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Benutzername: 
Lilofee
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 266 Bewertungen
Bewertung vom 18.08.2020
Omama
Eckhart, Lisa

Omama


weniger gut

Schwarzhumorig und bitterböse ist dieser Roman mit der Großmutter als Hauptprotagonistin.
Schauplatz ist die österreichische Provinz, zeitlich bewegt sich die Geschichte von der
Nachkriegszeit bis hinauf in die jüngste Vergangenheit.
Die Autorin schreibt gleich am Anfang im Prolog das es den Leser/innen überlassen bleibt,
ob sie diese Biografie als Hommage oder als Rufmord erachten.
Der satirische Grundton und der stetige Wechsel zwischen dem Vorantreiben der Handlung und
diversen essayistischen Exkursen, in denen Lisa Eckhart über die Hassliebe zwischen Deutschen und Österreichern
nachdenkt verlangt dem Leser einiges ab. Es gibt keinen roten Faden. Eher ist es ein stetiger Wechsel,
ein hin und herspringen in der Geschichte. Mit so unheimlich vielen Worten das man, wenn es denn einen roten Faden gäbe,
ihn eh verlieren würde.
Lisa Eckhart nennt es einen Bastard aus Essay, Roman und Sprachspielerei. Genauso kommt es einen auch vor.
Anstrengend und total überfrachtet.
Die Sprache enthält viele vulgäre Ausdrücke aus dem Fäkalbereich. Die Schreibweise ist deftig und direkt.
Sämtliche Charaktere werden sehr lebendig beschrieben. Das reicht aber nicht aus.
Ich mag Wortwitz, schwarzen Humor und auch eine aberwitzige Handlung.
Hier aber empfand ich ihn als zu boshaft und viel zu aggressiv.

Auf der Bühne ist es vielleicht ein Erlebnis, im Buch eher nicht.

Bewertung vom 14.08.2020
Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück
Villard, Sophie

Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück


ausgezeichnet

Es war so schön, solange es anhielt.

Dieses wunderbare Buch beschreibt das außergewöhnliche Leben der Marguerite (Peggy) Guggenheim.
Erzählt wird in drei Abschnitten. Die Handlung spannt sich von 1937 bis 1942.
Peggy hatte zwei großen Leidenschaften. Kunst und Männer. Das wird so wunderbar beschrieben. Wie Peggy allen Widerständen zum Trotz sich ihren Traum erfüllt.
Man spürt förmlich die Kraft, die Peggy ausstrahlt. Ihre Leidenschaft, ihren Willen sich gegen eine Männerwelt und sogar auch gegen die eigene Familie zu behaupten. Der unbedingte Wille zur Unabhängigkeit und der Auffassung, dass Kunst für jeden da war und nicht nur für einen kleinen abgeschlossenen Kunstzirkel.
Die Leidenschaft zur Kunst und die Anfänge ihrer Sammlerleidenschaft ist so mitreißend beschrieben. Ihre ganze Persönlichkeit wird greifbar. Mit ihrem Geld tut sie auch viel Gutes. Viele Freunde werden von ihr monatlich finanziell unterstützt. Auch in schlechten Zeiten denkt sie ganz zuletzt an sich. Durch ihre finanziellen Zuwendungen gelingt zahlreichen Künstlern die Flucht aus Europa.
Die Charaktere dieser Zeit werden brillant zum Leben erweckt. Das Lebensgefühl der 1930 Jahre kommt auch so wunderbar auf die Seiten. Die Ortsbeschreibungen lassen eine längst vergangene Zeit wieder auferstehen und laden in eine Reise in die Vergangenheit ein.
Ein sehr gut recherchiertes Buch über eine kämpferische und starke Frau die ihren Weg gegangen ist.

