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Insgesamt 257 Bewertungen
Bewertung vom 26.11.2022
Ein Abend mit Marilyn
Wildner, Maxine

Ein Abend mit Marilyn


gut

Schon die 28-seitige Leseprobe zu Maxine Wildners im Insel Verlag erschienenem Roman "Ein Abend mit Marilyn" erweckte mein Interesse, zumal ich bereits einige (Roman)Biografien über MM (besonders beeindruckte mich das Buch von Norman Mailer) gelesen und neben den anlässlich ihres 60. Todestages gezeigten TV-Dokumentationen fast alle ihre Filme teilweise sogar mehrfach gesehen habe. Ferner besitze ich einige CDs mit MM-Songs. Ein echter Fan also.
So war ich auf das Buch dieser mir bisher unbekannten Autorin gespannt.
Und wurde im Großen und Ganzen auch nicht enttäuscht.
Das Cover gefällt mir, bis auf eine gelbe Stelle rechts.

Anlässlich MMs 36. und wie sich später herausstellen wird letzten Geburtstages trifft sich eine Schar illustrer Gäste aus ihrem Privat- und Berufsleben zu einer Feier, auf der sie sich über die jeweiligen Erlebnisse mit der wohl berühmtesten als Mannequin, Schauspielerin und Sängerin tätigen Blondine der damaligen Zeit austauschen.
Frau Wildner schreibt leicht lesbar und vermittelt Einblicke in die unglückliche Kindheit und Jugend, die berufliche Entwicklung, Medikamentenmissbrauch, Eheprobleme, ungewollte Kinderlosigkeit kurz gesagt, das mehr oder weniger traurige Leben hinter dem Starrummel "Diamonds are a girl's best friend".
Vieles davon war mir nicht neu.
Aber es fehlte ein Vor- oder Nachwort, in welchem gesagt wird, was real und was fiktiv ist.

Fazit:
Ein nicht nur für MM-Fans unterhaltsames Buch, jedoch keinesfalls ein "must"!

Bewertung vom 23.11.2022
Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1
Sten, Viveca

Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1


sehr gut

Spannender Polarkreis-Kriminalroman
Der bei dtv erschienene Polarkreis-Kriminalroman der mir bisher nicht bekannten Autorin Viveca Sten, "Kalt und still - Der erste Fall für Hanna Ahlander", verfügt über ein zum hier erzählten Geschehen gut passendes Cover und wurde von Dagmar Lendt aus der schwedischen in die deutsche Sprache übersetzt.
Er beginnt mit einem Prolog und geht dann in kurze, meist mit einem Mini-Cliffhänger endende Kapitel über, welche stets mit einer Datumsangabe beginnen und es den Lesenden schwer machen, die Lektüre abzubrechen.

Die sympathische 34jährige Protagonistin Hanna hat es nicht leicht, allüberall Probleme: Ihr bisheriger Freund Christian verließ sie überraschend, auf ihrer Arbeitsstelle bei der Stockholmer Polizei wird sie gemobbt, ihr Vorgesetzter legt ihr nahe, eine Auszeit zu nehmen, und ihre Eltern halten sie klein. Normalerweise wird ja, wenn, dann das zuletzt geborene Kind als "Nesthäkchen" verhätschelt, hier ist es genau umgekehrt, denn ihr wird ständig ihre ältere Schwester Lydia vorgezogen, was der guten Beziehung der beiden zueinander jedoch keinerlei Abbruch tut. Ganz im Gegenteil, es ist Schwester Lydia, die Hanna den Vorschlag macht, im Arer Ferienhaus Entspannung zu suchen.
Dort ist eine junge Frau namens Amanda verschwunden. Hanna will bei den Ermittlungen helfen, denn die Temperaturen sind gefährlich niedrig.
Dann werden Zusammenhänge mit den in dem Prolog geschilderten Ereignissen deutlich. Die Spannung steigt.
Aber zwischendurch gibt es auch Längen und Wiederholungen, Details, deren ausführliche Beschreibung nicht mit der Geschichte in Verbindung gebracht werden können.
Trotzdem fühle ich mich gut unterhalten und würde in einem weiteren Buch dieser Autorin gern mehr über Hanna erfahren, denn einige lose Fäden gibt es da noch.
Ich mag es, wenn Autoren den Lesern erzählen, was sie zu dem Buch inspiriert hat.
Fazit: Vielversprechender Serienauftakt.

