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Benutzername: 
Barbara
Wohnort: 
Remscheid

Bewertungen

Insgesamt 174 Bewertungen
Bewertung vom 21.02.2021
Die Experten
Kröger, Merle

Die Experten


sehr gut

Ein historischer Roman über den politischen und wirtschaftlichen Aufschwung der 60er Jahre in Ägypten und die Beteiligung von deutschen Experten an Flugzeug- und Raketentechnik.

Familie Hellberg gehört zu den deutschen Familien, die 1961 nach Ägypten ziehen um Präsident Nasser beim Aufbau seiner Rüstungsindustrie zu helfen. Während der Vater ganz in seiner Rolle als Experte aufgeht hat die Mutter große Schwierigkeiten, sich an das neue Leben zu gewöhnen. Geplagt von Depressionen und einem krankhaften Putzwahn entgleitet ihr die Kontrolle über die Familie und sich selber.
Der älteste Sohn Kai bleibt in Deutschland, er hadert mit der Vergangenheit seines Vaters und schlägt politisch und menschlich völlig andere Wege ein.
Tochter Rita, immer ein wenig rebellisch und aufmüpfig, genießt zunächst das Leben in der fremden Umgebung. Doch mit der Zeit erfährt sie immer mehr über die politischen Hintergründe Ägyptens, wird konfrontiert mit unterschiedlichen weltpolitischen Interessen, Bespitzelungen und Bombenattentaten.
Die jüngste Tochter Petra ist beim Umzug nach Kairo noch ein Kind, versucht sich anzupassen und irgendwie die Familie zusammen zu halten.

Hauptsächlich erzählt wird diese komplexe und sehr gut recherchierte Geschichte aus der Sicht von Rita Hellberg. Ihre Erlebnisse in den Jahren 1961 - 1971 geben nicht nur die politischen Hintergründe zur Nazi-Verfolgung, der Beziehung zwischen Israel, Ägypten und Deutschland wieder, sondern zeigen auch die Veränderungen eines jungen Menschen vom unbeschwerten Teenager zu einer Frau, die mit unbequemen Wahrheiten konfrontiert wird und Stellung beziehen muss. Ihre Erlebnisse gehen hauptsächlich auf die Vergangenheit der Familie von Stefanie Schulte Strathaus zurück, wie man am Ende des Buches im Nachwort erfährt.

Interessant die Aufteilung des Buches in drei Fotoalben, jedes Kapitel startet mit der Beschreibung eines Fotos, dessen Zustandekommen sich im Laufe des Kapitels erklärt.
Ungewöhnlich der Schreibstil, Merle Kröger beschreibt parallel Erlebtes, zum Beispiel von Kai in Hamburg und von Rita in Kairo, im gleichen Kapitel ohne Absatz hintereinander. Das Bedarf einer vollen Konzentration beim Lesen, ist aber auch immer wieder abwechslungsreich und vielschichtig.

Merle Kröger hat in ihrem Buch sehr geschickt die Historie mit einer Familiengeschichte verbunden. Die weltpolitischen Fakten lesen sich dabei genau so spannend wie die menschlichen Aspekte der einzelnen Familienmitglieder der Familie Hellberg.
Ein umfassendes und sehr empfehlenswertes Buch, das meiner Meinung nach jedoch zu Unrecht den Namen eines Thrillers trägt. Das kann falsche Erwartungen wecken, die diese tolle Geschichte gar nicht nötig hat.

