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Benutzername: 
julemaus94
Wohnort: 
Jena

Bewertungen

Insgesamt 442 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2022
The Maid / Regency Grand Hotel Bd.1 (MP3-Download)
Prose, Nita

The Maid / Regency Grand Hotel Bd.1 (MP3-Download)


gut

Kein Zustand der Perfektion

Ein ermittelndes Zimmermädchen klingt doch nach einer perfekten Protagonistin für eine Cosy Crime-Geschichte. Dass bei einer solchen Grundlage doch noch so einiges schief gehen kann, beweist Nita Prose mit ihrem Buch eindrucksvoll.

Molly arbeitet als Dienstmädchen im Regency Grand Hotel und bekommt bei ihren täglichen Rundgängen so einiges mit. Nicht zuletzt dank ihres Apsergersyndroms bemerkt sie jede noch so kleine Unstimmigkeit im Verhalten der Hotelbewohner und legt beim Rückversetzen der Zimmer in einen Zustand der Perfektion eine beinahe enervierende Genauigkeit an den Tag. Als sie den berühmtesten Gast des Hauses tot in seinem Zimmer findet, rutscht sie ungewollt in eine knifflige Schnitzeljagd hinein...

Nun könnte man annehmen, dass sie aufgrund ihrer Beobachtungsgabe die geborene Ermittlerin wäre und den Fall innerhalb weniger Augenblicke gelöst hätte. Diese überragende Fähigkeit verträgt sich zum Leidwesen der Geschichte aber nicht mit ihrer grenzenlosen Naivität und Gutgläubigkeit, die einen im Laufe der Geschichte beinahe schmerzt.

Dazu trägt mit Sicherheit auch die Vertonung des Hörbuches seinen Teil bei, denn Anna Thalbach lässt ihre Molly dermaßen weinerlich und jammernd wirken, dass es irgendwann weh tut.

Zudem nimmt sich die Autorin einfach nicht genug Zeit, ihre Figuren auch nur in irgendeiner Weise zu entwickeln und ihnen Tiefe zu verleihen. Von Molly einmal abgesehen strotzen ihre Figuren vor Klischees und Blässe.

Auch der Plott ist denkbar uninspiriert und wenig überraschend. Ich kann mir auch kaum vorstellen, wie die Rahmenhandlung in einem möglichen zweiten Band weitergeführt werden könnte. Für mich ist die Geschichte auserzählt und ich bin wenig interessiert, mehr von Molly zu lesen.

Bewertung vom 14.02.2022
Ende in Sicht
Rönne, Ronja von

Ende in Sicht


gut

Zu konstruiert

Es gibt gewisse Themen, die lassen sich mit ein wenig Humor und Feingefühl sehr viel besser vermitteln, als wenn sie einen mit der ganzen Härte und Ernsthaftigkeit treffen, die ihnen zu eigen sind. Depressionen und Selbstmordgedanken gehören definitiv in diese Kategorie.

Dementsprechend war ich sofort interessiert als ich die Ankündigung zu diesem Buch gelesen habe:

"Zwei Frauen mit dem Wunsch zu sterben – doch wollen sie das zusammen auch noch? Tieftraurig, elegant und lakonisch erzählt Ronja von Rönne von zwei Frauen, denen der Tod als letzter Ausweg erscheint: ein unvorhersehbares, dramatisches, unangemessen komisches Lesevergnügen."

Leider fehlt es dem Buch an so vielem, allem voran der Eleganz, Dramatik und Komik, die einem hier versprochen werden.

Der alternde Schlagerstar Hella und die 15-jährige Juli treffen sich auf der Autobahn, als sich die Jugendliche von einer Brücke stürzt. Was eigentlich ihr Leben beenden sollte, ist der Startschuss zu einem unbequemen Roadtrip mit ungewollten Zwischenstopps und Umwegen.

Ich gebe zu, die Story hat Potential, sehr viel Potential sogar. Allerdings kommen ihr sowohl sehr blasse Figuren in den Weg, zu denen man nur sehr schwer Zugang findet und deren Beweggründe vor allem im Falle der 69-jährigen Hella bis zum Schluss ziemlich im Dunklen bleiben. Auch die Chemie zwischen den Figuren vermisse ich bis zum letzten Kapitel. Wenn man erwartet, dass sich die beiden auf ihrem Trip näher kommen und aufgrund ihrer ähnlichen Ziele genügend Gesprächsstoff haben, so wird man schwer enttäuscht.

