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Benutzername: 
Christiane
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Bremen
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Bewertungen

Insgesamt 328 Bewertungen
Bewertung vom 03.10.2022
Weihnachten im kleinen Café an der Mühle / Das kleine Café an der Mühle Bd.5
Erlenkamp, Barbara

Weihnachten im kleinen Café an der Mühle / Das kleine Café an der Mühle Bd.5


ausgezeichnet

Es ist bald Weihnachten und bei Peter und Sophie hängt der Haussegen schief. Beide wollen nur das Beste. Sophie möchte ihr Café erweitern und Peter nimmt Tanzstunden. Blöd nur, dass er Sophie da nichts von erzählt und ihr eine Ausrede nach der nächsten auftischt um seine Abwesenheit zu erklären. Während es bei den beiden brodelt, ist der ganze Ort im Weihnachtsfieber. Die englische Partnerstadt kommt zu Besuch um ein echtes German-Weihnacht zu erleben. Wenn das man gut geht. Mitten in den Vorbereitungen fängt plötzlich das eines der Weihnachtsgestecke Feuer...
Den Roman Weihnachten im kleinen Café an der Mühle hat Barbara Erlenkamp am 30. September 2022 gemeinsam mit dem Verlag beHEARTBEAT herausgebracht. Sein fröhliches Cover lässt mich schmunzeln und versetzt mich unverzüglich in Weinachts- und Winterstimmung.
Heute hatte ich einen Tag Zeit zum Lesen. Wie bestellt ist mir dieses Buch in die Hände gefallen und da ich Lust auf ein paar schöne Lesestunden hatte, habe ich gleich zugegriffen. Die Autorin erzählt ihre Geschichte in einer ruhigen und modernen Sprache, die sich flüssig lesen lässt. Es ist ein Genuss ein Buch von Barbara Erlenkamp zu lesen. Das Besondere an ihrem Schreibstil ist ein warmherziger Ton und ein menschenfreundlicher Humor, auf den ich mich bereits im Vorfeld freue, denn ich habe schon einige Bücher von Barbara Erlenkamp gelesen. Dieses eBook habe ich in zwei Abschnitten gelesen. Unterbrochen habe ich nur einmal, weil ich Hunger hatte.
Es hat nur ein paar Sätze gedauert und schon war mein Geist an der Seite von Sophie in Wümmerscheidt-Sollensbach angekommen. Auf Anhieb hat Mischka, der leuchtend gelb karierte Bär mit den krummen Nähten, mein Herz erobert. Neben Mischka schlägt mein Leseherz für Sophie und Lisa, die ich beide sehr schätze und schon länger kenne. Das Schöne an den Haupt- und Nebenfiguren von Barbara Erlenkamp ist, dass sie lebendig wirken und manchmal ein wenig überzeichnet sind. Sie könnten in meiner Straße, in meiner Nachbarschaft und ein Dorf weiter wohnen. Sie sind ausführlich genug beschrieben um lebendig zu wirken und reagieren in sich logisch und nachvollziehbar. Dadurch werden sie authentisch.
Barbara Erlenkamp hat mit einer geschickten Mischung aus sympathischen Haupt- und Nebenfiguren, einem liebenswerten Dorf an der Mosel und einer Prise beste Unterhaltung einen Wohlfühlroman auf den Büchermarkt gebracht, der ein paar wunderbare Lesestunden ab vom Alltag garantiert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.10.2022
Wenn das Böse nach Brandenburg kommt
Brandes, Richard

