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Insgesamt 403 Bewertungen
Bewertung vom 18.08.2021
Die Seele des Bösen - Rachlust / Sadie Scott Bd.16 (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Rachlust / Sadie Scott Bd.16 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Teil 16, der Sadie Scott Reihe „Rachlust“
Die unbeschwerten Urlaubstage zusammen mit ihren Besuchern aus London sind vorbei. Bald beginnt die Schule für Libby, Sadie muss zurück zum FBI und auch Matt will nach der Erziehungspause an seinen Schreibtisch zurückkehren. Doch der Familienfrieden wird gestört, da immer wieder Briefe für Sadie ankommen, der grausame Serienmörder Brian Leigh den Sadie hinter Schloss und Riegel gebracht hat und dem die Todesstrafe droht, kontaktiert sie aus dem Gefängnis. Als sie ihn dort aufsucht ahnt sie, dass er etwas im Schilde führt, denn er hat sich im Knast mit Tyler Evans befreundet auch eine „Altlast“ aus Sadies Vergangenheit. Es dauert auch nicht lange und die beiden Verbrecher können entkommen. Nun ist Familie Whitman bedroht, denn die beiden wollen grausame Rache.
Erneut ist es Dania Dicken gelungen mich zu faszinieren und zu fesseln, bildhaft und flüssig geschrieben. Obwohl ich schon sehr viele Bücher der Autorin kenne, schafft sie es immer wieder mich zu verblüffen, ihre Fantasie scheint unerschöpflich. Die Thriller sind so vielfältig und vor allem unglaublich spannend. In kürzester Zeit habe ich Fall 16 gelesen und mich wunderbar unterhalten. An einigen Stellen im Buch musste ich diesmal innehalten und zuerst einmal das Gelesene sacken lassen, denn für zarte Gemüter ist der Band „Rachelust“ nicht geeignet, es geht diesmal schon ordentlich zur Sache.
Natürlich hat mich die Protagonistin wieder am meisten beeindruckt, jeder Leser der von
Anfang an dabei ist weiß, welch eine erstaunliche Entwicklung Sadie hinter sich hat, doch egal was ihr schon zugestoßen ist, eines ist gewiss sie gibt niemals auf. Eine starke Frau die zur Löwin wird, wenn es um ihre Familie geht. Mit dabei auch wieder alle liebgewonnenen Charaktere, die ich schon so gut kenne, Kollegen Freunde und Verwandte. Diesmal durfte auch mein spezieller „Liebling“ Phil, der beste Freund der Familie eine ganz besondere Rolle einnehmen. Ein Buch dieser Reihe zu lesen, ist wie „heimkommen“ alle die ich schon so gut kenne sind da und darüber hinaus ist auch das Setting vertraut. Trotzdem, jagt eine Gänsehaut die andere und so manchmal habe ich wieder die Zeit vergessen über der Lektüre. Alle Charaktere handeln authentisch und der Plot ist an jeder Stelle nachvollziehbar.
Natürlich freue ich mich schon auf den nächsten Teil der Reihe, denn am Ende werden diesmal die Weichen für eine neue Zukunft gestellt. Fans der Sadie Scott Reihe dürfen diesen Teil auf keinen Fall verpassen. Allen Lesern, die aktionreiche Profilerthriller mögen und Sadie noch nicht kennen, kann ich nur eine Lektüre von Beginn an empfehlen, es lohnt sich.
Klare 5 Sterne

Bewertung vom 14.08.2021
Die Hebamme
Hoem, Edvard

Die Hebamme


ausgezeichnet

Die Hebamme, Roman von Edvard Hoem, EBook, 300 Seiten, erschienen im Verlag Urachhaus.

Die Lebensgeschichte der Ururgroßmutter des Autors, Marta Kristina Andersdatter Nesje, die auf historischer Grundlage beruht. Ein Bild das Edvard Hoem hier gezeichnet hat, dass viel mehr beinhaltet als eine Biografie, es ist gleichzeitig ein Bild einer ganzen Epoche, einer Landschaft wild und rau und insbesondere eine Schilderung des Hebammenberufs, wie er vor 200 Jahren war.

