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BooknerdsbyKerstin

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Insgesamt 250 Bewertungen
Bewertung vom 24.02.2019
Der Zorn des Pegasus / Clans von Cavallon Bd.1
Forester, Kim

Der Zorn des Pegasus / Clans von Cavallon Bd.1


sehr gut

Auf Clans von Cavallon von Kim Forester wurde ich natürlich mal wieder durch dieses traumhafte Cover aufmerksam. Und unheimlich neugierig war ich auf die unterschiedlichen Clans, die wir auch sofort kennenlernen: Menschen, Einhörner, Kelpies und Wassermenschen, Zentauren und Pegasus.
Allerdings wurde ich von Anfang an echt überrascht. Menschen, die nicht die Hauptrolle übernehmen, sondern hauptsächlich als Sklaven eingesetzt werden. Ob jetzt von den Zentauren als billige Schreibkräfte oder den nicht sehr sympathischen Einhörnern.
Ja, ihr lest richtig: Einhörner. Für mich waren das ja bisher immer flauschige liebe Wesen im Sinne von „It´s so fluffy!“ Weit gefehlt. In Clans von Cavallon ist alles anders.

Und ich bin wirklich begeistert von der Welt und den Charakteren, die Kim Forester geschaffen hat. Alles ist düster angehaucht, auch wenn die Clans seit 100 Jahren friedlich zusammenleben, denn die bösen Pegasus hat seitdem niemand mehr gesehen. Doch plötzlich kommen sie zurück…

Die Erzählweise der Geschichte ist vielleicht nicht für jedermann etwas, denn sie wird aus vier Perspektiven erzählt, die sich kapitelweise abwechseln. So lernt man jeden Clan genauer kennen bis am Ende alles zusammenläuft. Man wird auch direkt von Anfang an mitten ins Geschehen geworfen wobei man noch gar nicht weiß, worum es eigentlich geht. Das fand ich einerseits richtig gut, andererseits durch die Perspektivwechsel auch etwas stockend.

Was ich richtig genial fand, ist, dass Clans von Cavallon eine Geschichte voller Lügen und Intrigen ist und man zwischendurch selbst nicht ganz weiß, wem man denn jetzt eigentlich vertrauen soll. Das zeugt natürlich für durchgehende Spannung, auch wenn ich so manches dann doch sehr einfach gelöst fand. Aber es ist ja ein Kinderbuch ab 10 Jahren.
Dafür fand ich es übrigens dann doch recht brutal, auch wenn es nie zu viel wird.

Etwas enttäuscht war ich, dass man doch im Ganzen so wenig von den einzelnen Charakteren und Clans erfährt, da die Geschichte doch einen immensen Platz einnimmt. Ich hätte unheimlich gerne viel mehr Hintergrundwissen und alltägliches Leben kennengelernt. So ist Clans von Cavallon im Ganzen gesehen etwas flach für mich. Und den Vergleich ziehe ich nicht zu der Jugendfantasy, die ich hauptsächlich lese, sondern zu den anderen Kinderbüchern, die mich mehr als begeistern konnten.

Dennoch bin ich gespannt ob die ganzen offenen Fragen, die immer noch in meinem Kopf herumschwirren, in Band 2 gelöst werden. Und freue mich darauf.


Mein Fazit:



Clans von Cavallon von Kim Forester hat mich wirklich überrascht. Vergesst eure Vorstellungen von Einhörnern, Zentauren und Pegasus. Hier ist alles anders. Kim Forester hat eine fantasievolle und spannende Geschichte voller Lügen und Intrigen gezaubert, die mich wirklich begeistert hat. Auch wenn ich nicht alles optimal umgesetzt fand, bin ich förmlich durch das Buch geflogen und konnte gar nicht genug von der Welt bekommen. Es macht unheimlichen Spaß dieses Buch zu lesen, auch wenn ich gerne noch mehr über die einzelnen Clans und Charaktere erfahren hätte. Ich kann es euch wirklich empfehlen.

Bewertung vom 20.02.2019
Was geschah mit Alice? / Ellingham Academy Bd.1
Johnson, Maureen

Was geschah mit Alice? / Ellingham Academy Bd.1


ausgezeichnet

Nachdem ich schon die „Schatten von London“ Reihe von Maureen Johnson verschlungen habe, bin ich fast ausgeflippt, als ich gesehen habe, dass es endlich Nachschub von ihr gibt.

Sofort war ich von Ellingham Academy angetan: Internat, Mord und Sherlock Holmes Fan ziehen bei mir einfach immer.