Bewertung vom 22.11.2022
Die Kaiserin
Griffis, Gigi

Die Kaiserin


weniger gut

Bereits das Cover von Gigi Griffis` bei Harper Collins Germany erschienenem historischen Roman "Die Kaiserin", welcher aus dem amerikanischen Englisch von Edith Beleites in die deutsche Sprache übersetzt wurde, fand ich, mit Verlaub gesagt, überaus abstoßend.
Ich schaue kein Netflix, kenne also die in der Werbung erwähnte Serie nicht. Die 3 Romy Schneider-Filme allerdings gehören bei mir - neben dem "Kleine(n) Lord Fauntleroy" und "Aschenbrödels Haselnüssen" und einem James-Stewart-Film seit Jahren zum festen Weihnachtsprogramm. Auch habe ich zig Biografien über Elisabeth gelesen, angefangen mit dem guten Standardwerk von Brigitte Hamann "Elisabeth - Kaiserin wider Willen" über Bücher von ihr nahestehenden Verwandten wie der Lieblingstochter Marie Valerie bzw. Bediensteten wie ihrer letzten Hofdame. Irma Gräfin Sztáray bis hin zu dem zugegebenermaßen manchmal recht blumenreich formulierenden 1886 geborenen Egon Caesar Conte Corti. der sich noch mit Zeitzeugen unterhalten konnte.
Deshalb ist mir bekannt, dass beispielsweise gerade die "Sissi"-Filme von Marischka nur einen verschwindend geringen Wahrheitsanteil aufweisen. Allerdings ist das hier vorliegende Buch nach einem einigermaßen akzeptablen Anfang mindestens genauso verkitscht und daneben, ohne den Anmut der Marischka-Dialoge aufzuweisen. Ich fühlte mich an eine Sissi-TV-Comic-Serie erinnert, deren Abartigkeiten in der Bezeichnung "Kaiserin Sophie" gipfelten, obwohl die Mutter des Kaisers, Erzherzogin Sophie, als Kaiser Ferdinand I. (1793–1875), geistig schwach, aber allgemein als "der Gütige" bezeichnet, für den u. a. Metternich die Regierung geführt hatte, nach der Märzrevolution 1848 und dem Wiener Oktoberaufstand 1848 kinderlos sein Amt niederlegte, ihren Ehemann, Ferdinands jüngeren Bruder, Franz Karl (1802–1878), überredete, zugunsten ihres ältesten Sohnes, Franz Joseph, auf den Thron zu verzichten. So wurde dieser bereits im Alter von 18 Jahren österreichischer Kaiser und sie selbst nie Kaiserin.

Jedenfalls erwies sich die Lektüre zunehmend als enttäuschend und bleibt wohl als kitschiger Liebesroman, der mit berühmten Namen aufzuhübschen versucht wurde, in Erinnerung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.11.2022
Das offizielle Sturm der Liebe-Kochbuch
Bavaria Fiction GmbH

Das offizielle Sturm der Liebe-Kochbuch


gut

Das im GU-Verlag erschienene (Erinnerungs- &) Kochbuch
"Das offizielle Sturm der Liebe-Kochbuch - Eine kulinarische Zeitreise durch die Erfolgstelenovela"
verfügt über ein ansprechendes und zur Telenovela passendes Cover.

Zu Beginn sieht man eine aquarellartig anmutende Skizze der Vorderansicht des Fürstenhofes bzw., des Drehortes für das fiktive 5-Sterne-Hotel im fiktiven idyllischen Voralpendorf Bichlheim. Als Gegenstück findet man hinten im Buch ähnlich gestaltet die bekannte Ansicht der in der Saalfeld'schen Wohnung aufgestellten Familienfotos. Vorn und hinten gibt es neben dem Rezeptverzeichnis dann noch etwas mehr oder weniger Interessantes über die Serie und die Produktionsfirma Bavaria.
Dann geht es "zur Sache":

