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Benutzername: 
Glüxklaus
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Franken

Bewertungen

Insgesamt 576 Bewertungen
Bewertung vom 13.10.2022
Gangsta-Oma schlägt wieder zu! / Gangsta-Oma Bd.2
Walliams, David

Gangsta-Oma schlägt wieder zu! / Gangsta-Oma Bd.2


ausgezeichnet

Herrlich überdrehter, irrwitziger Gangsterspaß der englischen Art

Mit seiner Gangsta-Oma, die als berühmt-berüchtigte Schwarze Katze heimlich große Juwelenraube organisierte und ausführte, hat Ben die aufregendste Nacht seines Lebens erlebt. Doch nun ist seine Oma leider gestorben. Umso mysteriöser ist es jetzt, dass es zu neuen Diebstählen weltbekannter und wertvoller Schätze kommt, die sehr an die Coups der Schwarzen Katze erinnern. Ben möchte unbedingt herausfinden, wer hinter den Diebstählen steckt. Nebenbei muss er noch Mr. Parker und die Mitglieder seines Nachbarschutzprojektes und seine tanzverrückte Mutter, die Ben partout zum Tanzstar machen möchte, auf Abstand halten. Ben findet bei seinen Nachforschungen etwas schier Unglaubliches heraus und ist erneut auf geheimer, verrückter, illegaler und hochspannender Mission im nächtlichen London unterwegs.

David Walliams schreibt auf seine ganz eigene, unnachahmlich witzige Art. Königlich komisch beispielsweise, wenn die Queen konsequent von sich allein in der ersten Person Plural spricht. David Walliams Schreibstil ist klar, flüssig und gut verständlich. Illustrator Tony Ross hat zur Geschichte perfekt passende, humorvolle Bilder gezeichnet. Besonders unterhaltsam sind immer wieder die genauen, treffenden Personenbeschreibungen oder amüsanten Aufzählungen und die entsprechenden prägnanten Zeichnungen dazu. Das Cover mit dunkelgekleideter Gangsta-Oma, Ben und schwarzer Katze ist dem des Vorgängers sehr ähnlich und auf den ersten Blick als Fortsetzung der Gangsta Oma zu erkennen. Auch diesmal gibt es als (Running-)Gag - wie so oft bei David Walliams-Büchern- auf dem Schutzumschlag ein Gratisbild zum Ausschneiden, eine schwarze Katze.
Das Buch richtet sich an Kinder ab neun Jahren, zum Vorlesen ist es auch schon für jüngere Kinder geeignet.

Ben hat es mit seinen tanzshowsüchtigen Eltern, die wenig Verständnis für seine Klempnerleidenschaft haben, nicht leicht. Noch immer trauert er um seine geliebte Oma. Er ist ein sympathischer, netter, aufgeweckter und liebenswerter Junge, der wahnwitzige, unglaubliche Abenteuer wie magisch anzuziehen scheint.
Bens Freund Kioskbesitzer Raj mit seinen irrsinnigen Rabattaktionen und fragwürdigen Warenangeboten sorgt dabei immer wieder für skurril-schräge Momente und viel Situationskomik.
Vor Mister Parker, der mit Übereifer, ja Besessenheit, Kriminelle jagt, müssen die Freunde sich in Acht nehmen. Er ist einfach überall und macht den beiden das Leben permanent schwer.
Diesmal bekommen Raj und Ben eine sehr unerwartete, aber höchst amüsante Gesellschaft. Eine herrlich schräge Figurenkonstellation mit vielen alten Bekannten aus dem ersten Buch hat David Walliams hier geschaffen.

Wer steckt wirklich hinter den Diebstählen?
Bei der Aufklärung des Falls, erlebt Ben ein irre komisches, dramatisches, wahnwitziges Abenteuer, verbringt in London eine unvergessliche Nacht. David Walliams ist mit „Gangsta Oma schlägt wieder zu!“ eine genial-verrückte, völlig überdrehte Fortsetzung gelungen, die dem Original in nichts nach steht. Ein originelles, phantasievolles, absolut unterhaltsames Gagfeuerwerk. Ein Gute-Laune-Buch mit Spaßgarantie für Fans des speziellen trockenen britischen Humors und alle, die einfach gern lachen.