Bewertung vom 13.08.2020
Zauberblütenzeit / Im Alten Land Bd.3
Engelmann, Gabriella

Zauberblütenzeit / Im Alten Land Bd.3


sehr gut

Das wunderschöne Cover verspricht sehr gute Unterhaltung.
Dieser Roman ist wie ein kleiner Urlaub. Kurzweilig und zum Wohlfühlen.
Der Schreibstil der Autorin ist warmherzig und mitreißend.
Die Charaktere sind alle sehr liebevoll gezeichnet und wachsen einen
schnell ins Herz. Die Ängste und Nöte der drei Freundinnen.
Es geht um existentielles, Gesundheit und natürlich um die Liebe.
Das Wichtigste im Leben ist und bleibt die Freundschaft.
Das ist die Botschaft dieses warmherzigen Romans.
Die schönen Landschaftsbeschreibungen und die richtig guten Rezepte
runden den Roman ab.
Ein richtiger Wohlfühlroman der zeigt was wirklich wichtig ist
im Leben und das es nie zu Spät ist, etwas zu verändern.
Am Schluss ist man traurig, das man die drei Freundinnen verlassen muss.
Der Roman ist leicht und locker geschrieben entspricht aber leider
nicht ganz den Erwartungen.

Bewertung vom 11.08.2020
Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens
Barbash, Tom

Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens


sehr gut

Ein Rückblick in die 70er Jahre. Sprachlich in der Neuzeit nimmt uns der Autor mit in die Vergangenheit.
Nach New York City in das berühmte Haus Dakota. 1979 wohnte dort auch John Lennon mit seiner Frau Yoko Ono.
Ein vergangenes New York erwacht und zeigt seine recht wechselvolle Seiten.
Die Charaktere werden wunderbar mit den realen Figuren verknüpft. Ob Politik,
z. B. die 49. Wahl des Präsidenten Jimmy Carter und seinem republikanischen Gegenspieler Ronald Reagan.
Oder aus dem Showbusiness. Alles was in dieser Zeit Rang und Namen hatte, wird in die Geschichte involviert.
Klatsch und Tratsch aus der damaligen Zeit.
Das Lebensgefühl der 70er, 80er Jahre kommt wunderbar auf die Seiten.
Auch Antons Freundschaft mit John Lennon. Wenn die beiden sich im Fahrstuhl getroffen haben,
ganz normal wie Freunde es tun. Oder als beide sich auf eine Seereise begeben.
Da denkt man, ja so könnte es gewesen sein.

Der Schreibstil ist flüssig und es macht Spaß Antons Leben zu begleiten.
Zu erleben wie er sich langsam von seinem Vater löst, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Über dem ganzen schwebt der Geist der Beatles und natürlich
-The Dakota das exklusive, traditionsreiches Appartementhaus.

Leider zeigt dieser Roman Längen auf. Obwohl ich mich in dieser Zeit recht gut auskenne verlor
ich ab und an den Faden. Musste mich wieder etwas einlesen.
Ein sehr gut geschriebenes und auch interessantes Buch nicht nur für Beatles Fans.
3.5. Punkte

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.08.2020
Modehaus der Träume / Das Lichtenstein Bd.1
Averbeck, Marlene

Modehaus der Träume / Das Lichtenstein Bd.1


sehr gut

Berlin 1913. Das Kaufhaus Lichtenstein bietet ein großes Sortiment an.
Allen voran solide Damenbekleidung. Die unterschiedlichsten Menschen
arbeiten dort. Das Ladenmädchen Hedi, klug, hübsch und mit einem fotografischen
Gedächtnis bekommt schnell reizvolle und herausfordere Aufgaben.
Oder Thea, eine Näherin, sie will später eine Familie gründen und ein finanziell sorgenfreies Leben führen.
Das Kaufhaus Lichtenstein ist wie eine große Familie. Sohn Jakob will das Kaufhaus gegen die mächtige Konkurrenz in die Zukunft führen.
Doch sein Bruder Ludwig hat andere Pläne.
Dann geht eines Tages das Kaufhaus Lichtenstein in Flammen auf.

