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Gilasbuecherstube
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Insgesamt 244 Bewertungen
Bewertung vom 23.11.2021
A. S. Tory und das Spiel mit der Zeit
Sagenroth, S.

A. S. Tory und das Spiel mit der Zeit


ausgezeichnet

Es handelt sich hierbei um den „vorerst“ letzten Teil.
Die A.S. Tory-Reihe umfasst mittlerweile vier Bände. Alle Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden und sind in sich abgeschlossen.
Um die Charaktere kennenzulernen und die Zusammenhänge der Geschichte besser zu verstehen, ist es jedoch empfehlenswert, mit Band 1 zu starten.

Das Jahr 2020 ist geprägt durch die Corona-Pandemie, die die ganze Welt im Griff hat. Auch Sid und Chiara leiden unter dieser Ausnahmesituation, denn sie können keine Reisen ins Ausland machen und sich somit auch nicht sehen.
Deshalb freuen die Beiden sich sehr, als A.S.Tory ihnen vorschlägt, in einer alten Villa in Frankfurt auf Zeitreise zu gehen.
Sid und Chiara müssen nicht lange überlegen und machen sich auf den Weg, um die Geheimnisse der Familie, die in diesem Haus gelebt hat, zu ergründen.
Schnell stoßen die Beiden in verschiedenen Zeitepochen auf einige Unklarheiten. Warum finden sie über den Großvater und seinem Sohn Arne nirgends irgendwelche Unterlagen oder Erinnerungen? Werden sie das Geheimnis, dass die Beiden umgibt, lüften können?
Ihre abenteuerliche Reise führt sie nicht nur nach Frankfurt. Sid, der mittlerweile den Führerschein hat und ein kleines altes Auto sein eigen nennt, fährt mit Chiara, bei der Suche nach der Wahrheit, quer durch den Osten Deutschlands, über Leipzig, Berlin und bis ins Elbsandsteingebirge.

Nachdem ich bereits die drei anderen Teile der Reihe gelesen habe, fiel es mir auch hier nicht schwer, in die Geschichte einzutauchen. Die Autorin macht es ihren Lesern, mit ihrem wundervoll leichten und flüssigen Schreibstil aber auch sehr leicht.
Es gibt nicht viele Abenteuerbücher für Jugendliche ab 14, die auch für Erwachsene so toll zu lesen sind. Mit dieser Reihe ist es S. Sagenroth jedoch gelungen, alle Altersgruppen gleichermaßen anzusprechen.
Ich habe mich wieder darauf gefreut, genauso wie A.S.Tory, Sid und Chiara auf ihrem Abenteuer und bei der Suche nach der Wahrheit, zu begleiten.
Allerdings war ich zu Beginn erstmal skeptisch, denn wie soll das Durchsuchen einer alten Villa für Spannung sorgen? Aber ich habe mich, genau wie Sid und Chiara, auf das Abenteuer eingelassen und es nicht bereut.
Bereits beim ersten Rundgang durch das Haus, habe ich herzhaft über die Beschreibung des Badeszimmers mit seinen braunen Fliesen, gelacht. Es kamen Erinnerungen an meine erste Wohnung hoch, die genauso aussah. Auch die Musik von Pink Floyd, Depeche Mode, Culture Club und Queen ist mir nicht fremd.

Wir verfolgen die Geschichte aus der Sicht von Sid. Es gibt zwischendurch jedoch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit und in die Gedankengänge von Arne, die dieser, in Form eines Tagebuches, auf Kassetten aufgenommen hat. Sie ergänzen den Plot perfekt.
Die beiden Hauptprotagonisten haben sich mit jedem Band, Stück für Stück weiterentwickelt. Besonders bei Sid ist spürbar, dass er erwachsen geworden ist. Chiara ist aber immer noch die mutigere von ihnen. Sie scheut keine Gefahr und stürzt sich oft ohne groß nachzudenken ins Abenteuer. Zwischendurch habe ich manchmal schon etwas Angst um die Beiden gehabt. Die „Beziehung“ zwischen ihnen entwickelt sich langsam weiter, doch sie spielt nur eine Nebenrolle im Plot und drängt sich nicht in den Fokus.