Das Werk besteht aus drei Teilen, die sich in 12 Kapitel gliedern, die mit Überschriften versehen sind, die zum Inhalt passen. Der Text enthält Fußnoten die im Anhang erklärt werden. Besondere fremdsprachliche Ausdrücke vor allem dänische und norwegische, sowie Bibelstellen, Gebete und Lieder erscheinen kursiv.
Ich habe „Die Hebamme“ in einem Stück ausgelesen, so faszinierend und ergreifend fand ich den Roman, nüchtern erzählt und dennoch voller Poesie, die bildhaften Schilderungen der wilden Landschaft im norwegischen Fjord, das wilde Wetter, die majestätischen Berge, all das hatte ich bei der Lektüre vor Augen. Der raue Art der Menschen so tief charakterisiert und beschrieben, da ist jede Handlung authentisch.
Auch das Berufsbild der Hebamme, im frühen 19. Jahrhundert ist so gut beschrieben, dass man jeden Handgriff oder den Stand der damaligen Medizin gut nachvollziehen kann. Besonders bemerkenswert fand ich die Tatsache, dass Marta Kristina, auch für die Pockenimpfung verantwortlich war, Parallelen zur aktuellen Pandemie-Impfung konnte ich immer wieder vorfinden.
Meine Lieblingsperson, natürlich die Protagonistin, eine absolut bewundernswerte und starke Frau, die Zeit ihres Lebens über tausend Kindern ans Licht der Welt geholfen, dabei aber selbst 11 Kinder geboren hat. Schon früh und durch ein traumatisches Erlebnis hat sie sich entschlossen diesen Weg zu gehen. Einige wichtige Männer, darunter Pastor Stubben, der Dorfschuster ihr Vater, ihr Lehrer Dr. Wolf und natürlich Hans ihr Ehemann, haben sie auf ihren Weg gebracht und begleitet. Mit dem Ruderboot über den Fjord, auf den Weg zur Hebammenausbildung nach Christiania. Kein Hindernis zu groß konnte sie von ihrem Weg abbringen, dabei hat sie in ihrem Leben selbst viele Schicksalsschläge einstecken müssen.
Hebamme - eine so bedeutende Tätigkeit, von der zwei Menschenleben abhängen, oder … Stubben wies sie an zum Lesen weder morgens noch abends Licht zu sparen, denn wenn die Menschen kein Wissen erlangten, würden ihre Seelen auf immer im Dunklen verbleiben. Solche und ähnliche Sätze haben mich tief berührt.
Eine wunderbare Unterhaltung und interessante Information. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung und 5 Sterne.

Bewertung vom 13.08.2021
Die Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.1
Popp, Susanne

Die Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Die Teehändlerin, Familienroman von Susanne Popp, 560 Seiten, erschienen im Fischer-Verlag.
Nach einer wahren Geschichte. Der Aufstieg des Tee- und Kolonialwarenhandels Ronnefeldt.
Tobias und Friederike Ronnefeldt, haben in Frankfurt einen Kolonialwarenladen gegründet. Sie handeln mit Tee und anderen Waren aus China. Obwohl sie vier Kinder hat, genießt es Friederike hin und wieder im Laden mitzuhelfen. Frauen jedoch mussten im 19. Jahrhundert in der sog. Biedermeierzeit, stärker als zuvor um ihre Rechte kämpfen. Es gehörte sich einfach nicht für die Gattin eines Kaufmanns mitzuarbeiten, Musik, Handarbeiten und die Kindererziehung waren ihre Aufgaben. Als Tobias jedoch im Jahr 1839 auf eine längere Reise nach China aufbricht, muss Friederike die Geschicke des Hauses selbst in die Hand nehmen um das Geschäft zu erhalten, denn sie kann dem neuen Prokuristen nicht trauen. Das meistert sie jedoch hervorragend. Als Tobias wieder zurückkommt, soll sie wieder an den heimischen Herd zurückkehren, kann sie sich in ihrer neuen Rolle behaupten?
Das Ronnefeldt-Unternehmen besteht heute nach 200 Jahren immer noch.
Das Buch ist in 4 Teile aufgegliedert, gekennzeichnet durch Jahreszeiten und Jahreszahlen. Unterteilt in längere Kapitel, die mit einer zum Text passenden Überschrift und Ort sowie Datum versehen sind. Der Zeitrahmen ist damit ganz deutlich erkennbar. Susanne Popp schreibt äußerst bildmalerisch und flüssig, der Lesende merk kaum wie die Seiten dahinfliegen. Das Setting ist auffallend gut beschrieben, stets hatte ich Bilder der Schauplätze vor Augen. Im auktorialen Erzählstil, sodass es möglich ist gleichzeitig die Erlebnisse der beiden Ehegatten zu verfolgen. Wobei die Geschehnisse daheim in Frankfurt überwiegen. Die inneren Klappen sind ganz besonders hübsch gestaltet, vorne ist eine Ansicht vom historischen Frankfurt und hinten Bilder und Dokumente der Firma Ronnefeldt platziert. Ganz besonders hilfreich das Figurenverzeichnis am Anfang, es handelt sich zumeist um Personen die wirklich gelebt haben. Ich kann der Autorin nur eine detailgenaue Recherchearbeit attestieren, die Familie Ronnefeldt hat ihr Einblick ins Familienarchiv gewährt, was der Fantasie der Autorin entspringt muss wohl jeder Leser für sich entscheiden. Der Plot ist nachvollziehbar und glaubhaft, die Figuren handeln authentisch. Besonders gerne mochte ich die Protagonistin Friederike, die es geschafft hat im Geschäft und auch in der Familie Großes zu leisten, eine tolle Frau die im Buch eine bemerkenswerte Entwicklung durchlebt und dabei reift. Ihr Ehemann Tobias konnte mich kaum begeistern. Nur um in seinem wissenschaftlichen Verein zu renommieren und auch seiner Abenteuerlust zu frönen, lässt er sich nicht von seiner langen und gefährlichen Reise abbringen und lässt seine schwangere Frau mit dem Geschäft, welches bei seiner Abreise noch nicht einmal so gut läuft, zurück. Wieder zuhause jedoch soll die Gattin, die zuvor das Unternehmen alleine geleitet und mehrmals gerettet hat, möglichst wieder hinterm Herd verschwinden. Sein Machogehabe hat mich genervt. Ich hätte mir im Buch jedoch etwas mehr Informationen über den Tee gewünscht. Verschiedene Sorten, Geschmack und Herstellung, das hat mir gefehlt, das war ein Hauptgrund warum ich das Buch lesen wollte. Ich habe jedoch auch gelernt, dass sich der Tee und wie er heute genossen wird, wohl von der damaligen Zeit sehr unterscheidet.
Insgesamt habe ich das Buch sehr schnell gelesen, fühlte mich bestens unterhalten auch an spannenden Situationen und unvorhersehbaren Wendungen hat es nicht gefehlt. Am Ende blieben jedoch wichtige Fragen offen, was wohl im zweiten Teil gelöst werden wird. Ich bin auf jeden Fall dabei, ich kann das Buch nur empfehlen und nicht nur an Teetrinker. Wer Familiensagas mit wahrem Hintergrund liebt wird hier gut unterhalten. Fünf Sterne.

