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Benutzername: 
Tialda von bibliofeles.de
Wohnort: 
Saarland
Über mich: 
schwarzromantische Buchliebhaberin

Bewertungen

Insgesamt 239 Bewertungen
Bewertung vom 06.07.2013
Dämonenkuss
Black, Jenna C.

Dämonenkuss


sehr gut

Rezension:

Als großer Fan von Exorzisten-Filmen, war ich hellauf begeistert, als ich durch Zufall über Jenna Blacks “Die Exorzistin: Dämonenkuss” stolperte – der Auftakt zu einer Trilogie. Zudem handelt es sich hierbei um ein Thema, das in der Literatur noch nicht völlig ‘ausgeschlachtet’ wurde und umso neugieriger war ich darauf, was mich erwartete – allerdings nicht, ohne im Kopf schon gewisse Vorstellungen zu haben.

Diese Vorstellungen wurden auf den ersten Seiten aber direkt zerschlagen. Ich hatte erwartet, dass es sich bei der Besessenheit um Einzelfälle handeln würde – aber stattdessen fand ich mich in einer Welt wieder, in der es überhaupt nicht ungewöhnlich ist, einem Dämon in sich Platz zu bieten. Es gibt legale und illegale Dämonen. Als Mensch kann man sich freiwillig melden und einem legalen Dämon als Wirt dienen. Der Vorteil: man ist unglaublich stark und jede Verletzung heilt extrem schnell – der Nachteil: man erlebt alles nur noch von ‘drinnen’ und der Dämon übernimmt den Körper und damit das Handeln.

Illegale Dämonen hingegen, sind die Übeltäter, gegen die Protagonistin Morgan Kinsley kämpft. Sie halten sich nicht an die von der Regierung vorgegebenen Regeln, wie z.B. niemanden zu verletzen, und halten sich in Körpern auf, in die sie nicht bewusst eingeladen wurden – eine schreckliche Vorstellung. Und da auch Morgan Kinsley nur ein Mensch ist, befindet sie sich schon bald in einer ähnlichen Situation, wie die Leute, denen sie normalerweise hilft und findet heraus, dass sie selbst ihrer besten Freundin nicht mehr trauen kann.

Jenna Blacks Schreibstil hat mir gut gefallen. Sie schreibt direkt aus der Sicht der Protagonistin und verwendet viele innere wie äußere Dialoge. Der Leser begleitet sie überall hin, auch in ihre Träume, in denen sich einige Schlüsselerlebnisse abspielen. Der Text ist spannend und interessant geschrieben – es macht Spaß die Story zu lesen.

Außerdem wurde der Heldin der Geschichte eine sehr ausdrucksstarken Charakter verpasst. Sie flucht, ist sarkastisch und drückt sich ziemlich derb aus. Außerdem lebt sie ihren Trieb schamlos aus und hat endlose Bindungsängste. Sie ist eine Person mit Ecken und Kanten, die sehr herb wirkt – aber während ich am Anfang noch nicht so ganz wusste was ich von ihrer Art halten soll, konnte ich mich im Lauf der Geschichte immer mehr mit ihr anfreunden.

Dafür, dass das Thema dann doch etwas anders umgesetzt ist, als ich erwartet hatte, bin ich aber doch sehr angetan von “Dämonenkuss” Ich möchte unbedingt den nächsten Band lesen um zu erfahren, wie es weitergeht. Fest steht nämlich, dass der Dämon, der in Morgan als ‘illegaler Anhalter mitfährt’, noch eine besondere Rolle spielen wird.

Fazit:

Eine Welt, in der Exorzisten von der Regierung eingestellt werden – spannend und interessant umgesetzt, extrem charakteristische Protagonistin inklusive.