Bewertung vom 15.02.2021
Das eiserne Herz des Charlie Berg
Stuertz, Sebastian

Das eiserne Herz des Charlie Berg


sehr gut

Der junge Charlie Berg hat ein schwaches Herz, was ihn alle sportliche Aktivitäten meiden lässt. Dafür besitzt er eine hervorragende Nase, was für ihn Fluch und Segen zugleich ist, und zudem ein großes literarisches Talent. Der Versuch, seinem chaotischen Elternhaus zu entfliehen stellt sich als schwieriger heraus als gedacht, kommen ihm dabei doch allerlei ungewöhnliche Ereignisse in die Quere.
Der Anfang dieser skurrilen Geschichte liest sich spannend und witzig, der Schreibstil ist sehr gelungen und unterhaltsam. Toll die Beschreibungen der Geruchs-Attacken auf Charlie Nase, fast meint man als Leser die Gerüche ebenfalls zu riechen. Der spannende Beginn des Romans setzt sich dann am Ende wunderbar fort, hier wird die Geschichte rasant und spritzig. Ein sympathischer Charakter dieser Charlie Berg, kümmert sich liebevoll um seine Schwester und schmeißt den gesamten Haushalt seines chaotischen Elternhauses. Auch die Liebe zu der fernen Mexikanerin passt zu ihm, fiebert und hofft man als Leser auf ein happy End.
Probleme bereitet mir der Mittelteil, der für meinen Geschmack zu langatmig geworden ist. Auch die Zeitsprünge zwischen 1985 und 1993 sind etwas chaotisch angeordnet, da hätte ich mir einen etwas durchgängigeren Erzählstrang gewünscht. Außerdem schreibt der Autor Sebastian Stuerz sehr viel von Sex und sexuellen Phantasien, oft auch mit deftigen Worten. Das hat mich im Verlauf des Buches zunehmend gestört, ist in meinen Augen für die Geschichte gar nicht nötig.
Fazit: ein ungewöhnliches Buch mit einer ausgefallen Geschichte, nichts für zart Besaitete, sehr humorvoll geschrieben und etwas zu langatmig.

Bewertung vom 15.02.2021
Milchmann
Burns, Anna

Milchmann


weniger gut

Eine 18jährige junge Frau rückt plötzlich in den Fokus eines deutlich älteren Mannes, von allen "Milchmann" genannt. Sie versucht mit allen Mitteln, sich der ungewollten Aufmerksamkeit zu entziehen, denn schnell entstehen Gerüchte, Mutmaßungen und Andeutungen, die ihr das Leben schwer machen.

Außergewöhnlich ist dieses Buch von Anna Burns, da es eine Geschichte auf eine völlig andere Art und Weise erzählt als ein gewöhnlicher Roman. Keine Person wird mit richtigem Namen benannt, woher der Name "Milchmann" kommt ist auch nicht wirklich klar, und selbst die Ich-Erzählerin wird hier nur zur Mittelschwester. So wird jede Person auf ihre Beziehung zur Erzählerin reduziert ( Vielleicht-Freund, Ältere Schwester, Schwager Drei ) oder völlig nichtssagenden tituliert ( Irgendwer McIrgendwas ) oder zum Beispiel nach dem Beruf ( Chefkoch ).

Aktuell sind mehrere Themen in diesem Buch. Auch wenn hier das Thema Terror und Krieg am Beispiel des Nordirland-Konfliktes dargestellt wird, so beschreibt die Autorin das immer so neutral, dass auch jeder andere Konflikt gemeint sein könnte. Das Thema Übergriffigkeit und Gewalt gegen Frauen lässt sofort an die #MeToo-Debatte denken. Und das Verhalten der Gesellschaft in "Milchmann" erinnert an das allgegenwärtige Mobbing, auch wenn es hier ohne soziale Medien funktioniert.

Anstrengend ist dieser Roman, weil zum Einen der Schreibstil kein entspanntes Lesen zulässt. Die Gedankengänge der Ich-Erzählerin reihen sich zu langen Sätzen aneinander, schweifen manchmal ab, sind sperrig und mitunter schwer nachvollziehbar. Dieses Buch bietet keine angenehme Unterhaltung sondern fordert mich heraus, ich brauche immer mal wieder eine Pause von dieser schweren Kost, bevor ich mich wieder in das Gewirr der endlosen Sätze begebe. Auch fehlt mir eine Beziehung zu den Charakteren - sogar zur Ich-Erzählerin, dies ist wohl dem Schreibstil geschuldet.

Ein Buch, das eine echte Herausforderung im Roman-.Bereich darstellt.

