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coffee2go
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Österreich

Bewertungen

Insgesamt 402 Bewertungen
Bewertung vom 18.11.2019
Der Fund
Aichner, Bernhard

Der Fund


ausgezeichnet

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Rita hat in ihrem Leben schon einige Schicksalsschläge hinter sich, aber sich immer wieder aufgerappelt, das Positive gesucht und weiter gemacht. Zur Zeit arbeitet sie als Verkäuferin in einem Supermarkt und von einem Tag auf den anderen ändert sich ihr Leben komplett. Sie findet eine Schachtel, in der Bananen sein sollten, die aber mit Drogen gefüllt ist. Instinktiv handelt Rita ohne zu Überlegen und nimmt die Schachtel mit nach Hause, wo sie mit ihrer schwer kranken Nachbarin Pläne schmiedet, was sie mit dem Fund anstellen könnten. Von nun an nimmt das Chaos seinen Lauf und Rita hat nun mit Menschen aus dem Drogenmilieu zu tun, die ihr nicht wohlgesinnt sind.

Meine Meinung zum Buch:
Bernhard Aichner schreibt sehr strukturiert, klar und schnörkellos und satirisch angehaucht, was das dunkel gehaltene Cover gar nicht so vermuten lässt. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt, von der ersten bis zur letzten Seite und der Schluss war sowieso ein interessanter Plot, den ich hier natürlich nicht verraten möchte. Mit Rita habe ich mitgelitten und mitgefiebert als sie von einem Schlamassel in ein noch schlimmeres geraten ist und auch ihre Freundin und Nachbarin, die ehemalige Richterin, hat mir als Charakter sehr gut gefallen. Klar zu sehen ist auch, dass viele Menschen mit der plötzlichen Aussicht auf Geld nicht umgehen können und kopflos handeln.

Mein Fazit:
Ein wahrer Page-Turner, den man unbedingt lesen sollte – spannend von der ersten bis zur letzten Seite mit einem Plot am Ende.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.11.2019
Wisting und der Tag der Vermissten / William Wisting - Cold Cases Bd.1
Horst, Jørn Lier

Wisting und der Tag der Vermissten / William Wisting - Cold Cases Bd.1


sehr gut

Meine Meinung zum Buch:
An diesem Buch haben mir die beiden Charaktere Wisting, der eine Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt, aber trotzdem dranbleibt, wenn er an einer Sache interessiert ist und seine Tochter, die als Journalistin nach ihrer Karenzzeit wieder ihren Einstieg ins Berufsleben macht und in ihrer Art frischer und emotionaler an die Sache herangeht. Beide sind sehr authentisch und liebenswürdig beschrieben und auch der Cold Case, der Wisting nicht loslässt, ist realitätsnah und spannend dargestellt. Interessant finde ich, dass Wisting einen Verdächtigen, der mit damaligen Mitteln noch nicht überführt werden konnte, bei dem er über Jahre ein eigenartiges Gefühl hatte, als seinen Freund bezeichnet und eine mehr oder weniger intensive Freundschaft zu ihm pflegt. Zusätzlich spannend fand ich das mysteriöse „Katharina-Rätsel“, das über Jahre noch niemand lösen konnte und das nun auch einen Sinn bekommt. Die Ermittlungen verlaufen schleppend, solide, bürokratisch und zäh – wie in der Realität manchmal eben auch, man braucht Geduld und Feingefühl um ans Ziel zu kommen.
Der Abschluss des Buches war traurig und dramatisch, aber auch schon so vorherzusehen und dadurch keine allzu große Überraschung mehr für mich. Trotzdem fand ich das Buch spannend, realitätsbezogen und überzeugend aufgrund der Charaktere.

Mein Fazit:
Das Buch überzeugt aufgrund seiner authentischen Charaktere und einer soliden Ermittlungsarbeit sowie journalistischem Ehrgeiz und macht Lust auf die Vorgänger-Bücher, die ich leider noch nicht kenne.

Bewertung vom 07.11.2019
Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2
Raabe, Marc

Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2


sehr gut

Meine Meinung zum Buch:
Der Thriller beginnt mit einem Schock-Moment auf der Berlinale, wo ein Film vom Mord an einem Mädchen gezeigt wird und die Zuschauer irritiert sind, ob es sich um einen realen Mord oder einen provokanten Einstieg in das Filmfestival handelt. Genau so schockierend und spannend geht es auch weiter. Die Ermittlungen sind riskant, brutal und es passiert ständig etwas, sodass keine Langeweile aufkommt und auch keine Zeit zum Verschnaufen. Ich habe den Vorgänger-Teil gelesen und es hat sich als Vorteil herausgestellt, da immer wieder Bezug auf die Beziehungen der Charaktere untereinander und auf die gemeinsame Vergangenheit genommen wird.

