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Traeumerin109

Bewertungen

Insgesamt 221 Bewertungen
Bewertung vom 27.09.2016
Der kleine Igel und die geheimnisvollen roten Mützen
Butler, M. Christina

Der kleine Igel und die geheimnisvollen roten Mützen


ausgezeichnet

Ein sehr niedliches Kinderbuch mit liebevoll gestalteten Bildern. Es hat zwar ein bisschen mehr Text, aber eignet sich trotzdem wunderbar zum Vorlesen, weil währenddessen auf jeder Seite kleine rote Mützen „erfühlt“ werden können.
Auch die Geschichte ist sehr schön und perfekt für Kinder: Ein bisschen Spannung und ein kleines Rätsel, wo die Kleinen auch gerne mitraten dürfen und von selbst auf die Lösung kommen können
Die Bilder sind nicht kitschig oder zu verniedlichend, sondern sehr kindgerecht und mit vielen Details versehen, die es zu entdecken gilt. Allgemein sind sie in sehr schönen Farben gehalten.
Tolles Buch für Kinder!

Bewertung vom 27.09.2016
Liebe ohne Grenzen
Koppri, Anna;Timothy, Pranitha

Liebe ohne Grenzen


ausgezeichnet

Unwiderrufliche Liebe

Dies ist die Lebensgeschichte einer einzigartigen jungen Frau im modernen Indien. Pranitha Timothy wächst als rebellisches Mädchen heran, das sich den herrschenden Konventionen nicht unterordnen will und auch gegen den Gott ihrer Kindheit aufbegehrt. Doch verschiedene einschneidende Erlebnisse bringen sie zum Nachdenken und bewirken schließlich ein Umdenken. Heute kämpft sie gegen moderne Sklaverei, Kinderarmut und all das Elend, welches sie in ihrem Land noch immer zur Genüge erfährt. Dabei wird im Buch deutlich, dass auch einzelne Schicksale ihr sehr am Herzen liegen.

Zunächst einmal war die Lektüre des Buches interessant, weil sie mir einen Einblick gegeben hat in ein Land, welches auch in der heutigen Zeit noch unter extremer Armut leidet. Dies hat mir mal wieder ins Bewusstsein gerufen, welch Glück es ist, in einem in vielerlei Hinsicht doch sehr weit fortgeschrittenen Land wie Deutschland leben und aufwachsen zu dürfen, mit all den Chancen die das mit sich bringt. Die Verhältnisse in Indien beschämen zutiefst, wenn ich bedenke, wie selbstverständlich vieles für mich ist.
Aber auch die Biografie von Pranitha ist tief berührend und vor allem sehr ehrlich und authentisch. Sie setzt sich unermüdlich und bedingungslos für andere ein und bleibt dabei doch bescheiden. Dies ist wohl nur möglich, weil sie alles in Gottes Hände gelegt hat und alles was sie tut für ihn tut. Es sind einige Bilder von ihr in dem Buch, welche eine wunderschöne Frau mit leuchtenden Augen zeigen, die selbst über diese Bilder eine bemerkenswerte Ausstrahlung hat.
Sehr beeindruckt haben mich auch die klaren Worte, die sie für das findet, was da vor sich geht. Wenn es darum geht, Unrecht zu bekämpfen, kann es ja bekanntlich nicht genug Ausreden geben. Aber Pranitha hat sich nie darum gekümmert, sondern mutig ihren Weg fortgesetzt und allen gezeigt, dass Liebe sich wirklich vermehrt, je mehr man gibt.
Die Geschichte eines außergewöhnlichen Lebens, welche auch andere Menschen inspirieren und verändern kann.

Bewertung vom 27.09.2016
Die Liebe ist stark
Rivers, Francine

Die Liebe ist stark


ausgezeichnet

Gottes Liebe ist stark

Sarah wurde mit 8 Jahren in die Prostitution verkauft und seitdem misshandelt und benutzt. Unter dem Namen „Angel“ erlangt sie in einer kleinen Stadt im Nordamerika der 1850er Jahre, zur Zeit des Goldrausches, Berühmtheit. Mittlerweile ist sie 18 Jahre alt und hat in ihrem Leben viel durchgemacht, was sie innerlich kalt und hart werden ließ. Es scheint eine undurchdringliche Mauer um sie herum zu bestehen. Auch Michael Hosea, der sich auf den ersten Blick sicher ist, dass sie die richtige Frau für ihn ist, dringt nicht zu ihr durch. Dennoch nimmt er sie mit auf seine Farm und heiratet sie, in der Hoffnung, sie mit seiner Liebe irgendwann überzeugen zu können.