Auch die kurzen Abschnitte und schnellen Perspektivwechsel, die die Geschichte mit Recht auflockern, verhindern es, dass bei dem Ganzen Tiefgang entsteht.

Zudem wirken einige Szenen sehr konstruiert wenn nicht sogar deplatziert oder unnötig. Manchmal bekommt man das Gefühl, dass hier auf Zwang Komik erzeugt werden soll, die jedoch einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt.

Mich enttäuscht aber vor allem die Darstellung von Depression und Todeswunsch, da man das Gefühl bekommt, hier eine recht eindimensionale Darstellung präsentiert zu bekommen. Allein das Ende der Geschichte kann mich zumindest zum Teil versöhnen.

Bewertung vom 14.02.2022
Unser wirkliches Leben
Crimp, Imogen

Unser wirkliches Leben


gut

Enttäuschend in mehrerer Hinsicht

Dass Beziehungen nicht immer gut tun und man manchmal seine eigenen Wünsche über die des Partners stellen sollte, ist mit Sicherheit nichts neues und schon lange kein Geheimnis mehr.

Wenn also Imogen Crimp eine solche toxische Beziehung in den Mittelpunkt ihres Romans rückt und dem altbekannten Schema "junge, unsichere Frau trifft auf älteren, gut betuchten Mann und lässt sich von ihm einwickeln" nichts Neues mehr abgewinnen kann, ergibt das letztlich einen sehr langen, etwas ermüdenden Roman, der mich nicht wirklich hinter dem Ofen hervorlocken kann.

Die junge Opernstudentin Anna trifft eines Abends bei ihrem Job als Jazzsängerin in einer Bar auf Max, einen älteren, distinguierten Börsenmakler. Und obwohl er scheinbar kein gesteigertes Interesse an ihr hegt und sie von Anfang an kaum ernst zu nehmen scheint, beginnt sie "etwas" mit ihm.

Von Anfang an schreinen alle Signale, dass dieses Kennenlernen nicht zu einer gesunden Beziehung auf Augenhöhe führen kann. Das sieht jeder, der dieses Buch liest. Warum um alles in der Welt das Anna nicht sieht und sich immer weiter in eine Beziehung hineinsteigert, die nie als Beziehung bezeichnet wird- weder von ihr noch vom ihm- wird mir auf keiner Seite des Romans klar.

Allein dieses Nicht-verstehen-können der Handlunsgweise der beiden enttäuscht mich über die Maßen. Weder erhält man Einblicke in Max' Gefühlsleben und kann dadurch auch nur ansatzweise verstehen, warum er Anna so behandelt wie er es tut. Noch versteht man auch nur irgendwie, warum sie bei im bleibt, obwohl er sie permanent zurückstößt, ihr jegliche Bestätigung verweigert und sie am langen Arm verhungern lässt.

Die größte Enttäuschung ist jedoch das Ende, das (ohne hier allzu viel verraten zu wollen) mich mit den größten Fragezeichen zurücklässt.

Dazwischen stellt sich mir immer wieder die Frage, warum man eine solch nichtsagende Geschichte auf fast 500 Seiten zerren musste. Und ich spreche hier wirklich von Zerren, denn zwischendurch zieht sich das Ganze wie Kaugummi.

Es fehlt an jeglichen Gefühlen oder wenigstens Anziehung zwischen den Figuren. Vielleicht fällt es deshalb auch so schwer, der Handlung zu folgen, weil die Beweggründe für die Handlungsweise der beiden nicht spürbar ist, nicht nachvollzieh- oder erlebbar. Man kann nicht mitfiebern, weil es kein Fieber gibt.