Bewertung vom 08.08.2021
Das letzte Bild
Jonuleit, Anja

Das letzte Bild


ausgezeichnet

Das letzte Bild, Roman von Anja Jonuleit, EBook 480 Seiten erschienen bei dtv-Verlagsgesellschaft
Die spannende Enthüllung eines Familiengeheimnisses nach einer wahren Begebenheit.

Aus dem mysteriösen Fall der Isdal-Frau, die im November 1970, tot in einem einsamen Tal in Norwegen entdeckt wurde, hat Anja Jonuleit diesen Roman geschrieben. Bis heute ranken sich die verschiedensten Theorien um die Unbekannte, die bis zur Unkenntlichkeit verbrannt aufgefunden wurde.
Eva, eine Schriftstellerin entdeckt in der Tageszeitung, das Phantombild einer Toten aus Norwegen, die ihrer Mutter verblüffend ähnlich ist. Auch die Lebensdaten stimmen überein. Als sie ihre Mutter mit dieser Entdeckung konfrontiert, ignoriert diese die Tatsachen und verheimlicht etwas. Eva beginnt zu recherchieren und kommt einem düsteren Familiengeheimnis auf die Spur.
Um wen handelt es sich bei dieser Frau? Warum reiste sie unter Verwendung von acht verschiedenen falschen Identitäten durch Europa? Was hat es mit den mysteriösen Aufzeichnungen in ihrem Koffer auf sich und wer waren die Männer mit denen sie immer wieder gesehen wurde?
Anja Jonuleit hat hier wieder ein besonderes Werk geschaffen, spannend unheimlich und unterhaltsam wie ein Thriller und in ihrem ganz besonderen flüssigen, bildhaften und düsteren Stil. Sie hat den auktorialen Erzählstil gewählt, die einzelnen Kapitel sind mit Ort und Datum überschrieben, denn der Roman spielt in verschiedenen Erzähl- und auch Zeitebenen. Besondere Stellen z.B. Zeitungsartikel oder fremdsprachliche Ausdrücke sind fett oder kursiv gedruckt und haben sich deutlich vom Schriftbild ab. Eine gründliche Recherchearbeit liegt hier zugrunde. Geschichtliche Zusammenhänge und auch das Setting sind hervorragend beschrieben, besonders gut fand ich die detaillierte Charakterisierung der handelnden Personen. Die verschiedenen Zeitebenen wechseln sich so ab, dass man nicht aus dem Lesefluss gerissen wird. Interessant fand ich das Nachwort, der Autorin und die Sachinformationen im Anhang. Romane oder Krimis die auf wahre Begebenheiten beruhen finde ich immer ganz besonders spannend.
Ich war während der Lektüre stets hin-und hergerissen. Ich habe mir Gedanken zur Lösung des Falles gemacht und immer wieder haben sich die Fakten verändert und sich andere Sachverhalte ergeben. Doch immer wieder störten mich unnötige Längen ca. in der Hälfte des Buches. Der Reise von Margarete durch Norwegen hätte zwischendurch ein wenig Straffung gutgetan. Je mehr Eva in Erfahrung bringt, desto mehr Fragen tun sich auf. Durch die Zeitwechsel habe ich eine Weile gebraucht um in Lesefluss zu kommen. Mir hat Jonuleits Erklärungsversuch zum Schicksal der Isdal-Frau gut gefallen, so hätte es gewesen sein können, ihr Versuch dieser unbekannten Frau einen Namen und ein Schicksal zu geben hat mich berührt. Je weiter die Geschichte voranschritt, desto mehr hat es mich gefesselt, die letzten hundert Seiten habe ich in einem Rutsch gelesen. Nach der Lektüre bin ich im Netz noch auf etliche Beiträge und Informationen gestoßen. Die Isdal-Frau wird mich in Gedanken wohl noch lange begleiten.

