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Benutzername: 
Anett H.
Wohnort: 
BRB

Bewertungen

Insgesamt 450 Bewertungen
Bewertung vom 27.07.2022
Blinde Furcht (MP3-Download)
Castillo, Linda

Blinde Furcht (MP3-Download)


ausgezeichnet

„Blinde Furcht“ von Linda Castillo habe ich als ungekürztes Hörbuch, Argon Verlag, mit einer Spielzeit von 9 Stunden und 56 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Tanja Geke.
Rachel Schwartz kommt nach Jahren in ihre Heimat zurück und wird in einem Motel in Painters Mill grausam ermordet aufgefunden. Polizeichefin Kate Burkholder kannte die Tote von früher, da sie in der gleichen amischen Gemeinde aufgewachsen sind. Sie ermittelt nun in dieser Gemeinde, befragt Rachel's Eltern und ihre damalige Freundin.
Rachel war ein wildes Kind, widersetzte sich den strengen amischen Regeln. Daher sollte sie schon mit 17 Jahren getauft werden, damit sie sich den amischen Regeln unterwirft und danach leben soll. Vorher tobt sie sich noch einmal richtig aus, was nicht ohne Folgen für ihr weiteres Leben bleiben soll. Sie verlässt Painters Mill und nimmt ihr Geheimnis mit. Nun ist sie tot. Wer kannte ihr Geheimnis und hat sie deshalb umgebracht?
Kate kommt bei ihren Ermittlungen einigen schlimmen Dingen von damals auf die Spur. Bald wird ein Verdächtiger gefunden. Aber Kate ist nicht zufrieden und forscht weiter. Sie will mehr über Rachel's Leben wissen.
Das Hörbuch hat mir sehr gefallen. Die Perspektive wechselt immer mal wieder zu Rachel's Vergangenheit, sodass man sie selbst und ihr rebellisches Leben kennenlernt. Außerdem bekommt man einen kleinen Einblick in die amischen Regeln und Traditionen, die sehr streng sind. Das fand ich sehr interessant.
Die Charaktere waren sehr authentisch dargestellt, wobei mir Kate sehr sympathisch war. Sie ist eine gute Polizistin und Chefin, gerecht und freundlich. Sie gibt nicht so schnell auf und bringt sich selbst in große Gefahr. Sie lebt mit ihrem Partner auf einer Farm und beide machen einen glücklichen Eindruck.
Auch die amische Bevölkerung lernt man ein bisschen kennen. Sie vertreten ihre Lebensweise, was ich gut finde. Sie sind aber auch wenig oder gar nicht kompromissbereit und nehmen eher die Abkehr ihrer Kinder hin.
Die Sprecherin hat mir auch sehr gut gefallen. Sie hat sehr emotional gesprochen, Angst und Wut konnte ich richtig fühlen. Das Cover mit der sich abkehrenden Frau und dem düsteren Himmel gefällt mir ebenfalls.
Es ist der dreizehnte Fall für Kate Burkholder. Ich kenne die vorherigen und auch Kate's Vorgeschichte nicht. Aber von der Handlung her ist dieses Buch abgeschlossen und man kann es auch einzeln hören/lesen.

