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Märchens Bücherwelt
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Wolfenbüttel

Bewertungen

Insgesamt 211 Bewertungen
Bewertung vom 02.07.2022
Sturm im Paradies
Büchle, Elisabeth

Sturm im Paradies


ausgezeichnet

Dieses Buch ist ein Meisterwerk. Eine Erzählung, die ins Herz trifft, zu Tränen rührt und einem nicht mehr aus dem Kopf geht.
Die Autorin hat es wieder einmal meisterhaft geschafft, den Tsunami im Indischen Ozean am 26.Dezember 2004 in einer Geschichte zu präsentieren, die zeigt, was Hilfsbereitschaft, Glauben und Nächstenliebe ausmacht. Verknüpft mit einer sich langsam aber absolut sanft aufbauenden Romanze und Charakteren, die trotz ihrer Unterschiede alle auf ihre Weise in Erinnerung bleiben.
Als ich den Klappentext las, konnte ich mir noch nicht wirklich vorstellen, wie so ein einschneidendes Erlebnis in einem so umfangreichen Buch von 374 Seiten spannend und unterhaltsam erzählt werden würde. Doch ich bin regelrecht geflasht. Dieses Buch hat alle meine Sinne und Empfindungen berührt. Ich habe Tränen vergossen- Freude und Leid waren so dicht beieinander und es hat mich in manchen Szenen regelrecht zerrissen, in anderen musste ich wieder so herzhaft lachen und all diese Menschen haben mich, jeder auf seine Art berührt. Ob es die liebenswerten Geschwister Sven, Bo und Liska waren, deren Erlebnisse so herrlich, lustig und gleichzeitig rührend und herzzerreißend erzählt wurden, genauso wie der Urlaubs-Opa Nathanael, der an niemandem ohne Schwätzchen vorbeigehen konnte und den man einfach nur liebhaben kann, ebenso wie seine Frau.
Auch Rebecca, eine der Hauptcharaktere ist eine bezaubernde junge Frau, so hilfsbereit, selbstlos, immer zu einem Späßchen aufgelegt und doch lernt man auch ihre Ängste und Zweifel kennen, was sie sehr authentisch macht. Genau wie Lukas, der sie für sich gewinnen will, aber auf eine so liebenswerte, lockere und charmante Art- das hat mir besonders gut gefallen.
Was mir auch richtig gut gefiel, war die christliche Note. Es waren nicht nur Stoßgebete in der Not, sondern in vielen kleinen Details kam die religiöse Note zur Geltung, auf eine Weise, die nachdenklich stimmt und richtig schön formuliert war.
Toll umschrieben wurde auch während der Hauptgeschichte, die langsame, aber stetig aufbauende Gefahr des Tsunamis, toll integriert, super und genial formuliert und spannend bis zum Schluss.
Ich bin absolut begeistert und sehr überrascht, es gehört zu meinen Highlights dieses Jahr. Die Autorin hat es auf grandiose Weise geschafft, ein Ereignis, dass die ganze Welt zutiefst geschockt hat, so authentisch mit fiktiven Charakteren zu einem großartigen Roman verschmelzen zu lassen, der nicht nur fesselt, sondern gleichzeitig auch zeigt, wie Menschen in der Not füreinander einstehen und selbstlos Hilfe leisten, wo der Wille zählt und nicht, wer man ist oder was man hat. Mit diesem Buch wird die Erinnerung an all die Opfer wachgehalten, damit sie nie vergessen werden, und gleichzeitig enthält es einen Dank an all die tapferen, mutigen und selbstlosen Helfer, die keine Unterschiede gemacht haben, weil wir alle nur Menschen sind, die immer füreinander da sein sollten, ohne Grenzen und Unterschiede.
Cover und Titel sind gut getroffen, auch wenn das Cover nur ahnen lässt, wie sich dieser Sturm entfaltet. Es lädt auf jeden Fall ein, das Buch lesen zu wollen. Danke für wunderbare Lesestunden.