Der Autorin ist es wieder wunderbar gelungen, neben der sehr aktuellen Thematik Corona, auch andere Themen, wie zum Beispiel Aids und Homosexualität gekonnt in die Geschichte einzuflechten. Sie informiert ihre Leser gekonnt und regt zum Nachdenken an, ohne den Eindruck zu vermitteln, mit erhobenem Zeigefinger, belehren zu wollen. Gerade in Bezug auf die jüngeren Leser halte ich das für sehr wichtig.
Auch ohne viel Action bleibt die Geschichte bis zum Schluss so spannend, dass ich das Buch fast in einem Rutsch gelesen habe.

„A. S. Tory und das Spiel mit der Zeit“ ist ein Buch, das über Tiefgang verfügt, emotional ist, aufklärt und mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Mit diesem, vorerst

Bewertung vom 19.11.2021
Weihnachten in Holly Pond Hill
Wunderhaus Verlag;Rohde, Detlef;Korsh, Marianna

Weihnachten in Holly Pond Hill


ausgezeichnet

„Weihnachten in Holly Pond Hill“

Texte und Lieder von Detlef Rohde, Sebastian Lohse, Marianne Korsh
Illustrationen von Susan Wheeler

Es handelt sich um ein Hardcover mit 63 Seiten.
Am Ende des Buches befindet sich ein QR.Code, um sich die Weihnachtslieder gratis anzuhören.

Doch was finden Eltern und Kinder in diesem Weihnachtsbuch?
Ich finde, es ist eine sehr tolle, bunte Mischung an Beiträgen,. Sie werden durch wunderschöne nostalgische Illustrationen ergänzt, die mich sehr an meine eigene Kindheit erinnert haben.
Besonders gut haben mir die vielen schönen Geschichten von und mit der Hasenfamilie Boxwood gefallen, die nicht zu lang sind und sich wunderbar zum selber Lesen und Vorlesen eignen.
Außerdem gibt es Ideen rund um den Tannenbaum, Vorschläge für klassische Weihnachtsgeschichten, einen lebendigen Adventskalender mit Vorschlägen, um sich bis Heiligabend die Zeit zu vertreiben, Weihnachtsrezepte, die gemeinsam mit den Kindern ausprobiert werden können, Bastelanleitungen für Kinderhände, Geschenkideen und Tipps für den Wunschzettel.
Natürlich gibt es auch Gedichte und Lieder für die Weihnachtszeit zum mitsingen und anhören.
Aber auch nach Weihnachten lohnt sich immer mal wieder ein Blick ins Buch, den auch der Winter ist ein Thema und mit ihm viele Spielideen für drinnen und draußen.
Ich kann dieses Buch wirklich sehr empfehlen, denn es hat alles, was eine Familie braucht, um sich gemeinsam auf die Weihnachtszeit einzustimmen.

Bewertung vom 17.11.2021
Das Lebkuchenhaus
Schneider, Carmen

Das Lebkuchenhaus


ausgezeichnet

Wenn Du noch auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Adventskalender bist, dann solltest Du Dir dieses Buch einmal genauer anschauen.
Carmen hat mit ihrem Buch "Das Lebkuchenhaus" ein wunderschönes Buch mit 24 besinnlichen und warmherzig Geschichten veröffentlicht, die nicht nur Kinder auf die Weihnachtszeit einstimmen, sondern auch Erwachsene für die wirklich wichtigen Dinge im Leben sensibilisiert. Perfekt um in der Adventszeit täglich eine davon zu lesen.

Die Schmuckausgabe ist in 24 kleinen Geschichten aufgeteilt und angereichert mit wunderschönen detailreichen Illustrationen.

Jedes Jahr am 1. Dezember freut Anna sich auf das  Lebkuchenhaus, dass ihre Mutter für sie backt. Allerdings ist Annas Mutter in diesem Jahr der Meinung, dass sie mittlerweile zu groß dafür geworden ist.
Doch Anna hat Glück, denn ihre Mutter hat ihre Drohung nicht wahr gemacht. Wie in jedem Jahr steht ein wunderschönes Lebkuchenhaus in ihrem Zimmer auf dem Tisch. Es sieht zwar anders aus als in den letzten Jahren, aber Anna ist glücklich und fällt ihrer Mutter freudestrahlend um den Hals.
Merkwürdigerweise weiß dieses jedoch von nichts.

