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Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 683 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2019
Das Versprechen einer Nacht / Victorian Rebels Bd.4
Byrne, Kerrigan

Das Versprechen einer Nacht / Victorian Rebels Bd.4


sehr gut

Band vier der Victorian Rebels – Reihe. Imogen versucht mit ihrer Arbeit als Kranken-schwester nd einem nächtlichen Job in einer Bar die Familie durch zu bringen. Dort trifft sie Cole Talmage und verbringt eine unvergessliche Nacht mit ihm. Jahre später treffen sie wie-der aufeinander, doch Cole erkennt sie nicht und er ist von den Erlebnissen der letzten Jahre gezeichnet. Eine Anziehungskraft besteht weiterhin, die Cole aber ignoriert und vergange-nem nachjagt.
Vom Stil her schließt auch Das Versprechen der Nacht an die anderen Bücher der Reihe an. Eine starke und gefühlvolle weibliche Protagonistin und ein starker männlicher Held, der aber mit seinen inneren Dämonen zu kämpfen hat. Mir gefiel, dass auch alle Figuren aus den vorangegangenen Romanen wieder dabei sind.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig zu lesen, die Gefühle der Charaktere gut dargestellt. Ab und zu empfand ich Cole als etwas überzogen, aber das gehört dann wohl dazu. Ansonsten die gewohnt gute Unterhaltung dieser Reihe. Und ich persönlich muss ja zugeben, dass mir die Konstellation der Hauptcharaktere hier immer wieder gut gefällt. Diese Kombination vom starken, aber verletzten Mann, der auf die Frau seines Lebens trifft und wie diese dann mit ihm umgehen kann.

Bewertung vom 04.09.2019
Die englische Fürstin
Weigand, Sabine

Die englische Fürstin


ausgezeichnet

Die Geschichte der Mary Theresa Olivia Cornwallis-West, die Fürstin Daisy von Pless wurde.
Das Buch beginnt 1883, wo Daisy in England kurz vor ihrem Debüt steht und auf den Fürsten Hans von Pless trifft. Ein perfekter Ehemann für ihre verarmte Familie. Und sie ist das perfekte, hübsche Aushängeschild für Hans. Mit der steifen Etikette in Deutschland hat Daisy so ihre Schwierigkeiten und auch mit der Lieblosigkeit ihres Ehemannes, obwohl sie sich sehr bemüht.
Doch Daisy entwickelt sich weiter, erkennt die Missstände der armen Bevölkerung und ver-sucht diese zu ändern. Dann kommt der Krieg und verändert alles, wo sie sich doch so bemühte diesen zu verhindern. Denn im Gegensatz zu den Regierenden sieht sie nichts Gutes voraus.
Daisy von Pless war mir bisher als historische Person gänzlich unbekannt, obwohl sie zu ihrer Zeit in der Gesellschaft unheimlich bekannt und viel erwähnt war. Das hat sich durch dieses Buch geändert und hat zudem noch weitere geschichtliche Hintergründe vermittelt.

Ein sehr gut zu lesender Schreibstil. Es wird aus der Sicht Daisys erzählt, dazu Eintragungen aus ihrem Tagebuch, Zeitungsmeldungen und Briefe die sie bekam, oder verschickt hat.
Neben Daisy sind auch noch andere Charaktere wichtige Figuren in diesem gut zu lesenden Buch. Wie Joschi, aus ganz armen Verhältnissen, den die Liebe zu Pferde an den Plessschen Hof bringt. Daisy findet Menschlichkeit auch eher bei einer älteren Angestellten, bei ihrer Zofe.
Auf jeden Fall ist die gesamte Geschichte sehr gelungen und Daisys Schicksal ist schon berüh-rend. Ihre Geschichte ist aufgrund eines Besuches der Autorin in Polen entstanden und wirklich intensiv und gut recherchiert. Der Aufbau in Daisys Lebensabschnitte gefällt mir, ebenso emp-fand ich das Nachwort der Autorin als wichtig und sehr informativ.