Bewertung vom 05.10.2022
Der Angriff / Keeper of the Lost Cities Bd.7
Messenger, Shannon

Der Angriff / Keeper of the Lost Cities Bd.7


gut

Die Neverseen schlagen zurück - spannende Fortsetzung mit fulminantem Beginn und Knallerfinale

„Aber… ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir alle über unsere Grenzen hinausgehen und sehen, wie weit wir damit kommen. Vielleicht stellt es sich am Ende sogar als unser größter Vorteil heraus.“

Nachdem sich die Neverseen immer gefährlicher und bedrohlicher zeigen und Sophie und Fitz bei einer Attacke der Organisation schwer verletzt werden, müssen die beiden daran arbeiten, sich besser verteidigen und angreifen zu können. Doch zunächst brauchen sie bis zu ihrer vollständigen Genesung viel Geduld. Die beiden Freunde verbringen dabei sehr viel gemeinsame Zeit und sprechen oft und intensiv miteinander. Fitz hat Probleme im Umgang mit seinem Bruder Alvar, der die Familie und den Hohen Rat verraten hat und nun sein Gedächtnis verloren hat. Kaum geht es Sophie und Fitz besser, wartet auch schon die nächste Hiobsbotschaft. Alicorn Silveny, die Nachwuchs erwartet, geht es nicht gut, sie braucht dringend Hilfe. Außerdem müssen die Elfen sich auf den nächsten Angriff der Neverseen vorbereiten und der droht sehr schlimm auszufallen…..

Shannon Messenger schreibt klar und flüssig. Sie erweitert ihren Wortschatz immer wieder um neue Begriffen, die es nur in der Welt der Elfen gibt, z.B. Ausdrücke wie „Kognaten“ oder „Schattenflux“. Die Welt der Elfen ist insgesamt recht komplex und nicht einfach zu verstehen. Die Reihe richtet sich an leseausdauernde Kinder ab zwölf Jahren.

Auch diesmal wird die ohnehin schon große Personengruppe erneut um weitere Charaktere (u.a. aus Fitzs Familie) erweitert. Die Hauptcharaktere gewinnen mit jedem Band dabei immer mehr an Tiefe, Fitz wirkt beispielsweise nicht mehr so glatt und sorglos wie bisher, hat er doch große Schwierigkeiten, sich mit Alvars Betrug abzufinden und muss sich mit für ihn bisher unbekannten Gefühlen auseinandersetzen. Die Beziehungen der Figuren, vor allem eine ganz spezielle, entwickeln und verändern sich, was mir gut gefällt. Mit den Mitgliedern der Neverseen agieren unberechenbare, bösartige Personen, Fieslinge wie aus dem Bilderbuch, die für jede Überraschung gut sind.

Was haben die Neverseen vor? Und was ist mit Silveny los? Sophie hat auch im neuesten Band wieder mit einigen Herausforderungen zu kämpfen.
Der siebte Band der Reihe „Der Angriff“ beginnt und endet mit einem fulminanten Knall, dazwischen zieht sich die Handlung leider etwas dahin. Sophies und Fitz Genesung verläuft insgesamt doch sehr ruhig, ich hätte mir auch im Mittelteil einen etwas größeren Spannungsbogen gewünscht. Zwar sorgen die verschiedenen Charaktere, vor allem die vielen sehr unterschiedlichen Leibwächter für Unterhaltung und auch für reichlich komische Momente, die Gefühle der Hauptfiguren für einige Verwirrungen, aber die Handlung hätte durchaus durchgehend etwas packender sein können. Dranbleiben lohnt sich dennoch auf alle Fälle. Die Autorin überrascht einmal mehr mit einem unglaublichen Finale. Der letzte Satz hat es in sich und macht es absolut unmöglich, nicht weiterzulesen. Wer extreme Cliffhanger, phantastische, komplexe Welten, Action und auch Liebesgeschichten mag, liegt mit dieser Reihe absolut richtig.

Bewertung vom 05.10.2022
Die versteckte Apotheke
Penner, Sarah

Die versteckte Apotheke


gut

Solide, gute Unterhaltung, aber kein Highlight

Im London des 18. Jahrhunderts lernt das Mädchen Eliza die Apothekerin Nella kennen, die auf illegale Weise unterdrückten Frauen hilft. Eliza möchte Nella bei ihrer Arbeit unterstützen, doch ihr Tun darf auf keinen Fall an die Öffentlichkeit dringen….
In der Gegenwart findet Caroline, die in London ihren Urlaub verbringt, Hinweise, die sie zu Nellas Geschichte führen. Was geschah damals wirklich?

Sarah Penner schreibt unkompliziert, leicht verständlich und flüssig aus zwei Perspektiven, der von Nella in der Vergangenheit und der Carolines in der Gegenwart. Das Leben der beiden Protagonistinnen wird dabei immer gründlicher beleuchtet. Caroline recherchiert zudem zu Nellas Vergangenheit. Am Ende ergibt sich eine Verbindung der beiden Frauen und ein schlüssiges Gesamtbild.