Das trägt mit Sicherheit auch dazu bei, dass beide Figuren unheimlich blass bleiben und sehr schablonenhaft wirken. Über Max erfährt man weiter nichts, als das er ein manipulatives Arschloch ist, dem es gefällt seine Freundin nach seiner Pfeife tanzen zu lassen, den es aber gleichzeitig auch ärgert wenn sie es tut. Und Anna wirkt mit der Zeit immer rückgratloser, ihrer Ziele und Träume beraubt (von denen man sich aber auch recht unsicher ist, ob sie sie jemals hatte).

Insgesamt reicht das Thema einfach nicht aus, den Roman über 450 Seiten zu tragen. Fesselnder fand ich da tatsächlich die (viel zu kurz gekommenen) Schilderungen des Alltags im Opern-Showbiz.

Bewertung vom 19.01.2022
Reality Show
Freytag, Anne

Reality Show


gut

Zu wirr und unübersichtlich

Ich denke jeder hat sich ab und zu schon einmal gewünscht, die Aufsichtsräte und Vorstandsvorsitzender verschiedener Firmen und Insitutionen für ihre profitgierigen und rücksichtlosen Entscheidungen bestrafen zu können. Genau mir diesem Wunsch spielt Anne Freytag in ihrem neuen Buch.

An Heiligabend werden alle TV-Sender von einer Show gekapert. Die "Reality Show" präsentiert dem aufmerksamen Publikum zehn Kandidaten- zehn einflussreiche Personen, die in ihrem Berufsleben besonders skrupellos gehandelt haben und dank dessen Leichen im Keller vergraben haben, die der Moderator der Show mit seinen Helfern aufdecken wollen. Das Publikum soll dann die Möglichkeit haben, über eine gerechte Bestrafung abzustimmen.

Was dramatisch und reißerisch beginnt, mit der Entführung bzw gewaltsamen Festsetzung der Kandidaten, entwickelt sich zunächst zu einem wirklich spannenden Kammerspiel. Doch relativ schnell werden auch die Probleme und Schwierigkeiten des Thrillers offenbar.

Da sind zum einen die wahre Flut an Figuren und Namen, mit denen der Leser quasi überschwemmt wird. Entführer, Kandidaten, Zuschauer und Ermittler werden immer wieder eingeführt, nur langsam beginnt man, diese Namen in eine logische Ordnung zu bringen. Zudem ist nicht immer ersichtlich, welche Namen für die fortlaufende Handlung noch von Bedeutung sein werden.

Des Weiteren springt die Handlung permanent zwischen der aktuell laufenden Show und Rückblicken in die Planung des Ganzen. Dabei vermischt die Autorin auf ziemlich unglückliche Weise die Beweggründe für dieses gigantische Vorhaben mit den (für meinen Geschmack vollkommen unnötigen) romantischen Verstrickungen. Die Geschichte hätte sehr gut (vielleicht sogar besser) ohne diese funktioniert.

Durch die Rückblicke entwickelt das Buch im Mittelteil einige Längen, verliert an Spannung und schafft es nur mit Mühe, den Spannungsbogen gegen Ende wieder aufzubauen.

Für mich letzlich versaut hat es dann aber die "Auflösung" des ganzen Geheimnisses. Für mich schien es nicht ganz logisch oder plausibel genug erläutert.

Insgesamt hätte es dem Buch wirklich gut getan, entweder ein paar Seiten mehr spendiert zu bekommen, die für die Erläuterungen der Hintergründe und ein paar mehr Details verwendet werden (bitte nicht noch mehr persönliches über die Strippenzieher) oder eine vernünftige Entschlackungskur für die vielen, vielen Figuren und Namen. Manchmal ist weniger eben doch mehr.

Bewertung vom 29.12.2021
The Stranger Times Bd.1
McDonnell, C. K.

The Stranger Times Bd.1


sehr gut

Tiefschwarzer Humor

Ich liebe Fantasy und ich mag etwas kurrilen, beinahe übertriebenen Humor bzw Sarkasmus. "The Stranger Times" vereint beides und mischt es auf eine unterhaltsame Weise.

Hannah Willis steht am Tiefpunkt ihres Lebens, nachdem sie ihren betrügerischen Ehemann verlassen hat. Da sie keinen Berufsabschluss und nie wirklich gearbeitet hat, muss sie auf jede noch so furchtbare Stellenausschreibung zurückgreifen und landet bei der Stranger Times, einer Zeitung, die jede noch so abwegige Story druckt. Doch schnell kommen Zweifel auf, ob an den Geschichten nicht doch etwas Wahres dran ist.