Bewertung vom 02.07.2022
Reden ist Silber, Schweigen dein Tod
Goddard, Elizabeth

Reden ist Silber, Schweigen dein Tod


sehr gut

Der 3.Teil der McKade Brüder war für mich der spannendste Teil von allen. Besonders, da Liam McKade und Rae Burke schon in einen Fall verwickelt waren, der Liam fast das Leben gekostet hat. Nun muss Rae aufgrund des Verschwindens ihrer Schwägerin Zoey an ihren Heimatort zurück, um besser zu recherchieren. Doch die Wunden der Vergangenheit sind tief und eine erneute Zusammenarbeit mit Liam durch das Misstrauen schwierig. Ihnen bleibt allerdings nicht viel Zeit, um zu überlegen, was sie tun, denn es häufen sich die Angriffe auf Zoey, obwohl sie selbst keine Ahnung hat, warum sie auf einmal Zielscheibe ist. Genau das gefiel mir hier um einiges besser, da sämtliche Vorfälle Schlag auf Schlag kamen, so dass die Verwirrung und Überraschung sowohl bei Liam und Rae, als auch beim Leser selber groß war. Verdachtspersonen, die dann wieder keine waren, Ignoranz der örtlichen Polizei, Misstrauen und merkwürdige Andeutungen aus dem vorherigen Fall erhöhen die Spannung bis zur finalen Aufklärung, mit der ich gar nicht gerechnet habe. Manchmal fiel es mir schwer, aus den ganzen Namen schlau zu werden und durchzusteigen, Zoeys Verschwinden und die Aufklärung ihres Falles wirkten etwas abrupt und abstrus.
Wie auch schon in den vorherigen beiden Teilen sind mir die wiederholten Überlegungen, wie es zwischen dem Paar weitergeht und ob Hilfe nötig ist oder lieber nicht etwas zu oft, obwohl hier die an Gott gerichteten Gebete um Hoffnung und Beistand wieder mehr vorhanden waren, als im 2. Teil. Allerdings sind es oft eben nur Stoßgebete, aber sonst keine tiefgründigeren Überlegungen, was ich an manchen Stellen besser gefunden hätte.
Rae´s kleine Nichte Callie mit ihrer gesundheitlichen Einschränkung hatte für mich eine ganz besondere Rolle, die gut integriert wurde und man richtig mitgefühlt und gelitten hat.
Der Titel ist angesichts des Jobs, den Rae als investigative Journalistin ausübt, klasse gewählt und für mich das schönste Cover der Trilogie. Auch die Geschwister tauchen, wenn auch nur kurz, wieder auf, so dass man auch ihre Geschichte etwas weiterverfolgen konnte. Alles in allem spannend, unterhaltsam mit sympathischen Charakteren, bei denen der Glaube an Gott und sein Einlenken in schweren Situationen im Leben eine wichtige Rolle spielt.

4 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.06.2022
Mach nie die Augen zu
Goddard, Elizabeth

