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hundeliebhaber

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Insgesamt 391 Bewertungen
Bewertung vom 14.05.2023
Things We Never Got Over / Knockemout Bd.1
Score, Lucy

Things We Never Got Over / Knockemout Bd.1


weniger gut

Einem Hilferuf ihrer Zwillingsschwester folgend, landet Naomi in der Kleinstadt Knockemout - ausgerechnet an dem Tag, an dem sie von ihrer Hochzeit geflohen ist, ohne den Mann vorm Altar zu ehelichen. Ihre eineiige Zwillingsschwester Tina ist jedoch keine Unbekannte in Knockemout, weshalb Naomis Ankunft dort alles andere als angenehm verläuft. Darüber hinaus wird sie von Tina ausgetrickst und steht wenige Minuten nach ihrer Ankunft ohne Handy, Geld und Auto dar - und muss sich plötzlich um ihre Nichte kümmern, von der sie bis jetzt nichts wusste. Wie passend, dass ihr direkt der gutaussehende Bad Boy Knox über den Weg läuft, der gar nicht anders kann, als Naomi zu helfen, ihr sein Gästehaus anzubieten und sie von dem Tag an in Knockemout zu beschützen...

Der Plot ist an sich nichts Neues und von dem Genre bin ich auch toxische Beziehungen gewöhnt, die romantisiert werden bzw. deren Ernsthaftigkeit nicht thematisiert, sondern - sofern sie Teil der Vergangenheit einer*eines Proagonistin*Protagonisten ist, - in romantisierter Form reproduziert werden. Auch Lucy Score macht hier keine Ausnahme, sondern setzt durch ihre Figuren noch einiges drauf. Knox ist der Inbegriff von toxischer Männlichkeit. Er objektifiziert Frauen im Allgemeinen, und Naomi im Besonderen. Seine - und die sämtlicher anderer Männer im Buch - sind misogyn oder sexistisch. Und Naomi, die normalerweise sehr souverän und selbständig ist, kann natürlich nicht anders, als sich in Knox zu verzehren und dessen Grenzüberschreitungen und Übergriffikeiten in Beschützerinstinkt, Romantik und Verliebtheit umzudeuten.
Wie gesagt: Mir ist bewusst, dass viele Bücher dieses Genres auf ähnlichen Plots und Ausgangsszenarien aufbauen, Männer als Beschützer und Frauen häufig als hilflose, naive Wesen dargestellt werden, die erst durch einen Mann stark und vollständig werden können. Dennoch sind die Ausmaße hier auf einem ganz anderen Level und in meinen Augen auch schädlich - gerade als TikTok-Trend -, wenn diese Beziehungskonstrukte und dieses hierarchische Kommunikationsgefälle als normale bzw. erstrebenswerte, liebevolle Vorstellung von Beziehung vermittelt wird.

Zum Schreibstil: Er ist flüssig, das Buch ließ sich gut lesen und einige Figuren mochte ich sehr gern. Dennoch würde ich das Buch nicht gern weiterempfehlen, einfach weil mir die Darstellung der Beziehungen nicht gefallen hat.

Bewertung vom 14.05.2023
Die Klinik / Erdmann und Eloglu Bd.2
Borck, Hubertus

Die Klinik / Erdmann und Eloglu Bd.2


ausgezeichnet

Annas Ehemann Malte landet nach einem schweren Fahrradunfall im Krankenhaus und liegt dort im Koma. Kurz darauf, als er jedoch nicht mehr in akuter Lebensgefahr schwebt, stirbt er plötzlich. Anna ist davon überzeugt, dass es sich dabei um keinen natürlichen Tod handelt, sondern dass Malte umgebracht wurde. Zunächst glaubt ihr niemand, doch die Rechtsmedizin bestätigt diesen Verdacht. Die Frage, ob es sich bei dem Tod um eine vorsätzliche Tat oder eine Fehlmedikation handelt, ruft das Ermittlungsteam Franka Erdmann und Alpay Eloğlu auf den Plan. Nach kurzer Recherche finden sich mehrere Fälle in der Klinik, in denen Patient*innen gestorben sind, mit deren Tod (noch) nicht zu rechnen war.