Bewertung vom 15.02.2021
Raffael - Das Lächeln der Madonna
Martin, Noah

Raffael - Das Lächeln der Madonna


ausgezeichnet

Raffael Sanzios Aufstieg zu einem berühmten Maler und Dombaumeister des Petersdoms ist mit vielen Höhen und Tiefen gezeichnet. Seine Verbindungen zum Vatikan und den Päpsten Julius und Leo erfüllen ihn nicht immer nur mit Freude, oftmals verzweifelt er an den Intrigen und politischen Schachzügen der katholischen Kirche. Auch die Liebesbeziehung zu Margherita Luti steht unter keinem guten Stern - hier gibt der Autor Noah Martin zu, dass dieser Teil der Geschichte nicht wirklich bewiesen ist. Ansonsten zeichnet der Autor ein Bild vom Leben in der Zeit der Renaissance das voll ist mit Machtkämpfen, Kriegen und Intrigen.
Es sind viele verschiedene Charaktere, die Martin in seinem angenehmen und leicht zu lesendem Schreibstil vorstellt. Um Verwirrung vorzubeugen gibt es zum Glück ein Personenregister, das auch gleichzeitig für alle Geschichtsinteressierten die historischen Personen kennzeichnet. In seinem historischen Roman über Raffael erlebt man als Leser zugleich eine ganze Epoche europäischer Geschichte mit. Für meinen Geschmack verliert der Autor dabei in den eingehenden Beschreibungen vom Krieg und Nebenschauplätzen nur manchmal ein bisschen zu sehr Raffael aus den Augen. Aber sein Roman ist Geschichtsstunde, Kunstunterricht und Liebesroman zugleich und liest sich sehr unterhaltsam. zugleich weckt er ein großes Interesse an der Malerei der Renaissance und den Werken der berühmten Künstlern Michelangelo, Leonardo da Vinci und Raffael. Spannend auch zu lesen, unter welchen schwierigen Umständen sie ihre großartigen Kunstwerke geschaffen haben.
Ein Buch, das jedem Liebhaber von historischen Romanen das Herz höher schlagen lässt und unbedingt empfehlenswert ist.

Bewertung vom 15.02.2021
Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
Schröder, Alena

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid


ausgezeichnet

Eine wunderbare Geschichte über vier Generationen von Frauen, Kunstraub in der Nazizeit und Mutterliebe.
Hannah ist 27, unglücklich verliebt und hadert mit ihrer Dissertationsarbeit. Sie kümmert sich liebevoll um ihre Großmutter Evelyn, die mit über 90 Jahren des Lebens müde in einem Seniorenheim lebt und sich mit einem Panzer der Unnahbarkeit umgibt. Doch eher durch Zufall erfährt Hannah von dem eventuellen Erbe eines geraubten und verschollenen Kunstvermögens und einem jüdischen Teil ihrer Familie. Evelyn verweigert jede Mitarbeit, so versucht Hannah auch ohne ihre Hilfe so viel wie möglich über die Vergangenheit heraus zu finden.

Es sind hauptsächlich drei Generationen Frauen, die in diesem wunderbaren Roman von Alena Schröder beschrieben werden:
Hannah ist eine typische junge Frau der heutigen Zeit, unsicher, ob ihre Studienwahl das richtige gewesen ist, unglücklich in ihrer heimlichen Beziehung und immer irgendwie unter Druck, sich zu beweisen.
Evelyn ist eine harte Frau geworden, hatte eine schwierige Kindheit und viel Trauriges in ihrem Leben verkraften müssen. Sie liebt ihre Enkelin, kann aber Gefühle nicht gut zulassen.
Ihre Mutter Senta bekommt ihr Kind Anfang der 20er Jahre, erlebt den Krieg, eine unglückliche Ehe und die Flucht davor nach Berlin, in eine neue Welt.
Evelyns Tochter Silvia wird eher nebensächlich behandelt. Sie stirbt früh an Krebs, als ihre Tochter Hannah kurz vor dem Abitur steht.