Die kaiserliche Hauptstadt in den Jahre 1913 - 1918. Glanzvoll, laut und ärmlich.
Zwar leben viele Menschen in Armut. Aber sie verbindet mit den Wohlhabenden die Hoffnung auf Glück.
Berlin im letzten Jahr vor dem Ersten Weltkrieg ist eine pulsierende Metropole.
Die große Zeit der Warenhäuser in der Modegeschichten geschrieben wurde.
Hier werden historische Fakten mit dem Schicksal einer Kaufhausdynastie verwoben.
Zeitgeschichte aus Sicht einer Familie sehr gut vermittelt.
Die Sorgen und Nöte der Familie Lichtenstein und die Schicksale der Mitarbeiter führen in eine
längst vergessene Welt.
Jedes Kapitel ist einer Person gewidmet. Da es der erste Band einer Trilogie ist, sind es sehr viele Figuren.
Zum Glück gibt es am Anfang des Buches ein Glossar.
Das macht es etwas leichter mit den Charakteren warm zu werden.
Diese und Ihre Entwicklungen sind sehr gut dargestellt.
Sehr viele Handlungsstränge werden gelegt.
Alles wird sehr detailverliebt beschrieben.
Das bremst etwas den Lesefluss trotz der wunderbaren Schreibweise.
Ein sehr gut recherchierter Roman mit sehr interessanten Charakteren und viel Spannung der Lust auf eine Fortsetzung macht.

Bewertung vom 31.07.2020
Nur noch ein bisschen Glück
Ahrnstedt, Simona

Nur noch ein bisschen Glück


gut

Die Autorin nimmt uns mit nach Schweden.
Die Beschreibung der Landschaft und den Menschen die dort leben
ist wunderbar. Auch wer noch nie im schönen Schweden war, bekommt
das Lebensgefühl hautnah geliefert.
Der blaue Himmel, die weißen Wolken, das Meer.
Die Schreibweise ist wunderbar fließend und mitreißend.
Eine Liebesgeschichte die auch ernste Thema behandelt.
Mobbing, Familiendramen, Enttäuschungen, verletzte Eitelkeit und verlorene Freundschaften.
So wie im wirklichen Leben.
Die Geschichte einer Frau die nach einer großen Enttäuschung
neu anfangen muss und sich auf die Suche nach ihrem Vater begibt.
Stella der Stadtmensch trifft auf Thor das Landei.
Thor, ein Bauer und alleinerziehender Vater zweier Kinder.
Wenn die beiden aufeinander treffen dann spürt man förmlich die spannungsgeladenen Szenen,
die das erotische Kopfkino zum Laufen bringen.
Den Zwiespalt der in Stella wütet. Wie soll sie sich entscheiden?
Das alles wird mit großer Leidenschaft erzählt, man kann nicht aufhören zu lesen.

Leider sind einige Passagen sehr langatmig erzählt und das Ende kommt ziemlich abrupt.
Da bleiben Fragen offen.
Eine wunderbare Geschichte über die Liebe, das Leben und über Entscheidungen.
Ich fühlte mich wunderbar unterhalten.
3.5 von 5.0

Bewertung vom 27.07.2020
Alles, was das Herz begehrt / Wunderfrauen-Trilogie Bd.1
Schuster, Stephanie

Alles, was das Herz begehrt / Wunderfrauen-Trilogie Bd.1


sehr gut

Luise Dahlmanns größter Traum ist es einen kleinen Lebensmittelladen zu eröffnen.
Endlich selbstständig sein, Leben und immer nach vorne schauen.
Drei Frauen werden immer wieder ihren Weg kreuzen.
Annabel von Thaler, Gattin des Chefarztes der Starnberger Seeklinik.
Ihr kleiner Sohn Friedrich ist ihr einziger Lichtblick.
Helga Knaup, Fabrikantentochter und Schwesternschülerin in der Seeklinik.
Marie Wagner, Vertriebene aus Schlesien. Dort lebte sie auf einem großen Gut.
Alle vier haben einen gemeinsamen Wusch. Endlich wieder glücklich sein.