Wenn das Böse nach Brandenburg kommt


ausgezeichnet

In den Wäldern des Ruppiner Landes geht ein Serienmörder um. Er tötet junge Männer. Kriminalhauptkommissarin Carla Stach und ihr Team erkennen bald, es handelt sich um einen Psychopathen. Er ist ihnen stets einen Schritt voraus und was sie nicht ahnen: Er verfolgt sie längst!
Den Kriminalroman Wenn das Böse nach Brandenburg kommt hat Richard Brandes am 29. September 2022 gemeinsam mit dem Verlag emons herausgebracht. Das düsternd wirkende Cover passt hervorragend in das Genre und zur Geschichte des Kriminalromans. Der Titel und der Name der Autorin sind gut lesbar. Es handelt sich um den 2. Fall mit der Ermittlerin Carla Stach. Er ist ohne Vorkenntnisse aus Band 1 hervorragend lesbar.
Die Ermittlerin Carla hat sich schnell meine Sympathie erarbeitet. Sie lässt sich nichts sagen und kümmert sich beschützend um ihr Team. Kommandieren lässt sie sich lediglich von ihrem Hund Bruno. Geschickt verarbeitet der Autor wichtige Themen wie z. B. Diversity und vegane Ernährung in seiner Erzählung, ohne das es Oberlehrerhaft wirkt. In seinem Kriminalfall beschäftigt er den Leser mit einem dunklen Kapitel in der ostdeutschen Geschichte.
Die Protagonisten sind ausführlich genug beschrieben, so dass ich sie mir gut vorstellen kann. In ihren Persönlichkeiten agieren sie nachvollziehbar. Das lässt sie lebendig werden.
Kaum habe ich angefangen das Buch zu lesen, da hat der Autor mich schon gepackt. Von Beginn an ist die Spannung hoch und das bleibt sie über alle 268 Seiten. Einmal mit der Erzählung gestartet, ist es kaum noch möglich, sie aus der Hand zu legen. Mit seinem lockeren und flüssigen Schreibstil hat Richard Brandes mein Lesefieber schnell entfacht. Immer wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht. Mit der Auflösung lässt er den Leser lange zappeln. Am Ende sind meine Fragen beantwortet und meine Atmung beruhigt sich wieder. Mein Krimiherz ist voll zufrieden. Da möchte ich gerne mehr von lesen.
Alles in allem hat Richard Brandes mit Wenn das Böse nach Brandenburg kommt einen ausgezeichneten und sehr fesselnden Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, den ich gerne allen Krimifans uneingeschränkt weiterempfehle.

Bewertung vom 01.10.2022
Die Frau des Spatzen
Töpfner, Astrid

Die Frau des Spatzen


ausgezeichnet

Josefina ist 87 Jahre alt und hat ihr Leben gelebt. Sie möchte sterben. Alba ist 28 Jahre alt und steht kurz davor alles zu verlieren. Sie möchte ankommen. Als die beiden Frauen aufeinander treffen, ist ihnen nicht klar, wie viel sie gemeinsam haben. Je mehr Josefina aus ihrem Leben erzählt, je mehr wächst in Alba das Bedürfnis, sich ihrer eigenen Vergangenheit zu stellen. Beiden läuft die Zeit davon. Es gibt ein Datum, vor dem haben beide Frauen große Angst...
Astrid Töpfner hat die Erzählung “Die Frau des Spatzen” am 19. September 2022 herausgebracht. Das wunderschöne Cover passt in seinen Farben und seinem ruhigen Motiv hervorragend zum Genre.
Mit modernen Worten und einer lockeren Art und Weise hat die Autorin meinen Geist eingefangen und mich in das heutige Spanien versetzt. Von Beginn ist ein schöner Spannungsbogen gesetzt, den Astrid Töpfner regelmäßig mit neuen Informationen füttert. Gelegentlich wechselt sie die Erzählperspektive und so lernen wir die beiden Hauptprotagonisten Alba und Josefina gut kennen. Je mehr wir von ihnen lesen, desto vielschichtiger und facettenreicher werden ihre Persönlichkeiten. In ihren Persönlichkeiten reagieren sie nachvollziehbar, das lässt sie lebendig werden. Sie sind ausführlich genug beschrieben, so kann ich sie mir gut vorstellen.
Es macht Spaß, der Entwicklung der jungen und unsicheren Alba zu einer starken Persönlichkeit zu folgen. Ebenso hat sich mein Leseherz über Josefinas Entwicklung gefreut, die mit ihrem Leben bereits abgeschlossen hatte und durch die Begegnung mit Alba einen neuen Sinn in ihm entdeckt. Ganz nebenbei machen wir einen Ausflug in die neuere Spanische Geschichte. Zu jeder Zeit habe ich mich mit dieser Geschichte bestens unterhalten gefühlt und immer wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht.
Gerne empfehle ich diese Erzählung all denen Lesern weiter, die Lust auf ein stark atmosphärisches und berührendes Werk haben. Im Fokus stehen 2 Frauen, die sich mit der Zeit einander nähern. Ganz nebenbei erlebt der Leser die neuere spanische Geschichte.

