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Sigrid

Bewertungen

Insgesamt 262 Bewertungen
Bewertung vom 22.07.2022
Je blinder die Gier (eBook, ePUB)
Bowen, Rhys

Je blinder die Gier (eBook, ePUB)


sehr gut

Auch wenn es noch so ein idyllischer Ort in Wales ist, in Llanfair bekommt Constable Evan Evans doch wieder Gelegenheit zu ermitteln. Er soll zwar nie in die Ermittlungen einbezogen werden, zumindest wenn es nach Inspektor Hughes geht. Aber Sergant Watkins ist da immer andere Ansicht, denn Gesetz-Evans hat ihnen schon bei einigen Fällen zu einem positiven Ergebnis verholfen. So hat er auch in diesem Fall um den Tod des Startenors Ifor Llewellyn den richtigen Riecher. Es macht wieder Spaß die Bewohner des kleinen Örtchens zu begleiten. Die Charakteren sind ja alle sehr speziell und auf ihre Art sehr authentisch. Evan Evans ist ein sehr sympathischer Protagonist, aber auch Bronwen oder Sergant Watkins sind dem Leser sofort sympathisch. Man geht sofort in der Geschichte auf und es ist schon spannend, aber ich finde, der Fokus liegt einfach auf den interessanten Ermittlungsmethoden der Polizei. Allen voraus natürlich Evan Evans. Er ist zwar "nur" der Dorfpolizist, aber er hat eine sehr gute Beobachtungsgabe und außerdem kennt er jeden und alles im Dorf. Das ist natürlich ein großer Vorteil. Witzig finde ich, wie er immer wieder in unangenehme Situationen kommt, wenn es um den Umgang mit Frauen geht. Seine "Freundin" Bronwen und Betsy konkurieren beide um ihn und er schafft es immer wieder, sich in eine undurchsichtige Lage zu bringen. Aber ich glaube, das macht den beiden Frauen Spaß. Der Fall ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint und es kommt doch zu einigen verwirrenden Ablenkungen vom tatsächlichen Mörder. Eine andere Sache amüsiert mich immer wieder, die Spitznamen der Bewohner. Teileweise einfacherhalber, sie bei ihren identischen Namen zu unterscheiden. Z.B. Milchmann-Evans, Fleischer-Evans, aber es gibt auch einen Eimer-Barry. Ich finde das in jedem Band wieder schön. Der Text lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Man wird auch durch die guten Beschreibungen richtig in die schöne Landschaft Wales entführt. Und auch die walisischen Wörter bringen einem die Gegend näher. Zum Glück wird am Ende des Buches eine Aufstellung der walisischen Ausdrücke übersetzt. Aber man kann sich ihre Bedeutung auch meist sofort aus dem Zusammenhang erschließen. Es ist auch sehr schön, die ganzen persönlichen Geschichten und Erlebnisse zu erleben. Beim Lesen ist es wie eine Art "nach Hause" kommen. Man kennt die Leute und weiß um ihre Geschichten. Das macht das Lesen sehr schön. Ich habe jedenfalls wieder sehr viel Spaß beim Lesen gehabt und freue mich auf den nächsten Fall in Llanfair