Bewertung vom 25.07.2022
Mord mit Worten
Winger, Luc

Mord mit Worten


ausgezeichnet

„Mord mit Worten – Rache ist nicht süss“ von Luc Winger habe ich als ebook mit 175 Seiten gelesen, die in 11 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 16. Saint-Tropez-Krimi.
Wie auch bei den anderen Büchern lernt man bis ca. zur Mitte des Buches die Hauptpersonen kennen und die Handlungen bis hin zum Mord. So lernt Lucie Girard auf der Verabschiedungsparty der Chefredakteurin der Var-Matin Clare Archer kennen, die sie sofort in Beschlag nimmt. Ihre Schwester Shelly wurde vor sechs Jahren auf einem Rockkonzert der Flying Rockets in Saint-Tropez ermordet. Die Täter wurden in Abwesenheit verurteilt, konnten sich aber absetzen. Lucie kann sich lebhaft an den Fall erinnern und sichert Clare ihre Hilfe zu.
Die Lehrerin Denise und ihre Tochter Sandrine machen ebenfalls Urlaub im Ort und lernen den Musikmanager Steven Meisel kennen. Denis und er verbringen viel Zeit zusammen. Auch Clare weiß, dass der Ex-Manager der Flying Rockets wieder im Lande ist und nimmt recht extrem mit ihm Kontakt auf. Zu Denise's Leidwesen ist sie sehr aufdringlich und unangenehm im Umgang.
Außerdem werden neue Restaurants eröffnet, die teures argentinisches Rindfleisch anbieten und den einheimischen Gaststätten Konkurrenz machen. Aber wie passen diese in die Handlung?
Dann passiert ein Mord und Lucie muss in einem neuen Fall ermitteln, der alte Erinnerung weckt.
Auch in diesem Buch hat es der Autor hervorragend verstanden, die Spannung permanent zu steigern bis hin zum Mord. Die Ermittlungen werden in ihrer Gesamtheit authentisch beschrieben und es kommen Dinge aus der Vergangenheit ans Licht. Auch, wenn es für Lucie eher ein ruhiger Fall ist, konnte sie trotzdem ihr Können unter Beweis stellen.
Sie ist eine sehr sympathische Person, eine hervorragende Commissaire, freundlich und offen, nicht nur für ihre Kollegen.
Die anderen Charaktere haben mir auch gefallen. Gerade Denise und Sandrine haben ein typisches Mutter-Tochter-Verhältnis. Denise geschieden, Lehrerin, etwas konventionell, aber einer neuen Bekanntschaft nicht abgeneigt. Sandrine eine junge, unternehmungslustige Frau mit einer schnodderigen Art, nicht nur gegenüber ihrer Mutter, sondern auch Steven. Aber ich mag sie.
Steven ist ein weltgewandter Mann, mit sehr guten Manieren, der so manchen Frauenblick auf sich zieht und Denise könnte sich durchaus mehr als nur einen Urlaubsflirt vorstellen.
An diesem Buch hat mir auch gefallen, dass nicht nur der Fall der Flying Rockets aufgegriffen wird, sondern es auch einige andere kurze Rückblicke auf die Vorgängerbücher gab, die ich natürlich alle kenne und mich somit auch wieder erinnern konnte.
Aber auch die Zukunft hält Einzug in der Gendarmerie. Gendarm Hugo ist begeisterter Technikfan und versucht herauszubekommen, wie der neue automatische Türöffner funktioniert. Auch freut er sich über die elektrische Kugelkopfschreibmaschine. An die und den Krach, den sie machte, kann ich mich auch noch lebhaft erinnern.
Das Cover ist auch wieder sehr schön, mit Wellen und Strand kommt man in Urlaubsstimmung, aber der düstere Himmel wirkt bedrohlich.
Ich bin wieder absolut begeistert von diesem Buch und möchte unbedingt mehr von Lucie Girard, ihrer Familie und ihren Gendarmen lesen.

11 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.07.2022
Das kleine Café zum Verlieben (MP3-Download)
Maari, Nadin

Das kleine Café zum Verlieben (MP3-Download)