Eine dringende Leseempfehlung und von mir 5 Sterne.

Bewertung vom 02.08.2021
SCHULD! SEID! IHR! / Liebisch & Degenhardt Bd.2 (eBook, ePUB)
Thode, Michael

SCHULD! SEID! IHR! / Liebisch & Degenhardt Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Schuld! Seid! Ihr!, Thriller von Michael Thode, EBook, 416 Seiten, erschienen im Lübbe Verlag.
Ihr habt mein Leben mit Füßen getreten.
Ihr habt mir das Liebste genommen.
Jetzt ist die Zeit meiner Rache gekommen.
Und ich nehme euch alles.
Ein Obdachloser und ein pensionierter Polizist nehmen sich das Leben. Dafür haben sie eine sehr qualvolle Methode, mit Strychnin gewählt. Bei den Leichen werden die verschiedenen Variationen, des Gehängten aus diversen Tarotspielen gefunden. Was haben die Opfer gemeinsam und was bedeuten die Karten?
Das Buch präsentiert sich wie ein Theaterstück – ein Rachestück, bestehend aus 6 Akten, jeder Akt ist einem Opfer gewidmet. Das Werk besteht aus 106 Kapiteln, die zum Teil sehr kurz geschrieben sind. Es ist jedes Kapitel mit Datum und Uhrzeit und mit genauen Ortsangaben überschrieben, dazu kommt der Hinweis „Der Gehängte“ oder „die Anderen“. Mehrere Erzählperspektiven aus Tätersicht und aus der Sicht aller anderen Figuren. Außerdem spielt der Plot in diversen Zeitebenen. Der Anfang jedes Aktes erklärt die verschiedenen Tarot-Karten und Tarot-Arten. All dies könnte verwirrend sein, aber Thode hat es wirklich mit Bravour geschafft, dass sich der Leser hervorragend im Setting und auch in den Zeitabläufen zurechtfindet, zu keiner Zeit bin ich beim Lesen an irgendeiner Stelle hängengeblieben. Den Prolog jedoch konnte ich nicht mit dem Buch in Zusammenhang bringen. Leider hätte ich auch am Ende noch ein paar Erklärungen benötigt. Interessiert hätte mich welche Konsequenzen die Bemerkung von Kaiser, die bei der Notrufaufnahme zu hören ist, nach sich zieht. Ein etwas abruptes Ende für mich.
Insgesamt fühlte ich mich aber gut unterhalten und wollte das Buch kaum aus der Hand legen. Lieblingsfiguren hatte ich keine, durch die Wahl der diversen Erzählperspektiven und Zeitebenen, wird das Verhalten der Akteure sehr gut erklärt, der Plot ist nachvollziehbar und logisch aufgebaut, wirklich gut gemacht. Hohe Spannung ist schon zu Anfang vorhanden und kann sich bis zum nervenzerreißenden Ende immer noch steigern. Über die beiden Ermittler Rolf Degenhardt und vor allem Jana Liebisch hätte ich gerne mehr erfahren, ich könnte mir aber vorstellen, dass das noch in weiteren Fortsetzungen zur Sprache kommt. Da wäre ich gerne mit dabei. Immer wieder wurde auch auf den „Aderlassfall“ Bezug genommen, ich gehe davon aus, dass es sich hier um den Vorgängerband handelt
Leseempfehlung an die Leser, die spannende Thriller mit unvorhersehbaren Plottwists schätzen.

Ich bin jetzt neugierig auf Teil eins, freue mich auf Teil drei und vergebe 4 von 5 möglichen Sternen.

Bewertung vom 26.07.2021
Tiefer Fjord
Lillegraven, Ruth

Tiefer Fjord


sehr gut

Tiefer Fjord, Thriller von Ruth Lillegraven, EBook 329 Seiten, erschienen im List-Verlag.

