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Luise-21
Wohnort: 
Berlin

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Insgesamt 259 Bewertungen
Bewertung vom 07.11.2021
Unter einem anderen Himmel
Blom, Josefine

Unter einem anderen Himmel


ausgezeichnet

Josefine Blom ist das Pseudonym des Autorinnen-Duos Tania Krätschmar und Danela Pietrek. »Unter einem anderen Himmel« ist ihr erster gemeinsamer Roman. In der Geschichte geht es um Stella, die an der Ostsee und in Prag dem Autor John Harding hilft, sein letztes Kapitel für sein aktuelles Buch zu finden.

Inhalt:
Als die 38-jährige Stella Köhler unerwartet ein Haus in Haffkrug an der Ostsee erbt, ist dies eine glückliche Fügung, denn ihre finanzielle Situation ist ein mittleres Desaster. Seit Monaten schon wartet die Übersetzerin auf das neueste Manuskript des englischen Bestsellerautors John Harding. Als dieser sie überraschend auffordert, nach Prag zu kommen, nimmt Stella den nächsten Zug. Sie ahnt nicht, wie viel seine Familiensaga, die im ehemaligen Sudetenland beginnt, mit ihrer eigenen Geschichte zu tun hat. Erst als sie die Vergangenheit versteht, kann sie mit ihrer Tochter ein Zuhause in der Gegenwart finden.

Meine Meinung:
Stella trifft ein schwerer Schicksalsschlag, als ihr Mann unerwartet stirbt. Sie steht mit ihrer Tochter vor dem finanziellen Ruin, denn wie es aussieht, hat ihr Mann das ganze Geld in ein Haus an der Ostsee gesteckt. In Haffkrug angekommen, stellt sie fest, dass das Haus von einer alten Frau bewohnt wird und für Stella, scheint es im ersten Moment unvorstellbar zu sein, mit ihr unter einem Dach zu leben. Die beiden Frauen haben keinen guten Start während ihre Tochter Nele sich glänzend mit Teresa, versteht. Letztendlich muss sich Stella dieser Situation stellen.

Als John Harding, Stella auffordert nach Prag zu kommen, bricht sie nach kurzem Zögern auf und begibt sich mit ihm auf die Spurensuche in die Vergangenheit. Beide scheinen sich magisch angezogen zu fühlen und es knistert gewaltig zwischen Stella und John. Die Reise der beiden, obwohl sie Fremde sind, klingt unglaublich vertraut und ist wunderschön beschrieben. Auf ihrer gemeinsamen Suche finden sich immer mehr Spuren, die sich langsam zu einem Puzzle zusammenfügen. Stella lässt sich von John überrumpeln, ihn mit nach Haffkrug zu nehmen um dort sein letztes Kapitel zu schreiben. Sie kommen sich langsam näher und John scheint sich an der Ostsee, richtig wohl zu fühlen. Die Dialoge zwischen ihm und Nele, sind nach anfänglicher Zurückhaltung, richtig herzerwärmend.

Stella findet ihre Vergangenheit und damit das letzte Kapitel von Johns Buch.

Fazit:
Den Autorinnen ist es wunderbar gelungen, die Vergangenheit auf Umwegen aufzuspüren und packend zu erzählen. Die Protagonisten, sind vielschichtig und sehr glaubwürdig im Handlungsverlauf eingebunden. Das Buch hat alles, was für mich eine fesselnde Geschichte ausmacht und ein Ende, mit dem ich sehr zufrieden bin.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.11.2021
Die Übersetzerin
Lecoat, Jenny

Die Übersetzerin


ausgezeichnet

Die Autorin Jenny Lecoat, erzählt in ihrem beeindruckenden Debütroman "Die Übersetzerin" eine Geschichte über die Kanalinseln – eine kleine britische Inselgruppe, die nur 20 Kilometer vor der französischen Küste liegt und im Zweiten Weltkrieg von den Nazis besetzt wurde.

Inhalt:
Jersey, 1940. Als Hedy eine Stelle als Übersetzerin für die deutschen Besatzer der Kanalinsel antritt, weiß niemand, dass die junge Frau Jüdin ist. Während sie durch heimliche Akte des Widerstands versucht, gegen die Nazis aufzubegehren, verliebt sie sich ausgerechnet in den deutschen Wehrmachtssoldaten Kurt, der ihre Gefühle erwidert. Doch Hedys Identität bleibt nicht lange verborgen. Gemeinsam mit Kurt und einer guten Freundin schmiedet Hedy einen mutigen Plan, um ihren Verfolgern zu entkommen ...

