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Benutzername: 
Antika18
Wohnort: 
Wilhelmshaven

Bewertungen

Insgesamt 185 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2014
Die eine, große Geschichte
Koelle, Patricia

Die eine, große Geschichte


sehr gut

Kalle ist Busfahrer in Berlin. Das war schon seit der Kindheit sein Traum und er hat ihn sich erfüllt.
Nebenbei schreibt er kleine Gedichte und Geschichten und kellnert aushilfsweise beim Türken Mutlu.
Im Grunde ist er glücklich mit seinem Leben. Bis eines Tages eine ältere Frau eine Ähre aus einem Strauß Wiesenblumen im Bus verliert. Kalle hebt die Ähre auf und erinnert sich an eine längst vergangene Zeit - an eine Zeit, in der er noch jung und verliebt war und als er noch Träume hatte und glaubte, alles wäre möglich. Und plötzlich wird Kalle bewusst, dass er sich auf die Suche machen muss. Eine Suche nach den Gefühlen von Damals, nach neuen Träumen und nach den Worten, für die eine, große Geschichte, welche er schon immer schreiben wollte. Und seine Suche beginnt er noch am gleichen Tag. Er verlässt Berlin und beginnt seine große Reise.

Wir Leser nehmen Teil an Kalles Reise und Suche. Wir spüren mit ihm den Wind, riechen das Meer, fühlen die unendliche Weite des Himmels, erfreuen uns an kindlichem Vergnügen und trauern um Verstorbene.

Diese Geschichte ist ein wunderschönes Märchen für Erwachsene. Mit poetischen Worten geschrieben und bildhaft dargestellt. Man wird angeregt, über sein eigenes Leben nachzudenken - über seine Wünsche und Träume und was man sich von seinem weiteren Leben erhofft.

Fazit:

Eine liebevoll geschriebene Geschichte für Leser in der zweiten Lebenshälfte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2014
Graz im Dunkeln
Preis, Robert

Graz im Dunkeln


ausgezeichnet

Mysteriös, finster, bedrohlich, spannend - diese Worte beschreiben exakt diese Geschichte.
Die Charaktere sind derart detailgetreu dargestellt - mit all ihren Ängsten, Macken und Gefühlen, dass man sie sich bildlich vorstellen kann. Durch seinen flüssigen Schreibstil - durchsetzt mit teilweise schwarzem Humor - zieht der Autor seine Leser unweigerlich sofort in seinen Bann. Und die gekonnt gesetzten Andeutungen und Hinweise bewirken einen immer größer werdenden Spannungsgrad. Man kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen.
Spannend von der ersten bis zur letzten Seite!

Fazit:

Ein spannender mysteriöser Krimi und Thriller, der seinen Namen zu Recht trägt!

Absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 14.03.2014
Paris, Sigmaringen
Loges, Gabriele

Paris, Sigmaringen


gut

Inhalt:

Angelika lebt in der kleinen Stadt Sigmaringen, in der auch vor 200 Jahren Amalie Zephyrine von Hohenzollern einen großen Teil ihres Lebens verbrachte. Zwecks einer Recherche über eben diese großartige geschichtliche Person Amalie, fährt Angelika nach Paris. Dort trifft sie auch Pierre wieder. Einen ehemaligen französischen Austauschschüler und gleichfalls ihre damalige große Liebe. Hat diese Liebe noch eine Chance?

Dieses Buch behandelt zum einen die Geschichte über das Leben der Amalie Zephyrine von Hohenzollern und zum anderen das Leben von Angelika. Beide haben eines gemeinsam: Sie suchen und wollen FREIHEIT! Die Freiheit zu lieben und so zu leben, wie sie es für richtig halten.

Die Geschichte der Amalie Zephyrine von Hohenzollern ist von historisch unschätzbarem Wert und vermittelt dem Leser einen gelungenen Überblick über die Deutsch-Französische Geschichte und der Vichy-Zeit, welche sich bis ins Nazi-Regime zieht.
Im Anhang des Buches findet man auch die entsprechenden Stammbäume der Hohenzollener Fürsten.
Angelikas Geschichte dagegen ist geprägt von Erinnerungen und Gefühlen, Vergangenheit und Gegenwart.

Ich persönlich habe mich mit dem Lesen schwer getan. Die vielen und oftmals in schneller Folge wechselnden Handlungsstränge zwischen Amalie und Angelika sowie zwischen Vergangenheit und Gegenwart haben mehrfach irritiert und aus dem Lese-Konzept gebracht. Dieses Buch hat meine volle Konzentration gefordert!

