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Jazz

Bewertungen

Insgesamt 601 Bewertungen
Bewertung vom 15.06.2023
Bis ich wieder atmen konnte (eBook, ePUB)
Amurri, Lorenzo

Bis ich wieder atmen konnte (eBook, ePUB)


sehr gut

Diese Autobiographie eines Kämpfers empfehle ich jeder Person, die sich für außergewöhnliche Biographien interessiert. Amurri ist in Deutschland eher unbekannt, aber sein Leben ist dennoch atemberaubend. Lorenzo, der sich immer in Gefahren begeben hat, sich kaum einen Tag im Leben gelangweilt hat, hat in einem Wintertag einen katastrophalen und lebensverändernden Ski-Unfall, der ihn für immer an den Rollstuhl bindet, indem er nur noch ein wenig mit den Armen umgehen kann. So kommt es, dass er seine geliebten Reisen um die Welt, seine Sportbegeisterung und auch seine Musikkarriere anders ausleben muss als er es bisher gewohnt ist.

Inhaltlich stürzt er sich direkt in den Unfall und erzählt anschließend, wie es ihm die erste Zeit nach dem Unfall in Krankenhäusern und schließlich in seinem Haus ergangen ist. Interessant, authentisch, offen und ehrlich geschrieben. Ungeschönte Wahrheit ohne Tabus.

Man erlebt mit ihm die kleinen Erfolge und tiefe Abstürze und Rückfälle. Daher sollte man selbst am besten psychisch stabil für diese Biographie sein.

Bewertung vom 13.06.2023
Sitz, Platz, Kuss / Hundeglück Bd.1 (eBook, ePUB)
Sommer, Isabell

Sitz, Platz, Kuss / Hundeglück Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Bei diesem Roman handelt es sich um einen klassischen, einfachen Liebesroman, der fast herzerwärmend wäre, wenn es nicht einen kleinen Kritikpunkt gäbe.

Stilistisch wechselt der Roman zwischen drei Personen ab, wobei Mila in der Ich-Erzählerposition und die anderen beiden, Robin und Clara, in der Er- beziehungsweise Sie-Erzählerperspektive geschrieben wurden. Das hat mich etwas irritiert um ehrlich zu sein. Da hätte ich alle in einer Perspektive für angenehmer zu lesen empfunden. Ansonsten ist der Roman sehr leicht zu lesen.

Mila, die darüber hinwegkommen muss, dass ihr Ex-Freund mit ihr Schluss gemacht hat und sofort sich mit einer neuen Frau verlobt hat, ist frustriert und der arrogante Robin, der neuerdings seinen Hund ebenfalls zur Hundetagesstätte von Clara bringt und sie dabei um ein Haar überfährt und sich nicht entschuldigt, hebt ihre Stimmung nun auch nicht sehr.

Nun zur Kritik: Es folgt zwischen beiden Protagonisten ein ständiges Hin- und Her, was auf die Länge etwas teenagermäßig herüber kommt. Dabei ist Mila 34...

Ansonsten ist der Roman solide geschrieben. Flüssig geschrieben und ohne Tiefe. Ideal für Hundenarren und/oder einen Sommerurlaub, denn der Roman wird nicht lange nachhallen.

Bewertung vom 09.06.2023
Das Restaurant der verlorenen Rezepte / Die Food Detectives von Kyoto Bd.1
Kashiwai, Hisashi

Das Restaurant der verlorenen Rezepte / Die Food Detectives von Kyoto Bd.1


sehr gut

Der Roman rund um verlorene Rezepte findet in Kyoto, Japan statt. Dort führt ein ehemaliger Polizist mit seiner Tochter ein kleines, gut verstecktes Restaurant, in das nur diejenigen Zugang finden, die es wirklich finden wollen.

Für den Roman sollte man sich für die japanische Küche und Kultur interessieren. Japanische Romane sind allgemein sehr distanziert und kühl beschrieben, wobei ich das hier gar nicht so sehr empfand. Das ist aber nicht mein erster japanischer Roman, sodass ich eventuell schon an den etwas anderen Stil gewohnt bin.

Der Fokus hier liegt auf der Suche nach verloren gegangenen Rezepten, die allesamt aus Japan kommen. Insgesamt gibt es 6 Kapitel, in denen stets ein Gast den Fokus mit seinem Wunschgericht innehat.

Kritik: Der Roman wirkt nicht ganz abgeschlossen, in sich rund. Als ob etwas fehlen würde. Er endet in meinen Augen etwas abrupt ohne großes Fazit, Finale. Daher wirkte es auf mich etwas ziellos hinsichtlich auf die Protagonisten, den Koch und seine Tochter. Eventuell ist an mir aber auch einfach nur der tiefere Sinn vorbeigerauscht, den ich nicht verstanden habe.