Und was soll ich sagen? Ich habe dieses Buch verschlungen, auch wenn es für etwas jüngeres Publikum ist. Das tat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch, denn Krimis mit dem besonderen Flair kann Maureen Johnson schreiben wie keine andere. Noch dazu ist dieses Buch unglaublich atmosphärisch und spannend. Einfach genial!

Stevie Bells größter Traum wird wahr als sie an der Ellingham Academy angenommen wird. Denn in den 30er Jahren sorgte die Schule durch Entführung und Mord für Schlagzeilen. Und als großer Fan von Detektivromanen und mit dem Berufswunsch FBI kann sich Stevie nichts Besseres vorstellen, als vor Ort an den Originalschauplätzen des Verbrechens auf Tätersuche zu gehen. Doch plötzlich stirbt ein Mitschüler und Stevie kann es kaum glauben, dass ein weiterer Traum wahr wird:

„Stevie Bell hatte einen einzigen bescheidenen Wunsch: Sie wollte einmal in ihrem Leben eine Leiche finden.“

Seite 51

Ja, Stevie Bell ist ein unheimlich skurriler und sympathischer Charakter. Durch ihre Neigung zur Kriminalistik, hat sie bisher keinen großen Freundeskreis gefunden, da sie alle sonderlich fanden. Auch an der Ellingham Academy wird sie kritisch beäugt, aber hier fühlt sie sich pudelwohl. Denn an der Ellingham ist nichts normal. Es ist ein Internat für spezielle Jugendliche, würde ich jetzt mal sagen. Ein jeder ist hier in seiner Form etwas exzentrisch veranlagt und alle sind unheimlich genial gezeichnet. Ich bin wirklich jedem Schüler und Lehrkörper verfallen. Alle verbergen ihre Geheimnisse und alle sind einfach so herrlich unnormal.

Aber nicht nur die Charaktere liebe ich, auch die Geschichte selbst hat mich verzaubert. Auch wenn das vielleicht das falsche Wort ist, es ist so. Wir sind nicht nur im Schulalltag integriert, der auch etwas anders ist als an den üblichen Highschools, wir stecken auch mit Stevie mitten in ihrer Detektivarbeit um die früheren Verbrechen an der Schule. Und natürlich auch im aktuellen Fall lässt sie es sich nicht nehmen im Alleingang zu ermitteln.

Und hier ist wirklich alles so perfekt ausgetüftelt, dass ich einfach nicht dahintergekommen bin, wer der wahre Mörder ist. Bis zur letzten Seite nicht. Ich habe da zwar einen Verdacht, aber ich fand schon so manches offensichtlich, was die Autorin einfach wieder verworfen hat.

Aber leider leider müssen wir uns jetzt bis zur Fortsetzung gedulden auch wenn ich am liebsten sofort weiterlesen würde.

Marion fragte mich nach dem Lesen: und, was sind deine Kritikpunkte? Meine Antwort war schlicht: ich habe keine! Wenn das nicht schon alles sagt ;)


Mein Fazit:



Mit Ellingham Academy hat Maureen Johnson einen unheimlich spannenden Auftakt geschaffen, dem ich komplett verfallen bin. Eine skurrile Hobbydetektivin zum Verlieben begibt sich auf Mörderjagd und wir sind live dabei. Die Geschichte ist so wunderschön atmosphärisch und perfekt durchdacht, dass ich bis zum Ende keine Ahnung hatte, wer der Mörder ist und so einige Male hinters Licht geführt wurde. Am liebsten würde ich sofort weiterlesen, muss aber leider erst auf die Fortsetzung warten, die hoffentlich bald erscheint. Ich kann euch dieses Buch wirklich nur ans Herz legen.

Bewertung vom 19.02.2019
Saligia
Oppermann, Swantje

Saligia


sehr gut

Die sieben Todsünden haben mich schon immer fasziniert. Nicht das religiöse dahinter, sondern, dass sie uns tagtäglich auch im echten Leben begegnen: Zorn, Hochmut, Habgier, Neid, Völlerei, Trägheit und Wollust.

Swantje Oppermann hat dazu in „Saligia – Spiel der Todsünden“ eine unheimlich faszinierende und spannende Idee ausgearbeitet. Denn ihre 16jährige Prota Keira kämpft nicht nur täglich mit der Todsünde Zorn, sie ist es. Keira ist eine Saligia, die Verkörperung einer Todsünde. Dadurch ist ihr Leben natürlich nicht gerade durch Freundlichkeit geprägt, im Gegenteil. Keira ist düster, lebt zurückgezogen und geht allen sozialen Bindungen aus dem Weg. Denn wenn man sie reizt und dazu gehört nicht viel, kocht ihr Zorn über. Ihre Augen flammen plötzlich rot und sie kann durch ihre Gabe andere dazu bringen, sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen. Faszinierend. Sieht Keira allerdings andres.

