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Benutzername: 
SillyT
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Heinsberg
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unheilbar Büchersüchtig!

Bewertungen

Insgesamt 316 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2023
Und wir tanzen, und wir fallen
Newman, Catherine

Und wir tanzen, und wir fallen


gut

Schon seit ihrer Kindheit sind Ash und Edi unzertrennlich, BFF forever. Ash kann sich nicht vorstellen, jemals ohne Edi zu sein, doch dann erkrankt Edi an Krebs. Ash ist fest an Edis Seite, aber es gibt keine Heilung mehr für Edi und als das Krankenhaus ihnen rät, ein Hospiz aufzusuchen und in der Umgebung nichts mehr frei ist, nimmt Ash Edi mit in ein Hospiz ihrer Heimat, um in ihrer Nähe zu sein.
Ich glaube, selten ist es mir eine Rezension zu einer Geschichte so schwer gefallen wie bei dieser. Im Klappentext hatte ich gelesen, dass es sich um eine Geschichte über die Freundschaft der beiden Frauen handelt und da ich wusste, dass die Autorin auch, leider, ihre eigenen Erfahrungen mit eingebracht hat, hatte ich mich auf ein sehr emotionales Buch eingestellt, für das ich tonnenweise Taschentücher benötigen würde. Zunächst fiel mir der Einstieg auch sehr leicht, wir erleben das Gespräch des Krankenhauses mit Ash und Jude, Edis Ehemann und da kam die erste Gänsehaut. Zu hören das ein geliebter Mensch nicht mehr lange da sein wird, bricht das Herz, wenn es das Herz nicht sogar zerreißt.
Allerdings nahm der Inhalt dann eine Wendung, die ich nicht erahnt hatte, denn die Geschichte wird in erster Linie von Ash erzählt. Aus der Ich-Perspektive erleben wir sehr viel über ihre Handlungen in der Gegenwart, aber auch über Erlebnisse in der Vergangenheit, die allerdings nicht immer etwas mit Edi zu tun haben müssen. Mit einem wirklich sehr einfachen Schreibstil erzählt die Autorin, wie Ash in ihrem Alltag klar kommt, aber auch wie es ihr gelingt, Edi im Hospiz beizustehen. Hin und wieder gab es Metaphern, die mich zum Stirn runzeln brachte, aber auch einige sehr ironische Sätze, die mir wiederum gut gefielen und auch mir in solchen Situationen durchaus einfallen könnten.
Ab dem Moment im Hospiz beginnen auch meine Schwierigkeiten mit der Geschichte, denn ich hatte eine Geschichte über die Freundschaft der beiden erwartet, etwas mehr darüber, warum sie so eng miteinander verbunden waren. Vielleicht in der Zeit, in der es im Hospiz noch möglich war, intensive Gespräche, doch wenn diese aufkamen, dann nur nebensächlich.
Vielmehr steht Ash im Mittelpunkt, was ich nicht weiter schlimm empfunden hätte, aber ihre Handlungen waren für mich teilweise so selbstzerstörerisch und nicht nachzuvollziehen, dass ich mich nicht mit ihr identifizieren konnte. Natürlich habe ich verstanden, dass es einen selbst innerlich zerstört, einen geliebten Menschen beim Sterben zu begleiten und jeder Mensch reagiert anders auf Extremsituationen, aber manches erschien mir pietätlos. Für mich kamen hier keinerlei Emotionen auf und Ash ging mir, wenn ich ehrlich bin, auf die Nerven. Das tut mir unheimlich leid, denn ich weiß ja, was sie durchmacht, aber erst auf den letzten 80 Seiten wurde die Geschichte für mich emotionaler und konnte mich eher berühren. Viele Wahrheiten rund um Ash kamen heraus und brachten mir zumindest für das ein oder andere Verständnis und Ashs Wandlung fand ich gut und plausibel.
Ich glaube, meine Gefühle gegenüber der Protagonistin habe ich genügend kundgetan. Kommen wir zu Edi, von der ich, was Gefühle, Gedanken und Wünsche angeht, viel zu wenig erfahren habe. Was die beiden Freundinnen so intensiv verbindet, blieb mir fern.
Ansonsten gibt es hier einige Nebencharaktere, die aber deutlich blasser bleiben. Ashs Nochehemann Honey, Jude, Jules und Jonah, bei denen ich immer nachdenken musste, wer das nun war, was ich erst zum Ende wirklich raus hatte und noch viele mehr. Besonders Belle, Ashs jüngere Tochter, fand ich großartig gezeichnet und über weite Teile eine Stütze für Ash.
Mein Fazit: meine Erwartungen an die Geschichte waren in erster Linie einfach ganz andere. Ich dachte an etwas wie bei Rabbit Hayes damals, aber durch Ashs Art, mit der ich mich einfach gar nicht identifizieren konnte, fiel mir das Buch über weite Teile unheimlich schwer. Da es aber darum geht, wie man als Betroffene mit der Situation der Sterbebegleitung umgeht, hätte ich mich einfach mehr in die Protagonistin einfühlen müssen, was mir leider nicht gelang. Dafür sind wir zu verschieden und Ash blieb mir fremd. Erst die letzten Seiten brachten für mich eine Veränderung, bei der auch ich mitfühlen konnte. Ich glaube, diese Geschichte polarisiert, entweder kann man vom Beginn an mitfühlen oder es bleibt einem fern. Ich gehöre leider mehr zu letzteren.