Bewertung vom 27.06.2022
Je kälter der Tod (eBook, ePUB)
Bowen, Rhys

Je kälter der Tod (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Buch "Mord im Nachbarort" ist ein sehr guter und unterhaltsamer Krimi aus einem kleinen Ort in Wales. Der Protagonist Constable Evan Evans erlebt in dem kleinen Ort Llanfair, dass es auch in den vermeintlich beschaulichem Örtchen, verdeckt schwelende Konflikte auf eine brutale Art und Weise ans Licht kommen können. Hier treffen Zugereiste auf Einheimische und die verschiedenen Interessen treffen aufeinander. Dabei gehen die Leute im wahrsten Sinne über Leichen. Und aufeinmal ist das kleine Dorf ein Ort für die Kriminalpolizei und ihre Ermittlungen. Ich fand es sehr gut, das Constable Evans trotz des Verbotes von seiten des ermittelnden Inspectors, weiter seine Informationen eingeholt hat. Und er konnte ja auch Ergebnisse bringen. Was Inspector Hughes natürlich nicht sehr freut, auch weil er schon bei einem vorherigen Fall nur mit Hilfe von Evans eine Aufklärung ereichen konnte. Evan Evans ist eine sehr sympathische Figur. Er ist auch im Dorf sehr beliebt. Und auch privat gerät er diesmal kurzzeitig in eine Konflikt, als er nämlich sogar von drei Frauen umgarnt wurde. Das war ihm dann doch etwas zuviel. Außer den spannenden Ereignissen um die Toten, fand ich die Streitigkeiten um den Wunsch nach einem neuen, rekordverdächtigen Namen des Ortes sehr amüsant. Die Vorschläge waren aber auch sehr lustig. Der Ort und seine Bewohner ist ja echt speziell. Gut fand ich auch die ganzen "Evans" z.B. Fleischer-Evans. Die Ermittlungen um die Todesfälle werden jedenfalls mit Hilfe von Evan Evans gut ausgeführt. Das Geschehen war sehr spannend und voller unerwarteter Ereignisse. Man konnte dem Geschehen immer gut folgen. Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen und man wird auch geschichtlich etwas neues lernen. Ich fand die Idee mit der Burg von König Arthus gut. Die Personen sind alle sehr speziell und interessant. Es gibt die verschiedensten Charakteren und die Menschen werden gut dargestellt. Man kann sich den kleinen Ort mit seinen gewachsenen Strukturen gut vorstellen. Die Landschaft ist natürlich auch ein Pluspunkt. Jedenfalls ist es ein sehr schöner und unterhaltsamer Krimi aus Wales mit vielen verschiedenen Facetten. Es macht Spaß ihn zu lesen und außer den Morden, auch die vielen Persönlichkeiten und Verknüpfungen kennenzulernen. Und ich denke und wünsche mir, noch einige Fälle zusammen mit Constable Evan Evans in dieser schönen Landschaft zu erleben.

Bewertung vom 27.05.2022
Geheimnisvolle Garrigue / Capitaine Roger Blanc Bd.9
Rademacher, Cay

Geheimnisvolle Garrigue / Capitaine Roger Blanc Bd.9


ausgezeichnet

Wir dürfen wieder Capitaine Roger Blanc in Aktion erleben und diesmal sogar unter erschwerten Bedingungen, durch das plötzliche Auftreten der Covid-19 Pandemie. Die Folgen bzw. die Einschränkungen, die uns die Pandemie beschert hat, wirken irgendwie sehr seltsam. Obwohl ich die Auswirkungen der Gesetze ja selber erlebt habe, wirken sie im Zusammenhang mit dem Krimi irgendwie unwirklich. Man merkt auch, dass es noch am Anfang war und die Menschen sehr unterschiedlich mit der Gefahr umgehen. Das beschreibt auch der Zustand im Buch, dass es keine Masken gab und auch die Protagonisten nicht sehr besorgt um ihre Gesundheit waren. Diese aktuelle Gefahr, im Zusammenhang mit dem neuen Fall von Roger Blanc und der zurückliegenden Mordserie fand ich schon interessant. Es machte für mich den Fall irgendwie noch seltsamer. Der Fall an sich ist sehr interessant und die Entwicklungen sind sehr verzwickt. Die Ermittlungen kommen erst nicht gut voran, aber trotzdem schwebt immer etwas seltsames über den Ereignissen. Man kann es nicht gut fassen und auch die Ermittler sind manchmal etwas ratlos. Aber natürlich kommen die Dinge ins Rollen und bringen wirklich eine interessante und vor allen Dingen unerwartete Lösung hervor. Ich war sehr überrascht und habe mich, wie die Ermittler, von allen möglichen Dingen und Ereignissen ablenken lassen. Aber ich war mit dem Schluß sehr zufrieden und auch die letzten Entscheidungen gegenüber bestimmten Personen konnte ich gut nachvollziehen. Bis dahin können wir aber einer sehr interessanten und abwechslungsreichen Ermittlung folgen. Die Protagonisten geben alles und lassen auch die Nacht zum Tag werden. Der Fall ist mal etwas anders und die Idee hat mir gut gefallen. Das Buch hat ja ca. 427 Seiten, aber man kann es wunderbar zügig lesen. Und man meint, die Landschaft an der Seite der Ermittler zu durchqueren, so detailreich und bildhaft kommen die Beschreibungen rüber. Mir hat das alles sehr gut gefallen. Es war etwas unheimliches dabei und man erfährt viel Leid der Betroffenen. In diesem Band konzentrieren sich die Handlungen im wesentlichen auf den Fall und das Privatleben der Protagnisten werden nur teilweise angesprochen, aber man bleibt trotzdem auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen. Die vorkommenden Personen stellen einen guten Durchschnitt der menschlichen Charaktereigenschaften dar und daher kommt die ganze Handlung sehr lebensnah und authentisch rüber. Ich hatte jedenfalls sehr unterhaltsame Lesestunden mit dem Buch.

