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Top-Rezensenten Übersicht

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Viddl
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Bitburg

Bewertungen

Insgesamt 232 Bewertungen
Bewertung vom 26.04.2023
Von Ameise bis Wombat: Tierisch geniale Bautricks für unsere Zukunft
Dorion, Christiane

Von Ameise bis Wombat: Tierisch geniale Bautricks für unsere Zukunft


ausgezeichnet

Das Besondere an diesem Kinderbuch ist vor allem die Tatsache, dass man etwas aus der Natur und der Baukunst der Tiere lernt, aber auch, wie wir Menschen uns das seit langer Zeit abschauen. Mit ihrem altersgerechten Schreibstil, der auch mit viel Witz und Humor gespickt ist, überzeugt die kanadische Kinderbuchautorin Christiane Dorion Klein und Groß. Gepaart mit den beeindruckenden Illustrationen der südkoreanischen Illustratorin und Künstlerin Yeji Yun überzeugt mich dieses Buch vollends. Auch die Nachhaltigkeit der Zukunft darf nicht zu kurz kommen und so beschreibt Dorion, was wir auch hier vom Tierreich lernen können, denn mit ihrer jahrelangen Erfahrung als Autorin und WWF-Pädagogin ist sie schlicht prädestiniert für solch ein Buch und daher überzeugt sie auch mit einer ordentlicher Portion Fachwissen. Ich vergebe fünf Sterne.

Bewertung vom 18.04.2023
Die Ungleichzeitigen
Brotz, Philipp

Die Ungleichzeitigen


ausgezeichnet

Mich hat das Buch bereits auf den ersten gepackt, denn der Autor Philipp Brotz überzeugt mit einer einnehmenden Wortwahl, die den Leser sofort in der Geschichte ankommen lässt. Mit der beeindruckenden Themenauswahl und den berührenden Schicksalen der Akteure zieht „Die Ungleichzeitigen“ alle Aufmerksamkeit auf die viel diskutierten Themen. Für mich hat Philipp Brotz mit seinem Roman etwas ganz Besonderes geschaffen.

Bewertung vom 03.04.2023
Samuels Buch
Finzi, Samuel

Samuels Buch


sehr gut

Die Kindheit im Schutz der Familie, die Jugend in elitären Schulen und die ersten Erwachsenenjahre in Militär und Schauspielschule - Samuel Finzi erzählt in seinem autobiografischen Roman „Samuels Buch“ von seinem Aufwachsen im sozialistischen Bulgarien. Für mich sind Biografien berühmter Persönlichkeiten immer etwas besonders, denn ein solcher Seelenstriptease ist auch immer ein Aufarbeiten einer Vergangenheit, die nicht immer nur aus glorreichen Zeiten bestand und das ist bei Samuel Fizi ähnlich. Allerdings muss ich sagen, dass die Themen Sozialismus, Kommunismus und Kapitalismus zwar sehr interessant beschrieben, für meinen Geschmack aber ein wenig zu ausführlich behandelt werden. Dennoch hat mich dieser Roman bestens unterhalten und meinen Horizont erweitert. Daher vergebe ich vier Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.03.2023
Lebendige Nacht
Kimmig, Sophia

Lebendige Nacht


ausgezeichnet

Beeindruckend und faszinierend beleuchtet die Autorin und Wildtierbiologin Sophia Kimmig einen Raum, der uns Menschen zumeist nicht ganz geheuer ist - die Nacht. Man muss kein Biologe sein, um ihren Worten folgen zu können und zu verstehen, was die Nacht so lebendig macht und weshalb sie für uns so wichtig ist. Mit beeindruckenden Zahlen und Fakten bekommt der Leser einen sehr guten Eindruck, was in der Nacht so alles los ist, von dem wir nicht einmal einen Bruchteil kennen. Sowohl außergewöhnliche und nahezu unbekannte als auch bestens bekannte Tierarten bekommen in "Lebendige Nacht" eine Plattform und der Leser wird sensibilisiert, wie wichtig diese Lebewesen auch für uns sind. Ich finde es einfach bewundernswert, wie Sophia Kimmig sich für die Tierwelt, aber auch gleichzeitig für die ganze Natur einsetzt und den Leser dazu einlädt ebenso Verantwortung zu tragen.

Bewertung vom 28.03.2023
22 Bahnen
Wahl, Caroline

22 Bahnen


ausgezeichnet

Die Autorin Caroline Wahl beschreibt in Ihrem Roman "22 Bahnen" das zerrüttete Familienleben zweier Schwestern, die sich selbst versorgen müssen, da die Mutter alkoholabhängig und der jeweilige Vater keinen Kontakt zu seiner Tochter hat. Die Probleme, die damit einhergehen, meistern die beiden mit Bravour und auf ihre ganz eigene Art. Es ist bewegend zu sehen, wie sie sich gegenseitig Halt und Unterstützung geben, obwohl einige Jahre zwischen ihnen liegen und teilweise fühlt es sich eher nach einer Mutter-Töchter-Beziehung an. Auch die Liebe darf nicht zu kurz kommen, die sich ganz langsam ihren Weg durch den Roman bahnt. Mit ihrem ganz eigenen Schreibstil schafft es Caroline Wahl die vielen Emotionen im Buch zu einem tollen Gesamtpaket zu schnüren. Ihr Debütroman ist für mich ein absolutes Highlight, das ich nur wärmstens empfehlen kann.