Es ist ein langer und sehr schmerzhafter Weg, der in diesem Buch beschrieben wird. Michael ist sich sicher, dass Gott diese Frau für ihn bestimmt hat, aber er muss ihr wieder und wieder seine Liebe zeigen und ihr ebenso oft vergeben. Denn Sarah kann vor allem eines nicht: Vertrauen. Doch es ist unglaublich mitreißend und wunderschön „mitzuerleben“, wie sie ganz langsam auftaut und schließlich eine Liebe beweist, die völlig selbstlos über das hinausgeht, was sie selbst glauben kann.

Wie ich es von Francine Rivers gewohnt bin, ein atemberaubendes, intensives Buch, das seine Leser mitnimmt und festhält. Ich habe es morgens angefangen, und damit war der Tag dann auch verplant, weil ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte, bis ich fertig war. Die Charaktere sind klug und mit feinen Nuancen ausgewählt. Eine wirklich überwältigende Geschichte über innere Entwicklung und Heilung, und über einen Gott, der uns über alles liebt. Von der Autorin erfahren wir auch etwas über den Hintergrund des Buches und ihre eigene Entwicklung, die sie dazu inspiriert hat.
Ich bin mir sicher, dieses Buch wird auch viele weitere Leser inspirieren und bewegen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.09.2016
Letzte Begegnungen unter dem Galgen
Townsend, Tim

Letzte Begegnungen unter dem Galgen


ausgezeichnet

„Wann sollte er je die Sünde hassen, aber den Sünder lieben wie noch nie zuvor, wenn nicht jetzt?“

In diesem Buch nimmt der Autor Tim Townsend uns auf eine Reise in die Vergangenheit mit. Er lässt einen evangelischen Militärseelsorger aus den Vereinigten Staaten zu Wort kommen, welcher nach Ende des zweiten Weltkrieges für das seelische Heil der gefangenen Nazi-Größen, darunter unter anderem Hermann Göring, verantwortlich war.
Die Nürnberger Prozesse, darunter besonders der Hauptkriegsverbrecherprozess 1946/47, sind wohl den meisten Lesern ein Begriff. Auch einige der zugehörigen Fakten wurden in bereits sehr vielfältig vorhandener Literatur zu diesem Thema zur Genüge durchleuchtet. Vorgeschichte, Ablauf, Bedingungen, beteiligte Personen und Ausgang des Ganzen sind hinreichend bekannt. Aber auch all diese Dinge werden hier nochmal präzise zusammengefasst, mit interessanten Hintergründen versehen und um viele Details erweitert. Viele Ausschnitte aus Originaldokumenten untermauern diese Fakten. Allein in dieser Hinsicht war die Lektüre sehr lehrreich.
Dazu bekamen die Nazi-Kriegsverbrecher für mich zum ersten mal ein menschliches Gesicht. Denn Henry Gerecke, besagter Seelsorger, nahm seine Aufgabe sehr ernst und bemühte sich, die vor ihm stehenden Verbrecher mit den Augen Gottes zu sehen. So lernen wir als Leser anhand seiner Schilderungen die Schicksale jedes einzelnen kennen und können eine teilweise erstaunliche Verwandlung beobachten. Während des gesamten Prozesses begleitet er die Gefangenen. Wenn der Tod am Galgen unausweichlich scheint, dann besinnt sich der eine oder andere wieder zurück auf das, was wirklich zählt, und bereut was er getan hat.
Auch die persönlichen Hintergründe von Gerecke werden beleuchtet, sodass der Leser besser verstehen kann, was ihn in die Lage versetzt hat, diese Aufgabe anzunehmen.

Dem Autor ist hier gelungen, was wohl gerade bei diesem Thema ganz und gar nicht einfach ist: eine vorurteilsfreie Schilderung unter Berücksichtigung vieler unterschiedlicher Facetten, obwohl es um grauenhafte Verbrechen gegen die Menschlichkeit ging. Dabei kann und will er nicht die Taten jener Männer verstehen, sondern sie trotz allem als Menschen und Kinder Gottes anerkennen, denen trotz allem vergeben werden kann. Auch Henry Gerecke bemüht sich von Anfang an darum, diesen Blickwinkel einzunehmen und leistet eine aus meiner Sicht unglaubliche Arbeit, die allerhöchsten Respekt verdient hat. Zwischendurch erfolgen immer wieder theologische Ausflüge, wenn es beispielsweise um Vergebung geht, ein wichtiges und hochinteressantes Thema.