Die Thriller-Sensation aus Norwegen

In einer Klinik in Oslo wird ein kleiner Junge von seinem Vater eingeliefert, kurz darauf verstirbt er an seinen Verletzungen. Haarvard der diensthabende Arzt ist überzeugt, dass es sich um Kindesmisshandlung handelt. Kurz darauf wird der Vater, ein pakistanischer Einwanderer in einem Gebetsraum der Klinik erschossen aufgefunden. Zwei weitere Morde geschehen und jedes Mal handelt es sich um Eltern, die nachweislich ihre Kinder misshandelten.
Haarvards Frau Clara, ist Politikerin und will einen Gesetz auf den Weg bringen, dass misshandelte Kinder vor deren Eltern schützt, doch ihre Bemühungen sind vergebens. Bald schon ist Haavard verdächtig und Clara muss ihn entlasten. Doch auch sie hat eine dunkle Vergangenheit.
Das Buch besteht aus vier Teilen, die sich in 75 Kapitel in überschaubarer Länge gliedern. In verschiedenen Zeitebenen wird die Story aufregend und hochspannend erzählt. Jedes Kapitel aus der Sicht eines anderen Charakters, Haarvard, Clara, Sabiya und auch Leif, der Vater Claras erzählen in der Ich-Form. Dadurch hat es die Autorin hervorragend geschafft, die gesamten Geschehnisse in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart von allen Seiten zu beleuchten, der Leser bekommt dadurch tiefen Einblick in die Handlungsweise und Innenansichten der Figuren. Obwohl schon zur Hälfte des Buches klar ist, wer für die Morde verantwortlich ist, büßt das Werk in keinster Weise Spannung ein, es beginnt mysteriös und durch geschickte Wendungen bleibt es unglaublich aufregend bis zum unvorhergesehenen Ende. Sogar der allerletzte Satz konnte mich noch verblüffen. Ich kann mir gut vorstellen, dass dem Buch ein weiterer Teil folgen könnte.
Häusliche Gewalt an Kindern ist ein wichtiges Thema und so hat es Lillegraven geschafft ein heikles Thema zum Hintergrund für ihren ersten Thriller zu machen. Auch mich hat das emotionale Thema mitgerissen und tief berührt. Lillegraven findet die richtigen Worte, z.B. die Beerdigung von Lars, dem kleinen Bruder von Clara war so gut geschildert, ich habe den Kummer und die Trauer regelrecht mitfühlen können. Die einzelnen Figuren sind präzise herausgearbeitet, ganz besonders Clara, bei der Lektüre wird deutlich wie wichtig und auch warum, der zweifachen Mutter der Gesetzesentwurf ist, gleichzeitig hat sie mit ihren eigenen Dämonen aus der Vergangenheit zu kämpfen. Die politischen Zusammenhänge haben mich persönlich nicht so sehr interessiert, da ich kein Fan von Politthrillern bin, aber es blieb für mich in einem erträglichen Rahmen. Landschaftsbeschreibungen ziehen den Leser hinein in diese Geschichte. Die Faszination dieser einzigartigen Natur ist in jedem Satz greifbar, das ist der Autorin gut gelungen.
Ein Thriller der unheimlich viel bietet, politische Zusammenhänge, Gesellschaftskritik, Rassismus, eine gute Story in düsterer skandinavischer Umgebung, häusliche Gewalt. Der Wechsel der Zeitebenen hat mich anfangs verwirrt, da aber die Kapitel auch mit Jahreszahlen versehen sind gewöhnt man sich daran. Eine unbedingte Leseempfehlung und von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 03.07.2021
Wildtriebe
Mank, Ute

Wildtriebe


sehr gut

Wildtriebe, Roman von Ute Mank, 282 Seiten erschienen bei dtv.


Ein Kampf um Selbstbestimmung, Anerkennung und Freiheit.


Das Wichtigste in ihrem Leben ist für Lisbeth der Bethchens-Hof, eine Großbäuerin zu werden, als ihre Brüder vom Krieg nicht mehr nach Hause gekommen sind, das hätte sie sich niemals träumen lassen. Mit aller ihr zur Verfügung stehenden Kraft, versucht sie den Hof, das Erbe zu erhalten und zu mehren. Eines Tages erscheint mit Marlies eine neue Frau im Haus, die Ehefrau des Jungbauern Konrad. Marlies kann sich mit ihrer neuen Stellung nicht abfinden, sie erträumt sich ein modernes selbstbestimmtes Leben sie will und kann sich der Schwiegermutter nicht ohne weiteres unterordnen. Die beiden tragen stille Kämpfe aus. Lisbeth stellt sich vor, dass alles so gemacht werden müsse wie es schon immer war. Neuerungen die sich Marlies erkämpft werden missachtet und als schlecht empfunden. Keine der beiden Frauen will und kann nachgeben. Als Joanna geboren wird und das einzige Kind der Jungen bleibt, wird es etwas besser, doch die erwachsene Joanna hat andere Pläne und geht ihren eigenen Weg.