Deswegen überlegt sie auch nicht lange, als ihr eines Tages Elliott auflauert und ihr erzählt, dass es extra eine Schule für Menschen wie sie gibt. Eine Schule nur für Saligias, die speziell für die Bedürfnisse ihrer Schüler ausgelegt ist. Das Abenteuer beginnt.

Und es hat mir richtig gut gefallen. Allein schon, weil ich die Idee einfach klasse finde und die Personifizierung der Todsünden unheimlich spannend ist. So ist der Schulalltag und das Zusammenleben in dem Internat nicht immer einfach. Die Schüler lernen mit ihren Gaben umzugehen, aber auch diese einzusetzen. Zwischenmenschliche Reibereien sind da selbstverständlich inbegriffen und plötzlich geschieht auch noch ein Mord. Wer ist da der Täter? Der Zorn? Liegt nahe, aber vielleicht auch Hochmut, Neid oder Habgier. Findet es heraus. Die Tätersuche war wirklich spannend und ich kam nicht hinter das Geheimnis.

Ich muss sagen, das Einzige, das mir nicht so gefallen hat, war der Schreibstil. Er ist zwar schön fließend und einfach zu lesen. Auch richtig schön düster mit einer gehörigen Portion Spannung. Die Autorin konnte mich einfangen mit der Geschichte, aber berührt hat sie mich nicht. Das liegt am Erzählstil, in dem wir alles erleben. Ich persönlich mag das einfach nicht. Ich kann da irgendwie keine Bindungen zu den Charakteren aufbauen. So lernt man zwar alle Personen kennen, auch wenn das Hauptaugenmerk auf Keira liegt, aber richtig gefallen hat mir das nicht.

Ich fand es auch störend, dass im selben Abschnitt immer wieder von Keira und dann von der Ira (fachliche Bezeichnung für Zorn) gesprochen wurde. Das steht jetzt nicht so im Buch, aber dass ihr wisst, was ich meine: Keira sitzt in der Bibliothek und versucht sich auf Mythologie der Saligia zu konzentrieren. Plötzlich hört die Ira ein Geräusch. Diesen Stil mag ich persönlich einfach nicht so, aber das ist Geschmackssache.

Ich gehe davon aus, dass es noch mindestens einen weiteren Band gegen wird, da doch noch so einige Fragen offengeblieben sind. Mir persönlich sogar noch etwas zu viele, auch wenn es jetzt keinen Cliffhanger am Ende gibt. Lassen wir uns überraschen. Wegen mir hätte das Buch auch ruhig länger sein dürfen, um noch viel mehr über die einzelnen Saligia und den Schulalltag zu erfahren.


Mein Fazit:

Die personifizierten Todsünden mitten an einer speziellen Schule im Internatsstil und plötzlich geschieht auch noch ein Mord. Swantje Oppermann hat mit „Saligia – Spiel der Todsünden“ eine unheimlich faszinierende und spannende Geschichte entwickelt, die mir richtig gut gefallen hat. Einzig die Umsetzung fand ich nicht so schön, denn den Erzählstil mag ich persönlich nicht so gerne. Da kann ich nie eine Bindung zur Geschichte und den Charakteren aufbauen. Dennoch war es ein kurzweiliges und spannendes Buch, das ich euch empfehlen kann, auch wenn ich gerne noch etwas mehr erfahren hätte. Da aber noch etliche Fragen offen sind, gehe ich doch mal davon aus, dass wir bald wieder an der Canterbury School of Excellence sein dürfen.

Bewertung vom 09.02.2019
Das Geheimnis von Arranmore / Sturmwächter Bd.1
Doyle, Catherine

Das Geheimnis von Arranmore / Sturmwächter Bd.1


sehr gut

Als ich Sturmwächter von Catherine Doyle das erste Mal gesehen habe, wurde ich sofort von diesem düsteren Cover angezogen und wollte die Geschichte dahinter kennenlernen. Sie ist speziell, sie ist anders, sie ist eigensinnig. Ich hätte so etwas nicht in einem Kinder-/Jugendbuch ab 10 Jahren erwartet, war aber umso begeisterter, auch wenn ich einige kleinere Kritikpunkte habe.

Zunächst einmal muss ich sagen, dass der Schreibstil von Catherine Doyle ein Traum ist. Er ist teils an das Alter entsprechend angepasst und sehr leicht und flüssig zu lesen, aber er ist auch so wunderschön poetisch und atmosphärisch. Das Buch hat dadurch eine ganz besondere düstere und melancholische Stimmung, die ich unheimlich mochte. Erzählt uns die Autorin doch eine Geschichte über Mut und Vertrauen inmitten einer magisch mystischen Landschaft.