Carmen Schneider hat einen wunderschönen leichten und flüssigen Schreibstil, der mir schon aus ihrer Reihe „Gezeitenwald“ sehr vertraut ist.
Als Anna entdeckt, dass die kleine Hexe vor dem Lebkuchenhaus mit ihr spricht, glaubt sie erstmal an Wahnvorstellungen zu leiden. Doch Einoel Nimsaj Befana, wie sich die Hexe nennt, ist auf der Suche nach dem Jesuskind und Anna soll ihr dabei helfen.
Als Leser begleite ich Anna durch die Adventszeit, in der die kleine Hexe ihr Tag für Tag mehr bewusst macht, das eine Gabe genau so viel wert ist wie die Liebe, mit der sie gegeben wurde.
In kleinen, tiefsinnigen Geschichten, die zum Nachdenken anregen, stimmt die Autorin mich, wie in einem Adventskalender, auf die Weihnachtszeit ein .
Vom 1. bis zum 24. Dezember bekomme ich täglich eine Anleitung an die Hand, die mich daran erinnert, was wirklich wichtig im Leben ist und die mir zeigt, dass die teuersten Geschenke nicht immer die wertvollsten sind.
Zitat:
„Ich habe mir vorgenommen, jeden Tag eine Erkenntnis zu bekommen, irgendetwas Gutes zu entdecken oder selbst etwas Gutes zu tun.“
Das Lebkuchenhaus ist eigentlich ein Kinderbuch, doch meiner Meinung nach, ist es auch ein tolles Buch für Erwachsene.
Ich denke, Erstleser werden etwas Probleme haben, die Botschaft, die Carmen Schneider damit vermitteln will, alleine zu verstehen. Aber es ist ein tolles Buch um es gemeinsam mit seinem Kind zu lesen.

Fazit
Carmen Schneider hat mich mit ihrem Buch extrem verzaubert, beeindruckt und zum Nachdenken angeregt.

Bewertung vom 14.11.2021
Soultaker 1 - Die zwei Seiten der Gabe
Grünberg, Christiane

Soultaker 1 - Die zwei Seiten der Gabe


ausgezeichnet

Es handelt sich um den ersten Teil einer Reihe. Teil 2 ist bereits erschienen und Teil 3 folgt im Frühjahr 2022.

Alexandra, genannt Alex, lebt mit ihrem Freund André in Hamburg. Die Beiden sind, nach einem Besuch bei Alex`s Schwester, zu Fuß auf dem Weg nach Hause, als sie von fünf, in dunklen Mänteln gekleideten Männern, überfallen werden. Doch es handelt sich nicht, wie sie erst vermuten, um einen Raubüberfall. Die Männer sind hinter Alex her.
André kommt, obwohl er eine Kampfsportausbildung hat, nicht gegen die Männer an und droht von diesen überwältigt zu werden. Alex hat große Angst, aber dann wird die Panik, von etwas überlagert, dass eine dunkle Gabe in ihr entfesselt.
Als sie am nächsten Tag zu sich kommt, erfährt sie, dass sie ein Soultaker ist und nur durch eine Berührung, anderen Menschen die Lebensenergie entziehen kann.
Doch Alex muss einen hohen Preis für ihre neu entdeckten Kräfte zahlen, denn von einem Tag auf den anderen muss sie ihr altes Leben und somit auch ihren Freund André hinter sich lassen.
Unterstützung, um zu lernen, mit ihren Fähigkeiten umzugehen und sie für das Gute zu nutzen, erhält sie bei den Whitetakern.
Doch auch die Darktaker, die sich nicht verstecken wollen und auch in Kauf nehmen, dass Unschuldige sterben, möchten Alex für sich gewinnen.
Sie bieten ihr die Möglichkeit, in ihr altes Leben und zu André zurückzukehren.
Alex, die lernen muss, ihr neues „ich“ zu akzeptieren, gerät nun auch noch mitten in einen Krieg zwischen den beiden Gruppierungen und weiß nicht mehr, wem sie glauben und trauen kann.
Vor allem, warum wollen beide Gruppen sie für sich gewinnen?

Das Cover hat mir sofort gefallen. Es zeigt die Speicherstadt in Hamburg und ist für einen Urban-Fantasy-Roman ein außergewöhnliches Setting.
Auch der Klappentext hat mich schell überzeugt und neugierig auf die Geschichte gemacht.