Caroline hat gerade herausgefunden, dass ihr Mann sie betrügt. Sie ist enttäuscht, sucht in London Ruhe. Doch als sie ein kleines mysteriöses Fläschchen in der Themse findet, ist ihre Neugier geweckt, schließlich hat sie Geschichte studiert, arbeitet aber nunmehr in einer anderen Branche. Sie beginnt mit Nachforschungen und macht sich dabei auch Gedanken über ihre eigene Situation.
Nella setzt sich für schwache Frauen ein und begibt sich dabei selbst in große Gefahr. Sie führte in der Vergangenheit ebenfalls eine unglückliche Beziehung, eine Parallele zu Caroline.
Beide Frauen werden nachvollziehbar dargestellt, sie erreichten mich aber nicht richtig, blieben mir fremd. Zu der jungen Eliza, die sofort von Nella fasziniert ist, konnte ich eher einen Bezug finden.

Erstaunlich und ziemlich spannend, was sich im London des 18. Jahrhunderts hinter verschlossenen, geheimen Türen abspielt. Nellas Geschichte wird über weite Strecken ziemlich packend erzählt, Carolines hingegen ist nicht ganz so fesselnd und außergewöhnlich. Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, die Geschichte entwickelte sich für mich aber nicht ganz so spektakulär und spannend wie erwartet. Solide und stellenweise durchaus kurzweilig, aber kein herausragendes Lese-Highlight.

Bewertung vom 29.09.2022
Alles über den Straßenverkehr / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.50
Erne, Andrea

Alles über den Straßenverkehr / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.50


sehr gut

Wichtiges Basiswissen informativ und interessant vermittelt

Gerade zum Schulanfang ist er immer wieder ein wichtiges und aktuelles Thema: Der Straßenverkehr. In „Alles über den Straßenverkehr“ lernen kleine Leserinnen und Leser grundlegend alles, was im Straßenverkehr für sie wichtig ist: „Was passiert im Straßenverkehr?“, „Wieso sind Verkehrsregeln wichtig?“, „Wer benutzt den Gehweg?“, „Worauf passen Fußgänger auf?“, „Wo kommst du sicher über die Straße?“, „Wie benutzt du Bus und Bahn?“, „Was musst du vor und während der Fahrt beachten?“, „Wie fahren Kinder sicher im Auto ist?“, „Wie fahren Kinder auf dem Fahrrad mit?“, „Was brauchst du zum Radfahren?“, „Was müssen Fahrradfahrer beachten?“, „Wo musst du besonders gut aufpassen?“, „Welche Straßen sind zum Spielen da?“ und „Warum brauchen wir Verkehrszeichen?“. Auf der vorletzten Seite findet sich ein Spiel mit Wissensfragen unter dem Motto „Wer kommt sicher ans Ziel?“.

Die Sachtexte auf jeder Seite sind klar, flüssig und gut verständlich formuliert. Auf den prallgefüllten Seiten finden sich große und kleine, motivierende Verwandel- und Entdeckerklappen, die Hände „lesen“ hier also auf jeder Seite mit. Die Seiten sind vielfältig und reichlich illustriert, die Farben wirken dabei allerdings teilweise etwas blass, die Gesichtsausdrücke der Personen auf den Bildern sehen manchmal recht lieblos und „grob“ aus. Zwei gezeichnete Ampelfiguren kommentieren das abgebildete Geschehen unterhaltsam in Sprechblasen und sprechen dabei direkt die Leserschaft an. Auf jeder Seite werden im Zusammenhang unterschiedliche bestimmte Verkehrszeichen eingeführt. Das Buch richtet sich an Kinder ab vier Jahren.

„Alles über den Straßenverkehr“ vermittelt auf motivierende und anregende Art alles, was Kinder zum Thema wissen müssen. Erneut ein solides, informatives Buch aus der Reihe. Besonders das auf der vorletzten Seite abgedruckte Spiel, das das erworbene Wissen spielerisch überprüft, gefällt mir. Trotzdem ich die Illustrationen nicht hundertprozentig gelungen finde, kann ich das Buch allen Kindergarten-, Vorschul- und Schulkindern nur empfehlen. Kinder sind täglich den Gefahren des Straßenverkehrs ausgesetzt, dieses Buch bereitet sie optimal darauf vor.