Bewertung vom 29.06.2013
Kuss der Unsterblichkeit / Blood Romance Bd.1
Moon, Alice

Kuss der Unsterblichkeit / Blood Romance Bd.1


sehr gut

Rezension:

Als ich Alice Moons Reihenauftakt “Blood Romance: Kuss der Unsterblichkeit” bekam, rechnete ich fest damit, dass es sich um eine superkitschige Nervgeschichte handeln würde – aber ich irrte mich… Zumindest mit der Nervgeschichte – ein bisschen Kitsch ist dann doch dabei.

Ein kleines Highlight ist die Aufmachung des Buches, welches mit Rosenranken regelrecht zugepflastert ist – was ich persönlich aber toll finde. Der Buchschnitt ist mit Rosenranken bedruckt, auf dem Cover heben sie sich ebenfalls glänzend ab und auch jeder neue Kapitelanfang wird mit einer Rosenranke eingeleitet. Ich finde, es sieht wunderschön aus und bin außerdem noch von der Farbgebung des Covers hingerissen.

Die Geschichte selbst hat mich von der ersten Seite an gefesselt und beginnt mit einen Traum. Träume und auch Erinnerungsszenen, von denen es einige gibt und bei denen es sich oft um Schlüsselszenen handelt, sind übrigens immer in kursiver Schrift, so dass man immer gleich Bescheid weiß, dass man sich zeitlich gerade an einer anderen Stelle befindet.

Vor allem Protagonistin Sarah ist mir unglaublich schnell ans Herz gewachsen. Sie und ihre Mutter wohnen erst seit einem Jahr in der Kleinstadt Rapid, in die sie nach dem Tod von Sarahs Vater zogen. Damals wurden May und sie Freunde – denn sie kamen beide neu an die Schule – auch wenn diese Freundschaft nicht besonders emotional und tiefgründig ist. Mit dem Buchbeginn beginnt auch ein neues Jahr an der Highschool und so sieht Sarah Dustin zum ersten Mal, der dieses Jahr neu in Rapid ist, und hat sofort Herzklopfen. Allerdings stimmt mit Dustin irgendetwas nicht (was könnte das wohl sein… der Name der Buchreihe lautet Blood Romance… hmmm ;) ) und May scheint ihn zu kennen, tut aber so, als wäre dies nicht der Fall.

Was Blood Romance von anderen Teenie-Vampirlovestorys unterscheidet, ist meiner Meinung nach der Schreibstil der Autorin. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen, weil Alice Moon so locker-luftig und interessant schreibt, dass ich immer mehr erfahren wollte und es gleichzeitig garnicht merkte, dass ich die Geschichte aufsaugte. Außerdem vermittelt sie viel Gefühl, was dazu führt, dass der Leser einen Draht zu den Charakteren aufbaut.

Wer also auf romantische, aber trotzdem spannende Teenie-Vampirgeschichten steht, ist hiermit bestens bedient und auch Cover-Käufer werden garantiert schwach.

Fazit:

Das Muster der Geschichte ist nicht neu, aber die Umsetzung ist außergewöhnlich gut – absolute Empfehlung.

Bewertung vom 29.06.2013
Erebos Bd.1
Poznanski, Ursula

Erebos Bd.1


sehr gut

Rezension:

Der Klappentext und die vielen bereits erschienenen Rezensionen zu “Erebos” von Ursula Poznanski führten dazu, dass ich das Buch schon seit es damals erschien lesen wollte. Jetzt – mehr als zwei Jahre später – kam ich endlich dazu, und ich war keinesfalls enttäuscht.

Ursula Poznanski fesselt mit ihrem Schreibstil. Sie schreibt in der erzählenden Vergangenheitsform und trotzdem fühlt man sich, als wäre man direkt dabei – und zwar in jeder Hinsicht.

Denn die Story handelt von einem Computerspiel namens “Erebos”, welches mit Spielen wie World of Warcraft zu vergleichen ist, und spielt auch ungefähr die Hälfte des Buches darin. Der Unterschied zu ‘WoW’ ist allerdings, dass man nur eine Chance hat einzusteigen, man von einem anderen die DVD überreicht bekommen muss und das Spiel weit über die Onlinewelt hinaus geht. Es gibt den Spielern Aufgaben, die sich in der realen Welt abspielen und je höher das Level der Onlinefigur ist, umso mehr driften diese Quests ins Illegale ab – bis zum schlimmsten Punkt: ein Menschenleben zu nehmen.