Der fantastische Part ist gut ausgearbeitet und überzeugend erzählt. Auch wenn er mit kaum überraschend neuen Ideen daher kommt, weiß er doch zu unterhalten und steht auf einem soliden Grundgerüst.

Wirklich stark ist allerdings das Figurenbild, dass der englische Komiker McDonnell ausgearbeitet hat. Die Figuren wirken lebendig, unangepasst und stark. Es sind durchweg schräge Typen, die ich aber doch irgendwie ins Herz geschlossen habe.

Die Geschichte ist kurzweilig und lässt sich gut lesen. Man ist schnell durch die fast 500 Seiten durchgerast. Einzig das Ende kommt etwas plötzlich und lässt überraschend viele Fragen offen. So wird die Vorfreude auf Band 2 noch gesteigert und ich bin ges

Bewertung vom 22.12.2021
Die Sternenleserin und das Geheimnis der Insel
Hargrave, Kiran Millwood

Die Sternenleserin und das Geheimnis der Insel


ausgezeichnet

Mystisches Abenteuer

Lasst ihr euch gerne alte Legenden und Märchen erzählen? Verliert ihr euch in den Geschichten, die euch eure Eltern erzählen?

Isabella geht es genau so. Sie lebt mit ihrem Vater, einem Kartografen, auf der Insel Joya. Das Leben ist hart und voller Regeln, seit der Gouverneur die Regentschaft übernommen hat. Als seltsame Dinge geschehen, kann nur Isabella die Insel noch retten.

Dies ist das zweite Buch von Kiran Millwood Hargrave, welches mich ähnlich begeistern konnte wie ihr Debut. Sie hat eine ganz zauberhafte Art des Erzählens, schafft eine mystische, etwas düstere Atmosphäre. Ob das Buch wirklich schon für Elfjährige geeignet ist, abe ich mich an so manchen Stellen gefragt.

Dafür schafft sie starke Frauenfiguren und spannende Geschichten, die immer auch etwas außergewöhnliches an sich haben. Isabella ist klug und mutig, furchtlos und kreativ. Sie hat aber auch ein großes Herz und sorgt sich um ihre Freunde. Alles Eigenschaften, die man sich als Vorbild nehmen kann.

Nicht zu vergessen ist auch die wunderschöne Gestaltung des Buches. Auf jeder Seite steckt die Liebe zum Detail und macht das Buch damit zu etwas ganz Besonderem.

Bewertung vom 13.12.2021
Der perfekte Kreis
Myers, Benjamin

Der perfekte Kreis


sehr gut

Ruhig und poetisch

Benjamin Myers "Offene See" hat letztes Jahr eine große Begeisterungswelle ausgelöst. Entsprechend groß waren die Erwartungen an sein nächstes Buch.

Allerdings klingt die Geschichte um Redbone und Calvert, die sich regelmäßig die Nächte um die Ohren schlagen, um immer größere und komplexere Kornkreise zu erschaffen, auf den ersten Blick nicht besonders fesselnd. Und oberflächlich betrachtet nimmt die Erzählung auch nur sehr schwach Fahrt auf. Spannung oder Aufregung sucht man hier vergeblich.

Zum Glück überzeugt der Autor erneut mit seiner wunderschönen poetischen Sprache. Es geht weniger um das, was als um das, wie erzählt wird. Zudem werfen die beiden vollkommen unterschiedlichen Männer in ihren Unteraltungen sehr interessante, zum Teil ernste Themen auf und regen dabei zum Nachdenken an.

An sein erstes Buch reicht es leider nicht mehr heran, trotzdem hat mir "Der perfekte Kreis" wirklich gut gefallen.

Bewertung vom 13.12.2021
606
Fox, Candice

606


gut

Unstimmig

Meine anfängliche Begeisterung für Candice Fox befindet sich so langsam auf dem absteigenden Ast. Während mich ihre Crimson Lake-Trilogie noch vollkommen überzeugen konnte, galt das für ihr letztes Buch schon nicht mehr gänzlich. "606" ist nun ihr neuer Tiefpunkt.

