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Anndlich
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B

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Insgesamt 222 Bewertungen
Bewertung vom 23.09.2023
Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.1
Tsokos, Michael

Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Erster Fall für Dr. Sabine Yao

Dr. Sabine Yao ist die neue stellvertretende Chefin in der Abteilung Rechtsmedizin und steht vor ihrem ersten eigenen Fall.
Die Frau des Schönheitschirurgen Roderich Kracht wurde stranguliert in der gemeinsamen Villa gefunden. Schnell scheidet Kracht als Täter aus, denn er hat ein Alibi für die berechnetet Todeszeit. Doch die errechnete Todeszeit wird zum Rätsel, da die Totenstarre anderes vermuten lässt. Yao und ihr Kollege Jörgensen geraten unter Druck und finden weitere Fälle, die ähnliche Fragen aufwerfen.

Mit kalter Präzision ist der Start der neuen True-Crime-Thriller-Reihe von Michael Tsokos, die sich vor allem um die Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao dreht. Das Buch war mein Erstes des Autors und obwohl Dr. Yao bereits in der Vorgänger-Reihe eine Rolle spielte, hatte ich nicht das Gefühl, dass man diese gelesen haben muss.

Das Buch ist durchweg gespickt mit detaillierten Beschreibungen und interessanten Fakten aus der Rechtsmedizin. Obwohl die Taten nicht blutig vonstatten gehen, ist der Inhalt dennoch nichts für Zartbesaitete, da die Erzählungen wirklich sehr genau sind.

Man spürt deutlich, dass der Autor vom Fach ist und hier viel Wissen einfließt. Ein Aspekt, der den Thriller für mich höchst interessant gemacht hat, obwohl die Spannung auf der Strecke blieb. Doch durch das eingebrachte Wissen wirkt Mit kalter Präzision authentisch und sorgt damit für Schockmomente.

Der Schreibstil ist angenehm und obwohl viel Wissen angewendet wird, hat man nicht das Gefühl von Fachausdrücken erschlagen zu werden. Durch Zeit und Ortsangaben ist man stets mitten im Geschehen. Gedankengänge der entsprechenden Perspektive werden durch eine andere Schriftart verdeutlicht.

Wer bei Thrillern auf Action und große Spannung steht, der ist hier an der falschen Stelle. Wer jedoch auf Authentizität und Wissen setzt, der ist bei Mit kalter Präzision genau richtig. Ich kann das Buch nur jedem weiterempfehlen, da es für mich eine gelungene Abwechslung im Thriller-Genre darstellt und mich begeistern konnte. Eine Reihe, die ich im Blick behalten werde.

Bewertung vom 22.09.2023
Die graue Stadt
Kuhlmann, Torben

Die graue Stadt


ausgezeichnet

Farbspiel

Robin zieht mit ihren Eltern in eine neue Stadt. Eine Stadt die ausschließlich in der Farbe grau erstrahlt. Robin, die Farben liebt, möchte ein Leben in einer grauen Stadt nicht führen und macht sich auf die Suche nach der Ursache für das triste Stadtleben. Gemeinsam mit Alani findet sie die Gründe und lässt die Stadt in neuer Farbe erstrahlen.

Die graue Stadt von Torben Kuhlmann zeigt auf eine wunderschöne Weise, welche Macht der einzelne Mensch haben kann. Robin widersetzt sich den Strukturen, denen sich die Erwachsenen längst untergeben haben und das obwohl sie diese Ideologie selbst nicht unterstützten würden. Sie steht für ihre Meinung ein, nimmt Strafen in Kauf und findet Verbündete.

Kuhlmann zeigt mit Die graue Stadt, wie wichtig die Farbe und Vielfalt in unserem Leben ist. Die Illustrationen sind wunderschön gestaltet und selbst in Grautönen wahnsinnig detailliert gezeichnet. Ich habe jede einzelne Zeichnung mit Bewunderung betrachtet.

Inhaltlich lässt sich das Buch bedenkenlos in Kinderhände geben, auf der Textebene denke ich, dass viele Kinder noch unterstützt werden müssen, jedoch macht sich Die graue Stadt mit Sicherheit auch als Vorlesebuch sehr gut und lädt zum über-Farben-philosophieren ein.