Meine Meinung:
Im Vorwort des Buches ist zu lesen, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit, beruht. Hedys Überlebenskampf und die Rolle, die dabei ein deutscher Offizier spielte, bilden die Grundlage für diesen fiktiven Roman. Die junge Jüdin Hedwig Bercu gab es wirklich, nur die Namen einiger anderer Beteiligter wurden geändert.

Hedy Bercu ist Jüdin und um der drohenden Deportation durch die Nazis zu entgehen, flieht sie von Wien auf die britische Kanalinsel Jersey. Hier fühlt sie sich zunächst in Sicherheit, bis auch hier die deutschen Truppen einfallen und die Insel besetzen. Für die Bevölkerung beginnt der Kampf ums Überleben. Hedy spricht fließend Englisch und Deutsch und da sie scheinbar niemand als Jüdin erkennt, gelingt es ihr, ausgerechnet einen Job als Übersetzerin bei den Deutschen zu bekommen.
Dort lernt sie auch den Wehrmachtsoffizier Kurt Neumann kennen, der ihr in einer Notlage behilflich ist und sich sofort zu ihr hingezogen fühlt. Sie kommen sich näher, finden zueinander, und es gelingt ihnen lange Zeit, ihre Liebe geheim zu halten. Eine große Hilfe ist ihnen dabei Dorothy, eine Einheimische, die äußerst naive wirkt, sich jedoch als gute Freundin erweist. Die Nazis entdecken Hedys wahre Identität und sie soll deportiert werden. Kurt versucht alles um das zu verhindern und auch Dorothy, die sich in der Zwischenzeit zu einer starken Frau entwickelt hat, hält bedingungslos zu Hedy. Alle drei geraten in größte Gefahr …

Fazit:
Der Autorin ist es wunderbar gelungen, historische Details aus dem Zweiten Weltkrieg, packend und chronologisch zu erzählen und die Protagonisten, vielschichtig und sehr glaubwürdig im Handlungsverlauf einzubinden. Das Buch hat alles, was für mich eine fesselnde Geschichte ausmacht und ein Ende, mit dem ich sehr zufrieden bin.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.10.2021
Das Buch der verschollenen Namen
Harmel, Kristin

Das Buch der verschollenen Namen


ausgezeichnet

Die Autorin Kristin Harmel erzählt in ihrem neuen Roman „Das Buch der verschollenen Namen“ inspiriert von einer wahren Geschichte, ihren dritten Roman, der in Frankreich zur Zeit des 2. Weltkriegs spielt.

Inhalt:
Liebe und Mut im Angesicht des Bösen:
Kristin Harmels historischer Roman aus der Zeit des 2. Weltkriegs ist inspiriert von der wahren Geschichte einer kleinen Stadt in Frankreich, die zu einem Symbol des Widerstands wurde.
Nur knapp entkommt die Studentin Eva Abrams 1942 aus Paris, nachdem ihr Vater, ein polnischer Jude, verhaftet wurde. Eva findet Zuflucht im kleinen Bergdorf Aurignon in der unbesetzten Zone, wo sie auch den jungen Widerstandskämpfer Rémy kennenlernt.
Bald beginnt Eva, im Auftrag der Résistance Ausweispapiere für jüdische Kinder zu fälschen – doch deren wahre Identität möchte sie für eine Zeit nach dem Krieg bewahren. Zusammen mit Rémy fertigt sie verschlüsselte Aufzeichnungen an: das Buch der verschollenen Namen. Als jedoch ihre Widerstandszelle verraten wird und Rémy plötzlich verschwindet, bedeutet das Buch für sie beide tödliche Gefahr …

Meine Meinung:
Schon alleine das schöne Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben mir wieder sehr gut gefallen, ja mich richtig neugierig auf eine weitere schöne Geschichte der Autorin, aus der Vergangenheit und Gegenwart gemacht.
Die Autorin erzählt in einem sehr flüssigen und sehr angenehmen Schreibstil, die Geschichte aus einer französischen Kleinstadt, die im 2. Weltkrieg zu einem Symbol des Widerstands wurde.

