Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Ladybella

Bewertungen

Insgesamt 209 Bewertungen
Bewertung vom 03.04.2017
Schwabendoomsday (eBook, ePUB)
Schmidt, Sven

Schwabendoomsday (eBook, ePUB)


sehr gut

Kurzbeschreibung
Bald werde ich Kaiser von Deutschland sein. Maximilian liebte diesen Gedanken. Er war irgendwie befreiend. Jahrzehntelange Vorbereitungen näherten sich ihrem krönenden Abschluss, wobei die Betonung auf ‚krönend’ lag. Jahre der harten Arbeit, riskanten Investitionen und der nagenden Angst: Sie lagen jetzt hinter ihm. Maximilian schmunzelte zufrieden. Er war mit sich und der Welt im Reinen.

Zwei Tage später explodierte in der Stuttgarter Innenstadt eine gewaltige Bombe. Medien berichteten, dass das Islamische Sonnenreich dafür verantwortlich war. Doch verrückt klingende Briefe eines Professors, der bei dem Anschlag ebenfalls ums Leben gekommen war, könnten eine Verbindung zu Maximilian herstellen. Maximilian musste diese Briefe unbedingt bekommen, bevor jemand herausfinden konnte, dass die Bombe nur wegen des Professors in Stuttgart explodiert war.

Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, denn, wer ist dieser Maximilian, der von sich glaubt, sich bald die Kaiserkrone aufsetzen zu können? Und was veranlasst ihn, zu glauben, dass irgendwer in die Kaiserzeit zurück möchte, ein Volk, geführt von einem Kaiser, der die absolute Macht in Händen hält?

Leider erfährt man in diesem Teil relativ wenig zu seiner Person, dennoch sehr authentisch die Atmosphäre im Saal, die Diener, die Adligen, man kann sich alles sehr gut vorstellen dank einer lebendigen und atmosphärisch dichten Beschreibung.

Vorrangig und bildhaft beschrieben sind die Protagonisten und ihr Schicksal , um die es in diesem Buch geht. Die Geschichte selbst spielt im Jahre 2020, und man bekommt immer wieder Rückblenden zu relevanten Ereignissen vergangener Jahrhunderte, auch denen, die sich im 21. Jhdt, abspielen, wobei die schrecklichen Ereignisse 11. September oder Paris ja nun auch schon in der Vergangenheit liegen.

Was mich sehr beeindruckt hat, war die Beschreibung der eigentlichen Explosion, der Befindlichkeiten der Menschen, vor, während und nach dem schrecklichen Ereignis. Das war nicht nur sehr informativ sondern auch, trotz aller Schrecknisse, anschaulich und lesenswert.. Eine Einschränkung muss ich aber dennoch hier machen, der Teil, der den getöteten Professor betraf, das war mir zu wissenschaftlich und zog sich sehr in die Länge, hier wäre eine Straffung des Geschehens sicher besser für den Lesefluss gewesen.

Fazit: Eine Rückkehr für die Zukunft in eine Zeit, wie sie für mich nicht vorstellbar ist, denn ein solcher Rückschritt wäre meiner Meinung nach für unsere heutige Gesellschaft absolut nicht möglich. Aber eine fantasievolle Geschichte die sehr gut geschrieben und durch ihren Stil auch gut zu lesen ist und deren Auswirkungen leider durch die aktuellen Ereignisse sehr realitätsnah wirken.

Bin schon jetzt gespannt auf die Fortsetzung und Teil 2.

Bewertung vom 02.04.2017
Winfried von Franken (eBook, ePUB)
Sohmen, Michael

Winfried von Franken (eBook, ePUB)


sehr gut

Winfried hat genug !!
Genug von seinem stressigen Job als Investment-Banker, den er mehr und mehr in Frage stellt, von seinem selbstsüchtigen Chef, von seinen Arbeitskollegen, eigentlich von allem. Er rastet aus, und als bei der Weihnachtsfeier Sparmaßnahmen verkündet werden, verliert er seinen Job. Es bleibt ihm allerdings ein etwas „spinnerter“ Freund, Gernot und seine Axt Alexandra, die er sich kürzlich gekauft hat.