Hierbei handelt es sich um ein wirklich großartiges Buch, das Aufmerksamkeit verdient. Tim Townsend scheut sich nicht, schwierige Themen anzusprechen und unbequeme Aspekte ans Licht zu zerren, die vielleicht unsere eingefahrene Sicht um eine sehr menschliche Dimension erweitern. Ich kann nur sagen: Lest dieses Buch!!!

Bewertung vom 13.09.2016
Schattenjahre
Krömer, Ilona

Schattenjahre


ausgezeichnet

Heilung zulassen

Ilona Krömer lässt uns in ihrem autobiografischen Buch an einem sehr bewegenden Schicksal teilhaben: Wie reagiert man, wenn die eigenen Eltern sich umbringen? Wie macht man weiter? Sie erzählt uns von der Zeit davor, ersten Anzeichen die sie nicht erkannt hat, den folgenschweren Tagen und der Zeit danach in Rückblenden, zwischendurch lässt sie immer wieder einfließen, wie es ihr heute mit all dem geht. Durch das Buch hindurch zieht sich die Frage, ob sie es ihren Eltern verzeihen kann, dass sie so etwas getan haben.

Ein sehr bewegendes Buch, das meine Erwartungen übertroffen hat. Ich hatte nicht mit so einem erdrückend ehrlichen Geständnis gerechnet, nicht mit so einer intensiven Schilderung, die mir eine Gänsehaut verursacht hat. Beim Lesen habe ich mit Ilona mitgefühlt und mich gleichzeitig gefragt, wie ich reagieren würde, wenn ich auf diese Weise geliebte Menschen verlieren würde. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, aber ich kann mir ansatzweise vorstellen, dass der Schmerz unerträglich sein muss. Dieses Buch ist ein sehr gutes und gelungenes Beispiel für Trauerarbeit, welche psychologische Unterstützung allein wohl nicht leisten kann. Die Autorin hat damit meines Erachtens einen sehr mutigen Schritt getan, um auf diesem Weg der Verdrängung nicht die Macht über ihr Leben zu geben. Meinen größten Respekt dafür, dass sie so etwas Intimes mit so vielen Menschen teilt. Aus ihren Erzählungen entnehme ich, dass schon in ihrem engen Umfeld viele mit Unverständnis reagiert haben.

Ja, was macht man, wenn geliebte Menschen auf diese Weise ums Leben kommen? Wie macht man weiter? Was zählt überhaupt noch? Schuldgefühle und Vorwürfe verhindern die Vergebung, und so lastet das Geschehen wie ein Schatten lange auf der ganzen Familie. Ilona schildert in klaren und bewegenden Worten, wie sie mit diesen Fragen umgegangen ist und die Schattenjahre durchlebt hat. Ein Buch, das zu lesen sich auf jeden Fall lohnt, nicht nur für Menschen, die gerade mitten in einer Trauerphase stecken!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.09.2016
Mit dem Herzen laufen lernen
Weiss, Andi

Mit dem Herzen laufen lernen


gut

Die Welt bewegen

In seinem Buch nimmt der Autor Andi Weiss uns mit auf diverse Reisen, auf denen er den unterschiedlichsten Menschen begegnet. Er lässt uns daran teilhaben, was er von ihnen gelernt hat, wenn es um Lebensweisheit und Hoffnung geht. Diese Begegnungen haben ihm Mut gemacht und er hofft, dass sie auch dem einen oder anderen Leser weiterhelfen.

Ein nettes kleines Büchlein über wichtige Themen, denen wir in unserem Leben nicht ausweichen können. Es vermittelt eine sehr schöne Sichtweise auf das Leben mit seinen Herausforderungen und Problemen, aber auch mit seinen schönen Seiten voller Lachen und Leidenschaft. Zwischendurch sind immer wieder Liedtexte von Andi Weiss eingestreut, welche in irgendeiner Art und Weise zu dem Thema passen. Diese Liedtexte sind es fast, die mir am besten gefallen haben. Aber auch die kleinen Kapitel sind sehr praktisch zum zwischendurch-lesen und geben oft gute Anregungen, über das eine oder das andere nachzudenken. Sei es zwischen den Zeilen oder direkt in einem klugen Spruch – hier ist gewiss einiges zu finden.
Jedoch fand ich auch einige Kapitel und auch ein paar der Liedtexte ziemlich banal und oberflächlich, auf gewisse Weise. Sie versuchen, etwas mit schönen Worten zu beschreiben, was einfach nicht schön ist. Manches erschien mir auch belanglos und ich fragte mich, warum der Autor es wohl in sein Büchlein aufgenommen hat.