Mein Fazit:
Der Fall in sich ist abgeschlossen, dennoch fließt viel Vorwissen auf persönlicher Ebene aus dem vorigen Buch ein, das nicht unwesentlich ist, deshalb würde ich empfehlen, das Vorgänger-Buch zuerst zu lesen um den vollen Lesespaß genießen zu können.

Bewertung vom 31.10.2019
Der zehnte Gast
Lapena, Shari

Der zehnte Gast


ausgezeichnet

Meine Meinung zum Buch:
Der Thriller startet zu Beginn ganz gemütlich mit einem wunderschönen, abgelegenen Hotel und einer verschneiten Landschaft. Doch so schnell, wie sich die Wetterlage verschlechtert, verschlimmert sich auch die Situation für die wenigen Hotelgäste, die durch einen Stromausfall und Schneegestöber von der Außenwelt abgetrennt sind. Mir hat die Stimmung der jeweiligen Situationen sehr gut gefallen und man hat deutlich gespürt, wie sich die Gäste untereinander nach dem ersten Mordfall verschlossen haben, wie sich jeder gegenseitig verdächtigt hat und gleichzeitig versucht hat, so viel wie möglich von den anderen Gästen herauszufinden. Auch die Versuche als Gruppe zusammenzubleiben um sich zu schützen und dann doch wieder nicht, aus Angst, dass der Täter einer von den Menschen in der nächsten Umgebung ist, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich glaube, ich hätte mich gar nicht mehr getraut, etwas zu essen oder zu trinken, aus Angst vergiftet zu werden, in dieser Situation. Mit der Zeit lernt man die einzelnen Charaktere etwas besser kennen und zwischenzeitlich war ich hin- und hergerissen, wem ich einen Mord und dann mehrere Mordfälle zutrauen würde. Somit blieb für mich die Spannung durchgehend aufrecht und ich habe auch bei der Aufklärung durch das Polizeiteam am Ende mitgefiebert. Mit dem überraschenden Plot am Ende hätte ich nicht gerechnet, es war aber eine gelungene Überraschung. Mehr möchte ich nicht verraten, um nicht zu spoilern.


Mein Fazit:
„Der zehnte Gast“ ist ein gelungenes Verwirrspiel um die Suche nach einem Täter im engeren Kreis, das mich sehr gut unterhalten hat.

Bewertung vom 30.10.2019
Die letzte Witwe / Georgia Bd.9
Slaughter, Karin

Die letzte Witwe / Georgia Bd.9


weniger gut

Meine Meinung zum Buch:
Normalerweise finde ich die Bücher von Karin Slaughter richtig gut und spannend, dementsprechend hoch war auch meine Erwartungshaltung an „Die letzte Witwe“. Leider wurden meine Erwartungen allerdings nicht erfüllt. Den Beginn fand ich spannend, auch Will und Sara mag ich als Charaktere gerne, aber dann zog sich die Handlung auch schon in die Länge. Es ist lange Zeit nicht wirklich etwas passiert nach der Explosion und Entführung von Sara. Die Suche nach Sara wurde breitgetreten und erst im letzten Drittel wurden die Handlungsstränge zusammengefügt und es kam wieder richtig Schwung und Spannung in die Geschichte. Zudem wurde das Leben in der abgelegenen Kommune sehr klischeehaft beschrieben, sodass es schon unglaubwürdig für mich war. Dies war leider nicht mein Lieblingsbuch dieser Autorin, da gibt es definitiv spannendere.


Mein Fazit:
„Die letzte Witwe“ kann spannungsmäßig leider nicht mit den Vorgänger-Büchern der Autorin mithalten. Man kann es lesen, aber es gibt definitiv bessere und spannendere Bücher von Karin Slaughter.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2019
Keine Kings im Hauptquartier! / Leles Geheimclub Bd.1
Gröner, Sabina