Mach nie die Augen zu


sehr gut

Im 2.Teil der McKade Brüder wird die Geschichte von Heath erzählt. Auch hier geht es äußerst rasant zu, denn zu dem Mord, den seine Jugendfreundin Harper mit angesehen hat, auf der Flucht vor dem Mörder aber sämtliche Beweismittel verliert, kommen noch zahlreiche Bombenanschläge in dem kleinen, bislang ruhigen Ort.
Und ausgerechnet Heath, ein so liebenswerter, hilfsbereiter Mensch, der versucht durch die Besucherranch die schlimmen Erlebnisse in der Kindheit zu verarbeiten, soll sich nun um Harper kümmern. Er ist zerfressen von Selbstzweifeln, denn seine bisherigen Hilfestellungen hatten immer einen dramatischen Ausgang. Doch auch Harper durchlebt ein Wechselbad der Gefühle, der Vergangenheit und die ständige Gefahr, die überall lauert und die sie auch zu spüren bekommt, machen es ihr schwer, Entscheidungen zu treffen. Ich hab so mitgefühlt, wie sie nicht nur mit dem Erlebten fertig werden muss, obwohl sie bereits ein Trauma erlebt hat, und zudem noch alle an ihrer Aussage zweifeln, weil die Beweise nicht vorhanden sind. Wie sie damit umgeht und trotz allem so kämpft macht sie umso sympathischer.
Genau diese Mischung aus Zweifeln, Hoffnung, Vertrauen und gleichzeitiger Gefahr und Vergangenheitsbewältigung machen dieses Buch so besonders. Durch die Beschreibungen der jeweiligen Orte, Vorkommnisse, Verhöre, plötzlicher Anschläge hat man das Gefühl ein Teil der Geschichte zu sein und spürt diese nervliche Anspannung, die emotionale Zerrissenheit.
Auch wenn in diesem Teil der Glaube nicht ganz so ausgeprägt wie im ersten ist, so ist dennoch genau an den richtigen Stellen eingearbeitet, gerade wenn die Frage des Warums auftaucht.
Der Täter taucht ziemlich schnell auf, doch das gefiel mir, denn so wurde der Spannungsbogen noch größer, weil man als Leser gerne warnen möchte und hofft, dass sie es auch noch rechtzeitig merken.
Das Ende war überraschend, damit hab ich gar nicht gerechnet, fand es teilweise allerdings etwas zu viel und abstrus, denn die Begründung für alles blieb doch etwas unklar. Einige Dinge wiederholen sich auch häufig, besonders Heath Selbstzweifel, interessant ist aber, dass in jeder Geschichte ein weiterer Bruder auftaucht, um den es dann im nächsten Teil geht.
Der Titel ist interessant gewählt und klingt für mich aufgrund der Fotografievorliebe von Harper erklärend, ebenso wie die Cover Wiedererkennungswert haben und doch genug für die Frage nach dem Inhalt überlässt und dementsprechend Lust auf mehr bereitet.
Der kurze Einblick in das Leben des 3.Bruders ist geheimnisvoll und so freue ich mich jetzt auch auf den Abschlussband.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.06.2022
Netz des Verrats
Dylan, Rachel

Netz des Verrats


ausgezeichnet

Rezension/Werbeexemplar
Dies ist der 2.Teil der Agenten-Reihe und auch dieser Teil verläuft ziemlich rasant und actionreich. Es ist interessant, die Entwicklung der Agenten aus dem 1.Teil mitverfolgen zu können, wie sie sich in neue Aufgaben reinfuchsen, was ihnen schwerfällt oder womit sie zu kämpfen haben. Besonders aber, wie sie als Team immer mehr zusammenwachsen. Das erlebt man auch in diesem Roman, denn auf einmal steht das gesamte Team auf der Anklagebank, weil ein Einsatz gegen ein Drogenkartell absolut schiefgelaufen ist. Doch auf einmal ist es fragwürdig, woher die Angriffe und Anklagen wirklich kommen, da sich die Vorwürfe immer mehr häufen und es tatsächlich auch Beweise gibt.
Von der Hauptprotagonistin und CIA-Agentin Layla erhält man sowohl Einblick in ihr Privatleben, ihre Fähigkeiten und Beziehungen, aber gleichzeitig auch, wie groß ihr Glaube ist. Nicht nur wenn Gefahr droht, nein sie ist in dieser Hinsicht auch ein Anker für das Team, weil sie eben nicht in die gewünschte Schablone der Behörde gepresst werden will. Ihr Gewissen und ihre Überzeugung, wie wichtig es ist, immer und in jeder Situation Gott einzubeziehen, hilft ihr sich selbst und ihren Prinzipien treu zu bleiben, was sie besonders authentisch und liebenswert macht. Selbst wenn jemand im Team mal Zweifel hat, versteht sie es, nicht nur durch ihre Worte sondern auch durch Motivation und ihr Beispiel, dass man nie alleine ist, selbst wenn man in noch so großer Gefahr schwebt.
Doch auch Izzys trauriges Erlebnis aus dem 1.Teil wird hier weiterverfolgt und sie ist wirklich eine tolle junge Frau, die um ihr Recht kämpft, auch wenn es noch so schwer ist.
R.D. hat es wieder mal geschafft, den Leser mit Spannung, Romantik und sympathischen Charakteren abzuholen, bei dem das Thema Glauben genau passend eingesetzt wird, weil Glaube keine Einbahnstraße ist, sondern ein Geben und Nehmen ist und man in jeder Situation auf Gottes Beistand und Trost vertrauen kann, selbst wenn man sich mal verlieren sollte.
Ich hab mich wieder mal gut unterhalten gefühlt, auch wenn die Aufklärung am Ende etwas unspektakulär verlaufen ist, da hätte es ein wenig spannender sein dürfen.
Der Titel passt super, es verrät nicht zu viel, hebt die Spannung und doch versteht man im Verlauf des Buches genau, was gemeint ist und wie vernetzt wirklich alles ist. Das Cover hat wie schon beim 1.Teil Wiedererkennungswert und ich freu mich schon auf die Fortsetzung.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.06.2022
Eine Frage der Geduld
Witemeyer, Karen