Das Lebensgefühl und der Zeitgeist der 1950er Jahre werden sehr gut wiedergegeben
und wunderbar in die Geschichte eingebunden.
Ob Wirtschaftswunder, das Frauenbild der 50er Jahre oder Flüchtlings/Vertriebenen Schicksale
alles wird geschickt miteinander verknüpft.
Es geht um die Liebe, um Träume, Machtkämpfe und um ein selbstbestimmtes Leben.
Vier Frauen, vier Schicksale und jede ist auf der Suche nach ihrem persönlichen Glück.
Der Autorin gelingt es spielend alle vier Charaktere interessant und spannend zu beschreiben.
Jede Figur hat ihre Vergangenheit, will ihre Zukunft selbst gestalten. Das ist nicht einfach,
denn die Gleichberechtigung ist noch nicht so im Alltag angekommen.
Dank der wirklich sehr lebendigen Schreibweise hat man das Gefühl ein Teil zu sein.
Man erlebt alle Höhen und Tiefen hautnah mit.
Es gab halt nicht nur das Wirtschaftswunder, es gab auch noch eine andere, nicht so schöne Seite.
Die wollte nur niemand mehr sehen, nach vorne schauen und endlich Leben hieß die Devise.
Die Schreibweise der Autorin ist voller Esprit und von einer erfrischenden Leichtigkeit.
Jedes Kapitel ist jeweils einer Frau gewidmet und es wird teilweise durch
kleine Anekdoten, Rezepte oder Notizen die der Zeit entsprechen ergänzt.
Eine wirklich gelungene Zeitreise in ein Deutschland kurz nach dem 2. Weltkrieg,
der noch lange Schatten wirft.
Ein Buch, dass Lust auf mehr macht!

Bewertung vom 24.07.2020
Zwei fremde Leben
Goldammer, Frank

Zwei fremde Leben


ausgezeichnet

Dieser Roman spielt in der ehemaligen DDR und zeigt auf sehr realistische und vor allem spannende Art wie es dort damals zugegangen sein kann.
Zwangsadoption in der DDR ist ein Thema das noch nicht richtig aufgearbeitet wurde.
In diesem Roman wird ein Baby kurz nach der Geburt für Tod erklärt. Der Albtraum jeder Mutter. Ihre Zweifel, Ängste und die Hoffnung nach Aufklärung. Das alles wird sehr real und auf gespenstische Art und Weise erzählt. Der Alltag, das Leben im grauen Dresden. Vor allem auch das Leben mit der Stasi.Alles wirkt so Echt und das Entsetzen wird nahezu greifbar. Der Spannungsbogen ist sehr gekonnt gesetzt. Das liegt auch an den verschiedenen Erzählsträngen. Dadurch wird diese Geschichte sehr lebendig. Die Charaktere und der Aufbau sind sehr überzeugend und authentisch. Der Autor schafft es aus jeden der Charaktere das Geheimnisvolle und auch Befremdliche klar herauszustellen. Keiner von Ihnen kommt besonders sympathisch rüber und sie bleiben einem die ganze Zeit über fremd. Das Misstrauen, die Umstände, die Verzweiflung und der unbedingte Wille der Aufklärung sind sehr gekonnt in Szene gesetzt. Wem kann man trauen und wem nicht? Ist es Realität oder doch nur Einbildung? Die Schreibweise ist wunderbar fließend und mitreißend. Man kann dieses Buch kaum aus der Hand legen. Ein Buch, das dem Leser eine Gänsehaut verschafft und in die menschlichen Abgründe zieht. Düster und geheimnisvoll. Ein Lesehighlight!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.07.2020
Das Gartenzimmer
Schäfer, Andreas

Das Gartenzimmer


ausgezeichnet

Ein Landhaus im Grunewald. Wunderbar gelegen und voller Geschichten.
Erbaut von Max Taubert im Auftrag der Familie Rosen.
Bis in die Nachkriegszeit kann die jüdische Familie Rosen das Haus halten.
Dann steht es sehr lange leer bis es in den Neunziger Jahren neu entdeckt wird.
Die Familie Lekebusch erweckt es zu neuem Leben.
Doch mit der Zeit tritt die Vergangenheit immer mehr in den Vordergrund.
Es kommen Dinge zutage mit denen Niemand gerechnet hat.


