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Benutzername: 
Uli
Wohnort: 
86637 Wertingen

Bewertungen

Insgesamt 395 Bewertungen
Bewertung vom 04.02.2024
Ludwig II.
Spangenberg, Marcus

Ludwig II.


ausgezeichnet

Marcus Spannenberg ist ein Kenner der Materie. Obgleich über Ludwig II, dem Märchenkönig schon sehr viel geschrieben und noch mehr spekuliert wurde, hat uns dieses Buch doch noch einige Geheimnisse offenbaren können. In den Zeittafeln wird uns das Leben des Monarchen und auch die Errungenschaften dieser Zeit dargestellt. Dass der König auch sich mit allen Neuerungen auseinandersetzte, heute würden wir sagen ein Technikfreak war und sich nicht nur in Wagneropern hineinträumte, erfahren wir hier. Und dass Ludwig in seiner Venusgrotte Opernaufführungen nur für sich alleine hat aufführen lassen, entspricht nicht den Tatsachen. Während seiner Lebenszeit wurde hier keine einzige Oper aufgeführt. Dies und noch mehrere Begebenheiten erfahren wir in diesem Buch. Die Entstehung und Bauweise von Linderhof, Neuschwanstein und Herrenchiemsee ist sehr interessant geschildert. Auch das Verhältnis zu seiner Cousine Sissi, das durch die Filme total romantisiert wurde, ist nur der Fantasie entsprungen. Ludwig war ja noch ein Kind, als Sissi Franz Joseph ehelichte. Das Buch ist mit wunderschönen Zeichnungen illustriert und hat wirklich viele beeindruckende Fotos. Ein MUSS für jeden Königskenner. Das Taschenbuch ist in seiner Aufmachung hervorragend gelungen und beim Lesen bekommt man wieder Sehnsucht, die Königsschlösser zu besuchen. Am Ende des Buches ist ein Quiz für König Ludwig II Experten. Da ich mich seit frühester Jugend mit dem König und seinen Schlössern interessiert habe und schon einiges über den Regenten gelesen habe, hat mir diese Lektüre auch noch einiges neues berichtet. Das Cover zeigt den jungen König mit dem Schloß Neuschwanstein.

Bewertung vom 01.02.2024
Zu neuen Ufern / Das Erbe der Greiffenbergs Bd.2
Schönhoff, Isabell

Zu neuen Ufern / Das Erbe der Greiffenbergs Bd.2


ausgezeichnet

Durch das infame Handeln des Exmannes von Pauline ist nun das Feinkostgeschäft Greiffenberg fast in den Konkurs gekommen, Pauline versucht alles, um dies zu verhindern. Aber in der eigenen Familie will man sie als Geschäftsführerin absetzten. Ferdinand lebt für seine sportlichen Stunts beim Film und in der Werbung. Doch bei seinem letzten Auftrag, der ihn an die Spitze bringen und ihm viel Geld einbringen soll, verunglückt er schwer. Seine bisherige Arbeit wird er nicht mehr aufnehmen können. Bei seinem REHA-Aufenthalt lernt er Christina kennen, die durch einen Unfall schwer an der Hand verletzt wurde und ihren Beruf als Musikerin nicht mehr ausüben kann. Doch Fernidand verheimlicht etwas vor ihr aus lauter Angst, ihre Freundschaft zu verlieren. Oma Elsa hat beim Ausräumen der Kleidung von Ludwig ein sehr verdächtiges Foto gefunden. Plötzlich zweifelt sie an seinem Tod, da auch die Enkelin Ada behauptet, Opa neulich gesehen zu haben. Nun beginnen Elsa und Theresa zu recherchieren und schrecken auch vor einer Bergwanderung nicht zurück. Indessen trifft Ferdinand seine früheren Filmfreunde und mit diesen beschließt er, einen Film am Chiemsee zu drehen, bei dem auch das Feinkostgeschäft der Greiffenbergs mit eingeschlossen wird. Ob damit das Geschäft gerettet werden kann? Dies ist der zweite Band um die Greiffenbergs und die Intrigen gehen weiter. Ich habe dies alles als Dallas am Chiemsee bezeichnet. Die Autorin hat eine moderne, einfache Schreibweise, Sie wirft nicht mit Fremdwörtern um sich, man kann das Buch wirklich komplikationslos lesen und leidet mitunter mit der Familie. Die Schrift hat eine angenehme Größe und die Seiten fliegen nur so dahin. Der Inhalt ist mehr als interessant, die Gebaren der Protagonisten halten den Leser in Atem. Mir persönlich gefällt das Buch auch deswegen so gut, weil ich die Örtlichkeiten alle kennen und ich mir dies mehr als bildhaft vorstellen kann. Das Cover gleicht sich dem des ersten Bandes an, luftig, leicht, flockig. Ich bin mehr als gespannt, wie es bei den Greiffenbergs weiter geht und wie sich alles weiter entwickeln wird. Eine gute Unterhaltung, für Frauen geschrieben, die beim Lesen abschalten wollen und ein wenig Einblick in ein anderes Leben haben wollen.,