Fazit:

Eine historisch sehr wertvolle und gut recherchierte, aber auch überaus anspruchsvolle Lektüre.

Bewertung vom 14.03.2014
Ein glühend Messer
Blake, Nicholas

Ein glühend Messer


ausgezeichnet

Was als unbeschwerter Kurzurlaub am Meer mit der jungen Geliebten Laura gedacht war, endet für den verheirateten Schriftsteller Ned Stowe in einem Alptraum. Eines Abend nämlich begegnet er dem skrupellosen Charles Hammer, der Neds Nöte durchschauft und eine perfekte Lösung vorschlägt: einen Pakt zur Beseitigung von Neds neurotischer Ehefrau und zum Mord an einem Onkel, der Hammers beruflicher Karriere im Wege steht. Der Mordplan mit vertauschten Opfern scheint brillant, doch mit dem, was sich tatsächlich daraus entwickelt, hätten beide Beteiligten nicht im entferntesten gerechnet.

Zwei Männer planen den perfekten Doppelmord, den jeder für den anderen begehen soll. Der Plan gelingt, jedoch mit dramatischen Folgen.

Dieser Kriminalroman ist nicht der “ typische “ Krimi, indem der Täter von der Polizei verfolgt und gestellt wird, sondern hier legt der Autor seinen Schwerpunkt auf das Emotionale der Personen und der Taten. Schonungslos, dramatisch und ungetrübt werden die sozialen Aspekte dieser Morde - Schuldgefühle, Sühne, Verbitterung, Angst, Sentimentalität, Misstrauen und Gewissensbisse - offen zur Schau gestellt. Und somit ist auch das Ende eher untypisch, aber doch sehr gelungen.

Auch wenn man beim Lesen anfangs meint, diese Geschichte schon zu kennen ( sie ähnelt zu Beginn sehr der Erzählung von Patricia Highsmiths “ Zwei Fremde im Zug “ ), sollte man sich davon nicht beirren lassen. Bereits nach kurzer Zeit lassen sich nämlich die unterschiedlichen Handlungsstränge erkennen.

Fazit: Ein Krimi auf psychologischer Basis - Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 14.03.2014
Im Schatten des Krans
Rath, Jürgen

Im Schatten des Krans


sehr gut

Inhalt:

Hamburg 1845: Nach dem großen Brand muss ein neuer Kran für den Hafen gebaut werden und es entbrennt ein Streit zwischen den Engländern, die für einen Schwergutkran aus Eisen plädieren und dem Hamburger Werftbesitzer Elbrand , welcher unbedingt eine hölzerne Hebemaschine bauen möchte. Als Elbrand dann ermordet aufgefunden wird, gerät der Engländer Roger Stove unter Verdacht. Moritz Forck , ein junger Kontorlehrling, jedoch glaubt an dessen Unschuld und versucht den wahren Mörder zu finden…

Die Charaktere sind sehr gut dargestellt und vermitteln einen diskreten Eindruck der damaligen sozialen Gegebenheiten.
Der jugendliche Charme des Protagonisten Moritz Forck lässt die Geschichte zudem lebhafter erscheinen.

Meine persönliche Meinung:

Eine wunderbare Zeitreise in das historische Hamburg von damals. Brillant recherchiert und mit einem ausreichend erklärenden Glossar sowie detaillierten Zeichnungen versehen. Der Leser erfährt viel über die damalige Lebensart der Arbeiter und der Geschäftsleute. Man fühlt sich gleich zu Beginn des Buches in das historische Hamburg versetzt und begleitet die Protagonisten auf ihren Wegen.
Allerdings rückt hierbei die kriminalistische Spannung etwas in den Hintergrund.

Fazit:

Eine historisch wertvolle Zeitreise mit kriminalistischen Ambitionen.
Auf jeden Fall Lesenswert!

Bewertung vom 14.03.2014
XXX. Ein Atomkraft-Krimi
Sudermann, Martin

XXX. Ein Atomkraft-Krimi


gut

Inhalt:

Holger Becker, ein seit Jahren aktiver Atomkraftgegner, wird zwei Tage nach einer Demonstration gegen den Castor-Transport tot in der Göhrde aufgefunden. Er soll ertrunken sein. Sein langjähriger Freund Thomas, Journalist und früher ebenfalls ein Antiatomkraftaktivist, kann nicht an einen Unfall glauben. Auf eigene Faust geht er Sache nach und stößt bei seinen Recherchen auf politische und wirtschaftliche Machenschaften. War der Tod von Holger doch kein Unfall, sondern Mord?