Gemeinsam ist allen Frauen das schwieriges Verhältnis zwischen Mutter und Tochter, das sich wie ein roter Faden durch die Generationen zieht - interessant hier zu lesen, wie unterschiedlich die Frauen das Problem erleben. Auch der geschichtliche Teil über die Raubkunst der Nazis liest sich sehr interessant, hier verknüpft sich deutsche Geschichte mit Familiengeschichte. Der Wechsel zwischen den Perspektiven macht die Geschichte spannend und unterhaltsam.
Schon das Cover ist wunderschön gestaltet, der Titel toll gewählt und passend zum Buch. Viele verschiedenen Facetten machen dieses Buch zu einer echten Lesefreude.

Bewertung vom 12.01.2021
Dark
Fox, Candice

Dark


ausgezeichnet

Ein spannende Geschichte, in der vier ungleiche Frauen sich notgedrungen zusammen tun um eine vermisste junge Frau zu suchen.

Es ist schon ein ungewöhnliches Quartett, das sich zusammen findet um in einem Fall zu ermitteln, den die Polizei scheinbar nicht interessiert: Blair ist seit einem Jahr auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen, nachdem sie einen Mord begangen hat. Sneak ist eine ehemalige Zellengenossin, geschickte Diebin und drogenabhängig, die Blairs Hilfe bei der Suche nach ihrer Tochter braucht. Dann ist da noch Ada, eine skrupellose Verbrecherin und ebenfalls ehemalige Gafängnisgenossin, die die nötigen Kontakte und das Geld hat, um die Suche zu unterstützen. Und ihr Kontakt zur Polizei ist Jessica Sanchez, eine desillusionierte Polizistin, die nicht nur gegen Verbrecher, sondern auch gegen ihre eigenen Kollegen kämpfen muss.

Wirklich leiden können diese vier Frauen sich nicht, ihre Allianz kommt eher durch die schwierigen Umstände zu Stande. Jede für sich hat ihre eigene Geschichte und handelt für den Leser manchmal unvorhergesehen. Aber diese etwas sperrigen Charaktere machen den Reiz des Thrillers aus, denn Candice Fox verwebt die verschiedenen Handlungsstränge immer wieder geschickt miteinander und lässt die Frauen oft ungewollt wieder aufeinander treffen. Auch durch den Wechsel der Erzählperspektive zwischen Blair und Jessica bekommt man tiefere Einblicke in die Gefühlswelt dieser beiden Hauptcharaktere. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Buch der Auftakt zu einer Reihe sein wird, in der Jessica und Blair gemeinsam ermitteln werden.
Ein Stern Abzug für das Ende der Geschichte, das für mich etwas überraschender hätte ausfallen können.

Ein spannender und harter Thriller mit ungewöhnlichen Charakteren.

Bewertung vom 30.12.2020
Die Stimme
Tremayne, S. K.

Die Stimme


ausgezeichnet

Jo ist eine lebenslustige junge Journalistin, die nach einer gescheiterten Ehe gerade versucht wieder auf die Füße zu kommen. Geld ist knapp, da kommt das Angebot ihrer bester Freundin gerade recht, in deren nobler Wohnung in London zu wohnen. Hier wird alles von der digitalen Home-Assistentin Electra gesteuert, die jedoch plötzlich ein gewisses Eigenleben entwickelt. Woher kennt sie Geheimnisse aus Jos Vergangenheit und ihrem Familienleben? Oder teilt Jo das Schicksal ihres schizophrenen Vaters, der sich das Leben genommen hat, und sie bildet sich das alles nur ein?
In diesem wunderbar spannenden Thriller verzichtet Tremayne auf alles blutrünstige und brutale, hier wird ganz bewußt die Psyche eingesetzt. Und das so geschickt, dass man als Leser wirklich nicht weiß, ob Elektra oder Jo oder alle anderen verrückt geworden sind.
Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen, man kann dieses Buch kaum aus der Hand legen. Dazu kommt das Thema Künstliche Intelligenz, das hier natürlich neben dem Nutzen auch mit allen einhergehenden Gefahren beschrieben wird.
Ein extrem spannender Psycho-Thriller mit aktuellem Bezug, ein Highlight für alle Fans von guten Thrillern.