Wer die Aufgaben nicht ausführt, wird aus dem Spiel geworfen und kann auch nicht mehr neu anfangen – schlecht, wenn man an dieser Stelle bereits süchtig danach ist. Es ist richtig unheimlich und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, woher dieser ‘Wächter’ des Spiels weiß, wer wann was macht. Im ebenso dramatischen wie spannenden Ende klärt sich alles auf und diese Auflösung zeigt, wie perfekt Ursula Poznanski ihre Idee um Erebos ausgearbeitet hat.

Protagonist Nick war mich eigentlich recht sympathisch, ebenso wie seine Angebetete, Emily, der er durch Erebos auf eine andere Weise näher kommt, als man jetzt vermuten würde. Nicks bester Freund Colin hingegen, ist total in der Welt des Spiels gefangen und verändert sich zusehens mehr und mehr.

Ich denke, dass sich vor allem Jugendliche und junge Erwachsene in der Geschichte finden werden, da in dieser Generation fast jeder schon einmal ein Online-Rollenspiel gespielt hat. Aber die Story ist so spannend, dass ich mir sicher bin, dass im Endeffekt jeder davon in den Bann gezogen werden kann.

Fazit:

“Erebos” fesselt und man möchte es nicht mehr weglegen, bis man endlich hinter sein Geheimnis gekommen ist.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2013
Liberty Bell
Rosen, Johanna

Liberty Bell


gut

Rezension:

Als ich den Klappentext von Johanna Rosens “Liberty Bell. Das Mädchen aus den Wäldern” las, wollte ich das Buch unbedingt lesen, weil mich die Aussicht auf eine Liebesgeschichte zwischen einem verstörten Mädchen, das alleine im Wald aufwuchs und einem ‘normalen’ Jungen schon im Voraus gerührt aufseufzen ließ. Allerdings stellte sich dann heraus, dass ich mir das Ganze ein bisschen falsch vorgestellt hatte und stand der Geschichte erstmal sehr kritisch gegenüber.

So kam es, dass ich mich im ersten Drittel völlig an der Geschichte stieß. Ich ärgerte mich über die seltsamen Namen in der Jungs-Clique, z.B. Darayavahush – kann man sich für ein Buch nicht kürzere Namen einfallen lassen? – und auch darüber, dass immer wieder das Thema Religion aufkam, denn zwei aus dem Freundeskreis nehmen es mit ihrem Glauben sehr ernst. Außerdem war da noch allgemein das Verhalten dieser 17- und 18-jährigen Jungs… einerseits ständig auf Sex bezogen und andererseits superkindisch und einfach… nervig blöd (Anm.: Habe mir mittlerweile sagen lassen, Jungs in dem Alter wären so.). Was mir noch unangenehm aufgefallen ist, war übrigens, dass die Autorin extrem oft Markennamen nennt – von Levis über Nokia rattert sie scheinbar alle Marken herunter, die sie so kennt. Was soll das denn!? – “Hose” und “Handy” wären doch auch ok.

Leztendlich hat mich die Story an sich dann aber doch gepackt, denn es steckt mehr dahinter. Das Mädchen im Wald, Liberty Bell, ist natürlich nicht vom Himmel gefallen und es stellt sich erst gegen Ende heraus, woher sie kam – und diese Tatsache ist alles andere als schön und lag mir wie ein Stein im Magen, denn Gewalt spielt eine große Rolle. Sie war auch nicht von Anfang an allein dort – es hatte sich jemand um sie gekümmert, bis sie durch einen Vorfall völlig allein zurückblieb.