Es war wieder ein sehr spannendes und interessante Lesevergnügen und ich kann das Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen.

Bewertung vom 27.05.2022
Kalte Blüten / Périgord-Krimi Bd.2 (eBook, ePUB)
Dubois, Julie

Kalte Blüten / Périgord-Krimi Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auch der zweite Band um die Kommissarin Marie Mercier hat mir wieder gut gefallen. Wir erleben auch weiterhin zusammen mit Marie das Leben in einem Dorf im Périgord, dass nicht immer so idyllisch ist wie angenommen. Marie ist aus der Stadt zurück zu ihrer Großtante gezogen und hat sich mittlerweile gut eingelebt. Wir genießen durch die lebhaften und detailreichen Beschreibungen das Miteinander der Protagonisten, die kulinarischen Besonderheiten der Region, die schöne Landschaft und natürlich die Arbeitswelt von Marie. Und da wird es diesmal schon sehr heikel, denn die Ermittlungen finden in ihrem Dorf Saint-André statt. Das kann schonmal zu schwierigen Begegnungen kommen, da ja jeder jeden kennt und Marie auch jetzt noch nicht von allen Bewohnern als Einheimische angesehen wird. Auf der anderen Seite ist sie manchmal zu nahe an den Betroffenen dran. Aber diese schwierige Aufgabe hat Marie natürlich mit Bravour gemeistert. Ich finde Marie ist eine sehr gute und einfühlsame Ermittlerin, die sich aber auch im Bedarfsfall als eine knallharte Kommissarin zeigt. Und auch im Umgang mit ihren Mitarbeitern zeigt sie ein positives Verhalten. Mir hat diese Vermischung der Arbeit und dem engen Verhältnis zu den Dorfbewohnern und den Betroffenen gut gefallen. Wir erleben sehr viele unterschiedliche Charaktere und authentische Personen. Es zeigt ein sehr abwechslungsreiches Bild der Ermittlungen und man wird manchmal doch etwas von den Ereignissen überrascht. Es ist eben nicht alles immer so klar ersichtlich, wie man es sich vorstellt. Es kommen einige sehr überraschende Dinge ans Licht und die machen die Ermitllungen auch so spannend. Es ist eben nicht immer alles so klar ersichtlich. Mich hat auch das Verhalten von einigen Personen sehr überrascht und das nicht immer unbedingt negativ. Zusätzlich zu den beruflichen Ereignissen, erfahren wir auch wieder sehr viel über die aktuellen Entwicklungen im Privatleben von Marie. Das gefällt mir immer gut, denn dieser Lebensweg ist der rote Faden in der Serie und man freut sich, wenn man die Ereignisse miterlebt. Und zusätzlich zu dieser Familiengeschichte kommt dann immer noch der aktuelle Kriminalfall. Und das Ganze wird zu einem schönen Regionalkrimi, der uns Land und Leute näherbringt. Ich fühle mich jedenfalls immer sehr gut und spannend unterhalten. Der Text lässt sich sehr gut lesen und man fühlt sich wirklich in diese schöne französiche Landschaft versetzt.

Wer Regionalkrimis mit interessanten Protagonisten und in einer schönen Landschaft mit kulinarischen Leckereien liebt, ist hier genau richtig. Ich kann das Buch bzw. die Serie auf alle Fälle mit einem guten Gewissen weiterempfehlen.