Die Geschichte ist sachlich und klar geschrieben. Das beeinträchtigt die Spannung jedoch keinesfalls.
Der Thematik entsprechend wurden viele Begriffe verwendet, welche einem Leser, der sich in der Szene nicht auskennt, somit auch nicht bekannt sind. Hierfür hätte ich mir ein erklärendes Glossar gewünscht!

In abwechselnden Kapiteln werden zum einen die letzten aktiven “ Szene-Jahren “ von Holger behandelt und zum anderen die Recherche zu Holger`s Tod vom Journalisten Thomas.

Meine Meinung.

Ich fand diesen Anti-Atomkraft-Krimi gut und spannend. Trotz der vielen Fremdwörter ( bei einigen musste ich erst die Bedeutung erforschen - konnte ich mich relativ schnell einlesen und habe eine Menge über die Zusammenhänge und Wirkungsweise dieser Anti-AKW-Bewegung erfahren.

Fazit:

Ein guter Atomkraft-Krimi mit Bezug zur Politik- und Wirtschaftskriminalität.

Bewertung vom 14.03.2014
Und konnten es einfach nicht fassen
Thomas, Sabine

Und konnten es einfach nicht fassen


gut

Inhalt:

Die Autorin, Sabine Thomas, ist seit 1984 als Rechtsanwältin tätig und hat sich auf Familienrecht spezialisiert.
In ihrem Buch “ Und konnten es nicht fassen “ erzählt sie in 16 Shortstorys, Geschichten von Menschen, welche sie im Rahmen ihrer Tätigkeit als Anwältin vertreten hat.
Es sind alles Geschichten aus dem wahren Leben. Geschichten, die jeden von uns treffen können.

Schreibstil:

Der Schreibstil ist sachlich, aber trotzdem emotional und leicht verständlich gehalten. Auf komplizierte Fachausdrücke hat die Autorin dankbarerweise verzichtet.

Meine Meinung:

Diese Kurzgeschichten aus dem Leben machen einen wirklich betroffen. Gerade weil es Geschichten sind, die jeden von uns treffen können. Einige sind sehr emotional, andere wiederum einfach nur sachlich erzählt. Da die Autorin diese Geschichten größtenteils ja nur bis zum Ende ihres Mandates erlebte und nicht weiter hinaus, haben sie meistens ein offenes Ende und der Leser muss - oder kann - sich das Ende selbst erdenken.

Fazit:

Lesenswerte Kurzgeschichten aus dem Leben.

Bewertung vom 14.03.2014
Vor dem Sturm
Ward, Jesmyn

Vor dem Sturm


ausgezeichnet

Die fünfzehnjährige Esch lebt mit ihren drei Brüdern und ihrem Vater am Rande des Mississippis in einer kleinen Hütte mitten im Wald, umgeben von Sperrmüll und Schrott.
Ein schwerer Hurrikan steht bevor und der Vater versucht mit allen Mitteln, das Haus mit alten Brettern Sturmsicher zu machen. Esch und ihre Brüder glauben jedoch nicht daran, dass der Hurrikan wirklich so schlimm wird wie der Vater meint. Sie plagen ganz andere Sorgen. Esch ist schwanger und der Vater des Babys ignoriert sie. Skeetah ist nur noch auf seine Hündin China, die soeben Mutter geworden ist, fixiert. Randall will unbedingt Basketball-Profi werden und ist nur noch am trainieren. Und Junior fühlt sich einsam und versucht bei seinen Geschwistern etwas Geborgenheit zu finden. Aber obwohl jeder seine eigenen Sorgen hat, helfen sie sich gegenseitig und stehen füreinander ein. Doch dann kommt der Hurrikan. Viel zu spät versuchen die Geschwister das Haus und ihr eigenes Leben zu retten. Haben sie noch eine Chance?

Eine literarisch wertvolle Geschichte aus der Sicht einer jungendlichen Schwarzen. Sämtliche Protagonisten sind Schwarze und trotzdem spiegelt die Story nicht einen einzigen Hauch von Rassismus wider. Vielmehr geht es um den Zusammenhalt der Familie und der gegenseitigen Bereitschaft füreinander einzustehen, innerhalb der Familie sowie unter den Freunden und Nachbarn.
Des weiteren bekommt man eine ungefähre Vorstellung davon, wie das Leben der sozial schlechter gestellten Schwarzen im Mississippi-Delta wirklich aussieht.

Die Autorin hat es geschafft, mit ihrem poetischen Schreibstil und vielen Metaphern dem Leser das Gefühl zu geben, dass es selbst in größter Armut immer noch einen Ansatz der Hoffnung und Zuversicht auf ein glückliches Leben gibt.

Fazit:

Ein literarisch wertvolles Buch, das man gelesen haben sollte.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.