Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Biene101
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 211 Bewertungen
Bewertung vom 16.04.2022
Mord in Montagnola / Moira Rusconi ermittelt Bd.1
Vassena, Mascha

Mord in Montagnola / Moira Rusconi ermittelt Bd.1


sehr gut

Unterhaltsamer Roman mit Krimielementen
Ein Cover, dass einen direkt Urlaubsgefühle und eine Vorstellung vom Schauplatz der Handlung vermittelt.

Moira, eine Dolmetscherin, kehrt für ein paar Wochen in ihr beschauliches Heimatdorf im Tessin zurück, um ihren Vater zu unterstützen.

Kaum angekommen, findet sich ein Toter in einem der alten Eiskeller und Moira wird aufgrund ihrer Dolmetschertätigkeit in die Ermittlungen eingebunden. Dies hat sie hauptsächlich ihrer alten Jugendliebe Luca zu verdanken, der jetzt als Rechtsmediziner für den Toten zuständig ist.

Wer jetzt, auch nach dem doch sehr eindringlichen Prolog, einen spannenden Krimi erwartet, wird ein wenig enttäuscht sein. Es finden sich durchaus Krimielemente, aber für die Bezeichnung Krimi deutlich zu wenig.

Ist das Buch deswegen weniger gut ? Nein, im Gegenteil. Wenn man sich darauf einlässt, erlebt man ein unterhaltsames und lesenswertes Buch, dass von seinen Protagonisten und viel Lokalkolorit lebt.

Der Leser wird mitgenommen in das Leben und die Beziehungen der, teilweise sehr skurrilen, Dorfbewohner. Man erlebt mit, wie Moira die Beziehung zu ihrem Vater aufarbeitet, ihre Zukunft überdenkt und ganz nebenbei sich neu in ihre Jugendliebe verliebt.

Nebenbei verfolgt man die Ermittlungen, rätselt über die unterschiedlichen Verdächtigen und erlebt ein doch sehr temporeiches Ende.

Für mich waren, ganz unter uns, die fünf Katzen die heimlichen Stars !

Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil und versteht es durch ihre anschaulichen Beschreibungen Land und Leute authentisch darzustellen.

Das Ende bietet einen guten Übergang für eine Fortsetzung, die dann ein bisschen mehr Krimi enthalten darf.

Bewertung vom 08.04.2022
Ein Sommer nur für mich
Harms, Kelly

Ein Sommer nur für mich


gut

Urlaubslektüre mit Botschaft
Das Cover mit der Skyline von New York vermittelt zusammen mit dem Buchtitel zunächst einmal Urlaubsfeeling.
Erzählt wird die Geschichte von Amy, einer alleinerziehenden Mutter, die während eines Sommers lernt, dass auch ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zählen.
Kelly Harms hat einen lockeren, leichten und humorvollen Schreibstil. Ihre Beschreibungen von Orten und Personen lassen diese sehr vorstellbar und lebendig wirken.
Sehr gut gefallen haben mir die Tagebucheinträge der Tochter an den Kapitelanfängen. Cori nimmt uns mit in die Parallelgeschichte zuhause. Ist ein bisschen wie ein Buch im Buch.
Die Protagonisten sind alle sehr unterschiedlich, aber durchaus überzeugend. Man entwickelt ihnen gegenüber sehr schnell Vorlieben und Abneigungen.
Ein Satz in dem Buch ist mir besonders ins Auge gefallen "Man braucht ein Dorf um Kinder großzuziehen". Das heißt nicht anderes als, wer Hilfe bekommen kann, soll sie annehmen.
Mütter müssen sich nicht aufopfern und die ganze Last der Welt auf ihren Schultern tragen. Man darf und muss auch an sich selber denken und wird feststellen, es leidet keiner darunter, das schlechte Gewissen ist überflüssig und gebraucht wird man trotzdem.
Amys Entwicklung hat mir ganz gut gefallen, obwohl einiges etwas übertrieben bzw. zu seicht dargestellt war.
In den letzten Abschnitt ist in meinen Augen auch etwas zu viel hinein gepackt worden.
Aber es ist ein Unterhaltungsroman und kein literarisches Highlight. Und unterhalten hat mich das Buch. Und die "Mamazipation" regt zum Nachdenken an.

