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Benedikt Bögle

Bewertungen

Insgesamt 406 Bewertungen
Bewertung vom 20.11.2020
Gottes Karriere nach unten
Greshake, Gisbert

Gottes Karriere nach unten


ausgezeichnet

Ein sehr schöner Begleiter durch den Advent und auf Weihnachten hin ist beim Herder-Verlag erschienen: "Gottes Karriere nach unten. Was Weihnachten heute bedeutet" von Gisbert Greshake. Der Autor versucht nach dem Sinn des Weihnachtsfestes in einer Zeit zu fragen, in der eher Weihnachtsmärkte und bunte Geschäftigkeit die Vorbereitung auf Weihnachten prägen. Dabei ist die Botschaft des Festes so unglaublich groß. Greshakes Gedanken kreisen letztlich um die Idee, die Menschwerdung Jesu Christi nicht nur von dem Gott her zu denken, der Mensch wird, sondern auch von den Menschen her, für die Gott Mensch wurde. Seine Gewährsleute sind dabei Ignatius von Loyola oder Sören Kierkegaard, Meister Eckhart oder die Ikonenkunst der Ostkirche. Die Gedanken gehen tief und erschließen neue Horizonte; so etwa der Gedanke, Gott musste Mensch werden, weil anders eine gewisse Ungleichheit zwischen dem Schöpfer und seinem Geschöpf nicht hätte überbrückt werden können - nicht um Gottes willen, sondern um der Menschen willen. Dieses Buch ist perfekt für die Wochen vor Weihnachten und die wirkliche Besinnung, mitten zwischen all dem Trubel der Vorbereitungen auf das Fest.

Bewertung vom 19.11.2020
Gesellschaftsrecht
Saenger, Ingo

Gesellschaftsrecht


ausgezeichnet

Ein hervorragendes Lehrbuch zum Gesellschaftsrecht stammt aus der Feder von Professor Ingo Saenger. "Gesellschaftsrecht" ist in fünfter Auflage im Verlag Vahlen erschienen. Es ist mit mehr als 700 Seiten ein sehr umfangreiches Werk - das spiegelt sich auch im Inhalt wider. Saenger spricht verschiedene Probleme rund um das Gesellschaftsrecht an, die sich in anderen Lehrbüchern kaum finden werden. Der Aufbau ist zunächst klassisch: Saenger beginnt mit den Personengesellschaften. Im Gesetzt stellt sich die OHG als Sonderform der GbR da, die KG wiederum als Sonderform der OHG. Dieser Systematik folgt auch das Lehrbuch, wenn es zunächst die GbR ausführlich erläutert, zur OHG nur noch die Spezifika darstellt und im Rahmen der Ausführungen zur KG wiederum nur das bietet, was sich noch zur OHG unterschiedet. Auf die Personengesellschaften folgen dann die Kapitalgesellschaften, also vor allem die AG und GmbH. Andere Lehrbücher wären hier nun am Ende - Ingo Saenger aber bietet jetzt noch Ausführungen zum Umwandlungsgesetz, zu grenzüberschreitenden Kooperationen sowie zum Steuerrecht. Besonders hervorzuheben: Am Ende des Bandes finden sich 58 Entscheidungen zum Gesellschaftsrecht, die Ingo Saenger ganz knapp zusammenfasst.

Die einzelnen Kapitel sind sehr übersichtlich gestaltet. Am Anfang jedes Abschnitts finden sich kleinere Fälle, die vielleicht besser im Verlauf des Lehrbuch geboten würden, wo sie auch gelöst werden. Ebenfalls am Beginn jedes Abschnittes finden sich Literaturempfehlungen. Einer verbreiteten Sitte in der juristischen Literatur gemäß werden dort bar jeder Einordnung irgendwelche Aufsätze empfohlen. Viel sinnvoller wäre es meiner Meinung nach, konzentriert fünf Aufsätze zu empfehlen und kurz zu erklären, weshalb gerade dieser Text noch über den Inhalt des vorliegenden Lehrbuchs hinaus konsultiert werden sollte - etwa, weil er aktuelle Entwicklungen zusammenfasst, sehr prägnant erklärt oder einen bestimmten, weiterführenden Gedanken enthält. Davon abgesehen aber ist dieses Lehrbuch ideal. Es ist übersichtlich, verständlich, prägnant. Der Umfang dürfte für das Erste Staatsexamen zu breit sein; besonders der hintere Teil des Bandes ist aber sicherlich für Studierende aus dem Schwerpunktbereich des Gesellschaftsrechts interessant. Insgesamt: Dieser Band kann allen Studierenden nur empfohlen werden.