Bewertung vom 26.09.2022
Die Farben der Welt
Wild, Johanna von

Die Farben der Welt


ausgezeichnet

Es ist das Jahr 1591. In Nürnberg verliert das Mädchen Ida binnen kürzester Zeit beide Elternteile. Ihr Onkel und Apotheker Basilius Besler nimmt Ida bei sich auf und schickt sie in die Schule. Dort lernt Ida ihre Freundin Luisa kennen und entdeckt im Haus von Luisa ihre Liebe zur Malerei. Eine lebenslange Freundschaft beginnt. Doch es gibt auch Mädchen in Idas Umfeld, die ihr das Leben schwer machen. Zum Studium verlässt Ida Nürnberg und geht nach Florenz. Zurück in Nürnberg erhält Ida den Auftrag Zeichnungen für den Prachtfolianten des Gartens des Eichstätter Fürstbischofs anzufertigen. Neid und Missgunst sorgen für eine harte Bewährungsprobe ihrer Freundschaft zu Luisa und bedrohen letztendlich sogar Idas Leben.

Den historischen Roman Die Farben der Welt hat Johanna von Wild am 13. Juli 2022 gemeinsam mit dem Gmeiner Verlag herausgebracht. Das Cover ist traumhaft schön und passt hervorragend zum Roman und zum Genre. Der Titel und der Name der Autorin sind gut lesbar.
Mit nur wenigen Sätzen ist es Johanna von Wild gelungen meinen Geist einzufangen und mich in das Nürnberg von 1591 zu versetzen. Sofort war ich in die Geschichte vertieft und habe um mich herum alles vergessen. Kaum habe ich Ida kennengelernt, da hat sie sich einen Platz in meinem Herzen reserviert. An ihrer Seite habe ich die Malerei kennen und lieben gelernt. Spannend fand ich die gesellschaftlichen Gepflogenheiten der Zeit, die ich beim Lesen kennen lernen durfte.
Hervorzuheben sind die wunderbaren Beschreibungen der Landschaften und die lebendigen Erzählungen vieler einzelner Situationen. Es ist ein echter Lesegenuss, der Erzählung zu folgen. Von Beginn bis zum Ende ist ein schöner Spannungsbogen vorhanden, der sorgfältig gefüttert wird. Die Autorin wechselt gelegentlich die Erzählstränge und der Leser ist immer informiert, aus welchem Blickwinkel er gerade liest und möchte immer gerne wissen, wie es denn wohl weitergeht. Einmal begonnen, fällt es schwer, dieses Buch wieder aus der Hand zu legen.
Die Haupt- und Nebenfiguren sind sorgfältig, detailreich und facettenreich ausgebaut, so werden sie in meinem Geist lebendig. Sie sind ausgiebig beschrieben, so konnte ich sie mir gut vorstellen. In ihren Persönlichkeiten agieren die Protagonisten logisch und nachvollziehbar, das macht sie authentisch. Neben Ida mochte ich Luisa und ihre Mutter sehr gerne.
Johanna von Wild hat mit einem geschickten Mix aus Mut, Liebe und Geschichte einen ausgezeichneten Roman auf den Büchermarkt gebracht, mit dem ich viele unterhaltsame Lesestunden verbracht habe. Sehr gerne empfehle ich diesen Roman uneingeschränkt weiter.

