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lectrice

Bewertungen

Insgesamt 223 Bewertungen
Bewertung vom 23.03.2021
Alles, was wir wissen und was nicht

Alles, was wir wissen und was nicht


ausgezeichnet

Unterteilt in 8 große Kapitel (Universum, Die Erde, Materie, Leben, Menschen, Altertum und Mittelalter, Moderne Zeiten, Heute und Morgen) erhalten die Leserinnen und Leser hier wahrlich geballtes Wissen, in Kurzform, mit vielen Bildern, Grafiken, Tabellen, kurzen erklärenden Texten, ExpertInnen Kommentaren, farbigen Buchseiten sowie der Rubrik FAKTastisch, in der wir zum Beispiel erfahren, dass eine Nebelwolke in der Größe der Erde nur etwa soviel wie ein Sack Kartoffeln wiegen würde. Das ist ein guter Alltagsbezug und für Kinder und Erwachsene nachvollziehbar. Eine tolle Hilfe für Erwachsene, die unmöglich auf alle Kinderfragen antworten können, sich aber auch gerne selbst weiterbilden möchten. Ein Nachschlagewerk, aber auch eines, das man von vorne bis hinten oder durcheinander lesen kann und immer wieder hervorholen kann. Besonders gefallen haben uns zum Beispiel die Zeichnungen zu den griechischen Göttern, besonders erstaunt die Toilette aus purem Gold mit kugelsicherem Sitz - was es nicht alles gibt!

Bewertung vom 17.03.2021
Die Erfindung der Sprache
Baumheier, Anja

Die Erfindung der Sprache


ausgezeichnet

Anja Baumheier erzählt in ihrem neuen Buch die Geschichte einer besonderen Familie, eines besonderen Jungen. Immer abwechselnd Kapitel aus der Vergangenheit und der Gegenwart. Beginnend mit dem Kennenlernen der Großeltern; die Großmutter aus Böhmen zieht mit ihrem Mann nach Platteoog, eine kleine Insel in der Nordsee. Dort führen sie zusammen die Bäckerei und verbinden beide Backkulturen miteinander. Dann das Geschenk: sie bekommen doch noch eine Tochter, die sie über alles lieben. Eines Tages kommt Hubert nach Platteoog, um den Leuchtturm zu reparieren, er und Oda, die Tochter, bekommen einen Sohn, Adam, den Protagonisten des Buches. In der Gegenwart: Adam ist Doktor der Sprachwissenschaft, fixiert auf die Zahl 7 und er mag keine Reisen, auch nicht viele andere Menschen. Er leidet immer noch darunter, dass sein Vater eines Tages plötzlich verschwand. Doch dann gibt es eine Spur und er macht sich auf die Suche nach seinem Vater und wächst über sich hinaus. Ein ganz besonderes Buch über den Zusammenhalt, eine Suche, Freundschaft und Familie, Verlust, Gedichte von Rilke und vieles mehr. Ein Buch, auf das man sich einlassen sollte. Ich habe gerne meine Zeit mit Adam, seinen Koffer und seiner Leuchtreklame verbracht, bin gerne gemeinsam mit ihm Zola Hübner begegnet, einem Lisbeth-Salander-Verschnitt, die auch Adams Vater kannte, allerdings unter einem anderen Namen.
Wolfgang Bergers Vortrag hat das Buch für mich noch besser gemacht. Gekonnt trägt er auch die Passagen auf französisch vor, die Gedichtauszüge von Rilke und auch die Lieder singt er so, dass ich sofort einen Ohrwurm bekommen habe. Ganz wunderbar!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.03.2021
Hensslers schnelle Nummer Bd.1
Henssler, Steffen