Bewertung vom 19.11.2020
Kirche in Zeiten der Veränderung

Kirche in Zeiten der Veränderung


ausgezeichnet

Die Corona-Pandemie hat einer Entwicklung Aufschub gegeben, die schon vor Ausbruch des Virus nicht mehr zu übersehen war: Die Verlagerung gelebten und gefeierten Glaubens in das Internet. Das Internet, digitale Welten prägen heute unser ganzes Leben. Aus theologischer Sicht greift dies nun ein bei Herder erschienener Sammelband auf: "Online zu Gott?! Liturgische Ausdrucksformen und Erfahrungen im Medienzeitalter" wurde von Stefan Kopp und Benjamin Krysmann herausgegeben. Der Band ist in der Reihe "Kirche in Zeiten der Veränderung" erschienen und ging aus einer Tagung unter dem gleichen Titel hervor. Obwohl die Tagung bereits 2019 stattfand, haben die Autoren ihre Beiträge doch dezidiert auch auf die Entwicklungen seit Beginn diesen Jahres bezogen.

"Inzwischen dürfte es kaum einen Lebensbereich mehr geben, in den die Digitalisierung noch nicht Einzug gehalten hat. In weiten Teilen der Gesellschaft führt die digitale Technik zu großen Umwälzungen und eröffnet Möglichkeiten, die noch vor wenigen Jahren jenseits des Vorstellbaren waren", schreibt etwa Stefan Böntert zu Beginn seines Beitrages "Gottesdienst nach dem Digital Turn". Ja, der digitale Wandel kann auch von der Kirche nicht mehr geleugnet oder ignoriert werden. Dabei mag das für die Pastoral noch in erster Linie positiv sein: Über die sozialen Medien können schließlich neue Zielgruppen erschlossen werden. Für die Liturgie hingegen wird der digitale Lebensbereich auch zur Herausforderung.

Kann man denn Sakramente im Internet feiern? Schwierig - katholische Sakramente leben ja von Körperlichkeit. Was ist eine Taufe ohne Wasser, Firmung ohne Öl, Eucharistie ohne Brot und Wein? Wo das gemeinsame Beten über soziale Kanäle noch gut denkbar erscheint, ist das mit den Sakramenten wirklich schwierig. Der vorliegende Band stellt sich diesen theologischen Schwierigkeiten und legt den Schwerpunkt auf die Liturgie. Die Beiträge des Bandes eröffnen Gedankengänge, die sowohl für die Wissenschaft als auch die Praxis bereichernd sein können. Sie zeigen vor allem: Kirche und Digitalisierung, Gott und Internet - diese Themen sind noch nicht zu Ende gedacht. Vielmehr steht die theologische Reflexion erst am Beginn. Gut, dass Bände wie dieser erste Schritte wagen.

Bewertung vom 18.11.2020
Das Glück der einfachen Küche
Härtig, Malte;Frommelt, Jule Felice

Das Glück der einfachen Küche


ausgezeichnet

Man kennt das ja: Kochbücher, bei denen beinahe jedes Rezept zur Herausforderung wird. Was man an Zutaten bräuchte, erfordert einen Shopping-Marathon durch die halbe Stadt. Dieses Gewürz, jener exotische Saft, dieses unbekannte Gemüse, jenes teure Fleisch. Das mögen zwar am Ende schöne Gerichte sein; man liest diese Kochbücher aber doch mit dem Wissen, letztlich ja doch nie etwas daraus nachgekocht zu haben. Ganz anders ist da ein Kochbuch, das im at-Verlag erschienen ist: "Das Glück der einfache Küche" von Malte Härtig und Jule Frommelt. Härtig beschreibt zu Beginn die Zielsetzung seines Bandes: Eine ganz einfache Küche will er vorstellen, in der mit Bedacht und Zeit die Handgriffe gewählt werden; eine einfache Küche, die glücklich machen will. "Es geht ums Braten, Kochen, Dämpfen, Backen, Marinieren, Gehenlassen. Also um klare, einfach Prozesse. So steht dem Erleben des Kochens nichts im Wege. Sie brauchen auch über kein umfangreiches Gewürzregal zu verfügen. Um einen einfachen Wohlgeschmack zu erzeugen, reicht es, Soße, Säure und Salzigkeit in die Balance zu bringen", schreibt Malte Härtig.