Bewertung vom 19.11.2020
American Spy
Wilkinson, Lauren

American Spy


ausgezeichnet

Als Frau und Afroamerikanerin ist Marie Mitchell in ihrem Job als FBI-Agentin eine absolute Ausnahme und wird auch in den 80er Jahren in den USA in ihrem Beruf nicht wirklich für voll genommen. Eigentlich mehr zum Andenken an ihre verstorbene Schwester hat sie diesen Beruf gewählt und versucht sich nun darin zu behaupten. Vermeintlich gelingt ihr das auch als die CIA sie für einen bestimmten Auftrag anwirbt. Doch alles kommt anders als erwartet und Marie wird gezwungen, ihre Lebenspläne zu ändern um sich und ihre Kinder zu schützen.

Lauren Wilkinson steigt in ihrem Roman "American Spy" sehr spannend ein, so dass man als Leser den angekündigten Thriller erwartet. Im weiteren Verlauf des Buches kommen jedoch immer mehr andere Aspekte zu Tragen, die sich sehr interessant lesen, jedoch nicht unbedingt den Erwartungen entsprechen. Es geht zunehmend um Rassismus, den Kalten Krieg und um dubiose Methoden der Geheimdienste in den USA. Verschiedene Schauplätze wie Burkina Faso und Martinique sorgen zudem für multikulturellen Flair, allerdings hat das Buch für mich einige Längen.

Sehr gut gefällt mir, dass die Geschichte aus der Sicht von Marie Mitchell in Briefform an ihre kleinen Kinder geschrieben wurde, damit diese später die Beweggründe ihrer Mutter verstehen können - falls ihr etwas zustoßen sollte.

Eine durchaus interessante Geschichte mit vielen Aspekten, die ich nur nicht als Thriller weiter empfehlen würde.

Bewertung vom 18.11.2020
Zugvögel
McConaghy, Charlotte

Zugvögel


ausgezeichnet

Die junge Fanny lebt in einer Welt, in der die meisten Tierarten bereits ausgestorben sind. Sie möchte den letzten Seeschwalben auf ihrer Route in die Antarktis folgen und heuert dafür auf einem Fischerboot an, das sie zusammen mit einer abenteuerlichen Crew an ihr Ziel bringen soll. Doch die Reise ist gefährlich und bringt Fanny an den Rand ihrer Kräfte, nicht nur physisch sondern auch mental. Sie versucht, ihre Vergangenheit vor den anderen zu verbergen, denn sie hat die vielen Höhen und Tiefen ihres jungen Lebens noch nicht verarbeitet.

Charlotte Mc Conaghy hat mit ihrem Debütroman "Zugvögel" eine unglaublich vielschichtige Geschichte geschrieben, die mich als Leser tief berührt hat.
Natürlich ist das Thema Artenschutz und Klimawandel gerade auch in der Literatur sehr präsent, wird aber hier nicht mit gehobenem Zeigefinger angemahnt sondern bereits als Fakt dargestellt. Trotzdem liest sich diese Geschichte nicht als Science Fiktion sondern könnte hier und heute passieren.
Fannys Geschichte wird in Rückblicken erzählt, nach und nach erfährt der Leser kleine Häppchen aus ihrem bewegten Leben. Das liest sich genauso fesselnd und eindringlich wie die eigentliche Reise mit dem Boot zur Antarktis. Und trotz der dramatischen und zum Teil schrecklichen Erlebnisse lässt einen dieses Buch nicht deprimiert zurück sondern vermittelt einen durchaus positiven Unterton. Mc Conaghy beschreibt viele tolle Charaktere, neben Fanny sind zum Beispiel auch die Fischer alle interessante und ungewöhnliche Figuren. Ebenfalls hat das Ende mich voll überzeugt, es war tatsächlich anders als ich es erwartet hätte.
Das Cover und der schlichte Titel runden den Gesamteindruck ab, sie passen hervorragend zum Inhalt des Buches.

Von meiner Seite aus eine unbedingte Leseempfehlung, hier vereint sich Aktualität und Spannung in einer ungewöhnlichen Geschichte, die in einem wunderbaren Stil geschrieben wurde.

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