sehr gut

"Das kleine Café zum Verlieben“ von Nadin Maari, habe ich als Hörbuch vom Verlag dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH mit einer Spielzeit von 8 Stunden und 13 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Tanja Lipinski. Zu Beginn der Kapitel wird eine Kaffeesorte vorgestellt, das fand ich sehr interessant.
Claire’s Herz schlägt für Kaffee in all seinen vielfältigen Varianten aus allen möglichen Ländern mit den unterschiedlichsten Kreationen. Deshalb betreibt sie ihr geliebtes ‚Coffee To Stay‘. Außerdem liebt sie ihren Freund Tobias, der als Architekt arbeitet. Als sie merkt, dass sie schwanger ist, ist sie überglücklich. Doch bevor sie es Tobias sagen kann, kommt er mit einer eigenen Neuigkeit und er erfährt erst einmal nichts von seinem Vaterglück. Also kümmert sie sich erst eimal weiter um ihr Cafe, ihre Gäste, Freunde und Familie, was sie völlig ausfüllt. Zudem ist ihr schwer erziehbarer Vater bei ihr eingezogen, weil seine Frau sich nicht genügend um ihn kümmert. Und ihren geliebten Papagei Holly hat sie auch noch. Langeweile kommt also nicht auf.
Die Geschichte hat mir gut gefallen. Neben den Krimis, die ich sonst höre oder lese, war das eine schöne Herz-Geschichte für nebenbei. Claire ist eine sehr sympathische, hilfsbereite und gutmütige Person. Sie ist immer für ihre Freunde und Familie da. Auch für ihre beste Freundin Ella nimmt sie sich Zeit. Diese macht mir für ihre Großfamilie mit Mann und fünf Kindern einen recht entspannten Eindruck. Alle verstehen sich prima. Auch die Mitarbeiter im Cafe verstehen sich alle und sind wie eine große glückliche Familie.
Nur ihr Vater hat mich auf die Palme gebracht. Er ist ein pensionierter Gymnasialdirektor, benimmt sich wie ein quängelndes, bockiges Kleinkind und ist völlig unselbstständig. Doch sogar das bekommen Claire bzw. ihre Freunde in den Griff. Dass sie Tobias die Schwangerschaft so lange verschweigt, fand ich nicht so toll. Gelegenheiten hätte es genug gegeben. Allerdings lässt Tobias sie auch oft nicht ausreden, wenn sie es schon mal versucht, oder er geht ans Telefon. Völlig schuldlos ist er also auch nicht.
Auch die Sprecherin fand ich super. Man hat ihr angehört, dass ihr das Erzählen Freude gemacht hat. Die unterschiedlichen Dialekte der Cafe-Besucher hat sie toll gesprochen und am allerbesten Holly.
Das Cover finde ich ganz toll, da möchte ich auch jeden Tag eine andere Sorte Cafe probieren. Der Titel irritiert vielleicht etwas. Aber vielleicht verliebt man sich einfach in das Cafe, denn alle anderen sind ja schon verliebt.

Bewertung vom 18.07.2022
Pleitemöwe / Wanda und Fiete ermitteln Bd.1 (eBook, ePUB)
Göbel, Petra

Pleitemöwe / Wanda und Fiete ermitteln Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