Eine Frage der Geduld


gut

Rezension/Werbeexemplar
Eine Frage der Geduld von Karen Witemeyer
Diese Geschichte gehört zu den "Kleine Auszeit" Kurzgeschichten der Autorin. Sie lässt sich relativ schnell und flüssig lesen, obwohl sie mir im Vergleich zu den anderen bisherigen Kurzgeschichten bei diesem Thema ein wenig zu schnell abgewickelt ist.
Auch wenn die Charaktere absolut liebenswert und sympathisch sind, besonders der kleine Lewis und auch Ben Porter, so finde ich den Verlauf der Entwicklung gerade bei der Schwere der Last von Tori etwas zu schnell abgehandelt. Eine einzige Reise kann nicht so einen Sinneswandel herbeiführen, selbst wenn noch so ein dramatischer Zwischenfall ereignet. Bei dem was passiert ist, hab ich allerdings meine Zweifel gehabt, ob man sich so schnell erholen kann und sich alles so schnell klärt, wie es hier der Fall war.
Es ist eine nette Geschichte für zwischendurch, mit interessanten Gedankengängen, doch bis auf einen zitierten Bibeltext und einige Bitten um göttlichen Beistand blieb doch eher alles etwas oberflächlich. Der schnelle Verlauf wirkte, wie wenn gewisse wichtige Elemente einfach verschluckt wurden, die die Erzählung authentischer gemacht hätte.
Doch sowohl Buchgröße als auch Cover haben den für die Autorin bekannten Wiedererkennungswert. Die Schriftgröße ist sehr großzügig und so hat man die 207 Seiten recht zügig durchgelesen. Der Titel passt auch gut, sogar aus verschiedenen Sichtweisen.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.06.2022
Wie man sich einen Lord angelt
Irwin, Sophie