Bewertung vom 22.09.2023
The Castaways
Clarke, Lucy

The Castaways


ausgezeichnet

Nach der Trennung von ihrem Mann Pete möchte Lori abschalten und lädt ihre Schwester Erin zu einem Urlaub auf den Fidschiinseln ein. Um ihr Ressort zu erreichen, müssen sie von der Hauptinsel mit einem kleinen Flugzeug gebracht werden. Doch bevor es soweit kommt, kommt es zu einem Streit zwischen den Schwestern und Lori sitzt am nächsten Morgen allein am Flughafen. Aber auch ihr Urlaubsziel soll Lori nie erreichen, denn die Maschine stürzt ab. Erin kann nicht glauben, dass Lori nicht mehr lebt und beginnt mit ihrer Suche, erfolglos, bis 2 Jahre später plötzlich neue Erkenntnisse auftauchen. Erin kehrt zurück nach Fidschi. Gleich zu Beginn möchte ich hervorheben, dass es sich bei The Castaways um eine Neuauflage des 2022 erschienen Romans Der Ozean unserer Erinnerung handelt. Ich liebe die Bücher der Autorin Lucy Clarke und dieser Roman versprach wieder einmal spannende Unterhaltung und genau diese gibt es in diesem Roman, der eine Mischung aus spannendem Thriller und einer Art „Familienroman“ ist. Lucy Clarke schreibt so mitreißend, dass ich mich sowohl umgehend mit Erin, deren Sicht wir in der Ich-Perspektive erleben, als auch in Lori, durch einen neutralen Erzähler dargestellt, sofort einfühlen konnte. Durch diese wechselnden Perspektiven und vor allem auch Erzählperspektiven erhält man nicht nur einen großartigen Einblick in Erins Gefühls- und Gedankenwelt, sondern erlebt auch bei beiden Schwestern die Verzweiflung tief in ihnen. Es geht hier, unter anderem, auch um Schuld, um Sehnsucht nach einem geliebten Menschen und um Einsamkeit. Erin und Lori sind allein, haben sonst keine Familie mehr und umso mehr sind die Schwestern füreinander da. Erin kann sich nicht verzeihen, Lori allein auf diesen letzten Flug geschickt zu haben. Außerdem weiß sie noch ein wenig mehr als andere, die nach dem Passagierflugzeug suchten und das macht es für sie noch viel schlimmer. Lori hingegen ist, mit einigen weiteren Überlebenden, auf einer unbewohnten Insel gestrandet und kämpft dort um ihr Überleben. Auch ihre Geschichte ging mir nah, denn das, was sie hier erlebt, ist fast schon Horror pur. Gefangen im Paradies trifft es wohl am besten. Das Setting ist einfach grandios gewählt, man spürt beim Lesen die drückende Hitze, die körperlichen, aber auch die seelischen Qualen, dabei sollte es doch hier eigentlich Spaß und Erholung geben. Ich habe wirklich das gesamte Ausmaß regelrecht mitempfunden, denn Lucy Clarke schafft es, dass man sich hier mitten ins Geschehen gesetzt fühlt. Mir haben diese kapitelweise, wechselnden Perspektiven unheimlich gut gefallen, zumal es an den Kapitelenden immer wieder zu Cliffhangern kommt. Das sorgt für eine ganz besondere Art von Tempo und ich habe das Buch regelrecht an einem Nachmittag verschlungen. Man kann einfach nicht aufhören zu lesen, weil man wissen muss, was wirklich passiert ist. Die beiden Protagonistinnen sind so unglaublich authentisch gezeichnet, dass man je mehr man liest, umso mehr das Gefühl hat, die Schwestern zu kennen. Beide sind loyale, von Grund auf ehrliche Charaktere und doch gibt es Kleinigkeiten, vor allem bei Lori, die sie einander verschweigen, was hier letzten Endes auch zum Streit führte. Ich mochte beide unheimlich gerne und hab so sehr mit ihnen mitgefiebert. Doch auch die wenigen Nebenfiguren der Geschichte wirken absolut authentisch und man fühlt schnell Zu- oder auch Abneigung. Mein Fazit: ein großartiges Buch voller Spannung, Emotionen und dabei so fesselnd geschrieben, dass es extrem schwerfällt, dass Buch aus der Hand zu legen. Grandioses Kopfkino gepaart mit authentischen Charakteren und einer Story, die den Leser mitfühlen und mitleiden lässt, sorgen für beste Unterhaltung. Ich kann dieses Buch absolut empfehlen.

