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Benutzername: 
Gisel
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 1345 Bewertungen
Bewertung vom 08.12.2023
Vom Himmel die Sterne
Walls, Jeannette

Vom Himmel die Sterne


ausgezeichnet

Die fesselnde Geschichte einer starken Frau

Sallie Field ist die Tochter des Duke, dem mächtigsten Mann einer Kleinstadt in Virginia. Sie hat ein besonderes Verhältnis zu ihrem Vater, ihre Stiefmutter aber lehnt sie ab. Als Sally im Übereifer einen Unfall mit ihrem Halbbruder verursacht, schickt ihr Vater Sallie nach dem Willen seiner Frau zur Tante des Mädchens. Jahre später, zu Janes Tod, kommt Sallie wieder zurück. Doch inzwischen ist sie zu einer jungen, entschlossenen Frau gereift, die sich ihre Zukunft selbst gestalten will. Ihr Schicksal ist eng verknüpft mit dem ihrer Familie.

Sally ist ein junges Mädchen, das in ein reiches Leben hineingeboren wird, nur um dann jäh dort herausgerissen zu werden. Das lässt sie mutig und entschlossen werden, dabei bewahrt sie sich ihre Menschlichkeit. Sie arbeitet hart und lässt sich nicht unterkriegen. Die Geschichte zeigt den Lebenshintergrund der Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Virginia und entwickelt mit der Erzählung über Sally einen spannenden Roman, der mich mit einer interessanten Heldin und vielen überraschenden Wendungen überzeugt hat. Der Schreibstil ist gut zu lesen, die Autorin hat mich von Anfang bis Ende fesseln können.

Dieses Buch hat mich bestens unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 07.12.2023
Kleine Probleme
Pollatschek, Nele

Kleine Probleme


gut

Anstrengend zu lesen

Lars ist es gewohnt, Aufgaben vor sich her zu schieben. Doch nun, zwischen den Jahren, will er sie angehen. Und immer noch tut er sich schwer mit dem Beginnen. Eine Aufgabenliste ist schnell gemacht. Und das neue Jahr soll unbedingt in einem aufgeräumten Leben beginnen. Also muss der letzte Tag des Jahres noch genutzt werden…

Nele Pollatschek erzählt von Aufgaben, die erledigt werden sollen, doch Lars findet er immer Gründe, sie vor sich herzuschieben. Und dabei das eigene Leben zu verpassen. Jeder wird sicherlich ein bisschen was von ihm in sich selbst erkennen. Seine Verschieberitis lässt ihn zum Antihelden werden, den ich anfangs noch ganz gut verstehen konnte. Doch je weiter die Geschichte voranschritt, umso schwieriger fiel es mir, Sympathie für ihn zu empfinden. Was anfangs noch etwas Humor ausstrahlte, wurde mir zunehmend schwierig zu folgen.

Mir war Lars zu anstrengend, so richtig unterhalten konnte mich seine Geschichte nicht. Meine Empfehlung fällt eher verhalten aus, ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 07.12.2023
Verlogen / Mörderisches Island Bd.2
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlogen / Mörderisches Island Bd.2


ausgezeichnet

Raffiniert konstruiert

Eine alkoholabhängige alleinerziehende Mutter verschwindet unauffindbar, die Polizei geht von Selbstmord aus. Monate später wird ihre Leiche gefunden, und bald wird klar, dass die Frau ermordet wurde. Kommissarin Elma und ihr Team müssen den Fall erneut aufrollen. Die Tochter der Toten lebt inzwischen bei einer Pflegefamilie, sie scheint dort zufriedener zu sein als bei der Mutter selbst. Die Ermittler erkennen, dass die Hintergründe der Tat viel früher beginnen, nämlich 15 Jahre zuvor, als eine junge Mutter auf der Entbindungsstation liegt und daran verzweifelt, eine Verbindung zu ihrer neugeborenen Tochter hinzukriegen.