Die einzelnen Kapitel sind in angenehmer Leselänge, jedes neue Kapitel beginnt mit einem Großbuchstaben. Ute Mank schreibt auktorial und in einem flüssigen Stil. Etwas befremdlich fand ich jedoch die immer wiederkehrenden abgehakten Sätze, in denen das Verb fehlt, die mir den Lesefluss gehemmt haben. Die einzelnen Frauen sind hervorragend charakterisiert, tiefe Einblicke in Gedanken, Träume und Wünsche sind möglich und doch kann ich die Handlungen der Frauen, vor allem Joannas nicht immer nachvollziehen. Die männlichen Charaktere bleiben jedoch blass. Manchmal habe ich mir gedacht, was Konrad wohl über die Meinungsverschiedenheiten zwischen seiner Mutter und seiner Gattin denkt. Weder er noch sein Vater haben in irgendeiner Weise deeskalierend auf die Frauen eingewirkt. Wobei der Mann von Lisbeth auch „nur“ auf den Hof eingeheiratet hat, vielleicht war das der Grund. Da ich auch in ländlicher Umgebung lebe und mir auch aus der weiteren Bekannt- und Verwandtschaft der Begriff „Bauernstolz“ gängig ist, kann ich die Situation verstehen. Wenn ich an meine Tante denke, die auch in einen größeren Betrieb mit einer ebenso selbstbewussten Altbäuerin eingeheiratet hat, war ihr Leben doch ein ähnliches.


Die Lektüre an sich hat mich gefesselt, spannungsfrei und doch in flottem Tempo habe ich mich durch das Buch gelesen. Emotionslos aber unterhaltsam ging es dahin, völlig ohne kitschig zu sein. Innerlich zustimmend habe ich immer wieder genickt, wenn mir etwas vertraut vorkam. Ganz besonders z.B. die Dorfratschen, die jede aufregende Neuigkeit wie eine Sau durchs Dorf treiben, da hat sich bis heute auch bei uns auf dem Dorf nichts geändert.


Lisbeth kann ich gut verstehen, wurde ihr der Hof doch unerwartet zuteil, Pflichtbewusstsein und Dankbarkeit gegenüber ihren Eltern haben sie bei der harten Arbeit gestärkt, schon früh musste sie Entscheidungen treffen. Doch hätte sie den jungen Leuten, ein eigenes besseres Leben, angefangen mit einer eigenen Wohnung, im großen Haus zugestehen sollen, auch wenn sie selbst gerne noch Tracht trägt, sollte sie der jungen Frau einen moderneren Lebensstil, schicke Kleidung, ihre eigene Methode der Haushaltsführung, oder die der Kindererziehung zugestehen.
Marlies hat lange Zeit gekämpft und dann einfach resigniert, da hätte ich mir gewünscht, dass ihr Konrad, auch gegen seine Mutter, den Rücken gestärkt hätte. Kein Wunder, dass Marlies irgendwann frustriert aufgegeben hat.
Joanna habe ich nicht verstanden, als Kind wurde sie, besonders von der Mutter liebevoll umsorgt. Warum sie ihr mit solcher Kälte begegnet und sich eher der Oma anvertraut, habe ich nicht verstanden. Marlies hat stets nur das Beste für sie gewollt.


Eine interessante Lektüre, gute Unterhaltung, eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

