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Bewertungen
Insgesamt 185 BewertungenBewertung vom 13.09.2014 | ||
In seinem neuesten Roman „Dreimal im Leben“ (im Original: El tango de la Guardia Vieja“) entführt der spanische Erfolgsautor Arturo Pérez-Reverte den Leser in eine längst vergangene Epoche. Der Roman beginnt mit einer prologartigen Einführung. Der 43jährige Komponist Armando de Troeye, der auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt ist, reist mit seiner schönen Gattin Mecha (Mercedes) Inzunza de Troeye im November 1928 mit dem Überseedampfer Cap Polonio der Hamburg-Südamerikanischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft nach Buenos Aires. Auf dem Luxusdampfer begegnen sich die beiden Hauptprotagonisten des Romans Max Costa (Máximo Covas Lauro) und Mecha Inzunza zum ersten Mal. Es ist der Tango, der sie zusammenführt. Max arbeitet als Eintänzer auf dem Schiff und hält Ausschau nach gelangweilten und vermögenden weiblichen Passagieren der ersten Klasse. Wie kein Zweiter beherrscht er neben den Gesellschaftstänzen Tango, Foxtrott und Boston. Von Beginn an ist er von der 23jährigen vermögenden und begehrenswerten Mecha fasziniert, und auch das Perlencollier, das sie trägt - es besteht aus zweihundert makellosen Perlen -, weckt sein Interesse, denn Max ist auch ein Dieb, ein Süßholzraspler, ein unverschämter Schwindler. Er verliebt sich in die unnahbare, schöne Frau. Armando de Troeye ist nach Buenos Aires gekommen, um einen unvergesslichen Tango zu komponieren. Er hat mit Ravel um ein Abendessen gewettet, denn wenn Ravel einen Bolero komponieren kann, dann kann er dasselbe für den Tango tun. Zu dritt unternehmen sie einen Streifzug durch die Kaschemmen in den verrufenen Gegenden der Stadt. Max kennt sich aus, er ist hier geboren und hier schätzt man noch den ursprünglichen Tango. Nach einer berauschenden Nacht tiefer sexueller Abgründe begegnen sich Max und Mecha ein zweites Mal im Herbst 1937 in Nizza, neun Jahre später. Die Zeiten haben sich geändert, Armando sitzt in Spanien im Gefängnis, und Max ist in zwielichtige Spionagetätigkeiten der Bürgerkriegsparteien geraten. Die Leidenschaft zwischen beiden entflammt von neuem, doch Max muss fliehen. Viele Jahre voller Lügen, Ungewissheiten und kleinen Katastrophen, falschen Pässen, Polizeirevieren, Gefängniszellen und Demütigungen (S. 522) gehen für Max ins Land, bis sich beide 1968 anlässlich eines Schachturniers zufällig in Sorrent zum dritten Mal begegnen. Max ist inzwischen 64 alt und arbeitet als Hausmeister und Chauffeur des vermögenden Schweizer Psychiaters Dr. Hugentobler. Mecha, die inzwischen Keller heißt, ist mit ihrem Sohn Jorge, dem chilenischen Schachgroßmeister und Anwärter auf den Weltmeistertitel, zum Turnier um den Luciano-Campanella-Preis nach Sorrent gekommen. Werden beide in Sorrent frei sein, ihre Liebe zu leben? |
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Bewertung vom 09.08.2014 | ||