„Pleitemöwe“ von Petra Göbel, Verlag HarperCollins, habe ich als ebook mit 266 Seiten gelesen. Diese sind in 43 Kapitel eingeteilt. Am Ende gibt es noch ‚Ostfriesich für Anfänger‘ und zwischendurch Rezepte von Hundeleckerlies bis Torten.
Es ist der erste Roman der Autorin.
Beim Abladen der Fischabfälle von Onnos Laster wird eine Leiche gefunden. Nun muss er der KHK Janne Janssen Rede und Antwort stehen, was zu einem Problem wird, da er vom Beladen bei Seafood bis zum Gelände der Biogenic GmbH einen kleinen Zwischenstopp eingelegt hatte, den er nicht erklären will. Und schon sind er und sein Kumpel Hinnerk in einen Mordfall verwickelt. Dass können deren Freunde natürlich nicht hinnehmen. In Wandas Bäckerei ist Treffpunkt und nun wird ausgeheckt, wie der Fall zu lösen ist. Für Fiete, den neuen Dorfsheriff, ist es nicht einfach, in diesem kleinen Örtchen etwas geheim zu halten. Jeder sieht oder hört etwas und reimt sich noch etwas dazu. Dazu ist ausgerechnet Wanda auch noch seine Vermieterin und fragt ihn über alles aus. Ein weiteres Problem für ihn stellt Janne dar, die mit ihm in diesem Fall zusammenarbeiten will.
Zu Beginn war ich etwas irritiert von den Orts- und wahrscheinlich auch Zeitwechseln, ebenfalls von den zu vielen Personen. Erst nach ca. 50 Seiten hatte ich mich soweit eingelesen, dass ich die Handlungen nachvollziehen konnte. Aber dann steckte ich auch voll drin und habe mich köstlich amüsiert. Den Täter konnte ich bis zum Ende nicht erahnen, es gab immer wieder neue Verdächtige.
Der Fall selbst ist doch recht grausam, aber durch die vielen komischen Begebenheiten und lustigen Gespräche wurde er gleich etwas abgemildert. Auch die Sprechweise, teils mit nordischem Dialekt, fand ich sehr angenehm. Die Personen konnte ich mir sehr gut vorstellen. Fiete ist eher ein schweigsamer Typ, aber alle anderen texten ihn voll mit Sachen, die er gar nicht wissen will, nur das Wichtige erfährt er nicht. Wanda möchte ich nicht zum Feind haben, sie ist anmaßend und neugierig. Wenn ihr etwas nicht in den Kram passt, kann sie richtig gemein werden, egal, ob zum Polizisten oder ihren Freunden. Die anderen in der Bäckereirunde fand ich ganz nett. Vor allem Onno und Hinnerk, die beiden sind eher maulfaul und haben bei den dominanten Frauen nichts zu Lachen. Am Ende halten sie aber alle fest zusammen und sind rettungsmäßig ein gutes Team.
Mir hat das Buch gut gefallen, es war mehr Humor als Krimi, aber sehr unterhaltsam und das Lesen hat Spaß gemacht. Auch das sehr schöne Cover deutet darauf hin, dass es doch eher eine amüsante Geschichte ist. Bei einem zweiten Teil wäre ich auch wieder dabei.

Bewertung vom 14.07.2022
Tod in der Bucht / Die Küstenkommissarin Bd.2
Brandt, Jonas

Tod in der Bucht / Die Küstenkommissarin Bd.2


ausgezeichnet

„Die Küstenkommissarin – Tod in der Bucht“ von Jonas Brandt ist der 2. Fall für Frida Beck.
In der Hohwachter Bucht wird ein toter Taucher gefunden. Zuerst wird von einem Unfall ausgegangen, was sich aber dann schnell als Mord herausstellt. Frida Beck und ihr Kollege Deniz Yilmaz ermitteln dazu im Tauchclub von Niendorf. Der Besitzer bietet Tauchgänge zu alten Wracks an, die noch Kunstwerke oder Münzen enthalten sollen. Auf dem Grundstück nebenan befindet sich eine Werft, die wahrscheinlich den Alteigentümern zurückgegeben werden muss. Und mit dem Tauchclub besteht auch nicht gerade eine innige Freundschaft. Frida und Deniz müssen nun in mehrere Richtungen ermitteln, erst recht, als es eine weitere Tote gibt.
Außerdem hat es Frida noch mit einer hartnäckigen Journalistin zu tun, deren Nachrichten nicht zu Frida’s gutem Ruf beitragen. Sogar die oberste Etage zweifelt an ihrer Diensttauglichkeit. Aber sie kann es wieder allen beweisen. Mit Rafinesse und auch etwas Draufgängertum kann sie den Fall lösen.
Auch mit diesem Buch ist dem Autor wieder ein sehr spannender, rasanter Krimi gelungen. Durch immer wieder neue Wendungen konnte die Spannung von Beginn bis Ende aufrechterhalten bleiben. Die Charaktere sind authentisch dargestellt. Frida ist eine sehr gute Ermittlerin, obwohl sie mit ihren Alleingängen und spontanen Aktionen nicht unbedingt ungefährlich lebt. Mit Deniz hat sie auch einen fähigen Kollegen und Freund gefunden, der hier an seine körperlichen und seelischen Grenzen kommt.
Das Cover ist wieder sehr schön und passend düster.
Das Buch kann zwar unabhängig vom ersten Teil gelesen werden, aber es wäre schade, diesen nicht zu kennen. Ich werde der Reihe auf jeden fall treu bleiben.