Nachdem ich "Das Profil" von Hubertus Borck gelesen habe, freute ich mich über eine Fortsetzung des Teams Erdmann und Eloğlu - und wurde nicht enttäuscht. Morde durch Klinikpersonal ist ein heikles Thema, dass immer mal wieder durch akute Fälle in die Köpfe der Gesellschaft geholt wird. Die Motive hinter diesen Taten zu verstehen oder nachvollziehen zu können, gelingt vermutlich nur den Wenigsten. Was Hubertus Borck gelungen ist, war das Schaffen einer Täterin, deren Figurenkonstellation und deren Gedankenwelt und Handeln zusammenpassten und somit eine glaubhafte Täterin schafften - unabhängig davon, ob ihr Handeln von den Leser*innen nachvollziehbar oder verständlich sein kann.
Hubertus Borck erzählt packend und auch wenn wir von Beginn an wissen, bei wem es sich um die Täterin handelt, waren die Ermittlungen und die Offenbarungen über das Klinikgeschehen dennoch spannend und teilweise überraschend.
Auch der zweite Fall des Teams Franka Erdmann und Alpay Eloğlu konnte mich überzeugen und ich hoffe auf eine weitere Fortsetzung der Reihe!

Bewertung vom 14.05.2023
Northern Spy - Die Jagd
Berry, Flynn

Northern Spy - Die Jagd


ausgezeichnet

Als Angestellte im Büro der BBC in Belfast ist Tessa schockiert, als sie plötzlich ihre Schwester Marian auf den Bildschirmen sieht. Diese wird nachdrücklich gesucht, denn sie wird beschuldigt, als Täterin an einem Raubüberfall beteiligt zu sein. Dieser stehe laut der Polizei in Zusammenhang mit der IRA, weshalb eine Großfahndung eingeleitet wird. Darüber hinaus muss sich Tessa mit der Frage auseinandersetzen, ob und wie gut sie ihre Schwester eigentlich kennt, wenn diese tatsächlich bei der IRA ist. Denn beide haben sich doch immer gegen Gewalt in Nordirland eingesetzt?

Für mich war "Northern Spy" das erste Buch, dass ich über den Nordirland-Konflikt gelesen habe und ich finde die Wahl auf das Genre Thriller dabei ganz gelungen. So hat Flynn Berry im Laufe des Buches beide Seiten - sowohl die von Tessa, die sich für gewaltfreie Konflikte ausspricht, als auch von Marian, die die gewaltvollen Taten der IRA als einzigen Ausweg sieht, dargestellt. Darüber hinaus setzt sich Tessa mit Idealen, Wertvorstellungen und der Bedeutung ihrer Familie, insbesondere ihres Sohnes, und der Gefahr, auseinander, in die Marian sie alle gebracht hat.
Auch wenn es hier nicht klassisch um eine*n (Serien)Mörder*in geht, der*die geschnappt werden musst, hat mich Flynn Berrry mit einem straffen Spannungsbogen, überraschenden Wendungen und einem aufreibenden Finale überzeugt.
Kann ich sowohl Thrillerliebhaber*innen als auch Interessent*innen am Nordirland-Konflikt empfehlen!

Bewertung vom 13.05.2023
Der Weg ins Feuer
Kent, Kathleen

Der Weg ins Feuer


ausgezeichnet

Betty Rhyzyk ist Drogenfahnderin beim Dallas Police Department und erholt sich noch von ihrem letzten spektakulären Fall, bei dem sie gerade so entkommen konnte. Daher hat ihr Chef sie nun zum Innendienst an den Schreibtisch verdonnert und auch Bettys Frau Jackie macht sich Sorgen. Denn auch wenn Betty ihrer Entführerin rechtzeitig entkommen konnte, ist sie noch immer stark verängstigt und schreckhaft.
In Dallas beschäftigen das Police Department ein neuer Player und brutaler Killer im Drogengeschäft, El Cuchillo ("das Messer"). Außerdem kommen kleinere Dealer zu Schaden und alles sieht danach aus, als übe ein Cop Selbstjustiz an ihnen aus. Da es Hinweise darauf gibt, dass Bettys Partner Seth selbst in Drogenmachenschaften involviert ist, befürchtet sie, dass Seth korrupt geworden und irgendwie in der Sache involviert ist.