Bewertung vom 23.05.2022
Traum von Ruhm und Tod (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Traum von Ruhm und Tod (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Diesmal dürfen wir unsere Protagonisten Libby und Julie nach Hollywood begleiten. Für Libby ist der Aufenthalt in Los Angeles ein kleines "nach Hause kommen" und damit auch ein Wiedersehen mit dem alten Kollegen ihrer Mutter, dem Detective Nathan Morris. Aber viel Zeit für private Unterhaltungen haben die beiden dann doch nicht. Obwohl es sehr gut gemacht ist, wie der Leser aus diesen Unterhaltungen auf die Ereignisse der Vergangenheit schließen kann. Das ist gerade für Neueinsteiger gut, aber auch der Serienleser bekommt doch nochmal Ereignisse in Erinnerung gebracht. Hollywood mit seinem größeren Schein als Realität, bringt auch sofort einen seltsamen Mord hervor. Unsere beiden Profilerinnen und ihre Kollegen müssen sich in dieser Umgebung erstmal zurechtfinden, aber gerade Libby hat sehr schnell eine gut Ahnung und so laufen die Ermittlungen gut an. Mir hat in diesem Band sehr gut gefallen, dass hier die ganzen Protagonisten der Reihe zusammentreffen. Natürlich durch die Ermittlungen, aber dann kommt auch noch ein privates Treffen der Familien zustande. Das hat großen Spaß gemacht, obwohl die Umstände durch die schrecklichen Ereignisse doch etwas getrübt waren. Denn wir erleben eine sehr spannende und gefährliche Ermittlung und die Ereignisse überschlagen sich. Es fing eigentlich ganz harmlos an, aber wieder wird der Leser von den Handlungen und ihrem Verlauf überrascht. Man wird von dem Geschehen richtig überrannt und liest gebannt die Entwicklungen. Die Personen kommen auch hier wieder sehr authentisch rüber und man ist überrascht, welche Vorstellungen von Hollywood und seinem Umfeld man bestätigt findet. Und auch wenn die Ermittlungen viel Zeit der Protagonisten in Anspruch nehmen, kommen die privaten Lebensumstände nicht zu kurz. Wir erleben alltägliche Probleme, die in Beziehungen auftauchen können, aber auch Situationen, wo die Belastungen für eine Beziehung doch schon sehr groß sind. Alles wird sehr lebendig und lebensnah geschildert. Man kann die Handlungen und auch die Gedankenwelt der Personen nachvollziehen, gerade weil man sie in der Serie schon so lange begleitet. Das ist für mich immer ein großes Plus der Serie, man verfolgt die Lebenswege und man durchlebt mit den Protagonisten Höhen und Tiefen. Das ist der rote Faden und dazu kommt dann immer der aktuelle Kriminalfall hinzu. Daher ist diese Reihe so empfehlenswert - man hat quasi eine Familien- und Freundesgeschichte und dazu einen spannenden Fall, der mit ungewöhnlichen Aktionen und meist unter gefährlichen Bedingungen gelöst werden muss. Das ganze lässt sich dazu noch gut und flüssig lesen, so das dem Leser eine spannende und unterhaltsame Lesezeit bevorsteht. Ich kann diese Serie um Libby Whitman und ihrem Umfeld nur weiterempfehlen. Enttäuscht wird man dabei auf keinen Fall, sondern erlebt einen interessanten Thriller mit allem was dazugehört: Spannung, Überraschungen, ungewöhnliche Ermittlungen, Profilerwissen und menschliche Tragödien sowie sympatische Protagonisten oder gefährliche und brutale Verbrecher. Was will man mehr.....

Bewertung vom 22.05.2022
Die Südtiroler Klassiker: Von Speckknödeln bis Schlutzkrapfen
Gasteiger, Heinrich;Wieser, Gerhard;Bachmann, Helmut