Keine Kings im Hauptquartier! / Leles Geheimclub Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung zum Buch:
Der erste Teil von Leles Geheimclub hat uns ausgesprochen gut gefallen: Schon die optische Aufbereitung und sehr kreative und aufwändige Gestaltung ist hervorzuheben, dazu ergänzen die vielen Checklisten zum selbst ausfüllen und die liebevollen Illustrationen das Ganze noch. Insgesamt ist das Buch äußerst hochwertig und sehr ansprechend. Von der Geheimsprache der Mädchen-Clique waren meine beiden Mädchen (8 und 9 Jahre) sowieso begeistert. Auch der Inhalt hat uns sehr gut gefallen, da es nicht nur um die Streitereien der beiden Cliquen und ihre Differenzen geht, sondern wenn es um eine wichtige Angelegenheit handelt, wie um die Suche nach dem vermissten Tiffy, dann halten die Kinder zusammen und helfen sich gegenseitig mit all ihren Fähigkeiten. Das war für uns die positive Message, die uns gefallen hat, obwohl Banden-Streiche natürlich dazu gehören, ansonsten wäre es auch langweilig.


Mein Fazit:
Nachdem uns der erste Teil von Leles Geheimclub außerordentlich gut gefallen hat, wollen wir natürlich auch den zweiten Teil lesen, aber da müssen wir noch ein Weilchen auf den Erscheinungstermin warten, leider!

Bewertung vom 28.10.2019
Meine wunderbare Frau
Downing, Samantha

Meine wunderbare Frau


sehr gut

Meine Meinung zum Buch:
Die Autorin kannte ich bis jetzt noch gar nicht und ich bin positiv überrascht. Der Schreibstil ist schnörkellos und relativ einfach gehalten, man kann das Buch quasi in einem Durchgang lesen, da es aufgrund der Ausdrucksweise nicht so anspruchsvoll ist. Auf Anhieb begeistert war ich von der Idee, dass das Ehepaar nach außen hin ein völlig normales Leben, sogar mit Kindern, führt und dann auch noch eine dunkle Seite hat. Millicent ist allerdings als Charakter wesentlich interessanter als ihr Ehemann, dieser wirkt neben ihr fast ein wenig blass und zudem ist er ihr gegenüber schon fast unterwürfig und gehörig. Etwas befremdlich finde ich, dass die Ehepartner untereinander ein Abkommen haben, wer für welche Angelegenheiten zuständig ist und dem Partner keine Details verraten. Noch verwinkelter wird die Situation als der Sohn vermutet, dass sein Vater fremdgeht und ihn damit erpresst. Nicht einmal die massiven psychischen Probleme der Tochter lassen das Ehepaar überdenken, was sie ihrer Familie mit dem Ausleben ihres dunklen Geheimnisses antun. Freunde, Familie, Bekannte – alle werden hinters Licht geführt, aber voll und ganz vertrauen konnten sich die Beiden schlussendlich nicht einmal mehr selbst. Für mich war die Geschichte durchwegs spannend und interessant zu verfolgen, erst am Ende hin war es für mich etwas zu übertrieben und sehr extrem, ohne dass ich jetzt zu viel vom Inhalt verraten möchte. Aber der etwas offene Schluss hat mich dann wieder versöhnt.

Mein Fazit:
Ein sehr interessanter und durchwegs spannender Thriller von einer mir bis jetzt unbekannten Autorin – aber ich würde mich über weitere Thriller von ihr sehr freuen!

Bewertung vom 17.10.2019
Die Dame hinter dem Vorhang
Peters, Veronika

Die Dame hinter dem Vorhang


gut

Meine Meinung zum Buch:
Aufgrund der außergewöhnlich schönen Aufmachung des Buches habe ich mir auch eine außergewöhnliche Geschichte über Dame Edith erwartet, aber leider war die Erzählung aus Sicht ihrer Dienstmädchen nur gewöhnlich. Edith Sitwell persönlich ist eine schillernde, auffällige historische Persönlichkeit, die mit ihren Dichtungen und Auftritten für Aufruhr und geteilte Meinungen gesorgt hat. Über ihr Leben und vor allem über das Zusammenleben mit ihr erzählen ihre engsten Vertrauten, zuerst das Dienstmädchen Emma und dann deren Tochter Jane, die nahtlos übernommen hat. Ich hätte mir auch noch weitere persönliche Geschichten aus dem Leben von Jane gewünscht. Sie hat sich ja voll und ganz ihrer Dame Edith verschrieben um ihr treu überallhin zu folgen und ständig für sie da zu sein. Kurz erhält man einen Einblick in ihr Privatleben, wobei sie nicht allzu viel Freizeit gehabt haben dürfte. Da Jane selbst auch sehr gerne gelesen hat und gebildet war, hätte ich mir auch ihre Schilderung von Edith intensiver vorgestellt, nicht nur oberflächliche Betrachtungen, sondern ihre Gedanken oder Gespräche, die sie mitbekommen hat, usw. Dies hätte den Roman noch viel intensiver und authentischer gemacht. Außerdem fehlten mir ein paar Highlights, der Roman plätschert dahin und im Grunde ereignet sich nicht wirklich großartig viel, somit hätte zumindest eine intensivere literarische Auseinandersetzung über Dame Edith und ihre Kunst Platz gehabt.