Wenn man aufmerksam liest, kann man selbst miträtseln, wie alles zusammenhängt. Ich kann soviel sagen: Die Familiengeschichten der Freunde werden nicht umsonst erzählt und nachdem Liberty Bell unfreiwillig aus ihrem Wald gebracht wird, gibt es kurz darauf Todesfälle in der kleinen Stadt. Meine zarte, aber eher unauffällige, Liebesgeschichte bekam ich auch noch. Sie tritt zwar nicht so in den Vordergrund, aber findet wenigstens überhaupt noch Platz.

Auf den ersten Blick wirkt diese Rezension sicher, wie eine Vernichtung. Aber nimmt man meinen zweiten Absatz mal weg und drückt fünf ‘mimimi-Augen’ zu, bemerkt man, dass die Geschichte gut durchdacht und keinesfalls platt ist. Ich lernte hier: Man sollte sich auf Geschichten einlassen und sich nicht schon vorher eine eigene Story zurechtlegen, die man jetzt gerne lesen möchte – denn da wird man meistens enttäuscht und bringt sich um ein eigentlich gutes Buch.

Fazit:

Wenn man über seltsame Namen, teils dämliches Verhalten und Schleichwerbung hinwegsieht, und sich ganz auf den Kern des Buches einlässt, bekommt man eine echt berührende und spannende Geschichte serviert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2013
Im Herzen die Rache / The Fury Series Bd.1
Miles, Elizabeth

Im Herzen die Rache / The Fury Series Bd.1


sehr gut

Rezension:

Wunderschön und irgendwie beunruhigend zugleich ist das elegant-altmodische Cover von Elizabeth Miles’ Trilogieauftakt “Im Herzen die Rache”, dessen Muster (im oberen Bereich) sich unter dem Schutzumschlag fortsetzt. Das Cover repräsentiert die drei mysteriösen jungen Frauen der Geschichte, die plötzlich in der Stadt auftauchen, perfekt – denn auch sie sind wunderschön und bei näherem Betrachten ziemlich beunruhigend.

Die Autorin erzählt in der dritten Person und so ist es auch möglich, dass mehr als nur eine Person im Mittelpunkt steht – nämlich die Teenager Emily, kurz Em, und Chase, die beide unabhänging voneinander ihre eigene Geschichte erleben. Der Schreibstil im Buch ist, typisch Jugendbuch, angenehm zu lesen und vor allem zum Schluss hin sehr spannend. Was mir aufgefallen ist, waren einige oberflächliche Logikfehler. Einige Male scheinen Zwischenszenen zu fehlen und man fühlt sich wie zur nächsten Szene ‘gebeamt’, was mich aber nicht so gestört hat.

Die einzige Gemeinsamkeit der Protagonisten, neben der gleichen Schule, ist die Schuld, die sie – jeder auf seine Weise – auf sich geladen haben. Während man aber Ems Fehltritt direkt miterlebt – eine Liebe, die nicht sein dürfte – bleibt Chases ‘Tat’ lange im Unklaren. Man kann sagen, dass man bei Emily den Anfang vor Augen geführt bekommt und bei Chase die Auswirkung, denn er verliebt sich in eine schöne, aber seltsame Unbekannte, die er noch nie zuvor gesehen hat und die ein ganz bestimmtes Ziel verfolgt – Rache.

Was die Autorin ganz besonders beherrscht, ist, Gefühle zu vermitteln. Ich konnte mich wahnsinnig gut in Em und Chase hineinversetzen, denn man bekommt ihre unterschiedlichen Lebensumstände nebenbei und trotzdem sehr genau erklärt, was dazu führt, dass man als Leser in Ems Liebeskummer und Schuldgefühle eintaucht und sich mit Chase seinen Grübeleien hingibt.

Ganz sicher, dass es sich um Fantasy handelt, war ich mir übrigens erst durch die Geschehnisse auf den letzten Seiten des Buches, was mich auch zu dem Schluss kommen lässt, dass der zweite Band der Trilogie wahrscheinlich etwas fantastischer wird. Aber in diesem ersten Teil kommt man bevorzugt als Liebhaber von spannenden und unheimlichen Jugendbüchern ganz auf seine Kosten.