Bewertung vom 05.06.2023
Dackel Max sucht seine große Liebe / Pfotenglück Bd.1
Beerwald, Sina

Dackel Max sucht seine große Liebe / Pfotenglück Bd.1


sehr gut

Dackel Max sucht seine große Liebe, die er vor 4 Jahren auf einmal verloren hat. Er riecht Goldie in seinem Urlaub auf Sylt wieder, nur möchte sein Frauchen Ronja irgendwie nie so wirklich in die Richtung spazieren, in die es Max aufgrund von Goldies Geruchsspur zieht. So muss er drastischere Maßnahmen greifen, die in mehrere Katastrophen ausarten...

Stilistisch ist der Roman einfach geschrieben. Man kann ihn flüssig lesen. Die Sichtweise des Dackels ist mal ein ganz anderer, neuer Weg, um eine Liebesgeschichte aufzubauen und zu erzählen. Das ist erfrischend, allerdings bleibt dafür die Liebesgeschichte rund um die Erwachsenen sehr flach. Aber das ist ja auch nicht der Fokus, was hier wirklich ganz lustig ist. Daher freue ich mich schon auf Band 2, um erneut mich auf die Perspektive eines Hundes zu begeben und eine neue Hundegeschichte zu lesen.

Eine Leseempfehlung für alle Hundeliebhaber, die gern einen Liebesroman über Hunde (und Menschen am Rand) lesen wollen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.05.2023
Die Bibliothek der Hoffnung
Thompson, Kate

Die Bibliothek der Hoffnung


gut

In diesem Roman tauchen sehr viele Charaktere auf. Daher muss man sehr konzentriert lesen.

Die Geschichte wird von den beiden Bibliothekarinnen Clara und Ruby erzählt, wobei sie gute Freundinnen sind und nicht unterschiedlicher sein könnten. Clara, eine 25-jährige Witwe, die Billy kennenlernt, der Kriegsverweigerer ist und ein Geheimnis hat. Ruby, die sich von niemandem etwas vorschreiben lässt und sich dementsprechend auch verhält. So bekommt sie einen Amerikaner als Verehrer, der sie nach Amerika einlädt, aber kann sie ihre Mutter, die von ihrem neuen Mann misshandelt wird, wirklich verlassen?

Daneben gibt es noch sehr viele Nebencharaktere mit den unterschiedlichsten Problemen. Ein Thema, das für mich viel zu sehr thematisiert wurde, war Sex. Entweder gab es Affären, die sich klassisch heimlich in der Bibliothek trafen, oder Probleme im Bett oder Fantasien, die mithilfe von Büchern gestillt werden. Da frage ich mich: Passt all das mitten ins Kriegsgeschehen? Denn parallel zu all dem tauchen Bombenanschläge vor, bei denen manch andere Charaktere ihr Ende finden.

Daher hatte ich mich so sehr auf das Buch gefreut und bleibe etwas enttäuscht und fragend zurück.

Bewertung vom 28.05.2023
Ein Gefühl von Unendlichkeit / Sturmjahre Bd.1
Scott, Lia

Ein Gefühl von Unendlichkeit / Sturmjahre Bd.1


sehr gut

Dieser Roman findet mitten im ersten Weltkrieg statt. Bonnie, eine Krankenschwester hilft bei den Verletzten in London, bis ihr eigener Bruder Archie als Verwundeter kommt, sodass sich ihr die Möglichkeit bietet nach Edinburgh versetzt zu werden, um näher bei ihrer Familie zu sein. So zieht sie zurück mit ihrem Bruder, der seinen Kameraden Conner mit im Schlepptau hat, der ihr schöne Augen macht und gleichzeitig ein Veto vom beschützerischen Bruder Archie bekommt und selbst dabei ganz eigene, große Geheimnisse für sich behält...

Die Kapitel sind mit bis zu 50 Seiten extrem lang, insgesamt gibt es bei knapp 500 Seiten nur 16 Kapitel. Zudem wirkte der Roman für mich teils unrealistisch. Da war die toughe Mutter, die sich von niemandem etwas vorschreiben ließ und sie konnte den ganzen Roman durch nicht die eine essenzielle Frage stellen, ob ihr eigener Sohn einen Bastard gezeugt hat oder nicht? Obwohl das ganze Dorf sich darüber den Maul zerreißt?

Zudem zieht sich der Roman in der Mitte sehr. Er ist sehr detailreich und zwar interessant, aber es folgen viele kurze Abschnitte aus den Leben Bonnies und Connors, aber ohne wirklichen Fokus auf sie und ihn zusammen. Es wird mehr der Alltag beider beschrieben. Getrennt voneinander.

Außerdem wirbt der Verlag damit klimaneutral zu sein. Zu dem Thema habe ich mich kürzlich näher informiert und herausgefunden, dass Produktion und Klimaneutralität nicht kompatibel sind. Sobald man etwas produziert, stößt man Abgase ab. Daher ist das eine glatte Lüge.

Es handelt sich um Band 1, der in sich abgeschlossen ist.