Christiane Grünberg hat einen wunderbar leichten und flüssigen Schreibstil, der das Lesen zum Vergnügen macht.
Ist dieses Buch wirklich ein Debüt? Ich kann es kaum glauben!
Die Autorin hat mich, ohne Vorwahrung, mitten in die Handlung hineingeworfen.
Die Kapitel haben eine gute Länge und sind perfekt, um am Abend ein paar Seiten zu lesen. Doch ich habe die 462 Seiten des Buches innerhalb von zwei Tagen beendet.
Wie in einem Sog wurde ich durch die Geschichte gezogen und es fiel mir schwer, dass Buch zwischendurch zur Seite zu legen.

Wir verfolgen den Plot aus der Sicht von Alex und so konnte ich ihre Gedanken und ihre zwiespältigen Gefühle gut nachvollziehen.
Die Whitetaker patrouillieren nachts durch die Straßen der Stadt und sorgen für Sicherheit, indem sie den Verbrechern etwas Energie entziehen und dann die Polizei informieren.
Den Darktakern hingegen, geht es nicht um die Anderen. Ihnen ist nur wichtig, dass sie ihre Sucht befriedigen und nehmen dabei sogar den Tod der Menschen in Kauf.
Aber sind die Darktaker wirklich die „Bösen“?
Ich war mir oft selbst nicht sicher und habe überlegt, was die Whitetaker Alexandra verheimlichen und vor allem, warum sie ihr etwas verschweigen.

Christiane Grünberg hat die Hauptprotagonistin mit ihren Ängsten, Sorgen und mit ihren Emotionen sehr lebendig und authentisch beschrieben. Alex ist eine durchsetzungsstarke junge Frau, die zwar ab und zu auch unüberlegt handelt, aber nicht dumm ist. Sie begibt sich, um das Leben anderer zu retten, in Gefahr.
Doch auch die Charaktere der Nebenfiguren sind von der Autorin sehr vielschichtig und wunderbar herausgearbeitet. Besonders gut hat mir Sam gefallen. Er hat schnell einen guten Draht zu Alex, denn seine Vergangenheit ähnelt ihrem Leben sehr.
Auch die Liebesgeschichte fügt sich perfekt ein. Die Gefühle sind nachvollziehbar und immer präsent, aber sie werden nicht zu sehr in den Fokus gerückt.
Gut gefallen hat mir, dass der Plot in Hamburg spielt. Allerdings hätte die Beschreibung des Settings ruhig etwas bildhafter sein dürfen.
Es gibt zwischendurch einige ruhige Passagen, doch da

Bewertung vom 09.11.2021
Was kümmert mich Marie?
Terris, Anna

Was kümmert mich Marie?


sehr gut

Seit einiger Zeit hat Irma seltsame Träume. Sie sieht eine Frau, in einem Krankenhaus im Koma liegt. Als sie endlich erkennt, um welche Klinik es sich handelt, macht Irma sich auf die Suche nach der geheimnisvollen Frau. Auf der Intensivstation findet sie nicht nur Marie, die Frau aus ihren Träumen und ein Tagebuch, dass eine starke Anziehungskraft auf sie ausübt, sondern sie trifft auch auf dessen Freund Pierre. Die beiden kommen ins Gespräch und Pierre bittet Irma, ihm dabei zu helfen, Maries Seele zur Rückkehr in ihren Körper zu bewegen. Irma ist einverstanden, doch schon nach kurzer Zeit ist sie sich nicht mehr sicher, ob das eine gute Idee war, denn sie beginnt für Pierre Gefühle zu entwickeln. Und dann redet auch noch ihr egoistisches Unterbewusstsein ständig dawischen.

Anna Terris hat sich, nachdem sie als Jugendliche selbst einen erbitterten Kampf um ihr Leben geführt hat, schon früh mit dem Sinn des Lebens und dem Tod beschäftigt. „Was kümmert mich Marie?“ ist ihr Debütroman.
Mit dem Cover konnte ich zu Beginn nicht viel anfangen. Nachdem ich einige Seiten gelesen hatte, habe ich dann den Zusammenhang zwischen dem Titelbild und dem Plot verstanden.
Ich bin, dank des sehr leichten und flüssigen Schreibstils der Autorin gut in die Geschichte hineingekommen und war schnell gefesselt von der Handlung.
Anna Terris hat sich in ihrem Buch auf das Wesentliche konzentriert und es gibt keine ausschweifenden und bildgewaltigen Beschreibungen.
Sie führt ihre Leser mit schlichten, unaufgeregten Sätzen und einem subtilen Humor, klar und fokussiert durch die 132 Seiten der Kurzgeschichte.