Bewertung vom 31.01.2024
Die Architektin von New York / Bedeutende Frauen, die die Welt verändern Bd.3
Hucke, Petra

Die Architektin von New York / Bedeutende Frauen, die die Welt verändern Bd.3


sehr gut

Eine Romanbiografie über eine bewundernswerte Frau, die am Bau der Brooklyn-Bridge mitgewirkt hat. Zwischen Brooklyn und Manhattan gab es nur den Fährverkehr, was im vereisten East River oftmals zu Unfällen führte. Der Ingenieur John Roebling, ein Deutschstämmiger, wurde mit dem Bau beauftragt. Nach dessen Tod führte sein Sohn Wash mit den Bau weiter. Ungeahnte Schwierigkeiten traten auf, vor allem beim Setzen der Senkkästen erkrankte viele Arbeiter an der Taucherkrankheit. Auch Wash wurde krank und mußte von nun an fast immer des Bett hüten. Seine Frau Emiliy, die immer schon bei seiner Arbeit mitwirkte, übernahm dann seinen Part. Während er zuhause die Berechnungen machte, fuhr sie tagtägIich auf die Baustelle und beaufsichtigte die Arbeiten und traf bei den Entscheidungen mit. Nicht allen am Bau beteiligten Personen paßte das uns sie wollten Wash die Bauleitung entziehen. Aber Emiliy und ein paar getreue Ingenieure und Vorarbeiter hielten zu der Frau, die alles für die Brücke gab. Ein Buch, das sich sehr viel mit dem Bau und mit technischen Einzelheiten befaßt, für mich persönlich zu viel Insiderwissen, das manche Passagen ein wenig langatmig machte. Wie wir erfahren, war Emiliy eine sehr strebsame und intelligente Frau, die nicht für Haus und Heim geschaffen war. Bis ins hohe Alter suchte sie immer wieder nach Herausforderungen, zu der Zeit, als den Frauen in manchen Universitäten der Zutritt verwehrt war, Emily Roebling war damals schon ihrer Zeit voraus und wir dürfen Einblick in ihr Leben in er Zeit von 1865 bis 1883 nehmen. Auf dem Cover sieht man eine Frau mit einem Bauplan in der Hand die Brücke überqueren. Wenn man das Buch ausklappt, sehen wir die gesamte Brücke in natura. Man merkt, dass die Autorin zu der Brücke und ihrem Bau umfangreiche Recherchen gemacht hat, sind doch in dem Roman sehr viele geschichtliche Tatbestände und Ereignisse mit eingeflossen.

Bewertung vom 30.01.2024
Schöne Zeit
Siehl, Harald

Schöne Zeit


sehr gut

Ein Buch, das sehr schwer zu lesen ist und erst ab der Mitte wird man mit den Protagonisten einigermaßen warm. Beschrieben wird das Leben von Arnold, Mitte 40, war ewiger Student und arbeitet nun in einem großen Werk im Schichtdienst. Er lebte immer noch im Haus seiner Eltern,. Er war mit einer Frau aus der ehemaligen DDR liiert, die eine Tochter mit in die Beziehung einbrachte. Für die fühlte er sich bis jetzt verantwortlich und vertritt sozusagen die Vaterstelle. Dann tritt nach vielen Jahren eine ehemalige Mitstudentin in sein Leben, ebenfalls älter, inzwischen Managerin. Aber da gibt es noch die Bibliothekarin, mit der er sich verabredet. Meiner Meinung nach ein ziemlich willensschwacher Mensch. Arnold läßt sich von den Frauen führen, bevormunden und fühlt sich dabei unglücklich, will ausbrechen. Und immer trifft er auf Frauen, die älter sind als er. Ein Buch, das mich schon nachdenklich macht. Es ist keine Lektüre, die man schnell zwischendurch lesen kann. denn trotz der nicht einmal 200 Seiten muß man sehr aufmerksam beim Lesen sein. Manche Passagen verlangen ein wiederholtes Lesen, um dann doch verstanden zu werden. Ein Buch, das einen schwachen Leser hinunterziehen kann. Nicht einfach, sondern mit sehre viel Tragik verbunden.