Wie man sich einen Lord angelt


gut

Das Debütalbum der Autorin, mit einem Hauch von Bridgerton-Feeling, was die selbstbewusste, entschlossene Protagonistin Kitty Talbot betrifft.
Es fiel mir das erste Drittel etwas schwer in die Geschichte reinzukommen, weil die Handlung meist etwas überstürzt und Kitty oft recht dominant, energisch, frech und vorwitzig wirkt. Aus der plötzlichen Notsituation heraus ihr Zuhause und ihre Geschwister zu schützen, mag zwar verständlich klingen, doch die Art und Weise war mir teilweise etwas zu forsch und oft mehr dem Zufall geschuldet. Die Unterstützung ihrer Tante, die sich aus einer bewegten Vergangenheit auf raffinierte Weise in die mittlere Gesellschaft, ist ihr da eine große Hilfe, doch wirkt die Begegnung der höheren Gesellschaft etwas übertrieben, besonders wo sie auf die de Lacys trifft. Ein dauerhaft errötender Archie, der teilweise so weltfremd und dümmlich reagiert, während die Mutter, Lady Radcliffe und ihr ältester Sohn James das Spiel sofort durchschauen und weiteren Kontakt verhindern wollen. Doch Kitty schafft es durch etliche Zufälle und teils doch clevere Weise immer wieder, den Fuß in den gehobenen Kreisen zu halten und sich Zutritt zu Bällen zu verschaffen, um ihr Vorhaben weiter zu verfolgen. Ab dem zweiten Drittel nahm die Geschichte dann etwas Fahrt auf und man erhält auf einmal interessante Einblicke in Verhaltensregeln und Abläufe des Adels. So gab es ein stetes Auf und Ab für Kitty, wobei der Konfrontationskurs mit Lord Radcliffe für etwas Abwechslung und amüsante Unterhaltung sorgt. Unverhoffte Wendungen, bis sich die Ereignisse überschlagen, die sich aber etwas zu schnell und unspektakulär erledigt haben, bis zu einem Ende, das ich dann doch nach dem ganzen Vorspann etwas zu schnell, wenn auch letztendlich zufriedenstellend und nett empfunden habe.
Insgesamt muss man der Geschichte etwas Zeit geben, bis sie sich entwickelt, einige Charaktere waren mir etwas zu dümmlich umschrieben, mit denen ich nicht wirklich warm geworden bin, doch wenn man ein wenig Einblick in den Adel und besonders auch in die Gefühlswelten der Hauptprotagonisten erhält, versteht man gewisse Handlungen und Pläne, was dann einen ganz anderen Blick und Eindruck auf das Buch gibt. Ich bin wirklich etwas hin und hergerissen, hab etwas mehr Spannung und spritzigere Dialoge erwartet, es wäre durchaus noch mehr ausbaufähig gewesen und streckenweise gab es leider auch einige Längen. Insgesamt ein leichter Regency-Roman, den man zwischendurch liest, allerdings doch öfter auf das gewisse Etwas wartet und deren Charaktere etwas hinter der Erwartung des Lesers zurückbleiben.
Das Cover gefällt mir sehr und hat mich auch dazu motiviert, dieses Buch lesen zu wollen, da man zusammen mit dem Titel einen spritzigen, unterhaltsamen Roman erwartet.

Bewertung vom 30.05.2022
Die erste Braut
Grohe, Julianna

Die erste Braut


ausgezeichnet

Willkommen auf Wondringham Castle! Ja, wenn da nicht die Sache mit einem bevorstehenden Krieg wäre, den Elaine, Tochter des Königs von Lemorien, unbedingt verhindern gleichzeitig aber auch ihre Schwester schützen möchte, die andere Heiratspläne hat. Doch einfach ist die bevorstehende Brautschau nicht und Elaine/Laney muss alle Hebel in Bewegung setzen, um irgendwie ihre Ziele zu erreichen.
Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, so sehr hat es mich gefesselt, die Geschichte um Laney mitzuverfolgen, die sowohl aus ihrer Sicht als auch aus Sicht des Prinzen Alexander erzählt wird, was noch mehr in die jeweiligen Charaktere eintauchen lässt.
Beide schließt man sofort ins Herz, die vielen Neckereien und Zwischenfälle am Hofe. Und wenn jemand denkt, es wäre alles absehbar und das Happy End so sonnenklar, so hat er sich in diesem Buch getäuscht, denn es ist kein Aschenputtelabklatsch, kein verzogenes Prinzesschending, nein hier verfolgt man, wie schwer Laneys Pläne umzusetzen sind, wie oft sie scheitert und Gefahr lauert, bei der auch Prinzen machtlos sind.
Die gut 456 Seiten faszinieren, reißen mit und haben einfach Suchtfaktor, Seite für Seite, diese emotionalen Achterbahnfahrten lassen einen nicht los und die Charaktere sind so natürlich und real umschrieben, dass man das Gefühl hat, Düfte, Eindrücke und Abläufe vor Ort mitzuerleben und die Personen direkt vor Augen zu haben. Ich habe selten ein Buch gehabt, dass mir so viele Bilder im Kopf gezaubert hat und mich so eintauchen lassen hat, dass ich Zeit und Raum regelrecht ausgeblendet habe.
Ganz besondere Highlights in dem Buch waren Benni, der kleine Enkel der Hauswirtschafterin-ein kleiner Mann zum Verlieben. Aber genial auch, wie im Vergleich zum Buch: Die vierte Braut die Sichtweisen verändert werden. Jede erlebt die Handlung auf ihre Weise und als Leser entdeckt man gleichzeitig doch viele Gemeinsamkeiten.
Ich hoffe sehr, dass es Die Zweite und Dritte Braut auch bald geben wird, ich werde sie definitiv lesen.
Das Cover hat bei beiden bisher erschienenen Teilen Wiedererkennungswert und ist wunderschön gestaltet, man kann gar nicht anders, als sie lesen zu wollen. Und selbst wenn der Titel schon etwas vom Verlauf preisgibt, so lohnt es sich wirklich, dieses wundervolle Märchen zu lesen. Großartige, authentische Charaktere von Anfang bis Ende genial in Szene gesetzt, mit ganz viel Spannung, Abwechslung, einer tollen Mischung aus Romantik, Esprit und Humor - für mich eins der Lesehighlights 2022.