Dieses Versprechen einer einfachen Küche bewahrheitet sich. Die Liste der Zutaten ist bei vielen Rezepten denkbar kurz. Besonders sticht da etwa ein Rezept hervor, das eigentlich nur aus Zwiebeln und Salbei besteht. "Immer wenn die Zeit der Erkältungen das Familienleben bestimmt, bereiten wir aus zerkleinerten Zwiebeln, Honig und Salbei einen dicken Saft zu, der in kleinen Dosen die Beschwerden in Rachen und Nase lindern soll", schreibt Malte Härtig. Nun, das hört sich eher nach Medizin als nach einem guten Gericht an. Wenn man allerdings langsam Zwiebeln in Honig und im eigenen Saft schmort und am Ende mit Salbei würzt - das könnte schon eher schmecken. Genauso wie ein ganz einfacher Ofenkürbis, der aus gar nicht mehr als Kürbis besteht. Die große Kunst dieses Bandes sind dabei nicht nur die Rezepte selbst; es ist vielmehr auch die Einführung des Autors, der bei seinen Gerichten erzählt, wie er auf sie kam und was er an ihnen schätzt. Kochen wird zur Kunst. Dieses Kochbuch ist mehr noch eine Anleitung zum Kochen mit Bedacht und Zeit als eine exakte Wiedergabe von Rezepten. Begleitet werden die Texte von schönen Bilder, die tatsächlich Lust auf Kochen machen.

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Bewertung vom 18.11.2020
Küchenwissen
Le Caisne, Arthur

Küchenwissen


ausgezeichnet

Man kennt das ja vielleicht aus Kochshows: Der Spitzenkoch gibt irgendeinen sehr sinnvollen Rat, etwa wie man Öl erhitzen soll oder was man auf jeden Fall nicht tun darf. Man hört das, denkt sich: Klingt logisch, muss ich mir merken. Beim nächsten Mal am Herd hat man es aber schon wieder vergessen und fragt sich: Wie war das noch genau? Diesem Problem schafft nun ein Buch Abhilfe: "Küchenwissen. Verblüffende Antworten auf mehr als 700 Fragen" von Arthur Le Caisne ist bei Dorling Kindersley erschienen. Der Autor stellt zu den verschiedensten Themen der Küche Fragen und beantwortet sie dann sehr knapp. Es geht um das richtige Kürchenwerkzeug, um Öl und Butter, Reis und Nudeln, Fleisch und Gemüse. Dieser Band ist kein Kochbuch; es ist eine Anleitung für den richtigen Umgang mit Materialien. Wie sollte man Knoblauch zerkleinern? Warum sind Chilis scharf? Was eigentlich ist Buttermilch? Warum sollte man in Bolognese eher Weißwein als Rotwein geben? Spannende Fragen mit sehr prägnanten und übersichtlichen Antworten. Dieser Band eignet sich hervorragend zum Schmökern. Man kann allerdings auch immer wieder nachschlagen - etwa, bevor man das nächste Steak brät. Wie sollte man das nochmal genau machen?

Bewertung vom 18.11.2020
Das große Kochbuch inspiriert von Tolkiens Legenden
Tuesley Anderson, Robert

Das große Kochbuch inspiriert von Tolkiens Legenden


ausgezeichnet

In den Werken von Tolkien spielt natürlich auch Essen eine große Rolle: Man denke nur an die Hobbits, denen ein gutes Abendmahl über alles geht, oder auch an die Zwerge, die direkt am Beginn von "Der kleine Hobbit" Bilbo Beutlin die Haare vom Kopf zu fressen drohen. Genaue Gerichte sind dabei weniger bekannt; natürlich weiß man vom Lembas-Brot etwa. Doch was würden die diversen Gestalten, die Mittelerde bevölkerten, wohl gegessen haben? Ideen dazu kann man sich nun aus einem Kochbuch holen: "Das große Kochbuch inspiriert von Tolkiens Legenden" von Robert T. Anderson ist beim Hölker Verlag erschienen. Es beinhaltet eine Sammlung von Rezepten, die so ganz gut in die Welt von Mittelerde passen würden. Für Tolkiens Erzählungen ist das Essen wichtig, wie Robert Anderson im Vorwort berichtet: "Die Omnipräsenz des Essens ins Tolkiens Büchern trägt einerseits zur Erzählstruktur bei: Sowohl Der kleine Hobbit als auch Der Herr der Ringe beginnen mit einem gemütlichen Festmahl, bevor das Abendteuer richtig losgeht. Dieses Muster wiederholt sich immer wieder".

