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Benutzername: 
Woma
Wohnort: 
Nordrhein Westfalen

Bewertungen

Insgesamt 214 Bewertungen
Bewertung vom 17.08.2019
Hans Noll in Amazonien
Brüseke, Franz Josef

Hans Noll in Amazonien


sehr gut

Die bunten Aras am blauen Himmel wirken einladend und machen neugierig auf den Inhalt des Buches.

Der dreißigjährige Aufenthalt Hans Nolls in Brasilien beginnt gleich in der ersten Nacht in einem zwielichtigen Vergnügungsviertel von Belém, dem Einfallstor zum tropischen Regenwald. Noll trifft hier alle, die sich damals in Amazonien herumtrieben, unter ihnen Goldsucher, besserwisserische Entwicklungshelfer und Waffenschmuggler. Nach dem Tod von Maria zieht sich Noll immer mehr auf sein Landhaus zurück, bis eines Tages seine Wachhunde vergiftet werden.

Der Autor hat die langjährigen Erfahrungen des Geologieprofessors in Brasilien zusammengetragen. Neben den Gesprächen des Professors mit dem Chronisten, beleuchtet der Chronist immer wieder einige Passagen den Niedergelegten genauer oder gibt Hintergrundinformationen.
Noll trifft abseits seiner Heimat die unterschiedlichsten Gestalten, die sich in der Fremde herumtrieben. Er versucht seinen Weg in dieser ihm fremden Welt zu finden. Dabei steht ihm das erbarmungslose Klima teilweise sehr im Weg.
Als er am Ende seines Lebens wieder in Deutschland ist, erzählt er dem Chronisten seine Geschichte. Sie gibt einen Einblick in die politische und gesellschaftliche Struktur dieses Landes. Dabei werden die Religiosität der Menschen, die Spielregeln der Gesellschaft, sowie die hohe Kriminalitätsrate und Gewaltbereitschaft in diesem Land beleuchtet. Als deutscher Gastprofessor der brasilinaischen Universität gewinnt er Einblick in den Alltag der Universität.
Schon bald kommt er dabei auch mit dem Umweltschutz in Berührung. Auf einem erworbenen Grundstück züchtet er Mangobäume und verkauft die Früchte.
Interessant sind die Diskussionen über die unterschiedlichsten Themen, die sich immer wieder mit dem Doktor liefert. Dabei verschwimmt schon mal der Sinninhalt in der Sicht - und Interpretationsweise der Beiden.
Die Lebenserinnerungen greifen die unterschiedlichen Erfahrungen eines Mannes auf, der weit in dem fremden Land herumgekommen ist. Dabei versuchte er seine Empathie gegenüber den Menschen mit denen er zusammenkam, zu waren.

Franz Josef Brüseke vielfältigen Erinnerungen mit der notwendigen inneren Distanz eines Chronisten zusammengetragen,, und so ein farbenfrohes,vielseitiges Bild der Zeit in Brasilien geliefert.

Bewertung vom 17.08.2019
Die artgerechte Haltung von Gedanken
Bender, Bella

Die artgerechte Haltung von Gedanken


sehr gut

Die Autorin hat hier eine bunte Sammlung von Kurzgeschichten aus unterschiedlichen Genres zusammengetragen. Dabei legte sie Wert darauf die Gefühlswelt der verschiedenen Charaktere für den Leser, die Leserin nachvollziehbar zu machen.
Die Geschichten werden so zu einer Einladung zu schauen, wo berühren sie mich und meinen Alltag. Gedanken trägt schließlich Jeder und Jede mit sich. Ich muß mich immer wieder neu diesen Gedanken stellen, damit sie ihren Platz finden. Dabei tausche ich nicht Freiheit gegen Sicherheit. Mir als Person bleibt immer die Freiheit mich für einen Weg zu entscheiden.
Die Geschichten sind Momentaufnahmen, von der Autorin so konzipiert, das Jeder und Jede sich darin wiederfinden kann. Dazu braucht es vielleicht auch ein bisschen Mut, um sich den eigenen Gedanken zu stellen.