Alle bisher gezeigten 17 Staffeln werden vorgestellt mit einer kurzen Inhaltsangabe und - wie ich finde - einer (etwas zu) großen Anzahl an Fotos. Hier hätte mE ein Bild des jeweiligen "Traumpaares", ein Gruppenbild mit aktuellen Nebendarstellern und eines der sich hauptsächlich durch immer mehr auftauchende außereheliche Sprösslinge des Patriarchen Werner regelmäßig vergrößernden Kernfamilie oder mit dem Personalstammpaar Sonnbichler gereicht.
Auch die Bilduntertitel waren oft sonderbar, wenn auf einem Foto ein Mann vor einer Frau einen Heiratsantrag machend kniet, braucht man doch neben Film- und Realnamen nicht "rechts" und "links" anzugeben, solange es sich offensichtlich nicht um ein gleichgeschlechtliches Paar handelt.
Außerdem wird "Sternekoch André Konopka" einmal als "Vater" und ein anderes Mal als "Onkel" eines gewissen "Simon" bezeichnet.
Auf der ersten Seite des Kapitels der jeweils vorgestellten Staffel ist der Druck nicht gleichmäßig. Die Buchstaben des Wortes "Staffel" werden von Buchstabe zu Buchstabe heller und die erste Silbe des darunter stehenden Vornamen des jeweiligen Staffel-"Traummannes" ist ebenfalls heller als der übrige Text.
Da die Zielgruppe dieser Serie ja überwiegend aus älteren Menschen besteht, ist eine deutlich erkennbare Schrift mMn besonders wichtig. Auch sind manche Rezepte mit den Kontrast schwächenden Farben unterlegt. Bei nur etwas weniger Fotos wäre evtl. eine minimal größere oder wenigstens fettere Schrift möglich gewesen.

Die meist für 4 Personen gedachten, leider keinerlei Nährwertangaben enthaltenden Rezepte sind immerhin mit Angaben zu Zubereitungs-, Ruhe- und Backzeiten und -temperaturen sowie Abwandlungstipps versehen und auch überwiegend gut nachvollziehbar erklärt.
Allerdings wird "Hildegard" statt "Schweinebraten" und "Gugelhupf" wohl eher mit "Schweinsbraten" und "Guglhupf" tätig,
Auswahl und bildliche Darstellung sind vielseitig und hilfreich. Da auch Vegetarisches, Getränke und Desserts vorgestellt werden, sollte eigentlich für Jeden etwas dabei sein.

Fazit: Nicht nur für Serien-Fans interessantes Kochbuch mit einigen Schwächen.

Bewertung vom 18.11.2022
Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3
Izquierdo, Andreas

Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3


sehr gut

Bereits die rund 25 Seiten umfassende Leseprobe von Andreas Izquierdos bei Dumont erschienenem historischen Roman "Labyrinth der Freiheit" führte mich auf Anhieb gedanklich zurück in die spannenden Ereignisse des 2. Bandes der Trilogie "Wege der Zeit" um die drei Freunde Isi, Artur und Carl, "Revolution der Träume" (den 1. Teil "Schatten der Welt" kenne ich noch nicht), und so konnte ich es kaum erwarten, diese auf ihren weiteren Abenteuern in Berlin während der für sie gar nicht immer so goldenen Twenties zu begleiten.
Auch bei diesem Buch passen Titel und Cover gut zum erzählten Geschehen, letzteres spricht mich sowohl optisch als auch thematisch an und besitzt einen großen Wiedererkennungswert.
Die Protagonisten treffen auf altbekannte Gegenspieler wie beispielsweise die Mitglieder der Familien Boysen und von Torstayn; auch kommen weitere Feinde hinzu, nicht zuletzt durch die kompromisslose Isi mit ihrer Unterstützung für Arme und Verfolgte wie Homosexuelle oder ungerecht behandelte Dienstboten.
Durch den bei der UFA beschäftigten Carl erfahren wir
einiges über die Welt des damaligen Films, Dreharbeiten zu "Dr. Mabuse" und "Die Nibelungen" kommen zur Sprache.
Der historische Hintergrund - Weimarer Republik, politische Attentate, Inflation, aufkommender Rechtsextremismus - wird wieder überaus geschickt mit den Erlebnissen der fiktiven Protagonisten verbunden.
Die zeitweise recht nahe ans Unerträgliche heran reichenden Grausamkeiten steigerten sich zu einem für mich etwas unerwarteten aber letztendlich nicht völlig unglaubhaften Finale.
Trotz unserer aktuellen realen Probleme bin ich dankbar, damals nicht gelebt zu haben.

Fazit: Fulminantes Finale einer authentisch wirkenden Trilogie von den letzten Jahren des Kaiserreiches bis zu den letzten Zügen der Weimarer Republik.