Dabei beginnt die Geschichte um ein Gefängnis in der Wüste Nevadas wirklich vielversprechend. Ein Bus voller Angehöriger des Gefängnispersonals wird von einem Scharfschützen bedroht, die Forderung: alle Gefangenen sollen innerhalb von Minuten freigelassen werden, sonst wird das Feuer eröffnet. Die Gefangenen können flüchten, im Mittelpunkt stehen Todeskandidat John Kradle und die für ihn zuständige Wärterin Celine Osbourne.

Was den Grundstein für ein psychologisches Katz und Maus-Spiel legt, artet schnell in eine chaotische Verfolgungsjagd aus.
Dabei werden sowohl die fliehenden Verbrecher als auch die sie verfolgenden Ermittler begleitet. Die ständigen Perspektivwechsel, die wohl für Spannung sorgen sollen, verwirren den Leser aber auch aufgrund der vielen verschiedenen Namen relativ zuverlässig.

Ein Problem habe ich auch mit den im Mittelpunkt stehenden Figuren. Sympathie entwickelt man für keinen, weder für die "Bösen" noch für die "Guten".

Ganz furchtbar ist tatsächlich auch die Sprache. Dabei bin ich mir nicht sicher, ob es an der Übersetzung liegt, oder ob sich die Autorin einfach zu wenig Mühe gegeben hat. Sätze wirken teilweise unrund, Dialoge aufgesetzt. Manchmal ist die Wortwahl einfach unpassend. Das wirkt sich natürlich auch negativ auf das Leseerlebnis aus.

Das Gefühl von Unstimmigkeit setzt sich bis zum Ende durch, auch die Auflösung des Falles kann mich nicht überzeugen. Ob ich ein nächstes Buch von Candice Fox noch eine Chance geben würde, weiß ich nicht. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass ich von Celine Osbourne genug gelesen habe.

Bewertung vom 27.11.2021
Der Mauersegler
Schreiber, Jasmin

Der Mauersegler


sehr gut

Die VErantwortung der Freundschaft

Jasmin Schreiber hat ein Händchen dafür, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen und die verschiedenen Formen der Trauer in Worte zu kleiden.

Während ihr Debutroman diese Themen mit Humor und Situationskomik aufgegriffen hat, wimdet sich "Der Mauersegler" diesen von einer eher ernsten Seite.

Prometheus und Jakob sind seit ihrer Kindheit engste Freunde, die Freundschaft hat sich im Erwachsenenalter zwar verändert, ist jedoch nicht weniger stark. Als Jakob an Krebs erkrankt wendet er sich natürlich an Prometheus, schließlich ist er Arzt und leitet zur Zeit eine passende Studie. Wie sehr sich diese Entscheidung auf ihrer beider Leben auswirkt, erzählt die Geschichte.

Das spannende dabei sind die immer wieder eingebundenen Rücklicke, man lernt die Freundschaft der beiden Männer von Kindesbeinen an kennen. Dabei bekommt man mehr und mehr das Gefühl, dass Jakob der emotional stärkere von beiden war und sich Prometheus Zeit seines Lebens immer auf ihn verlassen konnte.

Umso tiefer trifft es den Leser, Prometheus mit seinem Kummer kämpfen zu sehen. Jasmin Schreiber schafft es auf sehr gelungene Art, Emotionen und tiefgehende Gefühle zu vermitteln und zum Ausdruck zu bringen. Dabei blitzt immer wieder ein sehr feiner Humor hervor, ohne das Ganze ins Lächerliche zu ziehen.

Die Figuren gefallen mir immer wieder sehr, da sie nie eindimensional wirken. Niemand ist grundsätzlich gut oder schlecht. Auch wenn Prometheus auf den ersten Blick kein sonderlich sympathischer Mann zu sein scheint, lernt man doch im Laufe der Geschichte auch seine weiche Seite kennen und schließt ihn langsam ins Herz.

Fazit:
Auch wenn das Buch nicht allzu dick ist, besitzt die Geschichte einen emotional packenden Tiefgang und trifft mitten ins Herz.