Bewertung vom 11.07.2022
Mord an der Küste (eBook, ePUB)
Schnabel, Andreas

Mord an der Küste (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Mord an der Küste“ von Andreas Schnabel, Verlag Emons, habe ich als ebook mit 303 Seiten gelesen. Diese sind in 18 Kapitel eingeteilt. Danach gibt es noch eine Leseprobe von „Osteseeglut“ von Julia Bruns.
Gabriela Haberstroh, hauptberuflich Oberkommissarin der Wasserschutzpolizei, arbeitet ehrenamtlich für die DLRG im Rahmen der Kieler Woche. Aber in diesem Jahr soll alles anders werden. Sie trifft auf ihre Kollegen und der Flottenadmiral macht alle miteinander bekannt, führt sie durch das Notarzteinsatzschiff „Otto Asmussen“, welches sich erstmals beweisen soll, und stellt ihnen die neueste Technik der Wasserrettung vor.
Ihr erster Einsatz führt sie zum einem ‚Geisterschiff‘, die Besatzung wird nicht gefunden. Von ihrem Schichtführer erfährt Gabi, dass bereits seit einem Jahr Menschen an der Ostseeküste verschwinden. Es wurde geheim gehalten, um den Tourismus nicht zu gefährden.
Als ein Mitglied des Teams angegriffen wird und weitere Menschen verschwinden, erhärtet sich der Verdacht auf eine organisierte Gruppe. Aber keiner weiß, wie man mit so einem Verdacht umgehen sollte, wenn nicht einmal die obersten Behörden etwas davon hören wollen.
Im Weiteren wird die Arbeit der Rettungskräfte sehr realistisch beschrieben, beginnend mit der Aufklärungsarbeit der DLRG, von Führungen über das Rettungsschiff, bis hin zur Bergung Betrunkener, die vom Pier gestürzt sind. Es gibt viele uneinsichtige, unerfahrene Segler, die alles besser wissen, beleidigend sind, nicht auf die Helfer hören wollen und die Ressourcen der Rettungskräfte verbrauchen.
Im letzten Teil des Buches war ich dann doch etwas von der Handlung überfordert und wusste manchmal nicht mehr, wer was warum tut. Es treffen unterschiedliche Rettungs- und Polizeiorganisationen auf höchster Ebene und mich hochrangigen Entscheidungsträgern zusammen, um nicht nur den Fall der verschwundenen Menschen aufzuklären, sondern auch noch eine terroristische Vereinigung von Nationalisten zu bekämpfen. Zwischendurch gab es noch normale Rettungsaktionen der DLRG.
Das Buch liest sich wie eine Dokumentation, es ist sehr ereignis- und aktionsreich und der tolle Schreibstil sorgt für ein zügiges Lesen. Trotz der Ernsthaftigkeit der Thematik kommt der Humor nicht zu kurz.
Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben. Gabi ist eine schlagfertige, sehr kompetente und auch mutige Frau. Auf der „Otto Asmussen“ sind alle zusammen ein super Team und Rasmus schießt den Vogel ab. Aber auch die Kampftaucher sind eine eingespielte Truppe und alle zusammen agieren sehr effektiv.
Die Arbeit der Rettungskräfte wird sehr detailliert dargestellt und man bekommt einen Einblick in dieses schwere Ehrenamt, welches zu wenig honoriert wird.
Das Cover lässt eher an einen entspannten Urlaubskrimi denken und nicht an so einen aktionsreichen Krimi, ist aber sehr schön.