Bewertung vom 18.09.2023
Vatermal
Öziri, Necati

Vatermal


sehr gut

Wie wäre das Leben mit dir gelaufen?

Necati Öziri schreibt eine Familiengeschichte aus drei Perspektiven, die nicht viel gemeinsam haben, außer den Verlust des Mannes/Vaters, der seine Familie in Deutschland alleingelassen hat und wieder in die Türkei ging.

Vatermal ist die Geschichte einer dreiköpfigen Familie, deren Einzelschicksale wir durch die Perspektivübernahme erfahren. So lernen wir die Mutter Ümran, ihre Tochter Aylin und ihren Sohn Arda genauer kennen. Das besondere: Arda schreibt diese Geschichten für seinen Vater Metin auf, den er nie richtig kennenlernen konnte und spricht diesen auf eine berührende Weise direkt an.

Die Perspektiven sind allesamt emotional und sprechen ganz unterschiedliche Themen an, die für viele Menschen noch heute nah an der Realität sind. Spannend ist, dass die Charaktere durch die Geschichte ambivalente Gefühle hervorrufen. Wir erkennen, dass das Leben von kleinen Dingen beeinflusst werden kann und dass Kinder abhängig von den Entscheidungen der Eltern sind.
Öziri zeigt mit Vatermal die nackte Wahrheit des echten Lebens.

Einziger Kritikpunkt ist für mich, dass ich die Perspektiven zeitlich nicht immer gut einordnen konnte und dadurch etwas in der Luft hing.

Bewertung vom 16.09.2023
Der war's
Zeh, Juli;Hoven, Elisa

Der war's


ausgezeichnet

Wer wars?

Alle Kinder beneiden Marie um ihre tollen Supersandwiches, die ihre Mutter ihr jeden Tag mit in die Schule gibt und plötzlich verschwinden diese aus ihrem Rucksack. Diebstahl, ein Verbrechen, das geklärt werden muss. Schnell schießen sich die Schüler auf ihren Mitschüler Konrad ein, der nach über einem halben Jahr immer noch keine Freundschaften geschlossen hat. Dieser macht sich auch noch besonders verdächtig, weil er seine Pausen am liebsten im Klassenzimmer verbringt, dort wo die Supersandwiches verschwinden. Doch Konrad möchte den Diebstahl nicht zugeben und bald kommen die Kinder auf die Idee, dass ein Gerichtsverfahren seine Schuld beweisen wird.

Der war’s von Julia Zeh und Elisa Hoven setzt sich mit vielen Themen auseinander, die in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert haben und auch im Klassenzimmer häufig anzutreffen sind. Dabei wird ohne erhobenen Zeigefinger aufgezeigt, dass Selbstjustiz in Form von Mobbing keine Form von Gerechtigkeit darstellt, egal ob das Mobbingopfer schuldig oder unschuldig ist. Gleichzeitig schaffen die Autorinnen es, dass kein Kind als durchweg ‚schlecht‘ oder ‚böse‘ dargestellt wird, sie schaffen viel mehr eine Klasse, die ihre Fehler reflektiert, aus ihnen lernt und einen anderen Umgang anstrebt.

Unterstützt wird die Geschichte durch Illustrationen von Lena Hesse, die farblich sehr orangenastig sind. Dies hat mich zu Beginn der Story noch irritiert, wurde dann aber ein schönes Merkmal dieses Buches.

Nebenbei lernt man spielend etwas über unser Rechtssystem. Dieses Wissen wird nach der Geschichte nochmal gefördert, indem einige Fragen zu diesem Thema beantwortet werden.

Julia Zeh und Elisa Hoven haben mit Der war's ein tolles Buch geschaffen, das inhaltlich für Kinder ab acht verständlich sein wird, sprachlich könnte es jedoch noch zu einigen Schwierigkeiten führen, sodass es nicht für jedes achtjährige Kind zum alleinigen Lesen geeignet sein dürfte. Generell kann ich das Lesen jedem empfehlen und vor allem dann, wenn Mobbing, Vorurteile und Anschuldigungen gerade ein aktuelles Thema in der Lebenswelt des Kindes sind.