Fazit:

Zwei Teenager, zwei Geschichten und zwei Fehltritte die nicht ungestraft bleiben sollen. Ein dramatisches Jugendbuch, das eine beunruhigende Atmosphäre mit sich bringt, welche sich letztendlich in grausame Gewissheit verwandelt.

Bewertung vom 29.06.2013
Auftakt / Dancing Jax Bd.1
Jarvis, Robin

Auftakt / Dancing Jax Bd.1


sehr gut

Rezension:

Lange bin ich um ‘das böse Buch’ herumgeschlichen und letztendlich musste ich es doch kaufen, da ich einfach zu neugierig war – der erste Teil der Dancing-Jax-Trilogie “Auftakt” von Robin Jarvis. Und ich habe es nicht bereut.

Robin Jarvis hat die Gabe wahnsinnig spannend zu schreiben und den Leser damit zu fesseln, ja beinahe zu hypnotisieren. Erzählt wird in der dritten Person, was bei den verschiedenen Handlungssträngen nur Sinn macht – diese machen einen übrigens fast verrückt, weil diese Handlungen oft an den spannendsten Stellen abbrechen um der Nächsten Platz machen.

Eigentlich liest man in “Dancing Jax” zwei Bücher. Nämlich einerseits die Geschichte, die davon handelt, was dieses alte Buch, das im Mittelpunkt steht, mit den Leuten macht – andererseits aber auch das antike Werk “Dancing Jacks” selbst. Davon ist an jedem Kapitelanfang ein Auszug zu finden, aber auch längere Passagen, wenn es darum geht, dass sich Leser in einem der Charaktere wiederfinden. Es ist echt schwer zu erklären, da sich die Geschichte total verästelt. Als Leser wird man so komplett gefangen, aber es nach außen hin zu erklären, ist schwer.

Grob gesagt geht es darum, dass eine kleinkriminelle Bande in einem alten Haus eine ca. 70 Jahre alte Neuauflage eines Kinderbuches findet – ein Buch, das damals nicht erschien und von einem unheimlichen Kerl namens Austerly Fellows geschrieben wurde – seines Zeichens Satansanbeter und Magier. Das Buch belegte er mit einem Fluch und sorgt so dafür, dass die besagte Bande es unter die Leute bringt. Ein paar Wochen und jeder, der das Buch gelesen hat, ist nicht mehr er selbst. Das Buch wird zur Bibel und die Story darin von den Lesern als real erklärt, fest davon ausgehend, dass die wirkliche Welt nur ein Traum ist. Es geht alles so schnell, eine einzige Seite und das alte Buch hat dich… und die Folgen sind fatal. Die Hauptrolle spielt übrigens hauptsächlich der Mathelehrer Martin Baxter.

Eine spezielle Zielgruppe hat “Dancing Jax” meiner Meinung nach nicht. Ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen, dass jeder von dieser ausgereiften Geschichte gepackt wird. 4 Sterne gibts übrigens, weil ich glaube, dass es noch eine Steigerung zu diesem ersten Band geben könnte und ich gespannt bin, ob es die im 2. Band gibt.

Fazit:

Eine Geschichte über ein Buch – ein Buch das Verderben bringt und die Realität zum einstürzen bringt. “Dancing Jax” entwickelt eine unheimliche Eigendynamik und macht süchtig.

Bewertung vom 15.06.2013
Böses Blut
Lassiter, Rhiannon

Böses Blut


ausgezeichnet

Rezension:

Unmissverständlich drückt das Cover von Helen Vreeswijks “Chatroom-Falle” aus, worum es in dem Buch gehen wird. Und ich finde, genau das macht das Buch so extrem anziehend – das und die Tatsache, dass es sich um ein Phänomen handelt, das so gut wie jeder schon einmal gemacht hat – mit fremden Leuten im Internet zu chatten.