Bewertung vom 14.11.2022
Café Leben
Leevers, Jo

Café Leben


gut

Jo Leevers' im Verlag Droemer Knaur erschienener Debüt-Roman "Café Leben" wurde von Maria Hochsieder aus der englischen in die deutsche Sprache übersetzt und verfügt über ein mich sowohl farblich als auch thematisch ansprechendes Cover.
Er handelt von zwei sehr unterschiedlichen Protagonistinnen, die letztendlich doch recht viel gemeinsam haben und während der hier erzählten Geschehnisse langsam kleine, jedoch deutliche Charakterveränderungen beobachten lassen.
Nach einem im Dezember 1974 angesiedelten Prolog lernen wir in der in der Jetztzeit spielenden Haupthandlung zunächst die 32-jährige Henrietta Lockwood kennen, die auf dem Weg zu einem neuen Arbeitsplatz ist, wo es im titelgebenden "Café Leben" zu ihren Aufgaben gehören wird, Menschen mit einer absehbaren Lebensrestzeit innerhalb von etwa 6 wöchentlich stattfindenden 1-Stunden-Interviews beim Verfassen eines für die künftigen Hinterbliebenen bestimmten kurzen "Lebensbuches" behilflich zu sein. Sie wirkt unscheinbar, introvertiert und einsam, hat ein problematisches Verhältnis zu ihren Kälte ausstrahlenden dominanten Eltern und lebt mit einem psychisch gestörten, auf Krawall gegen sein Umfeld gebürsteten stinkenden Heimhund namens Dave zusammen.
Ihre etwa doppelt so alte, intensivste Klientin heißt Annie Doyle, ohne Angehörige, Krebs im Endstadium, und erinnerte mich manchmal etwas an Maude aus "Harold und Maude".
Der Kontakt zwischen den beiden Damen gestaltete sich zunächst kompliziert, wurde jedoch zunehmend freundschaftlich und führte zu bedeutsamen Erkenntnissen beider. Auch mir wurden interessante Denkanstöße erteilt. Allerdings kamen teilweise zähe Längen vor und die Auflösung erschien mir etwas zu "gewollt", schade.
Nach dem Ende des in Großbritannien spielenden Romans beeindruckten mich Autorenerklärungen und Interview.

Fazit: Thema und Prota-Paar gut, Umsetzung leider nur bedingt.

Bewertung vom 11.11.2022
Gesund essen durchs Jahr
Schocke, Sarah

Gesund essen durchs Jahr


ausgezeichnet

Bereits die 45-seitige Leseprobe von Sarah Schockes in der Gräfe und Unzer-Reihe "Bibliothek fürs Leben" erschienenem Sachbuch "Gesund essen durchs Jahr - Die beste Ernährung für jeden Monat" überzeugte mich durch ansprechend bebilderte und gut erklärte Rezepte - erfreulicherweise sogar mit Angaben von Kcal, Eiweiß, Fetten und Kohlenhydraten.
"Bibliothek fürs Leben" passt perfekt. Überhaupt sind in der letzten Zeit etliche mich begeisternde Kochbücher erschienen, aber im täglichen Gebrauch stellte sich dann leider gelegentlich doch der eine oder andere Problempunkt heraus. Oft war es zu salzig oder die Zutaten schwerer als versprochen zu beschaffen. Die Angelegenheit mit dem Salz ist natürlich leicht zu beheben und im Grunde reine Geschmackssache, Bei diesem Buch habe ich ein sehr gutes Gefühl.
Zwar weiß ich jetzt schon, dass es hier niemals "Jackfruit-Gulasch" geben wird, aber ich freue mich über viele andere vegetarische oder vegane Rezepte.
Mindestens genauso interessant finde ich die den jeweiligen Monatsrezepten (für 2 oder 4 Personen) vorangestellten Zusatzinformationen. Zwar sind nicht alle unbedingt neu, aber es tut gut, sie sich wieder einmal in Erinnerung zu rufen.
Achtung beim Inhaltsverzeichnis: Es dauerte eine Weile, bis ich kapierte, dass die "Rezepte" alle unter "R" aufgelistet waren.
Auch das Cover gefällt mir gut.

Fazit: Für Meisterköche vermutlich entbehrlich, für Unbegabte oder Ottilie Normalverbraucherin ein Gewinn!