Bewertung vom 19.09.2022
Tödliches Allerlei
Scharmacher, Monique

Tödliches Allerlei


weniger gut

In Leipzig werden an drei Tagen an drei Sehenswürdigkeiten drei Opfer gefunden. Kriminalkommissarin Susanne Mayer ermittelt in ihrem ersten Fall. Neben den Aufklärungsarbeiten beschäftigt sich die gerade heimgekehrte Susanne mit Schwierigkeiten im Team und sich selbst erfüllbaren Klischees. Der Täter scheint keine Spuren zu hinterlassen. Susanne fragt sich, was hinter den Morden steckt und was ihr geschichtsträchtige Uniformen, Mandelaroma und Streuselschnecken sagen wollen.
Den Regionalkrimi Tödliches Allerlei hat Monique Scharmacher am 13. Juli 2022 gemeinsam mit dem Verlag Gmeiner herausgebracht. Ein Blick auf das Cover versetzt mich augenblicklich in Lesefieber.
Es hat ein paar Seiten gedauert, bis ich mich in den Schreibstil der Autorin eingelesen hatte. Zu Beginn fand ich ihn eher ein wenig ruppig. Nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, konnte mein Geist der Erzählung besser folgen. In diesem Krimi habe ich einige gute Ansätze gesehen. Schön arbeitet Monique Scharmacher das Lokalkolorit der Stadt Leipzig heraus und lässt ihre Protagonisten sächseln. Für einen Regionalkrimi ist das super. Ebenfalls super fand ich die Idee, die Toten in geschichtsträchtigen Uniformen an bekannten Sehenswürdigkeiten finden zu lassen.
Susanne und ihre ermittelnden Kollegen wirken auf mich wie ein Team von schrägen Einzelpersonen im Rahmen einer Projektarbeit. In meinem Geist sind sie nicht lebendig geworden und ich lese lieber über ein Ermittlerteam, was mir sympathisch ist. Während Susanne und ihr Team ermittelt, beschäftigt die Autorin den Leser mit verschiedenen Nebenkriegsschauplätzen, die nicht unbedingt mit der eigentlichen Handlung in Zusammenhang stehen. Da wir einen Kurzkrimi mit 170 Seiten haben, hätte ich es besser gefunden, auf den ein oder anderen Nebenkriegsschauplatz zu verzichten, mehr Konzentration auf die eigentliche Ermittlung zu legen und den wichtigen Personen in einem übersichtlicheren Personenkreis mehr Raum zu geben. Das ist schade, denn ich bin davon überzeugt, dass die Autorin das besser kann und die Geschichte hat das Potenzial dazu.
Monique Scharmacher hat mit Tödliches Allerlei einen sächsischen Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht, der in Leipzig spielt. Für diesen Krimi möchte ich keine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 18.09.2022
Das Geschenk der Adlerin
Alge, Daniela

Das Geschenk der Adlerin


ausgezeichnet

Zwanzig Jahre nach dem Abitur treffen sich vier Schulfreundinnen zu einer Bergwanderung. Mit vollen Rucksäcken, ihren Geheimnissen und Sorgen machen sie sich auf den Weg. Das fröhlich beginnende Abenteuer schlägt durch den beschwerlichen Anstieg um. Die Frauen erkennen, dass sie sich fremd geworden sind. Unter dem sternenklaren Nachthimmel kommt es auf dem Arlberg zu einer Aussprache, die ihre Beziehung neu definiert...
Den Roman Das Geschenk der Adlerin hat Daniela Alge am 11. April 2022 gemeinsam mit dem Verlag insel taschenbuch herausgebracht. Das wunderschöne Cover passt hervorragend in das Genre und macht mich augenblicklich neugierig auf das Buch. Der Titel und der Name der Autorin sind gut lesbar.
Mit wunderbaren Tönen und traumhaften Bildern erzählt Daniela Alge die Geschichten der vier Frauen, die sie nach und nach einfühlsam und gefühlvoll beschreibt. Durch den Wechsel der Erzählperspektive gelingt es ihr, die Spannung in etwa gleichbleibend auf einem guten Niveau zu halten und mich beim Lesen zu fesseln. Immer wollte ich gerne wissen, wie es weiter geht. Einmal mit dem Buch gestartet, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe die 286 Seiten in einem Zug gelesen.
Die Protagonisten sind ausführlich genug beschrieben um lebendig zu wirken. Jede der vier Frauen konnte ich mir sehr gut vorstellen. In ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten agieren sie realistisch, wenn sie auch nicht immer alles richtig machen. Doch wer macht schon immer alles richtig? In jede der vier Frauen konnte ich mich gut hineinversetzen. Keine hat es leicht und ich mochte sie alle.
Sehr gut gefallen haben mir die herrlichen Beschreibungen der Landschaft, der Natur, die Gespräche der Frauen untereinander und der Bergwanderung der vier am Arlberg. Gefühlt habe ich mich beim Lesen, als wäre ich beim mühsamen Aufstieg dabei gewesen und irgendwie war ich das ja auch. Zumindest im Geiste.
Mit einer Mischung aus wunderbaren Tönen, traumhaften Bildern und starken Lebensgeschichten erzählt Daniela Alge ein modernes Märchen über die Macht der Freundschaft und die Kraft der Natur. Mit dieser Erzählung habe ich ein paar unterhaltsame Lesestunden verbracht und empfehle dieses Buch sehr gerne weiter.