Bewertung vom 07.04.2022
Noctis / Oxen Bd.5
Jensen, Jens Henrik

Noctis / Oxen Bd.5


sehr gut

Spannung
Das düstere Cover passt zu dem nun 5. Band der Serie um den Ex-Elitesoldaten Nils Oxen. Oxen findet langsam zurück seinen Platz im Leben. Er wird sogar, auf den Rat seiner Therapeutin, Mentor bei Kriegsveteranen, die genauso traumatisiert sind.
Ausgerechnet die Leichen von sieben Kriegsveteranen spülen ihn wieder zurück zum PET. Er lässt sich überreden, zusammen mit Margrethe Franck und Ex-Chef Mossman , deren Tod aufzuklären.
Sie stoßen dabei auf eine Organisation, deren Machenschaften grausam und gefährlich sind. Neu ist in diesem Band Sally Finnsen, die durch ihren vermissten Bruder auch tief in dem Kriegsveteranenthema involviert ist.
Jensen spart auch diesmal nicht mit Intrigen, Geheimdienst und Grausamkeiten. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und erzeugt von der ersten Seite an einen Spannungsbogen. Ich muss diesmal jedoch anmerken, dass die Handlung ungewöhnlich lange braucht, um Tempo aufzubauen. Aber, wer die anderen Teile gelesen hat, wird darüber hinwegsehen. Ich habe mich zum 5. Mal gut unterhalten gefühlt. Als Einsteigerbuch in die Serie ist es in meinen Augen nur bedingt geeignet, weil doch einiges an erklärendem Hintergrundwissen fehlt.

Bewertung vom 22.03.2022
Todesfall / Agnes Tveit Bd.1
Fuglehaug, Randi

Todesfall / Agnes Tveit Bd.1


ausgezeichnet

Mehr Roman als Krimi
Das Cover überzeugt auf den ersten Blick, Norwegen at it's best.

Agnes , eine erfolgreiche Journalistin aus Oslo, ermittelt in ihrem ersten Fall und dies ausgerechnet in ihrer kleinen , idyllischen Heimatstadt, in der jeder jeden kennt.

Als eine Fallschirmspringerin in den Tod stürzt, schreibt sie für die dortige Zeitung, bei der sie jetzt arbeitet. Da es sich aber um Mord handelt, beginnt sie zu ermitteln, um die wahren Hintergründe herauszufinden.

Viele Verdächtige kreuzen ihren Weg, fast alle kennt sie persönlich, genau wie das Opfer.

Ihre Ermittlungen, bei denen sie von ihrem besten Freund Victor, der Polizist ist, unterstützt wird, wirbeln jede Menge Geheimnisse und Verbindungen auf, von denen keiner etwas geahnt hat.

Ihr Privatleben nimmt auch eine große Rolle ein. Sie ist verheiratet mit Fredrik, einem Arzt. Die Ehe ist kinderlos und das Paar unternimmt viel, um das zu ändern. Doch wollen das beide gleich stark?

Der Schreibstil war angenehm und flüssig. Die Story entwickelte keine Längen und die Autorin hat den Leser immer wieder auf ein falsche Fährte gelockt. Das Ende war überraschend. Trotzdem würde ich insgesamt sagen, ist es eher ein Roman mit Krimielementen.

Das Buch hat mich aber gut unterhalten und der Folgeband bietet ja die Gelegenheit auf noch mehr Krimi.

Bewertung vom 12.03.2022
Die kleine Buchhandlung im alten Postamt
Lucas, Rachael

Die kleine Buchhandlung im alten Postamt


gut

Ganz nett
Mein erster "Lädchen" Roman. Nachdem man diese Bücher jetzt an jeder Ecke sieht, wollte ich dieses Genre auch mal testen.
Das Cover und die Buchhandlung als Thema haben mich dann auch angesprochen. Ein literarisches Meisterwerk habe ich von vornherein nicht erwartet und bin daher völlig ohne bestimmte Erwartungen an das Buch heran gegangen.
Hannah, eine Frau, leicht naiv, lebt für Mann und Sohn. Dann erhält sie die Möglichkeit ihre Träume zu verwirklichen und greift zu. Der Rest der Geschichte ist leider ohne Höhen, Tiefen und Überraschungen und daher absolut vorhersehbar.
Die Charaktere sind ganz authentisch beschrieben, wirken aber alle ein wenig blass.
Wirklich nett war die Beschreibung des Dorflebens und seiner, teils etwas eigenwilligen, Bewohner. Davon hätte es gerne etwas mehr sein dürfen.
Fazit: Ein nettes Buch für einen verregneten Nachmittag, aber noch ein "Lädchen" Roman wird es für mich nicht geben.

Bewertung vom 09.03.2022
Offen für alles
Blank, Lilly

Offen für alles


ausgezeichnet

Experimente und ihre Folgen
Drei unterschiedliche Frauen, drei unterschiedliche Probleme.