Mehrere Handlungsstränge in verschiedenen Zeitebenen klären die Hintergründe der Tat auf, und es ist äußerst spannend, das Rätsel um den Mord an der alleinerziehenden Mutter zu lösen. Es ist der zweite Fall für die Kriminalkommissarin Elma und ihr Team, und wie im ersten Band habe ich mich auch bei diesen Ermittlungen bestens unterhalten gefühlt. Ich konnte die Motivationen der verschiedenen Charaktere gut nachvollziehen, wobei ich mich von der Autorin auf‘s Glatteis führen ließ, so gekonnt hat sie die Geschehnisse geschildert. Doch zum Schluss wurde jede Verwirrung bestens aufgelöst.

Sehr gerne empfehle ich diesen Krimi weiter und freue mich schon auf weitere Bände dieser Reihe. Ich vergebe für dieses Buch alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 04.12.2023
Eigentum
Haas, Wolf

Eigentum


weniger gut

Ganz sicher nichts für mich

Wolf Haas erzählt die Geschichte seiner Mutter, er beginnt damit drei Tage vor ihrem Tod. Ihr Leben war geprägt von Eigentum, vielmehr vom Fehlen genau desjenigen. Ihr ganzes Leben lang arbeitete und sparte sie für eine Eigentumswohnung, nur um jedesmal, wenn sie endlich die Summe beisammen hatte, von der Inflation überholt worden zu sein.

Es ist eine sehr persönliche Erzählung über das Leben dieser Frau, die vom Schicksal gebeutelt war und der es zeitlebens nie gut ging, jedenfalls war dies ihre Einstellung. Ich habe mich mit dem Buch in mehrfacher Hinsicht schwer getan. Das begann schon mit dem eigenwilligen Sprachstil, der wohl für die Sprachweise der Mutter steht. Plötzliche Wechsel der Erzählerperspektive, weit ausgeführte Ausschweifungen vom Thema und viele Wiederholungen, viele Worte für wenig Neues haben mich fragen lassen, was ich mit dieser Geschichte eigentlich anfangen soll. Ein echtes Bild von der Mutter oder von der Beziehung der beiden zueinander konnte ich mir so recht nicht machen. Ich habe mich zunehmend widerwillig durch die Geschichte gequält, immer in der irrigen Hoffnung, ich könnte doch noch einen Bezug zu dem Geschehen und zu den Charakteren erhalten.

Mich konnte das Buch nicht wirklich erreichen. Ich vergebe 2 von 5 Sternen.

Bewertung vom 02.12.2023
Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
Strobel, Arno

Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.


sehr gut

Hatte mehr erwartet

Seit vor zwei Jahren ihr Bruder Fabian und seine Frau auf einem Wohnmobil-Trip verschwanden, ist Evelyn Jancke nicht mehr sie selbst. Sie lebt nur noch für ihre Arbeit als forensische Psychologin. Voll dabei ist sie, als die Oldenburger Polizei sie anfragt um Mithilfe bei einer Mordserie auf Campingplätzen. Ob es hier wohl Parallelen zu Fabians Verschwinden gibt?

Die verschiedenen Ungereimtheiten um Fabians Verschwinden wie auch um den Campingmörder bilden ein solides Gerüst für einen äußerst spannenden Krimi. Leider war für mich nicht immer alles ganz schlüssig. So ganz konnte ich weder das Verhalten von Evelyn Jancke nachvollziehen wie auch das ihres Kollegen. Und obwohl das Buch gar nicht so dünn ist, kam mir die Handlung doch viel zu konstruiert vor, da wurde mir vieles zu wenig vertieft.