Das Gartenzimmer ist mehr als eine Geschichte vom Schicksal eines Hauses.
Es geht hier um Kunst, Moral, Politik und vor allem um das persönliche Glück.
Das alles wird in verschiedenen Erzählsträngen wieder gegeben.
In jedem Kapitel wechseln die Jahre und es stehen andere Charaktere im Mittelpunkt.
Das gibt dem Buch eine gewisse lebendigkeit und macht es dadurch auch etwas spannend.
Es ist die Geschichte vom Architekten Max Taubert der sich mit diesem Haus
einen Traum erfüllt. Die Geschichte einer jüdischen Familie, der Rosens.
Die sich später mit den Nationalsozialisten auseinandersetzen müssen.
Dann kommen die Lekebuschs die dieses Haus wieder entdecken.
Den Charme des neoklassizistischen Landhauses mit einer aufwendigen Restaurierung
wieder herstellen. Der alte Geist wird wieder geweckt aber sie stellen schnell
fest, dass die Schatten der Vergangenheit sehr lang sind.
Wunderbar kann man eintauchen in diese Zeiten, als wenn man selber in dieses
Haus zieht. Man reist durch die Jahrzehnte und denkt, genauso könnte es gewesen
sein. Der Schreibstil ist wunderbar fließend und mitreißend. Die Charaktere
wirken sehr realistisch, man kann sich sehr leicht in sie hineinversetzen und mit
ihnen fühlen.
Ein wunderbares Buch über ein einzigartiges Haus.
Sensibel und bewegend erzählt.
So schön das man das Haus am liebsten nicht mehr verlassen möchte.
Ein Lesehighlight.

Bewertung vom 09.07.2020
Die sardische Hochzeit
Landau, Grit

Die sardische Hochzeit


ausgezeichnet

Sardinien 1922 kurz vor Mussolinis Machtergreifung.
Der Kriegsveteran und Erbe einer ligurischen Olivenplantage, Leo Lanteri,
muss untertauchen. Er hat im Streit einen Faschisten getötet.
Sein Vater schickt ihn nach Sassari auf Sardinien.
Für den jazzbegeisterten Leo ist das das Ende der Welt.
Aber nicht nur das Land ist im Umsturz auch Leos Leben wird völlig umgekrempelt.
Denn auf dem Landgut eines Mussolini Anhängers trifft er auf Gioia.
Er verliebt sich sofort in sie nur steht die Liebe unter keinem guten Stern.
Gioia soll demnächst heiraten, und zwar den Sohn eines sardischen Clans und die
Tradition dieser Familie sind mörderisch.


Die sardische Hochzeit ist viel mehr als ein Liebesroman.
Die Autorin packt hier ihr ganzes Herzblut rein.
Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Mythischen Erklärung.
Die Charaktere sprühen vor Leben, sodass man das Gefühl hat, sie wahrhaft zu kennen und
die Geschichte gemeinsam mit ihnen zu erleben.
Außerdem bringen sie einen enormen Nuancenreichem in die Handlung und sorgen dadurch für viel
Farbe und Abwechslung.
Sie alle haben ihre guten und schlechten Eigenschaften.
Und genau diese Fehler und Macken lassen sie so natürlich und echt wirken.
Diese Geschichte wird eingebettet in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, dessen verheerende Auswirkungen,
die in Rückblenden genauer erklärt werden, bis in die Anfänge des Faschismus.
Mussolini steht kurz vor der Machtergreifung.
Das Leben in dieser Zeit wird wunderbar detailliert wiedergegeben.
Die Mythen und Bräuche, die Kultur, das Lebensgefühl der damaligen Zeit.
Aber auch die Liebe zum Jazz wird hier so wunderbar vermittelt und erklärt.
Man spürt förmlich diese wunderbare Lebenslust aber auch das Unheil, das praktisch greifbar ist.
Die sardische Hochzeit ist viel mehr als nur eine Liebesgeschichte.
Es ist ein facettenreicher Roman über eine vergangene Zeit.
Über eine außergewöhnliche Liebe mit ganz viel Italien-Flair.
Ein wunderbare Zeitreise nach Sardinien.