Bewertung vom 10.09.2022
SCHNEE
Sigurdardóttir, Yrsa

SCHNEE


ausgezeichnet

In der isländischen Wildnis wird eine Gruppe Wanderer vermisst. Der Suchtrupp stellt sich viele Fragen: Warum verließen die Freunde im isländischen Hochland ihren Schutz? Warum waren sie kaum bekleidet? Warum haben sie sich den harten Bedingungen ausgeliefert? Gleichzeitig passieren in der nahegelegenen Radarstation merkwürdige Dinge. Im unberührtem Schnee findet sich eine Blutlache. Ein Kinderschuh wird nach Jahrzehnten ausgegraben. Einbildung oder Realität?
Den Kriminalroman Schnee hat Yrsa Sigurdardottir am 31. März August gemeinsam mit dem Verlag btb herausgebracht. Das düsternd wirkende Cover passt hervorragend in das Genre. Der Titel und der Name der Autorin sind gut lesbar.
Auf diesen Psychothriller habe ich mich sehr gefreut, denn von der Autorin habe ich schon einiges gelesen. Es ist ein Meisterwerk. Schnee habe ich in nur 2 Abschnitten gelesen. Das Buch ist so spannend, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte.
Mit ihrem flüssigen Schreibstil hat Yrsa Sigurdardottir meinen Geist gleich eingefangen und mich in die einsame, isländische Winterlandschaft versetzt. Ihre Haupt- und Nebenfiguren hat sie ausreichend beschrieben, so dass ich sie mir alle vorstellen konnte. In ihrem Persönlichkeiten haben sie sich schlüssig verhalten, so sind sie lebendig geworden.
Von Beginn an ist die Handlung spannend, wenn sie sich auch langsam aufbaut. Geschickt hält Yrsa Sigurdardottir die Spannung aufrecht, in dem sie den Leser immer wieder und in regelmäßigen Abständen mit ungewöhnlichen Geschehnissen konfrontiert. Auch ein auf den ersten Blick gefundener, jahrzehntealter Kinderschuh entwickelt seine ganz eigenen Kraft. Immer wieder fragt der Leser sich, ob es sich jetzt um ein reales Geschehen handelt oder ob es sich um einen Streich der Psyche handelt, dem die Protagonisten in ihren Extremsituationen ausgesetzt sind. An den richtigen Stellen platziert die Autorin eine unerwartete Wendung, die den Leser erneut über das gesamt Geschehen nachdenken lässt und endet mit einem fulminanten Finale. Das ist einsame Spitze und davon möchte ich gerne mehr lesen.
Alles in allem hat Yrsa Sigurdardottir mit Schnee einen ausgezeichneten Psychothriller auf den Büchermarkt gebracht, den ich gerne weiterempfehle. Er wird all den Lesern gefallen, die Freude an der Einsamkeit der isländischen Landschaft, einem langsam sich aufbauenden Thrill und unerwartete Wendungen an der richtigen Stelle haben.