Bewertung vom 05.08.2019
Perfect Mistake
Scott, Kylie

Perfect Mistake


gut

3,5 Sterne
Nach sieben Jahren kehrt Adele zur Hochzeit ihres Vaters in ihren Heimatort zurück. Mit sehr gemischten Gefühlen, denn sie wird Pete wieder begegnen. Wegen ihm machte sie da-mals eine Dummheit und flüchtete dann regelrecht Also eine seltsame Situation, besonders da Adele bei Pete während ihres Besuches wohnen muss.
Die Dialoge und Adeles direkte, teilweise sarkastische Art haben mir gut gefallen. Auch der Schreibstil ließ sich gut und flüssig lesen.
Die Geschichte hat richtig gut gestartet und hat mich schnell weiter lesen lassen. Doch mit dem Fortgang des Romans kamen mir einige Charaktereigenschaften der Protagonisten doch recht seltsam vor und gerade Petes Alter hätte ich aufgrund seines Verhaltens ganz woanders angesiedelt. Die Personen waren in ihren Eigenheiten für mein Empfinden zu übertrieben dargestellt. Dadurch driftete die Geschichte zu sehr ab, wirkte auf mich nicht mehr nach-vollziehbar bzw. zu erzwungen.
Ein gut zu lesender Roman, der Schreibstil gefällt mir wirklich, doch das Potential der Ge-schichte wurde hier nicht richtig ausgeschöpft.

Bewertung vom 30.07.2019
Weites Land der Hoffnung
Wynne, Karen

Weites Land der Hoffnung


gut

3,5 Sterne
Sarah lebt als Tochter eines reichen Unternehmers in New York Ende des 19. Jahrhun-derts. Aus geschäftlichen Interessen soll sie verheiratet werden, mit einem Mann, dem sie nur schlechtes zutraut. Nachdem er sie vor der Hochzeit vergewaltigte und sie von ihren Eltern verstoßen wird antwortet sie auf eine Heiratsannonce eines Ranchers aus dem Westen.
Die Schilderung von Sarahs Leben im damaligen New York lässt mich aufgrund der stren-gen gesellschaftlichen Etikette frösteln und ich kann heutzutage so ein Verhalten nur schlecht nachvollziehen. Umso erstaunlicher welche Kraft und Mut Sarah in ihrer Situation entwickelt. Auch der Rancher, Joseph, hat so seine Probleme. Mit einem gierigen Groß-rancher und dem Alkohol, da er den Verlust seiner Frau nicht verwinden kann. Die Ge-schehnisse sind alle nachvollziehbar beschrieben.
Die Geschichte ist gut lesbar geschrieben, wenn auch manches intensiver, tiefer darge-stellt werden könnte. Der Umfang des Buches hätte das hergegeben. Gute Unterhaltung, die in einem recht einfachen Schreibstil verfasst worden ist und sich prima „weg lesen“ ließ.

Bewertung vom 24.07.2019
Herz am langen Zügel
Szillat, Antje

Herz am langen Zügel


sehr gut

Malin hat mit Anfang 30 eine steile Karriere in Hamburg gemacht. Für sie existiert nur der Job und sie lässt sich ziemlich vereinnahmen. So werden auch die Besuche bei ihren Eltern immer wieder verschoben, bis ein Unfall ihres Vaters ihre Anwesenheit erfordert. Da wird ihr bewusst, wie schlecht es um den Hof ihrer Eltern bestellt ist und Malin sucht nach einer Lösung. Als Stefan als Interessent für den Hof auftaucht, bringt es Malin noch mehr durchei-nander.
Ein schöner, unterhaltender Roman, in einem gut zu lesenden Schreibstil, den ich sehr schnell durch gelesen habe.
Malins Situation wird gut dargestellt, auch was in der Vergangenheit auf dem Hof passierte, was sie zu einer Art Flucht antrieb. Auf dem Hof trifft sie auf einen jungen Hengst, zu dem sie ganz schnell einen Draht findet und die alte Pferdeliebe wieder durch kommt. Natürlich kommen auch die Gefühle nicht zu kurz.
Die Geschichte ist sehr schöne Unterhaltung, wenn auch einfach gehalten und es zum Ende hin dann recht zügig geht.
Es passt schon, für erwachsene Pferdemädchen, wenn auch die Pferde wieder mehr Statisten sind.