Elena, kurz vor der Geburt ihres Kindes, Vater ?

Claudia, jemand, der seine eigenen Bedürfnisse über alles stellt und außerdem ist es ihr egal, ob ihr Diego sie betrügt. Oder doch nicht?

Viviane, die ihrem Sexleben mit Karl wieder mehr neuen Pep verpassen möchte und ungewollt ein Drama nach dem anderen heraufbeschwört.

Lily Blank ist hier ein ganz wunderbarer und unterhaltsamer Roman, mit absolut passendem Titel, gelungen. Man leidet mit den Protagonisten, lacht über die Katastrophen des Familienalltags, die jedem so oder so ähnlich bekannt sein dürften. Man verteilt Verständnis und Ablehnung bei der Lektüre und ergreift automatisch Partei.

Der Schreibstil ist herrlich erfrischend und man fliegt nur so durch das Buch.

Was aber auch wichtig ist zu bemerken, dass Buch regt zum Nachdenken an. Wie konnten die drei Frauen in diese Situationen geraten? Sie haben vergessen, wie man kommuniziert und sich in ihrem Alltag bequem eingerichtet.

Wer gute Unterhaltung mit Humor und ein bisschen Sarkasmus liebt, nichts gegen den ein oder anderen Beziehungsratschlag hat, der ist hier genau richtig.

Von mir ein klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 07.03.2022
Kalt lächelt die See / Guernsey-Krimi Bd.1
Corbet, Ellis

Kalt lächelt die See / Guernsey-Krimi Bd.1


ausgezeichnet

Gelungener Auftakt-Fortsetzung erwünscht
Ellis Corbet bietet uns hier den Auftakt zu einer neuen Krimiserie auf den Kanalinseln. Schon das Cover vermittelt einem die einzigartige Stimmung auf diesen Inseln. Auch die Beschreibung der Landschaften, Menschen und Atmosphäre auf den Kanalinseln ist gut gelungen und bietet direkt ein angenehmes Lesegefühl.
Das frisch zusammengestellte Ermittlerteam aus DI Kate Langlois und Tom Walker, der neue Kollege aus London muss erst zusammenfinden und agiert zunächst etwas angestrengt zusammen.
Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend, die Dialoge glaubhaft und es lässt sich sehr angenehm lesen.
Der Leser wird langsam in den Fall eingeführt, der seinen Ursprung in der Vergangenheit hat. Ava, ein kleines Mädchen ist vor zwei Jahren spurlos verschwunden. Ein Fall , der Kates Chef nie los gelassen hat und der bis heute die Eltern im Verdacht hat.
Der Spannungsbogen bleibt die ganze Zeit über oben, denn es tun sich stets neue Ermittlungsansätze und Verdächtige auf. Das Umfeld weiß mehr, als es zugibt.. Bis zum Schluss bleibt man im unklaren, wie alles zusammenhängt. Sicher ist nur, dass Ereignisse in der Vergangenheit erheblichen Einfluss auf die Gegenwart genommen haben.
Was besonders sympathisch an dem Buch aufgefallen ist, waren die Nebenschauplätze, wie Kates Familie oder der ausgesprochen nette Archäologe Niklas. Hier bahnt sich im Laufe des Buches eine eine Liebesgeschichte an, die aber angenehm im Hintergrund des Geschehen blieb.
Kalt lächelt die See ist ein wirklich gelungener Auftakt und macht definitiv Lust auf mehr.