Die Geschichte selbst ist speziell, wie ich schon sagte. Der 10jährige Fionn verbringt den Sommer mit seiner Schwester Tara auf der Insel Arranmore bei deren Großvater, da ihre depressive Mutter sich in Therapie begibt. Selbst Fionn ist kein typischer 10jähriger. Er ist in sich gekehrt, hat das Vertrauen in sich verloren und kämpft darum, gesehen zu werden. Auf der Insel erfährt er endlich, was es bedeutet an sich selbst zu glauben und erlebt ein magisches Abenteuer voller Geheimnisse.

Ich sagte ja, es ist speziell, aber dennoch hat es mir richtig gut gefallen. Die Autorin hat es geschafft, mich an das Buch zu fesseln und durch ihre Legenden und Geheimnisse eine Spannung hervorgerufen, die mich das Buch nicht aus der Hand legen ließen.

Allerdings muss ich auch sagen, dass ich in der Umsetzung nicht alles so gelungen finde. Die Charaktere bleiben sehr blass und farblos. Man lernt sie nicht wirklich kennen, was ich sehr schade finde, auch wenn das Hauptaugenmerk auf ihren gegenwärtigen Handlungen liegen. Aber mir fehlt da immer etwas. Ich hätte gerne noch mehr Hintergrundinformationen gehabt.

Auch war mir die Geschichte stellenweise fast schon etwas zu poetisch und malerisch, so dass es schon schwerer wurde, dem Erzählstrang zu folgen. Aber das waren immer nur kurze Passagen, deswegen fällt das bei mir nicht ganz so sehr ins Gewicht. Wie sich das allerdings auf Leser dieser Zielgruppe auswirkt, das kann ich nicht einschätzen.

Alles in allem bin ich aber dennoch wirklich gespannt, wie Fionns Geschichte weitergeht und freue mich auf das nächste große Abenteuer.


Mein Fazit:



Sturmwächter von Catherine Doyle ist eine sehr stimmungsvolle, düstere, eigensinnige und melancholische Geschichte über Mut und Vertrauen. Vor allem konnte sie bei mir durch die Mystik, die Magie und die wundervoll atmosphärische Stimmung punkten. Teilweise war mir das Buch in der Umsetzung etwas zu poetisch und malerisch, aber nur kurzweise. Dafür kamen mir die Charaktere und vor allem deren Hintergründe etwas zu kurz, da wäre ich gerne etwas tiefer eingetaucht, aber es folgen ja noch weitere Bände. Ich empfehle wirklich, sich eine Leseprobe des Buches anzuschauen, da diese spezielle Art sicher nicht jeder mag.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.02.2019
Erste Stunde Geisterkunde / Die Mitternachtsschule Bd.1
Lambertus, Hendrik

Erste Stunde Geisterkunde / Die Mitternachtsschule Bd.1


ausgezeichnet

Ab und an lese ich ja sehr gerne Kinderbücher und schon als ich das Cover zu „Die Mitternachtsschule“ gesehen habe, war ich hin und weg. Dazu kommt natürlich auch, dass ich einfach keiner Schulgeschichte widerstehen kann.

Als das Buch bei mir ankam, war ich sofort verzaubert. Jede einzelne Seite ist liebevoll gestaltet, entweder durch eine Verzierung oder eine Illustration. Diese Illustrationen sind genau auf die Figuren und Handlungen der Geschichte abgestimmt, so dass auch für jüngere Leser nochmal alles schön bildlich untermalt wird. Das allein macht das Buch schon zu einem wahren Schmuckstück.

Hendrik Lambertus schreibt für die Altersempfehlung angepasst, sehr einfach, erfrischend und leicht mit einem charmanten Humor, der mich die ganze Zeit schmunzeln ließ. Dazu hat er jede Menge Spannung und faszinierende Charaktere in seine Geschichte verpackt, so dass es wirklich ein wunderschönes Lesevergnügen wurde.

Durch Milan lernen wir den Schulalltag an der Mitternachtsschule kennen und wie ihr euch sicher vorstellen könnt, ist der alles andere als alltäglich. Wir erleben jede Menge Nachtwesen, unheimliche Gestalten und Geheimnisse. Ich selbst wollte gar nicht mehr aufhören mit lesen.

Selbst eine wichtige Botschaft hat der Autor kindgerecht in seine Geschichte verbaut, was ich einfach nur großartig finde. Wer also gerne mal zu Kinderbüchern greift oder seinem Kind ein spannendes Buch schenken möchte, dieses hier würde ich empfehlen.