Als er den fest zugesagten Job in einem Stuttgarter IT-Unternehmen doch nicht antreten kann, beginnt er in den Wahnsinn abzudriften. Im Fernsehen sieht er mit Schrecken, dass sein ehemaliger Arbeitskollege Waldemar in Frankfurt einen Amoklauf unternommen hat und dabei selbst umgekommen ist.

Und nun beginnt eine Geschichte, bei der man glaubt, man befindet sich selber in einer Anstalt. Waldemar wird von Winfried mithilfe einer Esoterikerin ins Leben zurückgeholt, man befindet sich einmal in der Gegenwart und dann wieder in der Vergangenheit und erlebt Situationen voller skurriler Geschehnisse, die einen manchmal am eigenen Verstand zweifeln lassen. Bei einer Demo begegnen sich die ehemaligen Arbeitskollegen wieder, mutieren zu einem Kreuzritter – Winfried, und dessen Knappe Sancho – also vormals Waldemar, sehen sich als Retter der Welt und begeben sich gemeinsam auf ihre Mission.

Eines muss man dem Autor lassen – er hat eine unglaublich lebhafte Fantasie, hält unserer heutigen Gesellschaft ganz oft den Spiegel vor und verknüpft die Erwähnung reeller Personen mit Fiktion. Immer wieder mit humorigen Situationen verbunden, und vielen kleinen Seitenhieben auf unser heutiges Leben, den Massenkonsum, die Zerstörung der Umwelt.

Eine total chaotisch verquere Geschichte, mit zwei verrückten Protagonisten, teilweise ebenso verrückten Nebenfiguren die für Liebhaber von wahnhaften Absurditäten sicherlich lesenswert ist, aber für mich manchmal des Guten zuviel war.

Also, wie gesagt, meines war es nicht ganz, aber für die unglaubliche Fantasie des Autors kann ich nicht anders, ich vergebe 4 Sterne

Bewertung vom 31.03.2017
Bloßmenschen
Surmann, Volker

Bloßmenschen


ausgezeichnet

Schämen Sie sich mit - Sie werden es nicht bereuen !

Übersprudelnd vor Satire, Situationskomik und Witz – dieser Art sind die Geschichten, die uns der Autor, Volker Surmann, in diesem gelungenen Band mit alten und neuen Geschichten, hier präsentiert.

Ich wollte dieses Buch vor dem Einschlafen lesen, was aber zur Folge hatte, dass ich schon nach den ersten Kapiteln hellwach im Bett lag, weil ich teilweise so herzhaft lachen musste.

Was uns hier die Lachmuskeln strapazieren lässt, uns ein Schmunzeln, gar ein Grinsen, ins Gesicht zaubert ist einfach nur Leben pur. Ob es sich darum handelt sich vor dem Arzt zu entblößen, oder in der Sauna sich pikante Protzgeschichten mitanhören zu müssen – es ist einfach herrlich beschrieben und man kann sich der Situation nicht entziehen. Das Kopfkino rast.

Man hat manchmal das Gefühl, sich nicht auf dem Boden der Tatsachen zu befinden und denkt, das darf doch nicht wahr sein, so etwas gibt es nicht – aber egal ob wahr oder unwahr, eines ist sicher: Das ist beste Unterhaltung.

Und das ist es, was man sich als Leser wünscht: einfach einmal abtauchen, sich entspannen, eintauchen in eine herrlich skurrile Welt.

Eine Welt, in der man sich oftmals selbst wiederfindet, die eigenen Schamgrenzen austesten kann und neue Wortschöpfungen kennenlernt, für mich zum Beispiel ein Highlight, der Vorschlag für die Mehrzahl von Basilikum: „Basilikumse“ und dergleichen mehr. Generell kann man sagen, das ist Satire vom Feinsten, geht nicht unter die Gürtellinie sondern wird mit pointierter Intelligenz und wunderbarer Süffisanz dargestellt.

Meine Empfehlung, und hier vergebe ich gerne 5 Sterne, heißt : Schämen Sie sich mit, sie werden es nicht bereuen.