Bewertung vom 26.09.2022
Die Flut / Keeper of the Lost Cities Bd.6
Messenger, Shannon

Die Flut / Keeper of the Lost Cities Bd.6


sehr gut

Menschen in der Elfenwelt - dramatische Fortsetzung der Fantasy-Jugendbuchreihe

„Und nun bist Du hier, an diesem Wendepunkt der Geschichte, und stellst dich unseren Feinden und ihren unvorstellbar bösen Machenschaften entgegen. Niemand erwartet von dir, dass du alle Probleme löst. Und wir erwarten ganz sicher auch nicht, dass du diesen Kampf alleine austrägst. Aber ich persönlich bin schon ungeheuer gespannt darauf mitzuerleben, was du mit den Talenten, die wir dir mit auf den Weg gegeben haben, noch alles vollbringen wirst, wenn die Zeit dafür erst einmal reif ist.“

Sophie macht sich große Sorgen um ihre menschlichen Eltern. Sie wurden von den Neverseen entführt, während Sophies Schwester Amy sich derzeit in der Elfenwelt in Sicherheit befindet. Sophie und ihre Freunde tun alles, um Sophies Eltern und den mysteriösen Ort Nightfall, wo sie vermutlich gefangen gehalten werden, zu finden. Dazu sind sie auf die Hilfe von Keefes Mutter Lady Gisela angewiesen, doch die verfolgt bekanntermaßen ganz andere Pläne als Sophie und Black Swan….

Shannon Messenger schreibt kindgemäß und flüssig in der dritten Person Vergangenheit. Für Neulinge werden nicht alle Begriffe und Formulierungen sofort verständlich sein, da sie typische Eigenheiten aus der Elfenwelt abbilden wie beispielsweise Fähigkeiten, die nur in der Elfenwelt existieren. Anhand des charakteristischen, für mich leicht kitschigen Covers ist das Buch sofort als Teil der Reihe zu erkennen. Das Buch richtet sich an Leserinnen und Leser ab elf, zwölf Jahren.

Selbstverständlich sind die Charaktere hier sehr ungewöhnlich, schließlich geht es um Elfen. Sophie als Hauptfigur hat zahlreiche überraschende Talente. Dennoch ist sie nach wie vor oft unsicher, hat Probleme, ihre Fähigkeiten einzuschätzen, da sie erst seit kurzem in der Elfenwelt lebt. Diesmal macht sich Sophie große Sorgen um ihre Eltern. Dass ihre menschliche Schwester Amy bei den Elfen untergekommen ist, ist für Sophie eine positive Entwicklung. Amy vertraut sie, mit ihr teilt sie vieles, Amy ist Sophie in vieler Hinsicht eine Stütze, auch wenn sie erst elf Jahre alt ist. Mit Keefe, Fitz, Biana und Dex hat Sophie viele Freunde zu ihrer Unterstützung, die alle ganz unterschiedlich ticken. Immer öfter spielen die Gefühle unter den Freunden verrückt, auch vor Elfen macht die Pubertät nicht halt. Diesmal bekommt die Figurentruppe Zuwachs durch eine ganz besondere, herrlich schlagfertig und ausgesprochene witzige und unterhaltsame Prinzessin der speziellen Art.

Werden Sophies Eltern gerettet werden? Natürlich gibt es wieder einen extrem packenden Cliffhanger und vorher entwickelt sich die Handlung gewohnt abenteuerlich, dramatisch und hochspannend, beispielsweise erwartet die Leserinnen und Leser ein ungleicher Zweikampf. Im Gespräch mit den nicht-elfischen Leibwächtern kommt es immer wieder zu skurril-schrägen Situationen, die die Dramatik oft auf sehr amüsante Art auflockern. Und auch diesmal wartet die Autorin wieder mit einigen unerwarteten, unglaublichen Enthüllungen auf. Wer Spannung, Überraschung, Dramatik, Fantasy, Witz und durchaus auch ein bisschen Teenagerromantik mag, liegt mit dieser Reihe richtig. Eine unterhaltsame Serie, die einen nicht loslässt, wenn man erst einmal zu lesen angefangen hat.

Bewertung vom 26.09.2022
Wie pflanze ich ein Einhorn? / SAMi Bd.22
Morrisroe, Rachel

Wie pflanze ich ein Einhorn? / SAMi Bd.22


sehr gut

Nette, kleine Geschichte mit wunderschönen Bildern

Sally und ihre Oma verbringen viel Zeit in Omas tollem Garten. Für Oma möchte Sally ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk finden, schließlich wird man nur einmal im Leben 88 Jahre alt. Im Pottifers magischem Pflanzenladen entdeckt Sally genau das Richtige: Ein Samenpäckchen mit Einhornsamen. Mr. Pottifer warnt Sally, dass die Samen sehr wählerisch seien, doch Sally lässt sich nicht beirren. Sie möchte Oma so gerne ein Einhorn als Haustier schenken. Ob es klappt?