Hensslers schnelle Nummer Bd.1


ausgezeichnet

Hensslers schnelle Nummer kannte ich ehrlich gesagt noch gar nicht, allerdings werde ich mir nun sicherlich auch einige der Youtube-Videos anschauen. Hinten im Buch gibt es einen Verweis auf youtube, facebook und instagram sowie die website, wo man weitere Rezepte und Anregungen bekommen kann, sowie auch den Verweis auf einen Shop, in dem man viele der Zutaten kaufen kann, die man vielleicht nicht sofort im Supermarkt um die Ecke findet. Man muss sich schon ein wenig eindecken mit Saucen, Ölen und Co, aber wenn man einmal einen Grundstock hat, dann kann man viel variieren. Die Rezepte sind alle mit einem schönen Foto versehen und alle nach demselben Schema aufgebaut, so dass man auf einen Blick sieht, wie viele Zutaten man kaufen muss (unter "außerdem" sind noch Öl, Gewürze,... aufgeführt) - schematisch in einem Einkaufskorb. Dann gibt es noch eine Uhr mit einer Zeitangabe (ich habe etwas länger gebraucht, aber mit der Zeit kommt die Übung). Außerdem gibt es bei einigen Rezepten noch Tipps für ein schmackhafteres Ergebnis oder eine Variation. Die grobe Einteilung besteht aus Rezepten zu Kartoffeln, Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch, Gemüse, Pasta, Salate, Für Zwischendurch und Desserts. Vegetarische Gerichte sind extra gekennzeichnet. Guten Appetit!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.03.2021
Edition Piepmatz: Seif dich ein, sagt das Schwein
Grimm, Sandra

Edition Piepmatz: Seif dich ein, sagt das Schwein


sehr gut

Dieses süße, feste Pappbilderbuch ist wunderbar für die Kleinsten ab circa einem Jahr geeignet. Die Größe ist ideal für die Kinderhände und das ganze Büchlein ist schön robust mit den festen Pappseiten. Auf jeder Seite gibt es einen neuen Hygienetipp mit anderen Tieren und der Spruch ist immer sehr kurz, also gut angepasst an die Altersstufe. So gibt der Bär mit "Hin und Her, sagt der Bär" Tipps zum Zähneputzen. Auf der rechten Seite sieht man einen erwachsenen Bär und einen kleinen Bär, die mit einem Ast die Zähne putzen. Auf einer anderen Seite steht: "Jetzt der Kamm, sagt das Lamm." Die Seite ist symbolisch mit kleinen Kämmen unterlegt und auf der rechten Seite sieht man - in Anlehnung an die anderen Seiten - ein erwachsenes Schaf mit einem Lamm, dem das Fell gebürstet wird. Jede Seite hat einen andersfarbigen Hintergrund, was das Buch zusätzlich aufpeppt. Ein schönes Buch für die Kleinen.

Bewertung vom 02.03.2021
Das Flüstern der Bienen
Segovia, Sofía

Das Flüstern der Bienen


sehr gut

Je mehr Bücher erschienen sind, desto schwieriger wird es, sich von der Menge abzuheben und etwas Besonderes zu erschaffen, doch meiner Meinung nach ist dies Sofia Segovia mit "Das Flüstern der Bienen" gelungen. Ich fand ja schon den Titel so interessant und auch das Cover erweckt Neugierde. Die Handlung spielt im Mexiko zu Beginn des vorhergehenden Jahrhunderts. Familie Morales entdeckt inmitten eines Bienenschwarms einen neugeborenen Jungen und nimmt ihn mit sich nach Hause. Der Junge ist durch eine tiefe Gaumenspalte entstellt. Francisco und Beatriz Morales nehmen sich des kleinen Simonopios an. Eine große Erzählkunst begegnet uns hier und die Geschichte mäandert immer mal wieder, ist anekdotenhaft. Die Spanische Grippe, die zu der Zeit grassierte, nimmt auch viel Raum ein. Ein Buch, das man nicht einfach so zusammenfassen kann, sondern auf das man sich einlassen sollte.