Ganz harmlos beginnt die Geschichte – ein altes Ehepaar macht sich auf den Weg zum Bus. Was sie an der Haltestelle vorfinden, lässt einem dann aber den Atem gefrieren: zwei Mädchen, davon eines bewusstlos und eines völlig apathisch. Somit beginnt “Chatroom-Falle” im Endeffekt mit dem Ende.

Erst nach diesem ersten Kapitel erfährt der Leser, wie alles drei Wochen vorher begann und mich fesselte Helen Vreeswijks Schreibstil absolut. Sie erzählt aus der dritten Person, aber trotzdem fühlt man sich, als wäre man direkt dabei. Wenn nicht gerade Chat-Dialoge oder Gespräche zwischen den Protagonistinnen den Text dominieren, bekommt man viel aus der Gedankenwelt und auch aus dem familiären Umfeld der beiden 15-Jährigen – Marcia und Floor – mit.

Dadurch kann man sich von den beiden Mädchen eigentlich ein sehr gutes Bild machen. Marcia stammt aus einer Familie in der der Haussegen permanent schief hängt. Streit zwischen den Eltern, Streit unter den Geschwistern und eigentlich werden die Kinder sehr sich selbst überlassen, weswegen sich Marcia auch in die Welt der Chatrooms zurückzieht. Denn dort hört ihr endlich jemand zu und sie merkt sehr bald, dass man ihr noch mehr Aufmerksamkeit schenkt, wenn sie auf Anzüglichkeiten eingeht.

Floor hingegen ist das genaue Gegenteil. Als Einzelkind befindet sie sich zwischen liebevollen Eltern, ist eher besonnen und auch ein bisschen schüchtern. Sie lässt sich allerdings von Marcia leicht beeinflussen und schon entdeckt auch sie das Chatten für sich.

Kurze Zeit später, werden die beiden zu einem Fotoshooting eingeladen und es machte mich richtig wütend, dass Floors Mutter sich nicht wunderte, dass ihre Tochter und Marcia allein bei diesem Shooting auftauchen sollten. Sind manche Eltern wirklich dermaßen gedankenlos und naiv!? Ich hoffe doch nicht… Allerdings befürchte ich es, da sich die Geschichte auf wahre Fälle stützt, die die Autorin als Kriminalbeamtin in den Niederlanden bearbeitete.

Was bei diesem ‘Shooting’ dann passiert wird knallhart erzählt. Nichts wird beschönigt und ich finde, Jugendbücher in dieser Art sind dringend nötig, um aufzuklären. Deshalb finde ich auch, dass sich “Chatroom-Falle” perfekt als Klassenlektüre für Schüler eignen würde – ein solch präsentes Thema sollte viel mehr diskutiert werden.

Fazit:

Knallhart, fesselnd und ungeschönt – sollte an Schulen zur Pflichtlektüre erklärt werden.

Bewertung vom 15.06.2013
Chatroom-Falle
Vreeswijk, Helen

Chatroom-Falle


ausgezeichnet

Rezension:

Unmissverständlich drückt das Cover von Helen Vreeswijks “Chatroom-Falle” aus, worum es in dem Buch gehen wird. Und ich finde, genau das macht das Buch so extrem anziehend – das und die Tatsache, dass es sich um ein Phänomen handelt, das so gut wie jeder schon einmal gemacht hat – mit fremden Leuten im Internet zu chatten.

Ganz harmlos beginnt die Geschichte – ein altes Ehepaar macht sich auf den Weg zum Bus. Was sie an der Haltestelle vorfinden, lässt einem dann aber den Atem gefrieren: zwei Mädchen, davon eines bewusstlos und eines völlig apathisch. Somit beginnt “Chatroom-Falle” im Endeffekt mit dem Ende.

Erst nach diesem ersten Kapitel erfährt der Leser, wie alles drei Wochen vorher begann und mich fesselte Helen Vreeswijks Schreibstil absolut. Sie erzählt aus der dritten Person, aber trotzdem fühlt man sich, als wäre man direkt dabei. Wenn nicht gerade Chat-Dialoge oder Gespräche zwischen den Protagonistinnen den Text dominieren, bekommt man viel aus der Gedankenwelt und auch aus dem familiären Umfeld der beiden 15-Jährigen – Marcia und Floor – mit.