Ich habe lange mit Irma gerätselt, um was für eine Frau es sich bei der Komapatientin handelt und in welchem Zusammenhang sie zu ihr steht. Als sie dann Pierre begegnete, begann ich jedoch immer öfter, die Stirn zu runzelt. Ihre Treffen und vor allem Pierres Verhalten war für mich lange Zeit nicht glaubwürdig und nicht nachvollziehbar.
Die Gespräche der Beiden drehten sich, für mein Empfinden, etwas zu viel um spirituelle und übernatürliche Dinge. Ich hätte mir ein paar „normale“ Gespräche zwischen ihnen, gerade zu Beginn gewünscht. Aber wahrscheinlich hätte das den Rahmen einer „Kurzgeschichte“ dann gesprengt.
Bis zuletzt war für mich nicht ersichtlich, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln und wohin der Weg führen würde. Doch letztendlich klärten sich die vielen offenen Fragen, die mir im Laufe des Plots, in den Sinn kamen, auf.
Am Schluss wurde ich dann mit einem Ende überrascht, das wunderbar gepasst hat und der Geschichte zu einem schönen Abschluss verholfen hat.

„Was kümmert mich Marie?“ ist eine außergewöhnliche, spirituelle und tiefsinnige Geschichte, die mich überrascht hat. Auch wenn der Schreibstil der Autorin mir gut gefallen hat, konnte das Buch mich nicht völlig überzeugen und bekommt 3,5 Sterne

Bewertung vom 01.11.2021
A. S. Tory und die verlorene Geschichte
Sagenroth, S.

A. S. Tory und die verlorene Geschichte


ausgezeichnet

Es handelt sich um den zweiten Teil einer Reihe.
Die A.S. Tory-Reihe umfasst mittlerweile vier Bände. Alle Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden und sind in sich abgeschlossen.
Um die Charaktere kennenzulernen und die Zusammenhänge der Geschichte besser zu verstehen, ist jedoch empfehlenswert, mit Band 1 zu starten.

Mittlerweile ist fast ein Jahr vergangen, nachdem Sid und Chiara sich auf einem abenteuerlichen Road-Trip kennengelernt haben. Der geheimnissvolle A.S. Tory hat sich schon lange nicht mehr per E-Mail gemeldet, als Chiara eine Nachricht von ihm in ihrem Postfach findet.
Die Beiden werden von ihm eingeladen, eine Reise in die Vergangenheit zu machen und mehr über die Lebensgeschichte von A.S. Tory herauszufinden. Doch auf dieser Reise sollen sie nicht nur die Jugend ihres geheimnisvollen Gönners enträtseln und Licht ins Dunkle bringen. Sid wird auch etwas über sich selbst herausfinden und erfahren, warum A.S. Tory gerade ihn im letzten Jahr ausgesucht hat. Gespannt machen die Beiden sich, ausgestattet mit einem alten Stadtplan, einer Adresse, einer Gratulationsanzeige und zwei mysteriösen Fotos, auf den Weg nach Venedig, der ersten Station ihrer Reise.

Es fiel mir nicht schwer, in die Geschichte einzutauchen. Der leichte und flüssige Schreibstil der Autorin und ihre bildhafte Ausdrucksweise sind mir mittlerweile vertraut und ich habe mich darauf gefreut, Sid und Chiara auf ihrem Abenteuer zu begleiten.
Die Kapitel haben eine schöne Länge, um abends ein paar Seiten zu lesen, doch ich habe das Buch kaum zur Seite gelegt. Zwischendurch gibt es immer mal wieder einen kurzen Einblick in die Gedanken des Engländers. Sie ergänzen den Plot hervorragend.
Sid und Chiara kämpfen gelegentlich auch wieder mit ihren Gefühlen. Irgendwie gehört das, so finde ich, auch dazu, doch die Liebesgeschichte drängt sich nicht in den Vordergrund.

Manchmal wusste ich während des Lesens nicht, ob ich lachen oder weinen sollte, denn S. Sagenroth schafft es, lustige und ernste Themen gekonnt in die Geschichte einzuflechten.
Es gibt, neben vielen lustigen Situationen, auch Momente, in denen es für die Beiden gefährlich wird, denn Sid und Chiara recherchieren nicht nur in den Gettos Venedigs. Ihre abenteuerliche Reise führt sie auch in den Untergrund Wiens und nach Berlin-Alt Treptow.