Bewertung vom 29.01.2024
Einfach lieben / Glückstöchter Bd.2
Schuster, Stephanie

Einfach lieben / Glückstöchter Bd.2


ausgezeichnet

Ein hervorragendes Buch über zwei bewundernswerte Frauen, die jede zu ihrer Zeit sich in ihrem Leben behauptet haben. Wir sind in zwei Zeitebenen, einmal bei Anna um 1919 herum und dann bei Eva um 1977. Nach einer Genesungskur, von ihrem Liebsten verlassen und von der Stiefmutter nur geduldet, entschließt sich Anna, auf der einstmals ihren Eltern gehörende Tonkaalm in den Bayer.Alpen sich ein Leben als Selbstversorgerin einzurichten. Da ihr Vater Botaniker war, hat sie natürlich sehr viel Wissen über Pflanzen. Sie ernährt sich von den eigenen Lebensmittel, töpfert und ein Hausierer kommt ein paarmal im Jahr vorbei, nimmt ihre Töpferware mit und bringt ihr das Notwendige vorbei. Jedoch sind die Winter hart und lang. Eva lebt mit mehreren Mitgliedern in einer Kommune. Sie studiert Pharmazie und verkauft nebenzu auf dem Markt ökologische Produkte. Als dann ein kleiner Laden frei wird, möchte sie mit ihren Mitbewohnern einen Bioladen eröffnen. Eva erwartet Zwillinge und will unbedingt eine natürliche Hausgeburt. Sie arbeitet auch noch nebenher in einer Apotheke und natürlich sind sie gegen alles und jenes und demonstrieren gegen die Regierung. Eva wurde von einer netten Familie adoptiert, möchte aber unbedingt wissen, wer ihre Eltern waren und macht sich auf die umständliche Suche. Das Buch beschreibt das Leben zweier total gegensätzlicher Frauen in ganz anderen Zeiten. Man muß nicht unbedingt den ersten Teil gelesen haben, denn es werden hier oft klein Rückblicke gehalten. Wir erfahren, wie man mit Mut und Willen und ohne Angst so einiges erreichen kann und sich trotz Rückschläge nicht von seinem Plan abbringen läßt. Die Autorin beschreibt das Leben dieser Frauen so genau und akribisch, man meint, mit den Beiden zusammen zu leben. Die Sprache ist klar, deutlich und leicht verständlich und sehr bildhaft. Es werden die Probleme der jeweiligen Zeit geschildert. Die über 600 Seiten lesen sich gut und dann ist man schon am Ende, möchte aber unbedingt weiteres über Anna und Eva erfahren. Aber im Laufe des Jahres soll ein dritter Band erscheinen und wir erfahren dann näheres. Das lachsfarbene Cover zeigt zwei Frauen, jede im Stil der damaligen Zeit. Das Buch zu lesen ist wirklich ein Genuß.

Bewertung vom 28.01.2024
Verborgen / Mörderisches Island Bd.3
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3


ausgezeichnet

Dies ist bereits der dritte Islandkrimi in dieser Reihe und ich bin auch diesmal mehr als begeistert. Das Cover gleicht den beiden Vorgängerbänden. Hier eine verschneite Landschaft und ein einsames Haus. Bei einem Brand in einem Wohnhaus wird ein Toter in seinem Bett aufgefunden. Wie aber festgestellt wird, war der junge Mann bereits tot, bevor das Feuer ausbrach. Kommissarin Elma und ihr Kollegen sind nun mit den Ermittlungen befaßt. Keiner kann sich erklären, wieso der junge Mann umgekommen ist und es wird in seiner Familie und seinem Freundeskreis umfangreich recherchiert. In einem neuen Handlungsstrang geht es um eine Familie, die nach außen hin den Schein wahrt, der Mann und Vater aber immer wieder außereheliche Beziehungen hat. Der Sohn Andri war ein enger Freund des Toten. Die Familie hat zwei kleinere Töchter, die von einem holländischen Au-Pair-Mädchen betreut werden. Aber dann ganz plötzlich möchte das Mädchen die Familie verlassen. Ein Buch, das außerordentlich interessant und sehr spannend ist, läßt es uns doch in das Leben der Isländer schauen. Auch die Kommissare haben so ihre privaten Probleme, besonders auch Elma. Der Chef des Kommissariats ist vor kurzem Witwer geworden, seine Frau starb an Krebs, was ihn sehr mitgenommen hat. Da lange nicht bekannt ist, wie der junge Mann ums Leben gekommen ist und wer das Feuer verursacht ist, kann man vor lauter Ungeduld und Spannung das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Gekonnt werden wir in verschiedene Richtungen gedrängt, so mancher von diesen Personen kann oder könnte ein Mörder und Brandstifter sein. Beim Lesen bekommt man richtig Fernweh und möchte selbst in Island sein. Ein Krimi, der unter die Haut geht und auch uns in die Seele dieser Menschen schauen läßt.