Die Südtiroler Klassiker: Von Speckknödeln bis Schlutzkrapfen


sehr gut

Da ich bisher noch nicht viel über die Südtiroler Küche wusste, hat mir dieses Buch besonders gut gefallen. Denn es gibt darin sehr interessante und Gerichte mit, jedenfalls für mich, außergewöhnlichen Zutaten und deren ungewöhnlichen Kombinationen. Die Feigen zum Forellenfilet mit Kartoffeln sind hier zu nennen oder die Blutnudeln. Aber ansonsten haben mich die Rezepte schon begeistert. Sie sind für mich wirklich sehr authentisch. Das Buch ist gut aufgemacht. Es fängt mit interessanten Erzählungen über die örtlichen Besonderheiten an und geht über die genaue Anleitung von unentbehrlichen Klassikern weiter. Diese genauen Anleitungen fand ich persönlich sehr praktisch und gut umsetzbar. Und dann kommen die landestypischen Gerichte. Diese sind nach der Reihenfolge der üblichen Gänge eines Menüs angeordnet und gehen mit kalten Vorspeisen los. Das ist natürlich praktisch und man kann gezielt nach einem Rezept z. B für die Hauptspeise suchen. Die Darstellung ist klassich: rechts die Zutaten und die Zubereitung und auf der anderen Seite eine schöne Fotografie des Gerichts. Auch wenn die nachgekochten Gerichte bei mir nie so toll aussehen, geben sie aber einen guten Blick auf das, was den Koch am Ende erwartet. Ich finde es sehr gut dargestellt, denn das Auge isst mit und ich schaue oft erst die Bilder und entscheide mich dann, was ich kochen möchte.

Auch das Glossar am Schluß finde ich wichtig, denn manche Begriffe waren mir unbekannt.

Es ist ein schönes und übersichtliches Kochbuch, das Spaß auf neue Gerichte dieser wunderschönen Region macht.

Bewertung vom 20.05.2022
Papyrus
Vallejo, Irene

Papyrus


ausgezeichnet

In "Papyrus" habe ich den Weg des Buches und seine Entwicklung hautnah miterlebt. Irene Vallejo erzählt in einem interessanten und unterhaltsamen Stil nicht nur die Entstehung des Buches, sondern welche Auswirkungen die schriftliche Niederlegung des Wortes für die Menschheit hatte und auch immer noch hat. Ich fand diesen geschichtlichen Werdegang sehr interessant und die Autorin hat es auch gut verstanden, dieses Wissen auf eine lebhafte Art und Weise dem Leser zu vermitteln. Es ist auf keinen Fall langweilig, denn man wird von Anfang an von den Schilderungen gefangen. Es war kein einfacher und gerader Weg um das gesprochene Wort durch die Schrift und die Erfindung von "Speichermaterial" festzuhalten und auch für die Zukunft zu erhalten. Der Leser erfährt durch die sorgfältig recherchierten Informationen den gesamten Lebensweg der Bücher bis in unsere Zeit. Man erfährt mehr über die "Erfindungen" und die vielen Experimente mit den unterschiedlichsten Materialien um Geschriebenes festzuhalten. Ich fand es sehr abwechslungsreich geschildert und konnte alles gut nachvollziehen. Aber es geht ja nicht nur um die technische Seite, sondern der Mensch und seine Einstellung zur schriftlichen Festlegung vom bisher mündlich übertragenem Wissen, spielt ja auch eine große Rolle. Die "Speicherung" von Wissen und die Möglichkeit der Verbreitung ist für die Menschheit ja ein großer Schritt. Es wird gut dargelegt, welche Vorteile die Menschen davon haben. Es gibt dadurch große Veränderungen, die nicht immer von allen gewünscht werden, aber die Verbreitung der Worte in welcher schriftlichen Form und worauf auch immer, lässt sich nicht aufhalten. Ich fand gerade die Entwicklungen der Bibliotheken sehr interessant. Wie lange eigentlich schon klar war, was diese gesammelten Schriften alles auslösen können. Und wie weit und beschwerlich der Weg bis zur heutigen Situation war. Aber es gab immer Menschen, denen die Auswirkungen klar und wichtig waren und so immer an der Verbreitung mitgearbeitet haben. Auch wenn es strafbar oder sogar tödlich war. Es ist wirklich eine gut geschriebene Geschichte, die die Vergangenheit vor unseren Augen aufleben lässt. Es wird nicht langweilig und ich fand die persönlichen Erlebnisse und Eindrücke, die die Autorin gut eingebaut hat, sehr interessant und teilweise auch amüsant. Der Text ist sehr gut zu lesen und wird durch viele Anekdoten und lebensnahe Erzählungen aus dem Alltagsleben der Menschen aufgelockert. Ich fand es sehr schön, dass man auch Dinge aus dem alltäglichen Leben der Menschen mit Büchern erfährt. Und die Autorin hat auch die Wichtigkeit der Frau in diesem Metier dargestellt. Denn auch Frauen habe ihre Spuren im geschriebenen Wort hinterlassen.
Es ist ein Buch, nicht nur über die Entstehung des Buches, sondern auch über die Entwicklung der Menschheit eben durch das geschriebene und weiterverbreitete Wissen. Die Möglichkeit Worte festzuhalten und auch für die Zukunft zu erhalten. Denn es ist wichtig für die Menschheit, die Gedanken und Worte für alle Zeiten festzuhalten und zur Verfügung zu stellen, egal auf welchem Material und auf welche Art und Weise das geschieht.
Mir hat das Lesen Spaß gemacht, auch wenn ich es natürlich nicht in einem Rutsch durchgelesen haben, sondern das Gelesene für mich erstmal verarbeitet habe und dann erst weitergelesen habe. Außerdem habe ich noch einige sehr gute Anregungen zum Weiterlesen in den anhängenden Literaturlisten gefunden.
Es ist ein unterhaltsames und sehr authentisches Buch und ich habe einige sehr schöne Lesestunden damit verbracht. Und sehr viel über Bücher, Schriften und über die Menschheit gelernt.