Ich habe den ersten Teil um Betty Rhyzyk gelesen und war von Kathleen Kents spannenden und packenden Schreibstil wie gefesselt. Dieser Eindruck hat sich auch bei der Lektüre von "Der Weg ins Feuer" bestätigt. Der Plot ist vielversprechend, Betty und ihr Privat-/Familienleben sind durch die vorangehende Lektüre schon etwas bekannt und als Ermittlerin ist sie eine gut ausgewählte und authentisch gestaltete Figur. Allerdings sollte ich anmerken, dass es sich bei dem Thriller eindeutig um actionreichen amerikanischen Stil handelt. Wer diesen Stil mag, liest Kathleen Kents Bücher sicherlich gern. Ich habe bis zum Schluss mitgefiebert, mich von unvorhergesehenen Wendungen überraschen lassen und fand mich in einem fulminanten Finale wieder. Fantastisch!

Bewertung vom 08.05.2023
Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1
Raabe, Marc

Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Marc Raabe kenne ich vor allem durch die Tom Babylon-Reihe und verknüpfe seinen Namen mit spannenden, ereignisreichen und clever durchdachten Thrillern. Auch mit "Der Morgen" konnte er mich von dem neuen Berliner Ermittler*innen-Duo Artur Meyer und Nele Tschaikowski überzeugen.

Im Kreisverkehr vor der Siegessäule kommt es zum Auffahrunfall, bie dem auf der Ladeflächer eines verlassenen Kleinlasters eine Frauenleiche gefunden wird. Auf ihrem Bauch steht in roter Farbe die Privatadresse des Bundeskanzlers. Wenige Wochen vor dem G20-Gipfel steht in den Polizeikreisen die Vermutung eines politischen Motivs im Raum.
Als kurz darauf sowohl ein Video der Toten im Internet als auch eine zweite Leiche auftauchen, ist für Artur Meyer und Nele Tschaikowski klar, dass sie den Fall schnellstmöglich lösen müssen, um weitere Morde zu vermeiden.

Marc Raabe schreibt auf zwei Zeitebenen - einerseits in der Gegenwart und den ereignisreichen Ermittlungen des Duos als auch in der Vergangenheit, in der eine Gruppe ein schwerwiegendes Geheimnis teilt. Je weiter die Leser*innen in der Lektüre voranschreiten, desto klarer wird, dass die Lösung des Falls in der Vergangenheit liegt.

Ein sehr spannender Auftakt einer neuen Ermittlungsreihe, die mich vollkommen in ihren Band gezogen und begeistert hat.

Bewertung vom 08.05.2023
Der Inselmann
Gieselmann, Dirk

Der Inselmann


sehr gut

Dirk Gieselmann erzählt in "Der Inselmann" von Hans, der Anfang der Sechziger mit seinen Eltern auf eine entlegene Insel übersetzt und sich dort vollkommen in die Welt der Pflanzen und Tiere einfindet und sich als König der Insel fühlt. Doch eines Tages kommt die Anordnung, dass Hans die Insel verlassen und die Schule besuchen muss. Damit nimmt Hans' Leben eine andere Wendung und ist von negativen Erfahrungen, Einsamkeit und dem stetigen Wunsch geprägt, endlich auf die Insel zurückkehren zu können.

Zunächst empfand ich den Schreibstil als herausfordernd, irgendwie stockend, die Gedanken wirbelten durcheinander, vieles wurde nur angerissen und nicht weiter- oder gar zu Ende gedacht. Nach einer Weile habe ich mich daran gewöhnt und konnte mich auf Dirk Gieselmanns Erzählung einlassen. Allerdings ist der Roman sehr melancholisch, schwermütig und geprägt von Einsamkeit und Traurigkeit.
Wer solche Bücher mag und gern in andere, melancholische, Welten eintaucht, kommt mit Gieselmanns "Der Inselmann" sicherlich auf seine*ihre Kosten.