Rachel Morrisroes Geschichte wird in sehr schlichten, klaren Sätzen erzählt. Auch kleinere Kinder werden die einfache Satzkonstruktionen ohne Schwierigkeiten erfassen. Wörtliche Rede gestalten den Text kindgemäß und lebendig. Steven Lentons hat bunte, niedliche, liebevolle , sehr ansprechende und ganz zauberhafte Bilder zur Geschichte gezeichnet, in die sich die Leserinnen und Leser sicher sofort vertiefen und verlieren werden.
Sprecherin Anna Ewelina liest die Geschichte deutlich, gut betont und motivierend vor. Im Hintergrund sind zusätzlich leise, inhaltlich passende Geräusche und unaufdringliche, angenehme Musik zu hören. Die Geschichte richtet sich an Kinder ab drei Jahren.

Sally ist ein sehr eifriges, umtriebiges Mädchen, das seine Oma sehr gerne hat. Kein Wunder: Oma ist ja auch die tollste Oma der Welt. Die beiden Hauptfiguren sind nett und sympathisch und sehen auch so aus. Die Kinder werden sie sicher gerne mögen und ihr Abenteuer mit Freude verfolgen.
Die magischen Pflanzen und natürlich der Inhaber des Pflanzenladens sind ganz besondere, ungewöhnliche, magische Figuren.

Ob Sally wirklich ein Einhorn pflanzen kann? Sie erlebt ein buntes, spannendes, phantastisches Abenteuer mit Zauberei und Humor. Manchmal geht etwas schief, manchmal ist ein Unglück plötzlich Glück und manchmal kommt der Zufall zur Hilfe und Pläne werden spontan optimiert. Das Ende der Geschichte hat mich im Detail nicht hundertprozentig überzeugt, dafür aber die äußere Gestaltung um so mehr. Ich kann die warmherzige, süße Geschichte allen kleinen Magiefans gerne empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.09.2022
#buch4you: Dein Mädchenbuch: Sei kreativ
Busch, Nikki

#buch4you: Dein Mädchenbuch: Sei kreativ


sehr gut

Prallgefülltes, motivierendes, buntes Wundertütenkreativbuch mit vielen Ideen, Anregungen und Rätseln zum Sofort-Loslegen

Wer wünscht sich nicht mehr „Konfetti im Alltag“?
Nikki Buschs „Dein Mädchen Buch“ liefert 150 Ideen und Tipps für mehr Farbe und Spaß im Leben: Projektlisten, Origami, Schritt- für- Schritt- Zeichenanleitungen, Matherätsel, Top- und Floplisten, Bastelanleitungen, Anhänger zum Ausschneiden, Buchstaben- und Worträtsel, Faltschachteln, Ausmalbilder, Schnipselkunst, Geschenkideen und und und. Im letzten Teil finden sich noch bunt bedruckte Bastelpapiere zum Herausschneiden.
So vielseitig wie das Buch selbst, ist auch das bunte, abwechslungsreich gestaltete Cover. Schon der Titel ist in drei verschiedenen Schriftarten geschrieben. Außerdem sind darauf ganz verschiedene Projekte abgebildet, z.B. Bücher, Blüten oder benötigte Materialien. Es ist auf Anhieb zu erkennen: In diesem Buch stecken allerhand Überraschungen drin.

Für viele Projekte braucht man - von Kleber, Schere und Stift abgesehen - kein zusätzliches Material, für andere benötigt man weitere Dinge.
Beim Durchblättern wirkt das Buch auf den ersten Blick wie ein ziemlich ungeordnetes Sammelsurium, frei nach dem Motto „Kreative Leute haben keine Unordnung. Sie haben nur überall Ideen rumliegen“. Das Buch macht trotz der nicht eindeutig zu erkennenden Gliederung große Lust, einfach loszulegen, was auch sofort möglich ist. Die vielen Ideen regen an, direkt kreativ zu werden. Da ist für jede Jahreszeit, für jeden Anlass eine passende Idee dabei.
Manches wird direkt „im Buch“ selbst gebastelt, manches wird „unabhängig“ vom Buch hergestellt.
Für alle, die es strukturierter und übersichtlicher brauchen, ist hinten im Buch ein Inhaltsverzeichnis aufgeführt. Dort sind die Projekte in Kategorien eingeteilt. Da man auch im Buch basteln kann, das Buch selbst gestalten kann oder Sachen im Buch sammelt, hat das Buch einen Gummi zum Verschließen. Das Buch kann sich bald zum eigenen individuellen „Schatz“ entwickeln, denn jede Leserin hat sicher eigene Gestaltungsideen und Vorstellungen.
Für bastelbegeisterte, kreative Mädchen von acht bis zwölf Jahren ist „Dein Mädchen-Buch“ ein ideales Geschenk. Mit diesem Buch kommt im Kinderzimmer garantiert keine Langeweile auf.