Bewertung vom 09.09.2022
Alsternacht
Hansen, Leo

Alsternacht


sehr gut

An beliebten Orten in Hamburg werden nach und nach vier Leichen entdeckt. Alle Opfer sind nackt und entstellt. Der Privatermittler Dr. Elias Hopp und die Ex-Soldatin Jane Bakken suchen gemeinsam mit dem LKA-Profiler Zille fieberhaft nach dem Täter und dem Motiv für diese bizarre Mordserie. Ihre Ermittlungen führen in die Hamburger Kaufmannsgilde mit dubiosen Geschäftsbeziehungen ins Ausland, doch es scheint noch etwas im Verborgenen zu gären...
Den Kriminalroman Alsternacht hat Leo Hansen am 25. August 2022 gemeinsam mit dem Verlag emons herausgebracht. Das zum Genre passende Cover macht Lust auf Hamburg. Der Titel und der Name des Autors sind gut lesbar.
Als ich mir dieser Krimi in die Hände gefallen ist, da habe ich gedacht, er ist genau das Richtige für mich. Ein Regionalkrimi, der in der Hansestadt Hamburg spielt und sich mit der Kaufmannsgilde beschäftigt, das kann nur spannend werden. Der Einstieg ist mir leicht gefallen. Der Schreibstil von Leo Hansen liest sich locker und flüssig. Ich konnte mir alles gut vorstellen. Die Haupt- und Nebenfiguren sind ausführlich genug beschrieben, so werden sie in meinem Kopf lebendig. Ihre Handlungen sind in ihren Persönlichkeiten logisch, das lässt sie authentisch wirken.
Von Beginn an ist der Druck, der auf den Protagonisten liegt hoch und das ist jederzeit erkennbar. Nach einem starken Start folgt ein schwächerer Abschnitt, der von vielen Personen handelt und den ich mir übersichtlicher gewünscht hätte. Hier war meine Konzentration gefragt, denn ich war mir sicher, diese Informationen brauche ich später noch. Im weiteren Verlauf findet sich ein sauberer Spannungsbogen, den der Autor geschickt mit neuen Informationen hoch hält. Gelegentlich wechselt er den Erzählstrang und berichtet aus Therapiesitzungen. Nach und nach bekommt der Leser in diesen Abschnitten Informationen, die neugierig machen und die Spannung weiter anfachen. Am besten fand ich die Abschnitte mit Janne, die sich zu meiner Lieblingsprotagonistin entwickelt hat. Von ihr und von Zille mit seiner Britta möchte ich gerne mehr lesen. Am Ende sind meine meine wesentlichen Fragen beantwortet und ich kann wieder wieder entspannt Luft holen.
Leo Hansen hat mit Alsternacht einen sehr guten Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht. Gerne empfehle ich ihn all denen Krimilesern weiter, die Lust haben, gemeinsam mit einem unkonventionellen Ermittlerteam in der Hansestadt Hamburg auf Mörderjagd zu gehen.

Bewertung vom 06.09.2022
Nordfriesische Verschwörung
Kramer, Gerd

Nordfriesische Verschwörung


ausgezeichnet

In Nordfriesland erschüttert eine Mordserie den Frieden. Schon bald wird klar, dass mehr hinter den Morden steckt. In ihrem Ermittlungen geraten die Kommissare Flottmann und Hilgersen in die Welt der Verschwörungsgläubigen und sie fragen sich, ob die Betroffenen vielleicht Täter und Opfer zugleich sind. Und ob die Mordserie vielleicht mit einem Segelyachtunfall vor 30 Jahren zusammenhängt, bei dem eine junge Frau gestorben ist? Wertvolle Hinweise für die Ermittlung der Kommissare liefert der hochsensible Musiker Leon Gerber.
Den Kriminalroman Nordfriesische Verschwörung hat Gerd Kramer am 21. Juli 2022 gemeinsam mit dem Verlag emons herausgebracht. Es handelt sich um den 7. Band mit den Ermittlern Waldemar Flottmann und Gustav Hilgersen. Diese Erzählung kann gut ohne Vorkenntnisse der ersten Bände gelesen werden.
Dieses ist mein erster Regionalkrimi des Autors Gerd Kramer. Der Einstieg in die Geschichte ist mir leicht gefallen. Mit nur wenigen Sätze hat der Autor meinen Geist eingefangen. In einer modernen Sprache und einem lockerleichten Schreibstil hat es mir viel Spaß gemacht, an der Seite von Flottmann und Hilgersen auf Tätersuche zu gehen. Die Haupt- und Nebenfiguren sind ausführlich genug beschrieben um lebendig zu wirken. In erster Linie sind es Leute, die eigentlich jeder kennt und die in Norddeutschland zuhause sind. Flottmann und Hilgersen waren mir gleich sympathisch. In sich agieren die Protagonisten logisch, dass lässt sie authentisch wirken. Der heimliche Star dieser Serie ist der Kater Bogomil, der sein Herrchen in eine wirklich peinliche Lage bringt. Ich habe herzhaft gelacht.
Gerd Kramer geizt nicht mit Spannung. Er startet mit einem Prolog, der mich neugierig macht. Den Spannungsbogen hält er geschickt hoch, in dem er gelegentlich die Erzählperspektive wechselt und den Leser regelmäßig mit neuen Informationen versorgt. So beschäftigen wir uns beim Lesen mit der Welt der Verschwörungsgläubigen und der Macht von Chatgruppen. Ganz nebenbei erleben wir ein sauberes Lokalkolorit, das Lust auf Husum und den Backenköhler Käse macht. Mit diesem Krimi habe ich einen wunderbaren Samstag verbracht. Einmal damit gestartet musste ich unbedingt zu Ende lesen. Das war Klasse und macht Lust auf mehr aus der Feder und dem Köpfchen des Autors.
Gerd Kramer hat mit Nordfriesische Verschwörung einen spannenden und humorvollen Krimi auf den Büchermarkt gebracht, der einfach Spaß macht. Gerne empfehle ich diese Erzählung allen denen weiter, die gute norddeutsche Regionalkrimis zu schätzen wissen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.09.2022
Die kleine Pension Küstentraum (eBook, ePUB)
Lehners, Rebecca