Gegenwart: Der Roman startet mit der älteren Bibliothekarin Eva, die in einer Zeitung das Bild eines Buches entdeckt, das einst in ihrem Besitz war. Ihre Vergangenheit kehrt zurück und sie begibt sich auf den Weg um das Buch zurück zu holen, denn es enthält all die Namen, denen sie einst in dem kleinen französischen Dorf Aurignon zur Flucht vor dem Naziregime verholfen hat.

Vergangenheit: Das kleine Bergdorf Aurignon wird die neue Heimat von Eva Abrams und schon bald lernt sie Rémy kennen der im Widerstand aktiv ist. Kurze Zeit später kann Eva ihr fingerfertiges Geschick dafür einsetzen, Ausweispapiere für jüdische Kinder zu fälschen, um diese heimlich über die Grenze in die Schweiz zu schmuggeln, damit wenigstens ein paar Leben gerettet werden. Um deren wahren Identität für die Zeit nach dem Krieg zu bewahren, fertigen Rémy und Eva verschlüsselte Aufzeichnungen an. Aber das Unglück schläft nicht....

Die beiden Handlungsstränge ziehen sich durch die gesamte Geschichte und verknüpfen so eine nachvollziehbare Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Fazit:
Der Autorin ist es wunderbar gelungen, Vergangenheit und Gegenwart einfühlsam miteinander zu verknüpfen. Neben einer hervorragenden historischen Recherche besticht das Buch durch eine spannende und berührende Handlung, die mich am Ende mehr als überraschen konnte. Selbst die Protagonisten und Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr glaubwürdig dargestellt und richtig gut eingebunden. Das Buch hat alles, was für mich eine gute Geschichte ausmacht.
Von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.10.2021
Engel über der Stadt
Kleinschmidt, Jonas

Engel über der Stadt


ausgezeichnet

Der Autor Jonas Kleinschmidt, entführt den Leser in seinem Jugendroman „Engel über der Stadt“ auf eine spannende Zeitreise, das den Wert von Freundschaft, Zusammengehörigkeit und Hilfsbereitschaft betont.

Inhalt:
Der 15-jährige Johannes trifft seinen Großvater nach dessen Tod auf wundersame Weise wieder: Es ist das Jahr 1945, und Dänemark ist von Nazi-Deutschland okkupiert. Johannes erlebt mit seinem gleichaltrigen Großvater, der auf den Namen Raf hört, den Alltag unter der Besatzung hautnah mit und erfährt Freundschaft und Zusammenhalt, aber auch Ängste und Repressalien. Eines Tages regnen plötzlich Bomben über den Kopenhagener Stadtteil Vesterbro, die beiden Jungs stürzen sich in die Rettungsaktion und geraten dabei selbst in Lebensgefahr.

Meine Meinung:
Der Autor verarbeitet die Erlebnisse seines eigenen Großvaters, der 1945 Zeuge des Bombardements über Kopenhagen wurde, in einer fiktiven Handlung und einer Geschichte, die den Wert von Freundschaft, Zusammengehörigkeit und Hilfsbereitschaft, stark hervorhebt.

Der Einstieg in die Geschichte ist einfach flüssig und unkompliziert erzählt. Der Tod von Johannes Opa Raf, scheint ihn richtig umzuhauen. Nach außen hin kann er das nicht richtig zeigen und kann sich auch nicht so richtig überwinden, an das Totenbett zu treten und als er das doch tut, erkennt er seinen Opa nicht mehr als den Mann, der er war. Johannes erlebt eine richtige Schockstarre, rennt und strampelt mit einem alten Fahrrad einfach nur weg. Übergangslos landet er in der Vergangenheit und läuft seinem Opa Raf, der jetzt gleichaltrig mit ihm ist, in die Arme. Es ist einfach nur spannend, wie sich diese Begegnung entwickelt.
Johannes befindet sich mitten im Grauen des Krieges und selbst diese Details, hat der Autor mit viel Emotionen und Dramatik, gut spürbar werden lassen.

Eine bewegende Geschichte, die durch die unglaubliche Zeitreise, einfach authentisch wirkt.