Schauplatz des Romans von Rona Jaffe „Das Beste von allem“ ist die Großstadt New York. Fabian Publications, ein großes Verlagshaus, hat seine Büros auf fünf Etagen in einem modernen Wolkenkratzer in Radio City. Die frei gewordenen Stellen im Schreibbüro in der 35. Etage werden alle neu besetzt und so nehmen am ersten Arbeitstag des Jahres 1952 Caroline Bender, April Morrison und Gregg Adams ihre Arbeit auf. Caroline, eine College-Absolventin, stammt aus sehr gutem Haus und wollte im Herbst Eddie Harris heiraten. Sie wünschte sich nichts sehnlicher als seine Ehefrau zu sein. Doch der Traum vom Glück zerplatzt, als Eddie auf einer Europareise Helen Lowe begegnet. Er fühlt sich nicht so sehr von Helen, dafür aber von den Ölquellen ihres Vaters angezogen und trennt sich von Caroline. Jetzt arbeitet sie unter dem strengen Regiment der Lektorin Amanda Farrow. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 09.08.2014 | ||
Irgendwann werden wir uns alles erzählen „Es ist Sommer, heißer, herrlicher Sommer“ und es ist die Zeit der großen Veränderungen in Deutschland - das Wendejahr 1990 - doch in einem kleinen Dorf in Thüringen herrscht noch Stillstand vorm großen Umbruch. Nicht viel bewegt sich hier, nicht viel verändert sich. Maria, deren Kindheit durch die Abwesenheit ihres Vaters geprägt ist, verliert sich in Büchern und genießt es, mehr in der Sonne zu liegen als in die Schule zu gehen. Anfang Mai hatte Johannes, ihr Freund, sie seinen Eltern vorgestellt, danach ist sie gleich geblieben und zu ihm in die „Spinnenzimmer“ auf den Dachboden des Brendel-Hofes gezogen. „….und denke an die Mutter; …. Es ist ihre Traurigkeit, die mich aus dem Haus getrieben hat. Die saugt mir die Kraft aus dem Körper und die Freude aus dem Herzen.“ (S. 46) 0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 09.08.2014 | ||
Rebecca James Debütroman „Die Wahrheit über Alice“ beginnt in der Gegenwart. Eine noch unbekannte junge Frau erzählt, dass Alice vor vier Jahren gestorben ist und ihr das Beste genommen hat, was sie je besessen hat und dass sie eine Tochter hat, Sarah. Die eigentliche Romanhandlung beginnt Jahre früher. Die atemberaubend schöne und beliebte Alice Parrie feiert ihren 18. Geburtstag und lädt zu einer Party ein. Katherine, die sich in eine selbstgewählte Isolation begeben hat und als Einzelgängerin an der Highschool bekannt ist, spricht sie persönlich an. Alice sucht die Nähe zu ihr, möchte mit ihr viel Zeit verbringen und über alles reden. Später will sie, dass sich beide gegenseitig ihre Geheimnisse anvertrauen. Katherine ahnt nicht, dass sie in eine Falle gegangen ist und dies keineswegs eine normale Freundschaft ist. Sie hieß früher Katie Boydell und lebte in Melbourne. Damals war sie die Beste ihres Jahrganges und wollte zwei Jahre später Medizin studieren. Nach dem Tod ihrer Schwester Rachel ist sie zu ihrer Tante Vivien nach Sydney gezogen und hat den Namen Katherine Patterson angenommen. Sie hat ein Geheimnis, das sie sorgsam hütet. Katherine fühlt sich wohl mit Alice, und auch zu deren Freund Robbie hat sie ein herzliches Verhältnis. Der jedoch warnt Katherine vor Alice. Sie wäre eine Narzisstin und würde sich nur für sich interessieren. Er hat das selbst schon öfters am eigenen Leib erfahren müssen. Je intensiver die Freundschaft zwischen den beiden jungen Mädchen wird und je glücklicher und offener Katherine ist, desto mehr verändert sich Alice. Sie wird grob, bösartig, gehässig und leistet sich Gemeinheiten, die ihre Freundin zutiefst verletzen. Eines Abends lernt Katherine Philippa kennen, die ihr langsam die Augen öffnet, doch da ist die Katastrophe schon nicht mehr aufzuhalten. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 09.08.2014 | ||