Bewertung vom 25.02.2021
Man sollte öfter mal ausmisten
Bittl, Monika

Man sollte öfter mal ausmisten


gut

Familiengeschichten

Familie Schweighöfer, bestehend aus Franziska und Bastian sowie den Kindern Emma und Vincent sowie Oma Mathilde geben uns hier Einblicke in ihr Leben. Ach ja, der bereits verstorbene Opa Gottlieb gibt auch noch seinen Senf dazu. Erzählt wird immer abwechselnd aus diesen Perspektiven und so erkennt man schnell die große Kluft zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung. Hier fühlt sich einfach jeder missverstanden und nicht genügend geachtet. Franziska trifft zufällig ihre Jugendliebe wieder und merkt da, wie sehr Basti sie übersieht, Bastian hadert mit sich und seinem Job, Vincent will endlich mit dem Kiffen aufhören und muss sich dringend um die Anmeldung zur FOS kümmern. Emma hat es satt, dass ihre Eltern alles von ihrer Beziehung zu Leo mitbekommen und der vermutlich bald gar nicht mehr kommt. Darum beschließt sie, auszuziehen; das hat Vincent ja auch gemacht. Aber für die Wohnung muss sie neben dem Medizinstudium noch jobben. Auch Vincent ist gerade ausgezogen und so decken sich die beiden bei Oma Mathilde mit allerlei Haushaltsgegenständen ein, die die seit Jahren gehortet hat. Die Oma gibt vor, kränker zu sein, als sie ist, damit Franziska und Bastian sich ja nicht scheiden lassen. Das Thema "Ausmisten" steht für mich gar nicht so sehr im Mittelpunkt der Geschichte, dafür geht es ab ungefähr der Hälfte (ein wenig später) sehr viel um das Leben im Lockdown und um Corona. Irgendwie bin ich mit den Personen nicht so recht warm geworden, die Ansätze waren gut, doch das reichte einfach nicht. Schade. Lediglich Sandra Voss hat mir als Sprecherin wieder einmal gut gefallen.

Bewertung vom 24.02.2021
Hard Land
Wells, Benedict

Hard Land


ausgezeichnet

Grady, Missouri, Sommer 1985. In dieser Kleinstadt wächst Sam auf und dieser Sommer wird anders, als alle andere. Erfolgreich wehrt er sich dagegen, zu seinen Cousins nach Kansas geschickt zu werden, die ihn eh nur piesacken würden. Da jobbt er lieber im Metropolis, dem Kino der Stadt, das allerdings am Ende des Jahres schließen wird. Aber er braucht Ablenkung, denn seine Mutter ist an Krebs erkrankt und es gibt nur eine 30%ige Überlebenschance, aber hey, seine Mutter ist eine Kämpferin. Sam ist ein schüchterner Einzelgänger, der von Panikattacken befallen wird und sich vor ganz vielen Dingen ängstigt. Doch in diesem Sommer wächst er über sich hinaus. Er lernt Kirstie, Cameron und Brandon kennen, die am Ende des Sommers auf College gehen und noch möglichst viel Zeit im Kino verbringen. Ganz langsam freundet sich Sam mit ihnen an und verliebt sich in Kirstie. Benedict Wells hat einen wunderbaren Schreibstil und seine Geschichten sind fantastisch. Gerade aufgrund der oftmals beschriebenen alltäglichen Ereignisse. Hier fühlt man sich in die 80er Jahre und in die Jugend zurück versetzt. Hard Land ist der Titel einer Gedichtsammlung eines ehemaligen Bewohners und die Verknüpfung mit dieser Anthologie nimmt immer mehr, ganz sachte, Raum ein. Ein Highlight für mich.

Bewertung vom 23.02.2021
Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt)
Connor, Leslie

Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt)


ausgezeichnet

Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt) hat mich auf voller Linie überrannt und mich in ein emotionales Gefühlschaos geschickt. Bei diesem Buch ist es unabdingbar, die Taschentücher bereit zu halten. Und es ist sicherlich nicht für jede/jeden Zehnjährige/n schon etwas. Aber auf jeden Fall besteht - meiner Ansicht nach - im Anschluss an die Lektüre Gesprächsbedarf. Dennoch empfehle ich dieses Buch aus vollstem Herzen. Mason Buttle ist ein ganz besonderer Protagonist und kleiner Held. Aber er hat es nun wirklich nicht leicht, denn mit seinen zwölf Jahren - welch ein schwieriges Alter - ist er übergewichtig, größer als seine Alterskameraden und er leidet auch noch unter Legasthenie. Erzählt wird die Geschichte aus seiner Sicht, in meist kurzen und einfachen Sätzen und so bekommt man noch einen besseren Eindruck von seinem Charakter. Er hat keine Freunde, bis er sich mit Calvin anfreundet, ein Junge, der gemobbt wird. Gemeinsam erschaffen sie sich einen Rückzugsort. Eine wunderbare Geschichte und ein toller Schreibstil.