Bewertung vom 14.09.2023
Montag / Worst Week Ever Bd.1
Cosgrove, Matt;Amores, Eva

Montag / Worst Week Ever Bd.1


ausgezeichnet

Und das war erst der Anfang

Justin Chase steht vor der schlimmsten Woche seines Lebens. Seine Mutter heiratet den Vampir Vlad, weswegen Justin mitten im Schuljahr die Schule wechselt. Als wäre eine neue Schule nicht schlimm genug, passieren ihm auch die schrecklichsten Dinge und dabei hat die Woche gerade erst angefangen.

Worst Week Ever – Monday ist der Beginn einer siebenteiligen Reihe zur schrecklichsten Woche des Schülers Justin Chase, welche vom Autorenduo Eva Amores und Matt Cosgroves auf eine witzige Art verfasst und illustriert wurde.

Der knapp 200 Seiten starke Comic-Roman beschäftigt sich mit dem ersten Schultag des Jungens Justin Chase, der zu allem Überfluss genau an diesem Tag auch das Elternhaus wechselt und in eine komplett neue Umgebung geworfen wird. Für ihn steht fest: er muss überzeugen, um Anschluss zu finden. Eine Situation, die wohl viele Leser*innen in diesem Alter kennen werden, sodass sie sich mit Justins Ängsten identifizieren können und bald merken: schlimmer als Justin kann es für mich nicht laufen.

Denn der Comic ist auf eine überspitzte Art und Weise dargestellt, welche Mutter heiratet schon einen Vampir und welche Katze wird von Aliens entführt? Wer die Leseprobe liest, der erkennt sehr schnell den Humor des Buches und dieser bleibt erhalten, alles andere würde aber auch nicht zur Geschichte passen.

Die Seiten sind durch Text und Illustrationen jede für sich ein Kunstwerk und wenige Seiten laden auch zur Interaktion ein.

Worst Week Ever kann ich jedem empfehlen, für den Geschichten auch mal fernab der Realität sein können und dabei einfach nur Spaß machen sollen. Wer die Leseprobe liest, der weiß was er bekommt und wird auf keinen Fall enttäuscht und ich bin mir sicher, dass an dieser Reihe nicht nur Kinder Spaß haben werden. Ein toller Start für mich als Lesende, ein schrecklicher für Justin Chase!

Bewertung vom 13.09.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung


ausgezeichnet

Wirklich nur eine Lüge?

Die Familien Brandt und Nihlzén verband lange eine innige Freundschaft, bis ein schrecklicher Unfall alles verändert hat und die beiden Familien entzweit wurden. Nur Emily Brandt und William Nihlzén haben trotzdem zueinander gefunden und stehen vor ihrer Traumhochzeit.

Eine Hochzeit auf der sich die beiden Familien wiedertreffen werden und während Emily alles perfekt geplant hat, kann sie das Verhalten der einzelnen nicht lenken. Plötzlich liegt eine Leiche am Ufer des Öresunds und die Traumhochzeit wird zum Albtraum.

Nur eine Lüge von Malin Stehn ist ein spannungsgeladener Roman, der auf keiner Seite langweilig wird. Es gibt viele Bücher, die mich von der ersten bis zur letzten Seite unterhalten konnten, doch Nur eine Lüge hat mir ebenso ein angespanntes Gefühl verpasst, dass ich unbedingt weiterlesen musste, um den Knoten im Bauch loszuwerden.

Dabei erleben wir die Geschichte aus den Perspektiven der Familie Brandt, die aus den Eltern Mats und Annika, sowie den Kindern Emily und Erik besteht. Jede Perspektive hat ihre eigene Wahrheit und mit jeder Perspektive fügt sich das Bild. Des Weiteren findet die Geschichte auf zwei Zeitebenen statt, der Vergangenheit und der Gegenwart. Die stetigen Wechsel der Zeit und Perspektive unterstützten den Spannungsaufbau.