Bewertung vom 29.04.2023
Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1
Lück, Anne

Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1


ausgezeichnet

Avery lebt mit ihrem Bruder in New York und arbeitet als Barkeeperin in dessen Club "Rhapsody". Für die Drinks, die sie dort mischt, benutzt sie ihre Magie. Denn als Poisonerin versetzt sie ihren Spezial-Cocktail Dancing Joy mit Hochgefühlen, die Freude in den Menschen erzeugt. Doch Avery nutzt ihre Magie nicht nur für die gute Stimmung im Club, sondern steht in der Schuld von Gangboss Dorian Mars, der immer wieder Kunden zu Avery in den Club schickt. In ihnen soll sie mittles der Drinks starke Schuldgefühle erzeugen.
Als es in New York zu einer ungewöhnlichen Mordserie kommt, bei dem Magier*innen getötet werden, kommt sie mit dem NYPD-Beamten Hayes in Kontakt. Seine waldgrünen Augen lösen tief in ihr Gefühle aus, wobei die beiden sich nur einmal in ihrer Kindheit begegnet sind. Und nun steht sie plötzlich im Fokus der Ermittlungen.

Anne Lück hat mit der Silver&Poison-Reihe eine schöne Fantasywelt im aktuellen New York erschaffen. Die Aufteilung der Magier*innen in Shields, Artists, Poisoners, Toxics und Narratives gefällt mir gut. Während Avery sich sowohl Hayes annähert als auch eine neue Freundin findet, kommt sie nicht nur ihrer eigenen Vergangenheit, sondern auch den Magiestrukturen von NYC auf den Grund.
Avery ist die Figur, die am ausführlichsten beschrieben wird, alle anderen bleiben eher an der Oberfläche und wirkten für mich recht plastisch, vielleicht ändert sich das ja im nächten Band noch. Anne Lück schreibt jedenfalls flüssig, spannend und schafft eine glaubwürdige magische Welt.
Der Cliffhanger am Ende lässt mich jedenfalls aufs Weiterlesen hinfiebern!

Bewertung vom 26.04.2023
Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1
Engels, Lars

Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Kommissar Janosch Janssen ist gerade erst aus Frankfurt zurück in sein Heimatdorf Grimmdorf gezogen, um sich verstärkt um seine Mutter kümmern zu können, als Wanderer im Roten Moor eine Frauenleiche finden. Janssen wird zuerst zum Tatort gerufen und ist geschockt: Die Tote wird als Matilda Nolte identifiziert - eine junge Frau, die im März 2009 nach einer Abiarty spurlos verschwand. Janssens Vater war damals Hauptverdächtiger in den Ermittlungen, hielt den Verdächtigungen jedoch nicht stand und beging Suizid. Die Schuld daran gibt Janssen vor allem Hauptkommissarin Diana Quester, die damals die Ermittlungen verantwortete. Janosch Janssens Ziel ist klar: Er will Matilda Noltes Tod unbedingt aufklären und dabei die Unschuld seines Vaters beweisen.

Mit "Totes Moor" veröffentlichte Lars Engels nicht nur sein Debüt, sondern gleichzeitig auch den Auftakt der Krimireihe um Janosch Janssen. Engels Schreibstil ist flüssig, die Moorlandschaft ist sehr plastisch dargestellt - ebenso wie die Dorfgemeinschaft, in der fast jede*r jede*n kennt und im Laufe der Zeit immer mehr Geheimnisse ans Licht kommen. Erzählt wird auf zwei Zeitebenen und aus wechselnden Perspektiven von Janssen und Quester.
Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass sich die Ermittlungen etwas ziehen, kaum etwas Neues herausgefunden wird, lediglich Janssens Alleingänge bringen Fahrt ins Geschehen. Dennoch herrschte die gesamte Lektüre über eine gewisse Spannung und die Fragen, wie Matilda zu Tode kam, ob Janssens Vater damit zu tun hatte und wie genau es zu seinem Suizid kam, beantworten sich schlussendlich erst am Ende. Engels überzeugte mich mit überraschenden Wendungen zum Schluss und einer gut gewählten Auflösung, die sämtliche Fragen beantwortet.