Bewertung vom 04.07.2022
Fisch Land Tod
Schwarz, Rita;Wekwerth, Rainer

Fisch Land Tod


ausgezeichnet

„Fisch Land Tod“ von Rainer Weckwerth und Rita Schwarz, Verlag Edition M, habe ich als ebook mit 253 Seiten gelesen, die in 40 Kapitel eingeteilt sind.
Der Bestattungsunternehmer Jesper Stein sucht dringend einen Helfer. Auf seine eindeutige Anzeige hatte sich niemand gemeldet, bis Nina vor der Tür steht. Bei ihrem Anblick ist er skeptisch. Aber da er keine andere Wahl hat, stellt er sie kurzerhand ein.
Als der Immobilienhai Michael Stetten stirbt und auf seinem Tisch liegt, findet Nina, zu Jesper’s Entzücken, eine außergewöhnliche Raupe in seinem Haar und einen Einstich zwischen den Zehen. Da die Polizei nichts von Jesper’s Mordverdacht hören will, macht sich Nina über Stetten kundig und besucht mit ihrem Onkel dessen Kontakte im Rotlichtmilieu Hamburgs. Dort erfährt sie, dass der Tote früher ein Loverboy war. Durch ihre Nachfragen hat sie wohl in ein Wespennest gestochen, was für sie und Jesper gefährlich werden wird. Und bei dem einen Toten bleibt es auch nicht.
Zwischendurch geht die Handlung zurück zum Jahr 1991 und man kann die Entwicklung eines jungen, naiven Mädchens verfolgen.
Ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert. Die beiden Protagonisten sind so herrlich skurril und können unterschiedlicher nicht sein.
Jesper wirkt etwas weltfremd, obwohl er noch nicht mal dreißig ist, trägt altmodische Anzüge, liebt seine Schmetterlinge und seine Arbeit. Er ist ein sehr guter Bestatter, der seine Toten mit einem B1000 abholt.
Nina dagegen geht etwas planlos durchs Leben, hat ihr Studium abgebrochen, schon einige Jobs verloren und weiß nicht so recht, was sie mit sich anstellen soll. Sie ist Pfarrerstochter und Punkerin, gepierct, kaugummikauend. Ihr Vater ist zu einem Rocker-Pfarrer geworden und alle haben ein gutes Verhältnis. Nun hat Nina es mit dem altbackenen Bestatter zu tun, der gegen sie keine Chance hat. Sie ist sehr überstülpend in ihrer Art, überrumpelt ihn mit ihren Ideen und überhaupt mit ihrer Anwesenheit.
Aber nach und nach werden sie ein richtig gutes Team. Nina lernt, pietätvoll mit den Toten und den Angehörigen umzugehen und Jesper findet sich mit Nina’s Art ab und beweist schon mal eine Portion trockenen Humor.
Gegen Ende war es dann nicht mehr so lustig, sehr spannend und traurig.
Interessant fand ich auch die zu Beginn der Kapitel angeführten Auszüge aus Gesetzen oder aus den Jagdgründen des Internets zu den unterschiedlichen Themen.
Mir hat das Buch wunderbar gefallen. Es war amüsant, spannend, interessant und ich hoffe, Stein & Peters bekommen es noch mit vielen weiteren Toten zu tun 
Das Cover ist sehr düster mit bedrohlichem Himmel, dunklem Wasser und einem leicht farbigen Schmetterling im Vordergrund. Es gefällt mir aber gut.