So ganz überzeugen konnte mich das Buch nicht, es hat meine Erwartungen an einen Psychothriller von Arno Strobel nicht ganz erfüllt. Ich vergebe knappe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 02.12.2023
Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3
Blum, Charlotte

Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3


sehr gut

Gelungener historischer Krimi

Baden-Baden 1925. Das Internationale Schachturnier zieht die Bewohner und die Kurgäste in seinen Bann. Auch Alma Täuber und ihre Freundin Emmi sind vom Schachfieber gepackt. Dann wird Alma gebeten, den Tod einer jungen Frau aufzuklären. Gertrude wurde tot in einer Wäschetrommel der Waschdampfanstalt gefunden. Selbstmord oder tragischer Unfall, schätzt die Polizei, und schließt den Fall ab. Doch Alma erkennt, dass Unstimmigkeiten auf ein Verbrechen hindeuten. Die Ermittlungen führen sie in gefährliche Situationen. Ihr Freund, Kriminalkommissar Ludwig Schiller, lässt sich überzeugen, dass Alma den richtigen Riecher zeigt.

Das Buch ist bereits der dritte Band der Reihe um das Fräulein vom Amt Alma Täuber, sie durfte bereits zwei Kriminalfälle lösen, zusammen mit ihrem Freund Ludwig Schiller. Alma sieht Zusammenhänge, wo andere sie übersehen. Sie entspricht nicht so ganz dem damaligen Bild der Frau, vor allem kann sie sich ein Leben ohne Berufstätigkeit nicht vorstellen. Die Geschichte ist gut eingebettet in die historischen Zusammenhänge der 1920er Jahre im Kurort Baden-Baden. So gerät das Buch zu einem gelungenen historischen Kriminalroman, der keine Wünsche offen lässt.

Das Buch hat mich bestens unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 02.12.2023
Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.1
Tsokos, Michael

Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Höchst spannend

Als die Ehefrau des renommierten Schönheitschirurgen Roderich Kracht tot aufgefunden wird, ist schnell klar, dass der Druck der Öffentlichkeit sehr groß ist. Zu den Ermittlern des LKA wird die deutsch-chinesische Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao hinzugezogen. Roderich Kracht hat für die Todeszeit ein Alibi. Doch stimmt das wirklich? Der Täter ist äußerst gerissen und scheint den Ermittlern immer einen Schritt voraus. So sehr, dass Yao in Lebensgefahr gerät.

Gewohnt flüssig schreibt Michael Tsokos einen Thriller, der zum Pageturner gerät. Einerseits zeigt er dabei den Blick fürs Detail, verliert sich aber nicht darin. Immer wieder gibt es Passagen, die vor Fachwissen strotzen, dies jedoch so, dass es für den Laien immer verständlich bleibt. Neben dem Krimi-Geschehen gibt es den Handlungsstrang um das Privatleben der Rechtsmedizinerin Sabine Yao, wobei das Verhältnis zwischen den Handlungssträngen ausgewogen ist. Mich konnte die Geschichte sehr schnell fesseln, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 01.12.2023
Der Wald
Rode, Tibor

Der Wald


ausgezeichnet

Superspannend

Weltweit erhalten tausende Menschen ein scheinbar harmloses Päckchen mit Saatgut. Doch diese Samen werden schnell zu einer Gefahr: Sie breiten sich unheimlich schnell aus und sind hochgradig gefährlich. Der Botaniker Marcus Holland erhält den Auftrag, sich mit der Pflanze zu beschäftigen. Er ist überzeugt, dass wir die pflanzliche Intelligenz unterschätzen und anders mit der Flora umgehen sollten. Seine Ermittlungen zu der invasiven Pflanze führen ihn und die Archäobiologin Waverly Park von Kanada über China bis nach Deutschland. Wie kann die Gefahr gestoppt werden?

Ganz harmlos beginnt die Story, wer würde sich nicht über eine Sendung mit Saatgut freuen? Doch schnell wird klar, dass hier gar nichts harmlos ist, sondern höchst gefährlich. Gekonnt werden hier Realität und Fiktion so verbunden, dass die Grenzen dazwischen verschwimmen. Man bleibt beim Lesen nachdenklich darüber zurück, wie wir Menschen mit der Natur umgehen. So gelingt eine spannende Mischung aus Wissenschaft und Thriller: Man fiebert von Anfang an gespannt mit.