Bewertung vom 12.07.2019
So wie die Hoffnung lebt
Ernst, Susanna

So wie die Hoffnung lebt


gut

Zwei Jugendliche treffen in einem Heim aufeinander. Beide sind vom Schicksal gebeutelt und Katie spricht seitdem nicht mehr. Doch Jonah findet einen Zugang zu ihr und zwi-schen ihnen entwickeln sich nach und nach tiefe Gefühle. Doch das Schicksal reißt sie wieder auseinander und es vergehen viele Jahre des Suchens bis sie sich wieder finden.
Vom Klappentext her war ich erst skeptisch, ob dieser Roman etwas für mich ist. Doch nach den ersten Seiten hat er mich in seinen Bann gezogen. Die Beschreibungen von Jo-nah und Katie im Heim, ihrer Vergangenheit und wie sie langsam zueinander finden sind sehr schön dargestellt. Wie Jonah mit viel Einfühlungsvermögen die Blockade bei Katie überwindet ist mit viel Fingerspitzengefühl beschrieben und es trifft einen.
Doch dann gleitet die Geschichte um die Beiden ab und wird klischeehaft, wirkt für mich zudem etwas langgezogen und klischeehaft. Da blieb bei mir der Lesespaß vom Anfang auf der Strecke, schade. Die weitere Geschichte um Mason hätte man anders gestalten kön-nen. Gut, einerseits ist es natürlich möglich und die Gefühle zwischen Jonah und Katie blieben weiterhin erkennbar und sind gut beschrieben. Doch das Drumherum war mir zu viel, zu krass und ich mochte gar nicht mehr groß weiter lesen. Das Ende versöhnte nur etwas, denn der Verlust eines guten, alten Freundes wurde eher nebenbei abgehakt, auch wenn an ihn schon weiter gedacht wird.
Der Schreibstil ist angenehm, gefühlvoll und ohne den eher übertriebenen Teil, wo Katie die vergangenen Jahre verbracht hatte und „befreit“ werden musste, wäre es ein wunderbarer, gefühlvoller Roman gewesen.

Bewertung vom 30.06.2019
Briefe an Obama
Laskas, Jeanne Marie

Briefe an Obama


sehr gut

Das Porträt einer Nation. Ein Überblick ausgewählter Briefe, die Präsident Obama wäh-rend seiner Amtszeit erreichten.
Als Leser erfährt man, was mit was für einer Sorgfalt jede Zuschrift an den Präsidenten bearbeitet wird. Mit welcher Aufmerksamkeit die Mitarbeiter die Briefe lesen und bear-beiten. Dann werden mit Bedacht zehn Briefe ausgewählt, die der Präsident am Abend lesen wird.
Auch die abgedruckten Briefe zeigen ein breites Spektrum welche Nöte und auch Freuden die Bevölkerung des Landes bewegt. Der Präsident nimmt dies auch als Anregung wo die Politik noch mehr erreichen muss.
Die Briefe sprechen für sich, die Antworten auch. Denn auch die Antworten werden mit Bedacht gewählt. Einige Briefeschreiber lernt Barack Obama persönlich kennen. Sie sind bei einer Veranstaltung dabei, oder es nimmt ihren Brief mit in eine Rede auf.
Die Autorin trifft einige der Mitarbeiter, die für die Briefe zuständig sind und die Gesprä-che zeigen auch ein interessantes Bild der Leute und wie verantwortungsvoll sie mit der Post umgehen.
Auch mit Barack Obama wird gesprochen und das zeigt ebenfalls nochmal seine Denkwei-se was für das Land zu tun ist. In meinen Augen ist sein Ausscheiden ein Verlust für das Land, andere dort sehen das anders, weil er halt auch mit Empathie arbeitet.
Ein beeindruckendes Buch, was bisher ganz unbekannte Einblicke gewährt.