Bewertung vom 20.09.2023
Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.1
Tsokos, Michael

Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.1


sehr gut

Als die Ehefrau des bekannten Schönheitschirurgen Roderich Kracht tot in ihrem Badezimmer aufgefunden wird, herrscht bei der Berliner Kriminalpolizei höchste Verschwiegenheitsstufe. Bei dieser bekannten und anerkannten Größe Berlins darf bei den Ermittlungen einfach kein Fehler passieren. Paul Herzfelds neue Stellvertreterin der Rechtsmedizin, Dr. Sabine Yao, beginnt am Tatort mit der Untersuchung, doch schon kurz darauf müssen sie und ein Kollege feststellen, dass etwas mit der Tatzeit nicht stimmen kann, denn die Totenstarre der Frau stimmt keineswegs überein mit dem vorher berechneten Todeszeitpunkt. Dr. Yao wird stutzig und beginnt zu recherchieren.
Ich bin ein großer Fan der True Crime Thriller aus der Feder von Prof. Dr. Michael Tsokos, denn in jedem davon fließt einfach das immense Know-how des Rechtsmediziners mit ein. Auch in Mit kalter Präzision weiß er wieder mit einem spannenden Fall aufzuwarten. Doch der Thriller verlangt eine große Portion Aufmerksamkeit des Lesers, denn Autor Michael Tsokos legt hier den Fokus auf die ermittelnde Arbeit der Rechtsmedizin, Dank des absolut mitreißenden Schreibstils fiel es zwar nicht schwer, am Ball zu bleiben, aber man hatte durchaus einiges zum Mitdenken.
Wer lieber Bücher mit viel Tempo und Action mag, könnte enttäuscht werden. Ich persönlich fand es, auch wenn ich eigentlich lieber Tempo mag, extrem interessant und hatte das Gefühl, gleich neben den Rechtsmedizinern bei der Autopsie oder den Recherchen zu stehen. Aber keine Sorge, es wird dabei nicht unappetitlich und man kann getrost ein wenig snacken beim Lesen.
Der Fall ist spannend, weil man hier als Ottonormalverbraucher viel lernt, was so alles möglich ist, um einen Mord zu vertuschen, aber auch um herauszufinden, was vertuscht worden ist. Also falls jemand glaubt, hier Tipps zu finden, wird derjenige schnell merken, dass man auch da nicht mehr allzu weit mit kommt.
Dr. Sabine Yao mochte ich sehr, sie ist eigensinnig und hartnäckig und tough genug, auch zu ihrer Meinung zu stehen. Trotzdem hat sie Schwächen und Fehler, was sie dadurch auch einfach authentischer macht. Neben ihr trifft man auf diverse Nebencharaktere, die man auch teilweise schon aus vorherigen Büchern des Autors kennt, wie z. B. Herzfeld oder Abel. Diese bleiben aber absolute Randfiguren.
Mein Fazit: ein hochinteressanter Thriller, der tiefe Einblicke in Ermittlungsarbeiten im rechtsmedizinischen Bereich gibt. Dazu eine sympathische Protagonistin und ein kniffliger Fall lassen das Buch zu einem Pageturner werden. Wer hier rasante Spannung erwartet, könnte enttäuscht werden, mir aber hat das Thema sehr gut gefallen und ich fand es absolut interessant.

Bewertung vom 18.09.2023
Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
Strobel, Arno

Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.


weniger gut

Zwei Jahre ist es her, seit Evelyn Janckes Bruder Fabian bei einem Campingausflug mit seiner Frau Isabel spurlos in Frankreich verschwand. Für die Psychologin ein absolutes Trauma, da die Geschwister sich nahestanden. Als ein Phantombild eines Mannes auftaucht, der auf Campingplätzen Menschen tötet, glaubt Evelyn Fabian zu erkennen. Sie wendet sich an ihren Exfreund, Gerhard Tillmann, der Polizist ist. Doch dieser glaubt eigentlich nicht daran, dass es Fabian sein könnte, im Gegensatz zu Evelyn.
Ich mag die Bücher des Autors Arno Strobel und so hatte ich mich, nach lesen des Klappentextes, sehr auf den Thriller gefreut. Der Einstieg war auch gleich extrem spannend und absolut mitreißend, doch dann kam leider die große Ernüchterung. Ohne Frage, Arno Strobel hat einen wirklich guten Schreibstil, der es leicht macht, dem Inhalt ohne Verständnisproblemen zu folgen. Doch hier fand ich diesen Inhalt doch recht langweilig, denn so richtig wollte nichts passieren, außer kleinen Hinweisen an Evelyn, dass Fabian noch leben könnte. Es gab da mehrere Handlungsstränge, wie z. B. die Sicht des Täters, doch auch diese ließ mich hier eher kalt. Ich ahnte gleich, um wen es sich handelte und darum hätte ich mir gerade bei diesem einen intensiveren Einblick in seine Gefühle und Gedanken gewünscht. Der Bereich wurde für mich zu schnell und zu wenig intensiv abgehandelt.
Über weite Teile plätschert der Plot vor sich hin, und ich habe permanent auf die große Wendung gewartet, dieser wtf-Moment, bei dem man kaum glauben kann, was passiert ist. Stattdessen wurden die Seiten des Buches immer weniger und der große Knall kam nicht, denn auch das Ende war schnell abgehandelt und einfach zu leicht gelöst.
Neben der für mich leider fehlenden Spannung hatte ich auch so meine Probleme mit Protagonistin Evelyn. Mit dieser konnte ich einfach nicht warm werden, denn sie verhielt sich oft einfach völlig kopflos. Natürlich verhalten sich Menschen anders, wenn sie persönlich mit involviert sind, aber für mich war ihr Verhalten oftmals nicht das einer Frau Ende vierzig.
Die Nebenfiguren bleiben überschaubar, am meisten erfährt man noch über Gerhard Tillmann, aber auch dessen Handlungen blieben für mich ein wenig unverständlich. Weitere Charaktere sind blass und wirklich nur Nebensache.
Mein Fazit: trotz eines wirklich leichten und flüssigen Schreibstils konnte mich weder Handlung noch Charaktere fesseln und überzeugen. Für mich braucht ein Psychothriller tiefe Einblicke in die menschlichen Handlungen, auch mit den Charakteren muss ich mitfühlen und mitleiden können, doch dafür war mir die Protagonistin einfach nicht sympathisch genug. Mich konnte das Buch leider nicht begeistern.