Dieser Thriller mit seinem ökologischen Thema hat mich schnell in seinen Sog gezogen und mir höchst spannende Lesestunden beschert. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 01.12.2023
Wellenkinder
Bahrow, Liv Marie

Wellenkinder


sehr gut

Eine schwierige Zeit deutsch-deutscher Geschichte

30 Jahre nach dem plötzlichen Verschwinden seiner Mutter wird Jan nach Rügen gerufen. Seinem Vater, zu dem er kaum noch Kontakt hatte, geht es gesundheitlich sehr schlecht. Zudem hat die Polizei ein Skelett gefunden, das mit dem Verschwinden seiner Mutter in Zusammenhang gebracht wird. 1970 träumt die junge Oda davon, aus der DDR zu entfliehen, zusammen mit ihrem Freund Jürgen. Doch die Flucht scheitert. Noch früher, 1945, ist die junge Margit mit ihrer Mutter und ihrem Bruder auf einem der letzten Schiffe, die Flüchtlinge von Königsberg über die Ostsee bringen soll. Als das Schiff in einen Bombenhagel gerät, nimmt sich Margit einem kleinen Jungen an, dessen Mutter sich vor Verzweiflung in die Fluten stürzt.

In mehreren Zeit- und Handlungsebenen entwickelt sich eine Familiengeschichte, die einige Geheimnisse birgt. Nach und nach werden die Zusammenhänge aufgedeckt, hier gibt es einige Überraschungen, die der Geschichte immer wieder eine neue Wendung geben. Ich fand es allerdings etwas schwierig, mich in den zeitlichen Ebenen zurechtzufinden, ich hätte mir gewünscht, dass das Jahr zu Beginn des jeweiligen Kapitels angegeben wird. So richtig gepackt hat mich der Plot erst, als klar wird, dass es um ein sehr spezielles Thema geht, nämlich um Zwangsadoptionen in der DDR, das gibt diesem Roman seine ganz spezielle Richtung.

Dieses Buch um eine schwierige Zeit der deutsch-deutschen Geschichte braucht meiner Meinung nach etwas Vorlauf, bis es richtig überzeugt. Deshalb kann ich leider nur 4 von 5 Sternen vergeben.

Bewertung vom 01.12.2023
Die Einladung (MP3-CD)
Fitzek, Sebastian

Die Einladung (MP3-CD)


ausgezeichnet

Spannung pur

Marla Lindberg ist eingeladen zu einem Klassentreffen in die winterlichen Alpen. Doch diese Einladung zeigt sehr schnell ihre Tücken. Nichts ist, wie es scheint, stattdessen stellt ein durchgeknallter Killer seine Regeln auf. Alles scheint verknüpft mit Marlas Erinnerungen an ein traumatisches Erlebnis in einer stillgelegten Geburtsklinik, bei dem ein Psychopath versuchte sie zu töten.

Spannung pur, das serviert Sebastian Fitzek dem Leser mit dieser Geschichte, baut Horror-Elemente mit ein, so dass ein Schauer nach dem anderen über den Rücken jagt. Mehrere Handlungsebenen werden geschickt miteinander verbunden und führen den Leser immer wieder aufs Glatteis. Was gerade eben noch gesetzt schien, wird mit einem Federstrich plötzlich ganz anders interpretiert. So hatte ich die Auflösung überhaupt nicht voraussehen können. Ich habe das Buch als Hörbuch genießen dürfen. Simon Jäger als Sprecher gelingt es, die Geschichte auf höchst spannende Weise zu erzählen, ich war von Anfang bis Ende mit ganz großen Ohren dabei.

Dieser Thriller hat mich von Anfang bis Ende fesseln können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.