Bewertung vom 04.11.2022
Feldpost
Borrmann, Mechtild

Feldpost


ausgezeichnet

Der kürzlich im Droemer Knaur Verlag erschienene historische Roman "Feldpost" war nach "Trümmerkind" für mich das zweite Buch von Mechtild Borrmann und konnte mich mindestens ebenso beeindrucken.
Erzählt wird die Geschichte zweier zunächst durch auf ähnlichen Interessen basierende Freundschaft, später auch durch verschiedenartige Zuneigungen, aber ebenso durch Neid und Hass mit einander verbundene Familien ab Beginn der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
Neben persönlichen Charaktereigenschaften sind es die durch den stetig zunehmenden Einfluss des aufkommenden Nationalsozialismus vorgegebenen neuen Normen, hier vor allem im Hinblick auf politische Ansichten und sexuelle Neigungen, welche das Unglück letztendlich beider Familien heraufbeschwören.
Eingerahmt wird die überaus berührende Geschichte, die jedoch nie ins Kitschige abgleitet, von Prolog und Epilog. Erzählt wird ab dem Jahr 2000 sozusagen "rückwärts". Den einzelnen Kapiteln werden jeweils Angaben zu Ort, Zeit und Hauptperson vorangestellt.
Titel und Cover passen zum erzählten Geschehen.
Beginnend mit einem ganz am Anfang abgedruckten Zitat von Anton Tschechow darüber, dass das Vergessenwerden unser Schicksal ist, das man genauso gut traurig wie tröstlich interpretieren kann, hinterlässt mich dieser Roman ziemlich traurig. Denn derartige Geschichten hat es so oder so ähnlich gewiss gegeben. Und das sollte eben nicht so rasch vergessen werden.
Fazit: Uneingeschränkte Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.11.2022
Der Traum beginnt / Die Wintergarten-Saga Bd.1
Roth, Charlotte

Der Traum beginnt / Die Wintergarten-Saga Bd.1


weniger gut

Charlotte Roths aktuellster im Droemer Knaur Verlag veröffentlichter Roman "Die Wintergarten-Frauen - Der Traum beginnt" ist der Auftakt zu einer im Berlin der "Golden Twenties" spielenden Trilogie um drei Freundinnen. Im ersten Band steht die junge Nina von Veltheim im Mittelpunkt des Geschehens, leider eine für meinen Geschmack wesentlich zu ich-bezogene Protagonistin, mit der ich bis zum Schluss nicht recht warm werden konnte. Sie zeigt zwar Leidenschaft und Engagement, auch Mitgefühl, stellt aber das Ziel, alles allein zu schaffen, über alles andere, will keine Hilfe annehmen. Ihr Traum ist es, auf der Bühne, in Film, Theater oder Varieté bis ganz nach oben zu kommen. Nina dabei zu begleiten ist, da man als Leser*in ja nicht persönlich in Mitleidenschaft gezogen wird, trotz allem recht interessant, allerdings kommt es doch hin und wieder zu störenden Längen.
Dieser Roman beginnt mit einem Conférencière-artig aufgezogenem Vorwort der Autorin und endet mit einem umfangreichen Glossar.
Das Cover passt in die damalige Zeit, auch die Innenklappen sind ansprechend gestaltet. Der Klappentext hingegen ist mit dunkelgrau auf schwarz nicht einfach zu entziffern.
Fazit: Keine Zeitverschwendung, aber ich hatte mir bei der grundsätzlich interessanten Handlung vor ebensolchem historischen Hintergrund doch etwas mehr versprochen.

Bewertung vom 01.11.2022
Ihr könnt doch noch nicht satt sein!
Bergmann, Renate

Ihr könnt doch noch nicht satt sein!


sehr gut

Die Lektüre der 15 Seiten umfassenden Leseprobe von Renate Bergmanns alias Torsten Rohdes im List-Verlag erschienenen neuestem Buch "Ihr könnt doch noch nicht satt sein! - Die Online-Omi tischt auf" ließ mich aus verschiedenen Gründen ein wenig gespalten zurück, aber insgesamt gesehen gefiel mir das komplette Werk nun doch wieder ähnlich gut wie die mir bisher bekannten anderen aus dieser Reihe. Tatsächlich gab es nicht nicht viele "Aha-Erlebnisse" bei den Rezepten, allerdings ist das bei Omas gesammelten Rezepten ja auch nicht unbedingt sehr verwunderlich. Oma Bergmanns große Klappe erheiterte mich erwartungsgemäß, aber ich fand manche "Gags" dann doch ein wenig übertrieben. Beispielsweise wenn sie "vegetarisch" mit "Vogel-Vau" schreibt, warum dann bitte vegan auf einmal vorn mit "W"? Der Buchtitel könnte meiner eigenen Omi abgelauscht worden sein. Auch das Cover passt, gefällt und besitzt Wiedererkennungswert.