Bewertung vom 04.07.2022
Der Bewunderer: Thriller
Shepherd, Catherine

Der Bewunderer: Thriller


ausgezeichnet

„Der Bewunderer“ von Catherine Shepherd, Kafel Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 336 Seiten gelesen, die in 39 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 7. Teil der Laura-Kern-Reihe.
In diesem Buch bekommt es Laura Kern mit einer Reihe mysteriöser Mordfälle zu tun. Die Frauen werden kunstvoll auf großen bemalten Leinwänden mit unterschiedlichen Themen drapiert. Schnell führt die Spur in die Kunstszene. Aber auch im privaten Bereich der Toten wird natürlich ermittelt.
Die einzelnen Kapitel enden meist mit einem Cliffhanger, sodass man einfach weiterlesen muss. Neben den Mordermittlungen wird Laura von ihrem Chef gebeten, die Tochter eines befreundeten Abgeordneten zu suchen und man lernt Franziska kennen, die stolz ist, bei einem Professor an der Kunstakademie für seinen Kurs ausgewählt worden zu sein. Dann wechselt die Handlung zu zwei Brüdern, deren Lebensweg beschrieben wird. Man wird immer wieder auf falsche Spuren geführt und nach und nach musste ich mich von meinen Verdächtigen verabschieden.
Auch hier brilliert die Autorin wieder mit einem hervorragenden, spannenden und immer wieder mit neuen Wendungen versehenen Krimi.
Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Laura ist inzwischen mit ihrem Taylor glücklich. Nur ihr Kollege Max kämpft immer noch mit seinen eigenen Dämonen. Er muss mit dem hoffentlich ehemaligen Geliebten seiner Frau zusammenarbeiten, was nicht immer einfach ist. Laura hilft ihm, aus seinen tiefsinnigen Phasen herauszukommen. Die beiden sind ein gutes Team und ich mag sie sehr.
Das Cover ist wieder perfekt auf die Vorgänger abgestimmt und passt zu einem zu oft gebrochenem Herzen.
Ich bin wieder restlos begeistert und überzeugt von diesem Buch. Sicher kann es ohne Vorgängerwissen gelesen werden, die Handlung ist abgeschlossen. Aber es wäre ein großes Versäumnis, diese nicht zu kennen, ebenso die Entwicklung der Hauptpersonen nicht miterleben zu dürfen.

Bewertung vom 27.06.2022
Marterlmord - Ein Geheimnis. Eine Mordserie. Ein schweigendes Dorf.
Troi, Heidi

Marterlmord - Ein Geheimnis. Eine Mordserie. Ein schweigendes Dorf.


ausgezeichnet

„Marterlmord“ von Heidi Troi, Empire-Verlag, habe ich als ebook mit 288 Seiten gelesen. Auf den letzten Seiten gibt es einen Anhang mit Begriffserklärungen.
Carabiniere Maresciallo Pietro Carminati ist noch nicht mal richtig an seinem neuen Einsatzort, einem 300-Seelen-Dorf in den Bergen Südtirols, angekommen, da wird ihm ein Toter gemeldet. Es ist der Dorfsäufer Sepp und es scheint ein Unfall gewesen zu sein. Am nächsten Tag wird auf einem abgelegenen Hof ein Mann gefunden, der an ein Kreuz gebunden wurde. Keiner weiß oder will wissen, was passiert ist. Von den verstockten Menschen ist kaum ein Wort zu erfahren. Carminati ist schon nach zwei Tagen genervt von seinem neuen Job. Dritter Tag – dritter Mord. Nun waren’s nur noch 297 Bewohner. Und es soll so weitergehen. Die ersten beiden Tage steht ihm noch sein Kollege Salvatore zur Seite, der nach 40 Jahren in Tal-Valle nun seinen Abschied nimmt. Dann ist Pietro auf sich alleine gestellt, einziger Freund ist der Dorfpfarrer Valentin Egger. Schnell ist ein Verdächtiger gefunden, der sich aber in den Weiten der Berge versteckt. Auch die Jungs vom Militär, die Pietro angefordert hat, finden ihn nicht.
Was die Ermittlungen betrifft, weiß ich gar nicht, ob man von Ermittlungen sprechen kann. So schnell, wie die Morde passieren, kommen die Carabiniere gar nicht hinterher. Sie haben sich auf ihren Verdächtigen eingeschossen und es wird nicht in andere Richtungen gedacht.
Nebenbei muss Pietro noch um seine Beziehung zu Beatrice bangen, deren Vater für seine Versetzung ins Niemandsland verantwortlich ist. Weil es in den Bergen kaum Handyempfang gibt, kann er sich auch nicht ständig bei ihr melden, was zu einem Problem wird.
Pietro mochte ich grundsätzlich. Aber vielleicht sollte er seine Berufswahl überdenken. Er ist völlig überfordert, verpeilt und zu weich. Ich weiß nicht, wie lange er schon im Dienst ist und wie viele Morde er schon aufgeklärt hat. Wahrscheinlich keine oder nicht viele. Außerdem lässt er sich schnell ablenken und ist nicht immer bei der Sache. Ohne ein paar Helfer hätte er es wohl nie geschafft.
Die Dorfbewohner waren mir unheimlich. Aber sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft und halten zusammen. Das muss man natürlich auch anerkennen. Und in solchen einsamen Gegenden gelten wahrscheinlich auch andere Gesetze, erst recht Fremden gegenüber.
Ich fand das Buch spannend und sehr gut geschrieben. Die ganze bedrückende Stimmung im Ort, die Düsternis, die schweigenden Menschen sind wunderbar dargestellt und haben mir beim Lesen schon fast Angst gemacht. Ich kann mir vorstellen, wie Pietro sich fühlt bei der Vorstellung, vielleicht die nächsten 40 Jahre dort zu verbringen. Nebenbei gibt es aber auch sehr charmante Beschreibungen, z.B. einer bunt blühenden Wiese.
Das Cover ist super. Genauso stelle ich mir die Gegend vor, düster, einsam, bedrohlich.