Bewertung vom 10.09.2022
Dian Fossey - Die Forscherin / Mutige Frauen, die Geschichte schrieben Bd.1
Leonard, Susanna

Dian Fossey - Die Forscherin / Mutige Frauen, die Geschichte schrieben Bd.1


sehr gut

Eine interessante Persönlichkeit voller Extreme und ihr bewegtes Leben

„Dian verharrte wie verzaubert. Gütiger Himmel, ist das schön, dachte sie. Der junge Träger hinter ihr schob sich halb über sie, um die Berggorillas ebenfalls sehen zu können, und Dian ließ es geschehen, überließ sich ganz und gar dem Zauber dieses unglaublichen Anblicks. Gütiger Gott, ich danke dir, dachte sie wieder und wieder, gütiger Gott, ich danke dir für diesen Moment.“

Dian Fossey wächst nach der Trennung ihrer Eltern bei Mutter und Stiefvater auf. Sie erfährt wenig Geborgenheit und Verständnis, hat aber schon als Kind großes Mitgefühl mit den Schwachen. Als Erwachsene arbeitet sie zunächst als Ergotherapeutin mit Kindern. Bei einer Afrikareise sieht Dian mit eigenen Augen wildlebende Berggorillas. Ein außergewöhnliches Erlebnis, das sie nicht loslässt. Sie träumt seitdem davon, den Gorillas nahezukommen und sie intensiv zu erforschen. Ihr Wunsch wird wahr, doch für ihr gefährliches Leben an der Seite der Gorillas muss einen hohen Preis zahlen.

Susanne Leonhard schreibt aus Dians Perspektive, meist in der dritten Person, Dians Kindheitserinnerungen werden allerdings in der Ich-Perspektive geschildert. Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt, so beginnt sie beispielsweise mit Dians letztem Tag und „springt“ dann immer wieder in den Zeiten hin und her. Die Erzählweise mag anfangs etwas verwirrend sein. Nach und nach ergibt sich so aber ein nachvollziehbares, komplexes Gesamtbild, ihre persönlichen Schlüsselerlebnisse fügen sich wie Puzzleteile in Dians Geschichte ein. Das Cover - Dian mit Kamera um den Hals, die von Gorillas im Hintergrund beobachtet wird - erinnert an das Filmplakat des Films „Gorillas Im Nebel“, der Dian Fosseys Leben zum Thema hat.

Dian ist eine herausfordernde, zwiespältige Persönlichkeit. Einerseits hat sie ein großes Herz, kämpft für Schwächere und gegen Ungerechtigkeit, riskiert ihr Leben, um Gorillas zu retten. Andererseits zeigt sie sich im Umgang mit anderen auch oft sperrig, verhält sich manchen Menschen gegenüber harsch, streng, ungeduldig und unerbittlich. Sie wirkt teilweise verletzlich und naiv, so nimmt sie manche Gefahren gar nicht wahr, gleichzeitig auch sehr selbstbewusst, bestimmt und dominant. Dians Freundin Rose sagt im Buch über Dian: „So viel Zielstrebigkeit, so viel Willenskraft und Zähigkeit hatte sie selten bei einem Menschen gespürt.“ Vor allem mit Männern hat Dian ihre Schwierigkeiten, ihre Beziehungen verlaufen kompliziert. Dians widersprüchliches Verhalten ist sicher auch auf ihre wenig liebevolle Kindheit zurückzuführen, erhielt sie doch nicht den Rückhalt und die Geborgenheit, die ein Kind braucht.

Auch wenn Dians Unberechenbarkeit, ihre Zwiespältigkeit mich befremdeten und ich mit Dians schwer einzuordnender Persönlichkeit meine Probleme hatte, hat mich die Lebensgeschichte dieser bemerkenswerten, beharrlichen Frau sehr beeindruckt. Ein Leben voller Leidenschaft, voller großer Pläne und Ziele, aber auch voller Gefahren, Schicksalsschläge und Leid. Susanna Leonhard zeichnet in „ Dian Fossey- Die Forscherin“ ein authentisches, nachvollziehbares Bild einer starken, aber tragischen und zerrissenen Persönlichkeit, geht dabei auf politische und gesellschaftliche Hintergründe ein. Hier geht es nicht um die berühmten Gorillas als Forschungsobjekte, sondern um die Forscherin selbst. Dians letzter Tag wird ausgesprochen atmosphärisch beschrieben, das drohende Unheil ist beim Lesen sofort zu spüren, zumal Dian auch auf ihr bisheriges Leben zurückblickt und resümiert.
Eine lesenswerte Romanbiographie über eine hochinteressante Frau, deren Leben und Tod bis heute Rätsel aufgeben.