Bewertung vom 16.09.2023
Dreizehnfurcht
Freund, Wieland

Dreizehnfurcht


sehr gut

Moritz Bang, genannt Momme, leidet an einer Phobie gegen die Zahl dreizehn, die sogenannte Triskaidekaphobie. Ihm fällt es dadurch unheimlich schwer, seinen normalen Alltag zu meistern, denn sogar Termine an einem Dreizehnten kann er nicht wahrnehmen. Als er eine Zeitungsannonce findet, in der ein Hauswart für eine alte Villa außerhalb Berlins gesucht wird, bewirbt er sich kurzerhand. Sowohl Hausverwalter Veil Wallasch als auch Haus Wrota muten an, wie aus einer anderen Zeit. Momme glaubt, hier der Dreizehn entgehen zu können. Doch dann erscheint eines Nachts eine weiße Frau und eine Tür mit der Nummer dreizehn, die es gar nicht geben dürfte und hinter Tür liegt eine Parallelwelt, die für Momme nahezu unvorstellbar ist, würde er sie nicht mit eigenen Augen sehen.
Dieser Titel und das recht auffällige Cover weckten meine Neugier auf die Geschichte. Wieland Freunds Schreibstil mutet beinahe schon ein wenig märchenhaft an, auch wenn diese Geschichte sich eher an den erwachsenen Leser richtet. Der Einstieg in die Handlung zog sich ein wenig, es dauert eine Weile bis man sich in Dreizehneichen, den dreizehnten und auch verborgenen Distrikt Berlins einfindet. Auch die gesamte Welt Dreizehneichens erschließt sich nur mit und mit und war manches Mal ein wenig verwirrend. Man braucht hier auf jeden Fall Aufmerksamkeit beim Lesen, damit keine wichtige Details oder Zusammenhänge verpasst werden. Während Momme Bang im gegenwärtigen Berlin lebt, mutet Dreizehneichen wie eine längst vergangene Zeit an. Alles fortschrittliche wird abgelehnt, ist zum großen Teil sogar verboten. Technik wird verpönt, Medizin wie z. B. Antibiotika gibt es nicht und auch Frauen leben hier wie vor hundert Jahren. Um aber all das herauszufinden benötigt man als Leser eine Weile und leider liest sich das Ganze zäh, denn auch wenn hier unheimlich viel in die Geschichte einfließt, bleibt der Spannungsbogen sehr flach. Unterteilt ist das Buch in mehreren Abschnitte und die Perspektiven wechseln immer wieder, begleitet man zunächst noch Momme Bang, erlebt man weitere Handlungen durch einen Ermittler aus Dreizehneichen, einem Dichter aus Dreizehneichen und einer Frau, die im gegenwärtigen Berlin lebt. Sprachlich passt sich der Autor an den jeweiligen Charakter an, Momme wirkt fast ängstlich, der Dichter poetisch, der Ermittler skeptisch und die Frau einsam und verloren und doch kämpferisch. Insgesamt blieb ich hier aber mehr der Beobachter als jemand, der mitfiebern oder mitfühlen konnte.
Mein Fazit: mit  der Grundidee der geheimen Parallelwelt im dreizehnten Berliner Bezirk, konnte mich Wieland Freund durchaus begeistern. Auch sein Schreibstil, der nicht gewöhnlich ist, hat mir sehr gut gefallen. Was mir ein wenig gefehlt hat, war ein Charakter zum Identifizieren und eine Handlung die mehr fesseln konnte. So blieb ich über weite Teile eher neutraler Beobachter.