Mein Fazit:



Die Mitternachtsschule von Hendrik Lambertus ist eine erfrischend spritzige und spannende Geschichte über einen Schulalltag an einer nicht ganz so alltäglichen Schule. Mit Spannung und Humor führt uns der Autor durch die Schule mit seinen vielfältigen Nachtwesen. Untermalt wird alles noch durch die wunderschönen farbigen Illustrationen und Verzierungen, die jede einzelne Seite zieren. Ich bin wirklich begeistert und kann euch dieses Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 29.01.2019
Fauler Zauber
Jones, Diana Wynne

Fauler Zauber


sehr gut

Drachen, Elfen, Zwerge, Magier, Greife, Fliegende Schweine und vieles mehr begegnen uns in „Fauler Zauber“ von Diana Wynne Jones. Wie das alles zusammenpasst, das zeigt sie uns auf eine typisch britische humorvolle Art und ich war echt begeistert.

Wir tauchen ein in die Welt von Hexenmeister Derk und seiner Familie, die nicht nur aus Menschen besteht, denn er liebt es magische Wesen zu kreieren. Allerdings hat er weit größere Probleme, denn es ist Zeit für die jährliche Pilgerfahrt.
Hierbei stürmen Menschen durch ein Portal nach Derkholm um ein wahres Fantasyspektakel zu erleben, die die Bürger inszenieren müssen. Doch dieses Jahr planen sie zurückzuschlagen und Mr. Chesney aufzuhalten.
Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil. Er besticht durch Lockerheit und britischem trockenen Humor, so dass ich sofort in der Geschichte versank und einfach nur staunen konnte. Denn die Welt und die Charaktere, die sie erschaffen hat, war einfach nur traumhaft magisch und bildgewaltig. Allerdings muss ich sagen, dass sie mir teilweise auch zu ausschweifend war und die Spannung etwas litt, auch wenn das Buch durchweg interessant gestaltet ist.

Ihr dürft euch hier aber keinen Abenteuerroman vorstellen, denn die erste Hälfte des Buches befasst sich mit den bedrückenden Ereignissen in Derkholm. Was die Bürger dort alles leisten und ertragen müssen. Zu was sie gezwungen werden.
In der zweiten Hälfte werfen wir dann einen genaueren Blick auf die Pilger, wobei hier auch weniger das Abenteuer im Vordergrund steht, sondern mehr die Organisation und Arbeit, die dahinter steckt um die einzelnen Schauplätze vorzubereiten.
Dennoch ist alles auf eine faszinierende, düstere und teilweise auch schonungslose Art und Weise erzählt mit Momenten zum Schmunzeln und Mitfiebern. Und wir erleben ein wahres Fantasyspektakel in dem wirklich alle Facetten abgedeckt sind.

Natürlich kommt so eine außergewöhnliche Geschichte auch nicht ohne Lügen, Intrigen und Verrat aus. Das macht das Ganze ja auch schmackhaft und mit dem Ende konnte mich die Autorin nochmal richtig überraschen.
Alles in allem kann ich dieses Buch jedem ans Herz legen, der außergewöhnliche Fantasygeschichten liebt und erleben möchte, wie es sich anfühlt, selbst in diese Welten einzutauchen.

Mein Fazit:

Mit „Fauler Zauber“ hat Diana Wynne Jones einen humorvollen und gleichzeitig düsteren Fantasyroman geschaffen, der durch Lockerheit und Magie besticht. Die komplette Facette an Gestalten und Gegebenheiten, die man sich nur vorstellen kann, finden ihren Platz in diesem Werk. Dennoch ist es kein Abenteuerroman, denn wir dürfen erleben, was es für die Bürger Derkholms bedeutet, wenn jährlich Menschen in ihre Welt einfallen um ein großes Fantasyspektakel zu erleben. Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Einzig die Spannung leidet meiner Meinung nach etwas unter den teils ausschweifenden Erzählungen, aber dennoch wird es nie uninteressant. Ich wurde sehr gut unterhalten.