Dadurch kann man sich von den beiden Mädchen eigentlich ein sehr gutes Bild machen. Marcia stammt aus einer Familie in der der Haussegen permanent schief hängt. Streit zwischen den Eltern, Streit unter den Geschwistern und eigentlich werden die Kinder sehr sich selbst überlassen, weswegen sich Marcia auch in die Welt der Chatrooms zurückzieht. Denn dort hört ihr endlich jemand zu und sie merkt sehr bald, dass man ihr noch mehr Aufmerksamkeit schenkt, wenn sie auf Anzüglichkeiten eingeht.

Floor hingegen ist das genaue Gegenteil. Als Einzelkind befindet sie sich zwischen liebevollen Eltern, ist eher besonnen und auch ein bisschen schüchtern. Sie lässt sich allerdings von Marcia leicht beeinflussen und schon entdeckt auch sie das Chatten für sich.

Kurze Zeit später, werden die beiden zu einem Fotoshooting eingeladen und es machte mich richtig wütend, dass Floors Mutter sich nicht wunderte, dass ihre Tochter und Marcia allein bei diesem Shooting auftauchen sollten. Sind manche Eltern wirklich dermaßen gedankenlos und naiv!? Ich hoffe doch nicht… Allerdings befürchte ich es, da sich die Geschichte auf wahre Fälle stützt, die die Autorin als Kriminalbeamtin in den Niederlanden bearbeitete.

Was bei diesem ‘Shooting’ dann passiert wird knallhart erzählt. Nichts wird beschönigt und ich finde, Jugendbücher in dieser Art sind dringend nötig, um aufzuklären. Deshalb finde ich auch, dass sich “Chatroom-Falle” perfekt als Klassenlektüre für Schüler eignen würde – ein solch präsentes Thema sollte viel mehr diskutiert werden.

Fazit:

Knallhart, fesselnd und ungeschönt – sollte an Schulen zur Pflichtlektüre erklärt werden.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.06.2013
Taken / Das Laicos-Projekt Trilogie Bd.1
Bowman, Erin

Taken / Das Laicos-Projekt Trilogie Bd.1


gut

Rezension:

Soviel steht fest: Der Klappentext von Erin Bowmans Trilogie-Auftakt “Taken: Das Laicos-Projekt 1″ macht neugierig. Allerdings stellte sich mir irgendwann die Frage, ob ein gewisser Film namens “The Village – Das Dorf” nicht zumindest ein klein wenig für die Geschichte Modell gestanden hat – was heißen soll, dass ich eine einzige, dafür aber sehr gravierende Parallele erkennen konnte.

Erin Bowmans Schreibstil ist typisch für Jugendbücher – in der Ich-Perspektive sitzt der Leser quasi im Kopf des Protagonisten. Gray ist 17 und drückt sich auch genau so aus – nicht kompliziert, dafür aber so spannend, dass man gerne weiterlesen möchte, während man sich im Hinterkopf eigenen Gedanken dazu macht, wie man wohl selbst handeln würde.

Aufgegliedert ist “Taken” in drei Teile. Im Ersten, “Der Raub”, erfährt man, was dieser Raub überhaupt ist und wie Grays Welt aufgebaut ist. Er lebt mit seinem großen Bruder in einer Hütte in einem kleinen Dorf namens Claysoot, von dem man denken könnte, dass es sich im Mittelalter befindet. Alles ist relativ normal – bis auf die Tatsache, dass die männlichen Bewohner an ihrem 18. Geburtstag verschwinden. Klar – es gefällt den Leuten nicht, aber man weiß sich zu helfen und teilt die Jungen recht früh verschiedenen Mädchen zu, damit der Bevölkerungsstand nicht sinkt.