Bewertung vom 14.08.2019
Die Verleugnung (eBook, ePUB)
Bähr, Gregor

Die Verleugnung (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Cover zeigt eine verblühte Rose, auf der auch schon der Frost liegt. Es erinnert an Vergänglichkeit.

Der vorliegende Roman berührt verschiedene Themenbereiche. Es geht um Beziehungsfähigkeit, ordentlichen Journalismus, ehrliche Berichterstattung und diverse Traumata im Laufe des Lebens.
Dreh- und Angelpunkt sind die Tagebuchaufzeichnungen von Alexandra Gehrwein.
Im Buch stellt der Autor die Protagonisten in eigenen Kapiteln vor. Die Handlungsabläufe werden durch die eingefügten, dazugehörigen Tagebuchaufzeichnungen ergänzt.
Dabei sind die Charaktere klar und gut vorstellbar herausgearbeitet. Ihr Zusammenhang mit Alexandra entwickelt sich im Lauf der Geschichte.
Das Buch ist in einem gut nachvollziehbaren und leicht zu lesenden Stil verfasst worden.
Der Spannungsbogen baut sich im Verlauf der Geschichte mit steigender Tendenz auf. Dazu tragen sicher die wechselnden Perspektiven aus Sicht der Protagonisten bei.

Der Autor hat ein berührendes, nachdenklich machendes Buch verfasst,
das gut in die heutige Zeit passt.

Bewertung vom 13.08.2019
Das Unfassbare begreifen
Splettstößer-Pache, Daniela

Das Unfassbare begreifen


sehr gut

Die Autorin geht mit diesem Buch einen mutigen Schritt in Richtung der Öffnung gegenüber dem schwierigen Thema der Gewalt und Mißbrauch in christlichen Einrichtungen.
Dabei schaut sie auf ihre eignen Erfahrungen in der Arbeit mit Betroffenen, und versucht aus der Perspektive einen etwas komplexeren Blick auf die Thematik zu geben.
Für die Aufarbeitung in den entsprechenden Gemeinden stellte die Autorin den Zusammenhang zu Schriftstellen her, die zum Erarbeiten von Lösungsvorschlägen herangezogen werden können.
Auf dem Weg durch die einzelnen Kapitel des Buches hatte ich manchmal das Gefühl, das die Grenzen zwischen der spirituell - geistigen Ebene und den irdischen Gegebenheiten etwas verschwamm.
Insgesamt gesehen will das Buch für die gegebene Thematik sensibilisieren und Lösungsimpulse aufzeigen. Die jeweilige Situation vor Ort gibt sicher den zu begehenden Weg vor.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.08.2019
Ultimatum / Kommissar Eugen de Bodt Bd.5
Ditfurth, Christian von

Ultimatum / Kommissar Eugen de Bodt Bd.5


sehr gut

Das Cover des Buches weist auf einen der Orte des Geschehens hin - das Kanzeleramt. In der Mitte prangt der Titel.

Christian von Ditfurth nimmt die Leser, im fünften Band, mit auf eine futuristische Reise zu den Ereignissen, die zum Einsatz von Kommissar Eugen de Bodt und seinem Team führen.
Dabei scheint der Autor inhaltlich auf Erfahrungen, wie die Entführung von Hans Martin Schleyer zurückzugreifen. Damals stellte sich die Frage nach der Erpressbarkeit des Staates in der Realität.
Thematisch ist der Roman sehr breit gefächert - genannt seien hier nur die Geheimdienste oder die Sicherheit von Atomkraftwerken. All dies lässt den Thriller zu einem komplexen Werk werden, das auch zum Nachdenken über die Zusammenhänge in unserer doch sehr komplizierten Welt anregt.