Mein Fazit:
Leider konnte mich der Roman über Dame Edith trotz des wunderschönen Covers nicht ganz mitreißen, da es mir inhaltlich an Tiefe gefehlt hat.

Bewertung vom 17.10.2019
Drei
Mishani, Dror

Drei


ausgezeichnet

Meine Meinung zum Buch:
Der Roman ist sehr ausgefeilt und gut aufgebaut. Zu Beginn beschreibt der Autor die Anbahnung der Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau, die sich scheinbar zufällig begegnen. Mit viel Verständnis und Geduld, aber man spürt schon, dass irgendetwas nicht stimmig ist und dann beginnt der Mann die Frau unter Druck zu setzten und als LeserIn denkt man sich: „Bitte steig aus der Geschichte aus bevor es zu spät ist!“ Durch Geschick und guten Ausreden gelingt es dem Mann allerdings immer genau solche Frauen zu finden, die emotional abhängig und bedürftig sind und für ihn ein leichtes Opfer darstellen. Auch beim zweiten Mal gelingt ihm das ganz gut und man ärgert sich als LeserIn schon sehr, dass es auch im Umfeld der Frauen niemanden gibt, der sie warnt oder zumindest die Zweifel stärkt. Spannend finde ich auch den Einblick in die Lebenswelten anderer Kulturen und vor allem wie das Bild der Frauen dargestellt wird.
Die dritte Geschichte unterscheidet sich allerdings von den anderen beiden durch eine Besonderheit, die ich hier allerdings nicht erwähnen möchte, um nicht zu viel vom Inhalt zu verraten. Der Schluss hatte wirklich einen Wow-Effekt, der mich mit einem sehr positiven Eindruck zurückblicken lässt.

Mein Fazit:
„Drei“ ist ein intelligent geschriebener, durchdachter Kriminalroman, der mit den Gefühlen der LeserInnen spielt. Ich würde mich freuen, noch weitere Romane vom Autor lesen zu dürfen.

Bewertung vom 16.09.2019
Die Welt in allen Farben
Heap, Joe

Die Welt in allen Farben


gut

Meine Meinung zum Buch:
Der Titel klingt wirklich vielversprechend, ist aber im Nachhinein betrachtet auch ein wenig irreführend. Zu Beginn hat mir die Lebensgeschichte von Nova sehr gut gefallen. Ich konnte auch nachvollziehen, dass es für sie eine enorme Umstellung ist, plötzlich sehen zu können und dass sie sich verunsichert fühlt. Auch die harte Arbeit an der Verbesserung ihrer Sehkraft und die Vor- und Nachteile, die damit verbunden sind, habe finde ich sehr toll beschrieben. In einer neurologischen Klinik trifft Nova auf Kate, eine Frau, die von ihrem Mann unterdrückt und geschlagen wird. Kate fasst nach längerer Zeit all ihren Mut zusammen und schafft es, sich von ihrem Mann zu trennen, der sie weiterhin bedroht. Langsam entwickelt sich eine Beziehung zwischen Nova und Kat und ab diesem Zeitpunkt war die Geschichte für mich nicht mehr so klar strukturiert und nachvollziehbar, sondern teilweise holprig und nicht ganz stimmig. Auch die Darstellung von Kates Mann bzw. Ex-Mann wird immer dramatischer und wirkt nicht mehr so real. Die Beziehungsgeschichte zwischen Nova und Kate war dann auch ein hin- und her und hat mich nicht mehr so begeistern können wie der Beginn des Romans. Der Titel beschreibt, meiner Meinung nach, weniger die Thematik der vorhandenen oder nicht-vorhandenen Sehkraft von Menschen, sondern vielmehr die unterschiedlichen Persönlichkeiten von Menschen, deren Ängste und Freuden und alle möglichen Arten von Liebe und Beziehungen. Das hat der Autor wieder gut vermittelt.


Mein Fazit:
Überwiegen die Vorteile oder die Nachteile, wenn man blind geboren ist und plötzlich sehen kann? – Diese Frage wird sehr ausführlich diskutiert, aber nicht nur diese eine.