Insgesamt findet man hier wohl hauptsächlich 08/15-Weisheit, welche es anderswo vielleicht auch ein wenig tiefergehender gibt. Es sind zwar auch gute Denkanstöße vorhanden, aber wirklich inspirierend war die Lektüre für mich nicht unbedingt.

Bewertung vom 13.09.2016
Der Tag, an dem Mr Goldman starb
Rhodes, David

Der Tag, an dem Mr Goldman starb


sehr gut

Eine zweite Chance

Mr. Goldman ist ein skrupelloser Geschäftsmann, der es sich in seinem Reichtum bequem gemacht hat und keinen Gedanken an andere Menschen verschwendet. Doch plötzlich stirbt er, und findet sich im Jenseits wieder. Dort muss er jedoch, bevor er den Fluss überqueren kann, alle seine Besitztümer, an denen sein Herz hängt, herbeischaffen. Die Suche wird immer mehr zu einer Reise, die in Goldman ungeahnte Fähigkeiten freisetzt.

Ein wirklich wunderschönes Buch über Liebe und Vergebung, und über das Gute in jedem von uns. Zu Beginn seiner Reise ist Mr. Goldman ein sehr unsympathischer Zeitgenosse, der wirklich keine guten Seiten zu haben scheint. Mir schien das Bild von ihm zu Beginn ein wenig überzeichnet, aber vielleicht war das notwendig, um die folgende Veränderung deutlicher zu machen. Goldman muss sich im Jenseits mit einem Landstreicher zusammentun, den er zu Lebzeiten von seinen Toren vertrieben hat. Zusammen warten einige Prüfungen auf sie, viele Menschen, denen Goldman von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten muss. Viele dieser Menschen leiden aufgrund der Gier anderer, und so bleibt es nicht aus, dass Goldman beginnt, sich Fragen zu stellen. Er muss einige sehr unangenehme Entdeckungen über sich selbst machen, und dazu benötigt er eine Menge Mut.

Am Ende kehrt er geläutert zurück. Ich möchte hier nicht viel mehr über seine Abenteuer verraten, nur so viel: Es lohnt sich! Gerade der letzte Abschnitt, voller Liebe und Vergebung, ist unglaublich schön und bewegend. Vielleicht bekommen ja auch wir eine zweite Chance.

Bewertung vom 13.09.2016
Bis zum Äußersten
Zhang, Rongliang;Bach, Eugene

Bis zum Äußersten


sehr gut

Leben in der Untergrundkirche

Der Autor Zhang Rongliang war und ist Teil der chinesischen Untergrundkirche. Er lässt uns in seinem Buch an langen Jahren der Verfolgung und Unterdrückung teilhaben, welche er und viele andere im Namen Gottes erlitten haben. Von seinem raschen Aufstieg in der Partei und seinem schnellen Fall, von den Auswüchsen des Kommunismus und den Verhältnissen in Arbeitslagern, nicht zuletzt aber von absoluter Hingabe handelt dieses Buch.

Ich muss sagen, dass ich etwas schwer in die Thematik hineingekommen bin, weil mir vieles völlig fremd war. Natürlich ist die Geschichte, die wir hier erfahren, erschütternd. Allein aus menschlicher Sicht ist es für uns im modernen Westen wahrscheinlich unvorstellbar, wie es gewesen sein muss, in einem solchen China zu leben. Allein die plumpe Art und Weise, mit welcher die Verfechter des Kommunismus versucht haben, alle fremden Denkweisen auszurotten, schreit geradezu nach Widerstand. Zhang ist bewunderswert, weil er in dieser Umgebung aufgestanden ist, niemals aufgegeben hat und vor allem sein Vertrauen und seinen Glauben an Gott niemals aufgegeben hat. Diesen Aspekt des Buches fand ich sehr bewegend.