Bewertung vom 27.01.2024
ReiseLust - Orte der Leidenschaft   Erotische Geschichten
Bulenda, Doris E. M.

ReiseLust - Orte der Leidenschaft Erotische Geschichten


ausgezeichnet

Die Autorin hat hier ferne Länder mit heißen Liebesspielen gekonnt vermischt. Wir lernen Doro kennen, die gerne in ferne exotische Länder reist und dort auch ihrer Leidenschaft, der Lust. frönen kann. Die Reise führt uns nach Kalifornien, wo es einen heißen Tätowierer gibt, nach Texas zu Matt, nach Utah, die beiden Gespielinnen auf der Dachterrasse des Hotels oder in der Sauna mit den beiden Herren. Doro ist keine Sexspielart unbekannt und sie ist wirklich nicht prüde und möchte alles ausprobieren. Sie liebt es auch an Orten zu treiben, wo sie jederzeit beobachtet werden können. Ein Buch, das uns wirklich sehr viel biete und trotz alle dem eine sehr gute Ausdrucksweise hat, auf keinen Fall ordinär ist. Unsere Gedanken schweifen beim Lesen in die Ferne und lassen unser Kopfkino spielen.

Bewertung vom 25.01.2024
Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah
Cho, Nam-joo

Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah


ausgezeichnet

Das Buch führt uns nach Korea, in eines der ärmsten Stadtviertel von Seoul. Mani lebt hier mit ihrer Familie. Das Häuschen ist klein, ärmlich, ohne die Ausstattung, wie wir sie gewohnt sind, Die Mutter kocht in der kalten Küche unter den primitivsten Verhältnissen. Der Vater betreibt mehr schlecht als recht einen kleinen Imbissladen, sagt zuhause nicht viel und schläft die meiste Zeit. Mani ist jetzt Ende 30, unverheiratet und lebt noch immer bei den Eltern. Nun ist sie arbeitslos, nach über 10 Jahren wurde ihr gekündigt. Als Kind investieren ihre Eltern viel Geld für eine Turnausbildung. Manis Traum war, eines Tages als Turnerin bei Olympia mitzumachen. Aber leider reichte ihr Talent nicht aus. Nun sitzt Mani gelangweilt zuhause, den Schimpftiraden ihrer Mutter ausgesetzt. Doch dann ergibt sich die Möglichkeit für die Familie, in eine der begehrten Hochhauswohnungen zu ziehen. Mich hat das Buch wirklich sehr nachdenklich gemacht. Ein Leben in Armut, perspektivlos und immer noch auf die Eltern angewiesen zu sein, für die Mani natürlich immer das Kind bleiben wird. Die Autorin läßt uns in das Leben einer koreanischen Familie schauen. Die Mutter, ein wenig einfältig aber hat die Führung übernommen, der Vater still geduldet und die Tochter, die nun die Familie nicht mehr finanziell unterstützen kann. Die Familie lebt so dahin, die Tage vergehen. Das Buch führt uns immer wieder in einzelnen Kapitel in die Vergangenheit zurück, als Mani ein Kind war. Die Sprache ist sehr klar und deutlich und die Lebensart dieser Menschen wird uns sehr gut nähergebracht, die aber trotz allem eigentlich immer noch an das Gute glauben. Einmal ein Buch eines anderen Genres, sehr interessant zu lesen und in das Leben in einem anderen Land Einblick zu nehmen. Das Cover ist in einem knalligen Pink, davor steht eine gesichtlose Frau und im Hintergrund sieht man die Hochhäuser.