Bewertung vom 14.09.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung


sehr gut

Es sollte die Traumhochzeit werden zwischen Emily und William. Das Schloss zur Feier und die komplette Familie und Freunde sind erschienen. Doch Emily macht sich Sorgen, dass ein Ereignis von vor acht Jahren die Märchenidylle überschatten könnte. Tatsächlich gibt es im Hintergrund immer wieder Reibereien, die im direkten Zusammenhang mit den damaligen Ereignissen stehen und kurz darauf gibt es sogar einen Toten.
Mich machte der Klappentext unheimlich neugierig auf die Geschichte, gerade auch, weil Bücher aus Skandinavien immer etwas geheimnisvolles und düsteres an sich haben.
Schon nach kurzer Zeit wird hier klar, hier gibt es ein dunkles Geheimnis, dass das Leben der beiden im Mittelpunkt stehenden Familien überschattet. Wir wechseln hier in der Geschichte zwischen 4 Personen, die Familie Brandt, und zwischen der Gegenwart und den Ereignissen vor acht Jahren. Da auch die Kapitel sehr kurz gehalten sind, war das zunächst noch ein wenig durcheinander, doch nach einer kurzen Zeit hatte man doch einen sehr guten Überblick.
Autorin Malin Stehn schreibt sehr leicht und flüssig, dabei bringt sie, gerade auch durch die Perspektivwechsel, immer wieder Wendungen und Cliffhanger mit ein, die die Geschichte umso spannender werden lassen. Durch die Wechsel der Ansichten erhält der Leser häppchenweise Einblicke und dadurch natürlich auch Gelegenheiten zu grübeln. Wer war der Tote vom Beginn des Buches? Was hat das mit der Vergangenheit zu tun? Wer ist woran schuld? Das ein oder andere erfährt man im Laufe des Buches, bis sich zum Ende ein Komplettbild ergibt.
Die vier im Mittelpunkt stehenden Charaktere lernt man teilweise recht gut kennen. Annika ist eine Helikoptermum, allerdings hauptsächlich Erik gegenüber, wodurch Emily sich vernachlässigt fühlt. Auch sonst ist sie eine schwierige Persönlichkeit, die ich als Mutter aber doch irgendwie verstehen kann. Erik ist ein Eigenbrötler geworden, was ebenfalls mit der Vergangenheit zusammenhängt. Emily bleibt relativ blass und Vater Mats fand ich noch am umgänglichsten. Nebencharaktere gibt es hier so einige und alle zusammen sorgen für ein glaubwürdiges Gesamtbild.
Mein Fazit: nur eine Lüge ist ein spannender Roman mit vielen Wendungen der sich leicht und flüssig lesen lässt. Vergangene Ereignisse, die verschwiegen wurden, sorgen dafür, dass Freundschaften, aber auch Familien zerbrechen. Die Auflösung kommt nach und nach und erst am Ende erkennt man alle Zusammenhänge. Eine spannende und lesenswerte Story, Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.09.2023
Heartbreak
Bagci, Tarkan

Heartbreak


gut

Schon länger ist Marie psychisch nicht auf der Höhe und sie leidet unter starken Selbstzweifeln und Depressionen. Als ihr Freund Emil dann von einem Tag auf den anderen einfach den Kontakt abbricht, kommt Marie gar nicht mehr zurecht. Um zur Ruhe zu kommen, möchte sie ihn zur Rede stellen, doch Emil ist einfach ausgezogen. Zufällig findet sie heraus, dass er sich in Italien aufhält und reist ihm kurzentschlossen hinterher. Für Sänger Tom schien es hingegen, als wäre er auf dem Höhepunkt seiner Karriere, denn nicht nur musikalisch läuft alles super, sondern auch schauspielerisch, denn er hat die Rollen an der Seite von Superstar Bello, dem Hund, ergattern konnte. Dumm nur, dass ihm ein Unglück genau mit diesem Hund widerfährt. Von heute auf morgen hat sich Toms Karriere damit erledigt und er taucht unter, in Italien.
Ein sehr ansprechendes Cover und auch der Klappentext machen neugierig auf das Buch. Wobei der Einstieg mir ein kleines bisschen schwerer fiel, da Autor Tarkan Bagci einen sehr eigenen Schreibstil hat. Die Sätze wirken minimalistisch, dadurch aber auch eher eindringlich und intensiv, allerdings halt auch ein wenig gewöhnungsbedürftig.
Die Erzählperspektive in der dritten Person wechselt zwischen den beiden Protagonisten Marie und Tom. Über einen längeren Zeitraum begleiten wir die beiden, zunächst noch alleine. Man erlebt sie in ihrem persönlichen Alltag, mit all ihren Eigenheiten und Gewohnheiten. Der Autor beschreibt dabei viele Dinge, die vielen von uns bekannt vorkommen werden. Seien es Maries Selbstzweifel, die teilweise auch auf die recht herrische Mutter zurückzuführen sind oder den typischen Umgang der Medien mit dem Star Tom, dabei beschreibt er all das nicht nur sehr anschaulich, sondern auch mit einer großen Portion Sarkasmus und ich habe mich häufig dabei ertappt, zu nicken und zu denken, ja, genau so stell ich mir das auch in Realität vor. Dabei sind die verschiedenen Ereignisse doch recht skurril und doch auch witzig.
Beide Protagonisten wirken absolut authentisch und glaubwürdig. Mit Marie konnte ich sofort mitfühlen, egal was sie macht, es scheint nie gut genug und sie trifft nie die Erwartungen der anderen. Dabei muss sie einfach lernen, auch einmal für sich einzustehen. Ihre Entwicklung hat mir auf jeden Fall gut gefallen. Tom scheint das Gegenteil von Marie zu sein, doch auch er erlebt am eigenen Leib, wie schwer es sein kann, wenn man angeblich etwas getan hat, womit die breite Öffentlichkeit nicht konform geht.
Mein Fazit: Die Geschichte ist etwas anders und trotzdem scheint sie wie aus dem Leben gegriffen. Mir fiel auf gut der ersten Hälfte doch schwer, in die Geschichte zu finden, da mich der distanzierte Schreibstil insgesamt auf Abstand hielt. Der Klappentext greift, trotz seiner Kürze, recht viel der Handlung auf, wobei ich selbst nicht wüsste, wie ich mich hätte kürzer fassen können. Die zweite Hälfte des Buches hat mir dann sehr gut gefallen und insgesamt war die Geschichte sehr unterhaltsam.