So kommen sie der schicksalhaften, jüdischen Vergangenheit von A. S. Tory und seiner Lebensgeschichte, Stück für Stück näher. Einer Geschichte, die von Liebe, Freundschaft, Verlust, Leid und Hass erzählt und ihnen eine Verbindung zur Gegenwart aufzeigt. Der Leser erfährt einiges über das Leben der Juden im Berlin des Jahres 1938 und über die Ausländerfeindlichkeit, die auch in der Gegenwart ein immer aktuelles Thema ist.

Fazit:
S. Sagenroth hat mit „A. S. Tory und die verlorene Geschichte“ einen wunderbaren Abenteuerroman geschrieben, der tiefsinnig ist, eine wichtige Botschaft vermittelt, aufklärt und noch lange im Gedächtnis bleibt.
Nicht nur für Kinder und Jugendliche toll und absolut lesenswert!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.10.2021
Drachenprinz / Flame & Arrow Bd.1
Grauer, Sandra

Drachenprinz / Flame & Arrow Bd.1


ausgezeichnet

Vertraust du ihm, verlierst du dein Herz.
Vertraut er dir, verliert er sein Leben.
Doch nur zusammen habt ihr eine Chance.

Acht Jahrhunderte sind seit dem letzten Krieg vergangen, doch zwischen den Drachen und den Fae herrscht immer noch eine endlose Fehde.
Beide Völker können sich gegenseitig nicht ausstehen und gehen immer wieder auf Konfrontationskurs.
Als ein Abgesandter der Fae beim König der Draconis auftaucht und sie beschuldigt, einen Park in London, der zu einem neutralen Gebiet gehört, in Schutt und Asche gelegt zu haben,
droht der Streit zu eskalieren. Aiden, der Thronfolger der Draconis, wird daraufhin von seinem Vater nach Dublin auf ein College geschickt, denn wenn es wirklich zu einem Krieg kommen sollte, dürfen sich König und Thronfolger nicht am gleichen Ort aufhalten. Doch dem Elbenvolk ist dies nicht verborgen geblieben und dessen Königin schickt Kailey, eine der besten Kriegerinnen der Fae, auf das Menschencollege.
Sie soll das Vertrauen des Thronfolgers gewinnen und ihn ausspionieren. Aiden durchschaut das falsche Spiel von Kailey jedoch sehr schnell und versucht ebenfalls, sich Vorteile für sein Volk zu verschaffen.
Allerdings macht es die Situation nicht einfacher, dass sich zwischen den Beiden langsam Gefühle entwickeln. Aber kann man dem Feind wirklich vertrauen?

Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch dieses wunderschöne Cover und den Klappentext, der mich sehr neugierig auf die Geschichte gemacht hat. Das Cover ist ein richtiger Eyecatcher und ein toller Blickfang. Nicht nur der Schutzumschlag schimmert in vielen Farben dank der wunderschönen Drachenschuppen. Sie finden sich auch auf dem Hartcover des Buches wieder.

Wow! Sandra Grauer hat mit „Drachenprinz“ einen tollen Start in die Romantasy-Diologie gemacht.
Sie hat einen modernen, sehr flüssigen Schreibstil und es dauerte deshalb auch nicht lange, bis ich davon in die Story hineingezogen wurde. Ich konnte mich diesem Buch einfach nicht mehr entziehen und habe es innerhalb von zwei Tagen verschlungen.

Die zentralen Figuren des Plots sind die Drachen Aiden und seine Schwester Sharni, sowie die Fae Kailey. Aus ihren Perspektiven verfolgen wir auch die Geschichte und haben so von mehreren Seiten Einblicke in die Geschichte.
Die Drachen verbringen ihre Tage in Menschengestalt in einem Höhlensystem im Inneren eines Felsens und dürfen sich tagsüber nicht in ihrer wahren Gestalt zeigen. Erst nach Einbruch der Dunkelheit verwandeln sie sich in Drachen und drehen ihre Runden.
Die Fae hingegen leben in einer Art Parallelwelt und brauchen die Menschen nicht zu fürchten.
Aiden ist der Thronfolger der Darconis. Er ist im Gegensatz zu seiner Schwester Sharni, ruhiger und bedachter. In seiner Position kann er es sich nicht erlauben, so schnell in die Luft zu gehen.
Sharni hingegen ist sehr temperamentvoll, aufbrausend und geht schnell in die Luft.
Da der König nicht weiß, wem seiner engsten Berater er noch trauen kann, schickt er seine Tochter mit einer äußerst wichtigen Aufgabe nach England um nach Beweisen für ihre Unschuld zu suchen.