Autor: Volker Surmann

Bewertung vom 31.03.2017
Agamemnon / Richard Tackert Bd.3
Glagla, Wolfgang

Agamemnon / Richard Tackert Bd.3


ausgezeichnet

Dies ist einmal ein Krimi, der nicht mit unzähligen Leichen, grausamen blutrünstigen Gewalttaten in Folge daherkommt, sondern in einer anderen angenehmen Art und Weise den Leser unterhält, was aber beileibe nicht zu Lasten der Spannung geht, denn die ist von Anfang bis Ende vorhanden.

Es beginnt mit einem Mord, natürlich, und recht schnell ist die Identität des Toten geklärt. Richard Tackert, der sympathische Leiter des Ermittlerteams überzeugt durch seine Teamfähigkeit und die Art, Menschen zu führen. Er ist einfühlsam gegenüber seinen Mitmenschen und zeigt menschliche, glaubhafte Charaktereigenschaften die den Leser sofort für ihn einnehmen.

Umso enttäuschender ist es, dass man lange Zeit weder ein Mordmotiv noch eine Spur des Täters findet. Nach und nach zeigt sich aber, dass der Tote beileibe kein unbeschriebenes Blatt war und es melden sich Zeugen, allerdings mit der Wirkung, dass es plötzliche jede Menge Motive und auch Verdächtige gibt.

Unvorhergesehene Wendungen, humorige Szenen und ein locker-leichter Schreibstil machen das ganze Lesen zu einem Vergnügen und werden gekonnt miteinander verknüpft. Bald hat man eine Ahnung, wie sich das ganze Puzzle zusammensetzen könnte, und wird am Ende doch eines Besseren belehrt. Es gibt einen Täter, den man fast bis zum Schluss nicht auf dem Plan hatte. Und dennoch ist dieses Ende logisch nachvollziehbar und auch der Bezug zum Titel ist sehr geschickt eingearbeitet.

Alle Zutaten für ein spannendes und unterhaltsames Krimivergnügen sind hier vorhanden und ich kann dieses Buch nur ausdrücklich empfehlen für jeden Leser, der in einem Krimi nicht nur unzählige Leichen sondern auch ein wenig Humor sucht.

Ein ausgesprochener Lesespaß für den ich sehr gerne 5 Sterne vergebe.

Bewertung vom 31.03.2017
Thot (eBook, ePUB)
Schmidt, Sven

Thot (eBook, ePUB)


sehr gut

Nur Mythologie - oder ist doch etwas Wahres dran?

Ein sehr interessantes Buch, welches ich im Rahmen einer Buchverlosung lesen durfte. Und es hat mich mitgenommen auf eine – wenn auch fiktive – Reise durch die Jahrtausende unserer Menschheitsgeschichte.

Die zentrale Frage, ob es wirklich Außerirdische waren, die dereinst die ägyptischen Pyramiden erbaut haben, wird zwar nicht wissenschaftlich nachgewiesen – aber dieses Buch gibt wirklich Denkanstöße auch in diese Richtung zu denken. Wir sind dabei, das Weltall zu erforschen, das Universum, bauen Raketen, die in unendliche Fernen fliegen und uns Bilder von Planeten senden, wie wir es uns vor wenigen Jahren noch nicht einmal vorstellen konnten. Und trotz aller modernsten Maschinen, den Hochleistungscomputern die die kompliziertesten Berechnungen ausführen, den neuesten Baustoffen, wir wären auch heute noch nicht in der Lage, solche Bauwerke 1:1 zu errichten. Warum also nicht?

Für mich war es ungemein spannend, diese Reise mitzumachen, natürlich ist hier auch eine Menge an Sci-Fi vorhanden, aber das störte mich nicht, ganz im Gegenteil. Ich fand es spannend einerseits aus der Sicht des ägyptischen Gottes Thot zu lesen, vor zigtausenden von Jahren und andererseits in die Parallelwelt einer hochentwickelten, technisierten Kultur einzutauchen, mit utopischen Raumschlachten, eben Science Fiction .