Bewertung vom 23.06.2019
Grenzgänger
Borrmann, Mechtild

Grenzgänger


ausgezeichnet

Ein Stück Zeitgeschichte und eine betroffen machende Familiengeschichte.
Wer hat Schuld, der Vater, der sich nach dem Krieg nicht mehr um die Familie kümmert, oder gar der Krieg? Doch für seine Kinder sollte man da sein und sich nicht im kirchlichen Glauben einigeln. Henni versucht alles, dass sie mit ihren Geschwistern nach dem Tod der Mutter zusammen bleiben kann. Dafür geht sie auch auf Schmuggeltour. Am Ende schickt der Vater, der sich überhaupt nicht kümmerte, die Kinder ins Heim. Glauben tut er ihren Aussagen ebenfalls nicht. Die kirchliche Heimleitung lügt und quält die Kinder psychisch und physisch. Ich konnte das kaum glauben und an einem Jungen sieht man gut was da-mit angerichtet wird.
Schlimm, wie den Betroffenen nicht geglaubt wird, vorverurteilt wird. Ich habe mit gelit-ten.
Ein eindringlicher Schreibstil, der ohne großartige, zusätzliche Beschreibungen auskommt. Und doch sind die Schilderungen so intensiv, die Kinder taten mir so leid und andere Leu-te hätte ich gerne geschüttelt.
Ein intensives Buch, was durch einen besonderen Stil besticht und ein Stück Vergangen-heit mit einer intensiven Geschichte darstellt.

Bewertung vom 21.06.2019
Lust / Dream Maker Bd.2
Carlan, Audrey

Lust / Dream Maker Bd.2


weniger gut

2,5 Sterne
Band zwei der DreamMaker-Reihe. Hier geht es für Parker Ellis, Royce und Bo nach Mai-land, San Francisco und Montreal um Frauen bei ihren Jobs, Firmen und Privatangelegenhei-ten zu helfen. Dabei geraten sie selber in Situationen die ihre Professionalität gegenüber der Kundin erfordert und Parker trifft tatsächlich auf die Liebe.
In Mailand sollen völlig unerfahrene Frauen auf den Laufsteg mit Dessous vorbereitet wer-den, in San Francisco sucht eine Firmenchefin einen Mann, mit seltsamen Vorstellungen, und in Montreal wird eine Firma sabotiert. Das erscheint noch als die sinnvollste Geschich-te.
Der Schreibstil ist leicht und locker zu lesen. Allerdings kommt mir alles sehr in die Länge gezogen vor, zusätzlich zu den sehr ausführlich beschriebenen Bettszenen. Diese Beschrei-bungen empfinde ich inzwischen als so etwas von abgenutzt und tun der Geschichte nicht gut. Wenn man als Leser gerade in dem Bereich etwas eigene Fantasie entwickeln kann fin-de ich das viel schöne. Dazu sind die inneren Dialoge ebenfalls sehr ausführlich geschrieben, vieles wiederholt sich auf schon nervende Weise. Als ob der Leser die Dinge nur begreift, wenn es x Mal geschrieben wird. Und einiges ist so richtig unglaubwürdig. Die Protagonis-ten wirken zwischendurch auch mal recht unreif.
Zwischendurch kommt dann durchaus mal der Ansatz einer guten Geschichte durch, was mir aber zu wenig war. Von der Geschichte bzw. ihrer Umsetzung bin ich enttäuscht.