Bewertung vom 26.01.2019
Die Kriegerinnen / Iron Flowers Bd.2
Banghart, Tracy

Die Kriegerinnen / Iron Flowers Bd.2


sehr gut

Nachdem ich schon den Auftakt zu Iron Flowers geliebt hatte, musste ich natürlich auch den Abschluss dieser Dilogie lesen. Und auch wenn ich damit ganz zufrieden bin, konnte er bei mir nicht ganz so viel Begeisterung auslösen wie Band 1.
Doch fangen wir von vorne an. Und ich bin auch hier komplett spoilerfrei.
„Iron Flowers – Die Kriegerinnen“ setzt nahtlos an seinem Vorgänger an. Es bietet sich also auch an, diese Reihe am Stück zu verschlingen. Ich tat mir die ersten Seiten etwas schwer, da ich die Vorgeschichte nicht mehr so genau im Kopf hatte, aber ich fand doch recht schnell wieder ins Buch.
Auch Band 2 ist weiterhin aufgegliedert in Serinas und Nomis Sicht, so dass wir beide Schwestern wieder begleiten können, was ich auch hier unheimlich toll fand. Sind die beiden in Band 1 gewachsen, übertreffen sie sich jetzt förmlich und allein von ihrer Entwicklung und ihrem Stellenwert bin ich restlos begeistert.
Was mir nicht so gefiel, war dieses Mal wirklich die Umsetzung. Meiner Meinung nach wäre diese Geschichte besser in einer Trilogie aufgehoben, denn es passiert einfach so unheimlich viel. Und nichts davon ist unwichtig. Und gerade deswegen bin ich von Band 2 ein kleines bisschen enttäuscht.
Ich muss ehrlich sagen, die erste Hälfte des Buches war für mich nicht wirklich spannend. Allein von der Handlung war es unheimlich tragisch und interessant. Aber mir fehlte die Spannung, was auch daran liegt, dass diese enorme Handlung so kurz zusammengefasst wurde. Wir bekommen zwar alles was wichtig ist, aber ich hätte gerne etwas mehr gehabt. So finde ich die erste Hälfte etwas flach und sogar das Mitfiebern fehlte da.
Das änderte sich dann aber in der zweiten Hälfte des Buches. Es wurde endlich etwas tiefer und das Mitfiebern und die Spannung war sofort da. Ich konnte das Buch nicht mehr weglegen und wurde immer wieder überrascht von den beiden Schwestern….und anderen Charakteren.
Tracy Banghart schafft es einfach, ihre Charaktere unheimlich stark wirken zu lassen. Sie lässt sie strahlen.
Das Finale…ja, darüber lässt sich streiten, ob man das so mag oder nicht. Es ist auf jedenfalls atemberaubend und ein würdiger Abschluss. Auch wenn mir hier auch das gewisse Etwas fehlt, das sicher da gewesen wäre, wäre die Handlung nicht so zusammengestaucht. In dieser Umsetzung wirkte es dann doch etwas langweilig auf mich.
Dennoch kann ich diese Reihe wirklich empfehlen, denn trotz meiner Kritikpunkte hat sie mir wirklich gefallen, auch wenn es kein Must Read ist.

Mein Fazit:

Mit „Iron Flowers – Die Kriegerinnen“ schafft Tracy Banghart einen würdigen Abschluss der Geschichte der beiden Schwestern Serina und Nomi. Mir persönlich gefällt Band 2 nicht so sehr wie Band 1, da es mir zu viel Handlung auf zu wenig Platz ist und ich es gerne einfach ausführlicher gehabt hätte, um konstant mitzufiebern. So wirkte es für mich teilweise etwas flach und auch die Spannung fehlte. Dennoch hat Band 2 seine herzzerreißenden, tragischen und vor allem kämpferischen Momente, die mich gänzlich abgeholt haben. Und da es sich über das Ende bekanntlich streiten lässt und Geschmäcker verschieden sind, sag ich einfach mal nichts dazu ;)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.01.2019
Der Atem einer anderen Welt
McGuire, Seanan

Der Atem einer anderen Welt


ausgezeichnet

Wenn man zur richtigen Zeit die richtige Tür öffnet, findet man vielleicht endlich einen Ort, an den man gehört.
Seite 27

Auf „Der Atem einer anderen Welt“ von Seanan McGuire habe ich mich unheimlich gefreut, da diese Reihe im englischsprachigen Raum gefeiert wird. Und wisst ihr was? Viel zu wenig! Mit so außergewöhnlichen Geschichten hätte ich nie im Leben gerechnet. Ich bin der Geschichte der Wayward Children einfach nur verfallen und kann nicht genug davon bekommen. Ich brauche definitiv mehr!
In „Der Atem einer anderen Welt“ sind drei Kurzgeschichten zusammengefasst, die bisher zu dieser Reihe erschienen sind. Wobei ihr euch von dem Wort Kurzgeschichten nicht aufhalten lassen dürft. Für mich blieben keinerlei Wünsche offen. Im Gegenteil: ich hätte gerne noch viel mehr gelesen und hoffe, dass die Autorin diese Reihe noch endlos weiterführt. Es gibt noch so viel zu entdecken.