Bewertung vom 31.08.2022
Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2
Abel, Susanne

Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2


sehr gut

Toms Familiengeschichte geht weiter - packend, bedrückend und dennoch optimistisch

„Die Schuld wird nicht weitervererbt.“ „Der einzige Weg für uns ist es, unser Leben als Schicksal anzunehmen, da wir die Vergangenheit nicht ändern können, und uns auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.“

Nach seinem Zusammenbruch und nachdem er von der tragischen Vergangenheit seiner Mutter Gretchen erfahren hat, läuft es jetzt rund für den Journalisten Tom Monderath. Die Beziehung zu Jenny entwickelt sich gut und Gretchen, die an Demenz erkrankt ist, wird von Nachbarin Helga zuverlässig betreut und fühlt sich wohl. Doch dann taucht der Holländer Henk auf und behauptet, Toms Halbbruder zu sein. Henk und Jenny beginnen, sich hinter Toms Rücken näher mit Toms verstorbenem Vater Konrad zu befassen: Konrad verliert früh seine Familie, wird als Soldat im Zweiten Weltkrieg eingezogen und gerät in amerikanische Gefangenschaft. Nach dem Krieg verliebt er sich in Gretchen, doch diese Liebe steht unter keinem guten Stern. In Konrads Familie gibt es ein dunkles Geheimnis, dem sich Konrad nicht entziehen kann. Auch Tom ist davon betroffen. Und plötzlich ist nichts mehr, wie es vorher war.

Susanne Abel schreibt leicht verständlich und flüssig. Sie erzählt abwechselnd von der Vergangenheit und Toms aktueller Situation. Zunächst konzentriert sie sich auf Konrads Schicksal, später schildert sie auch Toms Werdegang, seine Kindheit und seine Jugend. Am Ende ergibt sich das schlüssige Bild einer recht komplizierten Familienkonstellation.

Nachdem Tom in „Stay away from Gretchen“ von der Existenz seiner Halbschwester Marie erfährt, taucht nun auch noch Halbbruder Henk auf. Die Beschäftigung mit seiner Vergangenheit stürzt den sensiblen Tom erneut in eine Krise. Jenny versucht ihn zu unterstützen, doch ihre Neugier, selbst mehr herausfinden zu wollen und Tom dabei nicht einzuweihen, entwickelt sich bald zum Problem zwischen den beiden.
Vor allem Toms Vater Konrad steht anfangs im Fokus des Romans. Sein tragisches Schicksal, wie der frühe Verlust seiner gesamten Familie, geht einem beim Lesen sehr nahe. Konrad wird oft vom Leben mitgerissen, ohne dem etwas entgegensetzen zu können. Er hat selten die Möglichkeit, aktiv etwas zu ändern, muss sich fügen und kann dann nicht anders, als hilflos zusehen, wie anderen und ihm geschieht. Das prägt natürlich seine Persönlichkeit und seinen Umgang mit Tom. Diese Entwicklungen stellt die Autorin nachvollziehbar und realistisch dar.

Susanne Abel zeichnet das Bild einer nicht gerade glücklichen Familie. Sie erzählt packend, nimmt die Leser mit auf eine erschütternde Reise in die Vergangenheit. Dabei befasst sie sich mit Familie, Vergangenheit und Schuld, stellt die Schrecken und Verbrechen des Dritten Reichs, den späteren Umgang damit und deren weitreichende Auswirkung schonungslos dar. Wie weit beispielsweise Konrads Mutter geht, um ihren Sohn zu schützen, stimmt traurig und zeigt deutlich die Zerrissenheit, die die Menschen unter Hitler aushalten mussten.
Mich hat „Was ich nie gesagt habe“ gefesselt, eine dramatische, interessante oft bedrückende Geschichte, die mich sicher noch lange beschäftigen wird. Trotz aller Gräueltaten und Verletzungen muss das Leben aber weitergehen, steht nicht still, was auch Tom sehr wohl weiß.
Das Ende des Romans empfand ich als etwas zu kitschig und zuckrig, der durchaus komplexen, differenzierten Geschichte nicht ganz würdig.
Insgesamt dennoch ein über weite Strecken gelungener, interessanter und spannungsreicher Roman über den Umgang mit der Vergangenheit, unsere Geschichte und das, was eine Familie ausmacht und zusammenhält. Das Buch kann man auch unabhängig vom ersten Teil lesen, dennoch würde ich empfehlen, vorher den ersten Band zu lesen. Denn dieses Lesererlebnis sollte man sich nicht entgehen lassen.

