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Manuela2205

Bewertungen

Insgesamt 171 Bewertungen
Bewertung vom 06.06.2009
Sturmwelten Bd.1
Hardebusch, Christoph

Sturmwelten Bd.1


sehr gut

Christoph Hardebusch spielt mit mehreren Erzählsträngen. Jaquento –ein junger Adliger, der auf der Flucht vor seiner Vergangenheit ist- gerät auf ein Piratenschiff und macht dort „Karriere“ und sich nicht nur Freunde.
Sinao und Majagua, zwei Sklaven (obwohl Sklaverei verboten ist) auf einer Insel, die zusammen Fluchtpläne schmieden.
Roxane, eine frischgebackene Schiffsoffizierin auf ihrer ersten Fahrt nach der Beförderung. Leider fällt diese nicht ganz wie geplant aus – dank dem Kapitän…
Außerdem ist da noch Franigo, ein Poet der erste Erfolge feiert.
All diese Erzählstränge laufen nach und nach zusammen. Die beschriebenen Personen sind mir schnell ans Herz gewachsen. Zumindest größtenteils – mit dem Dichter konnte ich nichts anfangen und mir ist immer noch unklar, wie er in die ganze Geschichte passt. Der Rest erzählt eine farbig geschilderte Geschichte im Seefahrermilieu. Ab und an blitzen Ähnlichkeiten mit Horatio Hornblower auf, das Schiff mit den schwarzen Segeln erinnert natürlich unweigerlich an Fluch der Karibik. Wobei ich aber keinesfalls Ideenklau unterstellen will, der Erzählplot der Sturmwelten hat seinen ganz eigenen Zauber.
Apropos Zauber – Sturmwelten wird ja als Fantasy-Epos gepriesen. Aber bis auf die Tatsache, dass es Magie gibt – sie wird vor allem zum Schutz der Schiffe und zur Heilung eingesetzt – konnte ich keine großartigen Fantasy-Elemente ausmachen. Wer also eine Haudrauf-Geschichte mit Trollen, Elfen, Drachen, Vampiren und sonstigen Geschöpfen sucht, ist hier fehl am Platz. Dafür das Richtige für alle die schön geschilderte Charaktere und Seefahrergeschichten mögen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2009
Gerechter Zorn / Die Legenden der Albae Bd.1
Heitz, Markus

Gerechter Zorn / Die Legenden der Albae Bd.1


sehr gut

Der Plot ist insgesamt sehr stimmig und hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Die Entwicklung der Charaktere ist interessant, wobei ich die von Sinthoras leicht unglaubwürdig bzw. too much finde. Dafür waren einige Nebendarsteller sehr gelungen, besonders die Fflecx, ein Volk von Giftmischern, fand ich wirklich genial.
Die Albae hätte ich mir insgesamt manchmal etwas finsterer und noch bösartiger gewünscht. Sicher, sie foltern genußvoll so ziemlich alles, was ihnen unter die Finger kommt und ihr Kunstgeschmack läßt sich nur mit morbide umschreiben. Aber manchmal musste ich schmunzeln, weil sie mich irgendwie an verzogene kleine Kinder erinnerten.
Jedoch ist das nur als kleines Manko anzusehen.
Für eine Steigerung nach oben ist für die Fortsetzungsbände also noch Platz, ich kann das Buch aber getrost empfehlen.

8 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.04.2009
Kaltduscher
Sachau, Matthias

Kaltduscher


sehr gut

Über Klorollen kann man ebensogut philosophieren wie über Frauen:
Wie rum hängt man sie richtig auf und was sagt das dann über einen aus? Und wenn man von einer Frau die SMS "Arschloch" bekommt, heißt das, dass man ein Arschloch ist, oder ist das ein Frauen-Code für was ganz anderes? Ist es ohne Ausrufezeichen nicht so endgültig wie mit?
Mit solch tiefschürfenden Problemen muss sich Krach in seinem Männer-WG-Leben herumschlagen, neben Jobfragen, Problemen mit dem wahnsinnigen Vermieter, Russenschlägern, usw.
Ein wirklich kurzweiliges Buch, in dem Männer-WG´s, die männlichen Gehirnwindungen und noch einiges mehr gehörig auf die Schippe genommen wird. Sämtliche Vorurteile, die man als Frau über Single-Männer haben kann werden aufgegriffen und brachten mich beim Lesen zum Schmunzeln.
Sicher keine tiefgehende Lektüre, aber herrlich sinnfrei, leicht zu lesen und genau das richtige für schnell mal zwischendurch!