Bewertung vom 11.09.2023
Skogen Dynasty / Crumbling Hearts Bd.1
Wahl, Carolin

Skogen Dynasty / Crumbling Hearts Bd.1


sehr gut

Nach einem skandalösen Video, das in der Öffentlichkeit für Aufregung gesorgt hatte, muss Keksprinz Aleksander Skogen eine Weile untertauchen. Frei nach dem Motto aus den Augen aus dem Sinn haben ihn seine Eltern ohne ihn zu fragen einfach bei einer Trekkingtour in Norwegen angemeldet. Geleitet wird diese Tour von der jungen Norah, die zunächst keine Ahnung hat, wer der junge Mann namens Sander ist, bis er von einem der Teenager erkannt wird. Doch da Norah sich geschworen hat, nie mehr etwas mit einem Kursteilnehmer anzufangen, kann ihr auch ein Keksprinz nicht gefährlich werden, oder?
Das Cover des Buches ist wirklich wunderschön und weckt Aufmerksamkeit und da ich die Bücher der Autorin Carolin Wahl sehr gerne mag, war ich neugierig.
Carolin Wahl überzeugt auch in Skogen Dynastie mit ihrem leichten und flüssigen Schreibstil, der einen die Ereignisse gleich vors innere Auge zaubert. Die Geschichte ist eine ruhige, völlig unaufgeregte Story, bei der man sich wohlfühlt und gemeinsam mit den Charakteren die Landschaft genießen kann.
Denn genau das Setting macht diese Story zu etwas besonderem. Man begleitet die Protagonisten bei der Trekkingtour und bekommt dank der schönen Beschreibungen gleich Lust, auch eine Tour bei Norah und ihrer Familie zu buchen.
Wer viel Action und Tempo braucht, ist hier nicht richtig, denn im Großen und Ganzen geht es hier um die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen Sander und Norah, aber auch ein wenig um Selbstfindung. Beide Charaktere müssen lernen, was sie selbst von sich und ihrer Zukunft erwarten.
Dadurch, dass die Geschichte aus kapitelweise wechselnden Sichten der Protagonisten in der Ich-Perspektive erzählt wird, hat man als Leser die Gelegenheit, beide mit all ihren Gedanken und Gefühlen kennenzulernen.
Vor allem Sander ist ein unheimlich gefühlvoller Charakter und ganz anders, als man sich einen steinreichen Erben eine Dynastie vorstellt, der wirklich jeden erdenklichen Luxus gewohnt ist. Wo genau findet man denn so einen Sander? Groß, gut aussehend, nett, gefühlvoll, einfühlsam – rundum ein echter Traum.
Aber auch Norah fand ich großartig, sie ist im kleinen Familienunternehmen ihrer Großeltern aufgewachsen und leitet dort seit mehreren Jahren Trekkingtouren. Doch um das Familienunternehmen ist es finanziell eher schlecht bestellt. So muss auch Norah sich Gedanken um ihre Zukunft machen und darüber nachdenken, ob sie bisher einfach nur nicht mutig genug war, um mehr aus ihrer Zukunft zu machen.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich langsam und genau das fand ich hier auch absolut überzeugend. Beide scheinen auf ihre Art in der Geschichte zu wachsen und sich zu entwickeln, was mir sehr gut gefallen hat.
Die Nebencharaktere bleiben hier relativ überschaubar und doch genügend authentisch für die Handlung. Gerade Norahs Großeltern oder ihre beste Freundin Ada fand ich auf den ersten Blick sympathisch.
Mein Fazit: der erste Band der neuen Trilogie hat mir sehr gut gefallen. Insgesamt war es ein absoluter Wohlfühlroman aufgrund seines eher ruhigen Plots. Setting und Charaktere sorgten ebenso dafür, sich hier im Buch zu Hause zu fühlen. Ich habe die Geschichte gerne gelesen und empfehle sie allen, die ruhige Slow Burn Lovestories mögen.