Nicht so gut kam ich mit dem Bild eines „guten“ Christen zurecht, welches gezeichnet wurde. Es ist das eine, seinen Glauben nicht zu verleugnen, aber etwas ganz anderes es sogar als Ehre anzusehen, dafür leiden zu „dürfen“ und für dieses Privileg zu beten. Das entzieht sich meinem Verständnis und ist aus meiner Sicht eine sehr radikale Sichtweise. Jedoch soll es hier nicht meine Aufgabe sein, Zhangs Art des Glaubens zu kritisieren. Als Erfahrungsbericht ist sein Buch sicherlich wertvoll. Jedoch hat es sich auch ein wenig hingezogen. Im Prinzip passiert immer das gleiche, nur in einer anderen Umgebung. Das machte das Lesen etwas mühsam.

Insgesamt ein interessantes Buch, welches sich mit einem wichtigen, aber leider totgeschwiegenen Thema befasst, über welches einige wahrscheinlich so gut wie nichts wissen. Allein aus diesem Grund solltet ihr das Buch lesen, um euch ein Bild machen zu können von dem, was in China passiert ist und immer noch passiert.

Bewertung vom 13.09.2016
Love Your Neighbour
Togni, David;Specht, Andrea

Love Your Neighbour


gut

Kleine Dinge mit großer Liebe tun

„Ein Euro ist das Bedürfnis eines Bedürftigen. Alles, was darüber hinaus geht, ist die Möglichkeit eines Reichen."

Gelebte Nächstenliebe, schon in den kleinen Dingen, das ist wohl die zentrale Botschaft des Buches von David Togni. Er stellt uns hier nicht nur einen Schnelldurchlauf der wichtigsten Stationen seiner Biografie vor, sondern auch die Entstehung seines Projektes „Love your neighbour“.
Dabei ist sein Schreibstil angenehm und flüssig zu lesen, zwischendurch herrlich selbstironisch und witzig. Was mich an einigen Stellen jedoch gestört hat, waren die vielen englischen Wörter, die er benutzt. „Message“, „Church“ und Ähnliches mögen vielleicht modern sein, was ihr Vorteil gegenüber den deutschen Wörtern sein soll, verstehe ich aber nicht.

David erzählt uns viel aus seinem wirklich spannenden Leben, in dem Gott auf scheinbar außergewöhnliche Weise gewirkt hat. Gerade die Schilderung der traurigen und schwierigen Momente gelingt ihm durch seine Offenheit sehr bewegend. Ehrlich gesteht er seine Fehler und sein Scheitern ein, und berichtet, wie er es dennoch geschafft hat. Dafür ein großes Kompliment.

Trotzdem haben mich einige Passagen an dem Buch irritiert. Das waren zum einen seine Erlebnisse mit Gott, welche für mich durch seine Art, sie zu erzählen, teilweise nicht sehr glaubwürdig rüberkamen. Auf der anderen Seite hat er Vieles, was er gemacht hat, auf Gottes Eingebung geschoben, auch hier wusste ich oft nicht so genau, was ich davon halten soll. Einige Dinge sind wohl auf eine gewisse Hochsensibilität im Umgang mit anderen Menschen zurückzuführen, welches ein von Gott gegebenes Talent ist, aber nicht unbedingt jedes Mal ein Erweckungserlebnis nach sich ziehen muss. Seine Erzählung wirkt stellenweise übertrieben. Auch seine vielen kleinen Erlebnisse, bei denen er anderen Menschen geholfen hat, sind einerseits bewunderswert und schön. Teilweise bieten sie gute Anregungen, selbst einmal nachzudenken, wo wir in unserem Leben anderen Menschen helfen könnten. Andererseits stört mich auch hier seine Art und Weise, davon zu reden. Es klingt oft wie ein Eigenlob, das es vielleicht nicht sein soll. Diese Tatsache beeinträchtigt meine ganze Sicht auf das Buch und die Überlegung, warum er es wohl geschrieben hat. Dahinter bin ich auch nicht gekommen. Ich weiß nicht, welches die Botschaft seines Projektes sein soll, außer der offensichtlichen, in der Namensgebung enthaltenen. Das ist eine schöne und wichtige Aufforderung, aber eine solche allein hilft bekanntlich nicht.
Alles in allem lässt das Buch einige offene Fragen bei mir zurück, was ich sehr schade finde. Es war kein wirklich befriedigendes Leseerlebnis.