Der Autor, selbst Historiker und Kenner der Berliner Politszene, startet mit einem rasanten Tempo in das Geschehen.
Schon bald weitet sich die Krise aus. Frankreich wird durch die Entführung der Präsidentengattin involviert. Ausserdem sterben weltweit russische Diplomaten bei unterschiedlichen Anschlägen.
Das Miteinander der Protagonisten entwickelt sich zu einem rasanten Schlagabtausch, bei dem kaum Zeit zum Atemholen bleibt. Es entwickeln sich mehrere Handlungsstränge, die es zu verfolgen gilt. Die ständig wechselnden Perspektiven der Handlung tragen auch zum hohen Spannungsbogen teil.
Dabei bleibt dem Kommissar genug Zeit in gewohnter Manier mit seinen Kollegen zu frotzeln. Er registriert sogar noch rechtzeitig die ihn anfliegende Idee, um Professor Süss aus den Fängen seines Intimfeindes zu befreien.
Die Charaktere sind der Handlung entsprechend sehr gut entwickelt. Anklänge an die aktuelle Politik scheinen immer wieder auf.
Die stückweise minimalistisch anmutende Sprache, die manchmal abgehackte Sprechweise vermitteln ein immer rasanter werdendes Tempo.
Der Schluß des Politthrillers kommt etwas abrupt daher. Die Idee war zwar schon einige Zeit mitgelaufen, aber dass sie so wichtig wurde, kam unerwartet.
Zum Schluß bleibt mir zu sagen: Es ist eine rasante Lektüre für gemütliche Sommerlesestunden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.08.2019
Wie ich Jesus Star Wars zeigte
Sohn, Joachim

Wie ich Jesus Star Wars zeigte


sehr gut

Das Cover des Buches ist ein richtig einladender Blickfang. Jesus und Florian sitzen an einem Felsen gelehnt und schauen auf Jericho, dass zu ihren Füßen liegt. Vom Himmel leuchten die Sterne und der Mimas Mond. Damit sind wir schon mitten in der Geschichte. Florian will seinem Freund Nico und eigentlich der ganzen Welt beweisen, dass Religionen eine Erfindung ihrer Anhänger sind. Die Inhalte sind seiner Meinung nach beliebig austauschbar. Das Ziel ist, die Verantwortung an eine höhere Macht abzugeben. Um diese These zu beweisen, reist Florian zurück in die Zeit Jesus. Er möchte ihm Star Wars Episoden zeigen und ihn von der Lehre der Krieger des Lichts überzeugen. Er geht davon aus, dass in der Folge die jüngeren Religionen nicht mehr entstehen. Es muss ihm nur gelingen Jesus die lichte Seite der Krieger des Lichts nahezubringen. Vor der dunklen Seite will er eindringlich warnen. Ein spannendes Experiment, wenn es gelingen sollte. Der Autor verwendet in seinem Roman eine Quintessenz aus den Star Wars Episoden. Die verbindet er mit philosophischen und religiösen Denkansätzen. Es bleibt natürlich die Frage, ob dieses Experiment Auswirkungen auf den Lauf der Geschichte hat. Florian lernt die Auswirkungen bei seiner Rückkehr kennen

Bewertung vom 05.08.2019
Abgehackt / Team Gran Canaria Bd.1
Summer, Drea

Abgehackt / Team Gran Canaria Bd.1


sehr gut

Das Cover ist schon ein Hingucker für Thrillerfans. Man sieht ein Beil von dem Blut tropft.

Drea Summer nimmt die Leser mit auf die Urlaubsinsel Gran Canaria.
Aber nicht Urlaubsfeeling ist angesagt, sondern es geht gleich spannend los. Der hier aufgebaute Spannungsbogen zieht sich durch den weiteren Verlauf der Geschichte. Dazu tragen die überraschenden Wendungen in der Handlung bei.
Eine besondere Verbindung zu ihrer Wahlheimat stellt das eingestreute spanische Vokabular dar.
Das Buch ist in einem angenehm, flüssig zu lesenden Stil geschrieben. Der Wechsel der Erzählperspektive zwischen der Sicht eines Erzählers und des Mörders trägt dazu bei.
Einige der Protagonisten sind schon aus früheren Werken der Autorin bekannt. Sie ergänzen hier das Bild der Handlung auf Gran Canaria.
Die Örtlichkeiten sind treffend dargestellt und nehmen den Leser mit ins Geschehen.
Die verschiedenen Charaktere sind gut entwickelt und fügen sich in den Handlungsrahmen ein.

Frau Summer ist ein Thriller gelungen, der Bezug auf ein aktuelles Problem mit leider zunehmender Tendenz hat. Eine lesenswerte Urlaubslektüre auch in "Bad Heimgarten"!