Bewertung vom 08.09.2023
Mein schrecklich schönes Leben
Smale, Holly

Mein schrecklich schönes Leben


sehr gut

Cassandra Penelope Dankworth hat es wieder einmal geschafft, denn heute ist wieder einmal so ein Tag, an dem wirklich so gar nichts klappen will. Eigentlich sollte sie daran gewöhnt sein, denn irgendwie geht ja immer etwas schief bei ihr, doch heute?! Zuerst macht ihr Freund Will mit ihr Schluss, ihr Chef kündigt ihren Job, weil sie absolut unbeliebt bei Kunden und Kollegen ist und am Mittag bitten ihre WG Mitbewohner darum, dass sie sich eine neue Wohnung suchen soll. Kein Wunder, dass sie nun erstmal einen Mittagsschlaf braucht, doch beim Aufwachen steht Will vor ihr und möchte mit ihr Essen gehen. Doch in diesem Restaurant waren sie doch bereits gestern? Der Beginn eines Deja-Vus? Als Will aber am nächsten Morgen wieder mit ihr Schluss macht, muss Cassandra einsehen, dass sie irgendwie in einer Zeitschleife feststeckt. Na, wer kennt noch den Film Und täglich grüßt das Murmeltier? Irgendwie musste ich daran am Anfang des Buches denken, doch dann kommt es ganz anders. Der Einstieg in Holly Smales Roman fiel mir äußerst leicht, denn die Autorin schreibt sehr flüssig und leicht, dabei hat man auch im ersten Kapitel noch das Gefühl, dass die Protagonistin, die hier als Ich-Erzählerin fungiert, voller Selbstironie steckt. Das wirkt zu Beginn komisch und man muss schmunzeln, doch so nach und nach merkt man, mit Cassandra Penelope Dankworth ist etwas anders. Genau darum geht es auch in dieser Geschichte, denn die junge Cassie ist tatsächlich ein wenig anders, sie braucht Routinen und Muster, versucht in Mimiken und Gestiken anderer zu lesen und diese zu imitieren und sie sagt, was sie denkt. Von Grund auf ehrlich und zwar richtig ehrlich und genau das macht sie für ihre Mitmenschen schwierig, arrogant, hochnäsig und unsympathisch. Dabei scheint aber niemand in ihrem Umfeld zu wissen, was wirklich hinter Cassies Andersartigkeit steckt. Ich wurde bereits stutzig, als sie begann, die Stimmungen der Menschen in ihrem Umfeld mit Farben zu vergleichen, sie besitzt sogar Farbschemata, die ihr helfen, sich zurechtzufinden. Mir hat die Geschichte recht gut gefallen, zwar war es zwischendurch etwas anstrengend, als Cassie herausfindet, wie ihre Zeitsprünge funktionieren, da sie jeden noch so kleinen Fehler schnell durch einen Neustart korrigieren will, doch im Großen und Ganzen war es äußerst spannend zu erleben, wie Cassie mit ihrem Leben zurechtkommt. Auch ihre immer wiederkehrenden Vergleiche mit den grieschichen Göttern fand ich einfach too much, doch eigentlich ist auch genau das, was Cassies Persönlichkeit spiegelt. Was mich selbst fast schon traurig macht, sind Cassies zahlreiche Versuche, so zu sein wie andere, sie möchte unbedingt fehlerfrei sein und sie kämpft so sehr um Anerkennung, vor alle um Wills Anerkennung. Dabei muss Cassie aber genau eins lernen: sie ist anders und trotzdem ist sie so, wie sie ist, genau richtig. Insgesamt habe ich die Geschichte gern gelesen und tatsächlich war ich eher erschrocken, wie wenig einfühlsam doch Menschen sein können. Niemand, selbst Will, scheint zu bemerken, was hinter Cassies Verhalten steckt, warum sie bestimmte Zwangshandlungen ausführen muss und warum sie nicht einfach mit Emotionen oder einfacher Kommunikation klar kommt. Mein Fazit: wieder einmal eine Geschichte, bei der ich etwas ganz anderes vermutet hatte, als wirklich dahintersteckt. Mir hat die Umsetzung unheimlich gut gefallen, denn so merken wir viel eher, wie wir mit Menschen tatsächlich umgehen, wenn an ihnen etwas anders ist und wie wenig wir hinterfragen. Auch die Selbstfindung für jemanden wie Cassie ist ein unheimlich wichtiger Punkt, der hier ebenfalls im Mittelpunkt steht. Die Handlung ist nicht immer leicht zu verfolgen, spiegelt aber einfach Cassie komplett wieder und damit wiederum konnte die Autorin mich berühren. Eine intensive Geschichte – Leseempfehlung!