Bewertung vom 30.06.2021
Bevor ich dich sah
Houghton, Emily

Bevor ich dich sah


ausgezeichnet

Bevor ich dich sah, Roman von Emily Houghthon, 430 Seiten erschienen im Heyne Verlag.
Nur wenn du verwundbar bist, wird die Liebe dich finden.
Alice erwacht im Krankenhaus, wo sie nach einem Bürobrand, mit schweren Verbrennungen eingeliefert wurde. Sie will mit niemanden sprechen und niemanden sehen, denn sie ist von Narben übersät. Sie vermeidet auch den Blick in den Spiegel, ihr Bett ist durch einen Vorhang vom Rest der Station getrennt. Im Bett neben ihr Alfred, der bei einem Verkehrsunfall sein Bein verloren hat. Er versucht sie aufzumuntern, doch alle Versuche prallen an ihr ab. Erst als sie hört, dass er nachts von schrecklichen Albträumen heimgesucht wird, öffnet sie sich langsam. Die beiden reden sich Nacht für Nacht ihre Sorgen und Ängste von der Seele ohne einander je gesehen zu haben, werden sie Freunde. Vielleicht auch mehr?
Das Buch besteht aus 72 Kapiteln in kurzer Fassung, die mit den Namen der beiden Hauptcharaktere überschrieben sind. Erzählt wird die Geschichte jeweils aus der Sicht von Alfie und Alice. So kann der Leser zu jeder Zeit auch die Gedanken und Sorgen des jeweiligen Parts erfahren, ein Überblick über das Geschehen und die Hintergründe, ist so zu jeder Zeit möglich. Schöne gefühlvolle und auch lustig geführte Wortgefechte machen die Geschichte lebendig. Gedanken erscheinen kursiv gedruckt und werden dadurch deutlich gemacht.
Durch den interessanten Einstieg ins Buch hat sich gleich zu Beginn Lesefluss eingestellt, ich bin ohne Mühe in die Geschichte reingekommen und konnte mich der Sogwirkung die der Plot ausübt nicht mehr entziehen, fast in einem Anlauf habe ich das Buch ausgelesen und mich bestens unterhalten gefühlt. Der emotionale und gefühlvolle Schreibstil hat mich des Öfteren angerührt und mich nachdenkend innehalten lassen. Die Story ist glaubhaft und die Akteure handeln nachvollziehbar. Durchgehens sympathische Charaktere und einige Lieblingsfiguren sind vorhanden, die ich so schnell nicht vergessen werde, Der Engel der Station, die resolute aber treusorgende Schwester Angles, der liebenswerte Mr. Peterson und Sarah die beste Freundin von Alice. Sie alle wollte ich am Ende des Buches nur ganz schwer gehen lassen. Die Charaktertiefe der Handelnden vor allem der beiden Hauptfiguren, hat mich wirklich überrascht. Vor der Lektüre habe ich mir an Spannung kaum etwas erwartet, was kann eine Geschichte in diesem Stil da wohl hergeben? Ich hätte nicht gedacht, dass das Buch mich so fesselt, so berührt und begeistert, voller Zuversicht und Hoffnung, dass alles gut wird. Immer wieder war ich verblüfft was alles so passiert und sich zum Ende hin immer dramatischer gestaltet. Viele Sätze haben mich ganz besonders berührt z.B. dieser auf Seite 195 „Nur eines wurde ihr immer klarer. Wenn sie nicht sterben wollte, musste sie einen Weg zu leben finden.“
Ein einziger Punkt hat mich verblüfft, gibt es in England Krankenzimmer in denen Männer und Frauen miteinander untergebracht sind? Aber ohne diese Tatsache wäre diese wunderschöne Geschichte nicht möglich gewesen. Eine Leseempfehlung für die Fans von gefühlvollen Schicksalsromanen und von mir dafür 5 Sterne.

Bewertung vom 20.06.2021
Fräulein Mozart und der Klang der Liebe / Ikonen ihrer Zeit Bd.4
Maly, Beate

Fräulein Mozart und der Klang der Liebe / Ikonen ihrer Zeit Bd.4


ausgezeichnet

Fräulein Mozart und der Klang der Liebe, Romanbiografie von Beate Maly, erschienen bei Ullstein eBooks.
Das Leben von Maria Anna Mozart, die stets im Schatten ihres berühmten Bruders stand.
Maria Anna Walburga Ignatia Mozart, benannt Nannerl wurde am 30. Juli 1751 in Salzburg geboren, sie war die ältere Schwester des berühmten Musikers Wolfgang Amadeus Mozart. Obwohl sie ebenso talentiert wie ihr Bruder war, stand sie immer im Schatten desselben. Ihr Vater hatte stets nur den Sohn protegiert, er wurde als Musiker und Komponist ausgebildet, Nannerl durfte ihn jedoch nur musikalisch begleiten, seine Stücke spielen und bei vielen Reisen und Auftritten überhaupt nicht in Erscheinung treten. Sogar ihr Lebensglück hat sie für ihren Bruder geopfert. Trotzdem erzählt dieses Buch über die Liebe und Verehrung, die sie ihm stets entgegengebracht hat. Niemand konnte die Noten von Wolferl so leidenschaftlich wie sie spielen, denn nur Nannerl wusste was er beim Komponieren gefühlt hat.
Das Buch besteht aus drei Teilen, die in 31 Kapitel gegliedert sind. Die einzelnen Kapitel sind in überschaubarer und angenehmer Leselänge. Der Überblick in der zeitlichen und räumlichen Abfolge ist durch die Datums- und Ortsangabe am Kapitelanfang gewährleistet. Das Buch besticht durch einen bildhaften und flüssigen Erzählstil, durch die Beschreibung von Kleidern, Frisuren und die Lebensart in damaliger Zeit, hat B. Maly ein hervorragendes Zeitkolorit geschaffen. Ganz besonders, welchen Stellenwert Frauen in der damaligen Gesellschaft hatten. Die Akteure waren ausführlich charakterisiert und beschrieben, so war es einfach, sich jede Figur genau vorzustellen. Somit kann ich der Autorin eine hervorragende Recherchearbeit bestätigen. Die Handlung ist stets nachvollziehbar und die Personen handeln authentisch. Muntere Dialoge z.T. in Mundart, besonders zwischen den Geschwistern, haben mir viel Lesefreude beschert.
Ich bin eine Bewunderin von Mozarts Werken und habe schon einiges über ihn gelesen, doch da ist das Nannerl stets nur am Rande erwähnt worden. Mich hat diese Romanbiografie überzeugt und lässt mich mit Hochachtung über Maria Anna zurück. Hat sie sich doch auf eine reichlich unkonventionelle Art, noch ein Stück des Glücks geholt. Da es sich um eine Romanbiografie handelt, weiß der Leser natürlich nicht was tatsächlich mit den historischen Tatsachen übereinstimmt. Im Nachwort bestätigt die Autorin jedoch, dass gerade die von mir angezweifelten Szenen, sich tatsächlich so zugetragen haben.
An einem einzigen Tag habe ich das Buch zu Ende gelesen, weil ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte. Besonders gut gefallen hat mir, dass es im Prolog mit einer Geburt beginnt und im Epilog mit einer Geburt endet. Ich fühlte mich bestens unterhalten und habe noch einiges Wissenswerte dazugelernt. Sicher werde ich mich noch weiter mit dem interessanten Leben der Protagonistin beschäftigen.
Eine absolute Leseempfehlung, besonders an die Leser die gerne mehr über die Schwester Mozarts erfahren wollen. Von mir 5 Sterne.