Wie soll ich euch erklären um was es in diesem Buch geht? Im Grunde handelt es von verlorenen Kindern, die einmal durch ihre bestimmte Tür gegangen sind und ihre Erfüllung gefunden haben, wie in „Narnia“, „Alice im Wunderland“ oder in „Der Zauberer von Oz“ – nur anders. Diese Kinder wurden aber aus unterschiedlichen Gründen aus ihren Welten herausgeworfen und müssen sich wieder in der realen Welt zurechtfinden. Bei Eleanor West finden sie zusammen: die Verlorenen eigensinnigen Kinder, die nichts anderes wollen als wieder nach Hause zu kommen.

Es gibt Momente, die alles verändern, und haben sich die Dinge erst einmal verändert, gibt es kein Zurück mehr.
Seite 254

„Der Atem einer anderen Welt“ ist so außergewöhnlich, so einzigartig und auch so düster, grausam und brutal. Ich liebe dieses Buch so abgöttisch. Jede einzelne erschaffene Welt wie das Kuchenland, die Hallen der Toten oder die Moore. Und jeden einzelnen Charakter, aber besonders haben es mir Jack und Jill angetan. Warum, das müsst ihr selbst herausfinden.
Der Schreibstil von Sheanan McGuire setzt dem Ganzen natürlich noch das Krönchen auf. Er ist so poetisch und bildhaft ohne überladen zu wirken. So unheimlich atmosphärisch und melancholisch. So einnehmend. Er ist unheimlich schwer zu beschreiben. Mich konnte er sofort packen und ich fiel durch meine eigene Türe mitten in diese Geschichten. Und auch ich würde am liebsten einfach nur wieder zurück.

Ich habe in „Der Atem einer anderen Welt“ ein absolutes Highlight gefunden, das ich jedem, der Bücher abseits des Mainstreams sucht, nur empfehlen kann.
Mein Fazit:



„Der Atem einer anderen Welt“ von Seanan McGuire lässt mich wirklich sprachlos zurück. Ich bin der Geschichte der verlorenen eigensinnigen Kinder und ihren Welten einfach nur verfallen und liebe das Buch abgöttisch. Dieses Buch ist so einzigartig, so außergewöhnlich, so einnehmend, so düster und auch brutal. Ich konnte nicht genug davon bekommen und hoffe, dass diese Reihe noch endlos weiter geführt wird. Für mich ein absolutes Highlight, das ich jedem empfehle, der besondere Geschichten und Bücher abseits des Mainstreams sucht.

Bewertung vom 21.01.2019
Der Verfolger / Dr. Frederick Starks Bd.2
Katzenbach, John

Der Verfolger / Dr. Frederick Starks Bd.2


gut

Es kommt ja nur noch selten vor, dass ich Thriller lese, aber einigen Autoren bin ich einfach treu geblieben. So auch John Katzenbach. Ich habe mich riesig gefreut, als ich gelesen habe, dass „Der Patient“ in die zweite Runde geht. Dr. Starks und seine drei Gegenspieler konnte mich im ersten Band schon mehr als begeistern und ich war echt gespannt, wie es dieses Mal sein wird.
Leider endete es für mich doch in einer Enttäuschung. Wie es dazu kam, erzähle ich euch jetzt.
Zunächst muss ich wohl sagen, dass man den Schreibstil des Autors mögen muss. Er ist sehr melancholisch und bedrückend. Seine Geschichten schreiten immer in langsamen Tempo voran mit psychischen Spielchen, die sowohl die Charaktere als auch die Leser verwirren. Und auch seine Vorliebe für Schachtelsätze und komplizierte Satzbauten muss man mögen. Ich mag es und kam auch wieder richtig schnell in die Geschichte, die man auch ohne Vorkenntnis lesen kann.
Dazu kann ich euch natürlich gar nichts erzählen, um nicht eine Wendung und falsche Fährte aufzudecken. Lasst euch auf dieses Spiel einfach ein. Bis etwa zur Hälfte des Buches habe ich auch rein gar nichts auszusetzen. Hier ist alles da, was ich mir wünsche. Bedrohung, Gefahr, Morde, psychische Spiele, Spannung und Dr. Starks Analytik.
Allerdings wurde ich schon skeptisch als es in der Hälfte des Buches bereits zum großen AHA Moment und einem Wendepunkt kam. Leider hielt die Skepsis bis zum Ende an, denn ab da wurde es für mich nur noch zäh und langweilig. Dazu kamen noch unglaubwürdige Handlungsstränge, die einfach nicht zu den mörderischen Gegenspielern passen. Selbst das Ende ließ mich nur leicht aufschreien um dann genervt die Augen zu verdrehen.
Ich muss ehrlich sagen, John Katzenbach kann das deutlich besser und ich hätte diese Fortsetzung so nicht gebraucht. Deswegen kann ich auch nur eine bedingte Leseempfehlung geben.