Die vier Perspektiven sind zudem sehr unterschiedlich gestaltet, sodass diese auch für eine gute Entwicklung der Charaktere sorgen und mich als Leserin zudem emotional mitnehmen konnten.

Zwar konnte mich das Ende nicht überraschen, dafür hatten sich während der Story eine Überraschungsmomente ergeben, sodass ich Nur eine Lüge mit Begeisterung beendet habe es jedem empfehlen kann, der fesselnde Spannungsromane liebt.

Bewertung vom 09.09.2023
Kleine Probleme
Pollatschek, Nele

Kleine Probleme


weniger gut

K(l)eine Probleme

Der 49-jährige Lars steht vor einer schier unmöglichen Aufgabe, innerhalb eines Tages möchte er sein ganzes Jahr umkrempeln und seine To-Do-Liste abhaken. Doch ist das überhaupt möglich?

Kleine Probleme ist eine Art innerer Monolog aus Sicht des 49-jährigen Lars. Ein innerer Monolog, der zu Beginn noch witzige Züge hatte, aber mit jeder Seite mehr immer anstrengender und nerviger wurde. Nele Pollatscheks Schreibstil gefiel mir dabei noch ausgesprochen gut, doch inhaltlich wurde das Buch nicht meins.

Die Ansätze gefallen mir auch hier sehr gut, die Darstellung, dass kleine Aufgaben im Haushalt an manchen Tagen kräftezerrender sind als an anderen, kennt mit Sicherheit jeder. Ebenso Wochen, die nicht ganz so einfach wegzustecken sind, aber für Lars sind das keine Momentaufnahmen, sondern sein Leben; seine Grundeinstellung, die nicht durch eine Krankheit geprägt wurde. Ein Leben in dem das Bett aufbauen zu einem solchen Akt wird, dass man meint, Lars würde den Mount Everest besteigen. Chapeau an Johanna, die dies schon einige Jahre aushält, ich könnte und wollte das nicht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.09.2023
Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
Strobel, Arno

Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.


gut

Horror auf dem Campingplatz

Evelyn Jancke vermisst seit zwei Jahren ihren Bruder Fabian, der während seines Urlaubs mit dem Wohnmobil spurlos verschwand.

Ihre Arbeit als forensische Psychologin und ihr bester Freund Gerhard Tillmann halten sie über Wasser. Ihr neuester Fall wirft sie jedoch in längst Verdrängtes zurück, denn im norddeutschen Raum werden Camper scheinbar willkürlich ermordet und das Phantombild sorgt bei Evelyn für Entsetzen. Kann das sein? Evelyn Jancke setzt alles auf eine Karte.

Der Prolog des Buches sorgte bei mir für die erste kleine Enttäuschung, da der Einstieg anders als erwartet und eher stereotypisch war. Dann beginnt die Story um Evelyn Jancke, die seit zwei Jahren ihren geliebten Bruder vermisst. Dies scheint Evelyn auch in ihrem Charakter geprägt zu haben, denn mir blieben ihre Verhaltensweisen bis zum Schluss eher suspekt und ich mich phasenweise gefragte habe, ob sie wirklich die forensische Psychologin ist. Gerade zu Beginn hatte ich meine Probleme mit ihren Gedankenzügen, vor allem gegenüber Tillmann, sodass meine Sympathien für sie auf der Strecke blieben und ich dem Geschehen eher sachlich folgen konnte. Möglicherweise hat das dann auch dazu geführt, dass mich die Story nicht überraschen konnte und das obwohl ich die Handlung durchaus interessant fand.

Hervorragend fand ich die Perspektive des Täters, von der ich mir noch mehr gewünscht hätte.

Leider fand ich dann auch das Finale und den Epilog eher schwach. Dennoch glaube ich, dass viele mit Der Trip Spaß haben werden, vor allem wenn sie Evelyn gegenüber mehr Sympathien entwickeln können als ich, kann sich der Psychoanteil dieses Thrillers eindeutig steigern. Da Sympathien genauso subjektiv wie Buchmeinungen sind, sollte sich jeder seine eigene Meinung über Der Trip bilden. Denn der Schreibstil von Arno Strobel lässt einen auf jeden Fall nicht im Stich.