Bewertung vom 23.01.2024
TÖDLICHER EHRGEIZ - KEIN NORMALER ARBEITSTAG
Maria Heinrich

TÖDLICHER EHRGEIZ - KEIN NORMALER ARBEITSTAG


ausgezeichnet

Ich habe schon den zweiten Band dieser Reihe vorab gelesen und war begeistert. Aber auch dieses Buch ist ein Thriller der Spitzenklasse, der den Leser in Atem hält bzw. den Leser in Schnappatmung versetzt. Die IT-lerin Ana Rubin arbeitet mit ihrem Team an einem neuen Projekt, von dem für die Firma viel abhängt. Doch dann verschwindet die Projektleiterin Manuela spurlos, wie ihr Mann mitteilt, ist sie von der Arbeit nicht nachhause gekommen. Die Polizei geht der Sache nicht nach, da sie meint, die Frau wird schon wieder nachhause kommen. Ana und den Kollegen läßt dies aber keine Ruhe und sie forschen selbst nach und schalten auch einen Privatdetektiv ein, doch Manuela scheint wie vom Erdboden verschluckt. Niemand hat die Frau gesehen. Es werden auch Personen befragt, die auf dem gleichen Parkdeck wie die Verschwunde geparkt haben, angeblich hat niemand etwas bemerkt. Und plötzlich wird eine Leiche im Prater gefunden. Hängen das Verschwinden und der Mord zusammen? Bis Ana zufällig eine sonderbare Entdeckung macht und sich damit selbst in große Gefahr begibt. Die Autorin schreibt wirklich genial, ihre Ausdrucksweise ist spannend und gleichzeitig zeigt sie uns etwas von Wien mit ihren Ortsangaben der Straßen und Gebäude. Sehr realistisch finde ich auch die Beschreibung der Atmosphäre in der Firma. Die Chefin zeigt sich kühl und erfolgsorientiert und die Kollegen wollen alle vorwärtskommen und an dem Projekt mit beteiligt sein. So ergeben sich für den Leser so manche Verdächtigungen. War es ein Mitarbeiter der Firma oder warum verhält sich Manuelas Mann manchmal so unbeherrscht? 340 Seiten Spannung und am Ende ist man mehr als überrascht, als uns die Lösung präsentiert wird. Ein Thriller, der uns gedanklich hochputscht. Das dunkle Cover zeigt eine nasse Straße und blendende Scheinwerfer.

Bewertung vom 22.01.2024
Spur und Abweg
Tallert, Kurt

Spur und Abweg


ausgezeichnet

Ein Buch, das tief in die deutsche Geschichte eingreift und uns die schrecklichste Zeit aufzeigt. Es ist voller Emotionen und der Leser wird in das damalige Geschehen mit hineingezogen. Man kann nur immer einen Teil davon lesen und muß sich dann das Gelesene nochmals durch den Kopf gehen lassen. Kurt Tallert hat umfangreich recherchiert und ist dabei bis auf seine Urgoßmutter gestoßen, die im hohen Alter aus dem Altenheim in ein Konzentrationslager gebracht wurde. Der Autor ist das jüngste von vier Kindern und sein Vater war bei seiner Geburt schon 58 Jahre alt. 12 Jahre später verstarb er dann an Krebs. Kurt hat nicht viel Zeit mit seinem Vater verbringen können, jedoch hat ihm dieser einiges aus seinem Leben erzählt. Harry Tallert war Halbjude. Sein Vater jüdischer Abstammung, die Mutter Arierin. Eine Mischehe, bei der die Juden zunächst noch verschont blieben. Aber mit 17 Jahren wurde Harry deportiert und kam nach der Befreiung durch die Amerikaner teilweise gebrochen, aber dennoch stark genug zurück, sein Leben als Journalist und Politiker in den Griff zu bekommen. Allerdings sprach er sehr viel dem Alkohol zu. Sein Sohn Kurt beginnt eine Zeitreise in die Vergangenheit. Listet Briefe und Gedanken seines Vaters auf, findet alte Fotos und zitiert Gedichte. Er macht sich auf, die Stätten der Grausamkeiten zu besuchen, um seinen dort verstorbenen Angehörigen näher zu sein. Ich finde es sehr mutig, sich als Nachkommen eines Holocausüberlebenden nochmals dieser zeitliche Epoche zu widmen. Das Cover zeigt Harry Tallert in seinem Büro sitzend. Auf seinem Schreibtisch wälzt sich ein Krokodil. Das Foto wurde gemacht, als Tallert in seinem Büro Besuch von einem Zirkusdirketor bekommen hat. Ein Buch, das für die Nachwelt große Bedeutung hat.