Kailey, die bei ihrem Onkel aufgewachsen ist, gehört zu den besten Kriegerinnen der Fae. Sie wurde ihr ganzes Leben lang ausgebildet, um gegen die Drachen kämpfen zu können. Dementsprechend wirkt sie sehr kühl, arrogant und ist auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Diese Charaktereigenschaften machten sie dann auch nicht sonderlich sympathisch. Sie ist sehr leichtgläubig, allerdings muss man ihr zugutehalten, dass sie keine Einblicke in die Hintergründe der Konflikte hat.
Die Protagonisten sind alle sehr lebendig und facettenreich gestaltet und auch die Nebenfiguren fügen sich wunderbar in die Geschichte ein. Besonders Cassandra hat mir sehr gut gefallen. Ich bin gespannt, was für eine Rolle sie in der Fortsetzung noch spielen wird.
Auch das die Liebesgeschichte in Teil eins nicht im Fokus steht und sich dementsprechend langsam entwickelt, ist mir positiv aufgefallen.
Wird sich der Krieg zwischen

Bewertung vom 26.10.2021
Talus - Die Magie des Würfels
Grimm, Liza

Talus - Die Magie des Würfels


gut

Das Cover gefällt mir wieder sehr gut. Diesmal ist es in einem schönen Grünton gehalten und der Würfel steht mit seiner magischen Ausstrahlung, wieder im Mittelpunkt.
Nachdem der erste Teil mich sehr begeistert hatte, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte.
Das Buch knüpft fast nahtlos an die Geschehnisse von Band 1 an. Für mich ist mittlerweile jedoch ein Jahr vergangen und ich hatte deshalb zu Beginn große Probleme, wieder in die Geschichte hineinzukommen. Ich habe deshalb, nachdem es auch nach einigen Seiten nicht besser geworden ist, noch einmal Teil 1 zur Hand genommen und das letzte Viertel des Buches quer gelesen.

Der Schreibstil der Autorin ist wieder sehr flüssig und lebendig. Auch die Kapitel haben eine schöne Länge, um am Abend ein paar Abschnitte zu lesen.
Das Worldbilding ist wieder mit viel Liebe zum Detail gestaltet und sehr bildhaft. Ich konnte mir die Katakomben unterhalb Edingburghs und die magische Welt gut vorstellen.
Es werden Intrigen gesponnen und es gibt Geheimnisse und Machtkämpfe zwischen den Hexenzirkeln. Irgendwie hatte ich das Gefühl, jeder arbeitet gegen jeden. Egal ob es sich um die vier Hauptprotagonisten handelte, um den magischen Rat, oder die unterschiedlichen Hexenzirkel.
Es gibt etliche Verkettungen, die immer wieder neu zugeordnet werden mussten. Teilweise fand ich das etwas anstrengend und ich hatte Probleme, den Überblick nicht zu verlieren. Ich habe das Buch deswegen ein paar Mal zur Seite gelegt.
Erin musste innerhalb kürzester Zeit damit fertig werden, dass es die magische Welt, von der ihre Tante Charlie immer erzählt hat, wirklich gibt. Doch nicht nur das. Sie stellt sogar fest, dass sie selbst über magische Fähigkeiten verfügt. Die Entwicklung ihrer Kräfte ging mir dann auch etwas zu schnell vonstatten. Das Training mit Jessica ist eigentlich überflüssig, denn irgendwie schüttelt sie alles aus dem Ärmel.
Es gibt unerwartete Wendungen, die wirken, als ob sie eingebaut wurden, um für einen regelrechten Knalleffekt zu sorgen.
Auch wenn mir die Grundidee der Geschichte gut gefällt und sie großes Potenzial hat, konnte die Fortsetzung mich leider nicht so richtig in den Bann ziehen und meine Erwartungen nicht erfüllen.
Der rote Faden, der sich durch den ersten Teil der Reihe zog, ging leider zwischendurch verloren und die Story zog sich nach meinem Empfinden etwas zu sehr in die Länge.
Für mich eine Fantasy-Reihe mit einigen Schwächen, die aber bestimmt seine Leser finden wird.