Bewertung vom 13.04.2009
Die Witwen von Eastwick
Updike, John

Die Witwen von Eastwick


gut

Gut 30 Jahre sind vergangen seit Alexandra, Sukie und Jane als die Hexen von Eastwick ihr Unwesen trieben. Jede hat seither ihr eigenes Leben gelebt und erst als alle drei Witwen lebt der Kontakt zwischen ihnen wieder richtig auf. Bei zuerst gelegentlichen Telefonaten kommt irgendwann die Idee auf zusammen zu reisen.
Langsam flackert dabei die Lust an kleinen, harmlosen Hexereien wieder auf. Doch als sie für einen Sommer nach Eastwick zurückkehren und ihren Hexenzirkel wieder aufleben lassen, holt sie die Vergangenheit ein. Denn dort erinnert man sich durchaus noch an sie…

In wahren Bandwurmsätzen, aber mit blumiger Sprache wunderbar anschaulich beschrieben lässt John Updike die Hexen von Eastwick wieder aufleben. Mit ihren sämtlichen Schrullen und Marotten kann man sie sich durchaus als die alten Damen von nebenan vorstellen. Man muss sich keineswegs mit ihnen identifizieren, besonders Jane ist für mich eine wahre Nervensäge. Aber durch die einfühlsam gewährten Einblicke in ihr Seelenleben ist im Leser immer Verständnis für ihr Tun und Lassen vorhanden, ebenso wie die Neugierde auf den nächsten „Coup“ der Drei.
Für mich ein schönes Buch über Frauenfreundschaft unter der Last des Alters, immer betrachtet mit einem kleinen Augenzwinkern, das in der zweiten Buchhälfte richtig an Fahrt gewinnt.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.04.2009
Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1
Kling, Marc-Uwe

Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1


weniger gut

Ich möchte nicht bestreiten, dass das Känguru mir auf den ersten Seiten zwei halbe Schmunzler entlockt hat. Je weiter ich jedoch gelesen habe, desto mehr hat sich das geändert, bis ich mich eigentlich nur noch genervt gefragt habe, wann das Buch denn endlich zu Ende ist.

In sehr kurzen Kapiteln, oft nur zwei Seiten, erzählt Marc-Uwe Kling von den Ansichten und Eskapaden seines Känguru-Mitbewohners. Von einem Kabarettisten erwarte ich mir, dass er aktuelle Geschehnisse bissig-ironisch und witzig präsentiert. Diese Geschichtchen fand ich aber meist nur absurd.

Ich lasse durchaus zu, dass das Känguru im Radio wunderbar funktioniert, selbst höre ich den kleinen Nils von Antenne Bayern oder den Fußball-Bus von Bayern3 sehr gern. Aber würde man von diesen alle gesammelten Geschichten in ein Buch drucken, könnte mich das nur ebenso enttäuschen wie die Känguru-Chroniken. Es fehlt einfach das Leben der gesprochenen Dialoge.

Die einzige Möglichkeit dieses Buch zu lesen ist für mich jeden Abend ein Kapitel. Und wegen zwei Minuten nehme ich kein Buch in die Hand, da will ich schon länger unterhalten sein. Dem Alter der kurzen Gute-Nacht-Geschichten bin ich schon entwachsen.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.03.2009
Glücklich, wer vergisst
Kneifl, Edith

Glücklich, wer vergisst


gut

Wer Edith Kneifels Roman liest, fühlt sich sofort in die Alpenrepublik versetzt. Nicht nur durch die mundartlichen Wörter, sondern vor allem durch die gesamte Art, wie sich ihre Personen ausdrücken.

Leider macht dieser österreichische Charme nicht alle Schwächen wett.

Denn wirklich Spannung will in diesem Krimi einfach nicht aufkommen, selbst die Hauptperson, Joe Bellini, wirkt streckenweise gelangweilt von der ganzen Geschichte über eine völlig kaputte und verkorkste Familie.
In Rückblenden wird von ihrer Jugendfreundschaft mit der jetzt des Mordes verdächtigten Franzi erzählt. Im Jetzt versucht sie hinter die Geschichte des zu Tode gekommenen Stiefvaters ihrer Freundin zu kommen. Wenn auch nicht mit wirklicher Begeisterung, was zum Teil auch zu verstehen ist, denn schließlich ist Joe Therapeutin und keine Kriminalistin. Warum also fühlt sie sich doch irgendwie zur Ermittlerin in diesem fall berufen? Auch das Ende ist etwas seltsam. Der Mörder ist geständig, etliche Beteiligte streiten sich, Ende des Buches.

Mein Fazit: Reine Krimifans werden dieses Buch eher zum Gähnen finden. Wer aber Familiengeschichten mit bodenlosen Abgründen mag, kommt hier voll auf seine Kosten.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.02.2009
Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn
Meyer, Stephenie

Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn


sehr gut

Die Beziehung zwischen Bella und Edward erlebt ihren Höhepunkt: gegen das Versprechen, sie zum Vampir zu machen, hat sie eingewilligt, Edward zu heiraten.

Doch als es soweit ist, hat Bella es plötzlich nicht mehr gar so eilig mit dem Unsterblichsein. Eine folgenschwere Entscheidung...