Bewertung vom 16.05.2022
Der Chat
Rotter, Christoph F. J.

Der Chat


gut

Wir lernen die jungen Leute Viola und Ben kennen, die sich gerade zu einem Date getroffen haben. Ich fand den Anfang irgendwie etwas holprig, aber das lag wahrscheinlich an der unentspannten Situation. Denn Ben tut mir irgendwie leid, aber die beiden scheinen wirklich nicht zusammen zu passen. Und dann versucht Ben, seine Verabredung mit der Demonstration einer manipulierten App zu beeindrucken. Die Beschreibungen wirken so gezwungen wie das Date selber. Aber im Laufe der Geschichte ändert sich der Grad der Spannung dann doch auf sehr interessant und man verfolgt das ganze mit einem anderen Gefühl. Man merkt zwar, dass die beiden nun wirklich ahnungslose Zivilisten sind und keine Polizisten mit Erfahrung in Verfolgungen und unauffälligen Beschattungen. Und ich habe große Angst um sie gehabt. Sie gehen wirklich sehr naiv an die Sache ran. Aber zum Glück gibt es ja noch die Ermittler der Polizei, allen voran lernen wir Jakob kennen. Er scheint in die gleiche Richtung zu ermitteln, wie unsere beiden Amateure. Auch er bringt sich in Gefahr, allerdings mit dem Unterschied, dass er ungefähr weiß, was auf ihn zukommen kann. Es baut sich eine Spannung auf und man verfolgt das Geschehen gebannt. Man zittert mit den Protagonisten, aber man verflucht auch ihre Leichtsinnigkeit. Es geschehen einige interessante und überraschende Dinge, die man so nicht erwartet hat. Irgendwie kann man sich wirklich vorstellen, dass sowas wie diese Verfolgungsjagd von gelangweilten Leuten passieren kann. Das macht es ziemlich interessant. Mich hat die Geschichte auch wieder an die "Gefahren" von Datenschutz im Internet erinnert. Der Text lässt sich gut lesen und man kommt auch mit den Wechseln der Perspektiven gut klar.

Alles in allem ein interessanter Thriller, der den Leser gut unterhält.

Bewertung vom 08.05.2022
Inch Beach
Pukowski, Kerstin

Inch Beach


gut

Das ist jetzt mein zweiter Band um Ella Delany und ihrem Leben in Irland. Da ich ein Irland Fan bin, hat mir dieser Band auch gefallen, denn man erhascht immer wieder neue Facetten über diese tolle Insel und ihr Alltagsleben. Das macht es für mich so ansprechend. Ella ist ja von Deutschland hierher gezogen und hat sich ein neues Leben aufgebaut. Mir gefällt ihre Einstellung zum Leben, auch wenn ich nicht immer alle ihre Entscheidungen verstehe. Sie neigt zur Geheimniskrämerei, auch ihrem Mann gegenüber und das kann zu Problemen führen. Die Protagonistin erlebt Höhen und Tiefen, wie jeder Mensch, aber ich finde, sie geht sehr gut damit um. Sie ist mir sympathisch und ich finde es immer wieder interessant, zu welchen spontanen Handlungen sie sich hinreißen lässt. Und das führt auch in diesem Band wieder zu interessanten und spannenden Ereignissen. Dieser Band ist sicher nicht für zart beseitete LeserInnen. Manche Themen sind eben schlechter zu ertragen als andere, aber auch sie müssen angesprochen werden. Denn es gibt sie und leider nicht selten. Ich fand die Aufarbeitung der Vergangenheit gut gelungen. Das Geschehene kommt langsam ans Licht und man versteht die Ereignisse besser. Wie in jeder Geschichte gibt es sympathische und unsympathische Personen und auch hier verteilt man seine Sympathien schnell. Obwohl man dabei auch mal falsch liegen kann. Ich fand die Geschichte interessant und lebendig dargestellt. Die Personen kommen sehr authentisch rüber und gerade das geschilderte Alltagsleben in Irland, mit seinen tollen und abwechslungsreichen Landschaften gefällt mir gut. Der Text ist sehr kompakt geschrieben und man kann dem Geschehen gut folgen. Es ist auch nicht unbedingt notwendig die vorherigen Bänder gelesen zu haben, denn man erfährt alles notwendige aus der Vergangenheit, aber es bietet sich schon an.