Eisiges Geheimnis / Macy Greeley Bd.1 Karin Salvalaggio führt den Leser in ihrem Thrillerdebüt "Eisiges Geheimnis" nach Montana. Hier lebt Grace Adams mir ihrer verwitweten Tante Elizabeth Lamm in einer einsamen Siedlung in den Bergen am Rand von Collier. Zu zweit bewohnen sie ein Haus, das einem nachgebauten Tudorschloss ähnlich sieht. Grace selbst erholt sich gerade von einer Herztransplantation, als sie eines abends beobachtet, wie eine Frau auf das Haus zukommt. Kurz davor begrüßt sie einen Fremden und nach einem kurzen Wortwechsel sticht dieser sie nieder. Die von Grace herbeigerufenen Sanitäter verspäten sich, und bei dem Versuch, die Frau selbst zu retten, stellt sie fest, dass es ihre seit Jahren verschollene Mutter Leanne ist. Grace ist sehr schwach und erfriert fast in dem einsetzenden Schneetreiben. Detective Macy Greeley von der State Police erhält von ihrem Vorgesetzten Ray Davies den Auftrag, nach Collier zu reisen. Sie soll den dortigen Polizeibeamten bei ihren Ermittlungen helfen. Die unverheiratete Macy ist hochschwanger und geht in drei Wochen in Mutterschutz. In Collier holt sie ein elf Jahre alter Fall wieder ein. Damals starben in dem Ort vier osteuropäische Mädchen, und die Spedition von Grace Onkel Arnold Lamm geriet in das Visier der Ermittler. Auch trifft Macy auf ihren ehemaligen Freund, den Sanitäter Jared, der sich nicht so recht zwischen der Krankenschwester Lexxie und der verheirateten Hayley entscheiden kann. Überhaupt ist Collier ein Ort, dessen Bewohner eine eingeschworene Gemeinschaft sind, in der die Kriminalität gedeiht und wo die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sie für ihre üblen Machenschaften nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Keiner will so richtig mit Macy reden und auch Grace, die den Täter wahrscheinlich gesehen hat, schweigt sich aus. Ganz langsam gewinnt Macy ihr Vertrauen, und die Sorge ist groß, dass der Täter noch einmal zugeschlägt. Die Suche nach dem Mörder gestaltet sich auch deshalb so schwierig, weil Elizabeth Lamm lange Zeit zu den Vorkommnissen von vor elf Jahren schweigt. Warum kehrte ihre Schwester Leanne gerade jetzt, nach so vielen Jahren, aus ihrem selbstgewählten Exil in Kanada zurück, und was hat es mit ihren letzten Worten auf sich, die sie zu Grace sagte? "Du mußt vorsichtig sein. Sie sind immer noch hinter dem Geld her." (S. 16) 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 06.07.2014 | ||
Wer hat Angst vor Jasper Jones? An dem Tag, wo Jasper Jones an das Fenster des 13jährigen Charlie Bucktin klopft, ist dessen Kindheit mit einem Schlag vorbei. „Jasper Jones ist an mein Fenster gekommen.“ (S. 7), so beginnt der Jugendroman „Wer hat Angst vor Jasper Jones“ des australischen Autors Craig Silvey. Die Geschichte spielt in dem kleinen Örtchen Corrigan in Australien. Es sind die 60er Jahre. Jasper lockt Charlie in einer heißen Sommernacht aus seinem Zimmer und führt ihn irgendwo hin außerhalb der Stadt, vorbei an dem Cottage von Jack Lionel, um den sich die wildesten Geschichten ranken. Er soll ein verrückter Killer sein und vor Jahren eine Frau umgebracht haben. Auf einer kleinen Lichtung, die Jasper als sein Zuhause bezeichnet, zeigt er ihm seinen grausigen Fund. Laura Wishart, die Tochter des Bezirkspräsidenten, hängt an einem Ast eines Silbereukalyptus nur bekleidet mit einem Spitzennachthemd. Charlie ist klar, dass sich an dem stillen Örtchen Grausames abgespielt haben muss. Jasper hat Angst, dass die Polizei ihm den Mord in die Schuhe schiebt, denn in dem Ort gibt es für alles immer nur einen Schuldigen, und der heißt Jasper Jones. „Er ist ein Dieb, ein Lügner, ein Schläger und ein Schulschwänzer.