Bewertung vom 23.06.2022
Syltstille (MP3-Download)
Narberhaus, Sibylle

Syltstille (MP3-Download)


gut

„Syltstille“ von Sibylle Narberhaus, Verlag SAGA Egmont, habe ich als ungekürztes Hörbuch mit einer Spieldauer von 9 Stunden und 25 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Ulla Wagener. Es ist der 2. Teil mit Anna Bergmann.
Anna lebt mit ihrem Mann, dem kleinen Sohn und einem Hund auf Sylt und arbeitet als Landschaftsarchitektin. Das Buch beginnt mit einem Klassentreffen, zu dem Anna mit ihrer Schulfreundin Britta, die ebenfalls auf Sylt lebt, nach Hannover fährt. Dort treffen sie unter anderem auch Stella wieder, die sehr arrogant auftritt und protzt, wie gut es ihr geht. Wieder zu Hause bekommt Anna einen neuen Auftrag. Im Garten der Kundin findet sie eine Leiche. Ihr Mann Nick ist Polizist und arbeitet mit seinen Kollegen an dem Fall. Der Tote ist ein Bauunternehmer. Plötzlich taucht auch Stelle auf Sylt bei Anna auf.
Die Geschichte wird hauptsächlich aus Anna’s Sicht in der Ich-Perspektive erzählt und dreht sich hauptsächlich um sie und ihren Alltag. Dabei werden viele Handlungen sehr detailreich beschrieben. Die Aufklärung des Mordes wird ab und an mal erwähnt. Erst gegen Ende nimmt die Erzählung Fahrt auf und wird spannend und dramatisch. Allerdings nicht in Sachen Mord, der geht ziemlich unter.
Es ist eigentlich mehr eine schöne, leichte, klischeebehaftete Sommer-Urlaubs-Geschichte mit ein bisschen Krimi, der ich aber sehr gut zuhören konnte. Die Lokalitäten werden anschaulich und Personen authentisch beschrieben. Anna und ihre Familie haben einen sehr liebevollen Umgang untereinander. Sie selbst ist manchmal etwas naiv und gutgläubig, macht Dinge, die sie eigentlich nicht will, nur, weil sie gut erzogen ist. Sie scheint ein richtiger Gutmensch zu sein, was sie mir aber nicht unsympathischer macht. Auch Nick und seine Kollegen arbeiten sehr gut zusammen. Man könnte fast schon sagen, dass die Personen langweilig sind, nur Stelle peppt die Sache auf.
Die Sprecherin hat mir gefallen, sie hat versucht, den Personen eigenen Charaktere zu geben, was ihr auch gut gelungen ist. Auch das Sprachtempo war angenehm.
Im Gegensatz zur meist sommerlich, sonnigen Handlung wirkt das Cover düster, passt weniger zur Geschichte, gefällt mir aber ansonsten sehr gut.
Aufgrund der fast fehlenden Spannung für einen Krimi vergebe ich leider nur 3 Sterne, auch wenn mir das Hörbuch für eine Urlaubsgeschichte gefallen hat.