Bewertung vom 22.02.2021
Das Windsor-Komplott (MP3-Download)
Bennett, S J

Das Windsor-Komplott (MP3-Download)


gut

Dieses Buch hörte sich vom Klappentext her einfach königlich an und ich habe mich auf einen neuen, tollen, abwechslungsreichen und innovativen cosy crime aus Great Britain gefreut. Die Queen als Ermittlerin. Warum nicht? Auf einem Ball in Schloss Windsor kommt es zur Ermordung des jungen russischen Pianisten - welch ein Skandal! Vor allem auch noch eine Ermordung - und so pikant. Die wahren Hintergründe müssen auf jeden Fall verschleiert werden. Die Queen hat eine heimliche Passion und so muss auch ihre neue persönliche Assistentin Rozie ran - obwohl diese gerade erst von einer Reise aus Lagos zurück gekehrt ist. Nun ja, die Queen ermittelt nicht selbst, sie zieht Rückschlüsse und lässt ermitteln. Und dazwischen fällt unter Anderem ihr 90. Geburtstag und der Besuch der Obamas. Ich bin nicht so bewandert im britischen Königshaus und fand so einige Nebengeschichten zu unbedeutend und ablenkend von der Hauptgeschichte. Hier ist definitiv noch Luft nach oben möglich - und ich hoffe, das zeigt sich dann in einem weiteren Fall. Sandra Voss trägt das Hörbuch gut vor mit ihrer angenehmen Stimme.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.02.2021
Die große Lombarden-Box
Schier, Petra

Die große Lombarden-Box


ausgezeichnet

Köln im Jahre 1423. Aleydis Golatti ist mit dem wesentlich älteren Nicolai Golatti verheiratet. Doch dann wird der Geldwechsler ermordet und sie als seine Witwe wird zur Haupterbin. Gemeinsam mit dem Gewaltrichter Vinzenz van Cleve macht sie sich an die Aufklärung des Mordes und entdeckt recht schnell, dass Nicolai weit mehr als der liebende Gatte war, nämlich weit entfernt davon. Neben seinen offiziellen Geschäften hat er sich ein wahres Schattenimperium aufgebaut.

Band 2 und 3 knüpfen direkt an den jeweiligen Vorgänger an und wir lernen Aleydis und ihre Familie immer besser kennen und schätzen.

Petra Schier konnte mich schon mit ihrer Reihe um die Apothekerin Adelida begeistern und nun kehren wir mit dieser Reihe zurück nach Köln. Neben unterhaltsamen Krimis führt uns die Autorin gekonnt in das alltägliche Leben zu Beginn des 15. Jahrhunderts ein. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und differenziert. Aleydis hat ein großes Herz und ist oft impulsiv; mit Unrecht kann sie nur schlecht umgehen. Vinzenz van Cleve ist hier ein idealer Gegenspieler.

Vorgetragen wird die Hörbuch-Trilogie wahrhaft meisterlich von Brigitte Carlsen. Aufgrund ihrer variantenreichen Stimme kann man die einzelnen Personen gut voneinander unterscheiden. Vor allem die Stellen, in denen sie die Magd Irmel Kölsch sprechen lässt, sind herrlich authentisch. Aber auch bei den anderen Personen hat man das Gefühl, einem Gespräch zu folgen und nicht einer einzelnen Vorleserin. Brigitte Carlsen ist die ideale Besetzung und die Kombination ihres Vortrags mit der Geschichte von Petra Schier machen aus dieser "Lombarden-Box" ein Juwel.