Geordnet sind die Rezepte nach den Tageszeiten: Frühstück, Zweites Frühstück, Elevenses, Mittagessen, Teezeit und Abendessen. Unter den Gerichten findet sich Leichtes und Deftiges, Brot und Eintöpfe, Fleisch und Gemüse. Die Rezepte sind durchwegs leicht erklärt und verständlich. Die Mischung dieses Bandes ist sehr bunt. Begleitet sind die Rezepte von Bildern, die in die fiktive Welt von Mittelerde entführen. Vielleicht kann man beim nächsten Filmmarathon dann Malzmehlscones essen oder Waldläufer-Salat, Dracheneier oder Waldfrüchte-Bruschetta? Mit diesem Kochbuch wird's möglich.

Bewertung vom 18.11.2020
Das offizielle Downton-Abbey-Weihnachtskochbuch
Ysewijn, Regula

Das offizielle Downton-Abbey-Weihnachtskochbuch


ausgezeichnet

In der Erfolgsserie "Downton Abbey" spielt immer wieder auch das Weihnachtsfest eine große Rolle: Ganze Folgen sind dem weihnachtlichen Treiben auf dem Schloss von Lord und Lady Grantham gewidmet. Ein großer Weihnachtsbaum, zahlreicher Weihnachtsschmuck und natürlich das Weihnachtsessen: Für alle, die gerne ein kleines bisschen Donwton-Flair in ihr Zuhause holen wollen, gibt es nun das "Downton Abbey Weihnachtskochbuch" von Regula Ysewijn. Die Autorin ist Lebensmittelhistorikerin und gibt dem Band so nicht nur viele schöne Rezepte, sondern erklärt auch historische Fakten und Entwicklungslinien. Am Anfang des Buches steht eine kurze Geschichte von Weihnachtstraditionen in England, bevor es mit den Rezepten losgeht. Regula Ysewijn schreibt dazu: "Für dieses Buch habe ich mit Originalrezepten aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert gearbeitet und auch mit dem ersten Kochbuch in englischer Sprache." Das heißt: Dieses Kochbuch zeigt, wie Weihnachten auf einem Schloss wie Downton Abbey tatsächlich hätte stattfinden können.

Folgend bietet die Autorin Suppen, Fisch und Geflügel, Fleisch und Gemüse, Hauptgänge und Beilagen, Kuchen und Kekse sowie Drinks. Die Mischung ist sehr gelungen; man findet sowohl große Weihnachtsbraten als auch kleine Häppchen, die etwa zum Aperitif gereicht werden könnten. Die Rezepte sind mal einfacher, mal eher aufwendig. Immer jedoch schafft es die Autorin, die einzelnen Arbeitsschritte prägnant und verständlich zu schildern. Garniert wird jedes Rezept mit einer kurzen Erklärung über das Alter des Rezeptes oder die verwendeten Zutaten. Regula Ysewijn hat so ein Kochbuch geschaffen, mit dem man sehr gut ein Weihnachtsmenü bestreiten kann - in dem man aber auch einfach nur so blättern und schwelgen kann.

Bewertung vom 17.11.2020
Examens-Repetitorium Familienrecht
Lipp, Martin;Mayer, LL.M., Claudia

Examens-Repetitorium Familienrecht


ausgezeichnet

In fünfter Auflage ist bei C.F. Müller das "Examens-Repetitorium" Familienrecht erschienen. Der Band eignet sich hervorragend für die Vorbereitung auf Examen oder Schwerpunktprüfung.

Die Reihe

Der Band fügt sich in die Reihe „Unirep“ ein. Für beinahe alle Fächer des Ersten Juristischen Staatsexamens bietet diese Reihe eine meist sehr gute Examenswiederholung. Dabei sind die Ausführungen grundsätzlich am Stil eines Lehrbuches ausgerichtet, bauen aber mal mehr oder weniger Fälle ein, die teilweise als Beispiele dienen, teilweise aber auch ausführlich gelöst werden.

Die Autoren

Martin Lipp lehrte an der Justus-Liebig-Universität in Gießen Bürgerliches Recht; zudem ist er Richter am OLG Dresden a.D. Von ihm ist in der Reihe „Unirep“ zudem das Repetitorium zum Erbrecht erschienen. Martin Lipp hat den Band begründet, ab der vorliegenden fünften Auflage wurde er von Claudia Mayer übernommen, die an der Universität Regensburg Zivilrecht mit Schwerpunkten auf dem Familienrecht und Internationalen Privatrecht lehrt.