Bewertung vom 13.06.2021
Der Nachlass
Winner, Jonas

Der Nachlass


gut

Der Nachlass, Thriller von Jonas Winner, 350 Seiten erschienen im Heyne-Verlag.
75 Millionen zu vererben, eine seltsame Familie, ein Wettkampf um das Erbe und nur einer kann gewinnen, wie weit werden sie gehen?
Hedda Laurent liegt im Sterben, noch einmal versammelt sie ihre Familie um sich. Der alte Familiensitz liegt auf einer Insel, in einem See, in Berlin. Sie hinterlässt ein seltsames Testament. Das riesige Millionenvermögen soll zusammenbleiben, 27 Aufgaben gilt es zu bestehen. Wer kann die meisten Challenges für sich entscheiden und erbt am Ende alles? Der Kampf um den Nachlass beginnt.
Das Buch gliedert sich in vier Teile, die in 68 Kapitel aufgeteilt sind, deshalb sind die einzelnen Leseabschnitte auch kompakt und übersichtlich. Belebt wird die Geschichte durch die äußerst mitreißenden Dialoge, Gedanken und Briefe sind durch kursive Schrift deutlich hervorgehoben. Winner erzählt diesen Thriller in mehreren Zeitebenen, die verschiedenen Zeitstränge sind durch Jahreszahlen und Datumsangeben kenntlich gemacht. Dies ist auch nötig, denn im Buch springt die Erzählung immer wieder zurück in die Vergangenheit in vergangene Jahre, oder auch nur ein paar Tage, von dort auch wieder zurück in die Gegenwart und in die Zukunft. Die Sicht der Geschehnisse ist immer wieder von einer anderen Person gewählt. Der Stammbaum vorne im Buch und auch die Liste der Aufgaben am Ende waren absolut hilfreich.
Zuerst einmal, wäre zu erwähnen, dass ich das Buch in zwei Tagen gelesen habe. Spannung ist schon zu Anfang vorhanden und steigert sich immer mehr, Plottwists und ein unerwartetes Ende haben mich verblüfft. Und doch konnte ich das Buch nicht so recht genießen, denn den vorliegenden Plot musste ich immer wieder anzweifeln. Kann es wirklich sein, dass die Familienmitglieder so skrupellos, mitunter auch gegen sich selber handeln? Kann die Familiengeschichte die dem ganzen Verlauf zugrunde liegt tatsächlich so geschehen sein? Da bleiben mir doch, die einen oder anderen Bedenken. Ich finde die Handlungen, der agierenden Personen nicht nachvollziehbar, ja beinahe hanebüchen. Die Figuren sind durchweg unsympathisch, da habe ich keinen wirklich gerne gehabt. Was die ominöse Pfauenfrau mit der ganzen Tragödie zu tun hat, dahinter bin ich auch nicht gekommen, für einen gewissen Gruselfaktor war sie jedoch ganz brauchbar.

Die Auflösung am Ende und die Beweggründe des Täters sind für mich unglaubhaft und zu schnell abgehandelt.
Ich finde es hier nicht einfach ein abschließendes Urteil zu geben. Natürlich handelt es sich um keinen Tatsachenbericht, sondern um eine fiktive Geschichte. Trotzdem kann ich Thriller, die ich nicht ständig nach der Plausibilität hinterfragen muss, mehr genießen. Schade, ich habe mich eigentlich auf ein Buch gefreut, welches die menschlichen Abgründe, besonders wenn es um eine solche Erbschaft geht, so richtig aufzeigt. Auch die zeitliche Abfolge fand ich etwas verwirrend, da werden Personen ermordet, die sich im nächsten Kapitel wieder munter beim Hauchen und Stechen ums Erbe beteiligen, ich habe das zeitliche Durcheinander als Stilmittel unnötig gefunden.
Insgesamt möchte ich 3 Sterne von 5 möglichen vergeben. Leseempfehlung für die Leser, die solche, etwas skurrile Thriller gut finden.