Fazit:
Dem Autor ist es hervorragend gelungen, historische Details aus dem Zweiten Weltkrieg und der Gegenwart in einer Zeitreise eines Jugendlichen, einfühlsam miteinander zu verknüpfen. Die Protagonisten sind im Handlungsverlauf sehr glaubwürdig dargestellt und an der richtigen Stelle eingebunden.
Mir persönlich hat die Geschichte mit dem flüssigen und leichten Schreibstil sehr gut gefallen.
Das Buch hat alles, was für mich eine gute Geschichte ausmacht und ein Ende, mit dem ich sehr zufrieden bin.
Von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 19.10.2021
Unter dem Schnee
Burseg, Katrin

Unter dem Schnee


ausgezeichnet

Die Autorin Katrin Burseg, erzählt in ihrem neuen Roman "Unter dem Schnee" eine bemerkenswerte Geschichte zwischen Vergangenheit und Gegenwart, auf der Suche um ein dunkles Familiengeheimnis während des Zweiten Weltkriegs.

Inhalt:
Schloss Schwanenholz, Ende Dezember 1978: Fünfzig Jahre führte Luise von Schwan die Baumschule auf dem Gut an der Ostsee mit strenger Hand. Nun wird die Gräfin beerdigt. Doch als die Trauerfeier beginnt, fegt ein heftiger Schneesturm über das Land. Bevor das Familienanwesen von der Außenwelt abgeschnitten wird, trifft ein ungebetener Gast aus Frankreich ein. Wer ist die geheimnisvolle Frau, die behauptet, Luises Tochter zu sein? Und hat Luise tatsächlich während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter auf dem Gut ausgebeutet? Fünf Tage, in denen die Familie mit verborgenen Wahrheiten konfrontiert wird. Fünf Tage, die das Schweigen beenden, das sich jahrzehntelang über alles senkte wie Schnee.

Meine Meinung:
Das edel gestaltete Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben mir ausgesprochen gut gefallen, ja mich richtig neugierig auf eine schöne Geschichte aus der Vergangenheit und Gegenwart, gemacht.

Im Vordergrund steht die Schneekatastrophe 1978/79 in Norddeutschland und genau zu diesem Zeitpunkt stirbt Luise Gräfin von Schwan, die Besitzerin einer großen Baumschule. Die Familie kann gerade noch anreisen bevor die ganze Landschaft unter Schnee begraben wird. Nichts geht mehr und alle müssen auf Schloss Schwanenholz untergebracht werden.
Und hier baut die Autorin mit einem sehr flüssigen und sehr interessanten Schreibstil, die Geschichte der einzelnen Charaktere und das aus deren Perspektiven erzählt, jeweils richtig voller Spannung auf.

Die Protagonisten beginnen sich zu erinnern und reden langsam über ihr jahrelang verdrängtes Schweigen und legen Stück für Stück ein dunkles Familiengeheimnis, dass bis in den Zweiten Weltkrieg reicht, offen. Auch die betroffenen Kinder, bleiben von ihren Erinnerungen nicht verschont und müssen sich der Wahrheit, stellen.

Gerade die dunkle Vergangenheit und danach die Zeit des Schweigens, macht diese Geschichte unglaublich interessant.

Fazit:
Der Autorin ist es wunderbar gelungen, historische Details aus dem Zweiten Weltkrieg und der Gegenwart in einer Familiengeschichte, einfühlsam miteinander zu verknüpfen. Selbst die Protagonisten sind im Handlungsverlauf sehr glaubwürdig dargestellt und an der richtigen Stelle eingebunden.
Das Buch hat alles, was für mich eine gute Geschichte ausmacht und ein Ende, mit dem ich sehr zufrieden bin.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.10.2021
Das Collier der Königin
Maxian, Beate

Das Collier der Königin


sehr gut

Die Autorin Beate Maxian, erzählt in ihrem neuen Roman "Das Collier der Königin" eine spannende Geschichte zwischen Vergangenheit und Gegenwart, auf der Suche nach dem geheimnisvollen Collier der Marie Antoinette.

Inhalt:
Wien, Gegenwart. Ein unerwartetes Erbe rüttelt Leas Alltag als Versicherungsangestellte auf: Ihre zurückgezogen lebende Tante Gloria vermacht ihr ein Diamantcollier, das schon lange im Familienbesitz ist. Handelt es sich bei dem sagenumwobenen Schmuckstück wirklich um das Collier Marie Antoinettes, das während der Französischen Revolution verschwand? Und wie kam es in den Besitz von Leas Familie?