Bewertung vom 23.05.2023
Die Sekunde zwischen dir und mir
Steele, Emma

Die Sekunde zwischen dir und mir


ausgezeichnet

Am Anfang habe ich mich mit diesem Roman schwer getan, sodass ich es erst einmal eineinhalb Monate zur Seite gelegt habe. Danach habe ich mich diesem wieder gewidmet und es diesmal rasant durchgelesen. Der Grund ist, dass man sich auf das Buch wirklich einlassen muss. Es geht um Paranormales. Kurz vor einem Autounfall sieht Robbie, der Fahrer die wichtigsten Erinnerungen und Momente im Leben seiner Freundin und Beifahrerin Jenn. Dies geschieht aber absolut nicht chronologisch, sodass man sich beim Lesen konzentrieren muss. Das ist die Haupthandlung im Buch. Die Leserin wird also durch die Höhe- und Tiefpunkte des Lebens Jenns quasi als Geist von Robbie, als unsichtbarer Zuschauer begleitet. Da ich persönlich nicht viel mit Geistern und Paranormalem bisher am Hut hatte, fiel es mir daher schwer. Wenn man aber sich einfach einmal darauf einlässt, ist man gepackt und fiebert mit, ob Robbie es nun letztlich schafft, den Autounfall nicht geschehen zu lassen. Sich und Jenn zu retten.

Negativ gefallen hat mir, dass in diesem Buch sehr viel getrunken wird. Dieses dramaturgische Stilmittel finde ich in letzter Zeit in vielen Romanen und damit habe ich genauso wenig am Hut, da ich mich gern stets unter Kontrolle habe. Ansonsten geht es auch etwas um schwierige Eltern-Kind-Beziehungen.

Nichtsdestotrotz kann ich das Buch jeder Leserin, die gern einen nicht klassischen Roman lesen würde, wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 21.05.2023
Und morgen ein neuer Tag
Alexander, Claire

Und morgen ein neuer Tag


weniger gut

Der Roman ist nicht chronologisch aufgebaut. Man springt immer wieder vom heutigen Tag auf ein Ereignis aus der Vergangenheit. So soll Spannung gezeugt werden, jedoch ist recht schnell klar, dass die Mutter eine der unfähigsten und problemreichsten Mütter der Welt ist. Daher ist es dann auch kein Wunder, dass ihre Tochter nach einem traumatischen Erlebnis, bei der ihre eigene Mutter ihr keinen Glauben schenkt, sich in ein Schneckenhaus zurückzieht und den Kontakt zur Außenwelt komplett abbricht. Ein klassischer Fall von psychischen Störungen.

Was mir hier nicht gefallen hat, ist, dass diese Krankheit nicht sehr realistisch dargestellt wurde. Ich denke nicht, dass ihre beste Freundin ihren Zustand so akzeptiert hätte und sie drei weitere Jahre besucht hätte und sogar ihre Kinder in solch eine Umgebung gebracht hätte. Ich hätte das niemals zum Schutz der seelischen Gesundheit meiner eigenen Kinder gemacht.

Ab der Hälfte weiß man in etwa, auf was es hinauslaufen könnte und der Roman beginnt sich zu wiederholen. Es tauchen immer mehr Geschichten aus der Vergangenheit auf und letztlich reicht das aber schon, um zu wissen, was für eine Art von Kindheit sie durchlebt hat.

Inhaltlich geht es darum, dass Mer langsam über ihre Vergangenheit erzählt und ihren Alltag aus den Jahren 2018 und 2019 in Glasgow. Dabei tritt die schwierige Mutter-Tochter-Beziehung in den Vordergrund und das prägt sie bis ins Erwachsenenalter, da sie all das nie verarbeitet hat und noch immer plagt und so in ihrem Leben erheblich beeinträchtigt. Schwere Themen wie Depressionen, Angstzustände und Selbstmordversuche werden angesprochen. Daher empfehle ich es nur für mental starke Personen.

Bewertung vom 16.05.2023
Inselperlen und Meer
Beyer, Anja Saskia

Inselperlen und Meer


gut

Bei diesem Roman handelt es sich um Band 4 einer Reihe, bei der alle Bände aber einzelstehend gelesen werden können. Eventuell wird man allerdings gespoilert, wenn man der Reihe nicht folgt. Daher würde ich raten, mit Band 1 zu beginnen.

Ich habe nur diesen gelesen und er hat mir nur bedingt gefallen.

Der Roman ist insgesamt sehr seicht, vorhersehbar und stereotypisch gezeichnet. Wenn es ein Problem gibt, ist es in 2 Sekunden durch das Auftauchen eines neuen Charakters gelöst.

Stilistisch ist der Roman sehr leicht zu lesen. Dadurch, dass aber nach wenigen Seiten schon klar ist, auf was es hinausgehen wird, fehlt die Spannung, sodass ich ab dem ersten Viertel nur noch quergelesen habe.

Daher: Es ist ein happy Roman, der ohne innovative Ideen oder großes Drama auskommt. Etwas, was man sicher schon einige Male gelesen hat. Wer solch einen Roman gern liest, dem kann ich es empfehlen. Nach zwei Tagen wird man aber schon alles wieder vergessen haben.