Die kleine Pension Küstentraum (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Leben könnte so schön sein. Julia führt eine kleine Pension, die sie mit viel Herz und Engagement aufgebaut hat. Sie ist mit Clemens verheiratet. Gemeinsam haben sie einen Sohn. Dann teilt Clemens Julia mit, dass er sie für eine andere verlassen wird und ausgezahlt werden möchte. Julias Welt liegt in Trümmern. Dann ist da auch noch Sebastian, der charmante Anwalt, der Julias Herz höher schlagen lässt und eine Dorfgemeinschaft, die zusammen hält. Doch Sebastian ist der Anwalt von Clemens...
Den Roman “Die kleine Pension Küstentraum” hat Rebecca Lehners am 21.Juli 2022 herausgebracht. Sein fröhliches Cover lässt mich schmunzeln und versetzt mich gleich in Urlaubsstimmung.
Heute hatte ich einen Tag Zeit zum Lesen. Wie bestellt ist mir dieses Buch in die Hände gefallen und da ich Lust auf einen Kurztrip an die Ostsee hatte, da habe ich zugegriffen. Rebecca Lehners kannte ich bisher noch nicht und somit war ich gespannt, was mich in ihrer Erzählung erwartet.
Die Autorin erzählt ihre Geschichte in einer ruhigen und modernen Sprache, die sich flüssig lesen lässt. Dieses eBook habe ich in zwei Abschnitten gelesen. Unterbrochen habe ich nur einmal, weil ich Hunger hatte. Rebecca Lehners hat nur wenige Sätze gebraucht um meinen Geist einzufangen. Ehe ich mich versah, war ich mitten im Geschehen und wollte immer nur weiterlesen. Durch diese Geschichte führt ein sauberer Spannungsbogen, der regelmäßig mit neuen Informationen gefüttert wird. Dadurch bleibt die Geschichte lebhaft. Julia, Clemens, Sebastian und die anderen Haupt- und Nebenfiguren sind mir meisten mehr und manchmal weniger sympathisch. Die Autorin erzählt abwechselnd aus ihren Blickwinkeln und so lernen wir sie beim Lesen gut kennen. In sich sind sie sauber strukturiert und agieren in ihren Persönlichkeiten realistisch. Mit diesem Buch habe ich mich heute an die Ostsee geträumt. Mir hat es viel Spaß gemacht. Gerne empfehle ich diese Geschichte weiter.
Rebecca Lehners hat mit einer geschickten Mischung aus sympathischen Haupt- und Nebenfiguren, einem liebenswerten Dorf an der Küste und einer Prise Schicksal einen Wohlfühlroman auf den Büchermarkt gebracht, der erholsame und lesenswerte Unterhaltung verspricht.