Paris 1794. Isabelle Blanc ist auf der Flucht. Ihr Vater gilt als Feind der Revolution, da er Schmuckstücke für Adelsfamilien anfertigte. In Todesangst versteckt sie sich vor den Schergen Robespierres. Doch gerade als sich die Lage beruhigt, steht ein Soldat vor ihrer Tür und legt ein fremdes Kind in ihre Arme ...

Meine Meinung:
Schon alleine das Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben mir sehr gut gefallen, ja mich richtig neugierig auf eine schöne Geschichte aus der Vergangenheit und Gegenwart, gemacht.

Die Autorin erzählt in einem sehr flüssigen und sehr angenehmen Schreibstil, die Geschichte über Leas Alltag bis zu dem Tag als sie ein Erbe ihrer unbekannten Tante Gloria durch deren Patensohn Elias, erhält. Nichts ist mehr so, wie es einmal war und stellt für Lea, alles auf den Kopf. Nach einigem hin und her, erforscht sie gemeinsam mit Elias die Herkunft des Colliers zu Zeiten der französischen Revolution. Anhand von alten Tagebuchaufzeichnungen begeben sich beide auf die Spur des Colliers.

Am stärksten hat mich die Vergangenheit zur Zeit der französischen Revolution und Isabelle, der Tochter des Goldschmiedes, der das Collier angefertigt hatte, berührt. Als Isabelles Vater ums Leben kommt, beginnt für sie eine entbehrungs- und leidvolle Zeit, die dann noch mit einem fremden Kind, ihren Weg erheblich beschwert.
Gerade diese Vergangenheit, macht diese Geschichte für mich unglaublich interessant.

Fazit:
Der Autorin ist es wunderbar gelungen, Vergangenheit und Gegenwart einfühlsamen miteinander zu verknüpfen. Neben einer hervorragenden historischen Recherche besticht das Buch durch eine spannende und berührende Handlung, die mich bis zum Ende fesseln konnte. Selbst die Protagonisten und Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr glaubwürdig dargestellt und richtig gut eingebunden.

Bewertung vom 12.10.2021
Annette von Droste-Hülshoff. Dichterin zwischen den Feuern
Kaiser, Maria Regina

Annette von Droste-Hülshoff. Dichterin zwischen den Feuern


ausgezeichnet

Die Autorin Maria Regina Kaiser, erzählt in ihrem neuen Roman „Annette von Droste-Hülshoff. Dichterin zwischen den Feuern“, eine sehr interessante und lesenswerte historische Romanbiographie über die berühmte Dichterin.

Meine Meinung:
Gleich zu Anfang lohnt es sich auf jeden Fall einen Blick auf den umfangreichen und wirklich tollen Anhang zu werfen, der Bilder der Dichterin, einer gelungenen Zeittafel und einen guten Glossar, bereithält.

Zum Inhalt:
Mit dem Einstieg der Geburt von Annette als Frühchen, der keiner eine Lebenschance einräumte außer der Amme, die das Mädchen sofort ins Herz geschlossen hatte, ist der Autorin ausgesprochen gut gelungen.
Es folgen die glücklichen Kinderjahre und das ausgesprochen gute Verhältnis zu ihren Eltern, die schon ihr frühes Schreiben mehr oder minder, unterstützt haben. Jedoch als junge Frau wird immer deutlicher, wie wichtig der gesellschaftliche Ruf vor allem ihrer Mutter war. Annette muss sich immer wieder ihrer Familie unterordnen. Die Autorin zeigt sehr gut auf, dass Annette eine Frau ist, die sich nach Freiheit sehnt, aber nicht genügend Kraft aufbringt, sich gegen die gesellschaftlichen Zwänge zu behaupten. Sie kann sich nicht mal frei entscheiden, wem sie ihr Herz schenken möchte, sondern braucht hierfür die Zustimmung ihrer Mutter.

Annette empfand ich als schwärmerisch, weltfremd und nur dann selbstbewusst, wenn es um ihr Werk ging - schließlich wollte sie, was den Männern der damaligen Zeit zustand: Ihre Freiheit und Anerkennung. Leider war sie damit genau das Gegenteil von dem, was zu dieser Zeit schicklich und erstrebenswert war.

Durch viele detaillierte Beschreibungen der Welt um Annette und durch die Sprache der alten Wörter, gibt es ein schönes Gesamtbild über die Zeit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Auch viele zitierte Gedichte der bekannten Dichterin Runden die Romanbiographie brillant ab.