Bewertung vom 27.03.2023
Meine Süperküche
Kaptan, Meltem

Meine Süperküche


ausgezeichnet

„Meine Superküche“ von Meltem Kaptan ist ein unglaublich hochwertiges Kochbuch, das dem Leser die türkische Küche näher bringt. Sympathisch finde ich, dass die Autorin ihre Mutter Melek mit ins Boot geholt hat, von der auch die vielen leckeren Familienrezepte stammen. Neben den ansprechenden Abbildungen der orientalischen Gerichte, gefallen mir auch die herzlichen Fotografien des Mutter-Tochter-Gespanns äußerst gut. Das Buch beinhaltet nicht nur bekannte türkische Rezepte, wie beispielsweise Börek, sondern auch in Deutschland gänzlich unbekannte Leckereien. Nicht nur Fleischliebhaber kommen bei „Meine Superküche“ auf ihre Kosten, auch für Vegetarier und sogar Veganer haben Meltem und Melek etwas in petto. Für mich als leidenschaftlicher Hobbykoch und Kochbuchsammler ist dieses Werk ein absolutes Muss und eine tolle Ergänzung meines Sammelsuriums.

Bewertung vom 23.03.2023
Finni Fantastisch
Rose, Jess

Finni Fantastisch


ausgezeichnet

Für mich muss ein Kinderbuch nicht nur schön illustriert und unterhaltsam geschrieben sein, sondern es muss den Kleinen eine Botschaft vermitteln, die ihnen auf ihrem weiteren Lebensweg weiterhilft und genau das schafft die Illustratorin und Designerin Jess Rose mit ihrem Bilderbuch "Finni Fantastisch" ganz ausgezeichnet. Finni Fantastisch ist ein Fuchskind, das keinem Geschlecht zugeordnet wird und so können sich alle Kinder mit dem Hauptakteur identifizieren, was in der heutigen Zeit ganz besonders gefragt ist. Vor allem aber die Hauptbotschaft des Buches überzeugt mich, denn es zeigt den kleinen Zuhörern, dass Vielfalt und Individualität ganz natürlich sind und man zu sich selbst stehen sollte. Besonders auffällig ist das Spiel der Autorin mit dem Wechsel zwischen bunten und schwarz-weißen Illustrationen, was ebenfalls für Vielfalt stehen soll.

Bewertung vom 23.03.2023
Das Ende der Ehe
Roig, Emilia

Das Ende der Ehe


sehr gut

Mir war schon vorher klar, dass es für mich als Mann nicht einfach sein würde, dieses Buch zu lesen und es im Anschluss zu rezensieren, aber ich wollte mich dem stellen. Ich muss sagen, viele Ansätze der Autorin Emilia Roig finde ich sehr gut und vor allem das Thema, dass alleinerziehende Menschen mehr Steuern bezahlen als verheiratete Paare, bei gleichem Einkommen, ist ein Unding. Allerdings nimmt das Hauptthema "Das Ende der Ehe" für meinen Geschmack nur einen kleinen Teil des Inhaltes ein, vielmehr geht es hauptsächlich darum, mit dem Finger auf Männer zu zeigen, aber das will ich gar nicht negativ bewerten, denn als Mann bin ich wahrscheinlich nicht objektiv genug. Des Weiteren wird viel über die Vergangenheit gesprochen und wie sich Männer verhalten haben und welche Gesetzte es früher gab, die Frauen diskriminiert haben, aber das meiste davon ist glücklicherweise längst überholt, dies sieht man auch an einigen Zitaten, die teilweise 30 oder sogar 50 Jahre alt sind und das kann man der heutigen Generation, meiner Meinung nach, nicht mehr ankreiden.

Bewertung vom 20.03.2023
Leonard und Paul
Hession, Rónán

Leonard und Paul


ausgezeichnet

Wer kennt sie nicht, Menschen die nur selten etwas von sich geben, aber wenn sie einmal etwas sagen, dann ist es so voller Tiefgründigkeit und Wärme, dass man als Empfänger dieser Worte einfach nur staunen kann - und genau so sind Leonard und Paul, die mich auch auf eine ganz besondere Art und Weise berührt haben. Der irische Schriftsteller Rónán Hession gibt in seinem Debütoman "Leonard und Paul" Menschen eine Bühne, die vielleicht erst auf den zweiten Blick auffallen, aber bei denen sich ein näheres Betrachten auf jeden Fall lohnt und genau das, macht aus diesem Roman etwas ganz Besonderes. Hession kommt ganz ohne dramatische Wendungen und außerordentliche Spannung aus, denn er richtet sein Blick auf das Wesentliche - das Besondere im Menschen. Für mich ist "Leonard und Paul" die Reinkarnation von Menschlichkeit und Besinnung auf die wichtigen Werte im Leben.

Bewertung vom 17.03.2023
Keine gute Geschichte
Roy, Lisa

Keine gute Geschichte


ausgezeichnet

Man würde vielleicht denken, ein Buch zu kaufen, dessen Titel "Keine gute Geschichte" lautet, könnte ein großer Fehler sein, aber der Schein trügt, denn dieser Roman überrascht und fasziniert zugleich. Mit ihrem Debüt gelingt der Autorin Lisa Roy gleich ein Volltreffer, bei dem sie ganz auf ihre Heimat, das Ruhrgebiet, setzt und dessen Gesellschaft, teilweise kritisch, teilweise humorvoll, hinterfragt und in Szene setzt. Aus der Sicht ihrer Hauptfigur Arielle Freytag zeichnet Lisa Roy das Bild einer Frau, die einerseits die klassische und schlagfertige "Ruhrpottschnauze" und andererseits ein verletztes Wesen, das wiederkehrend mit ihrer verschwundenen Mutter in Dialog tritt, verkörpert. Für meinen Geschmack hat Lisa Roy den Nagel auf den Kopf getroffen und mit "Keine gute Geschichte" einen potentiellen Bestseller geschaffen.