Bewertung vom 07.03.2022
Die Diplomatin
Fricke, Lucy

Die Diplomatin


ausgezeichnet

Hochaktuell
Lucy Fricke entführt uns in die Welt der Diplomatie, gewährt einen Blick hinter die Kulissen.
Ein Romanthema, dass in diesen hochpolitischen Zeiten, nicht unproblematisch daher kommt und trotzdem sehr unterhaltsam ist.
Fred, eine deutsche Diplomatin, schon lange im Job und immer noch sehr engagiert. Wir steigen ein in Montevideo, am 3. Oktober. Dort ist sie Botschafterin, arbeitet also für die deutsche Regierung.
Sie hat kein Fable für die stumpfsinnigen Repräsentationspflichten.
Durch unvorhersehbare Ereignisse , stößt sie in Montevideo, wenn auch unverschuldet, an ihre Grenzen. Aus Smalltalk wird eine Krisensituation, die ihr alles abverlangt.
In der Folge landet sie als Konsulin in Istanbul. Obwohl ja immer noch diplomatisch tätig, sind ihre Aufgabengebiete jetzt die Anliegen der deutschen Bürger.
Hier trifft sie die Wucht der Politik. Menschen verschwinden, werden verhaftet, Urteile erfolgen willkürlich.
Hier verliert sie im Zuge der Ereignisse den Glauben an die Diplomatie und reagiert in Krisensituationen anders als erwartet und erlaubt.
Lucy Fricke schildert dies alles aus der Sicht ihrer Protagonistin auf eine leichte, teils ironische Art, aber immer dem Ernst der Situationen angemessen.
Die Kapitel sind kurz und knapp gehalten und nehmen uns auf eindringliche Art und Weise mit in die Entwicklung der Gefühlswelt von Fred.
Die begleitenden Charaktere bleiben in der Geschichte eher im Hintergrund.
Das Buch hat mich so in seinen Bann gezogen, dass ich es innerhalb von 2 Tagen gelesen habe. Ich hätte gerne noch mehr erfahren. Aber es vermittelt auch so ein einen Eindruck von der Arbeit einer Diplomatin in aktuellen politischen Situationen.
So wie das Buch begonnen hat, am 3. Oktober, so endet es auch wieder, am 3. Oktober.

Bewertung vom 02.03.2022
Boom Town Blues
Dunne, Ellen

Boom Town Blues


sehr gut

Interessante Ermittlerin
Patsy Logan ist eine sympathische deutsch-irische Kommissarin, die sich zu einer beruflichen Auszeit in Dublin befindet. Diese wird jäh unterbrochen, als sie zu einem Mordfall in der österreichischen Botschaft hinzugezogen wird.
Es ist der dritte Band um die Ermittlerin, aber mein erster. An einigen Stellen, hatte ich das Gefühl, besser die Vorgängerbände auch gelesen zu haben, aber das bezog sich hauptsächlich auf die private Ebene.
Natürlich ist sie eine Ermittlerin mit eine ganzen Reihe von beruflichen und privaten Problemen, daher auch die Auszeit. Aber es hält sich in Bezug auf den Anteil an der Gesamtstory im Rahmen.
Der Fall führt uns in die Tiefen der Finanz- und Immobilienkrise mit all ihren negativen Auswirkungen und versorgt uns nebenbei noch mit einigen Fakten dazu.
Der Schreibstil ist flüssig, humorvoll und die wechselnden Perspektiven und Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart halten die Spannung aufrecht. Gleichzeitig verlangen diese Sprünge aber auch eine hohe Aufmerksamkeit des Lesers, um nicht den Faden zu verlieren.
Patsy ist eine sehr sprunghafte und oft negativ denkende Frau, mit einem starken Willen und  einigen ungeklärten Fragen in Irland. Sei es der Tod des Vaters oder ihre Beziehung zu Ben. Diese Fragen bleiben am Ende auch unbeantwortet. Ich vermute, dass es so eine Art roter Faden ist, der sich durch die Reihe zieht.
Insgesamt hat mir der Krimi gut gefallen und ich werde die Reihe sicher im Auge behalten.

Bewertung vom 20.02.2022
Ein Präsident verschwindet / Philipp Gerber Bd.2
Langroth, Ralf

Ein Präsident verschwindet / Philipp Gerber Bd.2


ausgezeichnet

Sehr gute Fortsetzung
Ralf Langroth hat hier eine würdigen Nachfolgeband vorgelegt. Wieder befinden wir uns im Nachkriegsdeutschland (Rheinland) der 50er Jahre.
Im Mittelpunkt steht das Verschwinden (Entführung) des Verfassungsschutzpräsidenten Otto John, der urplötzlich in Ostberlin wieder auftaucht. Wer kleinere Lücken bzgl. des historischen Hintergrunds hat, dem empfehle ich das Nachwort zuerst zu lesen.
Bundeskanzler Adenauer greift wieder auf Philipp Gerber zurück, der ihm schon einmal gute Dienste geleistet hat. Dieser ist diesmal auch noch persönlich involviert, da seine Freundin Eva Herden ebenfalls verschwunden ist und sie in der ganzen Affäre eine Rolle spielt.
Die Handlung ist spannend aufgebaut und lässt einen im Dunkeln, wem man trauen kann und wem nicht. Geheimdienste, ehemalige Nazigrößen, jeder mischt in diesem Fall mit.Wie schon im ersten Band bekommt man einen Eindruck von der damaligen Situation, indem die politischen Persönlichkeiten zu Figuren des Buches werden. Das ist authentische und spannende Zeitgeschichte.
Ich würde mich freuen, wenn die Serie fortgeführt würde.