Bewertung vom 21.05.2022
Bet On You / On You Bd.1
Moncomble, Morgane

Bet On You / On You Bd.1


sehr gut

Es ist das 1.Buch dieser Autorin für mich und ich war angenehm überrascht. Da das Cover eher schlicht gehalten ist, bleibt einem nur der Kurztext, um ein wenig Einblick in die Handlung zu bekommen. Der Titel ist ausdrucksstark: Wette auf dich und passt perfekt zu dem Buchverlauf.
Beginnt man zu lesen, ist man sofort von der Geschichte gefesselt- zwei junge Menschen, die durch die Handlungen ihrer Väter voller Verzweiflung und auf Rache aus sind. Die Pläne, die Rose und Levi schmieden verlaufen für beide völlig anders, denn beide schleppen Geheimnisse und Lasten mit sich rum. Genau das hat mir so gut gefallen, denn immer wenn man denkt, dass man die Geschichte durchschaut hat und weiß, was beide vorhaben, gibt es eine neue Wendung. Beide sind begnadete Pokerspieler und doch arbeitet jeder unterschiedlich. Selbst Unerfahrene werden überrascht sein, wie toll die Kombi zwischen dem Spiel selbst, der Handlung und den Hintergründen beider Protas sind. Man muss kein Kenner sein und doch ist es faszinierend zu lesen, weil die Erklärungen völlig ausreichend sind, aber nicht die Geschichte selbst dominieren.
Die Einblicke in das Leben der beiden, ihre Emotionen, Lasten, ihre Persönlichkeiten sind so gut herausgearbeitet, dass man als Leser total mitempfinden kann, egal ob die Szenen traurig, nachdenklich, lustig oder spannend sind. Es gibt so viele Sätze, die mich berührt haben, aber auch Ideen, um sich gegenseitig zu unterstützen, dass ich absolut begeistert von diesem Buch bin.
Das Ende hätte noch ein bisschen spannender verlaufen können, das ging mir nach der genialen Vorbereitungszeit etwas zu glatt und schnell. Ansonsten ist es ein Genuss, zwei Menschen begleiten zu können, deren Leben negativ geprägt wurde, die mit all ihren Schwächen und Lasten kämpfen und Tiefschläge erleiden, die ihren Gefühlen freien Lauf lassen, selbst wenn das öfter mal schief geht, aber auf raffinierte, berührende Weise versuchen aus dem Chaos herauszufinden und das hat die Autorin meisterhaft rübergebracht mit einem gut portionierten Romantic-Crime-Touch.
Ein nachdenklich stimmender Roman mit ausdrucksstarken Charakteren, einer actionreichen Handlung und einem unerwarteten Ausgang.