Erzählt wird auf zwei Zeitebenen, einmal die Gegenwart mit dem Archäologen- Team und die Vergangenheit vor etwa 12500 Jahren. Hieraus hat der Autor, Sven Schmidt, einen durchaus interessanten Verschwörungsthriller entwickelt, der allerdings meiner Meinung nach einige deutliche Längen hat. Hier hätte man das Ganze ruhig etwas straffen können, und es hätte der Geschichte keinen Abbruch getan.

Für Leser, die diese Thematik interessiert kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.

Bewertung vom 30.03.2017
Bürgerlich, christlich, sucht ...
Kelle, Klaus

Bürgerlich, christlich, sucht ...


ausgezeichnet

Klare Worte - sollte in jedem Bücherregal stehen

Selten hat mich ein „Sachbuch“ so gefesselt wie dieses von Klaus Kelle geschriebene Buch. Obwohl ich für mich persönlich einige Abstriche machen muss, der Autor spricht mir aus der Seele. Und das erschreckt mich. Zeigt es doch auf, dass in unserem Land, in unserer Gesellschaft, so einiges im Argen liegt. Wann und wo hat diese unglaubliche Aggressivität, diese Unzufriedenheit, diese Gewalt, diese Respektlosigkeit unseren Mitmenschen gegenüber ihren Anfang genommen?

Seit wann hat das Wort „ Familie“ in unserem Land keinen richtigen Stellen-wert mehr? Sind wir wirklich alle nur auf unsere eigenes Wohl bedacht? Und warum haben wir so viele Politiker, die uns alles schönreden und ihre Fähnchen nach dem Wind drehen? Hier hält uns der Autor einen Spiegel vor, zwingt uns dazu, die eigenen Handlungen in Frage zu stellen. Wer – wenn nicht wir, kann etwas verändern.

Und dazu zählt für mich, dass wir uns zu diesem, unserem Land, bekennen und dies auch DÜRFEN. Ohne dass man gleich mit dem Finger auf uns zeigt, uns in die rechte Ecke stellt und uns als Nazis klassifiziert. Wir wollen und dürfen stolz auf dieses Land sein, aber zur Zeit verlieren wir meiner Meinung nach unsere eigene Identität und man hat immer öfter das Gefühl, im eigenen Land weniger wert zu sein, als ein Fremder. Und die Opfer haben weniger Rechte als die Täter.

Gruselige Vorstellung für die Zukunft – für uns Deutsche.

Für mich war dieses Buch eine lesenswerte Darstellung über das, was in unserem Lande gerade passiert, und ich habe für mich die Konsequenz daraus gezogen: Ich gehe wählen!!

Bewertung vom 30.03.2017
Die letzte Farbe des Todes / Jerusalem Schmitt Bd.1
Reinartz, Philipp

Die letzte Farbe des Todes / Jerusalem Schmitt Bd.1


ausgezeichnet

Dies ist der erste Fall der neu gegründeten Sondereinheit und ihrem Leiter „Jerusalem“ Schmitt. Schon alleine der Name dieses Ermittlers weckte meine Neugierde und ich wollte unbedingt dieses Buch lesen. Es hat mir unglaublich gut gefallen.

„Jay“, wie er von allen genannt wird, ist ein Ermittler der besonderen Art, smart und unkonventionell, hat aber so seine Probleme mit Frauen. Dieser Fall fordert ihn und seine Kollegen aufs Äußerste, denn man jagt einen Serienmörder der seine Opfer auf ungewöhnliche Weise platziert und kennzeichnet – mit verschiedenfarbigen Farbklecksen. Bis zum Ende hält dieser Krimi seinen Spannungsbogen, besticht durch ein rasantes Tempo und gut ausgearbeitete Charaktere, die glaubhaft und authentisch rüberkommen.

Die kurzen Kapitel, der knappe, auf den Punkt gebrachte Schreibstil und dennoch eine eigene, manchmal fast poetisch anmutende Sprache, die knackigen Dialoge, alles hält den Leser in Atem und verführt ihn zum weiterlesen, man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Und schon bald fragt man sich: Wer ist hier der Jäger, und wer der Gejagte??

Und dann das Ende: Unerwartet, Unvorhersehbar und stimmig. Da kann ich nur sagen „Chapeau“ und: wann kommt der nächste Fall??

Unbedingt lesenswert !!