“ (S. 13) Er bittet Charlie darum, gemeinsam mit ihm nach dem Killer zu suchen. Er hat auch schon einen Täter im Auge, Jack Lionel. Vorher beschließen sie, Lauras Leichnam in einem Tümpel verschwinden zu lassen. Wie ein Stein lastet das Wissen um das Verschwinden von Laura auf Charlies Seele. Der Protagonist des Romans ist nicht Jasper Jones, wie der Titel vermuten lässt, sondern Charlie, der die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt. Er ist ein feiger Junge, ein lausiger Sportler, der tödliche Angst vor Insekten hat, aber schon sehr belesen ist. Er liebt die Bücher von Mark Twain und Harper Lee. Sein bester Freund Jeffrey Lu ist der Sohn vietnamesischer Einwanderer. Er ist jünger und kleiner als Charlie, aber wesentlich klüger und mutiger und ein leidenschaftlicher Cricket-Spieler. Er wird in der Schule rücksichtslos schikaniert, jedoch steckt er alle Demütigungen mit einem Lächeln weg. Niemals würde er boshaft oder gehässig werden. Beide Freunde liefern sich interessante Wortgefechte, z. B. darüber, wer der mutigere Superheld ist, Superman oder Batman. |
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Bewertung vom 06.07.2014 | ||
Teufelsgrinsen / Anna Kronberg & Sherlock Holmes Bd.1 Annelie Wendebergs Erstlingsroman „Teufelsgrinsen“ spielt in London im Jahr 1889. Dr. Anton Kronberg, Englands führender Bakterioloe und Epidemiologe, der im Guy`s Hospitel arbeitet, wird von Inspektor Gibson von Scotland Yard zu den 1852 erbauten Hampton Wasserwerken gerufen. Möglicherweise ist der Tote, der im Kanal trieb, an Cholera gestorben. Da Cholerafälle öfter auftraten, hatte Dr. Kronberg häufiger das Vergnügen, mit den Kriminalinspektoren der Metropolitan Police zusammenzuarbeiten. ("Es war ein gut gemischter Haufen Männer, deren geistige Schärfe zwischen der eines Buttermessers und der einer überreifen Pflaume variierte. Inspektor Gibson gehörte zu der Pflaumenkategorie." S. 12) Gleichfalls vor Ort ist der beratende Detektiv Mr Sherlock Holmes. Er entdeckt in wenigen Augenblicken Dr. Kronbergs Geheimnis. Anton ist eigentlich Anna Kronberg, eine junge Frau aus Sachsen in Deutschland. Frauen war es in Deutschland zur damaligen Zeit verboten, einen akademischen Grad in Medizin zu erwerben. Sie galt als Männerdomäne und sollte Holmes ihre wahre Identität preisgeben, würde Anna ihren Wohnsitz verlieren, deportiert werden und in Deutschland im Gefängnis landen. Abends wechselt sie ihre fingierte Identität, dann ist sie Witwe und Krankenschwester und behandelt während nächtlicher Ausflüge ihre kranken Nachbarn. Holmes und Anna finden bei der Obduktion heraus, dass der Tote an Cholera im Endstadium erkrankt war, jedoch an Tetanus gestorben ist. Scotland Yard schließt schnell die Akte, so dass Holmes und Anna auf eigene Faust ermitteln müssen. Ihre Ermittlungen führen sie in die Irrenanstalt Broadmoor, die Anna wegen ihrer jährlichen Hygieneinspektionen kennt und sie kommen furchterregenden medizinische Experimenten auf die Spur die mit hochgradig gefährlichen Bakterien an den Ärmsten der Armen gemacht werden. |
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