Guter Auftakt einer neuen Krimireihe im Moor der Rhön.

Bewertung vom 26.04.2023
Stigma
Adam, Lea

Stigma


ausgezeichnet

In einem Hamburger Park wird die übel zugerichtete Leiche eines Mannes gefunden: Mit Kabelbindern wurde eine Tüte über seinem Kopf fixiert und die Augen fehlen. Das Ermittler*innenteam Jagoda Milosevic, genannt "Milo", und Vincent Frey stellt sich die Frage, weshalb der Tote so verstümmelt wurde. Der erste Ansatz der organisierten Kriminalität führt ins Leere, dafür taucht wenig später eine weitere Leiche mit dem gleichen Muster auf - ein verurteilter Sexualstraftäter. Schnell ist klar, dass es sich hier um eine Mordserie handelt und nach weiterer Recherche offenbart sich auch die Ausübung sexualisierter Gewalt an Frauen durch die erste gefundene Leiche.

Erst einmal möchte ich sagen, dass Lea Adam es geschafft hat, sämtliche Ebenen und Mechanismen sexualisierter Gewalt darzustellen und Täter eindeutig als solche zu benennen - ohne Täter-Opfer-Umkehr oder subtiler Anschuldigung der Frauen. Wer ein Problem damit hat, über sexualisierte Gewalt zu lesen, insbesondere explizit geschilderte Szenen, sollte einen Bogen um "Stigma" machen. Wer mit der Thematik umgehen kann, Spannung mag und Lust hat auf ein neues, gut harmonierendes Ermittlungsteam ist mit Milo und Vincent sicherlich gut bedient.
Mir gefallen die verschiedenen Erzähl- und Zeitebenen sowie der Aspekt, dass sich die Komplexität und die Bandbreite der Zusammenhänge erst im Laufe des Buches und schlussendlich in einem turbulenten und spannungsgeladenen Finale offenbaren.

Ein sehr gelungener Thriller, der ein wichtiges Thema behandelt!

Bewertung vom 24.04.2023
Grenzfall - In der Stille des Waldes / Jahn und Krammer ermitteln Bd.3
Schneider, Anna

Grenzfall - In der Stille des Waldes / Jahn und Krammer ermitteln Bd.3


sehr gut

Auf einer Baustelle, am Ortstrand von Gnadenwald in Tirol, werden zwei ausgestopfte Dachse gefunden - in ihrem Inneren befindet sich Babykleidung. Um dem Ganzen auf die Spur zu kommen, wird Chefinspektor Bernhard Krammer hinzugezogen, der der Frage nachgehen soll, woher die Babykleidung kommt und wer die Tiere verbuddelt hat.

Parallel dazu erholt sich in Deutschland die Oberkommissarin Alexa Jahn von einer Schussverletzung. Doch ihr ehemaliger Kollege aus Aschaffenburg konfrontiert sie mit der schlechten Nachricht, dass in einem vergangenen Fall eventuell der Falschen verdächtigt und verurteilt wurde. Haben sie damals bei den Ermittlungen ein wichtiges Detail übersehen?

Prinzipiell mag ich Bücher, in denen gemeinsam in zwei Ländern ermittelt wird, sehr gern. Hier habe ich allerdings das Gefühl, da es sich um den dritten (in sich abgeschlossenen) Teil der Reihe handelt, dass ich viel Wissen aus den ersten beiden Bänden verpasst habe. Gerade in Bezug auf die Privatleben der Ermittler*innen und die Beziehungen zueinander. Außerdem werden die beiden Fälle hier sehr lange parallel beschrieben und ermittelt und es kommt erst gen Schluss zu einem Zusammentreffen und einem spannenden Finale, das in einem Cliffhanger endet.

Der Schreibstil gefiel mir ganz gut, weil er flüssig ist und aus wechselnden Perspektiven erzählt wird. Auch der Plot wirkte auf mich vielversprechend. An einigen Stellen zog sich für mich die Handlung etwas und ich hätte mir schon früher im Buch mehr Spannung gewünscht.

Alles in allem handelt es sich um einen soliden Krimi, den Liebhaber*innen der Reihe sicher gern mögen.