Fazit:
Durch diese hervorragend recherchierte Romanbiografie habe ich eine ganze Menge über das Leben von Annette und dazu viel Interessantes erfahren. Der Autorin ist es gelungen mit ihrem wunderschönen Schreibstil hier ein realistisches Bild der damaligen Gesellschaft aufzuzeigen und hat mich bis zum Ende mitgenommen.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 26.09.2021
Der schwarze Winter
Lindemann, Clara

Der schwarze Winter


ausgezeichnet

Die Autorin Clara Lindemann, entführt den Leser in ihrem Roman „Der schwarze Winter“ in die Nachkriegszeit im Winter 1946/47, der später als der Hungerwinter in die Geschichte, einging. Neben der hervorragend gut recherchierten Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, versteht es die Autorin wahre und fiktive Geschichte, gekonnt und stimmig miteinander zu verknüpfen.

Meine Meinung:
Kaum hatte ich das Buch in der Hand, konnte ich es schon nicht mehr aus der Hand legen. Die Autorin hat für mich persönlich so einen fesselnden und spannenden Schreibstil, der mich tief in ihre Geschichte Eintauchen und nicht mehr losgelassen hat.

Silke, die ehrbare Geschäftsfrau hat bis zum Schluss an die Versprechungen von Hitler geglaubt, bis sie alles verloren hat, ihr Geschäft, ihr Haus und ihren Status. Als Vertriebene, fühlt sie sich hilflos und bekommt ausgerechnet von Menschen, die unter dem Naziregime gelitten haben, Hilfe. Eine harte Zeit beginnt für Silke und ihr starker Wille ist gefordert, sich in der Welt der Männer nicht unterkriegen zu lassen. Wird sie ihren Weg finden …?

Rosemarie die jüngere Schwester besticht durch ihren Optimismus selbst in schwierigen Situationen und kommt so was von sympathisch daher. Sie knüpft mit allen und jedem sofort Kontakt und schreckt vor nichts zurück. Rosemarie steht für vieles ein und kämpft unerbittlich gegen Ungerechtigkeiten entgegen den Regeln der damaligen Zeit. Nur mit der Liebe, hat sie nicht so ein glückliches Händchen und es dauert eine Weile, bis sie die wahre Liebe erkennt.

Zwischen beiden Schwestern entsteht ein Konflikt der sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht. Trotzdem kämpfen beide ums Überleben oder gerade wegen der Hungersnot und eisigen Kälte. Unterstützung bekommen sie von dem Schwarzmarkthändler Hans, ohne dessen Hilfe, sie verloren gewesen wären.

Fazit:
Die Autorin erzählt mit ihrem wunderschönen Schreibstil eine berührende, emotionale und aufwühlende Geschichte, die einfach nur zu Herzen geht. Neben einer hervorragenden historischen Recherche besticht das Buch durch eine spannende und berührende Handlung, die mich bis zum Ende mitgenommen hat. Selbst die Protagonisten und Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr glaubwürdig dargestellt und richtig gut eingebunden.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.09.2021
Die letzte Tochter von Versailles
Stachniak, Eva

Die letzte Tochter von Versailles


sehr gut

Die Autorin Eva Stachniak, erzählt in ihrem neuen Roman "Die letzte Tochter von Versailles" eine historische Geschichte aus dem 18. Jahrhundert, die sich rund um die Geschehnisse hinter den geheimen Türen von Versailles, abspielt.

Inhalt:
Versailles, 1755: Die junge Véronique fällt auf in den ärmlichen Gassen, wo ihre Familie kaum über die Runden kommt, und bald dringt der Ruf ihrer Schönheit bis zum Schloss, wo Ludwig der XV. das Interesse an seiner Favoritin, Madame de Pompadour, verloren hat. Véronique wird seine Geliebte, doch das Arrangement nimmt ein jähes Ende, als sie ein Kind erwartet.
Jahre später wächst Marie-Louise bei einer Pflegemutter auf, die sie zur Hebamme ausbildet. Über ihre Mutter weiß sie nichts. Sie heiratet den jungen Anwalt Pierre, der an der Seite Dantons für den Sturz des Königs kämpft. Doch eines Tages wird Pierre in einem anonymen Schreiben vorgeworfen, seine Frau habe Verbindungen zum Königshaus – das könnte ihn nicht nur seine Karriere, sondern auch den Kopf kosten …