Im zweiten Teil, “Die Mauer”, findet Gray etwas heraus und hinterfragt daraufhin alles, was für ihn bisher normal war. Es gelingt ihm zu flüchten und an dieser Stelle setzt der Plott der Trilogie ein – denn er wird aufgegriffen und in eine größere Stadt gebracht, in der sich herausstellt, dass nichts von dem, was er zu wissen glaubte, wahr ist. Mehr, außer dass es in die Richtung Sci-Fi geht und er zum Gejagten wird, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.

Mich hat das Geheimnis jenseits der Mauer, die Claysoot umgibt, etwas enttäuscht – wobei die Autorin aber das bestmögliche aus der Story herausgeholt hat. Nur finde ich, dass alles zu vorhersehbar ist, einfach zu ‘typisch Jugendbuch’: Alles Normal – Leben ändert sich durch Bemerken, dass etwas nicht stimmt – Lüftenwollen des Geheimnisses – Wow krass… unglaublich was da in Wirklichkeit abgeht – Flucht/Jagd/Widerstand.

Ich möchte damit nicht sagen, dass das Buch schlecht ist – es mag sicher Leser geben, die genau solche Storys lieben… aber mein Bedarf ist nach unzähligen sich ähnelnden Jugendbuchgeschichten eher gedeckt.

Fazit:

Typisches Jugendbuch – Junge deckt fiese Machenschaften auf und versucht sich dagegen aufzulehnen. Lässt sich ganz gut lesen – aber etwas Neues ist es nicht.

Bewertung vom 05.06.2013
Ein Brief aus England
Beil, Brigitte

Ein Brief aus England


gut

Rezension:

“Ein Brief aus England” von Brigitte Beil ist von Schwermut gezeichnet. Dies beginnt beim wunderschön melancholischem Cover und setzt sich so durch das ganze Buch fort – Schwermut eingebunden in Melancholie.

Brigitte Beil lässt die Protagonistin Sigrid selbst sprechen. Eine toughe Geschäftsfrau, die eine verletzte Kinderseele in sich trägt, Nähe meidet und diese Distanz auch an ihre mittlerweile 26-jährige Tochter Judith weitergab. Die beiden leben zusammen in einer großen Wohnung und trotzdem sehen sie sich oft über Tage nicht – ich denke das spricht für sich.

Die Geschichte kommt folgendermaßen ins rollen: Sigrid kommt eines Tages von der Arbeit nach Hause, ein Brief, der berichtet, dass Sigrids Mutter gestorben ist, liegt auf dem Tisch und Judith ist weg. Nach und nach erfährt der Leser von dem Lügenkonstrukt, das Sigrid um ihre Eltern, angeblich beide längst tot, aufbaute…

Ganz ehrlich? Ich konnte sie zum Teil gut verstehen – denn wer gibt schon gerne zu, dass der Vater, ein Arzt, im 3. Reich mit den ‘ganz Großen’ verkehrte und die Mutter einen als kleines Kind mit einem solchen Menschen ganz allein zurückließ.

Im Gespräch mit Judith und dem Kindermädchen Karola, die seit Sigrids Kindheit immer irgendwie da war und nun zu vermitteln versucht, leben vergangene Zeiten wieder auf. Es gibt Passagen, die zu NS-Zeiten spielen, dann wieder welche, die Karola aus ihrer Sicht erzählt und langsam breitet sich die wahre Geschichte aus, während sich Mutter und Tochter zum ersten Mal im gemeinsamen Leben langsam einander annähern.

Wer Spannung erwartet, ist bei “Ein Brief aus England” falsch – wohingegen Leser, die stille und schwermütige Romane mögen, sehr zufrieden sein dürften. Für mich war dieses Buch allerdings zu still, sodass es leider wahrscheinlich sehr schnell in Vergessenheit geraten wird.

Fazit:

Schwermütig, grau und still – ein trauriger Blick in die Geschichte einer Frau, die ein Kind des 3. Reichs war und politische Handlungen ausbaden durfte.