Bewertung vom 06.09.2023
Der Pakt / Schatten Bd.1
Parvela, Timo

Der Pakt / Schatten Bd.1


ausgezeichnet

Schattenwelt

Sara ist schwer krank und wird mit jedem Tag schwächer, da klammert sich Pete an jeden Strohhalm und wünscht sich vom Weihnachtsmann, dass er seiner besten Freundin hilft. Petes Wunsch soll in Erfüllung gehen, doch dafür muss er sich von seinem Schatten trennen. Sara wird wieder gesund und Pete muss feststellen, dass sein Schatten wichtiger als vermutet ist. Auf der Suche nach seinem Schatten stößt Pete auf eine dunkle Macht…

Schatten – Der Pakt ist der erste Band einer Trilogie vom finnischen Autor Timo Parvela, welcher durch Illustrationen von Pasi Pitkänen unterstützt wird.

Der Autor schafft es mit der ersten Seite eine mystisch-düstere Stimmung zu erschaffen, die einen sofort in den Bann ziehen und das Buch nicht mehr aus der Hand legen lassen. Durch die fabelhaften Illustrationen wird dies einmal mehr unterstützt!

Die Geschichte wird hauptsächlich aus Petes Sicht geschrieben, doch wir lernen auch die Schattenflickerin Uudit kennen und bald verstehen, welche Verbindungen die beiden Welten besitzen.

Schatten – Der Pakt ist ein spannendes Kinderbuch und für alle Kinder, die auf düstere und mystische Geschichten stehen eine wahre Freude. Auch Erwachsene können von diesem Buch noch in den Bann gezogen werden, weswegen ich es nur wärmstens empfehlen kann und nun ganz gespannt auf den nächsten Teil warte.

Bewertung vom 04.09.2023
Heartbreak
Bagci, Tarkan

Heartbreak


sehr gut

Schicksalsbegegnung

Kurz nach ihrem Einjährigen bricht Emil den Kontakt zu seiner Freundin Marie ab. Maries Welt bricht zusammen und das Schlimmste, sie hat keine Ahnung warum Emil sich von ihr getrennt hat. Thomas ‚Tom‘ Rahmanis Karriereweg zeigt steil nach oben, vor allem weil er in Zukunft mit dem beliebten Filmhund Bello vor der Kamera stehen soll. Doch bevor es dazukommen kann, kommt es zu einem großen Skandal und Toms Karriere liegt in Trümmern. Zwei Menschen, ein Schicksal. Von der Welt verlassen und auf der Suche nach Antworten, treffen sich Marie und Tom zufällig in Validanti. Die gemeinsame Suche führt die beiden geradewegs in eine Katastrophe.

Die Protagonisten Tom und Marie können auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein und dennoch sind beide auf ihre Weise sehr sympathisch gezeichnet und an einer Stelle in ihrem Leben angekommen, an dem sie allein sind. Marie ist diese Situation deutlich früher bewusst als Tom, dieser muss erst noch lernen, was er von seinem Leben erwartet. Marie hingegen hat sich damit bereits zufriedengegeben, doch die Beziehung zu ihrer Mutter ist geprägt von toxischem Verhalten, dem sich Marie zu entziehen versucht.

Tarkan Bagci hat es geschafft mich mit Heartbreak von der ersten bis zur letzten Seite bestens zu unterhalten und nicht selten kamen mir Charakterzüge/Sprüche einzelner Personen sehr bekannt vor. Heartbreak wirkt wie aus dem Leben gegriffen und konnte mich durch die erfrischende Einfachheit für sich gewinnen.

Doch neben aller Einfachheit schafft der Autor auch Aspekte, die einen zum Nachdenken anregen. Einmal mehr, wenn man sich gut mit der Protagonistin identifizieren kann. Das offene Ende konnte mich auch überzeugen, jedoch hätte ich manches mehr Tiefe erfahren können.