfahren. Ebenso interessant fand ich auch die Nebencharaktere (wie zb. Norrock und Sjöll) und ich hoffe, dass einige davon auch im nächsten Band wieder auftauchen werden.
Das Buch ist eigentlich in sich abgeschlossen, so dass man die Nachfolger nicht unbedingt lesen müsste, wenn man das nicht will, allerdings werde ich das natürlich tun, denn ich möchte unbedingt wissen, wie es weiter geht mit Luisa und Thursen. Teil 2 "Die Wächter" erscheint im März.

Bewertung vom 05.02.2012
Jane Reloaded
Kerner, Charlotte

Jane Reloaded


sehr gut

Hätte es dieses Buch schon zu meiner Schulzeit gegeben, dann hätte mich das Thema Evolution bzw. die Geschichte der Menschheit wohl wesentlich mehr interessiert. Anschaulich werden hier Zusammenhänge erklärt, die mir teils schon bekannt waren (eben durch den Unterricht in der Schule), teils aber auch völlig neu für mich sind (gerade auch im Bereich der Genetik). Die Idee Frühmenschen zu klonen, finde ich faszinierend und ein wenig erschreckend zugleich und daraus ein Buch zu machen und das geschichtliche, wissenschaftliche und eine tolle Story zu vermischen, ist wirklich super.
Ungewöhnlich ist, dass dieses Buch wechselt zwischen dem personalen Erzählstil und der Ich-Perspektive von Tanja Jane (die meist dann auftaucht, wenn es um die Vergangenheit ihrer Familie geht). Leider konnte ich mich trotz der immer wieder auftauchenden Erzählung aus der Ich-Perspektive nicht wirklich in Tanja Jane hineinversetzen, denn oft wirkte dieses Buch doch mehr wie eine wissenschaftliche Abhandlung, die zwar nicht wahnsinnig kompliziert für mich war, aber doch irgendwie steril wirkte. Oft hatte ich das Gefühl, die Fakten wurden einfach nur erzählt und das machte es schwer für mich, einen Zugang zu dem Charakter von Tanja Jane zu finden. Trotzdem hat mich dieses Buch wirklich sehr beeindruckt und mich wieder mehr für dieses Thema öffnen und begeistern können. Ich denke, gerade die jüngeren Leser erhalten hier einen wirklich guten und vor allem nicht so trockenen, sondern eher spannenden Einblick in dieses Thema.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.02.2012
Liebe ist unheilbar / Die Poison Diaries Bd.1
Wood, Maryrose

Liebe ist unheilbar / Die Poison Diaries Bd.1


sehr gut

Ich glaube, ich habe selten ein Buch mit so vielen unterschiedlichen Bewertungen und Meinungen gelesen, wie dieses hier. Verstehen kann ich beide Seiten, trotzdem muss ich sagen, dass ich zu der Seite gehöre, die das Buch mag.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig zu lesen, weswegen ich für dieses Buch auch nur einen Tag benötigt habe (was allerdings auch an der recht geringen Seitenzahl von nur knapp 270 liegen kann). Stilistisch ist das Buch an die Zeit um 1800 recht gut angepasst.
Das Buch ist anfangs nur aus der Ich-Perspektive von Jessamine geschrieben, später jedoch kommt noch die von Weed hinzu, was mir recht gut gefallen hat, da man so Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt beider Charaktere bekommt. Leider muss ich dazu sagen, dass die Gefühle nicht so wirklich bei mir angekommen sind. Ich fand die Handlung zwar wirklich interessant, spannend und neu, doch die Erzählung dieser Dinge hat für mich irgendwie ein wenig emotionslos gewirkt, was ich wirklich schade finde.
Die Grundidee des Buchs finde ich wirklich sehr interessant und bisher habe ich über Pflanzen eigentlich noch gar nichts gelesen. Die Wirkung einiger Pflanzen wird erklärt, aber nie so, dass einem das zuviel wird.
Der für mich interessanteste Charakter sind jedoch weder Weed noch Jessamine, sondern Jessamine´s Vater, der nur für seine Arbeit lebt und alles tut, um neue Rezepte zum Heilen zu finden. Jessamine bleibt ein wenig blass, wie ich finde, aber vielleicht ändert sich das noch in den nächsten beiden Teilen. Weed ist ein durchaus interessanter Protagonist, der anfangs sehr geheimnisvoll wirkt und ziemlich seltsam. Die Gründe dafür erfährt man im Laufe der Geschichte und die Auflösung dazu hat mir gut gefallen.
Das Ende ist relativ offen, was Lust auf Teil 2 macht, der im März erscheinen wird.

Bewertung vom 26.01.2012
Das Mädchen mit den gläsernen Füßen
Shaw, Ali

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen


ausgezeichnet

"Das Mädchen mit den gläsernen Füßen" ist ein Buch, welches tief berührt, wenn man es denn zulässt. Nicht nur die Geschichte an sich ist einfach wunderbar, auch der Schreibstil von Ali Shaw ist einfach nur schön. Er beschreibt nicht nur Landschaften, Menschen und Szenen mit Liebe zum Detail, sondern auch die Gefühle der Charaktere (egal ob Haupt- oder Nebencharakter). Für manchen mag das langweilig erscheinen, ich persönlich mochte gerade das jedoch sehr. Ali Shaw hat so eine tolle bildhafte Sprache, die manchmal fast schon poetisch anmutete und es einem wirklich leicht machte, sich auf St. Hauda´s Land unwohl zu fühlen, denn so ganz normal geht es da nicht zu. Trotzdem fand ich die Beschreibung der Landschaft wirklich sehr beeindruckend. Das ist ein Buch, welches ohne große Action perfekt auskommt, welches aber trotzdem oder auch gerade deswegen berühren kann. Die Protagonisten sind allesamt wirklich interessant, denn irgendwie hat wohl jeder auf dieser Insel Geheimnisse. Und so lernen wir fast alle nicht nur in der Gegenwart kennen, sondern erfahren auch Ereignisse aus der Vergangenheit, die jedoch am Ende alle zusammenkommen und wirklich gut in das Gesamtbild hineinpassen. Midas ist ein Antiheld. Er hat absolut kein Selbstvertrauen, möchte am liebsten von niemandem berührt werden, ist sehr in sich gekehrt. Die Gründe dafür erfahren wir in den Rückblenden zu seiner Kindheit und ich finde, die Entwicklung seines Charakters im Laufe der Geschichte am spannendsten. Ida ist ein wirklich starkes Mädchen, die man eigentlich nur für ihren Mut und Lebenswillen bewundern kann.
Die Idee zu der Geschichte finde ich einfach genial und Ali Shaw konnte mich damit auf ganzer Linie überzeugen, weswegen ich für dieses Buch eine absolute Leseempfehlung aussprechen möchte. Was ich natürlich auch noch erwähnen möchte, ist die wunderbare Gestaltung dieses Buchs. Der Silberschnitt ist einfach wunderschön und bisher habe ich sowas wirklich noch nie gesehen - ein echter Schatz in jedem Bücherregal.

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.