Der Aufbau

Das Lehrbuch ist klassisch aufgebaut : Am Beginn steht die Eheschließung und die allgemeinen Wirkungen der Ehe. Es folgen das allgemeine Vermögensrecht in der Ehe, die verschiedenen Formen des Güterrechts und schließlich das Verwandtschaftsrecht rund um Abstammung, Unterhalt und elterliche Sorge.

Der Inhalt

Claudia Mayer schreibt sehr strukturiert und übersichtlich. Meinungsstreite werden ziemlich „gleichberechtigt“ dargestellt; wo die Autorin dezidiert ihre eigene Meinung vertritt, macht sie das sehr deutlich und nachvollziehbar. Die Ausführungen werden garniert durch viele Falle; diese werden zwar nicht wie in einer Klausur gelöst, sie bieten allerdings gute Beispiele für die einzelnen Problemkreise. Durch seine sehr gute Verständlichkeit würde sich dieser Band auch schon für die Anfangsphase des Studiums anbieten. Gleichzeitig ist er für die Examensvorbereitung ideal: Die Problemkreise werden vertieft wiederholt, der Examenskandidat kann sein Wissen nochmals überprüfen und vertiefen. Allerdings dürfte sich dieser Band auch sehr gut für das Anfertigen von Hausarbeiten anbieten. Der Band ist auf dem Stand von Juli 2020 und berücksichtigt damit die neuesten Entwicklungen etwa im Abstammungsrecht oder auch im Rahmen der Adoption mit dem neuen § 1766a BGB.

Fazit

Dieser Band ist uneingeschränkt zu empfehlen - besonders für die Examensvorbereitung. Durch die übersichtliche Gliederung ist es auch jederzeit möglich, nur ein kleines Detail oder eine bestimmte Frage nochmals nachzuschlagen.

Bewertung vom 17.11.2020
Klausurenkurs im Familien- und Erbrecht

Klausurenkurs im Familien- und Erbrecht


ausgezeichnet

Im Jurastudium reicht es meist nicht aus, nur Wissen aus Lehrbüchern zu sammeln; man muss das erworbene Wissen auch am Fall erproben. Für den Bereich des Familien- und Erbrechts geht das hervorragend mit einer Veröffentlichung aus dem C.F. Müller Verlag: "Klausurenkurs im Familien- und Erbrecht" von Susanne Benner. Der Band eignet sich hervorragend als Ergänzung zu den entsprechenden beiden Lehrbüchern aus dem Verlag: "BGB - Erbrecht" von Michalski und Schmidt sowie "BGB - Familienrecht" von Schlüter. Das vorliegende Fallbuch bietet ein Repetitorium. Der erste Teil beinhaltet neun Fälle zum Familienrecht, der zweite neun Fälle zum Erbrecht. Das ist schon die erste Besonderheit, die es hervorzuheben gilt: Häufig liegt der Schwerpunkt absolut auf dem Erbrecht. Das Familienrecht wird in solchen Fallsammlungen dann nur leicht eingewoben, etwa im Rahmen des Erbrechts von Ehegatten oder bei abstammungsrechtlichen Fragen. Hier ist das anders: Das Familienrecht wird ebenso breit behandelt wie das Erbrecht.

Jeder Fall ist dabei gleich aufgebaut: Am Beginn steht der Sachverhalt. Es schließen sich eine Gliederung und einige grundlegende Gedanken zum Fall an. Wer nicht weiterkommt, kann zunächst diese Hinweise lesen und sich dann doch noch selbst an die Lösung machen. Das folgende Gutachten ist dann sehr umfangreich. Immer wieder werden auch Hinweise zur Vertiefung gegeben, die über den reinen Fall hinausgehen. Am Ende steht dann noch ein kurzes Repetitorium, das die wichtigsten Aspekte zum Fall nochmals zusammenträgt. Diese Konzeption des Bandes ist hervorragend. Möglicherweise könnte das Familienrecht für den ein oder anderen zu breit sein; in Bayern etwa gehören sehr weite Teile des Familienrechts nicht mehr zum Pflichtstoff. Diese Kandidaten können aber natürlich auch Fälle überspringen. Andererseits ist der Band auch perfekt für die Vorbereitung auf eine Schwerpunktprüfung. Alles in allem: Ein hervorragender Band für fortgeschrittene Studenten!