Der Abschlußband der Twilight-Saga wirkt auf mich völlig anders als seine Vorgänger. Man hat fast das Gefühl, dass ein Ghostwriter seine Hände im Spiel hatte, was ich aber nicht unterstellen will. Es kann durchaus daran liegen, dass nach den Flitterwochen nicht mehr wie gewohnt aus Bellas Sicht erzählt wird, sondern Jacob diese Rolle übernimmt. Was aber durchaus sein Gutes hat, denn diese Zeitspanne will man meiner Meinung nach nicht unbedingt von Bella hören.

Als Bella wieder selbst weitererzählt, könnte das Buch -eigentlich- enden. Die Luft ist raus und man schielt unwillkürlich wieviele Seiten es denn noch sind und was um Himmels willen Frau Meyer noch in den Rest des Buches packen will. Die "neue" Bella sorgt für ein paar Überraschungen, sogar für sich selbst. Auch die Volturi wollen noch ein Wort mitreden.

Darüber, ob dieser 3. Teil wirklich notwendig ist lässt sich streiten. Für mich steht fest, dass es für Edward und Bella einen würdigen Abschluß gegeben hat, auch wenn "Bis(s) zum Ende der Nacht" eindeutig hinter seinen Vorgängern zurückbleibt.

3 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.02.2009
Das Zeitparadox / Artemis Fowl Bd.6
Colfer, Eoin

Das Zeitparadox / Artemis Fowl Bd.6


sehr gut

Artemis Fowl muss zurück in die Vergangenheit reisen.
Denn das einzige Heilmittel für seine schwerkranke Mutter wird aus einer Lemurenart gewonnen, die er höchstpersönlich vor etlichen Jahren ausgerottet hat. Zusammen mit Holly macht er sich auf, um das letzte Exemplar vor sich selbst zu retten. Eigentlich eine Kleinigkeit - wenn nicht alles schief laufen würde, was schief laufen kann...

Zu Beginn scheint Eoin Colfer noch nicht in Hochform zu sein, es bleiben kleine Dinge im Raum stehen, von denen ich mir gewünscht hätte, dass sie zu Ende erzählt werden. Aber schnell wird man von der Zeitreisegeschichte gefangen genommen.
Sehr interessant ist das Zusammentreffen der beiden Artemisse. Der ältere kann sich zwar in den jüngeren hinein versetzen, findet sich selbst aber leicht nervig und kann sehr gut verstehen, dass er keine Freunde hatte. Wie der Buchtitel schon verrät, tauchen etliche Zeit-Paradoxe auf und manches Detail kann man erst sehr viel später nachvollziehen.
Es gibt auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten:
Zum einen mit dem Zwerg Mulch Diggums, der eine wichtige Rolle in der Rettungsaktion spielt - natürlich für eine sagenhafte Menge Gold.
Zum anderen taucht Artemis` Erzfeindin Opal Koboi wieder auf - und mit ihr als Gegner ist bekanntermaßen mit allem zu rechnen!
Sprachlich ist Artemis Fowl perfekt der jugendlichen Zielgruppe angepasst. Das Buch ist einfach und zügig zu lesen, was aber nicht bedeutet, dass man gedanklich nicht dabei sein muss. Im Gegenteil ist streckenweise grosse Konzentration nötig, um das geschehen wirklich zu verstehen. Ein gutes Beispiel ist hier der Einbruch in den Lemurenkäfig.

Alles in allem ein schönes und empfehlenswertes Buch. Wenn Mutter und Sohn darüber diskutieren, wer zuerst lesen darf, kann durchaus Artemis Fowl die Ursache sein.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.01.2009
Sehnsucht nach Elena
Haahtela, Joel

Sehnsucht nach Elena


gut

In kurzen tagebuchähnlichen Abschnitten werden einem Bilder und Gedanken aus dem Leben eines Mannes vorgesetzt. Man liest über ein Konzert oder das Wetter, den Garten - und immer wieder über Elena. Und sei es nur, dass er sie an diesem Tag nicht gesehen hat.

Dabei kennt er sie eigentlich gar nicht, sie ist eine Zufallsbegegnung im Park. Jedoch hat sie etwas tief in seinem Inneren berührt und seither hofft er täglich auf einen Blick auf sie.



Ich fand das Buch etwas merkwürdig zu lesen, die kurzen Kapitel von ein bis zwei Seiten, die kleinen Einblicke in das Leben eines Mannes. Und davor die Frage: Was soll das alles? Und was will er mit dieser Elena?

Erst am Ende offenbart sich dieses Rätsel und damit auch der Sinn und die zarte Schönheit der Geschichte. Trotzdem ist "Sehnsucht nach Elena" sehr speziell. Wer eine groß angelegte Handlung sucht wird hier enttäuscht. Wenn man sich aber von Worten bezaubern lassen kann liegt man genau richtig.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.