Ich habe jedenfalls interessante und schöne Lesestunden auf der grünen Insel verbracht.

Bewertung vom 07.05.2022
Verhängnisvolle Lügen an der Côte d'Azur / Kommissar Duval Bd.9
Cazon, Christine

Verhängnisvolle Lügen an der Côte d'Azur / Kommissar Duval Bd.9


sehr gut

Dieser Band um den Kommissar Léon Duval zeigt mir mal einen etwas anderen Duval. Es geht mehr um das Privatleben des Kommissars und wie ich finde, um sein Verhältnis zur Arbeit. Ich glaube, daher wirkt dieser Band etwas anders auf den Leser. Für mich war das Verbrechen irgendwie nicht das Hauptthema, sonders eher sein veränderter Blick auf seine Arbeit und die Veränderungen in seinem Privatleben. Daher war der Fall zwar sehr interessant, aber es war nicht diese Wahnsinnspannung da, die sonst bei den Ermittlungen zu einem aktuellen Fall auftritt. Aber es hat mir trotzdem gut gefallen. Ich habe die Serie ja bisher vollständig gelesen und da entwickelt man doch einen Bezug zu den Protagonisten und daher fand ich die Entwicklungen von Duval, mit Blick auf seine kleine Familie und seine Positionierung zu seinem Lebensweg schon interessant. Aber auch der Fall um den Staudamm fand ich doch sehr interessant und informativ. Und das die Ereignisse bis in die heutige Zeit solchen großen Wirbel auslösen, als Léon versucht Informationen zu bekommen und tiefer in die damaligen Ereignisse eindringt. In diesem Band muss sich Duval mit einigen sehr wichtigen Dingen auseinandersetzen, die sein Leben schwer beeinflussen. Auch wenn es weniger Action gab, ich fand diese Sicht auf das Leben von Duval sehr interessant. Die Protagonisten sind eben auch nur Menschen und das kommt hier gut zum Vorschein. Sie haben alltägliche Probleme und müssen ihr Leben in allen Bereichen unter einen Hut bekommen. Und da müssen manchmal eben folgenschwere Entscheidungen getroffen werden. Mir hat dieser "menschliche" und "alltägliche" Aspekt eigentlich gut gefallen. Es fehlte zwar etwas an den üblichen Spannungen und Auseinandersetzungen mit einem spektakulären Kriminalfall, aber es kam ja durch die Entwicklungen doch noch zu einer tragischen und spannungsgeladenen Situation. Mir haben die Beschreibungen der Familienkonstellation gut gefallen. Und ich habe mich wieder in eine schöne Gegend begeben können, wenn auch nur durch die Sicht unserer Protagonisten. Den Ausflug zum Algerienkonflikt fand ich auch sehr interessant, da ich mich vor nicht allzu langer Zeit auch mit dem Thema auseinandergesetzt hatte. Ich finde es gut, diese Zeit auch mal angesprochen wird, denn sie ist ein Teil der Geschichte Frankreichs. Der Text lässt sich wie immer sehr gut und flüssig lesen. Es ist zwar von Vorteil, die vorherigen Bände gelesen zu haben, aber nicht unbedingt notwendig. Es hat mir jedenfalls wieder Spaß gemacht Léon Duval und seine Familie zu begleiten.