Mein Fazit:

Mit „Der Verfolger“ hat John Katzenbach an eines seiner früheren Werke angeknüpft und bis zur Hälfte war ich mehr als begeistert. Sowohl von den psychischen Spielchen, als auch dem perfiden Katz- und Maus-Spiel. Danach flachte das gesamte Buch für mich ab, verlor sich in Nebensächlichkeiten und wurde zunehmend unglaubwürdiger. Selbst das große Finale wurde für mich zu einer Enttäuschung weshalb ich dieses Buch nur bedingt empfehlen würde.

Bewertung vom 19.01.2019
Die Legende des Juwelenkönigs / Sternendiamant Bd.1
Waldherr, Sarah Lilian

Die Legende des Juwelenkönigs / Sternendiamant Bd.1


ausgezeichnet

Nachdem ich „Unterweltpakt“ von Sarah Lilian Waldherr einfach nur verfallen bin, wurde es Zeit, auch ihr Debüt zu lesen. Und ich war unheimlich gespannt auf ihre schreiberischen Anfänge.
Bei „Sternendiamant“ hatte ich mich auf ein leichtes Buch voller Fantasie gefreut, da es ja auch für die jüngeren Leser geschrieben ist. Dass es mich am Ende dann aber doch so begeistern konnte, hätte ich zu Beginn nicht gedacht. Sarah Lilian Waldherr hat einfach eine unfassbare Fantasie und einen Schreibstil, der mich sofort einfängt.
„Sternendiamant“ hat mich gleich durch seine Lockerheit begeistert und dann kam mehr und mehr dazu. Diese Magie, dieser Weltenentwurf, diese Charaktere. Mir hat alles einfach unheimlich gefallen. Ich wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen und versank vollkommen in der Geschichte um Fana und den Juwelenkönig.
Die Autorin hat es immer wieder geschafft, mich zu überraschen und selbst wenn ich dachte „ach, das ist ja jetzt offensichtlich“, kam es dann doch ganz anders. Ich habe wirklich absolut nichts durchschaut und allein das finde ich absolut genial.
Die Geschichte selbst ist einfach wundervoll. Sie hat mich sofort verzaubert. Wir begleiten Fana, die plötzlich von Magieschüben geplagt wird und ihre wahre Herkunft erfährt, auf das Schulschiff Simalia. Und was wir da alles erleben. Sagen wir einfach: es wird nicht eine Sekunde langweilig.
Allerdings um auch mal zu schimpfen: ein bisschen mehr Schulalltag hätte ich mir gewünscht, das war doch alles unheimlich interessant. Dafür treffen wir auf jede Menge Geheimnisse, Legenden und Gefahren. Für mich blieben eigentlich keine Wünsche offen.
Auch die Charaktere fand ich unheimlich toll gezeichnet, so dass man wunderbar in die Geschichte eintauchen, Abenteuer erleben und lachen konnte. Auch wenn sie manchmal doch etwas bockig sind, schummeln sie sich schnell zurück ins Herz. Nur Ivy, die ging mir ja auf den Keks. Am liebsten hätte ich sie mehrmals geschüttelt so eingebildet ist sie zwischendurch. Aber auch das passt perfekt in die Geschichte.
Und wurde ich das ganze Buch über bestens unterhalten, hat sich Sarah Lilian Waldherr am Ende nochmal selbst übertroffen. Mit so einem actionreichen Finale und diesen Enthüllungen hätte ich niemals gerechnet. Ich raste förmlich durch die Seiten und war dann glücklich, dass Band 1 nicht mit einem bösen Cliffhanger endet. Dennoch bin ich unheimlich gespannt, wie es weitergeht und werde mir sicher bald den nächsten Band zulegen.

Mein Fazit:

Mit „Sternendiamant – Die Legende des Juwelenkönigs“ hat Sarah Lilian Waldherr einen Auftakt geschaffen, der einfach nur süchtig macht. Er ist so herrlich locker, humorvoll und voller Geheimnisse, Gefahren und Legenden. Die Fantasie der Autorin scheint wirklich grenzenlos zu sein und ich bin absolut begeistert von ihrer erschaffenen Welt, den Charakteren und den Gefahren. Auch wenn das Buch eigentlich für ein jüngeres Publikum geschrieben ist, genoss ich jede einzelne Seite und wurde immer wieder überrascht von den vielen unerwarteten Wendungen, vor allem gegen Ende. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band, der bereits im März erscheinen wird.