Bewertung vom 31.08.2022
Der Märchenkönig
Vöhringer, Sabine

Der Märchenkönig


sehr gut

Wie starb der „Märchenkönig“? Kurzweiliger München-Regionalkrimi mit spannendem historischem Hintergrund

Eigentlich soll Hauptkommissar Tom Perlinger für seinen Bruder Max, der München seit dem Brand seines Gasthauses den Rücken gekehrt hat, die goldene Bürgermedaille entgegennehmen. Doch dann kommt ihm ein mysteriöser Fall dazwischen. Der exzentrische Kunstmäzen Louis Schönfeld, auch genannt der Märchenkönig, und sein Psychiater Siegmund Berg werden tot im Köglmühlbach nahe der Staatskanzlei aufgefunden. Es ist unklar, woran die beiden starben, denn an ihren Leichen finden sich keine Spuren von Gewalt. Die beiden Todesfälle erinnern verdächtig an das Ableben des echten Märchenkönigs Ludwig II.. Tom und sein Team beginnen zu ermitteln und sich in Schönfelds Umfeld genauer umzusehen. Währenddessen fühlt sich Toms Freundin Christl vernachlässigt und spielt mit dem Gedanken, auf ein brisantes Jobangebote einzugehen. Das dürfte Tom wiederum gar nicht gefallen….

Autorin Sabine Vöhringer schreibt angenehm unkompliziert, leicht und flüssig aus Toms oder Christls Sicht und der Perspektive weiterer Figuren. Das Titelbild, die Theatinerkirche vom Hofgarten aus gesehen, macht gleich deutlich, dass der Krimi in München spielt. Auf den Umschlaginnenseiten sind Pläne der Münchner Innenstadt abgedruckt, in der wichtige Schauplätze des Romans wie beispielsweise. die Leichenfundorte markiert sind.

Die Hauptfiguren werden hinten im Buch mit Kurzbeschreibung vorgestellt. Tom Perlinger ist Hauptkommissar mit Haut und Haar. Er ist manchmal etwas zu engagiert, so dass er seiner Freundin Christl nicht immer die Aufmerksamkeit angedeihen lässt, die sie braucht. Zudem hat die Beziehung der beiden schon bessere Zeiten gesehen, schließlich hat das Paar gerade seine Wohnung verloren und lebt übergangsweise in einem Hotel. Kommissarin Jessica Starke arbeitet partnerschaftlich und erfolgreich mit Tom zusammen, die beiden sind ein ziemlich gutes Team. Die sympathischen Berlinerin ist recht bodenständig, nah dran an den Leuten und hat oft den richtigen Riecher. Mit Korbinian Mayrhofer, der diesmal schwer verliebt ist, läuft die Kooperation nicht ganz so harmonisch ab. Die beiden Toten Louis von Schönfeld und Siegmund Berg und Schönfelds Familie geben den Ermittlern allerhand Rätsel auf. Und auch andere Personen im Umfeld wirken nicht ganz koscher.

Wie starben Schönfeld und sein Arzt? Und warum mussten sie sterben?
Die Ermittler stechen in ein Nest voller Intrigen, unterschiedlicher Interessen, Habgier und Ehrgeiz. Die auffälligen Parallelen zum Tod des berühmten Königs Ludwig machen den Fall besonders faszinierend und wecken garantiert die Neugier der Leser, sich näher mit der historischen Persönlichkeit Ludwig II. zu beschäftigen. Nebenbei kommen Münchenfans noch auf ihre Kosten, denn der Regionalkrimi fängt die besondere typische Atmosphäre der bayrischen Stadt treffend ein. Das Privatleben der Ermittler wird wiederholt thematisiert. Nicht nur die Kriminalfälle auch die Ermittler stehen im Mittelpunkt dieser Krimireihe. Mit ihnen musste ich einfach mitfiebern. „Der Märchenkönig“ bietet für mich alles, was ein guter Regionalkrimi braucht: Lokalkolorit, einen spannenden, nachvollziehbar konstruierten Fall und reizvolle Charaktere. Ein empfehlenswertes Buch für alle, die unterhaltsame Krimis und die bayrische Landeshauptstadt mögen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.