Meine Meinung:
Schon alleine das Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben es mir richtig angetan, ja mich neugierig auf die Geschichte gemacht.
Der Einstieg beginnt mit einem kurzen Prolog - Paris 1793 und zwar nach dem Beginn der französischen Revolution. Die eigentliche Geschichte im Jahr 1755 wird in vier Teile unterteilt. Im ersten Teil bis zur Mitte des Buches, erzählt Véronique über sich und ihre Eindrücke, wie sie zu ihrer Stellung als Hirschparkmädchen kam bis hin zur Geburt ihrer Tochter. Nach der Mitte des Buches kommt ein plötzlicher Wechsel und nicht mehr Véronique erzählt sondern ihre Tochter Marie Louise. Die drei weiteren Teile beschäftigen sich mit dem harten Leben von Marie-Louise und zum Ende hin mit den Wirrungen der Französischen Revolution.

Fazit:
Die Autorin hat mit ihrem sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil eine durchaus lesenswerte historische Geschichte über die letzte Tochter von Versailles, geschrieben. Mit der strikten Trennung der Erzählungen zwischen Véronique und Marie Louise, war ich nicht ganz so glücklich und hätte mir hier einen weicheren Übergang, gewünscht.
Aus Sicht der Geschichte über Véronique und Marie Louise und der historischen Ereignisse, empfehle ich das Buch gerne weiter.

Bewertung vom 20.09.2021
Der perfekte Kreis
Myers, Benjamin

Der perfekte Kreis


sehr gut

Der Autor Benjamin Myers erzählt in seinem neuen Roman „Der perfekt Kreis“ eine interessante Geschichte über eine berührende Liebeserklärung an die englische Landschaft, die Natur und nicht zuletzt an eine ungewöhnliche Freundschaft.

Inhalt:
Redbone und Calvert kennen sich seit Langem. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten und einander wenig von ihrem früheren Leben erzählen, fühlen sie von Anfang an eine starke Verbundenheit. Zwischen den beiden Männern entsteht über die Jahre eine ungewöhnliche Freundschaft. Hinter ihnen liegen Zeiten der Rastlosigkeit und tiefen Einsamkeit, bestimmt von traumatischen Erlebnissen. Eher zufällig entsteht in ihnen die Idee der Kornkreise. Während sie hoffen, dass sie in diesem Sommer den Kreis erschaffen können, kommen sie ihrem Land und seinen Bewohnern, ihren eigenen Träumen näher, erleben sie sowohl ernüchternde als auch traumgleiche Begegnungen. Geprägt von demselben Freiheitsdrang und derselben Abneigung gegen jegliche Obrigkeit, entstehen in ihnen ein tiefer Respekt für ihre Umwelt und der Wunsch, die beengende Realität des Alltags hinter sich lassen zu können. Gelingt der perfekte Kornkreis, dann kann ihnen auch alles andere gelingen.

Meine Meinung:
Dieser poetische Roman handelt aus dem Jahr 1989 im ländlichen Südengland. Die beiden befreundeten Außenseiter Calvert und Redbone, erschaffen in den Nächten auf den Feldern in ihrer Umgebung Kornkreise, mit immer schöneren und anspruchsvolleren Formationen, die gut und sorgfältig geplant sind. Ihre nächtlichen Aktivitäten sind natürlich nicht legal und keiner darf davon erfahren.
Bei all ihren Aktivitäten geht es ihnen dabei aber auch um die Achtung vor der Natur, Träume, den Umgang mit der eigenen Vergangenheit, Freundschaft und natürlich um den perfekten Kornkreis zu schaffen.
Es gelingt ihnen, ohne größere Störungen, neun Kornkreise zu schaffen. Erst bei ihrem Meisterwerk die Honigwabe-Doppelhelix, den sie fast fertiggestellt haben, passiert etwas Unvorhergesehenes …

Fazit:
In diesem Buch gibt es keine richtige Handlung, diese Geschichte ist in Kapiteln mit den Namen der entstehenden Kornkreise gegliedert.
Der Autor erschafft mit einer ungeheuren Stärke, eine großartige Atmosphäre mit wortreicher Sprache, die vor allem in den Beschreibungen der Natur und Naturereignissen, liegt.

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