Bewertung vom 08.09.2023
Der Wald
Rode, Tibor

Der Wald


sehr gut

Auf der ganzen Welt erhalten Personen plötzlich kleine Umschläge, in denen sich Saatgut befindet. Viele von ihnen werden neugierig und säen die merkwürdig anmutenden Bohnen, weil sie wissen möchten, was das ist. Doch schnell stellt sich heraus, dass das Saatgut eine Pflanze hervorbringt, die für Menschen gefährlich, für viele sogar tödlich ist. Die Pflanze wächst unheimlich schnell und das überall auf der ganzen Welt. Botaniker Marcus Holland, der als großer Experte in diesem Bereich gilt, wird zur Hilfe hinzugezogen. Holland schwankt zwischen Faszination und Angst, denn die Pflanze erreicht genau das, was er in seinem neu erschienenen Buch vorhersagt. Er beginnt, dem Ursprung der Pflanzen auf den Grund zu gehen und seine Reise führt ihn von China bis nach Kanada.
Dieser Thriller klang nach einer spannenden und aussergewöhnlichen Geschichte und genau diese erhält man hier auch mit dem Buch. Schon der Prolog macht den Leser neugierig und auch der Einstieg in die Handlung zieht in seinen Bann. Tibor Rode erzählt mit viel Wissen und einem flüssigen und gut verständlichen Schreibstil, man spürt hier einfach, dass der Autor sich viel Zeit genommen hat, um hier zu recherchieren und mit so manche einem Detail konnte ich tatsächlich überrascht werden oder wusste z. B. jeder von Euch, dass Goethe nicht nur ein Dichter war?
Die Handlung selber ist zu einem großen Teil sehr spannend, denn Rode endet seine Kapitel gerne mit einem Cliffhanger. Dabei wechseln sich die Perspektiven immer wieder ab, so dass man hier unterschiedlichen Charakteren folgt und nicht immer sofort weiß, wohin man sie einordnen soll und warum sie wichtig für die Geschichte sind. Dabei erfährt man unheimlich viel über die Hintergründe und woher die Pflanze, die für Aufruhr sorgt, stammt. Hin und wieder sind manche Erklärungen, so nötig wie sie auch sind, ein wenig zu langgezogen, doch Rode weiß immer wieder, die Spannung erneut aufkommen zu lassen. Den ein oder anderen Plottwist habe ich nach einer Weile geahnt, trotzdem hat mir die gesamte Umsetzung des Themas sehr gut gefallen.
Die einzelnen Kapitel des Thrillers werden kurz gehalten, was zusätzlich dafür sorgt, weiterlesen zu wollen. Die ein oder andere Perspektive konnte ich zunächst nicht einschätzen, doch alle losen Fäden werden nach und nach miteinander verknüpft. Wir beobachten hier Personen, die die Umschläge erhalten, Holland bei den Forschungen, seinen Sohn Otto, der daheim geblieben ist, eine junge Archäologin namens Waverly Park und Ava Nahanee, eine Programmiererin aus Kanada. Was all diese Charaktere miteinander zu tun haben, ergibt sich im Laufe des Buches. Die gesamten Verknüpfungen zwischen Natur und Wissenschaft sind sehr gut und absolut vorstellbar herausgearbeitet, so dass der Leser ständig zum Nachdenken aufgefordert wird, über ein was wäre wenn nachzudenken.
Der wissenschaftliche Aspekt wird hier durch Protagonist Holland aufgezeigt, klingt dabei zwar ungeheuerlich, aber durchaus vorstellbar und logisch. Dabei lässt Rode seinen Lesern genug Raum, sich ihr eigenes Urteil zu bilden, da alles komplett wertungsfrei erzählt wird.
Die Protagonisten, im Vordergrund Holland, sind vorstellbar und authentisch dargestellt. Holland besitzt ein großes Fachwissen und den nötigen Ehrgeiz, um der Sache auf den Grund zu gehen. Aber auch Waverly Parks und Ava Nahanee haben mir hier gut gefallen und passten perfekt in die Story.
Mein Fazit: ein durchweg gelungener Thriller, der sich spannend lesen lässt und zum Nachdenken animiert. Viele verblüffende Tatsachen werden hier mit eingebaut und zeugen davon, wie intensiv der Autor recherchiert hat. Die Spannung bleibt das gesamte Buch hindurch erhalten und auch wenn die etwas ruhigeren Momente ein wenig langatmig wurden, schafft es der Autor immer wieder die Spannung zurückzuholen. Action und Wissenschaft wechseln sich ab und sorgen für unterhaltsame Lesestunden. Definitiv Leseempfehlung!